DE102008028586A1

DE102008028586A1 - Elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung

Info

Publication number: DE102008028586A1
Application number: DE200810028586
Authority: DE
Inventors: Jörg HENLE; Eckhart Dewert
Original assignee: MOTIS GmbH
Current assignee: MOTIS GmbH
Priority date: 2008-06-18
Filing date: 2008-06-18
Publication date: 2009-12-24

Abstract

Eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung zur flächigen Abstützung einer Polsterung eines Sitz- und/oder Liegemöbels, insbesondere einer Matratze eines Bettes, weist ein zwei zueinander beabstandete Längsholme 6, 8 aufweisendes erstes Stützteil 4 auf, das durch elektromotorische Antriebsmittel relativ zu einem zweiten Stützteil 12 verstellbar ist. Die elektromotorischen Antriebsmittel weisen ein Abtriebsorgan auf, das über ein seil-, band- oder kettenförmiges Zugmittel 10 mit dem ersten Stützteil 4 in Antriebsverbindung steht. Erfindungsgemäß steht das Abtriebsorgan über das Zugmittel 10 mit beiden Längsholmen 6, 8 des ersten Stützteiles 4 in Antriebsverbindung, derart, daß eine auf das erste Stützteil wirkende Verstellkraft über beide Längsholme 6, 8 in das erste Stützteil 4 eingeleitet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zur flächigen Abstützung einer Polsterung eines Sitz- und/oder Liegemöbels, insbesondere einer Matratze eines Bettes.
Derartige Stützeinrichtungen sind, beispielsweise in Form von Lattenrosten von Betten, allgemein bekannt.
Durch EP 1 020 171 A1 ist eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung der betreffenden Art bekannt, die ein zwei zueinander beabstandete Längsholme aufweisendes erstes Stützteil aufweist, das durch elektromotorische Antriebsmittel relativ zu einem zweiten Stützteil verstellbar ist. Die elektromotorischen Antriebsmittel weisen ein Abtriebsorgan auf, das über ein seil-, band- oder kettenförmiges Zugmittel mit dem ersten Stützteil in Antriebsverbindung steht.
Ein Nachteil der bekannten Stützeinrichtung besteht darin, daß das Zugmittel quer zur Längsmittelebene der Stützeinrichtung versetzt an dem Stützteil angreift. Auf diese Weise kann es zu einer Verwindung des Stützteiles kommen. Bei der in der Druckschrift dargestellten Stützeinrichtung sind zur Vermeidung dieses Nachteiles zwei Antriebseinheiten vorgesehen, die beidseitig der Längsmittelebene der Stützeinrichtung an dem Stützteil angreifen. Die Verwendung von zwei Antriebseinheiten ist aufwendig und damit teuer. Außerdem ist eine elektrische bzw. elektronische Synchronisation der Antriebseinheiten erforderlich, daß es andernfalls wiederum die Gefahr besteht, das bei unsynchronisierten Antriebseinheiten bei einer Verstellung zu Verbindungen des ersten Stützteiles kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stützeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art anzugeben, bei der bei einer Verstellung die Gefahr von Verwindungen des ersten Stützteiles verringert ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Zugmittel so mit dem ersten Stützteil und dem Abtriebsorgan zu verbinden, daß eine auf das erste Stützteil wirkende Verstellkraft über beide Längsholme in das erste Stützteil eingeleitet wird. Auf diese Weise ist eine zur Längsmittelebene symmetrische Einleitung der Verstellkraft in das erste Stützteil ermöglicht. Die Gefahr, daß sich das Stützteil bei einer Verstellung verwindet, ist damit verringert.
Beispielsweise und insbesondere kann das Zugmittel einen ersten Abschnitt aufweisen, dessen eines Ende an einem der Längsholme des ersten Stützteiles und dessen anderes Ende beispielsweise an einer als Abtriebsorgan fungierenden Spindelmutter festgelegt ist. Hierbei kann sich die Spindelmutter zur Verstellung des Stützteiles beispielsweise und insbesondere quer zur Längsrichtung der Stützeinrichtung bewegen, wobei der erste Abschnitt des Zugmittels über eine Umlenkrolle oder dergleichen um 90° umgelenkt werden kann, so daß sich die Spindelmutter quer zur Längsrichtung der Stützeinrichtung be wegt, der erste Abschnitt des Zugmittels jedoch aufgrund der Umlenkung um 90° eine in Längsrichtung der Stützeinrichtung wirkende Kraft auf das erste Stützteil ausübt. Bei einer solchen Ausführungsform kann das Zugmittel beispielsweise und insbesondere einen zweiten Abschnitt aufweisen, dessen eines Ende an dem anderen Längsholm des ersten Stützteiles festgelegt ist. Der zweite Abschnitt kann wiederum über eine Umlenkrolle oder dergleichen um 90° umgelenkt werden. Beispielsweise und insbesondere kann das zweite Ende des zweiten Abschnittes über eine weitere Umlenkrolle um etwa 180° umgelenkt und an der Spindelmutter befestigt sein. Auf diese Weise ist erreicht, daß bei einer Bewegung der Spindelmutter gleichwirkende Kräfte auf die Längsholme des ersten Stützteiles wirken, so daß bei der Verstellung des ersten Stützteiles Verwindungen vermieden sind. Ein weiterer Vorteil einer solchen Ausführungsform besteht darin, daß zur Einleitung von Verstellkräften in die beiden Längsholme des ersten Stützteiles lediglich ein einziger Antrieb mit einem einzigen Abtriebsorgan erforderlich ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Abtriebsorgan entlang einer linearen Bewegungsachse linear beweglich ist. Bei dieser Ausführungsform sind die Antriebsmittel als Linearantrieb ausgebildet. Geeignete Linearantriebe stehen als relativ einfache und kostengünstige Standardbauteile zur Verfügung und sind zur Aufbringung großer Kräfte geeignet.
Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß das Abtriebsorgan eine verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf einer drehantreibbaren Gewindespindel angeordnete Spindelmutter ist.
In kinematischer Umkehrung der vorgenannten Ausführungsform kann das Abtriebsorgan jedoch auch eine auf eine verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich gelagerte Gewindespindel sein, auf der eine ortsfeste, drehantreibbare Spindelmutter angeordnet ist.
Eine außerordentliche vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Zugmittel einen ersten Abschnitt, dessen eines Ende mit einem der Längsholme und dessen anderes Ende mit dem Abtriebsorgan verbunden ist, und einen zweiten Abschnitt aufweist, dessen eines Ende mit dem anderen Längsholm und dessen anderes Ende mit dem Abtriebsorgan verbunden ist, wobei der zweite Abschnitt derart über wenigstens eine Umlenkung geführt ist, daß das Abtriebsorgan in beide Längsholme eine gleichwirkende Verstellkraft einleitet.
Bei dieser Ausführungsform ist mit einem relativ einfachen und damit kostengünstigen Aufbau eine Einleitung der Verstellkräfte in beide Längsholme des ersten Stützteiles erzielt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß die Umlenkung den zweiten Abschnitt um ca. 180° umlenkt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten, stark schematisierten Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stützeinrichtung dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Patentansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen und deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Beschreibung bzw. Darstellung in der Zeichnung.
Es zeigt:
1 eine schematische Perspektivansicht eines Grundkörpers einer erfindungsgemäßen Stützeinrichtung im unverstellten Zustand und
2 in gleicher Darstellung wie 1 die Stützeinrichtung gemäß 1 im verstellten Zustand.
In 1 ist ein Grundkörper 2 eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen elektromotorisch verstellbaren Stützeinrichtung dargestellt, der ein erstes Stützteil 4 aufweist, das zwei seitlich zueinander beabstandete Längsholme 6, 8 aufweist. Das erste Stützteil 4 ist durch elektromotorische Antriebsmittel, die weiter unten näher erläutert werden, über ein bei diesem Ausführungsbeispiel seilförmiges Zugmittel 10 relativ zu einem ortsfesten zweiten Stützteil 12 verstellbar. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das erste Stützteil um eine horizontale Schwenkachse relativ zu dem zweiten Stützteil 12 verschwenkbar.
Die elektromotorischen Antriebsmittel weisen einen Elektromotor 14 auf, der über ein in einem Getriebegehäuse 16 aufgenommenes Getriebe mit einer Gewindespindel 18 in Drehantriebsverbindung steht. Auf der Gewindespindel 18 ist eine in Axialrichtung der Gewindespindel 18 hin- und herbewegliche Spindelmutter 20 angeordnet. Die Spindelmutter 20 ist verdrehsicher gelagert, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit Mittel zur verdrehsicheren Lagerung der Spindelmutter 20 in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Zugmittel 10 einen ersten Abschnitt 22 auf, dessen eines Ende 24 mit dem Längsholm 6 verbunden ist und dessen anderes Ende 26 mit der Spindelmutter 20 verbunden ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Enden 24, 26 des ersten Abschnittes 22 an dem Längsholm 6 bzw. der Spindelmutter 20 festgelegt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der erste Abschnitt 22 über eine in der Zeichnung nicht erkennbare Umlenkrolle, die an dem zweiten Stützteil 12 angeordnet ist, umgelenkt, so daß dann, wenn sich die Spindelmutter 20 in 1 nach rechts bewegt, eine in Längsrichtung des Grundkörpers 2, also in Längsrichtung des Längsholmes 6 wirkende Kraft auf den Längsholm 6 ausgeübt wird.
Wie aus 1 ersichtlich, ist der erste Abschnitt 22 des Zugmittels 10 nach Art eines Flaschenzuges über an den Enden des Längsholmes 6 angeordnete Rollen 28, 30 geführt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Zugmittel 10 ferner einen zweiten Abschnitt 32 auf, der in ähnlicher Weise mit dem Längsholm 8 in Wirkungsverbindung steht, wie dies in Bezug auf den ersten Abschnitt 22 und den Längsholm 6 beschrieben worden ist. Entsprechende Bauteile sind mit den entsprechenden Bezugszeichen versehen. Abweichend von der Wirkungsverbindung zwischen dem ersten Abschnitt 22 und dem Längsholm 6 ist jedoch das zweite Ende 26' des zweiten Abschnittes 32 nach einer Umlenkung um 90° zu der Spindelmutter 20 hin durch eine an dem zweiten Stützteil 12 angeordneten Umlenkrolle zusätzlich um 180° umgelenkt, so daß in diesem Bereich eine die Umlenkrolle 34 umschlingende Schlaufe gebildet ist, deren Teile im wesentlichen parallel zueinander und zur Querrichtung des Grundkörpers 2 verlaufen.
Der Grundkörper 2 weist bei diesem Ausführungsbeispiel ein drittes Stützteil 36 auf, das mittels einer zusätzlichen Antriebseinheit relativ zu dem zweiten Stützteil 12 verstellbar ist. Die Art und Weise der Verstellung des dritten Stützteiles 36 relativ zu dem zweiten Stützteil 12 entspricht der Verstellung des ersten Stützteiles 4 relativ zu dem zweiten Stützteil 12 und wird daher hier nicht näher erläutert.
Aus Gründen der Darstellung der Verstellmechanik sind federnde Stützelemente, beispielsweise in Form federnder Latten, sowie weitere Bestandteile der Stützeinrichtung in der Zeichnung nicht dargestellt.
Die Funktionsweise des Ausführungsbeispieles gemäß 1 ist wie folgt:
Zur Verstellung des ersten Stützteiles 4 relativ zu dem zweiten Stützteil 12 in eine geneigte Position treibt der Elektromotor 14 die Gewindespindel 18 derart an, daß sich die Spindelmutter 20 in 1 in Richtung eines Pfeiles 38 bewegt. Über den ersten Abschnitt 22 des Zugmittels 10, der um 90° umgelenkt ist, wird hierbei eine in Verstellkraft auf den Längsholm 6 ausgeübt.
Bei einer Bewegung der Spindelmutter 20 in 1 in Richtung des Pfeiles 38 wird ferner über den zweiten Abschnitt 32, der ausgehend von der Spindelmutter 10 zunächst einmal um 180° und daran anschließend nochmals um 90° umgelenkt ist, eine ebenfalls Verstellkraft auf den Längsholm 8 ausgeübt. Im Ergebnis wird somit in beide Längsholme 6, 8 eine gleichwirkende Verstellkraft eingeleitet, die dazu führt, daß das erste Stützteil 4 in 1 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Da beide Abschnitte 22, 32 des Zugmittels 10 an der Spindelmutter 20 festgelegt sind, heben sich die Längsholme 6, 8 aufgrund der synchronen Einleitung einer Verstellkraft synchron zueinander an, so daß das erste Stützteil in eine verstellte Position verschwenkt wird.
2 zeigt das erste Stützteil 4 in dieser verstellten Position.
Im Ergebnis sind damit Verwindungen des ersten Stützteiles 4 zuverlässig vermieden, wobei die erfindungsgemäße Stützeinrichtung hinsichtlich ihrer Verstellmechanik relativ einfach und damit kostengünstig herstellbar ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1020171 A1 [0003]

Claims

Elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung zur flächigen Abstützung einer Polsterung eines Sitz- und/oder Liegemöbels, insbesondere einer Matratze eines Bettes, mit einem zwei zueinander beabstandete Längsholme aufweisenden ersten Stützteil, das durch elektromotorische Antriebsmittel relativ zu einem zweiten Stützteil verstellbar ist, wobei die elektromotorischen Antriebsmittel ein Abtriebsorgan aufweisen, das über ein seil-, band oder kettenförmiges Zugmittel mit dem ersten Stützteil in Antriebsverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsorgan über das Zugmittel (10) mit beiden Längsholmen (6, 8) des ersten Stützteiles (12) in Antriebsverbindung steht, derart, daß eine auf das erste Stützteil (12) wirkende Verstellkraft über beide Längsholme (6, 8) in das erste Stützteil (12) eingeleitet wird.
Stützeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsorgan entlang einer linearen Bewegungsachse linear beweglich ist.
Stützeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsorgan eine verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich auf einer drehantreibbaren Gewindespindel (18) angeordnete Spindelmutter (20) ist.
Stützeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsorgan eine verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich gelagerte Gewindespindel ist, auf der eine ortsfeste, drehantreibbare Spindelmutter angeordnet ist.
Stützeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (10) einen ersten Abschnitt (22), dessen eines Ende (24) mit einem der Längsholme (6) und dessen anderes Ende (26) mit dem Abtriebsorgan verbunden ist, und einen zweiten Abschnitt (32) aufweist, dessen eines Ende (24') mit dem anderen Längsholm (8) und dessen anderes Ende (26') mit dem Abtriebsorgan verbunden ist, wobei der zweite Abschnitt (32) derart über wenigstens eine Umlenkung geführt ist, daß das Abtriebsorgan in beide Längsholme (6, 8) eine gleichwirkende Verstellkraft einleitet.
Stützeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkung den zweiten Abschnitt um ca. 180° umlenkt.