DE102008033139A1 - Mitteldruckinjektagesystem für die Bausanierung - Google Patents

Mitteldruckinjektagesystem für die Bausanierung Download PDF

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    • F04B15/02Pumps adapted to handle specific fluids, e.g. by selection of specific materials for pumps or pump parts the fluids being viscous or non-homogeneous

Abstract

Für den nachträglichen Einbau von chemischen Horizontalisolierungen gegen aufsteigende Feuchtigkeit und zum Verpressen von Rissen bzw. Hohlstellen bei Bauwerken werden gewerbliche Hochdruckinjektagesysteme verwendet. Diese Geräte sind apparativ und technologisch kompliziert aufgebaut und deshalb für die Anwendung durch Heimwerker nicht geeignet. Das beanspruchte Mitteldruckinjektagesystem, bestehend aus einer Luftpumpe, einer Kartusche mit Injektageflüssigkeit und einem Druckschlauch für den Packeranschluss, ermöglicht mit geringen Kosten auch für Nichtfachleute die wirksame Verpressung von Injektagemitteln zur Bausanierung.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerätesystem für die chemische Horizontalisolierung gegen aufsteigende Feuchtigkeit und zum Füllen von Hohlräumen bzw. Rissen an Bauwerken. Das Gerätesystem besteht im Wesentlichen aus einer Luftpumpe, einer Kartusche für die Injektageflüssigkeit und einem Druckschlauch zum Verpressen über Packer, welche in den zu sanierenden Bauteilen verankert sind.
  • Zu den wichtigsten Forderungen im Bauwesen gehört es, Bauwerke, gleich welcher Art, gegen das Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen.
  • Speziell bei geschädigten oder fehlerhaften Horizontalisolierungen steigt Feuchtigkeit in den Poren und Rissen des Mauerwerks auf. Die Folgen sind Durchfeuchtung der Wände, Abblättern der Farben, Salzausblühungen und Pilzbefall. Durch den nachträglichen Einbau einer chemischen Horizontalabdichtung wird der Feuchtigkeitsaufstieg im Mauerwerk gestoppt.
  • Zur Sanierung werden in ausreichendem Abstand Löcher in das Mauerwerk gebohrt und die Bohrlöcher mit Injektageflüssigkeit verfüllt. Die Injektageflüssigkeiten bauen auf Grund ihrer speziellen chemischen Eigenschaften eine horizontale Feuchtigkeitssperre auf. Als Injektagemittel werden heute überwiegend wässrige Mischungen aus Silikonaten und Wasserglas verwendet. Daneben eignen sich jedoch auch Silane und Siloxane gelöst in organischen Lösemitteln oder dispergiert in Wasser, sowie weitere Kunstharze. Angeführt seien, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Epoxidharze, Polyurethanharze und Acrylatgele gelöst in organischen Lösemitteln oder dispergiert in Wasser.
  • Bei den drucklosen Bohrlochverfahren wird die Injektageflüssigkeit mit Gießkannen bzw. über spezielle Trichter in die Bohrlöcher eingefüllt, bis eine durchgehende Tränkung des Mauerwerks erreicht ist. Der Hauptnachteil dieser drucklosen Verfahren und auch der Niederdruckverfahren besteht darin, dass die Injektageflüssigkeit wegen Oberflächeneffekten nur langsam in Kapillaren und Mikrorisse einsickern kann. Da aber im Regelfall die Kapillaren durchfeuchtet, d. h. mit Wasser gefüllt sind, kann, wenn überhaupt, nur eine sehr geringe Füllung der Kapillaren mit der Injektageflüssigkeit erfolgen.
  • Bei dem ähnlich durchgeführten Druckinjektageverfahren zur Horizontalabdichtung, werden in das Mauerwerk Sacklöcher mit einem Durchmesser von 1 bis 3 cm im Abstand von 20 bis 50 cm in einer Reihe gebohrt. In die Bohrungen werden dann Packer, unterschiedlicher Bauart, gesetzt. Packer stellen im Prinzip Hohldübel mit Verschlussnippel dar. Über diese Packer kann man dann mit Hilfe von Membran-, Kolben- oder Kreiselpumpen die Injektageflüssigkeit in das Mauerwerk drücken. Das Verfahren erbringt sehr gute Abdichtungsergebnisse, weil auch durchfeuchtete Kapillaren bei Druckeinwirkung mit Injektageflüssigkeit gefüllt werden. Jedoch ist leicht zu ersehen, dass speziell die eingesetzten Druckpumpen mit Druckleistungen von bis zu 100 bar einen erheblichen technischen Aufwand darstellen und für deren Betrieb nur erfahrenes Fachpersonal in Frage kommt. Heimwerker können solche Arbeiten nicht durchführen.
  • Bei der Rissverpressung werden auf ähnliche Weise wie bei Horizontalabdichtung Risse in Beton oder Mauerwerk durch kraftschlüssiges oder dehnfähiges Material geschlossen und gegen Wassereintritt abgedichtet. Als Injektagemittel werden dafür bevorzugt flüssige Polyurethanformulierungen oder Epoxidharze verwendet. Zum Einpressen müssen analog dem Druckinjektageverfahren seitlich der Risse Löcher gebohrt und Packer gesetzt werden. Danach kann man mit Druckpumpen Kunstharzformulierungen einpressen.
  • Analog liegen die Verhältnisse bei der Sanierung von Hohllagen unter Keramikfliesen oder Natursteinbelägen. Will man eine Totalsanierung mit entsprechend hohem Aufwand vermeiden, bietet sich die Injektion von härtungsfähigen Kunstharzen oder Mikrozementsuspensionen unter die Hohlstellen an. Die Injektion erfolgt wieder über handelsübliche Packer und Druckpumpen. Auch diese Arbeiten werden wegen des hohen Aufwands und der nicht unerheblichen Kosten für die Druckpumpen nur von Fachfirmen ausgeführt. Geeignete Gerätesysteme für Heimwerker existieren bislang nicht.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es Mitteldruckinjektagesystem zum Einbringen von chemischen Horizontalisolierungen gegen aufsteigende Feuchtigkeit und zum Füllen von Rissen und Hohlstellen an Bauwerken bereitzustellen. Das System soll anders als gewerblich genutzte Geräte kostengünstig herstellbar und einfach bedienbar sein, so dass es auch von Heimwerkern problemlos eingesetzt werden kann. Darüber hinaus soll das Injektagesystem für alle üblichen nieder- und hochmolekularen Injektagemittel anwendbar sein.
  • Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Hauptanspruches. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
  • Die Erzeugung des erforderlichen Drucks in der Kartusche, um das Injektagemittel aus der Kartusche auszupressen (vergleiche Bild 1) wird bei dem beanspruchten Mitteldruckinjektagesystem mittels einer Luftpumpe mit Hand- oder Fußbetätigung erzeugt. Pumpen dieser Art sind wohlbekannt, allgemein zugänglich und preisgünstig in vielen Varianten am Markt erhältlich.
  • Luftpumpen im Sinne der vorliegenden Erfindung bestehen aus einem Zylinder und einem beweglichen Kolben. An Stelle eines Saugventils hat die einfache Luftpumpe nur eine die Druckseite abdichtende Kolbenmanschette, die beim Saughub Luft überströmen lässt. Als druckseitiges Ventil wirkt das Ventil der Kartusche (siehe Bild 1, Nr. 3).
  • Mit sog. Stand-Luftpumpen kann man auch bei Handbetätigung Drücke bis zu 100 bar erreichen. Einfacher gestaltete Fahrradpumpen ermöglichen Drücke von 5 bis 10 bar (absolut).
  • Bei aufwendiger konstruierten Luftpumpen können auch Manometer angeschlossen werden, so dass man den augenblicklich wirkenden Druck ablesen kann. Ansonsten ist es jedoch auch möglich auf die Kartusche ein Manometer anzuflanschen, um stetig den herrschenden Auspressdruck ablesen zu können.
  • Die Trennung von Kartusche und Pumpe wirkt sich sehr vorteilhaft auf den Betrieb des erfindungsgemäßen Injektagesystems aus. Verschmutzungen mit nachfolgender Verstopfung der Pumpe durch Injektagemittel lassen sich sicher vermeiden. Dieser Punkt ist für die Anwendung durch weniger erfahrenere Heimwerker besonders wichtig.
  • Die sog. Kartusche bildet das zentrale Element des beanspruchten Injektagesystems. Bild 1 zeigt schematisch den typischen Aufbau einer Kartusche. Die eingetragenen Abmessungen Höhe (H) und Durchmesser (D) lassen sich in weiten Grenzen variieren. Kennzeichnende Werte für H liegen bei 10 bis 50 cm und für D bei 5 bis 25 cm. Darüber hinaus sind selbstverständlich auch nichtzylindrische Formen für die Kartuschen möglich, wenngleich Kartuschen mit rundem Querschnitt leichter zu fertigen sind.
  • Die Kartuschen nach Bild 1 besitzen eine verschließbare Einfüllöffnung (Nr. 1/2), eine Auspressöffnung für das Injektagemittel (Nr. 5), ein Druckbegrenzungsventil (Nr. 4) und ein Aufpumpventil (Nr. 3).
  • Die verschließbare Einfüllöffnung dient zum Einfüllen des Injektagemittels. Als Injektagemittel kommen beispielsweise in Betracht Silikonate, Silikate, Siloxane, Silikonmikroemulsionen, Acrylate, Epoxidharze oder Polyurethanharze in wässriger Formulierung oder gelöst in organischen Lösemitteln. Vorzugsweise werden aus Umweltschutzgründen wässrige Lösungen oder wässrige Emulsionen bzw. Dispersionen verwendet. Es lassen sich jedoch auch Zubereitungen mit organischen Lösemitteln verarbeiten.
  • In Bild 1 ist gezeigt, wie die Einfüllöffnung mit einem Schraubdeckel verschlossen werden kann. Es sind jedoch auch andere Konstruktionen, z. B. mit einem Schnappdeckel, möglich.
  • In der Nähe der Bodenplatte der Kartusche (Bild 1, Nr. 5) ist die Auspressöffnung für das Injektagemittel angeordnet. Die Austrittsöffung ist als Stutzen mit Gewinde ausgebildet. Der Druckschlauch (Nr. 6) kann dann direkt mit einer Überwurfmutter und Dichtring auf dem Auspressstutzen befestigt werden. Bei einfacheren Konstruktionen kann man den Druckschlauch jedoch auch auf den Auspressstutzen schieben und mit einer Schlauchklemme festziehen.
  • Ein wichtiges Sicherheitsmerkmal der vorliegenden Erfindung bildet das Druckbegrenzungsventil (Nr. 3), hier angeordnet auf der Deckplatte der Kartusche. Das Ventil lässt überschüssige Druckluft bei Erreichen eines einstellbaren Überdrucks aus dem Luftpolster über der Injektageflüssigkeit in die Umgebung entweichen, um Gefährdungen des Bedienpersonals zu vermeiden.
  • Druckbegrenzungsventile werden am allgemein zugänglichen Markt in verschiedenen Größen und Ausführungsformen angeboten, so dass hier nicht näher auf technische Details eingegangen werden muss, da die Konstruktion dieser Ventile zum Stand der Technik gehört. Der Vollständigkeit sei lediglich darauf hingewiesen, dass federbetätigte Ventile dieser Art sehr kostengünstig erhältlich sind und sich seit vielen Jahren bewährt haben.
  • Ebenfalls ein wichtiges Konstruktionsmerkmal für das beanspruchte Kartuschensystem bildet das Aufpumpventil (Nr. 3 in Bild 1). Über dieses Ventil wird mit der oben beschriebenen Luftpumpe Luft in die Kartusche gepumpt. Das eingesetzte Aufpumpventil, am Markt existiert eine fast unübersehbare Vielfalt, orientiert sich an den Ventilen die für Reifen auf Fahrrädern bzw. Motorfahrzeugen eingesetzt werden. Gut eignen sich für den hier vorgesehenen Anwendungszweck Rückschlagventile, die auch unter den Namen Dunlop- oder Kugelventile bekannt geworden sind. Höheren Luftdrücken halten Stiftventile stand; sie sind je nach Detailkonstruktion auch unter den Bezeichnungen Scaverand- bzw. Schraderventile im Handel. Darüber hinaus können auch komplizierter gebaute Hochdruckventile bei Drücken über ca. 50 bar eingesetzt werden. Wegen der dann deutlich höheren Beschaffungskosten werden solche Ventile für den vorgesehenen Anwendungszweck weniger in Frage kommen.
  • Nach einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung kann die beanspruchte Kartuschenkonstruktion ein- oder zweiteilig ausgebildet sein. In Bild 1 wird eine einteilige Konstruktion gezeigt.
  • Eine zweiteilige Konstruktion besteht aus zwei Teilen, nicht zwingend jedoch aus zwei Hälften. Vorteilhaft wird das Oberteil mit Ventilen und Einfüllöffnung auf das Unterteil mit zwischen gelegtem Dichtring aufgeschraubt. Günstig bei dieser Ausführungsform ist die leichte Reinigung nach Auseinanderschrauben der beiden Teile. Auch die Fertigung der zweiteiligen Kartuschen aus Kunststoff durch Spritzgießen ist begünstigt. Ansonsten kann man jedoch nach Fertigung die beiden Kartuschenteile auch bleibend zusammenfügen, z. B. durch Kleben oder Schweißen.
  • Als Materialien für die Fertigung der Kartuschen kommen in erster Linie Kunststoffe oder Stahl in Betracht. Edelstähle, wie z. B. Chrom-Nickelstähle rosten nicht, sind jedoch in der Anschaffung relativ teuer. Übliche Baustähle neigen zur Rostbildung und müssen deshalb beschichtet werden.
  • Günstiger gestaltet sich die Fertigung aus Kunststoffen. Geeignete Kunststoffe sind Polyethylen hoher Dichte, Polypropylen, Hart-PVC und technische Kunststoffe wie Polyamide oder Polycarbonat sowie diverse Elends.
  • Wenn man durchsichtige oder zumindest durchscheinende Kunststoffe, wie Polycarbonat oder Polyester verwendet, kann der Stand jederzeit optisch erkannt werden und im Bedarfsfall neues Injektagemittel nachgefüllt werden.
  • Wie bereits ausgeführt, wird die Injektageflüssigkeit mit einem Druckschlauch von der Kartusche zu den Mauerwerkspackern gepresst. Die Verpressung der Injektageflüssigkeit ist dann abgeschlossen, wenn in der Kartusche der Stand der Flüssigkeit nicht mehr absinkt, bzw. der Druck in der Kartusche konstant bleibt. Dann wird die Kartusche belüftet und der Druckschlauch vom Packer abgezogen.
  • Packer werden von der einschlägigen Industrie in vielen Varianten (Schlagpacker, Spreizpacker, Kegelpacker, Lamellenpacker usw.) und aus den unterschiedlichsten Materialien (Kunststoff, Aluminium, Edelstahl usw.) angeboten. Packer sind im Prinzip Hohldübel, welche ein Bohrloch nach außen abdichten. Auf der Maueraußenseite trägt der Packer einen Nippel, der mit einem Rückschlagventil ausgerüstet ist und bei Druck den Längskanal des Packers in Richtung Mauerwerk öffnet, bei Gegendruck sperrt der Packernippel den Ausfluss, so dass die Injektageflüssigkeit im Mauerwerk verbleibt.
  • Die Packernippel sind als Schnappverbindung ausgestaltet, so dass das Kupplungssystem des Druckschlauchs auf dem Packer einrastet. Ein Dichtring verhindert das Austreten von Injektageflüssigkeit. Um die Schlauchkupplung vom Drucknippel zu lösen, genügt es die Verriegelungshülse an der Kupplung zurück zu schieben.
  • Um z. B. einen Riss in einer Betonwand auf zu füllen, wird der Riss zuerst seitlich angebohrt und anschließend in das Bohrloch ein Injektionspacker eingeschlagen und durch Andrehen einer Gummihülse fest verankert. Nun kann der Druckschlauch am Packernippel befestigt und Injektageflüssigkeit aus der Kartusche mittels Luftpumpendruck bis zur Sättigung in den Riss gepresst werden. Nach Belüften der Kartusche wird der Druckschlauch abgezogen, auf den nächsten Packer aufgesetzt und weiter Injektageflüssigkeit verpresst. Dieser Vorgang wiederholt sich solange bis der Riss vollständig verpresst ist. Die Packer können je nach Ausführungsform abgeschlagen oder abgeschraubt werden. Abschließend werden die verbleibenden Bohrlöcher mit Zementmörtel verfüllt.
  • Hauptanwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Mitteldruckinjektagesystems bildet die chemische Horizontalisolierung nach dem Bohrlochverfahren. Dazu werden im Abstand von ca. 20 cm ein oder zwei Reihen von Löchern mit Durchmessern um 2 cm in die durchfeuchteten Wände gebohrt. In die Bohrlöcher werden Lamellenpacker mit dafür vorgesehenen Döppern eingeschlagen bzw. Spreizpacker in den Bohrlöchern festgedreht. Falls erforderlich kann man die Packer auch in Zementmörtel legen. Danach wird der Druckschlauch, kommend von der Kartusche, mit dem Kupplungsstück auf den Nippel des Packers aufgesteckt, so dass die Kupplung einrastet. Jetzt kann die Injektageflüssigkeit über die Auspressöffnung der Kartusche in den Druckschlauch und von dort in den Packer und in das Mauerwerk mittels Luftpumpe gepresst werden. Dort verteilt sich die Flüssigkeit im Mauerwerk und sickert unter Überdruck in die Kapillaren und Risse ein.
  • Praktisch füllt man die Kartusche vor Arbeit zur Hälfte oder zu zwei Dritteln mit der Injektageflüssigkeit. Vorzeitiges Ausfließen lässt sich durch Anbringen eines Sperrventils in der Druckleitung verhindern.
  • Wenn der Druck, erkenntlich an Manometer oder dem Stand der Flüssigkeit in der Kartusche zu stark absinkt, muss wieder aufgepumpt werden, um weitere Injektageflüssigkeit in das Mauerwerk zu pressen. Wenn der Druck nicht mehr weiter abfällt, wird die Kartusche belüftet und der Druckschlauch vom Packer abgezogen und auf den nächsten Packer gesetzt. Dort wiederholt sich der geschilderte Vorgang bis alle Packer verpresst sind. Die Packernippel werden nach Verpressung entfernt, das Packerinnenteil mit Rückschlagventil verbleibt jedoch im Regelfall im Mauerwerk. Die Mauer kann danach verputzt werden, um die Bohrungen zu verdecken.
  • Zur Hohlflächensanierung, z. B. unter Fliesen oder Estrichen, werden die Fliesenfugen bzw. der Estrich angebohrt, Packer eingesetzt, in kritischen Fällen aufgeklebt und die Kupplung des Druckschlauchs aufgesetzt und einrasten lassen. Danach kann vermittels der Luftpumpe aus der Kartusche Injektageflüssigkeit in die Hohlstellen gepumpt werden. Das Ende des Verpressvorgangs erkennt man, wenn aus Bohrstellen ohne Packer Flüssigkeit austritt. Dann wird die Kartusche belüftet und die Schlauchkupplung über den nächsten Packernippel gesteckt. Wenn alle Packer verpresst sind, werden die Nippel abgeschraubt und die Fugen mit Fugenmörtel verfüllt.
  • Das oben beschriebene Mitteldruckinjektagesystem besteht aus drei Hauptkomponenten, die so auf einander abgestimmt sind, dass sie ohne Werkzeuge miteinander verbunden und benutzt werden können. Größere technische Vorkenntnisse oder komplizierte Werkzeuge sind nicht erforderlich. Mit dem beanspruchten System kann daher jeder Heimwerker durchfeuchtete Mauerwerke einfach und wirksam sanieren, sowie Fugen und Risse verpressen.

Claims (11)

  1. Mitteldruckinjektagesystem für die Bausanierung dadurch gekennzeichnet, dass es besteht aus einer Luftpumpe, einer Kartusche für die Injektageflüssigkeit und einem Druckschlauch für den Anschluss an Packer.
  2. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Luftpumpe eine Kolbenpumpe mit Hand- oder Fußbetätigung und erreichbaren Enddrücken von 2 bis 100 bar eingesetzt wird.
  3. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartusche mindestens eine verschließbare Einfüllöffnung, eine Auslassöffnung, ein Druckbegrenzungsventil und ein Aufpumpventil aufweist.
  4. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartusche aus zwei Teilen zusammengesetzt ist.
  5. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartusche einteilig aufgebaut ist.
  6. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartusche aus synthetischen Polymeren besteht.
  7. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartusche aus Stahl besteht.
  8. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch die Auslassöffnung der Kartusche mit dem Packer verbindet.
  9. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitteldruckinjektagesystem für den Aufbau einer chemischen Horizontalisolierung nach dem Bohrlochverfahren eingesetzt wird.
  10. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das dass Mitteldruckinjektagesystem für die Rissverpressung eingesetzt wird.
  11. Mitteldruckinjektagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mitteldruckinjektagesystem für die Hohlfächensanierung eingesetzt wird.
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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT253178B (de) * 1961-09-16 1967-03-28 Sap G M B H Vorrichtung zur Isolierung von Mauern gegen aufsteigende und/oder seitlich eindringende Feuchtigkeit
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FR2745317A1 (fr) * 1996-02-27 1997-08-29 Georges Morandi Entreprise Dispositif de colmatage de fissures, equipe de moyens de controle de l'injection

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