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Die
Erfindung betrifft einen Spreizdübel und ein Verfahren
zur Herstellung des Spreizdübels mit den Merkmalen der
unabhängigen Ansprüche.
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Spreizdübel
sind als Befestigungsmittel zum Befestigen eines Anbauteils an einem
Untergrund bekannt. Die bekannten Spreizdübel weisen häufig eine
Spreizhülse mit einem hohlzylindrischen Schaft und einem
sich in Einbringrichtung anschließenden Spreizabschnitt
auf, die in ein Bohrloch im Untergrund eingeführt und durch
Eintreiben eines Spreizstifts in den Spreizabschnitt im Bohrloch
verspreizt werden. Der Spreizdübel wird hierdurch von einer Verarbeitungsstellung
in eine Befestigungsstellung überführt und somit
im Untergrund befestigt. In der Verarbeitungsstellung kann der Spreizstift
mit der Spreizhülse zu einer gebrauchsfertigen Verarbeitungseinheit
vormontiert sein, allerdings ist der Spreizabschnitt noch nicht
aufgespreizt, so dass der Spreizdübel verarbeitet und eine
Anbauteil am Untergrund befestigt werden kann.
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Ein
derartiger Spreizdübel ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 78 31 122 U1 bekannt.
Der Spreizdübel ist zweistückig als Nageldübel
ausgeführt, mit einer Spreizhülse aus Kunststoff
und einem als Nagelschraube ausgestalteten Spreizstift aus Metall.
Die Spreizhülse weist an ihrem in Einbringrichtung vorderen
Ende einen Spreizabschnitt auf, wo die Spreizhülse geschlitzt
und in Spreizelemente unterteilt ist. Der Spreizdübel wird
in der Verarbeitungsstellung durch ein Bohrloch im Anbauteil hindurch
in ein Bohrloch im Untergrund gesteckt. Durch Eintreiben der Nagelschraube
zwischen die Spreizelemente wird der Spreizanker von der Verarbeitungsstellung
in die Befestigungsstellung überführt, im Bohrloch
verspreizt und das Anbauteil mit dem Spreizdübel am Untergrund
befestigt. Die Nagelschraube wird beispielsweise durch Schläge
mit einem Hammer auf den Nagelkopf eingetrieben.
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Aus
der Druckschrift
DE
10 2006 029 414 A1 ist ein weiterer Spreizdübel
bekannt, der als Rahmendübel ausgestaltet ist. Der Spreizdübel
ist ebenfalls zweistückig ausgeführt und weist
auch eine Spreizhülse aus Kunststoff mit einem Spreizabschnitt auf.
Der Spreizstift ist als Schraube ausgeführt, die zum Spreizen
des Spreizabschnitts, also zum Überführen des
Spreizdübels von der Verarbeitungsstellung in die Befestigungsstellung,
in den Spreizabschnitt eingetrieben wird. Das Eintreiben erfolgt
in diesem Fall durch das Aufbringen eines Drehmoments auf die Schraube,
beispielsweise durch einen Schrauber.
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Um
den Spreizstift und die Spreizhülse des Spreizdübels
in die Verarbeitungsstellung zu bringen, in der der Spreizstift
mit dem Schaft der Spreizhülse für gewöhnlich
in Eingriff steht, ist eine zeit- und kostenintensive Vormontage
des Spreizstifts mit der Spreizhülse notwendig. In der
Druckschrift
DE 93
03 420 U1 wird daher vorgeschlagen, den Spreizdübel einstückig,
in einem Arbeitsgang herzustellen, wobei der Spreizstift und die
Spreizhülse schon bei der Produktion, also in einer Produktionsstellung,
durch eine Sollbruchstelle einstückig miteinander verbunden sind.
Die Produktionsstellung entspricht in diesem Fall der Verarbeitungsstellung.
Beim Eintreiben des Spreizstifts, also beim Überführen
des Spreizdübels in die Befestigungsstellung, wird dieser
an der Sollbruchstelle von der Spreizhülse getrennt. Allerdings führt
die besondere Ausgestaltung des Spreizdübels dazu, dass
der Spreizstift, bedingt durch die Lage der Sollbruchstelle, in
der Verarbeitungsstellung relativ weit aus der Spreizhülse
herausragt oder überhaupt nicht mit der Spreizhülse
in Eingriff steht. Dies führt dazu, dass der Spreizstift
beim Eintreiben in die Spreizhülse relativ leicht abknicken
und brechen kann, wodurch ein Verspreizen des Spreizdübels nicht
mehr möglich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist daher, einen Spreizdübel vorzuschlagen,
der die Vorteile der einstückigen Herstellung des Spreizdübels
nutzt und der trotzdem problemlos verarbeitbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spreizdübel
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, der durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch 9 herstellbar ist.
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Der
erfindungsgemäße Spreizdübel ist ein gebrauchsfertiger
Spreizdübel in einer Verarbeitungsstellung mit einem Spreizstift
und einer Spreizhülse, wobei die Spreizhülse einen
Hohlquerschnitt zur Aufnahme des Spreizstifts und einen Spreizabschnitt
aufweist. Der Spreizdübel ist einstückig herstellbar,
wobei der Spreizstift und die Spreizhülse des Spreizdübels
in der Produktionsstellung durch eine Sollbruchstelle miteinander verbunden
sind. Kennzeichnend für den erfindungsgemäßen
Spreizdübel ist, dass der Spreizstift und die Spreizhülse
in der Verarbeitungsstellung an der Sollbruchstelle getrennt sind,
dass der Spreizstift in der Verarbeitungsstellung weiter in die
Spreizhülse eingeschoben ist als in der Produktionsstellung
und dass der Spreizstift in der Verarbeitungsstellung den Spreizabschnitt
im Wesentlichen nicht aufspreizt. Die Produktionsstellung des erfindungsgemäßen
Spreizdübels entspricht somit nicht der Verarbeitungsstellung.
Vielmehr wird nach Herstellung des Dübels, also in Produktionsstellung,
der Spreizstift von der Sollbruchstelle getrennt und der Spreizstift,
und damit der Spreizdübel, von der Produktionsstellung
in die Verarbeitungsstellung überführt. Im Regelfall
bedeutet dies, dass der Spreizstift in die Spreizhülse
eingeschoben wird, so weit, dass sich der Spreizdübel in
der Verarbeitungsstellung befindet. Der Spreizstift wird dabei gerade
so weit in die Spreizhülse eingebracht, dass es nicht zu einem
Aufspreizen des Spreizabschnitts kommt. Der Spreizdübel
befindet sich nun in der gewünschten Verarbeitungsstellung,
er ist verarbeitbar. Das heißt, der Spreizabschnitt ist
noch nicht soweit gespreizt, dass der Spreizdübel sich
nicht mehr durch ein Bohrloch im Anbauteil hindurch in ein Bohrloch
im Untergrund einführen lässt, wo der Spreizdübel
durch ein Verspreizen des Spreizabschnitts befestigbar ist. Der Spreizdübel
kann also in ein Bohrloch eingebracht und in die Befestigungsstellung überführt
werden. Beispielsweise greift in der Produktionsstellung der Spreizstift
nur geringfügig, etwa nur mit seiner Spitze, über
eine Länge L1 in den Hohlquerschnitt der Spreizhülse
ein oder er ist nur über eine Spritzhaut mit der Spreizhülse
verbunden. Dagegen greift der Spreizstift in der Verarbeitungsstellung über
eine Länge L2 in den Hohlquerschnitt der Spreizhülse
ein, die größer als die Länge L1 ist.
Erfindungsgemäß führt dies dazu, dass
der Spreizstift in der Verarbeitungsstellung somit nicht mehr so
weit über die Spreizhülse übersteht,
wodurch ein Knicken und Brechen des Spreizstifts beim Eintreiben
verhindert wird. Zudem wird der Spreizstift von der Spreizhülse
gehalten, geführt und zusätzlich stabilisiert.
Der erfindungsgemäße Spreizdübel ist
durch den Zwischenschritt, der Überführung des
Spreizdübels von der Produktionsstellung in die Verarbeitungsstellung durch
Einschieben des Spreizstifts in die Spreizhülse unter Trennung
des Spreizstifts an der Sollbruchstelle von der Spreizhülse,
weiterhin kostengünstig einstückig herstellbar
und trotzdem problemlos verarbeitbar.
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Um
zu verhindern, dass der Spreizstift beim Einbringen des Spreizdübels
in ein Bohrloch durch Schläge auf den Spreizstift verspreizt,
bevor der Dübel vollständig im Bohrlich versenkt
ist, weist eine bevorzugte Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Spreizdübels einen Spreizstift mit einer Einschlagsperre
auf. Beispielsweise kann die Einschlagsperre als eine bundartige
Verdickung ausgeführt sein. Vorzugsweise ist die Einschlagsperre gleichzeitig
eine Verliersicherung, so dass sie nicht nur ein zu weites Einschieben
des Spreizstifts in die Spreizhülse verhindert, sondern
nach Einschieben des Spreizstifts, in der Verarbeitungsstellung,
ein Herausfallen des Spreizstifts aus der Spreizhülse verhindert.
Die Verliersicherung kann beispielsweise dadurch realisiert werden,
dass sich die bundartige Verdickung mit der Spreizhülse
verspannt. Alternativ ist eine Ausführung als Nut- und
Feder-Rastverbindung möglich, mit einer lokalen, nutartigen
Aufweitung des Hohlquerschnitts der Spreizhülse, wobei
die Aufweitung mit der bundartigen Verdickung am Spreizstift korrespondiert.
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Kennzeichnend
für eine weitere Ausführung des erfindungsgemäßen
Spreizdübel ist, dass der Spreizstift und die Spreizhülse
zumindest teilweise aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
Hierdurch ist es möglich, den Spreizstift und die Spreizhülse
aus Materialien zu fertigen, die hinsichtlich einer Leistungsoptimierung
des Spreizdübels ausgewählt sind. So kann der
Spreizstift aus einem relativ harten Material gefertigt werden,
die Spreizhülse hingegen aus einem elastischen, relativ
weichen und gut deformierbaren Material. In diesem Fall kann der
harte Spreizstift den elastischen Spreizabschnitt der Spreizhülse
gegen die Wand der Bohrung drücken, ohne dabei selbst in
nennenswertem Umfang deformiert zu werden. Der Spreizabschnitt hingegen
passt sich aufgrund seiner Deformierbarkeit optimal an die Struktur
der Bohrlochwand an, so dass der Spreizdübel hohe Haltewerte
erreicht. Für den erfindungsgemäßen Spreizdübel
ist es nicht maßgeblich, dass die Lage der Materialgrenze
zwischen den beiden Materialien mit dem Ort der Sollbruchstelle übereinstimmt. Im
Gegenteil kann es vorteilhaft sein, dass beispielsweise auch Teile
der Spreizhülse aus einem relativ harten Material bestehen,
so dass die Materialgrenze in der Spreizhülse liegen würde.
Natürlich kann die Materialgrenze auch im Spreizstift liegen,
wenn dies vorteilhaft ist. Grundsätzlich kann der Spreizstift und/oder
die Spreizhülse auch aus mehreren Materialien bestehen.
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Vorzugsweise
sind die Materialien, aus denen der Spreizstift und die Spreizhülse
des erfindungsgemäßen Spreizdübels gefertigt
sind, verschiedene Kunststoffe. Hierdurch ist es möglich,
den Spreizdübel beispielsweise in einem Zwei- oder Mehrkomponentenspritzgussverfahren
als Spritzgussteil herzustellen. In einer weiteren bevorzugte Ausgestaltungsform
des erfindungsgemäßen Spreizdübels ist
zumindest ein Material ein verstärkter Kunststoff. Die
Verstärkung kann insbesondere durch in den Kunststoff eingebrachte
Fasern oder Partikel, wie Glas- oder Kohlefasern, erreicht werden.
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Für
eine einfache und kostengünstige Herstellung des erfindungsgemäßen
Spreizdübels kann es vorteilhaft sein, dass der Spreizabschnitt
mehrere Spreizelemente aufweist, die ebenfalls in einer Produktionsstellung
hergestellt und nach der Herstellung in eine Verarbeitungsstellung überführt
werden, in der der Spreizdübel in ein Bohrloch einführbar
ist. So kann es beispielsweise beim Spritzgießen notwendig sein,
die Spreizhülse um einen Kern herum zu spritzen. Da die
Spreizhülse des Spreizdübels im Regelfall im Bereich
des Spreizabschnitts einen gegenüber dem Schaft reduzierten
Innendurchmesser aufweist, ist es notwendig, die Spreizelemente
beispielsweise in einer zur Achse der Spreizhülse radial
aufgespreizten oder in Umfangsrichtung aufgeklappten Produktionsstellung
herzustellen und erst nach Entfernen des Kerns in die Verarbeitungsstellung
zu überführen. Um die Spreizelemente in der Verarbeitungsstellung zu
halten, sind die Spreizelemente einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform
des erfindungsgemäßen Spreizdübels mit
einem Verbindungselement miteinander verbindbar, das die Aufgabe
hat, die Spreizelemente bis zum Eintreiben des Spreizstifts in den
Spreizabschnitt zusammenzuhalten. Das Verbindungselement kann beispielsweise
als Nut- und Federelement in Form einer Clipverbindung ausgeführt sein.
Ebenso ist eine Klebung oder eine Verschweißung der Spreizelemente
denkbar, wobei die Klebe- bzw. Schweißstelle das Verbindungselement
darstellt.
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Der
Spreizstift des erfindungsgemäßen Spreizdübels
kann als Nagelschraube oder als Schraube ausgeführt sein.
Eine bevorzugte Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Spreizdübels weist daher einen Spreizstift mit einem Gewinde
auf, das sich in der Produktionsstellung außerhalb der Spreizhülse
befindet. In der Verarbeitungsstellung kann das Gewinde sich ganz
oder teilweise innerhalb des Hohlquerschnitts der Spreizhülse
befinden. Somit ist eine einfache kostengünstige Produktion
eines Spreizdübels mit einem Spreizstift mit Gewinde, insbesondere
als Spritzgussteil, möglich. Ein Spreizstift mit Gewinde
hat den Vorteil, dass der Spreizstift durch eine Drehbewegung relativ
einfach demontierbar ist.
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Eine
besonders kostengünstige Möglichkeit zur Herstellung
des erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Spreizdübels
liegt darin, die Spreizstifte mehrerer Spreizdübel gleichzeitig
von der Produktionsstellung in die Verarbeitungsstellung zu überführen.
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Vorzugsweise
sind die mehreren Spreizdübel miteinander verbunden. So
können beispielsweise bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Spreizdübel
im Spritzgussverfahren mehrerer Spreizdübel gleichzeitig
gespritzt werden, die vorzugsweise über einen Angussverteiler
miteinander verbunden sind. Die Spreizdübel lassen sich
nach dem Spritzen gemeinsam aus dem Werkzeug entnehmen und in eine
dafür vorgesehene Bearbeitungsstation einlegen, in der
der Spreizstift und die Spreizhülse an der Sollbruchstelle
getrennt werden und der Spreizstift von der Produktionsstellung
in die Verarbeitungsstellung überführt wird. Alternativ
hierzu kann der Spreizdübel auch als Stanzteil, beispielsweise
aus Metall, hergestellt werden, wobei mehrere Spreizdübel über
eine Stanzplatine miteinander verbunden sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Spreizdübel in Produktionsstellung
in einer Schnittdarstellung; und
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2 den
erfindungsgemäßen Spreizdübel in Verarbeitungsstellung
in einer Schnittdarstellung.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Spreizdübel 1,
mit einem Spreizstift 2 und einer Spreizhülse 3,
in einer Produktionsstellung, in der der Spreizdübel hergestellt
wird. Der Spreizstift 2 und die Spreizhülse 3 sind
durch eine Sollbruchstelle 4 einstückig miteinander
verbunden. Die Spreizhülse 3, mit einem hohlzylindrischen
Querschnitt, weist einen Spreizabschnitt 5 mit einem in
Einbringrichtung vorderen Ende 6 auf. An den Spreizabschnitt 5 schließt sich
ein Schaft 7 an.
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Der
Spreizstift 2 ist als Schraubnagel ausgeführt,
mit einem zylindrischen Teil 8, an dessen hinterem Ende 9 eine
Durchmesseraufweitung als Kopf 10 zum Einschlagen des Schraubnagels
angeformt ist. An den zylindrischen Teil 8 schließt
sich in Einbringrichtung ein Gewinde 11 und eine gewindefreie
Spitze 12 an. Am zylindrischen Teil 8 ist zudem
eine Einschlagsperre 24 angeordnet. Die Einschlagsperre 24 ist
als Anschlagschulter mit einem gegenüber dem zylindrischen
Bereich 8 des Spreizstifts 2 vergrößerten
Außendurchmesser ausgeführt. Das Gewinde 11 weist
ein für einen Schraubnagel typisches Sägezahngewinde
mit konischen Gewindeflanken 13 auf, deren Querschnitt
sich entgegen der Einbringrichtung erweitert. Das Gewinde 11 befindet
sich in der Produktionsstellung außerhalb der Spreizhülse 3. Die
gewindefreie Spitze 12 des Spreizstifts 2 greift
in den Hohlquerschnitt des hinteren Teils 14 der Spreizhülse 3 ein,
mit der sie über die Sollbruchstelle 4 verbunden
ist. In diesem Fall stellt die Sollbruchstelle 4 auch die
Materialgrenze zwischen den Materialien dar, aus denen der Spreizstift 2 und
die Spreizhülse 3 bestehen. Der Spreizstift 2 ist
beispielsweise aus einem harten, mit Glasfasern verstärkten
Kunststoff hergestellt, wohingegen die Spreizhülse 3 aus
einem nicht verstärkten Kunststoff, beispielsweise aus
Nylon, hergestellt ist. Alternativ können der Spreizstift 2 und
die Spreizhülse 3 auch aus dem gleichen Material,
insbesondere aus dem gleich Kunststoff hergestellt sein.
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Der
hintere Teil 14 der Spreizhülse 3 weist
an seinem hinteren Ende 15 einen Bund 16 auf,
der verhindern soll, dass der Spreizdübel 1 beim
Befestigen eines nicht dargestellten Anbauteils durch das im Anbauteil
befindliche Bohrloch hindurch geschoben wird. Der Schaft 7 weist
einen Innendurchmesser auf, der mit dem Außendurchmesser
des Spreizstifts 2 korrespondiert und der im Bereich des
Schafts 7 im Wesentlichen konstant ist. Der Spreizabschnitt 5 ist durch
einen Schlitz 17 in zwei, als Spreizzungen 18 ausgeführte
Spreizelemente 19 unterteilt. Die Materialdicke ist im
Bereich des Schaftes 7 der Spreizhülse 3 im
Wesentlichen konstant, abgesehen von dem hinteren Teil 14,
wo die Materialdicke im Bereich des Bunds 16 zunimmt. Im
Bereich des Spreizabschnitts 5 nimmt die Materialstärke
im Einsteckrichtung ebenfalls zu, wodurch ein Aufspreizen des Spreizabschnitts 5 durch
ein Eintreiben des Spreizstifts 2 in den Spreizabschnitt 5 ermöglicht
wird. Um einen bestmöglichen Halt in einem Bohrloch zu
erreichen, weisen die Spreizzungen 18 Rippen 23 auf.
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Der
Spreizdübel 1 weist in der in 1 dargestellten
Produktionsstellung Spreizelemente 19 auf, die radial aufgespreizt
sind. Die radiale Aufspreizung ist beispielsweise dann notwendig,
wenn der Spreizdübel 1 als Spritzgussteil hergestellt
und ein nicht dargestellter Kern eines Spritzgusswerkzeugs zur Ausformung
des Hohlkörpers der Spreizhülse 3 verwendet
wird. Der lichte Abstand zwischen den aufgespreizten Spreizelementen 19 entspricht
in diesem Fall im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Schafts 7 der
Spreizhülse 3 und dem Außendurchmesser
des Kerns des Spritzgusswerkzeugs. Denkbar ist, dass mehrere Spreizdübel 1 gleichzeitig in
einem Werkzeug gespritzt werden. Um den Spreizdübel 1 in
ein nicht dargestelltes Bohrloch einbringen zu können,
ist es notwendig, die radial aufgespreizten Spreizelemente 19 gegeneinander
in Richtung der Achse des Spreizdübels 1 von der Produktionsstellung
in eine Verarbeitungsstellung zu überführen. Dies
kann produktionsseitig oder durch den Verwender unmittelbar vor
oder beim Gebrauch erfolgen. Um die Spreizelemente 19 in
der Verarbeitungsstellung zu halten, weist der Spreizabschnitt ein
Verbindungselement 20 auf, mit dem die Spreizelemente 19 miteinander
verbindbar sind. Das Verbindungselement 20 besteht aus
zwei Nutelementen 21 und zwei Federelementen 22.
Die Federelemente 22 weisen an ihren in Richtung der Nutelemente 21 weisenden
Enden eine Verdickung auf und die Nutelemente 21 an ihren
in Richtung der Federelemente 22 weisenden Öffnungen
eine Reduktion der lichten Weite, so dass die Federelemente 22 in
die Nutelemente 21 eingeclipst werden können und
darin formschlüssig gehalten werden. Durch diese Clipverbindung,
die das Verbindungselement 20 darstellt, werden die Spreizelemente 19 bis
zum Eintreiben des Spreizstifts 2 in den Spreizabschnitt 5,
also bis zum Überführen von der Verarbeitungsstellung
in die Befestigungsstellung, zusammengehalten.
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In 2 ist
der Spreizdübel 1 in der Verarbeitungsstellung
gezeigt. Die Spreizelemente 19 sind durch das Verbindungselement 20,
das heißt durch die Clipverbindung der Nutelemente 21 und
der Federelemente 22, miteinander verbunden, so dass der Spreizdübel 1 in
ein nicht dargestelltes Bohrloch eingeführt werden kann.
Zudem ist der Spreizstift 2 weiter in den Schaft 7 der
Spreizhülse 3 eingeschoben worden: Er wurde von
der Produktionsstellung in die Verarbeitungsstellung durch weiteres
Einschieben in den Hohlquerschnitt der Spreizhülse 3 überführt. Durch
das Eintreiben des Spreizstifts 2 in den Schaft 7 der
Spreizhülse 3 wurde die Spreizhülse 3 und
der Spreizstift 2 an der Sollbruchstelle 4 voneinander
getrennt. Die Spreizhülse 3 weist einen ersten
Teil 4a und der Spreizstift 2 einen zweiten Teil 4b der
Sollbruchstelle 4 auf. Für eine möglichst
kostengünstige Herstellung des erfindungsgemäßen
Spreizdübels 1 ist es vorteilhaft, wenn die Spreizstifte 2 mehrerer Spreizdübel 3 gleichzeitig
von der Produktionsstellung in die Verarbeitungsstellung überführt
werden. Dabei können die Spreizdübel 1 miteinander
verbunden sein, beispielsweise durch einen nicht dargestellten Angussverteiler.
Der Angussverteiler fixiert die Lage der Spreizdübel 1 zumindest
so lange, bis die Spreizdübel in das Werkzeug für
den nachfolgenden Verfahrensschritt eingelegt ist. Der Verfahrensschritt ist
beispielsweise das weitere Einschieben des Spreizstifts 2 in
die Spreizhülse 3.
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Der
Spreizstift 2 ist in der Verarbeitungsstellung allerdings
nicht bis ganz in den Spreizabschnitt 5 eingeschoben, sondern
nur so weit, bis die Einschlagsperre 24 am hinteren Ende 15 der
Spreizhülse 3 anliegt. Die Einschlagsperre 24 wirkt
zudem als Verliersicherung. Die Einschlagsperre weist hierfür
in Einschieberichtung Schrägen 25 auf, durch die
beim Einschieben des Spreizstifts 2 in die Spreizhülse 3 der
Spreizstift 2 klemmend in der Spreizhülse 3 gehalten
wird. Der Spreizstift 2 spreizt in der Verarbeitungsstellung
den Spreizabschnitt 5 im Wesentlichen nicht auf. Das bedeutet
beim Ausführungsbeispiel, dass der Durchmesser eines den
Querschnitt des Spreizabschnitts 5 umschreibenden Kreises
im Wesentlichen nicht größer ist als der Durchmesser
eines den Querschnitt des Schafts 7 der Spreizhülse 3 umschreibenden
Kreises, wobei der hintere Teil 14 der Spreizhülse 3 mit
dem Bund 16 hierbei nicht berücksichtigt wird.
In der Verarbeitungsstellung kann der Spreizdübel 1 nun
soweit in ein nicht dargestelltes Bohrloch eingeschlagen werden,
bis der Bund 16 an dem Anbauteil anliegt. Erst dann kann
soviel Kraft auf den Spreizstift 2 aufgebracht werden,
dass die Einschlagsperre 24 überwunden, der Spreizstift
relativ zur Spreizhülse 3 bewegt, in den Spreizabschnitt 5 eingetrieben
und der Spreizdübel 1 in dem Bohrloch befestigt
wird. Der Spreizdübel 1 wird dabei von der Verarbeitungsstellung
in eine Befestigungsstellung überführt.
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- 1
- Spreizdübel
- 2
- Spreizstift
- 3
- Spreizhülse
- 4
- Sollbruchstelle
- 4a
- erstes
Teil der Sollbruchstelle 4
- 4b
- zweites
Teil der Sollbruchstelle 4
- 5
- Spreizabschnitt
- 6
- vorderes
Ende der Spreizhülse 3
- 7
- Schaft
der Spreizhülse 3
- 8
- zylindrischer
Teil des Spreizstifts 2
- 9
- hinteres
Ende des Spreizstifts 2
- 10
- Kopf
des Spreizstifts 2
- 11
- Gewinde
des Spreizstifts 2
- 12
- Spitze
des Spreizstifts 2
- 13
- konische
Gewindeflanken des Gewindes 11
- 14
- hinterer
Teil der Spreizhülse 3
- 15
- hinteres
Ende der Spreizhülse 3
- 16
- Bund
- 17
- Schlitz
- 18
- Spreizzunge
- 19
- Spreizelement
- 20
- Verbindungselement
- 21
- Nutelement
- 22
- Federelement
- 23
- Rippe
- 24
- Einschlagsperre
- 25
- Schräge
an der Einschlagsperre
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 7831122
U1 [0003]
- - DE 102006029414 A1 [0004]
- - DE 9303420 U1 [0005]