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Die
Erfindung betrifft eine Schlauchleitung für die Injektion einer Applikationsflüssigkeit
in einem Körper
eines Patienten mittels eines Injektors, wobei die Schlauchleitung
einen patientennahen Endbereich aufweist, an den ein Patientenzugang
anschließbar
ist und ein patientenfernes Ende umfasst, das an den Injektor anschließbar ist.
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Derartige
Schlauchleitungen sind vielfältig bekannt
und werden beispielsweise an Kontrastmittelinjektoren während einer
Computertomographie(CT)- oder Magnetresonanztomographie(MRT)-Untersuchung
verwendet, in dem der Injektor mit der zu injizierenden Applikationsflüssigkeit, die üblicher
Weise in einer Spritze vorliegt, geladen wird und in den Körper des
Patienten, üblicher
Weise dessen Blutgefässe,
ein Zugang in Form einer Kanüle
oder eines Katheters gelegt wird und anschließend der Injektor mit dem Patientenzugang über die Schlauchleitung
verbunden wird, so dass in an sich bekannter Weise die Untersuchung
mit den bildgebenden Verfahren erfolgen kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Schlauchleitung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, mittels derer die Darstellungsgenauigkeit der
bekannten bildgebenden Verfahren, wie CT oder MRT erhöht werden
kann, wobei überdies
die Belastung für
die Patienten minimiert werden soll.
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Der
erfindungsgemäßen Lösung, welche Gegenstand
der Merkmale des Patentanspruches 1 ist, liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass die Darstellungsgenauigkeit der bekannten bildgebenden Verfahren überraschend
gesteigert werden kann, wenn dem Patienten die Applikationsflüssigkeit,
vorzugsweise ein Kontrastmittel nicht lediglich in bekann ter Weise über einen
einzigen Patientenzugang injiziert wird, sondern die zu injizierende
Menge an Kontrastmittel über
zwei Patientenzugänge
injiziert wird, wobei die Patientenzugänge so ausgewählt werden, dass
eine simultane bilaterale Injektion möglich wird. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass an vergleichbarer Position je ein Patientenzugang
in die Armvenen beider Arme platziert wird, d. h. in beiden Armen
des Patienten wird an idealer weise übereinstimmender Position je
eine Kanüle
oder ein Katheter platziert.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Schlauchleitung
verzweigt sich ausgehend vom patientenfernen Ende, welches an den
Injektor angeschlossen wird, in zwei nebengeordnete Schlauchabschnitte,
die jeweils in einem patientennahen Endbereich enden, so dass sie
dort jeweils an den Patientenzugang angeschlossen werden kann.
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Insofern
ermöglicht
die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Schlauchleitung unter Rückgriff
auf die bisher verwendeten Injektoren, die für den Anschluss eines patientenfernen
Endes einer Schlauchleitung vorgesehen sind, den vom Injektor injizierten Volumenstrom
einer Applikationsflüssigkeit
gleichmäßig auf
die beiden nebengeordneten Schlauchabschnitte aufzuteilen und den
beiden zuvor gelegten Patientenzugängen zuzuführen. Es versteht sich, dass
durch entsprechend übereinstimmende
Dimensionierung der nebengeordneten Schlauchabschnitte hinsichtlich
deren Länge
und wirksamen Durchmessers vorzugsweise eine hälftige Aufteilung des über das
patientenferne Ende in die Schlauchleitung einströmenden Volumenstroms
an Applikationsflüssigkeit
auf die beiden nebengeordneten Schlauchabschnitte und entsprechenden
Austritt über
den patientennahen Endbereich bewirkt wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
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Um
eine problemlose Integration der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Schlauchleitung
in bereits vorhandene Injektionssysteme mit herkömmlichen Injektoren und Patientenzugängen zu
ermöglichen,
weist die erfindungsgemäß vorgeschlagene Schlauchleitung
in an sich bekannter Weise an ihrem patientenfernen Ende vorteilhaft
ein weibliches Kupplungsteil und an ihren patientennahen Enden ein
männliches
Kupplungsteil auf. Die auf die patientennahen Seite montierten männlichen
Kupplungsteile können auch
mit Dichtringen und rotierbaren Überwurfmuttern,
sogenannten Rotating-Adaptern, ausgestattet sein, wie es auch möglich ist,
diese Kupplungsteile als entsprechende männliche und weibliche Luer
Lock Kupplungen auszuführen.
Der Fachmann erkennt jedoch, dass die Zuordnung der weiblichen und
männlichen
Kupplungsteile zum patientenfernen bzw. patientennahen Ende auch
in umgekehrter Weise erfolgen könnte.
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Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die erfindungsgemäße Schlauchleitung
an Ihrem patientenfernen Ende und/oder ihrem patientennahen Ende
mit Rückschlagventilen
ausgerüstet, mittels
derer ein Rückfluss
der Applikationsflüssigkeit in
Richtung auf das patientenferne Ende verhinderbar ist.
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Zur
Verzweigung der erfindungsgemäßen Schlauchleitung
in die beiden nebengeordneten Schlauchabschnitte kann ein Y-förmiges Verteilerstück vorgesehen
sein, über
welches die Schlauchabschnitte mit dem patientenfernen Ende kommunizieren.
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Nach
einem Vorschlag der Erfindung kann das Verteilerstück mit dem
Kupplungsteil am patientenfernen Ende unmittelbar verbunden sein,
beispielsweise integral an dieses angeformt sein.
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Nach
einem alternativen Vorschlag der Erfindung kann das Verteilerstück auch über einen
Verlängerungsabschnitt,
beispielsweise einen flexiblen Schlauchabschnitt, mit dem Kupplungsteil
am patientenfernen Ende verbunden sein, was z. B. notwendig werden
kann, wenn das patientenferne Ende mit seinem dort vorgesehenen
Kupplungsteil mit Einmalsystemen am Injektor verbunden werden soll,
die durch Hebelwirkung leicht beschädigt werden könnten. In
diesem Falle verhindert der flexible Verlängerungsabschnitt die Übertragung
von schädigenden Kräften zwischen
Verteilerstück
und Injektor.
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Es
ist vorgesehen, die erfindungsgemäße Schlauchleitung aus einem
flexiblen Kunststoff herzustellen, wobei eine Druckbelastbarkeit
von bis zu 25 bar gegeben sein sollte, um eine problemlose Verwendbarkeit
an üblichen
Injektoren sicher zu stellen. Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Schlauchleitung
aus no-DOP PVC bzw. DEHP, weich-PVC oder anderen geeigneten flexiblen
Kunststoffen hergestellt sein.
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Die
im Rahmen der Erfindung vorgesehenen nebengeordneten Schlauchabschnitte
können
beispielsweise Längen
von 500 mm bis 2500 mm, vorzugsweise 1500 mm aufweisen, wobei das
freie Lumen innerhalb der Schlauchabschnitte mindestens 1,2 mm im
Querschnitt betragen sollte, um die Durchleitung eines entsprechend
großen
Volumenstroms während
der Injektion zu ermöglichen.
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Die
Erfindung betrifft ferner auch ein Injektionssystem zur Injektion
einer Applikationsflüssigkeit in
einen Körper
eines Patienten, umfassend einen Injektor zur Abgabe der Applikationsflüssigkeit
und eine Schlauchleitung, welche den Injektor mit dem Patientenzugang
verbindet und in der vorangehend erläuterten Weise ausgestaltet
ist.
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Schließlich betrifft
die Erfindung auch die Verwendung einer Schlauchleitung wie vorangehend beschrieben
zur Injektion einer Applikationsflüssigkeit aus einem Injektor über zwei
Patientenzugänge in
einen Körper
eines Patienten, wodurch sich die Darstellungsgenauigkeit der bekannten
bildgebenden Verfahren, wie MRT und/oder CT bedeutend verbessern
lassen, ohne dass dem Patienten zusätzliche Mengen an Kontrastmittel
zugeführt
werden müssen,
so dass die Gesamtbelastung an Kontrastmittel nicht erhöht wird,
durch die Aufteilung des Gesamtvolumenstroms auf zwei Schlauchabschnitte
mit entsprechender Halbierung des jeweils zuzuführenden zu injizierenden Volumenstroms
die Injektionsdauer hingegen verkürzt wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schlauchleitung
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2 Eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schlauchleitung.
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In
der 1 ist mit Bezugsziffer 1 eine Schlauchleitung
zur Injektion einer Applikationsflüssigkeit in einen nicht dargestellten
Körper
eines Patienten dargestellt. Die Schlauchleitung umfasst ein mit
Bezugsziffer 11 gekennzeichnetes patientenfernes Ende,
welches mit einem nicht dargestellten Injektor zur Abgabe der Applikationsflüs sigkeit
verbindbar ist sowie einen patientennahen Endbereich 10, welcher
zur Verbindung mit entsprechenden Patientenzugängen zum Körper des Patienten, beispielsweise
Kanülen,
die in Blutgefäße des Patienten
eingebracht wurden, vorgesehen ist.
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Um
die Verbindbarkeit der Schlauchleitung 1 mit dem nicht
dargestellten Injektor in an sich bekannter Weise herzustellen,
ist das patientenferne Ende 11 mit einem weiblichen Kupplungsteil 111 ausgestattet,
welches je nach Bedarf als verriegelbare Steck- oder Bajonettverbindung
ausgeführt
sein kann und im dargestellten Ausführungsbeispiel integral einstückig mit
einem Rückschlagventil 13 ausgebildet
ist.
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Unmittelbar
anschließend
an das mit dem Rückschlagventil 13 ausgebildete
weibliche Kupplungsteil 111 ist ein etwa Y-förmiges Verteilerstück 14 vorgesehen,
welches mit seinem einen Ende mit dem weiblichen Kupplungsteil 111 nebst
Rückschlagventil 13 kommuniziert
und auf seiner dem weiblichen Kupplungsteil 111 abgewandten
Seite Einsteckbohrungen aufweist, in welche zwei nebengeordnete, insbesondere
mit gleicher Länge
und gleichem Querschnitt ausgeführte
Schlauchabschnitte 12a, 12b abgedichtet eingebracht
sind. Diese beiden Schlauchabschnitte 12a, 12b kommunizieren
somit über
das Verteilerstück 14 mit
dem weiblichen Kupplungsteil 111 am patientenfernen Ende,
dergestalt, dass bei einer Flüssigkeitseinleitung
vom Injektor an das angeschlossene weibliche Kupplungsteil 111 der Volumenstrom
im Verteilerstück 14 zu
gleichen Teilen aufgeteilt und in die nebengeordneten Schlauchabschnitte 12a, 12b eingeleitet
wird.
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Beide
Schlauchabschnitte 12a, 12b führen zu jeweils einem patientennahen
Endbereich 10, an welchem die Schlauchabschnitte 12a, 12b in
einem männlichen
Kupplungsteil 110 enden, welches wiederum je nach Bedarf
als verriegelbare Steck- oder Bajonettkupplung ausgeführt sein
kann.
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An
diese männlichen
Kupplungsteile 110 kann sodann der Patientenzugang, beispielsweise eine
Kanüle
oder ein Katheter jeweils angeschlossen werden.
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Die
in der 1 dargestellte Schlauchleitung wird somit bei
der bestimmungsgemäßen Verwendung
zunächst
mit dem weiblichen Kupplungsteil 111 am patientenfernen
Ende 11 mit einem entsprechenden männlichen Kupplungsteil des
nicht dargestellten Injektors verbunden und zwar üblicher
Weise mit dem mit Kontrastmittel, physiologischer Kochsalzlösung oder
anderen Applikationsflüssigkeiten
gefüllten
Applikationssystem des Injektors, wie etwa Kolbenpumpe oder Spritze.
Nach angemessener Entlüftung
der Schlauchleitung 1 erfolgt sodann die Konnektion der
männlichen
Kupplungsteile 110 am patientennahen Ende 10 der
Schlauchleitung 1 an die beiden zuvor in den Patienten
gelegten Patientenzugänge,
welche sich beispielsweise jeweils in einer Armvene des Patienten
befinden.
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Das
in der Schlauchleitung 1 im Bereich des patientenfernen
Endes 11 vorgesehene Rückschlagventil 13 verhindert
einen Rückfluss
der Applikationsflüssigkeit
in Richtung auf das patientenferne Ende 11, so dass ein
Rückfluss
der Applikationsflüssigkeit aus
dem Patienten in die Schlauchleitung 1 nicht erfolgen kann
und somit eine retrograde Kontamination verhindert werden kann.
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Die
dargestellten männlichen
und weiblichen verriegelbaren Kupplungsteile 110, 111 gestatten eine
schnelle und einfache lösbare
Verbindung mit den Patientenzugängen
bzw. dem Injektor.
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Es
versteht sich, das in Abwandlung der in der 1 dargestellten
Ausführungsform
das Rückschlagventil 13 auch
jeweils im Bereich des patientennahen Endes 10, beispielsweise
integral mit den männlichen
Kupplungsteilen 110 verbunden vorgesehen sein kann, um
gleiche Funktion wie im Ausführungsbeispiel
gemäß 1 zu
gewährleisten.
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In
der 2 ist eine gegenüber 1 abgewandelte
Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern
versehen sind und zur Vermeidung von Wiederholungen nachfolgend
nicht nochmals gesondert erläutert
werden, sofern dies nicht zum Verständnis der Erfindung erforderlich
ist.
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Der
wesentliche Unterscheid der Ausführungsform
gemäß 2 gegenüber 1 ist
darin zu sehen, dass das weibliche Kupplungsteil 111 im Bereich
des patientenfernen Endes 11 nicht unmittelbar an das Verteilerstück 14 angrenzend
ausgebildet ist, sondern über
eine flexible, einen Verlängerungsabschnitt 15 bildende
Schlauchleitung beabstandet von diesem angeordnet ist, so dass zwischen
Verteilerstück 14 und
Injek tor unerwünschte
Hebelkräfte, die
im Anschlussbereich des Injektors auftreten können, vermieden werden. Die übrige Funktion
der Schlauchleitung 1 gemäß 2 entspricht
der in 1.
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Mit
der vorangehend erläuterten
Schlauchleitung 1 wird es somit möglich, einem Patienten während einer
CT- oder MRT-Untersuchung Applikationsflüssigkeiten, wie Kochsalzlösung oder
Kontrastmittel, simultan an zwei bilateral gelegenen Patientenzugängen zu
injizieren, wodurch die Qualität der
gewonnenen Untersuchungsergebnisse enorm verbessert und die Belastung
für den
Patienten reduziert wird. Modifikationen am Injektor selbst sind
hierbei nicht nötig,
so dass die Schlauchleitung problemlos auch an bereits vorhandenen
Injektoren eingesetzt werden kann.