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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Hörer bzw. ein Headset.
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Kopfhörer
und Headsets, bei denen die Bügelandruckkraft einstellbar
ist, sind hinlänglich bekannt. Unter Bügelandruckkraft
soll im folgenden diejenige Kraft verstanden werden, mit der die
Ohrmuscheln bei aufgesetztem Kopfhörer, bzw. Headset an den
Kopf angepresst werden. In typischen Ausführungen kann
diese Kraft eingestellt werden, indem eine Möglichkeit
zur Veränderung der Geometrie des Bügels, bzw.
der Kopplung zwischen Bügel und Ohrmuscheln vorgesehen
wird.
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US 1,649,551 beschreibt
einen Kopfhörer, bei dem ein flexibler, einteiliger Kopfbügel
an beiden Enden jeweils über ein einstellbares Drehgelenk
mit einer von zwei Ohrmuscheln verbunden ist. Durch Verstellung
dieser Drehgelenke lässt sich der Abstand der beiden Ohrmuscheln
zueinander verändern und somit die Bügelandruckkraft
variieren. Allerdings erlaubt dieser Ansatz keine komfortable Bedienung
und ermöglicht keine einfache Einstellbarkeit bei aufgesetztem
Kopfhörer.
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US,3,447,160 zeigt einen
Kopfhörer, bei dem eine in einen einteiligen Kopfbügel
integrierte, C-förmige Feder über eine am Scheitel
des Kopfbügels angebrachte Stellschraube zur Einstellung
der Bügelandruckkraft mehr oder weniger stark gespannt
wird. Nachteilig hierbei ist jedoch die aufwendige Konstruktion,
da der Bügel als verformbarer Hohlkörper ausgeführt
werden muss. Außerdem ist der Einstellbereich, in dem die
Bügelandruckkraft variiert werden kann, relativ gering.
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US 4,783,882 beschreibt
einen Kopfhörer, bei dem zwei der Enden eines zweiteiligen
Kopfbügels translatorisch gegeneinander verschoben werden
können. Auf diese Weise kann der Abstand der beiden Ohrmuscheln
zur Einstellung der Bügelandruckkraft verändert
werden.
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kopfhörer
und ein Headset vorzusehen, welcher eine verbesserte Einstellbarkeit
der Bügelandruckkraft ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Hörer gemäß Anspruch
1, durch ein Headset gemäß Anspruch 11 und durch
einen Gehörschutz gemäß Anspruch 12 gelöst.
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Somit
wird ein Hörer mit einem Bügel zur Aufnahme mindestens
eines elektroakustischen Wiedergabewandlers vorgesehen. Der Bügel
weist mindestens zwei Bügelabschnitte auf, welche jeweils
einen Winkel einschließen, wobei mindestens zwei der Bügelabschnitte
drehbar miteinander verbunden sind. Ferner weist der Bügel
mindestens eine Einstelleinheit zum Ein- und Feststellen des Winkels
auf, wobei die Einstelleinheit mit dem ersten und zweiten Bügelabschnitt
gekoppelt ist.
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Die
Erfindung betrifft den Gedanken, einen Hörer vorzusehen,
bei dem die Geometrie eines mehrteiligen Bügels durch das
Ein- und Feststellen des Winkels zwischen mindestens zwei drehbar
verbundenen Bügelabschnitten veränderbar ist.
Die drehbare Verbindung kann dabei beispielsweise als Drehgelenk
ausgeführt sein. Durch das Einstellen des Winkels wird
bei vorgegebenem, durch die Breite des Kopfes bestimmtem Abstand
der Ohrmuscheln die auf den Kopf wir kende Bügelandruckkraft
verändert. Das Einstellen bzw. Feststellen des Winkels stellt
sicher, dass die eingestellte Bügelandruckkraft auch beim
Tragen des Hörers aufrecht erhalten bleibt.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung weist die Einheit zum Einstellen des Winkels
Mittel zum Einleiten eines Drehmoments auf. Diese Einleitmittel sind
an den drehbar miteinander verbundenen Bügelabschnitten
abgebracht und wirken als Hebel, über die das Drehmoment
auf die Drehverbindung wirkt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung weisen die Mittel zum Einleiten des
Drehmoments Abschnitte zur Aufnahme eines Stellelements auf, welches
die Mittel miteinander koppelt. Die Kopplung der Mittel ermöglicht
eine leichtere Bedienbarkeit, indem die Bügelandruckkraft
einhändig lediglich durch Betätigung des Stellelementes
eingestellt werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist das Stellelement als Stellschraube
ausgeführt, die zusammen mit der Drehverbindung zum Einstellen
des Winkels wirkt.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung weist die Stellschraube zwei seitliche Betätigungsabschnitte
zum Drehen der Stellschraube auf. Somit kann der Hörer
sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand leicht erreicht
und bedient werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung weist die Stellschraube einen zentralen
Betätigungsabschnitt zum Drehen der Stellschraube auf. Somit
kann eine geringere Baugröße erreicht werden.
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Gemäß noch
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Stellelement als elektrisch
betreibbarer Linearaktuator ausgeführt. Durch den Einsatz
des elektrisch betreibbaren Linearaktuators kann die Einstellung
des Winkels gesteuert werden. Ferner kann der Linearaktuator in
Abhängigkeit von Sensoren, welche die Andruckkraft messen,
geregelt bzw. gesteuert werden.
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Weitere
Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Vorderansicht eines Hörers gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Hörers gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Hörers gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel, und
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4 zeigt
eine schematische Ansicht eines Hörers gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
eine schematische Vorderansicht eines Hörers gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel. Der Kopfhörer weist
einen Bügel 100 auf, der durch mindestens einen
ersten Bügelabschnitt 110 und einen zweiten Bügelabschnitt 120 gebildet
wird. Der erste Bügelabschnitt 110 ist an seinem
ersten Ende 111 mit dem ersten Ende 121 des zweiten
Bügelabschnitts 120 über ein Drehgelenk 10 drehbar
verbunden. Das zweite Ende 112 des ersten Bügelabschnitts 110 sowie
das zweite Ende 122 des zweiten Bügelabschnitts 120 weisen
Aufnahmeeinheiten 31 und 32 zur Befestigung von
(nicht gezeigten) Ohrmuscheln auf. Die beiden Bügelabschnitte 110 und 120 schließen
einen ersten Winkel ein, der beispielsweise mittels der an den jeweiligen
Enden 111 und 121 definierbaren Tangenten spezifiziert werden
kann.
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Weiterhin
sind das erste Ende 111 des ersten Bügelabschnitts 110 und
das erste Ende 121 des zweiten Bügelabschnitts 120 über
eine Einstelleinheit 20 zum Einstellen des ersten Winkels
miteinander verbunden.
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Gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel weist die Einstelleinheit 20 zum
Ein- bzw. Verstellen des Winkels zwei Einleitmittel 40 und 50 zum
Einleiten eines Drehmoments auf. Das erste Einleitmittel 40 wird
durch einen ersten Vorsprung gebildet, der am ersten Ende 111 des
ersten Bügelabschnitts 110 befestigt ist, das
zweite Einleitmittel 50 wird durch einen zweiten Vorsprung
gebildet, der am ersten Ende 121 des zweiten Bügelabschnitts 120 befestigt
ist. Die beiden Vorsprünge 40 und 50 sind über
ein Stellelement 20, das hier als Stellschraube ausgeführt
ist, miteinander gekoppelt.
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Die
gezeigte Stellschraube 20 weist zwei gegenläufig
gedrehte Gewinde 21 und 22 auf. Das erste Gewinde 21 wird
von einem ersten Abschnitt 41 zur Aufnahme des Stellelements
aufgenommen, welches in dem ersten Vorsprung 40 verkippbar
gelagert angebracht ist. Das zweite Gewinde 22 wird von
einem zweiten Abschnitt zur Aufnahme des Stellelements 51 aufgenommen,
welches im zweiten Vorsprung 50 verkippbar gelagert angebracht
ist.
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Die
Stellschraube 20 weist ferner zwei seitliche Betätigungsabschnitte 23 und 24 zum
Drehen der Schraube auf. Abhängig von der Drehrichtung kann
der erste Winkel verändert werden, so dass sich bei vorgegebenem,
durch die Breite des Kopfes bestimmten Abstand der Bügelenden 112 und 122 die Bügelandruckkraft ändert.
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Der über
die Stellschraube 20 eingestellte erste Winkel bleibt aufgrund
von Reibungskräften, die zwischen den Gewinden 21 und 22 und
den jeweiligen Elementen zum Aufnehmen des Stellelements 41 und 51 wirken,
auch bei aufgesetztem Kopfhörer fest.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Hörers gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel. Der Hörer gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel weist ebenfalls einen Bügel 100 mit
einem ersten und zweiten Bügelabschnitt 110, 120 auf,
welche über ein Drehgelenk 10 miteinander verbunden sind.
Der erste und zweite Bügelabschnitt 110, 120 geben
einen ersten Winkel vor. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel
ist die Einstelleinheit zum Verstellen des Winkels durch einen ersten
Vorsprung 40, der am ersten Ende 111 des ersten
Bügelabschnitts 110 befestigt ist, und einen zweiten
Vorsprung 50, der am ersten Ende 121 des zweiten
Bügelabschnitts 120 befestigt ist, ausgeführt.
Die beiden Vorsprünge 40 und 50 sind
ebenfalls über eine Stellschraube 20 miteinander
gekoppelt.
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Allerdings
weist die Stellschraube 20 gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel hier einen zentralen, mittig
zwischen den Vorsprüngen 40 und 50 angeordneten
Betätigungsabschnitt 25 auf. Abhängig von
der Drehrichtung kann der erste Winkel zwischen dem ersten und zweiten
Bügelabschnitt verändert werden, so dass sich
bei vorgegebenem, durch die Breite des Kopfes bestimmten Abstand
der Bügelenden 112 und 122 die Bügelandruckkraft ändert.
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Der über
die Stellschraube 20 eingestellte erste Winkel bleibt aufgrund
von Reibungskräften, die zwischen den Gewinden 21 und 22 und
den jeweiligen Elementen zum Aufnehmen des Stellelements 41 und 51 wirken,
auch bei aufgesetztem Kopfhörer fest.
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3.
zeigt eine perspektivische Ansicht eines Hörers gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel. Der Hörer weist einen
Bügel 100 mit einem ersten und zweiten Bügelabschnitt 110, 120 auf,
welche über ein Drehgelenk 10 miteinander verbunden
sind und einen ersten Winkel aufspannen.
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Wie
in dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel ist die Einstelleinheit
zum Einstellen des ersten Winkels durch einen ersten Vorsprung 40,
der am ersten Ende 111 des ersten Bügelabschnitts 110 befestigt
ist, und einen zweiten Vorsprung 50, der am ersten Ende 121 des
zweiten Bügelabschnitts 120 befestigt ist, ausgeführt.
Die beiden Vorsprünge 40 und 50 sind,
anders als bei dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel,
jedoch nicht über eine Stellschraube sondern über
einen elektrisch betreibbaren Linearantrieb miteinander gekoppelt.
Abhängig vom Grad der Auslenkung des Linearantriebs kann
der erste Winkel verändert werden, so dass sich bei vorgegebenem,
durch die Breite des Kopfes bestimmten Abstand der Bügelenden 112 und 122 die
Bügelandruckkraft ändert.
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Der über
den Linearantrieb 20 eingestellte Winkel zwischen den Bügelelementen
bleibt auch bei aufgesetztem Kopfhörer fest.
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4 zeigt
eine schematische Ansicht eines Hörers gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel. Der Hörer weist einen
ersten und zweiten Bügelabschnitt 2 auf, welche über
ein Einstellmittel 1 miteinander gekoppelt sind. Die beiden
Bügelabschnitte 2 sind jeweils über ein
Drehgelenk B mit einem weiteren Bügelabschnitt 3 gekoppelt.
Der Bügelabschnitt 3 kann translatorisch verstellt
werden. An dem freien Ende der Bügelabschnitte 3 kann
eine Lagerung für die Ohrmuschel vorgesehen werden. Diese
Lagerung kann drehbar ausgestaltet sein.
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Somit
kann der Hörer im Bereich A translatorisch verstellt werden,
um den Hörer an die Kopfbreite des Trägers anzupassen.
Durch die Drehgelenke B kann der Öffnungswinkel verstellt
werden. Durch die Bügelabschnitte 3 kann eine
vertikale Verstellung erfolgen, um den Hörer an die Kopfhöhe
des Trägers anzupassen.
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Vorzugsweise
ist der Bügel im Bereich 1 horizontal und steif
ausgestaltet. Die Bügelabschnitte 2 weisen einen
Radius auf und sind federnd und/oder elastisch ausgestaltet. Die
Bügelabschnitte 3 können als Gabel ausgestaltet
werden und können ferner steif ausgestaltet werden.
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Ein
fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung basiert
auf einem der ersten bis vierten Ausführungsbeispiele,
wobei jedoch ein Headset anstatt eines Hörers vorgesehen
wird. Hierbei wird ein Mikrofon an dem Bügel vorgesehen.
Das Headset weist mindestens eine Ohrmuschel auf.
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Ein
sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung basiert auf
einem der ersten bis vierten Ausführungsbeispiele, wobei
jedoch ein passiver Gehörschutz vorgesehen wird. Hierbei
kann auf die elektroakustischen Wiedergabewandler verzichtet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 1649551 [0003]
- - US 3447160 [0004]
- - US 4783882 [0005]