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Mobile
Röntgengeräte mit C-Bogen
werden oft bei chirurgischen Eingriffen im Operationssaal eingesetzt.
Infolge ihrer großen
Beweglichkeit können
diese Röntgen-C-Bogen-Systeme
während
des Eingriffs durch das Personal einfach von einem auf einem Operationstisch
gelagerten Patienten weg und wieder zum ihm hin bewegt werden. Im
Zuge von Rationalisierungen und bei einem Einsatz in kleineren Operationsräumen ist
es aber von Vorteil, wenn die relativ schweren C-Bogen-Systeme nicht
zu häufig als
Ganzes bewegt werden müssen.
Bevorzugt wird nur der C-Bogen mit Röntgenstrahler und Röntgendetektor
in gewissen Grenzen, nicht aber das gesamte C-Bogen-System selbst
bewegt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bereits angefahrene
Positionen wieder automatisch und präzise angefahren werden können.
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In
der Patentschrift
US
6,609,826 B1 wird beschrieben, wie ein C-Bogen horizontal
und parallel zu einer Patientenliege verschoben werden kann. Das Patent
beansprucht eine Bewegungsvorrichtung zwischen einem C-Bogen und
einer Haltevorrichtung, wobei der C-Bogen in horizontaler Richtung
senkrecht zu einem Arm bewegbar ist. Infolge der verwendeten parallel
laufenden Linearführungen
und des Gewichtes des C-Bogens
kann sich aber die Bewegungsvorrichtung wegen einem ungünstigen
Hebelverhältnis
zwischen einem Einleiten der Verschiebekraft und dem Abstand zu
den Linearführungen
verklemmen.
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In
der
DE 10 2005
035 248 A1 wird eine Verschiebevorrichtung für die Einstellung
der Lüftungskanäle mit einer
Betätigungseinrichtung
in einem Auto beschrieben. Die Vorrichtung zur Belüftung von Fahrzeugen
umfasst wenigstens eine Düse,
deren Ausströmrichtung
einstellbar ist, und eine wenigstens teilweise außerhalb
der Düse
angeordneten Betätigungseinrichtung,
um die Ausströmrichtung
der Düse einzustellen.
Dabei weist die Betätigungseinrichtung ein
erstes um eine erste geometrische Achse drehbares Betätigungselement
und ein zweites bezüglich
einer zweiten geometrischen Achse bewegbares Betätigungselement zur Einstellung
der Ausströmrichtung auf.
Weiterhin ist eine Bedieneinrichtung zur Bedienung beider Betätigungselemente
vorgesehen, wobei die Bedieneinrichtung derart mit den Betätigungselementen
in Verbindung steht, dass durch eine Bedienung der Bedieneinrichtung
in einer ersten Bedienrichtung das erste Betätigungselement und durch eine
Bedienung der Bedieneinrichtung in einer zweiten Bedienrichtung
das zweite Betätigungselement
bewegt wird.
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Aus
der
DE 197 29 657
A1 ist ein Roboterarm mit zwei Führungswellen und einer Spindel
bekannt, die senkrecht zueinander stehen. Die Führungswellen und die Spindel
sind durch Halbstäbe des
Teleskoparms verbunden und erlauben eine vertikale Linearbewegung
eines Anschlussstücks.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung Nachteile von bekannten C-Bogen Verschiebevorrichtungen
zu überwinden
und eine verbesserte Verschiebevorrichtung anzugeben, welche eine
zu einer Patientenliege parallele Bewegung eines Röntgen-C-Bogens
gestattet.
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Gemäß der Erfindung
wird die gestellte Aufgabe mit der Vorrichtung des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst.
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Die
Erfindung gibt eine Verschiebevorrichtung für einen an einem Wagen angeordneten
C-Bogen an. Sie umfasst mindestens ein erstes und mindestens ein
zweites in einer Ebene oder parallel zu einer Ebene angeordnetes
Führungselement,
wobei das erste und das zweite Führungselement
senkrecht zueinander angeordnet sind, und ein entlang des ersten
und zweiten Führungselements
verschiebbar angeordnetes Verschiebemittel, wobei das Verschiebemittel
derart mit den Führungselementen gekoppelt
ist, dass durch Rotation des Verschiebemittels um eine Antriebsachse
das Verschiebemittel entlang des ersten und zweiten Führungselements verschoben
wird. Die Vorrichtung umfasst des Weiteren eine mit dem Verschiebemittel
(10) um eine zur Antriebsachse (32) parallele
Drehachse (31) drehbar verbundene, erste Drehscheibe (11),
eine mit dem Verschiebemittel (10) um die Antriebsachse
(32) drehbar verbundene zweite Drehscheibe (12)
und einen die erste und die zweite Drehscheibe (11, 12) verbindenden
Riemen (40), wobei bei einer Drehung (A) der zweiten Drehscheibe
(12) um die Antriebsachse (32) das Verschiebemittel
(10) um die Antriebsachse (32) gedreht wird, indem
die erste Drehscheibe (11) durch den Riemen (40)
entlang des ersten Führungselements
(21) bewegt wird (D). Dies bringt den Vorteil, dass ein
Klemmen der Verschiebevorrichtung infolge von Hebelkräften verhindert
wird.
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In
einer Weiterbildung kann die Ebene horizontal ausgerichtet sein.
Dadurch kann das Verschiebemittel beispielsweise parallel zu einer
Bodenoberfläche
und zu einer Patientenliege verschoben werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Antriebsachse senkrecht zur Ebene angeordnet sein. Vorteilhaft
daran ist, dass eine stabile und sichere Kraftübertragung auf das Verschiebemittel
erfolgt.
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Des
Weiteren kann der Riemen ein Zahnriemen sein. Dies bietet den Vorteil
einer sicheren Kraftübertragung.
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In
einer Weiterbildung kann eine auf das Verschiebemittel wirkende
Hebelkraft teilweise in das zweite Führungselement eingeleitet werden.
Dadurch kommt es zu einer Aufteilung der Hebelkraft auf zueinander
senkrecht stehende Komponenten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Verschiebemittel einen in dem ersten Führungselement fahrbaren Führungszapfen
und einen in oder auf dem zweiten Führungselement fahrbaren Schlitten
umfassen. Vorteilhaft daran ist die einfache und reibungsarme Führung.
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Vorteilhaft
kann das erste Führungselement ein
erstes Schienensystem und das zweite Führungselement ein zweites Schienensystem
umfassen. Dadurch ist eine reibungsarme Führung gewährleistet.
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Des
Weiteren kann das Verschiebemittel etwa +/– 200 mm um eine Mittellage
entlang des ersten Führungselements
verschoben werden. Dies bietet ausreichend Bewegungsspielraum für eine Verschiebung
entlang einer Patientenliege.
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Erfindungsgemäß wird auch
ein C-Bogen mit einer erfindungsgemäßen Verschiebevorrichtung beansprucht,
wobei der C-Bogen an dem Verschiebemittel derart angeordnet ist,
dass er parallel zu einer Patientenliege verfahren werden kann.
Dadurch kann ein C-Bogen auch im Operationssaal einfach und automatisch
repositionierbar eingesetzt werden.
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Die
Erfindung beansprucht auch eine Röntgenvorrichtung mit einem
erfindungsgemäßen C-Bogen.
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden
Erläuterungen
eines Ausführungsbeispiels
anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
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Es
zeigen:
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1:
ein mobiles C-Bogen Röntgengerät,
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2:
eine Darstellung des Verschiebprinzips bei einer Verschiebevorrichtung
mit Doppelswivel,
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3:
eine perspektivische Ansicht einer Verschiebevorrichtung mit Doppelswivel,
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4:
eine weitere perspektivische Ansicht einer Verschiebevorrichtung
mit Doppelswivel und
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5:
eine weitere perspektivische Ansicht einer Verschiebevorrichtung
mit Doppelswivel.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines mobilen C-Bogen-Röntgengeräts. An einem Wagen 2 mit
Rollen ist ein Röntgen-C-Bogen 1 angeordnet.
Der Röntgen-C-Bogen 1 und
der Wagen 2 sind über
ein C-Bogen-Haltemodul 5 miteinander verbunden. An den
Enden des Röntgen-C-Bogens 1 sitzen ein
Röntgenstrahler 3 bzw.
ein Röntgendetektor 4. Mit
Hilfe des Röntgenstrahlers 3 kann
beispielsweise ein auf einer Liege befindlicher Patient mit Röntgenstrahlen
durchstrahlt werden, die von dem Röntgendetektor 4 aufgefangen
werden. Der mit dem C-Bogen-Haltemodul 5 verbundene Röntgen-C-Bogen 1 ist
mittels der nicht dargestellten erfindungsgemäßen Verschiebevorrichtung horizontal
verschiebbar.
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2 zeigt
das Verschiebeprinzip der erfindungsgemäßen Verschiebeanordnung mit
Doppelswivel. Ein erstes Führungselement 21 und
ein zweites Führungselement 22 sind
parallel in einer Ebene oder parallel zu einer Ebene angeordnet,
wobei die beiden Führungselemente 21, 22 senkrecht zueinander
stehen. Ein Verschiebemittel 10 ist parallel zum ersten
Führungselement 21 und
zum zweiten Führungselement 22 verschiebbar
angeordnet, wobei es mit beiden Führungselementen 21, 22 verfahrbar
gekoppelt ist. Zur Kopplung mit den Führungselementen 21, 22 umfasst
das Verschiebemittel 10 eine mit dem Verschiebemittel 10 um
eine Antriebsachse 32 drehbar verbundene zweite Drehscheibe 12,
auch zweiter Swivel genannt. Mit einem Riemen 40, beispielsweise
mit einem Zahnriemen, steht die zweite Drehscheibe 12 mit
einer an dem anderen Ende des Verschiebemittels 10 angeordneten
ersten Drehscheibe 11 in Wirkverbindung. Die erste Drehscheibe 11,
auch erster Swivel genannt, ist drehbar mit dem Verschiebemittel 10 verbunden.
Das Verschiebelement 10 ist um die erste Drehachse 31 drehbar.
Das erste Führungselement 21 weist
eine Nut auf, in der ein nicht dargestellter Führungszapfen unterhalb des ersten
Swivel 11 geführt
wird. Durch ein nicht dargestelltes Antriebselement wird das Verschiebeelement 10 um
die zweite Drehscheibe 12 gedreht, dargestellt durch die
Drehrichtung A. Indem die erste Drehscheibe 11 um die Drehachse 31 rotiert,
bewegt sich das Verschiebemittel 10 entlang des ersten
Führungselements 21 in
Richtung D. Durch den Führungszapfen wird
das Verschiebemittel 10 in der Nut des ersten Führungselements 21 gehalten
und kann nicht in einer anderen Richtung ausweichen. Als Ausgleich
zu der Bewegung des Verschiebelements 10 entlang des ersten
Führungselements 21 muss
das Verschiebemittel 10 entlang des zweiten Führungselements 22 einen
Längsausgleich
E vollziehen.
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Die 3, 4 und 5 zeigen
perspektivische Ansichten einer erfindungsgemäßen Verschiebevorrichtung in
verschiedenen Verschiebepositionen. Auf einer Trägerplatte 50 sind
ein erstes Führungselement 21 und
ein dazu senkrecht stehendes zweites Führungselement 22 fest
angeordnet. Die beiden Führungselemente 21, 22 befinden
sich in einer Ebene oder sind parallel zu einer Ebene angeordnet.
Die beiden Führungselemente 21, 22 können als
Schienensysteme ausgebildet sein. Dargestellt ist ein erstes Schienensystem 21,
welches eine Nut aufweist, in welchem ein mit einem Verschiebemittel 10 verbundener
Führungszapfen 14 bewegbar
geführt wird.
Der Führungszapfen 14 ist
somit Teil des Verschiebemittels 10, welches mit den beiden
Führungselemente 21, 22 verfahrbar
gekoppelt ist. Diese Kopplung erfolgt über eine erste Drehscheibe 11, auch
erster Swivel genannt, welche über
dem ersten Führungselement 21,
mit dem Verschiebemittel 10 drehbar verbunden, angeordnet
ist. An seinem anderen Ende ist das Verschiebemittel 10 mit
einer zweiten Drehscheibe 12 versehen, welche oberhalb
des zweiten Führungselements 22 angeordnet
ist. Mittels eines Zahnriemens 40 kann bei Drehung der
ersten Drehscheibe 11 die zweite Drehscheibe 12 derart
bewegt werden, dass sich das Verschiebemittel 10 entlang
des ersten Führungselements 21 und
entlang des zweiten Führungselements 22 bewegt.
Das erste Führungselement 21 zwingt
sozusagen das Verschiebemittel 10 in eine Bewegung entlang
des ersten Führungselements 21,
wodurch das Verschiebemittel 10 entlang des zweiten Führungselements 22 durch
eine Längsbewegung
ausweichen muss.
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Mit
der erstem Drehscheibe 11 ist ein Koppelelement 15 verbunden,
an dem ein in den Figuren nicht dargestellter C-Bogen montiert werden
kann. Unterhalb der zweiten Drehscheibe ist ein Schlitten 13 angeordnet,
welcher auf dem zweiten Führungselement 22 hin
und her gleiten kann und so die Ausgleichsbewegung vollzieht.
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In 3 ist
das Verschiebemittel 10 in einer zu einer Mittellage ausgelenkten
Position dargestellt. In dieser Position weist das Koppelelement 15 eine maximale
horizontale Verschiebung auf.
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In 4 ist
das Verschiebemittel 10 in der Mittellage dargestellt.
Der Schlitten 13 des Verschiebemittels 10 ist
in einer Endposition auf dem zweiten Führungselement 22 angelangt.
Das Koppelelement 15 ist nicht ausgelenkt.
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In 5 ist
das Verschiebemittel 10 in einer zu 3 spiegelbildlichen
Position dargestellt. In dieser Position weist das Koppelelement 15 eine
zur Mittellage maximale horizontale Verschiebung auf.
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- 1
- Röntgen C-Bogen
- 2
- Wagen
- 3
- Röntgenstrahler
- 4
- Röntgendetektor
- 5
- C-Bogen
Haltemodul
- 10
- Verschiebemittel
- 11
- erste
Drehscheibe/erster Swivel
- 12
- zweite
Drehscheibe/zweiter Swivel
- 13
- Schlitten
- 14
- Führungszapfen
- 15
- Koppelelement
- 21
- erstes
Führungselement/erstes
Schienensystem
- 22
- zweites
Führungselement/zweites
Schienensystem
- 31
- Drehachse
- 32
- Antriebsachse
- 40
- Riemen/Zahnriemen
- 50
- Trägerplatte
- A
- Drehbewegung
um die zweite Drehscheibe 12
- B
- Bewegung
des Riemens 40
- C
- Drehbewegung
der ersten Drehscheibe 11
- D
- Bewegung
des Verschiebemittels 10 entlang des ersten Führungselements 21
- E
- Bewegung
des Verschiebemittels 10 entlang des zweiten Führungselements 22