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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung, eine Fahrzeugkarosserie
sowie ein Profilteil zum Abdichten oder Verzieren von Öffnungen,
insbesondere von Tür- oder Fensteröffnungen einer
Fahrzeugkarosserie, wobei sich um die Öffnung herum eine
Befestigungskante oder ein Befestigungsflansch erstreckt, welcher
zur Befestigung bzw. zur Aufnahme eines umlaufenden Dichtungsprofilteils
dient.
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Stand der Technik
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Dichtungsanordnungen,
insbesondere sogenannte Primär- und/oder Sekundärdichtungen
für verschließbare Öffnungen einer Fahrzeugkarosserie, z.
B. im Bereich von Tür- oder Fensteröffnungen, werden
zumeist als geöffnetes Profilteil mit einem im Wesentlichen
U-profilartigen Querschnitt gefertigt, wobei das Profilteil mit
seiner Öffnung zum Aufstecken auf einen flanschartig ausgebildeten
Bereich der Öffnungsberandung ausgebildet ist. Das Dichtungsprofilteil
weist einen verhältnismäßig formstabilen
und plastisch deformierbaren Träger auf, der mit einem
vergleichsweise weichen Dichtungsmaterial, insbesondere einem thermoplastischen
Kunststoff oder Gummi umspritzt ist.
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Nach
dem Aufstecken oder Aufsetzen des Dichtungsprofilteils auf die flanschartige Öffnungsberandung
werden die Schenkel des beidseitig den Flanschabschnitt übergreifenden
Dichtungsprofilteils mit einem speziellen Werkzeug, z. B. nach dem
Rollformverfahren zusammengedrückt, um so eine reibschlüssige
Verbindung zwischen dem karosserieseitigen Befestigungsflansch und
dem Dichtungsprofilteil zu bilden.
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Eine
derartige Dicht-, Zier- und Abschlussleiste beschreibt beispielsweise
auch die
DE 93 19 328
U1 . Diese Leiste ist zum Umklammern einer sich um eine Öffnung
einer Fahrzeugkarosserie erstreckenden Befestigungskante ausgebildet
und weist ein kanalförmig extrudiertes Kunststoff- und
Gummimaterial und einen in das extrudierte Material eingebetteten
Träger sowie eine Mehrzahl an den Innenseiten beider Seitenwände
des Kanals angeordnete Lippen auf, welche sich aufeinander zu und
teilweise über den Kanal erstrecken.
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Die
Seitenwände des Kanals sind auseinandergebogen, um zu ermöglichen,
dass der Kanal während des Montageprozesses ohne eine wesentliche
Berührung zwischen Lippen und den Seitenflächen
der Befestigungskante auf dieser montiert werden kann. Die Leiste
ist ferner derart ausgebildet, dass die auseinandergebogenen Seitenwände
anschließend aufeinander zu zusammengedrückt werden
können, um die Lippen hinterher in dauerhaften Kontakt
mit den Seitenflächen der Befestigungsleiste zu bringen.
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Die
Verwendung derartiger Dicht-, Zier- und Abschlussleisten mit dem
soeben beschriebenen Befestigungsverfahren gestaltet sich als verhältnismäßig
aufwendig, insbesondere wenn eine solche Dichtungsleiste in einer
Servicewerkstatt ausgetauscht werden muss. So steht das speziell
zur Umformung und zum Zusammendrücken der Dichtungsschenkel ausgebildete
Rollformwerkzeug oftmals nur dem Kraftfahrzeughersteller, nicht
aber einzelnen Servicewerkstätten zur Verfügung.
Deshalb ist es bislang vorgesehen, verschiedenartige Dichtungsprofilteile zur
Verfügung zu stellen, von denen eines ausschließlich
als Ersatzteil bestimmt ist und welches im Wesentlichen ohne Rollumformprozess
an der Öffnungsberandung der Karosserie verfestigt werden kann.
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Des
Weiteren gestaltet sich die Verwendung derartiger Dichtungsanordnungen
und die Durchführung entsprechender Befestigungsverfahren
bei solchen Fahrzeugskarosserien als schwierig, welche an unterschiedlichen
Abschnitten der Öffnungsberandung variable Materialstärken
aufweisen. Diese ergeben sich konstruktionsbedingt und tragen den
an die Karosserie gestellten Lastaufnahmeanforderungen Rechnung.
Betrachtet man beispielsweise eine Pkw-Karosserie, so weist deren
Türöffnung etwa im Stoßbereich mit einer
B-Säule bis zu fünf übereinanderliegende
Bleche auf, während an anderen Abschnitten der Öffnungsberandung
die flanschartig abgestellte Befestigungskante lediglich zwei miteinander
verbundene Blechteile aufweist, sodass sich in Umlauf- oder Umfangsrichtung
der Öffnungsberandung unterschiedliche Materialstärken
bzw. eine unterschiedliche Dicke der zur Befestigung eines Dichtungsprofilteils
vorgesehenen Befestigungskante ergeben.
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2 zeigt
eine im Stand der Technik übliche Ausgestaltung einer Dichtungsanordnung,
wobei in dem hier gezeigten Beispiel die Befestigungskante aus insgesamt
fünf bereichsweise flanschartig abgestellten karosserieseitigen
Blechteilen 5, 6, 7, 8, 9 gebildet
ist. Diese Blechteile 5, 6, 7, 8, 9 kommen
im Bereich der Befestigungskante für das Dichtungsprofilteil 10 mit
ihren Endabschnitten bündig zueinander zu liegen, sodass
die abschnittsweise, nach Art eines U-Profils ausgebildete Dichtung 10 auf
die Befestigungskante bzw. auf den Befestigungsflansch gesteckt
werden kann.
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Das
Dichtungsprofilteil 10 weist einen hohlprofilartig ausgebildeten
Dichtungsabschnitt 16 und einen L-förmigen Dichtungsabschnitt 17 auf.
Es weist ferner einen strukturversteifenden mittels einer Rollformoperation
umformbaren Träger 11 auf, welcher in ein flexibles,
vorzugsweise extrudierbares Dichtungsmaterial 12 eingebettet
ist. Innenseitig an den beiden Schenkeln des nach Art eines U-Profils
ausgebildeten Dichtungsprofilteils 10 sind nach innen ragenden
Dichtlippen 13, 14, 15 angeordnet. Die
Dichtlippen 13, 14, 15 sind in der Darstellung
gemäß 2 in ihrem Ausgangszustand gezeigt,
in welchem das Dichtungsprofilteil 10 noch nicht auf der von
den Karosserieteilen 5, 6, 7, 8, 9 gebildeten
Befestigungskante 4 aufgesteckt ist.
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Die
Dichtlippen 13, 14, 15 sind aufgrund
des verwendeten Dichtungsmaterials flexibel ausgebildet und ermöglichen
einen Reib- bzw. Kraftschluss, sobald das Dichtungsprofilteil 10 auf
die Befestigungskante 4 aufgesetzt und mittels einer Rollformoperation
zur Herbeiführung eines zur Befestigung des Dichtungsprofilteils
ausreichenden Reibschluss umgeformt ist.
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Die
Dicke bzw. Materialstärke der für das Dichtungsprofilteil
vorgesehenen Befestigungskante kann dabei typischerweise zwischen
1,5 und 7,1 mm variieren. Aufgrund dieser sich in Umlauf- oder Umfangsrichtung ändernden
Materialstärke gestaltet sich die kraftschlüssige
oder reibschlüssige Befestigung eines Dichtungsprofilteils
als schwierig, denn die zur Bildung der kraftschlüssigen
Verbindung vorgesehene Rollformoperation müsste zur Erzielung
eines ausreichend festen Sitzes zwischen Dichtungsprofilteil und
Befestigungsflansch an die jeweils vorliegende Materialstärke
des Flanschs angepasst werden.
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Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung
für Öffnungen einer Fahrzeugkarosserie, ein Dichtungsprofilteil
und eine Fahrzeugkarosserie zur Verfügung zu stellen, welche
eine einfachere, zugleich zuverlässige und sichere Montage
eines Dichtungsprofilteils an der Öffnungsberandung einer
Fahrzeugkarosserie ermöglichen. Auch soll die Erfindung
den Montageprozess des Dichtungsprofilteils vereinfachen und zu einer
Verringerung des Montageaufwands und der Montagezeit beitragen.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Dichtungsanordnung
gemäß Patentanspruch 1, einer Fahrzeugkarosserie
gemäß Patentanspruch 14 und einem Dichtungsprofilteil
gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist für Öffnungen,
insbesondere für Tür- oder Fensteröffnungen
einer Fahrzeugkarosserie vorgesehen, wobei die Öffnung
bzw. deren nach innen gerichtete Berandung eine sich um die Öffnung
herum erstreckende karosserieseitige Befestigungskante aufweist.
Diese Befestigungskante, welche typischerweise flanschartig abgestellt
oder hochgestellt ist, dient der Befestigung eines umlaufenden Dichtungsprofilteils.
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Die
karosserieseitige Befestigungskante ist von zumindest einem Karosserieteil
bzw. einem Blechteil der Karosserie gebildet und weist in Umfangsrichtung
der Öffnung in Profilquerrichtung, also beispielsweise
in Fahrzeugquerrichtung gesehen, eine variable Dicke oder Materialstärke
auf. Diese kann sich daraus ergeben, dass die Befestigungskante
in Profilquerrichtung gesehen typischerweise zwei bis fünf
aneinander anliegende und üblicherweise miteinander verschweißte
Blechteile aufweist. Insgesamt ergibt sich somit eine in Umfangsrichtung
variierende Materialstärke der Befestigungskante von 1,5
mm bis 7,1 mm.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass an der karosserieseitigen
Befestigungskante ein Halteteil mit einer in Umfangsrichtung zumindest abschnittsweise
im Wesentlichen konstanten Erstreckung in Profilquerrichtung angeordnet
ist. Dieses Halteteil dient der Befestigung des Dichtungsprofilteils
an der Karosserie. Es kann sich nahezu durchgehend entlang der gesamten Öffnungsberandung der
in der Karosserie ausgebildeten Öffnung erstrecken. Es
zeichnet sich vornehmlich durch eine im Wesentlichen konstante Erstreckung
in Profilquerrichtung aus, sodass mittels des Halteteils die Materialdickeschwankungen
der Befestigungskante oder des Befestigungsflanschs effektiv ausgeglichen
werden können. Die konstante Dicke oder Breite des Befestigungsteils
ermöglicht eine zuverlässige und passgenaue Befestigung
des umlaufenden Dichtungsprofilteils am Halteteil und somit an der
Befestigungskante bzw. an der Fahrzeugkarosserie.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Dichtungsprofilteil und das Halteteil einander korrespondierende
Vorsprünge und/oder Hinterschneidungen aufweisen und somit
zur Bildung einer formschlüssigen Verbindung ausgebildet
sind. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das zumindest einseitig
geöffnete Dichtungsprofilteil auf das Halteteil aufgeschoben
oder aufgesteckt wird, und dass innenseitig am Dichtungsprofilteil
zumindest ein Formschlussmittel vorgesehen ist, mittels welchem
eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Dichtungsprofilteil
und dem Halteteil erzeugt werden kann.
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Die
formschlüssige Verbindung wird insbesondere bereits beim
Aufstecken des Dichtungsprofilteils auf das Halteteil gebildet,
sodass in vorteilhafter Weise auf eine bislang im Stand der Technik übliche
Rollformoperation zur Bildung einer kraftschlüssigen Verbindung
zwischen Dichtungsprofilteil und Befestigungsflansch verzichtet
werden kann. Dies vereinfacht und verkürzt den gesamten
Montage- und Befestigungsprozess für das Dichtungsprofilteil und
ermöglicht, dass sämtliche Dichtungsprofilteile sowohl
bei der Kraftfahrzeug-Erstausstattung als auch für den
Ersatzteilhandel identisch ausgebildet werden können.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Befestigungskante flanschartig ausgebildet
bzw. flanschartig an der Fahrzeugkarosserie abgestellt ist und angrenzend
an die Öffnung mehrere übereinanderliegende und
zumindest abschnittsweise miteinander befestigte flanschartig geformte
Abschnitte von Karosserieteilen aufweist. Hierdurch ergibt sich
eine in Profilquerrichtung gesehene variable Dicke oder variable
Stärke der Befestigungskante entlang deren Umfangsrichtung.
Diese Dicken- oder Stärkenvariation wird jedoch durch das
der Befestigungskante zugeordnete Halteteil effektiv ausgeglichen.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass zumindest ein außenliegendes Karosserieteil, insbesondere
das Karosserieaußenblech einstückig mit dem Halteteil
verbunden ist. Dabei ist das Karosserieaußenblech vornehmlich
zur Bildung des Halteteils vorgesehen und weist hierzu einen über
die von den übrigen Karosserieteilen gebildete Befestigungskante hinausragenden
Endabschnitt auf.
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Folglich
ist das Halteteil selbst integraler Bestandteil eines Karosserieteils,
welches zusammen mit anderen Karosserieteilen die Befestigungskante oder
den Befestigungsflansch für die umlaufende Dichtung bildet.
Das den Endabschnitt bildende Karosserieteil ragt um eine gewisse
Länge über die von den übrigen Karosserieteilen
gebildete Befestigungskante hinaus. Diese Länge entspricht
zumindest der Erstreckung des Halteteils in Profilquerrichtung gesehen.
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So
ist nach der Erfindung insbesondere vorgesehen, dass sich das Halteteil
schräg, im Wesentlichen sogar senkrecht zur Längserstreckung
der flanschartig geformten Karosserieteilabschnitte der Befestigungskante
erstreckt. Die Befestigungskante selbst erstreckt sich im Wesentlichen
in der Ebene der Öffnung, wobei sich die Dicke der Befestigungskante
oder des Befestigungsflanschs aus der Anzahl der in dem entsprechenden
Randabschnitt übereinanderliegenden Karosserieteile ergibt.
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Das
Halteteil ist dabei vorzugsweise einstückig mit einem,
vorzugsweise den außenliegenden und die gesamte Öffnungsberandung
umschließenden Karosserieteil verbunden und ragt über
den nach innen gerichteten Endabschnitt der übrigen Karosserieteile
der Befestigungskante hinaus. Der Endabschnitt dieses außenliegenden
Karosserieteils ist dabei vorzugsweise nach innen derart umgeformt, dass
die Flächennormale des Halteteils im Wesentlichen in der
Ebene der Öffnung liegt oder sich parallel zur Längserstreckung
der die Befestigungskante bildenden Karosserieteile erstreckt.
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Die
einstückige Verbindung des Halteteils mit einem Karosserieaußenblech
gestaltet sich fertigungstechnisch als günstig. Denn zur
Herstellung des Halteteils ist es lediglich erforderlich, die aus
dem Karosserieaußenblech auszustanzende Öffnung
um den Betrag der Längserstreckung des Halteteils kleiner
zu wählen und nach dem Ausstanzen der entsprechenden Öffnung
diesen nach innen ragenden Rand zur Bildung des Halteteils flanschartig
abzustellen bzw. umzuformen.
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Dieses
Fertigungsverfahren für das Halteteil bedingt, dass das
Halteteil aufweisende bzw. das Halteteil bildende Karosserieteil
zumindest in den Bereichen der Öffnungsberandung, welche
eine Kurven- oder Eckenkontur aufweisen, geschlitzt oder unterbrochen
ist. Insoweit ist es fertigungstechnisch vorgesehen, das Halteteil
nicht vollständig durchgehend auszubilden. Zumindest in
den Abschnitten, welche einen besonders starken Krümmungsradius aufweisen,
ist das Halteteil unterbrochen oder zumindest geschlitzt, damit
dessen über die Befestigungskante hinausragende Endabschnitt
in der beschriebenen Art und Weise nach innen umformbar ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Dichtungsprofilteil eine im Wesentlichen U-profilartige Aufnahme
mit zwei seitlichen Schenkeln und einen zwischen den Schenkeln liegenden
Boden aufweist. Die Innenseite des Profilbodens liegt in Montagestellung
des Dichtungsprofilteils an der Befestigungskante zumindest bereichsweise
an dem Halteteil an. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der
Profilboden möglichst großflächig unmittelbar
an dem sich parallel zum Boden erstreckenden Halteteil abstützt. Eine
derartige großflächige Anlagefläche zwischen dem
Halteteil und dem Dichtungsprofilteil verhindert eine Relativverschiebung
zwischen Profilteil und Halteteil. Auch trägt eine derart
großflächige Anlagestellung von Dichtungsprofilteil
und Halteteil zur sicheren und dauerhaften Montage des Dichtungsprofilteils
an der Kraftfahrzeugkarosserie bei.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Halteteil aufweisende oder das Halteteil
bildende Karosserieteil integraler Bestandteil eines Karosserieaußenblechs
ist. Dabei ist ferner vorgesehen, dass das Halteteil aufweisende
oder das Halteteil bildende Karosserieteil im Bereich der Befestigungskante
einen im Wesentlichen L-förmigen bzw. Z-förmigen
Querschnitt aufweist. Im Falle eines Z-förmigen Querschnitts
ist insbesondere vorgesehen, dass der die beiden horizontal verlaufenden
Schenkel verbindende Profilabschnitt unmittelbar an den übrigen,
die Befestigungskante bildenden Karosserieteilen anliegt und mit
diesen zumindest abschnittsweise befestigt ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere
vorgesehen, dass das Halteteil selbst bzw. das Halteteil bildende Karosserieteil
in Umfangsrichtung gesehen, verteilt angeordnete Versteifungssicken
aufweist. Diese Versteifungssicken dienen dazu, die Struktursteifigkeit des
L- oder Z-förmig ausgebildeten und das Halteteil aufweisenden
Karosserieteils zu erhöhen, damit das zur Aufnahme des
Dichtungsprofilteils vorgesehene Halteteil eine ausreichende Formstabilität
aufweist.
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Dabei
ist ferner vorgesehen, dass die Versteifungssicken im Übergangsbereich
zwischen dem Halteteil und einem flanschartig geformten Abschnitt des
das Halteteil bildenden Karosserieteils angeordnet sind. Das heißt,
die Versteifungssicken verlaufen vorzugsweise senkrecht oder schräg
zu einer Kante des das Halteteil bildenden Karosserieteils.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Dichtungsprofilteil zumindest eine nach innen ragende Dichtlippe
aufweist, welche zum Umgreifen eines freien Endabschnitts des Halteteils
ausgebildet ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die nach innen
ragende Dichtlippe des Dichtungsprofilteils nahe des Profilbodens
an einem der Schenkel nach innen ragend ausgebildet ist, sodass
ein freier, nach innen ragender Endabschnitt des Halteteils mit
einer Seite am Profilboden anliegt und mit einer gegenüberliegenden
Seite mit der nach innen ragenden Dichtlippe des Dichtungsprofilteils
in Anlagestellung treten kann.
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Die
nach innen ragende Dichtlippe des Dichtungsprofilteils und der Endabschnitt
des Halteteils selbst stellen somit einander korrespondierende Formschlussmittel
dar, mittels derer eine formschlüssige Befestigung von
Dichtungsprofilteil und Befestigungskante zur Verfügung
gestellt werden kann, ohne dass hierfür ein Rollumformprozess
und ein plastisches Verformen des Dichtungsprofilteils erforderlich
wäre.
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Des
Weiteren ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die von den übrigen
Karosserieteilen flanschartig gebildete Befestigungskante in Umfangsrichtung
verteilt angeordnete Verprägungen, insbesondere in Form
sogenannter Taschenverprägungen aufweist. Mittels solcher
Verprägungen kann die Steifigkeit der Befestigungskante
weiter erhöht werden. Die Taschenverprägungen
sind insbesondere an den innenliegenden Karosserieteilen der Befestigungskante
vorgesehen, während für das das Halteteil aufweisende
Karosserieaußenblech, abgesehen von den für das
Halteteil vorgesehenen Versteifungssicken keine nennenswerten Verprägungen vorgesehen
sind, damit ein in Umfangsrichtung möglichst konstant und
gleichförmig verlaufendes Halteteil für das Dichtungsprofilteil
zur Verfügung gestellt werden kann.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
eine Fahrzeugkarosserie mit zumindest einer Öffnung, insbesondere
für eine Fahrzeugtür oder für ein Fahrzeugfenster,
wobei die Karosserie eine sich um die Öffnung herum erstreckende
Befestigungskante aufweist, welche zur Befestigung eines umlaufenden
Dichtungsprofilteils ausgebildet ist. Die Befestigungskante ist
dabei von zumindest einem Karosserieteil gebildet und weist in Umfangsrichtung
in Profilquerrichtung eine variable Dicke oder variable Materialstärke
auf. Der Befestigungskante ist ferner ein Halteteil zugeordnet,
welches vorzugsweise an der Befestigungskante selbst angeordnet
ist, wobei das Halteteil ein in Umfangsrichtung zumindest abschnittsweise
konstante Geometrie aufweist.
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Insbesondere
ist die Erstreckung des Halteteils in Profilquerrichtung konstant
und gleichförmig. Das Halteteil dient dabei zur Befestigung
des Dichtungsprofilteils an der Karosserie. Zusammen mit dem Dichtungsprofilteil
bildet die Fahrzeugkarosserie die zuvor beschriebene Dichtungsanordnung.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ein Dichtungsprofilteil, welches zur Anordnung an der zuvor beschriebenen
Dichtungsanordnung vorgesehen und hierzu ausgebildet ist. Das Dichtungsprofilteil
ist insbesondere zur Anordnung an einer eine Öffnung einer
Fahrzeugkarosserie umlaufenden Befestigungskante ausgebildet, wobei
die Befestigungskante von zumindest einem Karosserieteil gebildet
ist und in Umfangsrichtung eine variable Dicke aufweist. Dabei ist
an der Befestigungskante ein Halteteil mit einer in Umfangsrichtung
zumindest abschnittsweise im Wesentlichen konstanten Erstreckung
senkrecht oder schräg zur Ebene der Öffnung angeordnet.
Das Dichtungsprofilteil weist ferner zumindest ein Formschlussmittel auf,
welches zur Bildung einer formschlüssigen Verbindung mit
dem karosserieseitigen Halteteil ausgebildet ist.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiele verdeutlicht.
Dabei bilden sämtliche beschriebenen als auch bildlich
wiedergegebenen Merkmale den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer Kraftfahrzeugkarosserie mit zwei Türöffnungen,
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2 eine
Querschnittsdarstellung einer Dichtungsanordnung gemäß dem
Stand der Technik,
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3 eine
Querschnittsdarstellung der erfindungsgemäßen
Dichtungsanordnung,
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4 eine
weitere Ausgestaltung der Dichtungsanordnung mit einer fünflagigen
Befestigungskante,
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5 die
Dichtungsanordnung gemäß 4 in perspektivischer
Darstellung,
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6 ein
mit Versteifungssicken versehenes Halteteil und
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7 das
Halteteil gemäß 6 in einer weiteren
perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt
eine Seitenansicht eines Seitenteils 1 einer Kraftfahrzeugkarosserie.
Diese weist eine vordere Türöffnung 2 und
eine hintere Türöffnung 3 auf. Jede dieser
Türöffnungen 2, 3 weist eine umlaufende
Befestigungskante 4 auf, an welcher ein umlaufendes Dichtungsprofilteil 10, 20 befestigbar ist.
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In 3 ist
eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung gezeigt,
bei welcher eines der beiden Karosserieteile 26, 30 zur
Bildung eines Halteteils 34 ausgebildet ist. Hierzu weist
das Karosserieteil 30 im Querschnitt eine Z-förmige
Ausgestaltung auf, wobei das Mittelteil 32 mit einem flanschartig hochgestellten
Flanschabschnitt 28 des anderen Karosserieteils 26 die
eigentliche Befestigungskante bildet. Das Halteteil 34 ist
einstückig mit dem Karosserieteil 30 verbunden
und weist eine im Querschnitt gemäß 3 in
Fahrzeugquerrichtung ausgerichtete Längserstreckung auf.
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Die
in 3 gezeigte horizontale Breite bzw. Längserstreckung
des umgeformten Halteteils 34 bleibt in Profillängsrichtung
im Wesentlichen konstant, sodass in Umfangsrichtung der Öffnung 2, 3 trotz
variierender Ausgestaltung der Befestigungskante für die
Befestigung des Dichtungsprofilteils ein nahezu immerwährend
gleichbleibendes Befestigungsmittel zur Verfügung gestellt
werden.
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Dies
wird am ehesten anhand eines Vergleichs der Querschnittsdarstellungen
gemäß 3 und 4 verdeutlicht.
Die Befestigungskante gemäß 4 stellt
etwa im unteren oder oberen Anschlussbereich der B-Säule
einen anderen Querschnitt als den in 3 gezeigten
dar. Im Profilquerschnitt gemäß 4 weist
die Befestigungskante insgesamt fünf flanschartig ausgebildete
und aneinander anliegende Karosserieteile 26, 36, 40, 44, 30 mit
einem im Wesentlichen vertikal verlaufenden Flanschabschnitt 28, 38, 42, 46, 32 auf,
wobei die einzelnen Karosserieteile im Bereich ihrer abgestellten
oder hochgestellten Flanschabschnitte 28, 38, 42, 46, 32 in
Profillängsrichtung bzw. in Umfangsrichtung der Öffnungsberandung
punktuell und/oder abschnittsweise miteinander verbunden, insbesondere miteinander
verschweißt sind.
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Das
außenliegende Karosserieteil 30, 32, 34 weist
nahezu unverändert zur Darstellung gemäß 3 ein
Halteteil 34 mit einer nahezu unveränderten Querschnittsgeometrie
auf. Auch das Halteteil 34 stellt somit unabhängig
von der jeweiligen lokalen Ausgestaltung und Materialdicke bzw.
Materialstärke der Befestigungskante 4 ein immerwährend
gleichbleibendes Befestigungsmittel für das Dichtungsprofilteil 20 zur
Verfügung.
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Das
Profilteil 20 weist einen Profilboden 27 und zwei über
den Profilboden 27 verbundene seitliche Schenkel 18, 19 auf.
Dieser U-Profilabschnitt ist mit einem strukturversteiften Träger 21 versehen, welcher
in ein elastisches Dichtungsmaterial 22 eingebettet ist.
Das Dichtungsprofilteil 20 weist vorzugsweise ein extrudiertes
Dichtungsmaterial 22, etwa einen thermoplastischen Kunststoff
oder ein Gummimaterial auf, um eine ausreichende Dichtigkeit mit
einem schwenkbar innerhalb der Öffnung 2, 3 anzuordnenden
Karosserieteil, etwa einer Tür, zur Verfügung stellen
zu können.
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Innenseitig,
das heißt, nach innen in das U-Profil hineinragend, sind
an den seitlichen Schenkeln 18, 19 nach innen
ragende Dichtlippen 50, 52, 54 ausgebildet,
wobei die in 4 rechts oben ausgebildete Dichtlippe 50 zur
Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung mit dem Halteteil 34 vorgesehen
ist. Die Dichtlippe 50 bildet sozusagen eine zum Profilboden 27 gerichtete
Hinterschneidung, in welcher der Endabschnitt des Halteteils 34 zu
liegen kommt.
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Abweichend
von der Ausgestaltung gemäß 4 weist
das Dichtungsprofilteil 20 gemäß 3 geringfügig
anders ausgestaltete Dichtlippen 23, 24, 25 auf.
Im Unterschied zur Ausgestaltung gemäß 4 ist
hier die rechts oben zu liegen kommende Dichtlippe 24 etwas
beabstandet von der Unterseite des Halteteils 34 angeordnet.
Wenngleich in dieser Ausgestaltung die Dichtlippe 24 nicht
unmittelbar am Halteteil 34 anliegt, so wird bei dieser
Ausgestaltung dennoch eine gleichermaßen formschlüssige
Verbindung geschaffen. Denn die lichte Weite zwischen Dichtlippen 24, 54 gegenüberliegender Schenkel 18, 19 ist
kleiner ausgebildet als die in Horizontalrichtung gezeigte Erstreckung
des Halteteils 34.
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Zum
Abziehen der Dichtung 20 von der Befestigungskante 4 müssen
daher erhebliche Kräfte aufgewendet werden, um die nach
innen und nach oben ragenden Dichtlippen 23, 24, 25, 54 derart
umzuformen, damit diese ein Abziehen der Dichtung 20 freigeben.
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Beide
Ausgestaltungen, sowohl nach 3 als auch
nach 4, zeigen die nach innen ragenden Dichtlippen 23, 24, 25, 50, 52, 54 im
nicht montierten Ausgangszustand. In der in den 3 und 4 lediglich
angedeuteten Montagestellung liegen diese mit ihren Endabschnitten
jedoch tatsächlich an den äußeren Begrenzungswandungen
des Flanschabschnitts 32 in 3 und der
Begrenzung des Flanschabschnitts 28 in 4 unter
Verformung ihrer Geometrie an.
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Sowohl
in 3 als auch in 4 ist deutlich zu
erkennen, dass das Halteteil 34 nahezu vollflächig mit
seiner Oberseite an der Innenseite des Profilbodens 27 anliegt.
Auf diese Art und Weise kann eine ausreichende Haftreibung zwischen
dem Dichtungsprofilteil 20 und der Befestigungskante 4 zur
Verfügung gestellt werden.
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5 zeigt
eine weitere Ausgestaltung der Dichtungsanordnung in einer perspektivischen
Darstellung, wobei die Befestigungskante eine der 4 vergleichbare
Konfiguration aufweist. Einzig die am innenliegenden Flanschabschnitt 28 der
Befestigungskante 4 anliegenden Dichtlippen 56, 58 sind abweichend
von den in 4 gezeigten Dichtlippen 50, 52 des
Profilschenkels 18 ausgebildet.
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In 5 sind
ferner zwei Taschenverprägungen 60 im Bereich
der Befestigungskante 4 gezeigt. Mittels solcher in regelmäßigen
Abständen vorzugsweise an der Innenseite der Öffnungsberandung
vorzusehenden Taschenverprägungen 60 kann die Struktursteifigkeit
der Befestigungskante oder des Befestigungsflanschs 4 in
vorteilhafter Weise erhöht werden. Gut zu erkennen ist
ferner, dass die geometrische Ausgestaltung des Halteteils 34 von
derartigen lokalen Verprägungen 60 nahezu unbeeinflusst ist
und ein in Umfangsrichtung der Öffnung 2, 3 gleichbleibendes
Auflage- oder Befestigungsteil für die an der Öffnungsberandung
anzuordnende Dichtung 20 zur Verfügung stellt.
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Das
im Bereich der Öffnungsberandung Z-artig im Querschnitt
ausgebildete Karosserieteil 30, 32, 34 ist
vorzugsweise integraler Bestandteil eines Karosserieaußenblechs,
welches sich ohnehin um die gesamte Karosserieöffnung 2, 3 herum
erstreckt. Einzig in den einen bestimmten Krümmungsradius unterschreitenden
Abschnitten ist das umzuformende Halteteil 34 unterbrochen
oder geschlitzt.
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Ferner
ist in 5 gezeigt, dass einige der Karosserieteile, sowie
etwa das Karosserieteil 36, sich nicht über die
gesamte Länge anderer Karosserieteile, etwa des Karosserieteils 26 erstreckt,
sodass entlang der Profilrichtung bzw. in Umfangsrichtung der Öffnung 2, 3 lokal
unterschiedlich stark oder dick ausgebildete Abschnitte der Befestigungskante 4 entstehen.
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Die 6 und 7 zeigen
eine weitere Ausgestaltung, bei welcher ein außenliegendes
Z-artig umgeformtes Karosserieteil 66, 68 in seinem
oberen Endabschnitt 64 als Halteteil für eine
darauf anzuordnende Dichtung 20 ausgebildet ist. Das Halteteil 64 überragt
einen flanschartig hochgestellten Abschnitt 28 eines weiteren
Karosserieteils 26, wobei die flanschartig hochgestellten
oder abgestellten Abschnitte 28, 68 der Karosserieteile 26, 66 eine
umlaufende Befestigungskante 4 für die Dichtung 20 bilden.
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Zur
Strukturversteifung des Halteteils 64 sind beabstandet
voneinander mehrere Versteifungssicken im Übergangsbereich
zwischen dem flanschartig hochgestellten Abschnitt 68 und
dem Halteteil 64 eingearbeitet. Mittels dieser Versteifungssicken
oder versteifenden Prägungen 62 kann die Struktursteifigkeit
des gesamten Halteteils 64 merklich erhöht werden,
sodass für das daran anzuordnende Dichtelement 20 eine
ausreichend stabile Tragstruktur zur Verfügung gestellt
werden kann.
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- 1
- Karosserie
- 2
- Öffnung
- 3
- Öffnung
- 4
- Befestigungskante
- 5
- Karosserieteil
- 6
- Karosserieteil
- 7
- Karosserieteil
- 8
- Karosserieteil
- 9
- Karosserieteil
- 10
- Dichtungsprofilteil
- 11
- Träger
- 12
- Dichtung
- 13
- Dichtlippe
- 14
- Dichtlippe
- 15
- Dichtlippe
- 16
- Dichtungsabschnitt
- 17
- Dichtungsabschnitt
- 18
- Schenkel
- 19
- Schenkel
- 20
- Dichtungsprofilteil
- 21
- Träger
- 22
- Dichtung
- 23
- Dichtlippe
- 24
- Dichtlippe
- 25
- Dichtlippe
- 26
- Karosserieteil
- 27
- Profilboden
- 28
- Flanschabschnitt
- 30
- Karosserieteil
- 32
- Flanschabschnitt
- 34
- Halteteil
- 36
- Karosserieteil
- 38
- Flanschabschnitt
- 40
- Karosserieteil
- 42
- Flanschabschnitt
- 44
- Karosserieteil
- 46
- Flanschabschnitt
- 50
- Dichtlippe
- 52
- Dichtlippe
- 54
- Dichtlippe
- 56
- Dichtlippe
- 58
- Dichtlippe
- 60
- Taschenverprägung
- 62
- Versteifungssicke
- 64
- Halteteil
- 66
- Karosserieteil
- 68
- Flanschabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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