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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Simulation der auf einen
Körper einwirkenden Kräfte in Korrelation zu einer
mittels eines Computers erzeugten virtuellen Realität nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Vorrichtungen
der gattungsgemäßen Art dienen dazu, Bewegungen
oder Kräfte zu simulieren, um in Verbindung mit einer Computeranimation
bei dem Anwender eine realitätsnahe Wahrnehmung der auf
ihn beispielsweise in einem Fahrzeug einwirkenden Einflüsse
zu erzeugen. Vorrichtungen, wie sie im professionellen Einsatz bereits
bekannt und zum Beispiel für die Schulung von Piloten verwendet
werden, weisen bis zu sechs Freiheitsgrade auf und ermöglichen
Bewegungen um alle drei Raumachsen sowie Verschiebungen entlang
dieser Achsen. Ihr Aufbau sowie ihre Steuerung sind jedoch sehr
kompliziert. Einfachere Vorrichtungen sind aus dem Bereich der Unterhaltungsindustrie
bekannt. Derartige Spielgeräte führen im Allgemeinen
einfache Bewegungen mit wenigen Freiheitsgraden aus.
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Aus
der
EP 1 439 512 A1 ist
eine Vorrichtung zur Simulation der auf einen Körper einwirkenden Kräfte
in Korrelation zu einer mittels eines Computers erzeugten virtuellen
Realität mit einer zur Aufnahme mindestens einer Person
geeigneten Kapsel bekannt. Die Kapsel ist um zumindest zwei zueinander vertikale
Achsen schwenkbar in einem Gestell aufgenommen und weist zwei Antriebe
zur Bewegung der Kapsel auf. Die kugelförmige Kapsel nach
der
EP 1 439 512 A1 wird
dabei mittels eines ersten Antriebs um eine erste Raumachse schwenkbar
in einer Halterung gelagert. Da dieser erste Antrieb unmittelbar koaxial
auf der ersten Raumachse angeordnet ist, wird für die Lagerung
der kugelförmigen Kapsel ein Ringelement verwendet, das
einen erheblichen Bauraum erfordert, da es die kugelförmige
Kapsel bis über die Hälfte ihres Umfanges umschließt.
Zur Abdeckung der sich bewegenden Teile ist zudem bei der bekannten
Lösung eine aufwändige Verkleidung erforderlich,
die ihrerseits einen erheblichen Bauraum erfordert. Insgesamt stellt
die Lösung nach der
EP 1 439 512 A1 zwar eine Möglichkeit
dar, auf einen Körper einwirkende Kräfte in Korrelation
zu einer mittels eines Computers erzeugten virtuellen Realität
zu simulieren und die kugelförmige Kapsel mit dem Benutzer
um wenigstens zwei Achsen schwenkbar zu lagern, aber der zur Ausführung
dieser Lösung erforderliche Bauaufwand ist derart erheblich,
dass beispielsweise eine Nutzung im privaten Bereich oder in Fahrschulen
nicht möglich ist.
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Auch
aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 37 884 A1 ist ein
Simulator gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 bekannt. Auch ein solcher dort offenbarter Simulator erfordert
großen Bauaufwand und bindet erheblichen Bauraum zur Aufstellung
des Simulators.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine in ihrem Aufbau vereinfachte
Vorrichtung zur Simulation der auf einen Körper einwirkenden
Kräfte bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Der
Erfinder hat erkannt, dass eine Vorrichtung zur Simulation der auf
einen Körper einwirkenden Kräfte in Korrelation
zu einer mittels eines Computers erzeugten virtuellen Realität
mit einer zur Aufnahme einer Person geeigneten außen kugelsegmentförmig
ausgebildeten Kapsel, die um zwei zueinander vertikale Achsen schwenkbar
in einem Gestell gelagert ist, wobei die Vorrichtung mindestens zwei
Antriebe zur Bewegung der Kapsel, einen Sitz mit Sitzfläche
und Sitzlehne und mindestens einen Bildschirm zur Visualisierung
der Simulation aufweist, in vorteilhafter Weise dahingehend weitergebildet
werden kann, dass der Sitz sich nur teilweise innerhalb der Kapsel
befindet, eine zumindest teilweise außerhalb des Kugelsegmentes
der Kapsel angeordnete, jedoch fest mit der Kapsel verbindbare,
Beinablage vorgesehen ist, wobei der mindestens eine Bildschirm
ebenfalls außerhalb des Kugelsegmentes der Kapsel und von
der im Sitz sitzenden Person einsehbar angeordnet ist.
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Durch
diese erfindungsgemäße Ausbildung des Simulators
reduziert sich der bauliche Aufwand drastisch und auch die räumlichen
Anforderungen zur Aufstellung eines solchen Simulators liegen nun in
einem Bereich, der auch problemlos von Privatpersonen oder kleinen
Fahr- oder Flugschulen geleistet werden kann.
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Vorteilhaft
kann das Gestell zur beweglichen Lagerung der Kapsel Kugeln aufweisen,
die mit den kugelförmigen Abschnitten der als Kugelsegment oder
Kugelkalotte ausgebildeten Außenoberfläche der
Kapsel Kugellager bilden, da hierdurch eine sehr leichtgängige
Lagerung erzeugt werden kann.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht der Erfinder
darin, dass die Kugellager Topfrollenlager sind. Derartige Topfrollenlager
sind baulich sehr einfach und damit kostengünstig herstellbar.
Sie bestehen zumeist aus einfachen Wälzkörpern,
die im vorliegenden Fall Kugeln sind, und im Kontaktbereich zwischen
dem Gestell und der Außenoberfläche der Kapsel
angeordnet werden, wobei zur Lagerung der Kugeln in den Endabschnitten
des Gestells zu den Kugeln korrespondierende Aufnahmen (Kugelkäfige)
vorhanden sind. Durch die Kontaktpaarung zwischen Kugeln und Außenoberfläche
der Kapsel ist eine sehr reibungsarme und zudem geräuscharme
Lagerung der Kapsel möglich, so dass die Simulation einer
virtuellen Realität nicht durch Laufgeräusche
bei der Bewegung der Kapsel gestört wird.
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Die
Kugeln der zwischen Gestell und Außenoberfläche
der Kapsel gebildeten Kugellager können Stahlkugeln sein.
Jedoch sind auch Kugeln aus Materialien einsetzbar, die eine begrenzte
Eigenelastizität aufweisen, also beispielsweise Kunststoffkugeln oder
Kugeln aus anderen, alternativen Materialien, mit denen sich die
entstehenden Geräusche noch weiter senken lassen und die
zudem einen verbesserten Komfort der gesamten Laufeigenschaften
der Vorrichtung mit sich bringen können.
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Obwohl
die Ausführung mit Kugellagern wegen der nahezu reibungsfreien
Lagerung bevorzugt wird, ist darüber hinaus eine weitere
Möglichkeit zur Lösung der Aufgabenstellung darin
zu sehen, dass das Gestell zur beweglichen Lagerung der Kapsel Gleitflächen
aufweist, die mit den kugelförmigen Abschnitten der als
Kugelsegment oder Kugelkalotte ausgebildeten Außenoberfläche
der Kapsel Gleitlager bilden. Dabei sollte insbesondere auf reibungsarme
Werkstoffpaarungen geachtet werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Ausführung ist es
erstmals gelungen, eine sehr einfache Bauvariante einer Vorrichtung
zur Simulation der auf einen Körper einwirkenden Kräfte
in Korrelation zu einer mittels eines Computers erzeugten virtuellen
Realität bereit zu stellen. Die bisher sehr aufwändigen
Gestaltungen, deren Kapsellagerung jeweils nach der Bauart eines
Kreuzgelenkes funktioniert, können mit der hier vorgestellten
Lösung vermieden werden. Vielmehr bilden das Gestell und
die Außenoberfläche der Kapsel Kugellager oder
Gleitlager, die eine Bewegung der Kapsel in mehreren Freiheitsgraden
gestatten.
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Diese
Ausführung ist nicht nur baulich einfach, sie ermöglicht
zudem eine geräuscharme und sehr reaktionsfreudige Lagerung
der Kapsel, was für eine wirklichkeitsgetreue Simulation
von Kräften und Bewegungen von entscheidendem Vorteil ist.
Insbesondere lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Vor richtung auch einander überlagerte, also sehr komplexe
Bewegungen ohne Weiteres ausführen.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Kapsel eine halbe Hohlkugel ist. Eine derartige Gestaltung der Kapsel gestattet
es, die kompletten Lasten des Benutzers, der Vorrichtung sowie sämtlicher
Aufbauten auf engstem Raum anzuordnen und aufzunehmen. Dadurch kann
die gesamte Vorrichtung sehr kompakt ausgeführt werden.
Die Außenoberfläche der Kapsel ist insgesamt kugelförmig,
so dass das mit dem Gestell gebildete Kugellager beziehungsweise
Gleitlager auf der gesamten freien Außenoberfläche
der Kapsel besteht.
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Zur
Erreichung der für den festen Stand erforderlichen Stabilität
der gesamten Vorrichtung ist es erforderlich, dass das Gestell mindestens
drei Lagerpunkte zur Lagerung der Kapsel aufweist. Die Anordnung
dieser drei Lagerpunkte kann beispielsweise auf einen Umfang der
Kapsel bezogen um jeweils 120° versetzt zueinander erfolgen.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn das Gestell ein Kranzgestell ist.
Ein derartiges Kranzgestell lässt sich einfach fertigen
und ermöglicht eine optimale Lagerung der darin aufgenommenen
Kapsel. Durch seine hohe Stabilität und Standfestigkeit
vermeidet ein Kranzgestell das Entstehen von Eigenschwingungen.
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Der
Erfinder hat jedoch auch erkannt, dass es für die Ausführbarkeit
der erfindungsgemäßen Lösung von entscheidendem
Vorteil ist, wenn sich der Schwerpunkt der Vorrichtung nahe dem
Mittelpunkt der Kapsel befindet. Auch dieses Merkmal ermöglicht eine
sehr kompakte Ausführung der gesamten Vorrichtung zur Simulation
der auf einen Körper einwirkenden Kräfte. Gemeint
ist hierbei der Schwerpunkt sämtlicher Anbauten an der
Vorrichtung sowie des die Vorrichtung nutzenden Benutzers. Das heißt
mit anderen Worten, dass der Schwerpunkt der Vorrichtung insgesamt
recht tief liegt und damit eine zusätzliche Stabilisierung
der Vorrichtung mit sich bringt.
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Zur
Simulation der am häufigsten auftretenden Kräfte
und Bewegungen ist es ausreichend, zwei Antriebe zum Einsatz zu
bringen, die bevorzugt um 90° zueinander versetzt an der
Kapsel angreifend angeordnet sind. Mittels dieser um 90° zueinander
versetzt angeordneten Antriebe können sämtliche
Bewegungen um zwei zueinander orthogonal im Raum ausgerichtete Achsen
realisiert werden. Ein dritter Antrieb, der beispielsweise für
vertikale Bewegungen genutzt werden könnte, ist optional
möglich, jedoch bei der hier genannten Weiterbildung der
Erfindung im Sinne einer Vereinfachung und Kostenreduzierung bei
der Herstellung der Vorrichtung nicht vorgesehen.
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Zur Übertragung
der Bewegung von den Antrieben sind diese mit je einem Zahnstangenmechanismus
gekoppelt. Zwar lassen sich an dieser Stelle auch andere Zug- und
Druckbewegungen übertragende Übertragungsmechanismen
zum Einsatz bringen, wie beispielsweise Bowdenzüge oder
Hebelmechanismen, jedoch hat der Erfinder festgestellt, dass Zahnstangenmechanismen
sehr robust und wenig störanfällig und daher für
die vorliegende Vorrichtung optimal geeignet sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen,
dass die Zahnstangenmechanismen entsprechend dem Radius der Kapsel
gekrümmt sind. Mit einer derartigen Gestaltung der Zahnstangenmechanismen,
die sich der kugelförmigen Außenkontur der Kapsel
anpassen, ist ein kompakter Aufbau der Gesamtvorrichtung möglich.
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Die
Führung der für die Antriebe erforderlichen Zuleitungen
ist bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wesentlich
einfacher, als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsvarianten,
weil insbesondere bei der Verwendung von Zahnstangenmechanismen
die Antriebe nicht mit der Kapsel mitbewegt werden müssen.
Insofern konnten mit dieser Lösung auch entscheidende Nachteile
beseitigt werden, die in der hohen Störanfälligkeit
bislang bekannter Vorrichtungen zur Simulation der auf einen Körper
einwirkenden Kräfte auftraten.
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Bei
der Verwendung einer hohlen Halbkugel als Kapsel ist es darüber
hinaus von Vorteil, wenn die Kapsel einen Haltering an ihrem größten
Durchmesser aufweist. Dieser Haltering verbessert nicht nur die Stabilität
der Kapsel, sondern kann auch dazu verwendet werden, für
den Betrieb der Vorrichtung erforderliche Anbauten in diesem Bereich
der Kapsel anzubringen. So geht ein Lösungsvorschlag dahin, dass
die Antriebe über lose Lagerpunkte an dem Haltering befestigt
werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Antriebe
einen festen Lagerpunkt im Zentrum der an den Zahnstangenmechanismen vorhandenen
Zahnkränze aufweisen. Dieser feste Lagerpunkt bildet den
Kreuzungspunkt der um 90° zueinander versetzt angeordneten
Antriebe an der Außenmantelfläche der Kapsel.
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Um
Schwingungen, die aus den auf die Kapsel einwirkenden Bewegungen
resultieren, optimal dämpfen zu können und damit
dem Benutzer eine komfortable und anwenderfreundliche Vorrichtung zur
Verfügung zu stellen, wird vorgeschlagen, dass die Antriebe
unmittelbar oder mittelbar über Gummi-Metall-Verbundlagerelemente
mit der Kapsel verbunden sind. Dabei führen die elastischen
Eigenschaften derartiger Gummi-Metall-Verbundlagerelemente zu einer
Dämpfung der von den Antrieben herrührenden Schwingungen.
Diese Schwingungen werden demzufolge nicht an den Innenraum der
Kapsel und damit den Benutzer der Vorrichtung weitergegeben. Zudem
ermöglichen die Gummi-Metall-Verbundlagerelemente den Ausgleich
von Relativbewegungen, wie sie in begrenztem Umfang während
der Bewegung der Kapsel zwischen den Bauelementen entstehen können.
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Ein
voneinander unabhängiger Betrieb der Antriebe ist für
den reibungslosen Funktionsablauf der erfindungsgemäßen
Vorrich tung von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grunde schlagen
die Erfinder vor, dass die Vorrichtung zumindest eine Steuerung
für die Antriebe aufweist. Mittels einer derartigen Steuerung
können die Antriebe sowohl gemeinsam, als auch unabhängig
voneinander betrieben werden. Die Steuerung kann dabei ihre Eingangsgröße
unmittelbar vom Computer der Einrichtung erhalten. Von der Qualität
dieser Steuerung ist in erheblichem Maße auch die Qualität
der Simulation der virtuellen Realität abhängig.
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Für
die meisten denkbaren Einsatzfälle der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es ausreichend, dass die Kapsel um ± 20° aus
ihrer Neutrallage heraus verschwenkbar ausgeführt ist.
Demgemäß ist es von Vorteil, wenn eine Ausführungsvariante
der Erfindung diesen Schwenkbereich aufweist. Selbstverständlich
sind auch größere Schwenkbereiche mit der erfindungsgemäßen
Lösung realisierbar, jedoch erhöht sich dabei
der konstruktive Aufwand.
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Die
Vorrichtung zur Simulation der auf einen Körper einwirkenden
Kräfte kann mit unterschiedlichen Antriebsarten betrieben
werden. Neben den bekannten Hydraulik- oder Pneumatikantrieben sind bevorzugt
elektrische Antriebe einsetzbar. Elektrische Antriebe weisen den
Vorzug auf, dass hier beispielsweise Servomotoren als Antriebe verwendet werden
können. Diese gestatten den Betrieb der Vorrichtung und
insbesondere der Antriebe mit einer Spannung im Bereich von 210
Volt bis 240 Volt. Damit kann die Vorrichtung in gängigen
Stromnetzen, wie sie auch bei Privatanwendern zur Verfügung
stehen, zum Einsatz kommen. Die erwähnten Servomotoren
als Antriebe reagieren sehr flexibel und mit kurzer Ansprechzeit,
so dass sie für den hier gegebenen Einsatzzweck prädestiniert
sind. Zudem erbringen Servomotoren einen optimalen Leistungsbereich.
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Zur
Visualisierung der von der Vorrichtung erzeugten Simulation wird
von dem Erfinder vorgeschlagen, dass die Vorrich tung mindestens
einen Bildschirm aufweist. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung werden vorzugsweise mehrere Bildschirme
in einer räumlichen Anordnung zur wirklichkeitsnahen Visualisierung
einer mehrdimensionalen Simulation verwendet. Die Zahl der Bildschirme
richtet sich nach dem Anspruch des Anwenders und stellt letztlich
einen Kostenfaktor dar.
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Um
der eingangs genannten Aufgabenstellung gerecht zu werden, ist es
darüber hinaus von Vorteil, wenn jeder Bildschirm ein Flachbildschirm
ist. Diese sind Gewicht sparend und qualitativ hochwertig.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht ferner darin, dass die
Vorrichtung drei Flachbildschirme aufweist, wobei jeweils ein seitlich
eines mittleren Bildschirmes angeordneter Bildschirm eine winklige
Einstellung von 15° bis 20° zum Betrachter aufweist,
so dass die drei Bildschirme insgesamt eine annähernd konkave
Gesamtbildfläche darstellen. Der Benutzer der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhält mit einer derartigen Anordnung ein räumliches Sehgefühl.
Mit dieser Anordnung der Flachbildschirme kann der Sichtbereich
des menschlichen Auges nahezu vollständig abgedeckt werden,
so dass auch seitlich auf den Benutzer der Vorrichtung einwirkende optische
Reize erzeugt und dargestellt werden können.
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Zur
Untermauerung der akustischen Situation innerhalb der Vorrichtung
wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung mindestens einen Lautsprecher zur
Simulation der akustischen Eindrücke aufweist. Bevorzugt
wird jedoch eine Vorrichtung verwendet, die eine Surround-Beschallung
zur wirklichkeitsnahen Simulation der akustischen Eindrücke
ermöglicht. Somit kann mittels der drei, das Sichtfeld
des menschlichen Auges ausfüllenden Flachbildschirme ein
optischer Raumeindruck geschaffen und darüber hinaus auch
eine akustische Raumwirkung mittels der Surround-Beschallung erreicht
werden, so dass insgesamt mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine nahezu optimale virtuelle Realität erzeugbar
ist. Durch die Möglichkeit, die Kapsel um zwei orthogonal zueinander
im Raum verlaufende Achsen zu verschwenken, können zudem
die auf den Benutzer einwirkenden Kräfte und Bewegungen
im Zusammenhang mit den optischen und akustischen Eindrücken erzeugt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt für
Schulungszwecke oder im Privatbereich einsetzbar, insbesondere kann
der Simulator in Verbindung mit einem, vorzugsweise PC-gesteuerten, Fahrsimulator,
einem Flugsimulator oder einem Schiffsimulator eingesetzt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die
zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt
sind.
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Es
zeigen im Einzelnen:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines speziellen Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Neutralposition;
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2:
eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer ausgelenkten Position;
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3:
die Ansicht gemäß Pfeil III aus 2 auf
die erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung und
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4:
einen Teilzusammenbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Ansicht.
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In
der 1 ist beispielhaft eine mögliche Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Simulation
der auf einen Körper einwirkenden Kräfte in Korrelation
zu einer mittels eines Computers erzeugten virtuellen Realität
dargestellt. Wesentliches Element der Vorrichtung ist eine Kapsel 1,
die die Form einer hohlen Halbkugel aufweist. Die Kapsel 1 ist
um zwei senkrecht zueinander im Raum angeordnete Achsen, die in
der 2 als X-Achse 2 sowie als Y-Achse 3 gezeigt
sind, schwenkbar in einem Gestell 4 aufgenommen und verfügt
an ihrer Außenmantelfläche über eine
kugelförmige Kontur. Wie aus der 1 anschaulich
erkennbar wird, ist die Kapsel 1 als halbe Hohlkugel ausgeführt.
Im Kontaktbereich zu dem Gestell 4 sind Topfrollenlager
mit Kugeln vorhanden, so dass das Gestell 4 und die Außenmantelfläche
der Kapsel 1 gemeinsam Kugellager 7 bilden. Durch
diese Kugellager 7 ist die Kapsel 1 extrem reibungsarm
und damit leicht beweglich in dem Gestell 4 aufgenommen. Es
wird damit ferner eine geräuscharme Bewegung der Kapsel 1 innerhalb
des Gestells 4 erreicht, sodass keine Störgeräusche
auftreten. An ihrem Öffnungsrand verfügt die Kapsel 1 über
einen Haltering 10, an dem zwei Zahnstangenmechanismen 8, 9 befestigt
sind. Die Zahnstangenmechanismen 8, 9 werden durch
die Antriebe 5 und 6 bewegt. Die Verbindung zwischen
den Zahnstangenmechanismen 8, 9 und der Kapsel 1 erfolgt
im Bereich des Halteringes 10, so dass die Antriebe 5, 6 mittelbar über
die Zahnstangenmechanismen 8, 9 an der Kapsel 1,
genauer gesagt am Haltering 10 der Kapsel 1 angreifen.
Die Zahnstangenmechanismen 8, 9 weisen ferner
eine zu der als hohle Halbkugel ausgeführten Kapsel 1 angepasste,
also bogenförmige Geometrie auf. Damit kann die Vorrichtung
insgesamt sehr kompakt ausgeführt werden. Die dem Haltering 10 gegenüberliegende
Seite der Zahnstangenmechanismen 8 und 9 bildet
ein gemeinsames Zentrum 11 der Zahnstangenmechanismen 8, 9.
In dem Zentrum 11 wird ein fester Lagerpunkt für
die an den Zahnstangenmechanismen 8, 9 vorhandenen
Zahnkränze 12 und 13 gebildet. Die Befestigung
der Zahnstangenmechanismen 8 und 9 am Haltering 10 der
Kapsel 1 erfolgt hingegen über eine lose Lagerung.
Hierzu kommen Gummi-Metall-Verbundlagerelemente 14, 15 zum
Einsatz. Durch die Verwendung von Gummi-Metall-Verbundlagerelementen 14, 15 ist
es möglich, eventuell an den Antrieben oder während
der Bewegung der Kapsel 1 entstehende Schwingungen zu dämpfen,
so dass damit insgesamt eine Komfortverbesserung für die
Vorrichtung erreicht werden kann. Der Übergangsbereich
zwischen den Zahnkränzen 12, 13 der Zahnstangenmechanismen 8, 9 und
dem jeweiligen Be festigungspunkt des Gummi-Metall-Verbundlagerelementes 14, 15 ist
als Bogen 26 beziehungsweise 27 gestaltet.
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Bei
den Antrieben 5 und 6 handelt es sich im vorliegenden
Beispiel um Servomotoren, die mit einer Betriebsspannung von circa
220 Volt betrieben werden können. Dabei greift jeweils
ein geeignetes Ritzel auf der Welle der Antriebe 5, 6 in
einen der korrespondierenden Zahnkränze 12 beziehungsweise 13 der
Zahnstangenmechanismen 8, 9 ein, so dass eine
Bewegungsübertragung von dem Antrieb 5 beziehungsweise 6 auf
die Zahnstangenmechanismen 8 beziehungsweise 9 erfolgen
kann.
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Innerhalb
der als hohle Halbkugel ausgebildeten Kapsel 1 ist ein
Sitz 24 angeordnet. Dieser Sitz 24 dient in an
sich bekannter Weise dazu, einen Benutzer aufzunehmen. Um eine bequeme
Sitzhaltung zu ermöglichen, wird der Sitz 24 durch
eine Beinablage 25 komplettiert. Die Beinablage 25 ist
im vorliegenden Beispiel als ein Rahmengestell ausgeführt. Hierzu
werden bevorzugt leichtmetallische Werkstoffe oder Kunststoffe,
wie Teflon, eingesetzt, um Gewicht zu sparen. An dem Rahmengestell
der Beinablage 25 sind ferner zwei nicht näher
bezeichnete Halterungen vorgesehen, die zur Aufnahme von drei Flachbildschirmen 16, 17 und 18 dienen.
Die Flachbildschirme sind in einer räumlichen Anordnung
an dem Rahmengestell angebracht. Dabei ist der mittlere Flachbildschirm 17 gegenüberliegend
der Lehne des Sitzes 24 angeordnet. Die beiden seitlich
des mittleren Bildschirmes 17 vorhandenen Flachbildschirme 16 und 18 weisen
im Vergleich zu dem mittleren Bildschirm 17 eine Winkelstellung
von 15° bis 20° zum Betrachter auf. Damit kann
eine räumliche Sichtfläche geschaffen werden.
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Während
die Darstellung in der 1 die erfindungsgemäße
Vorrichtung in einer Neutralposition zeigt, ist in der 2 eine
aus der Neutrallage ausgelenkte Vorrichtung dargestellt. Die Kapsel 1 wurde hierbei
um die Y-Achse 3 verschwenkt, so dass die Lehne des Sitzes 24 in
einer nahezu aufrechten Stellung steht. Hierzu wurde der Antrieb 5 akti viert,
der über sein Ritzel in den Zahnkranz 12 des Zahnstangenmechanismus 8 eingegriffen
hat. Der Zahnstangenmechanismus 8 wurde daraufhin in einer
Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so dass die beschriebene
Bewegung der Kapsel 1 um die Y-Achse 3 ermöglicht
wurde. Durch die extrem reibungsarme Lagerung der Kapsel 1 in
dem Gestell 4 über die Kugellager 7 ist
es möglich, Servomotoren geringer Leistung zum Einsatz
zu bringen.
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Aus
der Darstellung in 3 sind weitere Merkmale erkennbar,
die in den 1 und 2 aus Vereinfachungsgründen
nicht dargestellt sind. Die Perspektive in 3 zeigt
eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus der Sicht in Richtung des Pfeils III aus 2. Im Unterschied
zu den zuvor beschriebenen Darstellungen im Zusammenhang mit den 1 und 2 sind
hier am Sitz 24 seitlich zwei Lautsprecher 22 und 23 angebracht,
mit denen weitere Lautsprecher 19, 20 und 21 im
Bereich der Bildschirme 16, 17 und 18 korrespondieren.
Die Lautsprecher 19 bis 23 bilden dabei insgesamt
ein Surround-System, so dass ein räumlich-akustisches Hörerlebnis
erzeugt werden kann. Aus der Darstellung in 3 ist auch
noch einmal in anschaulicher Weise die Anordnung der Bildschirme
in Relation zueinander und zum Betrachter erkennbar. So sind die seitlichen
Bildschirme 18 und 16 im Vergleich zum mittleren
Bildschirm 17 mit einem eingeschlossenen Winkel von 165° angeordnet.
Anzumerken ist ferner, dass die X-Achse 2 durch das Gummi-Metall-Verbundlagerelement 14 und
die Y-Achse 3 durch das Gummi-Metall-Verbundlagerelement 15 der
jeweiligen Antriebsbefestigung an der Kapsel 1 verläuft.
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Die 4 zeigt
einen Teilzusammenbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer perspektivischen Darstellung. Der Antrieb 5 wurde
dabei derart betätigt, dass der Zahnstangenmechanismus 8 sich
in einem ausgefahrenen Zustand befindet. Deutlich erkennbar ist
hierbei der am Zahnstangenmechanismus 8 vorhandene Zahnkranz 12.
Die Position der Kapsel 1 entspricht weitgehend der Position in 1,
also einer Neut ralposition, allerdings wurde im gezeigten Beispiel
in 4 der Sitz 24 nicht mit eingezeichnet.
Die X-Achse 2 verläuft durch das am Haltering 10 angebracht
Gummi-Metall-Verbundlagerelement 14. Um dieses Gummi-Metall-Verbundlagerelement 14 kann
die Kapsel 1 verschwenkt werden. Der Antrieb 5 dient
allerdings der Verschwenkung der Kapsel 1 um die hier nicht
dargestellte Y-Achse 3. Am Ende des Zahnstangenmechanismus 8 ist
ein Kreuzungspunkt 11 als Festlager der beiden in einem Winkel
von 90° zueinander an der Kapsel 1 angebrachten
Zahnstangenmechanismen 8 und 9 vorhanden. Zwischen
dem Gestell 4 und der kugelförmigen Außenoberfläche
der Kapsel 1 werden mittels der in dem Gestell 4 vorhandenen
Topfrollenlager Kugellager 7 gebildet. Eine Besonderheit
der Befestigung des Zahnstangenmechanismus 8 besteht darin,
dass dieser ausgehend von dem Zahnkranz 12 in einen Bogen 26 übergeht,
an dessen Ende das Gummi-Metall-Verbundlagerelement 14 montiert
ist, welches seinerseits unmittelbar am Haltering 10 der
Kapsel 1 befestigt wird. Einen analogen Aufbau weist auch
der zweite, in der 4 nicht dargestellte Zahnstangenmechanismus 9 auf.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung eine
mechanische Umkehr der Funktionen der einzelnen mechanischen Elemente
zu bewirken.
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- 1
- Kapsel
- 2
- X-Achse
- 3
- Y-Achse
- 4
- Gestell
- 5
- Antrieb
- 6
- Antrieb
- 7
- Kugellager
- 8
- Zahnstangenmechanismus
- 9
- Zahnstangenmechanismus
- 10
- Haltering
- 11
- Zentrum
- 12
- Zahnkranz
- 13
- Zahnkranz
- 14
- Verbundlagerelement
- 15
- Verbundlagerelement
- 16
- Bildschirm
- 17
- Bildschirm
- 18
- Bildschirm
- 19
- Lautsprecher
- 20
- Lautsprecher
- 21
- Lautsprecher
- 22
- Lautsprecher
- 23
- Lautsprecher
- 24
- Sitz
- 25
- Beinablage
- 26
- Bogen
- 27
- Bogen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1439512
A1 [0003, 0003, 0003]
- - DE 19637884 A1 [0004]