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Die
Erfindung betrifft ein gekühltes
Turboladergehäuse
mit einer oder mehreren Elektronikeinrichtungen. Der gekühlte Bereich
des Turboladergehäuses
umfasst dabei ein Turbinengehäuse,
ein Verdichtergehäuse
und/oder ein Lagergehäuse
oder zumindest einen Teil bzw. Bereich davon.
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Vor
dem Hintergrund steigender Kraftstoffpreise und der Diskussion über CO2 Emissionen ist die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
ein wichtiges Thema bei der Entwicklung zukünftiger Fahrzeugkonzepte. Eine
geeignete Maßnahme
zum Erreichen des Ziels der Kraftstoffreduzierung ist das sog. Turbo-Downsizing.
Dabei wird für
die gleiche Leistungsklasse ein Motor eingesetzt, der einen kleineren
Hubraum aufweist. Damit der Motor trotzdem ein hohes Drehmoment
für den
Fahrer zur Verfügung stellen
kann, wird dieser aufgeladen. Das heißt, die Ansaugluft kann dem
Motor verdichtet zugeführt
werden mittels eines Turboladers bzw. dessen Verdichters.
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Normalerweise
weist ein Turbolader eine Turbine auf, die in einem Abgasstrom angeordnet
ist. Im Betrieb wird die Turbine bzw. deren Turbinenrad über den
Abgasstrom angetrieben und liefert hierdurch die Antriebsenergie
für den
Verdichter. Der Abgasstrom, der dabei durch einen Abgaskrümmer in das
Turbinengehäuse
geleitet wird, treibt das Turbinenrad der Turbine an und dieses
wiederum ein Verdichterrad des Verdichters, das mit dem Turbinenrad auf
einer Welle angeordnet ist. Dadurch erhöht der Verdichter den Druck
im Ansaugtrakt des Motors, wodurch während des Ansaugtaktes eine
größere Menge
Luft in den Zylinder gelangt. Dies hat zur Folge, dass mehr Sauerstoff
zur Verfügung
steht und eine größere Kraftstoffmenge
verbrannt werden kann.
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Im
Dieselbereich sind nahezu alle Motoren mit einem Abgasturbolader
ausgestattet. Es ist davon auszugehen, dass in naher Zukunft der
Abgasturbolader auch bei Otto-Motoren vermehrt Anwendung findet.
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Im
aufgeladenen Betrieb wird die Leistung des Verbrennungsmotors durch
die Leistung des Abgasturboladers eingestellt. Genauer gesagt wird
die Leistung der Turbine des Abgasturboladers geregelt. Dabei haben
sich bisher zwei unterschiedliche Konzepte etabliert.
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Bei
Dieselmotoren wird die Turbine über
eine variable Turbinengeometrie VTG eingestellt. Bei dieser fließt immer
der gesamte Abgasmassenstrom über
die Turbine. Durch das Vorsehen von variablen Leitschaufeln kann
hierbei der Abgasfluss aufgestaut und dessen Anströmung geeignet
verändert
werden.
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Bei
Otto-Motoren erfolgt die Regelung meist über ein sog. Waste-Gate bzw.
einen Bypass-Kanal. Dabei kann ein Teil des Abgasmassenstroms an
der Turbine vorbei geblasen werden, wodurch sich auch der Druck
vor der Turbine verändert.
Diese Lösung bietet
vor allem Vorteile bei hohen Abgastemperaturen, die bei Otto-Motoren
in der Regel höher
sind als bei Dieselmotoren.
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Der
Abgasstrom mit seinen hohen Temperaturen, der durch den Turbolader
geleitet wird, hat zur Folge, dass die Bauteile des Turboladers,
insbesondere das Turbinengehäuse,
thermisch stark belastet werden. Dabei können beispielsweise Abgastemperaturen
von bis zu 1100°C
bei PKW Ottomotoren erreicht werden. Insbesondere im Vollastbetrieb
oder in einem vollastnahen Betrieb kann es daher zu erheblichen
Temperaturbelastungen der Bauteile des Turboladers kommen.
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Aus
diesem Grund werden an einem Turbolader bisher keine Einrichtungen
angeordnet, die wärme-
oder hitzeempfindlich sind.
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Demnach
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Turbolader bereitzustellen,
mit einem verbesserten Aufbau, der die Anordnung von wärmeempfindlichen
Bauteilen erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Turbolader mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Demgemäß wird erfindungsgemäß ein Turbolader
mit einem Turboladergehäuse
bereitgestellt, dass in wenigstens einem Bereich eine Kühlung aufweist,
wobei die Kühlung
mit wenigstens einer oder mehreren Elektronikeinrichtungen verbunden
ist, die in den Turbolader integriert sind und wobei die jeweilige
Elektronikeinrichtung mittels der Kühlung kühlbar ist.
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Ein
solcher Turbolader hat den Vorteil, dass die Kühlung nicht nur dazu verwendet
werden kann, den Turbolader als solches zu kühlen, sondern zusätzlich dazu
eine Elektronikeinrichtung zu kühlen. Dies
ermöglicht
es, dass Elektronikeinrichtungen an dem Turbolader vorgesehen werden
können
bzw. in diesen integriert werden können, wobei diese Elektronikeinrichtungen
außerdem
nicht speziell gegen hohe Temperaturen zusätzlich geschützt werden müssen.
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Die
erfindungsgemäße Idee
besteht darin eine bereits vorhandene Kühlungsreinrichtung eines Turboladers
zu nutzen, um alle Arten von Elektronikeinrichtungen an einem Turbolader
anzuordnen, ohne dass diese durch die wärme bzw. Hitze die bei dem
Turbolader auftritt beschädigt
werden. Wahlweise kann ein Turbolader der noch keine Kühlungsreinrichtung
aufweist mit einer zusätzlichen
Kühlungsreinrichtung
versehen werden, die zumindest die Elektronikeinrichtungen geeignet
kühlt und
wahlweise auch zumindest Teile des Turboladergehäuses.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kühlt
die Kühlungseinrichtung
das Verdichtergehäuse,
das Lagergehäuse
und/oder das Turbinengehäuse
oder zumindest ein Bereich davon. Je nachdem wo die jeweilige Elektronikeinrichtung
an dem Turbolader angeordnet wird, kann die Kühlungseinrichtung vorgesehen
werden, dabei kann die Kühlungseinrichtung
nur den Bereich kühlen
in welchem die Elektronikeinrichtung angeordnet ist oder einen größeren Bereich
des Turboladergehäuses,
je nach Funktion und Einsatzzweck.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist die Kühlungseinrichtung
wenigstens eine Kühlmittelpumpe
auf, beispielsweise eine elektrische Kühlmittelpumpe. Eine solche
elektrische Kühlmittelpumpe
hat den Vorteil, dass sich auch nach einem Abstellen des Motors,
der mit dem Turbolader verbunden ist, weiter betrieben werden kann,
um das Turboladergehäuse
zu kühlen.
Dadurch kann beispielsweise ein sog. „Hot Soak Effekt” verhindert
werden. Das Kühlmittel
kann beispielsweise Kühlwasser oder Öl sein,
um zwei Beispiele für
ein Kühlmittel
zu nennen. Grundsätzlich
kann aber auch jedes andere geeignete Kühlmittel verwendet werden.
Dabei kann das Kühlmittel
bzw. Kühlwasser
des Motors genutzt werden oder ein zusätzliches Kühlmittel bzw. ein zusätzlicher
Kühlkreislauf
bereitgestellt werden.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Elektronikeinrichtung beispielsweise eine Sensoreinrichtung,
eine elektrische Bebtätigungseinrichtung,
eine Auswerteeinrichtung, eine Speichereinrichtung und/oder eine
Steuerungseinrichtung. Das heißt
an dem Turbolader können
Teile oder die gesamte Sensorik, Aktorik und/oder Elektronik (z.
B. Auswertung, Speicherung und Steuerung des Turboladers usw.) des
Turboladers integriert werden. Bisher waren solche Teile entweder
außerhalb des
Turboladers angeordnet oder mit einem speziellen Schutz gegen hohe
Temperaturen versehen, was jedoch zu erheblichen Mehrkosten führte.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Sensoreinrichtung beispielsweise eine
Drucksensoreinrichtung, eine Temperatursensoreinrichtung und/oder
eine Drehzahlsensoreinrichtung. Grundsätzlich können aber auch weitere Sensoreinrichtungen
an dem Turbolader integriert werden, je nach Funktion und Einsatzzweck.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Betätigungseinrichtung
beispielsweise eine Waste-Gate Betätigungseinrichtung, eine variable
Turbinengeometrie-Betätigungseinrichtung
oder eine Ventilbetätigungseinrichtung,
beispielsweise eine Betätigungseinrichtung
für ein
Schubumluftventil oder Zapfluftventil. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf diese Beispiele von Betätigungseinrichtungen beschränkt sondern
kann auf alle anderen elektronische Betätigungseinrichtungen angewendet
werden, die bei Turboladern eingesetzt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können eine
oder mehrere Elektronikeinrichtungen Teil einer Leiterplatte sein
bzw. mit der Leiterplatte verbindbar oder koppelbar sein. Dabei
können
Elektronikeinrichtungen wie beispielsweise Speichereinrichtungen, Auswerteeinrichtungen
und/oder Steuerungseinrichtungen auf der Leiterplatte vorgesehen
sein, sowie andere elektrische Bauteile.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Kühlungseinrichtung
derart ausgebildet, dass sie ein Verdichtergehäuse und/oder ein Lagergehäuse des
Turboladers kühlt. Das
Kühlen
des Verdichtergehäuses
hat den Vorteil, dass hier besonders gut Elektronikeinrichtungen
angeordnet werden können,
da das Verdichtergehäuse nicht
so stark gekühlt
werden muss, da hier nicht so hohe Temperaturen auftreten, wie beispielsweise
am Turbinengehäuse.
Wahlweise kann zusätzlich
das Lagergehäuse
mit gekühlt
werden, um zu verhindern, dass dieses zu stark erwärmt wird
durch ein heißes Turbinengehäuse.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das Kühlmittel
der Kühlungseinrichtung
entlang der jeweiligen Elektronikeinrichtung bzw. Leiterplatte geführt, um
diese geeignet zu kühlen.
Die Kühlung
hat den Vorteil, dass gängige
Elektronikeinrichtungen, wie sie beispielsweise im Automotiv-Bereich
verwendet werden, eingesetzt werden können. Hierbei kann auf eine
spezielle hitzebeständige
Auslegung dieser E lektronikbauteile verzichtet werden und dadurch
Kosten gespart werden.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Kühlungseinrichtung
derart ausgebildet, so dass sie auch nach Abschalten des mit dem
Turbolader verbundenen Motors weiter kühlen kann. Dies hat den Vorteil,
dass verhindert werden kann, dass ein „Hot-Soak Effekt” auftritt
und damit eine mögliche Überhitzung
des Turboladers und damit auch seiner integrierten Elektronikeinrichtungen.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Kühlungseinrichtung
mit einem Kühlkreislauf
des Motors verbindbar. Alternativ oder zusätzlich kann die Kühlungseinrichtung
auch einen eigenen Kühlkreislauf
aufweisen. Der Anschluss an den Kühlkreislauf des Motors hat
den Vorteil, dass dessen Kühlkreislauf
und Kühlmittel
mit genutzt werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
vereinfachte, schematische Ansicht eines Turboladers, welcher mit
einer Kühlung versehen
ist; und
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2 eine
vereinfachte, schematische Ansicht eines Turboladers gemäß der Erfindung,
welcher eine integrierte Elektronik aufweist, die über eine
Kühlung
des Turboladers gekühlt
wird.
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Im
Folgenden wird anhand der Figuren an einem Beispiel ein erfindungsgemäßer, gekühlter Turbolader
mit einer elektrischen Einrichtung erläutert. Dabei wird bei dem Turbolader
beispielsweise das Verdichtergehäuse
und zusätzlich
das Lagergehäuse gekühlt. Grundsätzlich kann
aber auch das Verdichtergehäuse,
das Lagergehäuse
und/oder das Turbinengehäuse
des Turboladers gekühlt
werden oder zumindest ein Bereich hiervon.
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Dies
gilt für
alle Ausführungsformen
der Erfindung. Ein solcher Turbolader kann beispielsweise insbesondere
bei einem Pkw-Fahrzeug oder einem anderen Kraftfahrzeug eingesetzt
werden und hierbei sowohl bei Dieselmotoren wie Ottomotoren und
anderen Motoren eingesetzt werden.
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Zur
Kühlung
des Abgasturboladers wird, vor allem bei Otto-Motoren mit einem
Abgasturbolader, das Lagergehäuse 12 mit
einer Kühlflüssigkeit
durchströmt,
wie in der Darstellung eines Turboladers 10 in 1 gezeigt
ist.
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Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
wurde bei dieser Abbildung auf die Darstellung einiger Details verzichtet,
wie zum Beispiel der Darstellung eines Waste-Gates, der Ansteuerung
des Waste-Gates, einer Axiallagerung, einer Schmierung beispielsweise mittels Öl als Schmiermittel
usw..
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Die
Kühlflüssigkeit
kann ein Teil des Motorkühlkreislaufs
sein. Es gibt aber auch Konzepte bei denen es für den Abgasturbolader 10 einen
eigenen Kühlkreislauf
mit einer eigenen elektrischen Wasserpumpeneinrichtung gibt. Der
Vorteil von diesem Konzept ist, dass der Abgasturbolader 10 auch
noch nach dem Abstellen des Motors weiter gekühlt werden kann. Ansonsten
kann es zu einer Überhitzung zum
Beispiel des Lagergehäuses 12 des
Turboladers 10 kommen, wenn die Turbine 14 und
das Turbinengehäuse 16 nach
einer großen
Motorlast noch heiß sind.
Die Wärme
kann sich beispielsweise von dem Turbinengehäuse 16 in den Abgasturbolader 10 weiter
ausbreiten ohne geeignet abgeführt
zu werden. Diesen Effekt der Überhitzung
nach dem Abstellen des Motors nennt man auch „Hot Soak-Effekt”.
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Bisher
ist der Abgasturbolader 10, wie er im Stand der Technik
eingesetzt wird, eine rein mechanische Komponente. Die Ansteuerung
beispielsweise der variablen Turbinengeometrie VTG ist bisher durch
eine elektrische Stellereinrichtung realisiert. An einigen Otto-Motoren
mit einem Abgasturbolader ist inzwischen auch eine elektrische Schubumluftventileinrichtung
zu finden. Es bietet sich jedoch an, weitere elektronische Komponenten
bzw. Einrichtungen, wie zum Beispiel eine elektrische Waste-Gate
Stellereinrichtung oder eine Sensorik-Einrichtung, beispielsweise
eine Drehzahlsensoreinrichtung, eine Sensorik-Einrichtung zur Bestimmung
eines Drucks nach dem Verdichter usw., in den Abgasturbolader 10 zu
integrieren.
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Dabei
kann es von Vorteil sein, wenn die Auswertung dieser Sensorik-Einrichtungen
bzw. deren Sensoren und die Ansteuerung von Aktuatoren direkt von
einer integrierten Steuerungseinrichtung als Elektronikeinrichtung
durchgeführt
wird. Da das Turbinengehäuse 16 im
Betrieb sehr warm wird, ist es vorteilhaft eine Elektronikeinrichtung
auf der anderen Seite des Turboladers 10 anzuordnen, beispielsweise
auf der Verdichterseite.
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Am
Verdichter 18 können
durch das Komprimieren der Luft ebenfalls Temperaturen von bis zu 180°C entstehen.
Außerdem
kann es durch den zuvor beschriebenen „Hot Soak-Effekt” zu noch
höheren
Temperaturen kommen. Normalerweise sind elektronische Einrichtungen
für Umgebungstemperaturen
bis zu 140°C
ausgelegt. Sollen elektronische Einrichtungen dagegen auf Temperaturen
darüber ausgelegt
werden, so ist dies in der Regel mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
Das Kühlen
von Elektronikeinrichtungen selber ist bekannt, wird aber bei Turboladern
bisher nicht eingesetzt.
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Die
Erfindung sieht nun vor auch wärme- bzw.
hitzeempfindliche Einrichtungen an einem Turbolader 10 vorzusehen,
beispielsweise Elektronikeinrichtungen bzw. elektrische Einrichtungen,
wie beispielsweise eine integrierte Turbolader-Steuerungseinrichtung
usw.. Derartige Elektronikeinrichtungen werden hierbei beispielsweise
an den Kühlkreislauf des
Abgasturboladers angeschlossen und/oder über einen separaten Kühlkreislauf
gekühlt.
Der Vorteil besteht dabei darin, dass die Elektroeinrichtungen wie beispielsweise
eine Turbolader-Steuerungseinrichtung oder andere elektronische
Einrichtungen nicht auf besonders hohe Temperaturen spezifiziert
sein müssen.
Es können
stattdessen auch normale Bauteile bzw. e lektronische Einrichtungen
aus dem Automotive-Bereich eingesetzt werden.
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Bei
dem in 1 gezeigten Turbolader 10 ist eine Turbine 14 und
ein Verdichter 18 vorgesehen, wobei ein Turbinenrad 20 und
ein Verdichterrad 22 auf einer gemeinsamen Welle 24 angeordnet
sind. Hierbei ist beispielsweise eine Kühlung bzw. Kühlungseinrichtung 26 vorgesehen,
die das Lagergehäuse 12 des
Turboladers 10 kühlt.
Dazu ist beispielsweise wenigstens ein Kühlmittelkanal 28 im
Bereich des Lagergehäuses 12 vorgesehen,
dem Kühlmittel,
beispielsweise Kühlwasser, über einen
Kühlmittelanschluss 30 zugeführt wird,
um das Lagergehäuse 12 zu
kühlen.
Nach dem Kühlen
des Lagergehäuses 12 wird
das Kühlmittel über einen
entsprechenden Kühlmittelanschluss 32 wieder
abgeführt.
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Die
Kühlung
des Lagergehäuses 12 bewirkt, dass
beispielsweise das Verdichtergehäuse 34 nicht zusätzlich erwärmt bzw.
Wesentlich erwärmt
wird aufgrund beispielsweise des sog. „Hot Soak Effekts”. Dadurch
können
beispielsweise Elektronikeinrichtungen an dem Verdichtergehäuse 34 und/oder
dem Lagergehäuse 12 angebracht
werden (nicht dargestellt). Gemäß der Erfindung
kann dabei die jeweilige Elektronikeinrichtung beispielsweise an
die Kühlungseinrichtung
des Motors angeschlossen werden bzw. mit dieser gekoppelt werden.
Das heißt
die jeweilige Elektronikeinrichtung kann beispielsweise direkt mittels
der Kühlungsreinrichtung
gekühlt
werden, indem die Elektronikeinrichtung an die Kühlungsreinrichtung angeschlossen
wird und so direkt von dieser gekühlt wird. Alternativ oder zusätzlich kann
die Elektronikeinrichtung aber auch in einem Bereich des Turboladers 10 angeordnet
werden, der durch die Kühlungsreinrichtung 26 gekühlt wird
und dadurch die Elektronikeinrichtung indirekt mit gekühlt werden.
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Alternativ
kann die Kühlungsreinrichtung 26 aber
auch derart an dem Turbolader 10 vorgesehen werden, dass
beispielsweise zusätzlich
ein Bereich des Turboladers 10 gekühlt wird, an welchem eine Elektronikeinrichtung
vorgesehen ist, so dass diese durch die Kühlungsreinrichtung 10 geeignet
gekühlt werden
kann.
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In 2 ist
nun ein Beispiel für
einen Turbolader 10 gezeigt, der mit einer integrierten
Elektronik versehen ist. Die integrierte Elektronik bzw. die Elektronikeinrichtung 36 ist
hierbei beispielsweise im bzw. am Verdichtergehäuse 34 des Turboladers 10 vorgesehen.
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Bei
der Darstellung in 2 ist eine Betätigungseinrichtung
bzw. eine Aktorikeinrichtung 38 als Elektronikeinrichtung 36 beispielsweise
für eine
Waste-Gate Einrichtung oder eine variable Turbinengeometrie(VTG)-Einrichtung,
sowie eine Elektronikeinrichtung 40 für das Verdichtergehäuse 34 in
den Turbolader 10 integriert.
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Im
vorliegenden Fall, wie er in 2 dargestellt
ist, wird das Verdichtergehäuse 34 und
das Lagergehäuse 12 gekühlt. Hierzu
ist ein entsprechender Kühlmittelkanal 28 vorgesehen,
der das Verdichtergehäuse 34 und
das Lagergehäuse 12 kühlt. Dabei
wird das Kühlmittel
beispielsweise zunächst durch
das Verdichtergehäuse 34 und
anschließend durch
das Lagergehäuse 12 geleitet,
bevor es über einen
Kühlmittelabfluss 32 abgeleitet
wird. Der Kühlmittelanschluss 30 zum
Zuführen
des Kühlmittels
ist ebenfalls in 2 dargestellt. Das Verdichtergehäuse 34 weist
beispielsweise eine Verdichter-Volute 42 auf in welcher
ein Verdichterrad 22 angeordnet ist. Das Verdichterrad 22 ist
dabei auf einer gemeinsamen Welle 24 mit einer Turbinenrad 20 einer
Turbine 14 angeordnet. Die Welle 24 ist hierbei
in dem Lagergehäuse 12 gelagert.
Gegenüberliegend
dem Verdichtergehäuse 34 ist
das Turbinengehäuse 16 mit dem
Turbinenrad 20 angeordnet.
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Um
nun Elektronikeinrichtungen 36 geeignet zu kühlen, die
in den Turbolader 10 integriert sind, kann beispielsweise
der Kühlkreislauf
der Kühlungseinrichtung 26 derart
erweitert werden, dass dieser im Bereich der jeweiligen Elektronikeinrichtung 36 vorbeifließt bzw.
diese geeignet kühlt.
Anschließend kann
das Kühlmittel
der Kühlungseinrichtung 26 beispielsweise
aus dem Verdichtergehäuse 34 in
das Lagergehäuse 12 geleitet
werden bevor es den Turbolader 10 wieder verlässt.
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Hierbei
kann in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
die Kühlungseinrichtung 26 beispielsweise
eine elektrische Pumpeneinrichtung (nicht dargestellt) aufweisen.
Die elektrische Pumpeneinrichtung kann dabei den Kühlmittelfluss
auch bei einem Motor-Stop aufrechterhalten. Auf diese Weise kann
eine Überhitzung
auch nach einem Motor-Stop direkt im Anschluss an eine hohe Lastanforderung
an den Motor verhindert werden.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Elektronik, Aktorik und/oder Sensorik entweder separat
vorgesehen werden oder ebenso in einer eigenen Steuergeräteinrichtung (nicht
dargestellt) angeordnet sein. In diesem Fall kann das Kühlmittel
der Kühlungseinrichtung 26 beispielsweise
durch bzw. an der Steuergeräteinrichtung
entlang geleitet und anschließend
beispielsweise durch eine geeignete Verschlauchung zum Beispiel
in das Lagergehäuse 12 geführt werden
oder das Turboladergehäuse
in diesem Bereich gekühlt werden.
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In
der Ausführungsform
wie sie in 2 gezeigt ist, ist eine Elektronik
beispielsweise in Form einer Leiterplatte 46 vorgesehen,
auf welcher mehrere Elektronikeinrichtungen 36 vorgesehen
sind oder mit dieser verbunden bzw. gekoppelt sind, beispielsweise
ein oder mehrere Sensoreinrichtungen, wie z. B. Durcksensoreinrichtungen,
Drehzahlerfassungseinrichtungen, Temperaturerfassungseinrichtungen usw.
Des Weiteren können
ein oder mehrere Auswerte- bzw. Verarbeitungseinrichtungen, Speichereinrichtungen,
usw.. auf der Leiterplatte 46 vorgesehen werden oder mit
dieser gekoppelt sein. Die Leiterplatte 46 ist hierbei
beispielsweise an dem Verdichtergehäuse 34 angeordnet
bzw. in dieses integriert. Dabei wird ein Kühlmittelfluss zum Beispiel
an der Leiterplatte 46 vorbeigeleitet, um diese geeignet
zu kühlen, oder
der Bereich des Turboladergehäuses
in diesem Bereich wird gekühlt.
Des Weiteren ist eine Betätigungseinrichtung
bzw. Aktorik beispielsweise an dem Verdichtergehäuse 34 vorgesehen.
Diese Betätigungseinrichtung
kann dabei beispielsweise eine Betätigungseinrichtung für eine Waste-Gate
Einrichtung sein oder eine andere Einrichtung des Turboladers 10, wie
beispielsweise eine variable Turbinengeommetrie(VTG)-Einrichtung
oder eine elektrische Schubumluftventileinrichtung oder Zapfluftventileinrichtung
usw.. sein, um nur einige Beispiele von vielen zu nennen. Die Aktorik
wird dabei ebenfalls über
die Kühlungseinrichtung 26 gekühlt. Dabei
fließt
das Kühlmittel
beispielsweise im Bereich der Aktorik bzw. der Betätigungseinrichtung
entlang, um diese geeignet zu kühlen
bzw. den Bereich des Turboladergehäuses, wo die jeweilige Elektronikeinrichtung 36 vorgesehen
ist.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung vorstehend anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art
und Weise modifizierbar. Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen
sind dabei miteinander kombinierbar, insbesondere einzelne Merkmale
davon.
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Das
Kühlmittel,
wie beispielsweise Kühlwasser,
zum Kühlen
des Turboladers 10 kann, beispielsweise in einer Ausführungsform
aus einem Kühlkreislauf
eines mit dem Turbolader 10 verbundenen Motors entnommen
werden. Der Kühlkreislauf
wird dabei zum Beispiel aus einem Motorblock, einem Thermostat,
einem Kühler
und einer Kühlmittelpumpe
gebildet. Nach der Kühlung
des Turboladergehäuses kann
das Kühlmittel
dem Kühlkreislauf
wieder zugeführt
werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform
eines Kühlkreislaufs
beschränkt.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann auch ein eigener Kühlkreislauf
bzw. eine eigene Kühlungseinrichtung
für den
Turbolader vorgesehen sein. Bei allen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann das Verdichtergehäuse 34,
das Lagergehäuse 12 und/oder
das Turbinengehäuse 16 gekühlt werden oder
zumindest Bereiche dieser Gehäuse.
Des Weiteren können
Teile oder alle Elektronikeinrichtungen 36 an dem Verdichtergehäuse 34,
dem Lagergehäuse 12 und/oder
dem Turbinengehäuse 16 vorgesehen
werden, wobei hierbei eine Kühlung
der Elektronikeinrichtungen 36 vorgesehen ist.
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Als
Kühlmittel
kann zum Beispiel eine Kühlmittelflüssigkeit
wie beispielsweise Wasser oder auch Öl vorgesehen werden usw.