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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung von Partikeln gemäß ihrer
magnetischen Suszeptibilität, sie betrifft weiterhin eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Magnetische
Separationstechniken haben sich in verschiedenen Bereichen u. a.
in der Verarbeitung von Gesteinen, Metallen aber zunehmend auch in
der Biotechnologie, durchgesetzt. Vorteile der Separationstechnik
sind hohe Aufreinigungsfaktoren. Dies ermöglicht insbesondere
in der Biotechnologie die Auftrennung hochpreisiger Minderbestandteile oder
sensibler Zielstoffe ohne vorhergehende Vorbereitung durch Zentrifugieren
oder Filtrieren. Zu diesem Zweck werden Partikel eingesetzt, die
aus einem magnetisierbaren Stoff und geeigneten Liganden mir hoher
Affinität zur Zielsubstanz bestehen. Durch Anwendung eines
magnetischen Feldes werden sodann die Partikel selektiv abgetrennt.
Neben dem Reduzieren der Verfahrensschritte bieten magnetische Separationstechniken
zudem den Vorteil guter Skalierbarkeit von Labormaßstab
auf Großmaßstab.
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Wegen
geringer Betriebskosten und Anschaffungskosten, werden bevorzugt
Permanentmagneten als Feldquelle eingesetzt. Dabei stellt sich jedoch
die Frage als Herausforderung, auf welche Weise das Feld abgeschaltet
werden und die Stoffe gewonnen werden können. Dies mindert
die Vorteile der Permanentmagnetensysteme, gegenüber den
Systemen auf Basis abschaltbarer Elektromagneten. Insbesondere für
die Biotechnologie ist jedoch ein System auf Basis von Permanentmagneten
interessant, da Elektromagneten sich im Betrieb erhitzen und energielastig
betrieben werden müssen.
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Der
Stand der Technik kennt hier zwei Arten von Mechanismen:
- 1. Beeinflussung des Permanentmagneten durch Bewegung
desselben.
- 2. Beeinflussung des Magnetfeldes des Permanentmagneten durch
Neutralisation oder Wechselwirkung mit weiteren Feldquellen
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Um
das Feld am Ort der Bearbeitung abzuschalten, kann entweder das
Volumen in dem die Bearbeitung erwirkt wird oder die Feldquelle
bewegt werden. Der Stand der Technik kennt verschiedene Vorrichtungen
zur Separation von magnetische Partikeln gemäß diesen
Verfahren,
EP0434556 verwendet
zwei permanentmagnetische Feldquellen, deren Nähe zum Separationsvolumen
in zwei Stellungen, nahe dem Volumen und damit maximal oder fern
des Volumens und damit minimiert, verändert werden kann
EP0920916 wendet zumindest
einen Permanentmagneten an, welcher auf einer Achse zwischen zwei Separationsvolumen
verstellt werden kann, sodass das Feld in einem Ersten Volumen null,
in einem Zweiten maximal ist.
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Karussellmagneten
wie unter anderem
EP0815941 verwenden
dagegen bewegliche Separationsvolumen, die auf einem Karussell entlang
verschoben und entweder an der Magnetquelle magnetisiert oder in
einer darauf folgenden Passage demagnetisiert werden.
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WO02081092 beschreibt zuletzt
einen beweglichen Permanentmagneten, welcher in einem Eisenkreis
in allen Stellungen auf einer Achse positioniert und so in der von
ihm erwirkten Feldstärke am Separationsvolumen variiert
werden kann.
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Nachteile
der Vorrichtung gemäß beider Verfahren sind zunächst
große Bauvolumen, die aus der Notwendigkeit entstehen,
die Feldquelle oder das Arbeitsvolumen des Magnetabscheiders zu
verschieben. Weiterhin besitzen die genannten Vorrichtungen bewegliche
Teile, die anfällig für Abnutzung, regelmäßig
zu warten, energielastig im Betrieb und langsam im Schalten des
Magnetfeldes sind. Auch können die genannten Vorrichtungen
keine komplexen Felder zur Bearbeitung erzeugen, wie sie jedoch
für praktische Anwendung wie Abtrennung, Waschung, Durchmischung
vorteilhaft sind.
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Zum
Stand der Technik gehört ferner der Einsatz einer zweiten
Feldquelle, deren Feld mit demjenigen des Permanentmagneten so interagiert,
das mithilfe der zweiten Feldquelle entweder eine Stärkung
oder eine Schwächung des Feldes in Richtung des Arbeitsvolumens
durch die Wechselwirkung beider Feldquellen analog zur Interaktion
zweier Permanentmagneten erreicht wird.
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WO2007013805 schließt
den Einsatz einer Spule mit Spulenkern als zweite in einen Ei senkreis eingesetzte
Feldquelle ein. Durch eine externe Stromquelle wirkt das Spulenfeld
direkt oder durch die Remanenzmagnetisierung eines magnetisierbaren
Spulenkerns als zweite, in ihrer Polarität reversible Feldquelle.
Ist die zweite Feldquelle entgegengesetzt der ersten in N-S und
S-N gepolt, wird das resultierende Feld substantiell reduziert.
Durch gleiche Polung wird das Feld dagegen mit der Stärke
der permanentmagnetischen Quelle und bei höheren Strömen
dem der Spule zur Bearbeitung vorliegen. Gemäß diesem
Verfahren erfolgt das Abschalten des Feldes durch Erzeugen eines
zweiten Magneten, dessen Polung derjenigen des ersten entgegensteht, wodurch
der das resultierende Feld stark minimiert wird.
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Vorrichtungen
gemäß diesem Verfahren besitzen jedoch Nachteile,
die aus der Verwendung der zweiten Feldquelle entstehen. Zunächst
besitzen sie ein vergleichsweise großes Bauvolumen, da
je Permanentmagnet zumindest eine weitere, kontrollierbare Feldquelle
im Eisenkreis eingesetzt wird. Insbesondere für den Labormaßstab
und bei Lab-an-the-chip Systemen ist das Volumen jedoch eine stets
limitierende Größe, die es zu verringern gilt.
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Weiterhin
ist durch die zwei Feldquellen das entstehende resultierende Magnetfeld
zwar auf ein Minimum abschaltbar, die Stärke des Minimums
ist jedoch für die Wiedergewinnung des Stoffes und die Bearbeitung
der Partikel entscheidend. Liegt sie über Null wie bei
Vorrichtung gemäß dem genannten Verfahren, sinkt
in der Separation von Partikeln deren Wiedergewinnungsrate. Eine
verringerte Wiedergewinnungsrate erhöht die Kosten der
auf diesem Verfahren aufbauenden Prozesse drastisch und beschränkt
den Einsatz der Vorrichtungen.
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Vorrichtungen
zum Durchführen der aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren arbeiten notwendig zyklisch und damit mit Leerzeiten,
da sie die Stärke des Permanentmagnetenfelds und dies bedeutet
für die verfahrensgemäßen Vorrichtungen
das Gesamtmagnetfeld der Vorrichtung selbst schwächen.
Zwar kennt der Stand der Technik Vorrichtungen mit reziproker Bauart
gemäß der ersten Verfahren zur Feldabschaltung,
deren Baugröße, ihre beweglichen, verschleißfähigen
Teile und höhere Betriebskosten stellen jedoch eine dem
Prinzip immanente innere Beschränkung dar, die den Einsatz
solcher Vorrichtungen eng begrenzt.
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Zyklisch
arbeitende Vorrichtungen beanspruchen dagegen diese Nachteile vorteilhaft
zu lösen, ihre Arbeitsweise beschränkt jedoch
das Arbeitsvolumen, stellt ein Problem in mehrschrittigen Verfahren dar
oder verringert sogar im Fall hochsensibler Zielstoffe die Ausbeute
drastisch. Die Kapazität solcher zyklisch arbeitenden Systeme
ist zudem nur die Hälfte eines reziprok Arbeitenden, was
vor allem im Großmaßstab und beim Verarbeiten
großer Volumen mit geringer Zielstoffkonzentration begrenzend
wirkt.
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Zudem
ist das erreichbare Feldminimum von Vorrichtungen gemäß den
dem Stand der Technik bekannten Verfahren praktisch meist größer
Null, wodurch bestimmte Bearbeitungsweisen, wie das Abtrennen und
Rückgewinnen magnetischer Partikel, erschwert werden.
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Weiterhin
bleiben Vorrichtungen gemäß den dem Stand der
Technik bekannten Verfahren hinter dem durch die Werkstoffe möglichen
Feldstärken zurück. Während bei verstellbarer
Quelle stets nur das Feld des Permanentmagneten anwendbar ist, ist
mit
WO2007013805 zumindest
durch höhere Ströme die Stärke des zweiten
Elektromagneten oder durch Anwendung mehr als eines Bearbeitungssystems
auf dasselbe Volumen erhöhbar und damit das Gesamtfeld
verstärkbar. Damit teilt
WO2007013805 zunächst
die Begrenzungen solcher Verfahren, die auf Elektromagneten zurückgreifen.
Die Feldstärke ist durch Faktoren wie Erhitzung der Spule
und hohen Energiebedarf und Begrenzung der praktisch zulässigen
Ströme eingeschränkt. Eine Erhöhung der
Feldstärke durch mehr als ein Bearbeitungssystem aus Permanentmagneten,
zweiter Feldquelle und Eisenkreis erhöht dagegen das Bauvolumen
drastisch und ist wenig vorteilhaft.
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Eine
Erhöhung der Feldstärke wirkt sich jedoch auf
die gesamten Prozessschritte vorteilhaft aus. Verfahrenszeiten werden
verringert, die Verfahrenserfolge wie bspw. die Gewinnungsrate erhöhen sich.
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Zuletzt
kennt der Stand der Technik kein Verfahren zur Beeinflussung von
Partikeln gemäß ihrer magnetischen Suszeptibilität,
dem folgend komplexe Feldformen zur Bearbeitung herangezogen werden können.
Insbesondere variable Feldgradienten können gemäß dem
Stand der Technik nur durch Bewegung der Feldquelle und damit unter
Verwendung wartungsintensiver Teile auf Basis von Permanentmagneten
erzeugt werden, die in den praktisch relevanten Umschaltzeiten des
Gradienten rasch abgenutzt werden. Wechselfel der auf Basis eines
Permanentmagneten können ebenso nur durch bewegliche Teile
erzeugt werden, die den genannten Nachteilen unterliegen. Die Bewegung
der Feldquelle erfolgt zudem gegen die durch das Magnetfeld erzeugten
Kräfte, die das Material zusätzlich beanspruchen
und einen starken Antrieb fordern.
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Damit
kennt der Stand der Technik kein Verfahren, das den Betrieb einer
Vorrichtung von geringer Baugröße und Betriebsenergie,
ohne bewegliche Teile bei verlässlicher Arbeitsweise, mit
hohem Volumendurchsatz und komplexer Feldgestaltung gestattet.
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Es
ist Ziel der Erfindung ein Verfahren vorzustellen, das es gestattet,
Partikel nahezu beliebiger Provenienz gemäß ihrer
magnetischen Suszeptibilität zu bearbeiten, wobei im Vergleich
zu bereits bekannten Verfahren die Kosten gesenkt werden, die Verlässlichkeit
und der Volumendurchsatz gesteigert, die Arbeit erleichtert, die
Beanspruchung des Materials verringert und der Einsatz komplexer
Felder ermöglicht wird. Diesem Ziel ist die Vorrichtung
verpflichtet, derer man sich zur Durchführung des Verfahrens
bedient.
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Die
Erfindung hat die Aufgabe ein Verfahren anzugeben, das in technisch
leicht beherrschbarer Weise eine zielgerichtete Bearbeitung von
Partikeln gemäß ihrer magnetischen Suszeptibilität
bei hohen Feldmaxima und geringen Feldminima, geringer Baugröße
einer verfahrensgemäßen Vorrichtung vorzugsweise
ohne bewegliche Teile, hohem Arbeitsvolumen und reziprokem Betrieb
gestattet. Es ist weiterhin Aufgabe vorliegender Erfindung, eine
Vorrichtung zu beschreiben, die wartungsarm, bei geringen Betriebs-
und Anschaffungskosten und mit hohem Durchsatz arbeitet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Wissen zugrunde, dass durch Neutralisation
des Feldes oder Bewegung der Feldquelle stets nur die Stärke
eines Feldes beeinflusst werden kann. Auf diese Weise ist die Vorrichtung
stets nur je Feldquelle zwischen einem An- und einem Auszustand
variierbar. Dieser Betrieb ist notwendig zyklisch und zwischen einem definierten
Feldminimum und einem Feldmaximum angesiedelt. Das Feldminimum ist
dabei häufig größer Null.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, das die Bearbeitung von
Partikeln gemäß ihrer magnetischen Suszeptibilität
in reziprokem Betrieb bei geringem Bauvolumen sodann möglich
wird, wenn der Feldfluss eines Permanentmagneten durch Anwendung
ei nes Impulses an zumindest einem magnetoelektrischen Steuerelement
zwischen zumindest zwei Feldflusspfaden hin und hergeschaltet wird.
Erfindungsgemäß wird, statt einem Abschalten einer oder
mehrerer Feldquellen oder einer Schwächung der Feldstärke,
die Feldrichtung durch die magnetoelektrischen Steuerelemente verändert.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Feldrichtung durch die magnetoelektrischen
Steuerelemente verändert wird und dadurch ein Abschalten
einer oder mehrerer Feldquellen oder einer Schwächung der
Feldstärke entbehrlich wird.
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Deshalb
ist die Erfindung das Verfahren betreffend dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Permanentmagnet als Feldquelle angewandt wird und
mindestens ein magnetoelektrisches Steuerelement zur Umlenkung des
magnetischen Feldes des Permanentmagneten entlang zumindest zweier Flusspfade
eingesetzt wird, wobei das die Partikel gemäß ihrer
magnetischen Suszeptibilität bearbeitende Feld durch Anwendung
eines Impulses an dem magnetoelektrischen Steuerelement zwischen
zumindest zwei Flusspfade umgelenkt wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch:
- 1. mindestens einen Permanentmagneten 1 als Quelle
eines magnetischen Feldes
- 2. mindestens ein magnetoelektrisches Steuerelement 3 zur
Umlenkung des Magnetfeldes des Permanentmagneten 1
- 3. mindestens zwei Flusspfade für das magnetische Feld
der Vorrichtung
- 4. mindestens ein unter dem Einfluss des Magnetfeldes der Vorrichtung
stehendes Volumen 4
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Das
Umschalten des Permanentmagnetenfeldes erfolgt erfindungsgemäß durch
Umlenkung des Feldes von einem ersten in einen zweiten Flusspfad.
Hierfür wird an zumindest einem magnetoelektrischen Steuerelement,
das entlang eines Flusspfades angebracht ist, ein elektrischer Impuls
zur Induktion eines Magnetfeldes verwendet. Bevorzugt ist die Anwendung
der Impulse zur Umlenkung des Feldes zumindest zu einem Teil zum
Zweck starker Vereinfachung automatisiert.
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Erfindungsgemäß kann
das durch Anwendung eines Impulses an einem magnetoelektrischen Steuerelement
induzierte Magnetfeld sowohl eine der Polarität des Permanentmag neten
entsprechende, als auch eine der Polarität des Permanentmaneten
entgegengesetzte Polarisierung besitzen.
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Unter
magnetoelektrischen Steuerelementen werden erfindungsgemäß alle
Mittel verstanden, welche ein eigenes magnetisches Feld durch Anwendung
elektrischer Impulse aufbauen oder deren bestehendes magnetisches
Feld durch Anwendung elektrischer Impulse in Richtung, Stärke
oder beidem kontrollierbar ist, so unter anderem Spulen oder magnetoelektrische
Werkstoffe. Es ist offenbar, das unter Verwendung einer Spule als
magnetoelektrisches Steuerelement ein Magnetfeld induziert wird,
das die magnetischen Domänen eines ferromagnetischen Werkstoffes
beeinflusst, während unter Verwendung eines magnetoelektrischen
Werkstoffes als Steuerelement die Domänen des Werkstoffes
selbst durch Anwendung eines elektrischen Impulses beeinflusst werden.
Beide Varianten ermöglichen es, den Feldfluss eines Permanentmagnetenfeldes
in einer Richtung zu konzentrieren. Magnetoelektrische Werkstoffe
finden insbesondere dort als Steuerelement Verwendung, wo das Bauvolumen
einen vergleichsweise hohen Materialpreis rechtfertig. So in Lab-an-the-Chip
Systemen.
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Erfindungsgemäß ist
es möglich komplexere Steuerelemente anzuwenden, insbesondere
solche mit beweglichen Teilen, enthaltend unter anderem Spulen und
Permanentmagneten. Diese können direkt oder indirekt zur
Umlenkung des Feldflusses eingesetzt werden. Aufgrund nachteiliger
Eigenschaften beweglicher Teile ist dies nur dort bevorzugt, wo
manuelle Handhabung ohne Zufuhr elektrischer Energie eingesetzt
wird. So in Laborsystemen zur Übertragung magnetischer
Partikel von einem in ein anderes Volumen. In jedem Fall sind die
Steuerelemente jedoch solcher Art, dass sie direkt oder indirekt
die Trägheit der magnetischen Domänen beeinflussen und
die erfindungsgemäße Umlenkung des Feldes zur
Bearbeitung gestatten.
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Es
ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt, mehr
als ein magnetoelektrisches Steuerelement zu verwenden, wobei die
Impulse und die Polarisierung des induzierten Magnetfeldes der magnetoelektrischen
Steuerelemente zeitlich und funktional so koordiniert werden, dass
das Umlenken des Permanentmagnetenfeldes erreicht wird.
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Wird
durch Anwendung eines elektrischen Impulses ein Magnetfeld induziert, ändert
sich entlang desjenigen Flusspfades, an welchem das Magnetfeld induziert
wurde, das Träg heitsmoment der magnetischen Domänen.
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Je
nach Art des induzierten Feldes und Ort der Induktion des Feldes
eines Steuerelements wird das Feld des Permanentmagneten in die
Richtung geringster Trägheit der magnetischen Domänen
umgelenkt. Unter Verwendung von Spulen als magnetoelektrischen Steuerelementen
kann demgemäß das Feld entlang des Flusspfades
am Steuerelement oder einem alternativen Flusspfad konzentriert
werden, indem die Trägheit der Domänen beeinflusst wird.
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Zur
Umlenkung des Feldes mit einem magnetoelektrischen Werkstoff als
Steuerelement wird demgemäß ein Flusspfad durch
eine dem Permanentmagneten entgegengesetzte Domänenausrichtung
blockiert und das Feld in einen anderen Flusspfad geleitet, dessen
magnetoelektrische Steuerelemente eine dem Permanentmagneten entsprechende
Domänenausrichtung besitzen. Die Umlenkung in den zweiten
Flusspfad erfolgt demgemäß durch die Blockade
entlang eines und durch Freigabe entlang eines zweiten Flusspfades.
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Weiterhin
ist es erfindungsgemäß möglich, den Grad
der Umlenkung des Feldes durch die Stärke des Impulses
an den magnetoelektrischen Steuerelementen zwischen den Extrema
maximaler Feldkonzentration in einem Flusspfad bis hin zu minimierter
Feldkonzentration in diesem Feldpfad beliebig einzustellen. Es ist
bevorzugt, den Grad der Umlenkung maximal zu wählen und
das Feld stets zwischen zumindest zwei Flusspfaden vollständig
umzulenken.
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Ein
Arbeitsvolumen gemäß vorliegender Erfindung wird
verstanden als dasjenige Volumen, in dem Partikel gemäß ihrer
magnetischen Suszeptibilität bearbeitet werden. Erfindungsgemäß kann
das Arbeitsvolumen sowohl gänzlich geschlossen, als auch
zumindest zu einem Teil geöffnet, als auch vollständig
offen sein.
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Partikel,
die gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren bearbeitet werden können solche sowohl diamagnetischer
als auch paramagnetischer und ferromagnetischer Herkunft sein. Unter
Partikeln werden weiterhin im Rahmen vorliegender Erfindung ebenso
Ionen und Ionenkomplexe verschiedenster Provenienz verstanden.
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Unter
Bearbeitung wird erfindungsgemäß jede Art der
Einwirkung eines magnetischen Feldes einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf Partikel verstanden. Erfindungsgemäß werden
verschiedene Arten der Bearbeitung durch ein durch magnetoelektrische
Steuerelemente kontrolliertes Feld ausgeführt.
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Zunächst
werden die Intervalle, in welchen die Feldpfade geändert
werden, gemäß den praktischen Erfordernissen eingestellt.
Bevorzugt sind die Intervalle an die Verfahrensschritte der Bearbeitung und
Rückgewinnung angepasst. Kleine Intervalle werden dagegen
für den Einsatz unipolarer Wechselfelder eingesetzt. In
einer verfahrensgemäßen Anordnung ist es weiterhin
möglich, das Feld eines Permanentmagneten gemäß einem
gegebenen Intervall umzulenken, wobei ein Arbeitsvolumen unter dem Einfluss
beider Flusspfade steht. Auf diese Weise werden Wechselfelder bei
kompakter Bauart der Quelle erzeugt, die sich für Bearbeitungsformen
wie Waschung, Elution, Resuspendieren aber auch Erhitzen von Partikeln
insbesondere im biotechnologischen Bereich eignen.
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Wird
mehr als eine Einheit, bestehend aus zumindest zwei Flusspfaden,
einem Permanentmagneten und zumindest einem magnetoelektrischen Steuerelement
zur Bearbeitung derselben Partikel verwendet, werden komplexe Felder
zur Bearbeitung erzeugt. Vorteilhaft können Wechselfelder
zudem auf Basis einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
erzeugt werden.
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Dies
gestattet den Einsatz von Wechselfeldern und Gradientenfeldern auf
der Basis von Permanentmagneten, welche insbesondere in Magnetabscheidern
Verwendung finden, um die Agglomeration magnetischer Partikel zu
verhindern und sie in einer Region zu halten. Vorrichtungen gemäß vorliegendem
Verfahren gestatten es demgemäß, die Vorteile
des vorliegenden Verfahrens auf die Erfordernisse darauf aufbauender
Verfahren zur Bearbeitung von Partikeln gemäß ihrer
magnetischen Suszeptibilität anzupassen und dies bei stark
verringerten Feldumschaltzeiten im Vergleich zu Vorrichtungen des Standes
der Technik.
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In
jedem der Flusspfade kann das Feld in reziprokem Betrieb eingesetzt
werden. Entlang eines Flusspfades ist das Feld sodann abgeschaltet
und sinkt bis hin auf Null, entlang eines Zweiten steht es zur Bearbeitung
der Partikel in einem Arbeitsvolumen maximal zur Verfügung.
Durch einen elektrischen Impuls an einem magnetoelektrischen Steuerelement entlang
eines der Flusspfade kann das Feld des Permamentmagneten von dem
Zweiten erneut in den ersten Flusspfad umgelenkt werden.
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Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt mehr als einen durch
einen magnetisierbaren Werkstoff definierten Flusspfad und bevorzugt
alle zur Bearbeitung von Partikeln gemäß ihrer
magnetischen Suszeptibilität zu verwenden, es ist jedoch
möglich nur einen Flusspfad zur Bearbeitung anzuwenden.
Dies ist bevorzugt, wo ein Arbeitsvolumen hinreichend oder durch
die Bauart einer Vorrichtung vorgegeben ist. So in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Abtrennung von magnetischen Partikeln aus kleinen
Volumen. Zudem ist der Einsatz nur eines Flusspfades zur Bearbeitung
bevorzugt, wo der resultierende Aufbau zur Erzeugung eines Wechselfeldes
im Großmaßstab zu komplex wäre und das
Bauvolumen vorteilhaft reduziert werden kann.
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Gemäß vorliegender
Erfindung wird ein reziproker Betrieb für Vorrichtungen
zu Bearbeitung von Partikeln gemäß ihrer magnetischen
Suszeptibilität möglich. Diesem Verfahren nach
sind Feldquellen erfindungsgemäßer Vorrichtungen
kontinuierlich mit voller Stärke für die gestellten
Aufgaben nutzbar. Das Feld des Permanentmagnet kann je nach Erfordernissen
zur Bearbeitung herangezogen und bei geringem Bauvolumen kontrolliert
werden. Auf diese Weise können auch Wechselfelder und Magnetfeldgradienten
auf der Basis von Permanentmagneten erzeugt und für die
praktische Bearbeitung nutzbar gemacht werden.
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Im
Unterschied zu Verfahren des Standes der Technik kann bei diesem
Verfahren zudem mehr als eine Feldquelle zu einem resultierenden
Feld vereint und damit das Feld bis zur magnetischen Sättigung
des vom magnetischen Feld durchflossenen Materials gesteigert werden.
Es wird bevorzugt diejenige Zahl von Permanentmagneten verwendet,
deren kombiniertes Feld die magnetische Sättigung des Werkstoffes
der Flussrichtung ausschöpft. Prozesszeiten werden auf
diese Weise drastisch verringert und die Bearbeitungserfolge, wie
im Falle der Abscheidung von Partikeln, erhöht. Insbesondere
im biotechnologischen Bereich bedeutet dies unmittelbar eine höhere
Ausbeute durch schnellere Verarbeitung und eine höhere
Reinheit.
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Zuletzt
sind komplexe Feldformen durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens einsetzbar. Damit bietet das vorliegende Verfahren eine Lösung
für Bearbeitungsschritte wie Waschung, Resuspendierung,
Elution aber auch die Erwärmung durch Magnetothermie, die
bisher allein durch Elektromagneten ausgeführt werden konnten.
Auf der Basis der vorliegenden Erfindung können dagegen
Permanentmagneten eingesetzt werden, wodurch die Betriebskosten
und die Anschaffungskosten verfahrensgemäßer Vorrichtungen
wesentlich geringer sind, als diejenigen gemäß den
dem Stand der Technik bekannten Verfahren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren, betreffend die Anwendung
von zumindest einem Permanentmagneten als Feldquelle zur Bearbeitung
von Partikeln gemäß ihrer magnetischen Suszeptibilität, wobei
dessen Feld durch Anwendung zumindest eines oder mehrer magnetoelektrischer
Steuerelemente zwischen zumindest zwei Flussrichtungen durch elektrische
Impulse, erfindungsgemäß sowohl ein kontinuierlicher
oder auch ein zeitlich begrenzter Stromfluss, an zumindest einem
magnetoelektrischen Steuerelement umgelenkt wird, ist nachfolgend
in seiner Abfolge dargestellt.
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Je
Steuerelement sind erfindungsgemäß zwei verschiedene
Formen der Feldumlenkung möglich, wobei das durch den Impuls
an den magnetoelektrischen Steuerelementen 3 entstehende
Magnetfeld der Polarität des Permanentmagneten 1:
- a, entgegensteht, demgemäß N-N
oder S-S. Auf diese Weise wird das Feld des Permanentmagneten entlang
eines zweiten oder mehrerer alternativer Flusspfade konzentriert.
- b, entspricht, demgemäß N-S oder S-N, wodurch das
Feld des Permanentmagneten entlang eines ersten Feldflusspfades
konzentriert wird.
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Die
Impulse können über zumindest eine Impulsquelle
gesteuert und zeitlich koordiniert werden.
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Erfindungsgemäß folgt
das Verfahren demnach den folgenden Schritten:
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Schema des Verfahrens
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- 1. Umlenken des Magnetfeldes entlang des Flusspfades
eines ersten und/oder eines weiteren Arbeitsvolumens durch einen
elektrischen Impuls an zumindest einem Steu erelement entlang des
ersten und/oder eines weiteren Flusspfades
- 2. Bearbeitung der Partikel in einem ersten und/oder weiteren
Arbeitsvolumen
- 3. Umlenken des Magnetfeldes in einen oder mehrere alternative
Flusspfade durch einen elektrischen Impuls an zumindest einem Steuerelement
des ersten und/oder eines weiteren Flusspfades
- 4. Bevorzugt die Bearbeitung der Partikel in einem ersten und/oder
weiteren Arbeitsvolumen 4
- 5. Wiederholen der Schritte 1–3 oder der Schritte 1–4
bis zum Erfolg der Bearbeitung
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Bevorzugtes Schema im reziprokem Betrieb
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- 1. Umlenken des Magnetfeldes in die Flussrichtung
eines ersten Arbeitsvolumens 4 durch einen elektrischen
Impuls an zumindest einem Steuerelement eines ersten oder zweiten
Flusspfades
- 2. Bearbeitung der Partikel im ersten Arbeitsvolumen
- 3. Umlenken des Magnetfeldes in einen zweiten Flusspfad durch
einen elektrischen Impuls an zumindest einem Steuerelement des ersten
oder eines zweiten Flusspfades
- 4. Bevorzugt die Bearbeitung der Partikel im zweiten Arbeitsvolumen 4
- 5. Wiederholen der Schritte 1–3 oder der Schritte 1–4
bis zum Erfolg der Bearbeitung
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Bevorzugtes Schema zur Bearbeitung durch
Feldgradienten/Wechselfelder
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- 1. Zeitlich koordiniertes Umschalten des Magnetfeldes
zumindest eines oder mehrerer Einheiten bestehend aus zwei Flusspfaden,
bereitgestellt durch ein Material aus magnetisierbarem Werkstoff,
zumindest einem Permanentmagneten und zumindest einem Steuerelement,
zwischen jeweils einem ersten und einem zweiten Flusspfad durch
einen elektrischen Impuls an zumindest einem Steuerelement
- 2. Bearbeitung der Partikel in zumindest einem entlang der Pole
oder zwischen den Polen angelegten Arbeitsvolumen 4 durch
das Wechselfeld gemäß Schritt 1 bis zum
Erfolg der Bearbeitung
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Am meisten bevorzugtes Schema zur Erzeugung
eines Wechselfeldes
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- 1. Zeitlich koordiniertes Umschalten des Magnetfeldes
zweier in ihrer Polarisierung einander entsprechender Permanentmagneten
zwischen einem durch einen magnetisierbaren Werkstoff, bevorzugt
ein Eisenkreis, definierten Flusspfad und je einem durch ein zweites
Element aus magnetisierbarem Werkstoff, bevorzugt ein Zylinder aus Eisen,
bereitgestellten Flusspfad.
- 2. Bearbeitung der Partikel in einem Arbeitsvolumen 4,
das unter dem Einfluss des nach Schritt Eins erzeugten Magnetfeldes
mit wechselnder Polarisierung steht, wobei das Bearbeitungsfeld bevorzugt
ein feldfreies Intervall einschließt.
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Eine
Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung besteht
aus zumindest einem Permanentmagneten als Feldquelle, mindestens
zwei Flusspfaden für ein magnetisches Feld, mindestens
einem magnetoelektrischen Steuerelement und mindestens einem Arbeitsvolumen
zur Bearbeitung von Partikeln gemäß ihrer magnetischen
Suszeptibilität durch ein magnetisches Feld.
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Die
Vorteile der Erfindung können in den folgenden Darstellungen
der erfindungsgemäßen Ausführungen deutlich
werden.
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Detaillierte Darstellung der
Erfindung
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1 zeigt
in den Schemata A-D Feldformen gemäß den erfindungsgemäßen
Verfahren.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung des Feldes nach
Variante A und Varian te B. Gemäß Variante A ist
das Arbeitsvolumen 4 zwischen den Polen eingesetzt. Gemäß Variante
B ist das Arbeitsvolumen 4 entlang der Feldpole eingesetzt.
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung bestehend aus
zwei Flusspfaden eines Eisenkreises 2, Permanentmagnet 1,
zwei magnetoelektrischen Steuerelementen 3 ausgeführt
als Spulen und zwei Arbeitsvolumen 4 mit magnetisierbarer
Matrix 5, einem Zu- und Ablaufsystem 7 sowie einer
Impulsquelle 6.
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abtrennung
von zumindest einem Stoff durch Absorption an magnetisierbare Partikel,
bestehend aus einem Flusspfad eines Eisenkreises 2, einem
zweiten Flusspfad je eines Zylinders 10, zwei Permanentmagneten 1,
vier Steuerelementen 3 und einem Arbeitsvolumen 4.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abtrennung
von Partikeln aus kleinen Arbeitsvolumen 4, bestehend aus
einem zwei Flussrichtungen definierenden Stift 2, einem
Permanentmagneten 1 und einem magnetoelektrischen Steuerelement 3 in
Form einer Spule.
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Die
Figuren werden nachstehend noch im Einzelnen erläutert.
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1 zeigt
verfahrensgemäße Schemata der Feldformen der Bearbeitung
in einem der Volumen.
A zeigt die bevorzugte Variante, demgemäß die
Intervalle zwischen der Umlenkung und damit dem An- und Abschalten
des Feldes in einem Arbeitsvolumen 4 an die Verfahrensschritte
angepasst sind, deren Teil das erfindungsgemäße
Verfahren ist. Bevorzugt wird das Intervall für den Fall
der Separation von magnetischen Partikeln so gestaltet, dass das
Intervall der Abtrennungs- und der Rückgewinnungsdauer entspricht.
B
zeigt eine erfindungsgemäße Feldform, deren Intervalle
klein gewählt sind. Mit der Dauer des Umlenkimpulses wird
die untere Grenze der Intervalle eines solchen unipolaren Wechselfeldes
angegeben.
C zeigt die aus der Verbindung zweier Einheiten
bestehend aus Permanentmagneten 1, zweier Flusspfade und
zumindest einem magnetoelektrischen Steuerelement 3 entstehende
Feldform. Ihre Richtung alterniert in den gegebenen Intervallen.
Mit einer Vorrichtung nach 5 kann ein
solches Feld ebenso und vorteilhafter erzeugt werden
D zeigt
eine Feldform durch Einsatz zweier Einheiten bestehend aus Permanentmagneten 1,
zweier Flusspfade und zumindest einem magnetoelektrischen Steuerelement 3,
wobei zwischen dem Richtungswechsel des resultierenden Feldes ein
Unterbrechungsintervall eingesetzt wird, indem kein Feld anliegt.
Eine Vorrichtung nach 5 wird bevorzugt zur Erzeugung
eines solchen Feldes verwendet.
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Die
Zahl der Richtungen des Arbeitsfeldes kann in C und D durch den
Einsatz mehrerer der genannten Einheiten oder mehr als einer ineinander
gesetzter Vorrichtungen nach 5 erhöht
werden.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung des Feldes nach
Variante A und Variante B.
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Gemäß Variante
A wird das auf ein Arbeitsvolumen 4 wirkende Feld erzeugt
durch zwei Eisenkreise mit je zwei Flusspfaden 2 und je
einem Permanentmagneten 1, sowie magnetoelektrischen Steuerelementen 3 in
Form von Spulen.
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Durch
die Anordnung des Arbeitsvolumens 4 zwischen den Polen
eines jeden Eisenkreises 2 wird bei zeitlich koordiniertem
wechselseitigem Umlenken des Feldes eines jeden Eisenkreises 2 ein
Wechselfeld mit zwei Ausrichtungen erzeugt. Wird dagegen das Feld
beider Eisenkreise 2 so umgelenkt, dass das Arbeitsvolumen 4 gleichzeitig
unter dem Einfluss beider Felder steht, kann der entstehende Magnetfeldgradient
zur Bearbeitung der Partikel verwendet werden.
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Nach
Variante B wird das auf ein Arbeitsvolumen 4 wirkende Feld
durch einen oder mehr zwei Flusspfade definierende Eisenkreise 2 mit
je einem Permanentmagneten 1, magnetoelektrischen Steuerelementen 3 in
Form von Spulen erzeugt. Das Arbeitsvolumen 4 ist entlang
der Pole eines jeden verwendeten Eisenkreises 2 angeordnet
und steht unter dem Einfluss des durch einen jeden Eisenkreis 2 erzeugten
Magnetfeldgradienten. Erfindungsgemäß können
die Felder zweier oder mehrerer Eisenkreise 2 im Wechsel
zur Bearbeitung der Partikel im Arbeitsvolumen 4, als auch
beide zur Bearbeitung desselben verwendet werden. Gemäß der
ersten Form oder unter Anwendung nur eines Eisenkreises 2 steht
das Arbeitsvolumen unter dem Einfluss zweier Magnetfeldgradienten
nacheinander. Diese Feldanordnung wird bevorzugt dort verwendet,
wo die Waschung und Elution kleiner Partikel mit biotechnischer
Anwendung schonend durchgeführt werden soll. Die Anwendung
beider Felder zumindest zweier Eisenkreise 2 gemeinsam
auf das Arbeitsvolumen 4 wird dagegen bevorzugt dort eingesetzt,
wo komplexe Partikelgemische aufgetrennt werden sollen, wie ferromagnetische
und diamagnetische Partikel.
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführung gemäß einer
ersten Variante, wobei die Vorrichtung derart ausgeführt
ist, dass ein Permanentmagnet 1 als Feldquelle in einem
zwei Flusspfade definierenden Eisenkreis 2 angesetzt ist,
bei welchem die Volumen zur Bearbeitung 4 zwischen den
zwei Polen des Eisenkreises 2 angesiedelt und als abgeschlossene
Behältnisse mit einer magnetisierbaren Matrix 5 sowie
einem zu und einem Ablaufsystem 7 für den Stoffstrom
ausgeführt sind. Durch zwei als Spulen an je einem Flusspfad
des Eisenkreises 2 angelegte magnetoelektrische Steuerelemente 3 wird
der Feldfluss zwischen dem ersten und dem zweiten Flusspfad umgelenkt.
Demgemäß wird zunächst ein erstes Arbeitsvolumen 4 aktiviert,
indem die magnetoelektrischen Steuerelemente 3 angesteuert
werden. Das erste Arbeitsvolumen 4 wird sodann mit Material
beschickt, wobei sich magnetisierbare Partikel an der Matrix 5 abscheiden.
-
Wird
die Kapazitätsgrenze der Matrix 5 erreicht, werden
die magnetoelektrischen Steuerelement 3 erneut angesteuert,
um das Feld in ein zweites Arbeitsvolumen 4 umzulenken.
Dieses wird sodann mit Material versorgt. Aus dem ersten Volumen 4 werden
Waschungen und die Rückgewinnung durchgeführt,
die bevorzugt durch Ultraschall unterstützt wird. Ist die
Kapazitätsgrenze des zweiten Arbeitsvolumens 4 erreicht,
wird durch den Steuerimpuls an den magnetoelektrischen Steuerelementen 3 das
Feld zur Bearbeitung im ersten Arbeitsvolumen 4 umgelenkt.
Die Partikel im zweiten Arbeitsvolumen 4 können
gewonnen werden. Die Vorrichtung wird gemäß dieser
Schrittfolge bis zum Erfolg Weiterbetrieben.
-
4 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführung gemäß einer
zweiten Variante zur Abtrennung von zumindest einem Stoff aus einem
Stoffgemisch durch Absorption an magnetisierbare Partikel. Die Vorrichtung
besteht aus einem einen Flusspfad definierenden Eisenkreis 2 mit
zwei Permanentmagneten 1, wobei die Polarität
beider Magneten 1 einander entspricht. Beide Permanentmagneten 1 sind
in einen Eisenzylinder 10 eingesetzt, durch welchen ein zweiter
Flusspfad neben demjenigen durch den Eisenkreis 2 definiert
ist. Zwischen den Polstücken 8 ist das Arbeitsvolumen 4 angelegt,
mit einem Zulauf bodenseitig und einem Ablauf 7 oberseitig.
Je zwei Steuerelemente 3 sind entlang der beiden Seiten
der Pole zwischen den Polstücken 8 und den Permanentmagneten 1 angeordnet.
Durch das Umlenken der Felder der Permanentmagneten 1 in
der Weise, dass je eines wechselnd am Arbeitsvolumen 4 vorliegt, wird
ein Wechselfeld zur Umordnung der Partikel erzeugt.
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Ein
den Permanentmagneten 1 entgegengesetztes Feld wird durch
ein entlang seines ersten Flusspfades liegenden Steuerelements 3 erzeugt. Damit
wird das Feld des Permanentmagneten 1 entlang des zweiten
Flusspfades durch den Zylinder 10 umgelenkt. Das Feld des
zweiten Permanentmagneten 1 wird zudem durch diesen Impuls
und ein in seiner Polarität dem zweiten Permanentmagneten 1 entsprechendes
Feldes, durch die Steuerelemente 3 entlang des Flusspfades
des zweiten Permanentmagneten 1 erzeugt, entlang der Polstücke 8 umgelenkt.
-
Im
Arbeitsvolumen 4 werden demgemäß die magnetisierbaren
Partikel entlang der Feldlinien mit einer ersten Polarisierung geordnet.
Die Polarisierung im Arbeitsvolumen 4 wird durch einen
ein dem Feld des zweiten Permanentmagneten 1 entgegengesetztes
Feld erzeugenden Impuls an dem Steuerelement 3 in seinem
Flusspfad sowie einen Impuls an den Steuerelementen 3 im
Flusspfad des ersten Permanentmagneten 1 mit ihm entsprechender
Polarität umgekehrt und der Feldfluss des ersten Permanentmagneten 1 durch
das Arbeitsvolumen 4 gelenkt. Die Partikel im Arbeitsvolumen 4 richten
sich gemäß der neuen Polarisierung aus. Durch
diese Neuausrichtung kann das Zusetzen der durch das Magnetfeld definierten
Partikelschichten und der Rückhalt von Kontaminanten unterschiedlichster
Art verhindert werden. Um auch Stoffgemische mit starken Verunreinigungen
zu trennen, wird in einer Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein Wechselfeld mit zwei Richtungen und einem feldfreien
Intervall zwischen beiden Richtungen erzeugt. Um die Partikel im Arbeitsvolumen 4 zurückzuhalten,
wird ein Gitter 11 entlang des Abflusses und des Zulaufs
angelegt, dessen Poren der Größe der Partikel
entsprechen. Um die vorteilhafte Schichtung durch das ordnende Wechselfeld
nicht zu zerstören, ist dieses Gitter 11 nichtmagnetisch
und nicht magnetisierbar. Zur Abtrennung mehrerer Stoffe bei intakter
Schichtung eignet sich der Einsatz eines magnetisierbaren Elements
an den Seiten des Arbeitsvolumens 4, das bei Magnetisierung
die Anordnung der Partikel fördert.
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Die
Abtrennung zumindest eines Stoffes erfolgt unter zeitlich koordiniertem
Erzeugen eines Wechselfeldes entsprechend der zwei beschriebenen
Feldumlenkungen. Ist das Feld aktiv, wird durch den Zulauf am Boden
ein Stoffgemisch eingebracht, das zumindest einen an die Partikel
absorbierenden Stoff enthält. Es ist jedoch aufgrund der
durch die Vorrichtung und ihr Wechselfeld definierten Schichten
möglich, mehr als einen Stoff abzutrennen. Bevorzugt wird
jedoch nicht mehr als ein Stoff je Schicht abgetrennt. Diese erfindungsgemäße
Vorrichtung wird bevorzugt zur Auftrennung unfiltrierter Stoffgemische
biologischen Ursprungs verwendet. Sie ist vorteilhaft anwendbar
in all den Fällen, in denen alle Verfahrensschritte im
Gegensatz zu den bisher beschriebenen erfindungsgemäßen
Vorrichtungen in einem Arbeitsvolumen 4 durchgeführt
werden sollen. Für die Abtrennung von Stoffen biologischen
Ursprungs bedeutet dies eine starke Verringerung der für
ein Verfahren nötigen Bauvolumen. Abtrennung, Waschung
und Elution können ohne vorgehende Filtration in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung durchgeführt werden.
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Im
Gegensatz zu den durch den Stand der Technik verwendeten Vorrichtungen
ermöglicht es die Vorrichtung, ohne zusätzliche
Kühlung bei geringen Betriebskosten kontinuier lich zu arbeiten.
Es ist weiterhin gemäß dieser Vorrichtung weit
vorteilhafter möglich, mehrere Stoffe abzutrennen. Im Gegensatz zu
den dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen sind die durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung gebildeten Schichten
deutlicher definiert, da das Feld bevorzugt entlang der Seiten des
Arbeitsvolumens 4 auf die Partikel einwirkt.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abtrennung
von Partikeln aus kleinen Arbeitsvolumen 4 gemäß einer
ersten und einer zweiten Variante.
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Die
Vorrichtung gemäß der ersten Variante ist ausgeführt
aus einem zwei Flusspfade definierenden Eisenstift 2, einem
Permanentmagnet 1 und einem magnetoelektrischen Steuerelement 3 in
Form einer Spule. Der Permanentmagnet 1 ist zwischen einem
Eisenelement und einem Eisenjoch, welche den Stift 2 bilden,
eingesetzt. Eine Seite des Eisenstiftes 2 in einem durch
das Eisenelement definierten Flusspfad ist mit einer Membran 9 zu
Schutz gegen einen direkten Probenkontakt überzogen. Bevorzugt
handelt es sich dabei um eine Kunststoffkappe. Bevorzugt wird der
Impuls zur Feldumlenkung am magnetoelektrischen Steuerelement 3 als
Teil eines automatisierten Verfahrens durch ein entsprechendes Programm
entlang des zweiten Flusspfades ausgelöst. Am meisten bevorzugt
wird bei dieser automatischen Steuerung mehr als ein Stift 2 mit
umlenkbarem Feld verwendet.
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Um
eine geringe Baugröße zu gewährleisten wird
bevorzugt ein magnetoelektrisches Steuerelement 3 am Eisenjoch
zu Induktion eines der Polarität des Permanentmagneten 1 entgegengesetzten
Feldes verwendet. Das magnetische Feld wird entlang des Flusspfades
mit Probenkontakt umgelenkt und Partikel können aus der
Probe entfernt werden. Wird das Steuerelement 3 zur Induktion
eines dem Permanentmagneten 1 entsprechenden Magnetfeldes
verwendet und damit der Magnetfeldfluss entlang des zweiten Flusspfades
umgelenkt, wird die Bearbeitung der Partikel deaktiviert. Diese
erfindungsgemäße Ausführung eignet sich
aufgrund ihrer hohen Feldstärken zur Abtrennung kleiner
Partikel, insbesondere in automatisierten Verfahren.
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Im
Unterschied zu bekannten Vorrichtungen insbesondere zur automatisierten
Abtrennung von magnetischen Partikeln unter anderem zur Analyse von
biologischem Material, kann das Feld dieses Stiftes gezielt kontrolliert
und insbesondere bei sehr geringer Schaltzeit umgelenkt werden.
Es können auf diese Weise Schritte wie die Waschung der
Partikel, die Elution eines mit ihrer Hilfe abgetrennten Stoffes ebenso
automatisiert werden. Die Baugrößen entsprechender
Vorrichtungen verringern sich, zusätzliche Funktionen können
automatisch ausgeführt werden, die Prozesszeiten werden
verkürzt.
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Die
Vorrichtung gemäß der zweiten Variante besteht
aus einem zwei Flusspfade definierenden Eisenstift 2, einem
Permanentmagnet 1 und einem magnetoelektrischen Steuerelement 3 in
Form einer Spule. Eine Seite des Eisenstiftes 2 in einem
Flusspfad ist mit einer Membran 9 zum Schutz gegen einen
direkten Probenkontakt überzogen. Aufgrund der bevorzugten
geringen Baugröße wird ein magnetoelektrisches
Steuerelement 3 zu Induktion eines der Polarität
des Permanentmagneten entgegengesetzten Feldes entlang des zweiten
Flusspfades verwendet. Auf diese Weise wird das Feld entlang des
Flusspfades mit Probenkontakt umgelenkt und Partikel können
aus der Probe entfernt werden. Sodann kann das Steuerelement 3 zur
Induktion eines dem Permanentmagneten 1 entsprechenden
Magnetfeldes verwendet werden, wodurch sich der Magnetfluss entlang
des zweiten Flusspfades konzentriert und die Bearbeitung der Partikel
deaktiviert wird. Die Partikel können rückgewonnen
werden. Diese erfindungsgemäße Vorrichtung eignet
sich insbesondere dort, wo unfiltrierte Stoffgemische mit verschiedenen,
insbesondere makromolekularen Kontaminanten bearbeitet werden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt ein geringes
Verdrängungsvolumen. Sie kann auf diese Weise eingetaucht
werden, ohne das Stoffgemisch zu pressen oder am Boden des Behältnisses
zusammenzudrücken. Ihre Form gestattet weiterhin, die Bearbeitung
rührend durchzuführen und damit den Bearbeitungserfolg,
wie die Abscheiderate im Fall der Separation oder die Loslösung
separierter Partikel, stark zu erhöhen.
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Die
Erfindung soll nachstehend an Beispielen näher erläutert
werden.
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Beispiel 1
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Wurzelspitzen
von Pisum sativa werden gewonnen und die Nukleii nach Levi,
M, Sparvoli, E und Corbetta, N (J Exp Bot 45: 1157–1162,
1994) isoliert.
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Die
Suspension wird für 1 h bei 4°C mit dem Antikörper
mAb414, gelöst mit 1:200 Tris/HCl Puffer inkubiert und
für 3 min. bei 4°C bei 1000 G zentrifugiert.
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Die
Nukleii werden in MACS Puffer der Firma Miltenyi Biotech resuspendiert.
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Je
80 μl der resuspendierten Nukleii wurden bei 4°C
für 15 min mit MACS Microbeads (Goat Anti-Mouse IgG) inkubiert.
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Die
Proben werden sodann in eine erfindungsgemäße
Vorrichtung eingebracht. Die Vorrichtung besteht aus einem Permanentmagneten 1 einer Stärke
von 0,45 T, der in einen Eisenkreis 2 eingesetzt ist. Durch
den Eisenkreis 2 sind zwei Flusspfade des Permanentmagnetfeldes
definiert, wobei nur in einem Flusspfad eine Spule als magnetoelektrisches
Steuerelement 3 positioniert und mit einer Stromquelle 6 verbunden
ist. Entlang beider Flusspfade wird je ein Luftspalt mit Polstücken 8 eingesetzt,
welche kommerziell erhältliche MS MACS Einheiten (Miltenyi
Biotech) halten können. Entlang des ersten Flusspfades
wird durch einen Impuls der Stromquelle 6 ein Magnetfeld
erzeugt, das der Polarisierung des Permanentmagnetenfeldes entspricht und
das Arbeitsmagnetfeld entlang dieses Flusspfades umgelenkt. Die
MACS Einheit im ersten Flusspfad wird damit für die Arbeit
aktiviert.
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Die
in beiden Flusspfaden eingesetzten MS MACS Einheiten werden zunächst
mit 500 μl Puffer gewaschen. Daraufhin wird die MS MACS
Einheit entlang des ersten Flusspfades mit einem Probenvolumen beladen,
zudem 500 μl MACS Puffer zugefügt werden. 2 mal
500 μl Puffer werden zur Waschung zugegeben. Durch einen
entgegen dem ersten polarisierten Impuls an der Spule 3 wird
sodann das Feld entlang des zweiten Flusspfades umgelenkt. Damit wird
die MS MACS Einheit des ersten Flusspfades deaktiviert und die Einheit
des Zweiten aktiviert. Die zweite MS MACS Einheit wird mit einem
weiteren Probenvolumen beladen, zudem 500 μl MACS Puffer zugegeben
werden.
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Mit
2 mal 500 μl Puffer werden die MACS Microbeads im ersten
Flusspfad zurückgewonnen. Im zweiten Flusspfad werden die
Schritte des ersten Flusspfades wiederholt. Nach zweimaliger Waschung
mit 500 μl Puffer wird durch einen Impuls von 3 V gemäß der
ersten Polarisierung die zweite MS MACS Einheit deaktiviert und
die erste MS MACS Einheit aktiviert. Die Schritte des Protokolls
werden fortgeführt, bis alle 8 Proben verarbeitet sind.
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Die
gereinigten Proben werden eingefärbt und mikroskopisch
analysiert.
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Beispiel 2
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500
ml einer 0, 1 M Suspension von Magnetit im nanoskaligen Größenbereich
wird herstellt. Zur Synthese der Partikel wird 1,35 g FeCl3-6 H2O und 0,5 g
FeCl2-4 H2O mit
3,9 g KCl für 30 min in einem Mörser zerkleinert,
1,22 g KOH wird hinzugefügt, gefolgt von einer erneuten
Durchmischung im Mörser von 30 min. Die Partikel werden
6 mal mit destilliertem Wasser gewaschen, im Ultraschallbad resuspendiert
und bis zur Anwendung gelagert.
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Die
Suspension wird in eine erfindungsgemäße Vorrichtung
eingebracht. Ein in einem zwei Flusspfade definierenden Eisenkreis 2 eingesetzter Permanentmagnet 1 mit
einer Stärke von 0,45 T wird als Feldquelle verwendet.
Entlang der durch den Eisenkreis 2 definierten zwei Flusspfade
des Magnetfeldes wird je Flusspfad zwei Spulen als magnetoelektrische
Steuerelemente 3 eingesetzt. Jedes Spulenpaar in einem
Flusspfad ist mit einer Stromquelle 6 verbunden. In beiden
Flusspfaden ist ein Luftspalt vorgesehen, in den ein Kunststoffbehälter
mit zwei Zuläufen und zwei Abläufen 7 als
Kollektor eingesetzt wird, in welchen feine Stahlwolle eingebracht
wurde. Einer der Zuläufe beider Kollektoren wird durch
einen dritten Kunststoffbehälter gespeist, in welchem die Probe
enthalten ist. Über Ventile wird in Abhängigkeit der
durch die Stromquellen 6 erzeugten Impulse die Probe in
einen der beiden im Eisenkreis 2 eingesetzten Kollektoren
geleitet. Der zweite Zulauf wird mit Wasser in Abhängigkeit
von der Impulsgabe der Stromquelle 6 mit destilliertem
Wasser gespeist. Der erste Ablauf beider Kollektoren wird zur Ableitung des
Abflusses mit einem Auffangbehälter verbunden. Der zweite
Ablauf beider Kollektoren wird zur Rückgewinnung der Magnetitpartikel
ebenfalls mit einem weiteren Auffangbehältnis verbunden.
Beide Abläufe werden spektrorometrisch im Bereich 460–490
nm überwacht.
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Durch
Gabe eines Impulses an den Spulen 3 entlang des zweiten
Flusspfades, dessen induziertes Magnetfeld demjenigen des Permanentmagnet 1 entgegengesetzt
ist, wird der erste Flusspfad und damit der erste Kollektor aktiviert.
Ausgelöst durch den Impuls der Stromquelle 6 öffnet
sich das Zulaufventil in den ersten Kollektor. Ein Impuls an den
Spulen 3 entlang des ersten und aktiven Flusspfades wird
zur Erzeugung eines dem Permanentmagnet 1 entgegengesetzten
Magnetfeldes verwendet, sobald ein Peak im überwachten
Bereich detektiert wird. Durch den Impuls wird das Ventil entlang
des ersten Flusspfades verschlossen und entlang des Zweiten aktiviert.
Weiterhin wird durch den Impuls der Ablauf in den Auffangbehälter
des Abflusses geschlossen und der zweite Ablauf zur Rückgewinnung
der Probe geöffnet. Der zweite Zulauf für destilliertes
Wasser wird geöff net und die Matrix 5 gewaschen,
um die Magnetitpartikel zurückzugewinnen. Der Zulauf von
destilliertem Wasser wird eingestellt, wenn kein Peak mehr detektierbar
ist.
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Entlang
des zweiten Flusspfades folgt das Verfahren wiederholt den für
den ersten Flusspfad beschriebenen Schritten. Das Verfahren wird
bis zum Verbrauch des Probevolumens fortgeführt.
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Die
Rückgewinnungsrate wird spektrometrisch bestimmt.
-
Beispiel 3
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Magnetitpartikel
werden in Variation des Protokolls gemäß Beispiel
2 in einem Größenbereich von 100 μm hergestellt.
Verdünnte Suspensionen unterschiedlicher Konzentration
werden hergestellt. Eine verdünnte Magnetitsuspension unbekannter
Konzentration wird unter Verwendung einer erfindungsgemäßen
Anordnung auf eine Endkonzentration von 0,1 M aufkonzentriert. Die
Anordnung besteht aus zwei spektroskopisch überwachten
Kunststoffbehältern mit jeweils einen Zulauf und zwei Abläufen 7,
wobei ein Ablauf zur Ableitung des Abflusses und ein Ablauf zur
Rückgewinnung der Magnetitpartikel verwendet wird. Durch
den Zulauf wird die Anordnung mit der Magnetitsuspension gespeist,
wobei dieser Zulauf in die Mitte des Kunststoffbehälters
hineinragt. Durch den zweiten Zulauf wird der Kunststoffbehälter
mit destilliertem Wasser versorgt. Der Ablauf für den Abfluss
partikelreduzierter Lösung verläuft durch den Feldgradienten
am Kopf der Arbeitsvolumens 4.
-
Je
ein Kunststoffbehälter wird in einem Luftspalt eines der
zwei verwendeten Eisenkreise 2 eingesetzt. In jedem Eisenkreis 2 ist
ein Permanentmagnet 1 eingesetzt. In einem der beiden durch
einen Eisenkreis 2 definierten Flusspfade wird eine Spule
als magnetoelektrisches Steuerelement 3 eingesetzt, wobei
das Steuerelement 3 des ersten Eisenkreises 2 entlang
eines Flusspfades, das Steuerelement 3 des zweiten Eisenkreises 2 entlang
des anderen Flusspfades eingesetzt wird. Beide Spulen 3 sind
jeweils mit Stromquellen 6 verbunden, durch welche die
Spulen 3 entweder mit einem Impuls zum Umlenken des Feldes
entlang des Flusspfades, an dem sie positioniert sind oder entlang
des zweiten Flusspfades des Eisenkreises 2 angesteuert
werden.
-
Die
Anordnung wird aktiviert, indem eine zeitlich definierte Folge von
Impulsen an beiden Spulen 3 angewandt wird, sodass resultierend
in beiden Kunststoffbehältern jeweils ein Magnetfeld mit
stets wechselnder Polarisierung mit einer Frequenz von 20 Hz durch
das koordinierte Umlenken der zwei Magnetfelder entsteht. Nachfolgend
der Aktivierung wird durch den ersten Zulauf in beide Kunststoffbehälter Magnetitsuspension
eingebracht und durch spektroskopische Messung bei 460–490
nm die Konzentration bestimmt. Suspension wird solange in den Behälter
zugeführt, bis die detektierte Endkonzentration 0,1 M beträgt.
Der Ablauf für den Abfluss wird geschlossen, der Zulauf
an Suspension gestoppt. Durch den zweiten Auflauf wird die Suspension
zurückgewonnen. Agglomeration lässt sich nicht
beobachten.
-
Beispiel 4
-
Ribulose-1,5-bisphosphate
Carboxylase/Oxygenase wird aus Pflanzenpresssaft gewonnen.
-
Proben
zu je 500 g Medicago sativa werden zuerst im Mörser zerkleinert
und dann durch einen Nylonfilter gepresst, das Extrakt entweder
eingefroren oder unmittelbar darauf in eine erfindungsgemäße
Anordnung eingeleitet.
-
Die
Anordnung besteht aus einem Kunststoffbehälter mit einem
Zulauf am bodenseitigen Teil und einem Ablauf 7 am oberen Teil.
Der Kunststoffbehälter wird in einen Luftspalt einer an
die Vorrichtung in Beispiel 3 angelehnten Anordnung eingesetzt,
die gemäß den Schritten in Beispiel 3 aktiviert
wird.
-
Im
Gegensatz zur in Beispiel 3 verwendeten Anordnung, ist der Luftspalt
der Anordnung rechteckig, sodass die zugeführte Suspension
länger durch die Vorrichtung fließt.
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Der
Kunststoffbehälter wird mit magnetisierbaren Chitosanpartikeln
einer durchschnittlichen Größe von 150 μm
bei 12 A·m2/kg beladen.
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Die
Vorrichtung wird gemäß dem Vorgehen in Beispiel
3 aktiviert. Ein Wechselfeld der Frequenz 5 Hz wird erzeugt. Durch
den Zulauf werden vier Probenvolumen des unfiltrierten Extrakts
zugeführt. Die Partikel werden sodann mit destilliertem
Wasser gewaschen. Rubisco wird durch Elution mit einer 0,1 M MgCl2 Lösung gewonnen. Die Partikel
werden mit 1 M NaCl regeneriert.
-
Die
Probe wirddaraufhin elektrophoretisch analysiert. Die Konzentration
des Rubisco wird nach Starcher et. al Analytical Biochemistry
(2001) 292, 125–129 bestimmt.
-
Beispiel 5
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Rubisco
wird gemäß den Verfahrensschritten nach Beispiel
4 gewonnen, jedoch wird eine veränderte Anordnung zur Erzeugung
eines Wechselfeldes gemäß vorliegender Erfindung
verwendet. Sie entspricht 5 und besteht
aus einem einen Flusspfad definierenden Eisenkreis 2 mit
zwei Permanentmagneten 1, wobei die Polarität
beider Magneten 1 einander entspricht. Die Permanentmagneten 1 sind in
Eisenzylinder 10 eingesetzt, welche für jeden
Permanentmagneten 1 ein zweiter Flusspfad zusätzlich zum
ersten durch den Eisenkreis 2 definieren. Mittig des Eisenkreises 2 sind
Polstücke 8 angelegt, zwischen welchen ein Arbeitsvolumen 4 ausgeführt
als Behälter mit Zulauf am Boden und Ablauf 7 am
oberen Teil angelegt ist. Entlang des ersten Pfades beider Magneten 1 sind
Steuerelemente 3 in Form von Spulen angeordnet. Beiderseitig
zwischen Polstücken 8 und Permanentmagneten 1 sind
je zwei Spulen 3 angeordnet. Zur Erzeugung des Wechselfeldes wird
das Feld je eines Permanentmagneten 1 durch koordinierte
Anwendung von Impulsen an den magnetoelektrischen Steuerelementen 3 umgelenkt.
Zunächst wird ein dem ersten Permanentmagneten 1 entgegengesetztes
Feld entlang der Steuerelemente 3 erzeugt. Das Feld des
ersten Permanentmagneten 1 wird entlang des durch den Zylinder 10 definierten zweiten
Flusspfades umgelenkt. Zudem wird das Feld des zweiten Permanentmagneten 1 aufgrund des
an den Steuerelementen 3 entlang des ersten Flusspfades
des ersten Permanentmagneten 1 erzeugten Feldes und eines
seiner Polarität entsprechenden Feldes, erzeugt an den
Steuerelement 3 entlang des ersten Flusspfades des zweiten
Permanentmagneten 1, entlang der Polstücke 8 umgeleitet.
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Dies
erzeugt ein Feld erster Polarität im Arbeitsvolumen 4.
Durch einen Impuls an den Steuerelementen 3 entlang des
ersten Flusspfades des zweiten Permanentmagneten 1, der
ein dem Feld der zweiten Permanentmagneten 1 entgegengesetztes Feld
erzeugt und einen Impuls an den Steuerelementen 3, welcher
ein dem Feld des ersten Permanentmagneten 1 entsprechendes
Magnetfeld entlang des ersten Flusspfades des ersten Permanentmagneten 1 erzeugt,
wird der Feldfluss des ersten Permanentmagneten 1 entlang
der Polstücke und das Feld des zweiten Permanentmagneten
entlang des ihn umgeben den Zylinders 10 umgelenkt. Mit
der Umkehr des Magnetfeldes im Arbeitsvolumen 4 richteten
sich die Partikel im Arbeitsvolumen 4 neu aus. Zur erneuten Umkehr
des Feldes wird der erste Feldlenkungsschritt wiederholt, wobei
die entstehende Feldform ein feldfreies Intervall einschließt.
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In
einer Durchführung des Experimentes wird der Zulauf und
der Ablauf 7 mit einem Gitter 11 zum Rückhalt
der Partikel versehen, dass nicht magnetisierbar war, um die Ausrichtung
der Partikel nicht zu stören. Extrakt wird in die Vorrichtung
eingeleitet. Rubisco wird entsprechend der Waschung und Elution
nach Beispiel 4 gewonnen und weiterverarbeitet.
-
Beispiel 6
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Aus
Rohextrakt gemäß Beispiel 4 wird Ribulose-1,5-bisphosphate
Carboxylase/Oxygenase gewonnen. 15 ml Proben von Medicago Sativa
werden in mit je 1 ml eads SAX (Invitrogen) versetzt. Zur Abtrennung
der Partikel wird ein Permanentmagnet 1 in einen aus Eisen
gefertigten Stift 2, durch den zwei Flusspfade des Feldes
definiert sind, eingesetzt. Ein Ende des Eisenstiftes 2 wird
mit einer dünnen Membran 9 überzogen,
um den direkten Kontakt des Eisenstiftes 2 mit der Lösung
zu verhindern. Das zweite Ende des Eisenstiftes 2 ist mit
einer Spule 3 versehen, die über Microzellen als
Stromquelle 6 mit Impulsen zur Erzeugung eines Magnetfeldes
entgegen oder gemäß der Polarisierung des Permanentmagneten 1 angesteuert
werden. Die Ansteuerung erfolgt manuell an einem Griff des Eisenstiftes 2.
Der Eisenstift 2 wirdin die Proben gehalten, das Feld durch
einen Knopfdruck in Richtung des im Volumen 4 befindlichen,
membrangeschützten Flusspfades umgelenkt. Der Eisenstift 2 wird
aus dem Probenvolumen 4 entnommen und in eine Wascheinheit übertragen. Die
Wascheinheit besteht aus einer Eisenkonstruktion einem eingesetzten
Permanentmagneten 1, durch welche drei Flusspfade definiert
sind und einer Spule als magnetoelektrischen Steuerelement 3 entlang der
drei Flusspfade, von denen zwei mit einem Luftspalt ausgestattet
sind und auf das Arbeitsvolumen 4 wirken.
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Ein
Arbeitsvolumen 4 mit 20 ml destilliertem Wasser wird entlang
der Pole der zwei inaktiven Flusspfade gemäß der
Feldanordnung nach 2 Version B eingesetzt. Der
Eisenstift 2 wird in das Probevolumen zur Waschung getaucht,
wobei sein Magnetfeld durch manuelle Impulsgabe entlang seinem zweiten,
in einem Griff eingesetzten Flusspfad umgelenkt wird. Zur Waschung
der Partikel wird durch Impulse an den Steuerelementen 3 entlang
eines der zwei bearbeitenden Flusspfade das Feld mit einer Frequenz
von 1 Hz zwischen beiden umgelenkt. Sodann werden beide bearbeitenden
Flusspfade durch einen Impuls an den Steuerelementen 3 blockiert
und der Feldfluss entlang des dritten Flusspfades konzentriert.
Der Eisenstift 2 wird erneut entlang der zur Abtrennung
verwendeten Seite durch manuellen Impuls magnetisiert und in das
Volumen eingetaucht. Er wird herausgehoben und in eine weitere Einheit
eingetaucht, die der Wascheinheit im Aufbau und in der Anwendung
entspricht. Diese enthält 20 ml einer 0,1 M MgCl2 Lösung zur Elution des Rubiscos.
Erneut wird das Feld des Eisenstiftes 2 umgelenkt und die Einheit
durch Umlenkung entlang der zwei bearbeitenden Flusspfade aktiviert.
Die Dynabeads werden mit dem Eisenstift 2 zurückgewonnen.
-
Die
erhaltene Lösung wird nach Starcher et. al Analytical
Biochemistry (2001) 292, 125–129 in der Konzentration
bestimmt und elektrophoretisch analysiert.
-
- 1
- Permanentmagnet
- 2
- zwei
Flusspfade definierender magnetisierbarer Werkstoff
- 3
- Steuerelement
- 4
- Arbeitsvolumen
- 5
- Matrix
- 6
- Impulsquelle
- 7
- Zu-
und Ablaufsystem
- 8
- Polstücke
- 9
- Membran
- 10
- Zylinder
- 11
- Gitter
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0434556 [0005]
- - EP 0920916 [0005]
- - EP 0815941 [0006]
- - WO 02081092 [0007]
- - WO 2007013805 [0010, 0016, 0016]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Levi, M, Sparvoli,
E und Corbetta, N (J Exp Bot 45: 1157–1162, 1994) [0078]
- - Starcher et. al Analytical Biochemistry (2001) 292, 125–129 [0100]
- - Starcher et. al Analytical Biochemistry (2001) 292, 125–129 [0106]