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Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit zwei jeweils in einer Lagerbohrung eines Gehäuses gelagerten und einen Schlüsselkanal zum Einstecken eines passenden Schlüssels aufweisenden Zylinderkernen, mit einem zwischen den beiden Zylinderkernen angeordneten Schließglied und mit einer zwei Kupplungselemente und einer die beiden Kupplungselemente in Richtung voneinander weg kraftbeaufschlagende Kupplungsfeder aufweisenden Kupplung.
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Ein derartiger Schließzylinder ist aus der
EP 1 447 499 A2 vorbekannt. Dort sind die Kupplungselemente jeweils einem Zylinderkern drehfest und axial verschieblich zugeordnet. Jedes Kupplungselement kann von einem in den Schlüsselkanal eingesteckten Schlüssel in axialer Richtung durch Kraftbeaufschlagung eines Federelementes von einer drehfreien in eine drehfeste Stellung zum Schließglied gegen die Rückstellkraft der Kupplungsfeder verlagert werden. Das Federelement ist dort als Schaumstoffkörper ausgebildet und besitzt eine größere Federkraft als die Federkraft der von einer Wendelgangdruckfeder ausgebildeten Kupplungsfeder.
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Die beiden Enden der Wendelgangdruckfeder liegen jeweils in Aussparungen aufeinander zuweisender Stirnflächen der Kupplungselemente ein.
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Aus der
US 3 293 892 ist ein Schließzylinder bekannt, bei dem ebenfalls eine zwei Kupplungselemente aufweisende Kupplung vorgesehen ist. Zusätzlich ist hier ein Verlängerungskörper vorgesehen, der mit einem Ende auf ein Kupplungselement wirkt und dessen anderes Ende von der Spitze eines Schlüssels beaufschlagt wird.
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Die
DE 41 06 709 A1 beschreibt einen Doppelschließzylinder, der modulartig aufgebaut ist, so dass seine Länge im Wesentlichen frei wählbar ist. Zur Verlängerung des Zylinderkernes sind Verlängerungskörper vorgesehen.
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Einen Doppelschließzylinder mit einer Kupplung aufweisend zwei Kupplungselemente und zwei gegeneinander arbeitenden Federn zeigt die
DE 38 28 354 A1 .
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Von der
DE 10 2007 000 202 A1 wird ein Schließzylinder beschrieben mit zwei jeweils eine Koppelhülse aufweisenden Zylinderkernen, wobei die Koppelhülsen jeweils einen Formschluss zwischen Spitze des in den Schließkanal eingeführten Schlüssels und dem Schließbart erzeugen.
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Die
US 3 293 892 zeigt einen Schließzylinder mit einem Verlängerungsstück, welches von der Spitze eines Schlüssels beaufschlagt wird. Es besteht eine formschlüssige Verbindung zwischen Verlängerungsstück und Kupplungselement.
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Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schließzylinder gebrauchsvorteilhaft weiter zu bilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder Anspruch eine eigene Lösung der Aufgabe darstellt und mit jedem anderen Anspruch kombinierbar ist. Bevorzugt betrifft die Erfindung einen Gegenstand gemäß Anspruch 1 und Anspruch 5. Die fakultativ nebengeordneten Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen dar.
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Zunächst und im Wesentlichen ist ein Verlängerungskörper vorgesehen. Letzterer besitzt eine im Wesentlichen rotationssymmetrische Gestalt, also insbesondere auch eine rotationssymmetrische Stirnfläche, die von der Spitze des Schlüssels beaufschlagbar ist. Der dieser Stirnfläche gegenüberliegenden Fortsatz hat die Form einer Spitze. Dieser zentrale Fortsatz wirkt mit seiner Spitze gegen das Federelement. Wird in den Schlüsselkanal eines derart weitergebildeten Schließzylinders ein Schlüssel eingesteckt, so beaufschlagt seine Spitze die Stirnseite des Verlängerungskörpers. Dies kann am Rand oder im Zentrum der Stirnseite erfolgen. Bevorzugt ist der Rand der Stirnseite leicht zurückspringend gefertigt, so dass sich dort eine Ringstufe ausbildet, die von der Schlüsselspitze beaufschlagt wird. Der zentrale Abschnitt der Stirnseite kann sich auf dem Boden einer dort im Zylinderkern vorgesehenen Sackbohrung abstützen. Er liegt dort drehbar ein. Beim Einschub des Schlüssels durchdringt die Schlüsselspitze den Boden dieser Sackbohrung und beaufschlagt die Stirnseite des Verlängerungskörpers, so dass er sich in Axialrichtung verlagert. Die Spitze des Verlängerungskörpers beaufschlagt dabei das Federelement des ihm zugeordneten Kupplungselementes. Steht die Kupplungsaussparung des Schließgliedes in Fluchtlage zum Kupplungsvorsprung des Kupplungselementes, so kann sich das von der Spitze des Verlängerungskörpers beaufschlagte Kupplungselement in Achsrichtung verlagern, wobei die Kupplungsfeder gespannt wird. Ein Kupplungsvorsprung des Kupplungselementes tritt dabei in eine kuppelnde Stellung zu einer Kupplungsausnehmung des Schließgliedes, so dass letzteres drehfest mit dem Zylinderkern gekoppelt ist. Da der Verlängerungskörper eine rotationssymmetrische Gestalt hat, ist seine Zuordnung bei der Montage des Schließzylinders einfach. Beide Kupplungselemente lassen sich unabhängig voneinander bewegen. Befindet sich auch im anderen Schlüsselkanal ein Schlüssel, und hat dessen Spitze das andere Kupplungselement in eine Kupplungsstellung zum Schließglied verlagert, so lässt sich auch das von der Spitze des Verlängerungskörpers beaufschlagte Kupplungselement verlagern. Dabei wird das Federelement durch Beaufschlagung durch die Spitze zusammengedrückt. Ein Zusammendrücken des Federelementes findet auch statt, wenn die Kupplungsaussparung des Schließgliedes nicht in Fluchtlage zum Kupplungsvorsprung des Kupplungselementes steht. Dann bewegt sich das Kupplungselement nur noch geringfügig, beispielsweise um 0,2 mm zum Schließglied. Es stützt sich dann nicht mehr auf dem Boden der topfförmigen Aussparung des Zylinderkernes ab, sondern am Schließglied. Die gesamte Bewegung des Verlängerungskörpers führt zu einer Kompression des Federelementes. Wird anschließend der Zylinderkern gedreht, so finden sich Kupplungsvorsprung und Kupplungsaussparung des Schließgliedes, so dass das Kupplungselement einhergehend mit einer Entspannung des Federelementes auf einer gleichzeitigen Spannung der Kupplungsfeder in die Kupplungsstellung verlagert wird.
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Von eigenständiger Bedeutung ist eine besondere Ausgestaltung der beiden aufeinander zuweisenden Stirnseiten der Kupplungselemente. Die beiden Enden der zylinderförmigen Wendelgangdruckfeder, die die Kupplungsfeder bildet, liegen jeweils in ringförmigen Nuten der beiden aufeinander zuweisenden Stirnseiten der Kupplungselemente. Diese beiden Ringnuten sind konzentrisch zum Drehzentrum der Kupplungselemente angeordnet. Konzentrisch zum Drehzentrum der Kupplungselemente sind auch zwei ineinandergreifende Vorsprünge angeordnet. Ein erster, kleiner Vorsprung ist dem einen Kupplungselement zugeordnet. Ein zweiter, ringförmiger Vorsprung ist dem anderen Kupplungselement zugeordnet. Der ringförmige Vorsprung besitzt in seinem Zentrum eine Öffnung, in die der Vorsprung des anderen Kupplungselementes eintauchen kann, wenn die beiden Kupplungselemente relativ aufeinander zu verlagert werden. Der kleinere, kreisrunde Vorsprung wird von einer ringförmigen Öffnung umgeben, in die der ringförmige Vorsprung eintauchen kann. Die beiden Federelemente, die bevorzugt von quaderförmigen Schaumstoffteilen ausgebildet werden, liegen in Taschen ein, die den die Vorsprünge tragenden Stirnseiten der Kupplungselemente abgewandt sind.
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Die aus Schaumstoff gefertigten Federelemente liegen in im Wesentlichen einen rechteckigen Grundriss aufweisenden Kammern ein, die Teil eines Diametralschlitzes sind. Dabei ist die Kammer jeweils so angeordnet, dass sie sich über das Drehzentrum hinaus erstreckt, so dass das in der Kammer einliegende Federelement von einem zentralen Zapfen eines Verlängerungskörpers beaufschlagbar ist. In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besitzt die Ringöffnung des Schließgliedes nicht nur eine Kupplungsaussparung, in die der Kupplungsvorsprung eines Kupplungselementes einschiebbar ist, sondern auch radial einwärts ragende Rippen bzw. Vorsprünge, die in entsprechende Nuten des Kupplungselementes eingreifen können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 den Blick auf die Stirnseite eines Schließzylinders,
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2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in 1,
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3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in 2,
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4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in 2,
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5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in 2,
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6 eine frontseitige perspektivische Darstellung eines ersten Kupplungselementes,
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7 eine rückwärtige perspektivische Darstellung des ersten Kupplungselementes,
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8 die Rückansicht auf das erste Kupplungselement,
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9 die Frontansicht auf das erste Kupplungselement,
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10 einen Schnitt gemäß der Linie X-X in 9,
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11 einen Schnitt gemäß der Linie XI-XI in 9,
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12 das zweite Kupplungselement in einer frontseitigen perspektivischen Darstellung,
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13 das zweite Kupplungselement in einer perspektivischen Rückansicht,
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14 eine Rückansicht auf das zweite Kupplungselement,
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15 eine Frontansicht auf das zweite Kupplungselement,
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16 einen Schnitt gemäß der Linie XVI-XVI in 15,
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17 einen Schnitt der Linie XVII-XVII in 15,
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18 ein erstes Kupplungselement in einer Darstellung gemäß 7 in einer längeren Ausführungsform,
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19 ein zweites Kupplungselement in einer Darstellung gemäß 13 in einer längeren Ausführungsform,
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20 die Draufsicht auf ein Schließglied,
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21 eine perspektivische Darstellung eines Verlängerungskörpers,
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22 eine Darstellung gemäß 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels mit beidseitig in den Schließzylinder eingesteckten Schlüsseln,
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23 einen Schnitt gemäß der Linie XXIII-XXIII in 22 und
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24 einen Schnitt gemäß der Linie XIV-XIV in 22.
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Bei den in den 2 und 22 dargestellten Schließzylindern sind die Zuhaltungsstifte der Übersicht halber weggelassen. Es sind nur die zur Erläuterung der Erfindung erforderlichen Details dargestellt.
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Der Schließzylinder besteht aus einem Gehäuse 1, welches zwei Gehäusehälften ausbildet, die von einer Ausnehmung 3 für ein Schließglied 8 voneinander getrennt sind. Jede der beiden Gehäusehälften bildet eine Lagerbohrung 2 aus, wobei die beiden Lagerbohrungen 2 miteinander fluchten. In jeweils einer Lagebohrung 2 steckt ein Zylinderkern 4, 4'. Jeder Zylinderkern 4, 4' besitzt einen Schlüsselkanal 5, 5' zum Einstecken eines Schlüssels 27. Der Zylinderkern 4, 4' besitzt an seiner dem Schließglied 8 zugewandten Seite eine topfförmige Öffnung, wobei die Wandung der topfförmigen Öffnung zwei sich diametral gegenüberliegende Axialschlitze aufweist. Einer der beiden Axialschlitze bildet eine Kupplungsaussparung 11 aus.
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In jeder der beiden topfförmigen Öffnungen der Zylinderkerne 4, 4' steckt ein Kupplungselement 6, 7. Die beiden in den 6 bis 19 dargestellten Kupplungselemente 6, 7 besitzen jeweils auf ihrer Frontseite einen Diametralschlitz 20, der an einer Stelle zu einer im Wesentlichen quaderförmigen Kammer 13 verbreitert ist. Einseitig besitzt der Diametralschlitz 20 auch eine Schräge 19.
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In der Kammer 13 befindet sich ein quaderförmiges Federelement 9, welches von einem Elastomer gebildet ist. Das Federelement 9 kann formschlüssig oder aber auch mit einem Klebstoff in der Kammer 13 fixiert sein.
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Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem der Verlängerungskörper 21 fehlt, stützen sich die Federelemente 9 oder die Stirnseiten der Kupplungselemente 6, 7 auf den beiden aufeinander zuweisenden Böden der topfförmigen Aussparungen der Zylinderkerne 4, 4' ab. Die beiden Rückseiten der Kupplungselemente 6, 7 besitzen jeweils ringförmige Nuten 14, die konzentrisch zur Drehachse verlaufen. In diesen Ringnuten 14 lagern jeweils ein Ende einer Wendelgangdruckfeder, mit der die beiden Kupplungselemente 6, 7 in Richtung weg voneinander beaufschlagt werden. Diese Kupplungsfeder 10 beaufschlagt somit die Federelemente 9 oder die Stirnseite der Kupplungselemente gegen den jeweiligen Boden der topfförmigen Aussparung, je nachdem, welche Materialstärke das Federelement 9 besitzt.
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Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel ist die rechte Hälfte des Gehäuses 1 verlängert. Die topfförmige Aussparung hat eine größere Tiefe. Auf dem Boden dieser topfförmigen Aussparung stützt sich nicht das Federelement 9 bzw. die Stirnseite des Kupplungselementes, sondern eine Stirnseite 23 eines Verlängerungskörpers 21 ab.
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Der Verlängerungskörper 21 besitzt eine rotationssymmetrische Gestalt. Die sich am Boden der topfförmigen Aussparung abstützende Stirnfläche 23 des Verlängerungskörpers 21 besitzt eine ringförmige Vertiefung 23', so dass sich dort nur der Zentralbereich der Stirnseite 23 abstützt. Auf der der Stirnseite 23 gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Spitze 22. Diese Spitze 22 liegt in der Drehachse bzw. in der Rotationssymmetrieachse des Verlängerungskörpers 21. Der Bereich zwischen Spitze 22 und Stirnseite 23 hat im Wesentlichen eine zylinderförmige Gestalt.
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Das Federelement 9 erstreckt sich bis über das Zentrum der Drehachse der Zylinderkerne 4, so dass die zentrale, domartige Spitze 22 das Federelement 9 beaufschlagen kann. In diesem Falle stützt sich das Federelement 9 auf der schlanken Spitze 22 des Verlängerungskörpers 21 ab.
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Die beiden aufeinander zuweisenden Stirnseiten der Kupplungselemente 6, 7, die die Ringnut 14 ausbildet, besitzen ineinander greifende Vorsprünge 15, 16. Beide rotationssymmetrischen Vorsprünge 15, 16 liegen innerhalb der zylindrischen Öffnung der Kupplungsfeder 10. Bei nicht eingesteckten Schlüsseln (2) liegt ein kleinerer, zentraler Vorsprung 15 des Kupplungselementes 6 unmittelbar vor einer angepassten Öffnung 17 des anderen Kupplungselementes 7. Diese zylindrische Öffnung 17 wird von einem ringförmigen Vorsprung 16 ausgebildet, dem wiederum eine ringförmige Öffnung 18 des Kupplungselementes 6 zugeordnet ist.
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Bei den in den 18 und 19 dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich im Wesentlichen um axial verlängert ausgebildete Kupplungselemente 6, 7, wie sie auch in den 6 bis 11 bzw. 12 bis 17 dargestellt sind.
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Die Kupplungselemente 6, 7 besitzen einen radial abragenden Kupplungsvorsprung 12, der in der Kupplungsaussparung 11 des Zylinderkernes 4, 4' einliegt.
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Das in der 20 dargestellte Schließglied 8 besitzt eine Ringöffnung 24, die eine Kupplungsaussparung 28 aufweist, die von der Breite her an den Kupplungsvorsprung 12 angepasst ist. Fluchtet die Kupplungsaussparung 28 mit der Kupplungsaussparung 11, so kann das Kupplungselement 7 axial verschoben werden, so dass der Kupplungsvorsprung 12 in die Kupplungsaussparung 28 eintreten kann.
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Die Ringöffnung 24 besitzt darüber hinaus noch mehrere radial einwärts ragende Rippen 25, die in entsprechende, der Außenwandung der Kupplungselemente 6, 7 zugeordnete Nuten 26 eintreten können.
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Die Funktionsweise des zuvor beschriebenen Schließzylinders ist die Folgende:
Bei nicht eingesteckten Schlüsseln, wie es die 2 zeigt, kann das Schließglied 8 frei gedreht werden, da keiner der beiden Kupplungsvorsprünge 12 in die Kupplungsaussparung 28 des Schließgliedes 8 hineinragt. Die Kupplungsfeder 10 spreizt die beiden Kupplungselemente 6, 7 derart weit auseinander, dass die beiden Kupplungsvorsprünge 12 einen genügenden Abstand voneinander besitzen.
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Wird nun in einen der beiden Schlüsselkanäle 5, 5' ein passender Schlüssel 27 hineingesteckt, so beaufschlagt die Spitze 27' des Schlüssels 27 eines der beiden Federelemente 9. Liegt die Kupplungsaussparung 28 des Schließgliedes 8 in Fluchtlage zur Kupplungsaussparung 11 des Zylinderkernes 4, in welchen der Schlüssel 27 eingesteckt ist, so kann das von der Schlüsselspitze 27' beaufschlagte Kupplungselement 6, 7 in Axialrichtung ausweichen. Die Verlagerung des Kupplungselementes 6, 7 geht einher mit einer Kompression der Kupplungsfeder 10 und dem Eintauchen des Vorsprunges 15 in die ihm zugeordnete Öffnung 16 bzw. dem Eintauchen des ringförmigen Vorsprungs 16 in die ihm zugeordnete Öffnung 18. Einhergehend mit dieser Axialverlagerung tritt der Kupplungsvorsprung 12 auch in die Kupplungsaussparung 28 ein. Der Kupplungsvorsprung 12 verlässt aber nicht die Kupplungsaussparung 11 des dem Schlüssel zugeordneten Zylinderkernes 4, 4', so dass eine drehfeste Kupplung zwischen Schließglied 8 und Zylinderkern 4, 4' erreicht ist.
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Liegen Kupplungsaussparung 28 und Kupplungsaussparung 11 nicht in Fluchtlage zueinander, so kann das von der Schlüsselspitze 27' beaufschlagte Kupplungselement 6, 7 nicht verlagert werden. Anstelle dessen wird das Federelement 9 komprimiert. Ist der Schlüssel 27 vollständig in den ihm zugeordneten Schlüsselkanal 5, 5' eingeschoben und sind die Zuhaltungsstifte richtig sortiert, so kann der Zylinderkern 4, 4' gedreht werden. Dabei wird das Schließglied 8 zunächst nicht mitgeschleppt. Es findet eine Relativdrehung statt, bis die Kupplungsaussparung 11 in die Fluchtlage zur Kupplungsaussparung 28 gebracht ist. Da die Federkraft des Federelementes 9 erheblich größer ist als die Federkraft der Kupplungsfeder, kann sich das Federelement 9 entspannen, mit der Folge, dass sich das Kupplungselement 6, 7 verschiebt und der Kupplungsvorsprung 12 in die Kupplungsaussparung 28 eintritt, womit eine drehfeste Kupplung des Schließgliedes 8 mit dem Zylinderkern 4, 4' erreicht ist.
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Wird ausgehend von dieser Position, mit verdrehtem Schlüssel in den anderen, bislang freien Schlüsselkanal 5' ein Schlüssel eingeschoben, so wird ebenfalls zunächst das Federelement 9 komprimiert bis der Schlüssel 27 vollständig eingeschoben worden ist. Der vollständig eingeschobene Schlüssel ist in der Lage den ihm zugeordneten Zylinderkern 4' zu drehen, bis die Kupplungsaussparung 11 mit der Kupplungsaussparung 28 fluchtet, so dass auch der Kupplungsvorsprung 12 dieses Kupplungselementes 7 in die Kupplungsaussparung 28 eintreten kann. Die beiden Kupplungselemente 6, 7 können in dieser Lage auf Block zueinander treten, wie es die 22 zeigt. Jetzt ist das Schließglied 8 durch beide Schlüssel 27 drehbar.
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Bei dem in den Ausführungsbeispielen dargestellten Schließzylinder ist einseitig ein Verlängerungskörper 21 vorgesehen, so dass der dort rechts dargestellte Schlüssel 27 mit seiner Schlüsselspitze 27' nicht unmittelbar das Federelement 9 beaufschlagt, sondern einen zurückspringenden Rand 23' einer Stirnseite 23 des Verlängerungskörpers 21. Der Verlängerungskörper 21 wird durch den in den ihm zugeordneten Schlüsselkanal 5' eingesteckten Schlüssel 27 verlagert. Fluchtet die Kupplungsaussparung 11 des Zylinderkernes 4' mit der Kupplungsaussparung 28 des Schließgliedes 8, so wird das Kupplungselement 7 verlagert. Dies erfolgt durch Beaufschlagung des dem Kupplungselement 7 zugeordneten Federelementes 9 durch die Spitze 22 des Verlängerungskörpers 21. Bei einem vertikalen Schließsystem wird der Rand 23' vom Schlüssel beaufschlagt. Bei einem horizontalen Schließsystem mit einem Wendeschlüssel wird der mittige Teller der Stirnseite 23 von der Schlüsselspitze beaufschlagt. Mit dem zurückspringenden Rand 23' wird somit eine Längendifferenz dieser beiden Schlüsselsysteme ausgeglichen.
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Liegen die beiden Kupplungsaussparungen 11, 28 nicht in Fluchtlage zueinander, so wird der Verlängerungskörper 21 trotzdem von der Spitze 27' des Schlüssels 27 verlagert. Die Spitze 22 dringt aber in die Kammer 13 ein und verformt das dort einliegende im Wesentlichen quaderförmige Federelement, welches von einem Kunststoffteil ausgebildet ist. Dieses Elastomerteil entspannt sich, wenn nach einer Drehung des Schlüssels 27 die Kupplungsaussparungen 11, 28 in Fluchtlage gebracht worden sind. Dann wird aufgrund der sich entspannenden Federkraft des Federelementes 9 das Kupplungselement 7 in die Kupplungsstellung verschoben.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.