-
Die
Solarzellenherstellung unterliegt fortwährend dem Anspruch,
aufwandsgünstig Solarzellen mit höheren Wirkungsgraden
zu fertigen. Ein beispielsweise aus
WO97/13280 bekannter
Ansatz hierfür ist der Einsatz einer zweistufigen Dotierung
zur Ausbildung eines zweistufigen Emitters. Dieser beruht auf der
Erkenntnis, dass ein stark oder hoch dotierter Emitter zwar einerseits
gut kontaktiert werden kann, um den erzeugten Strom abzuführen,
andererseits jedoch bei der Stromerzeugung verglichen mit einem
weniger stark dotierten Emitter auf Grund von Ladungsträgerrekombination
mit Verlusten behaftet ist, wodurch der Wirkungsgrad beeinträchtigt
wird. Durch Ausbildung des Emitters mittels einer zweistufigen Dotierung
derart, dass in den zu kontaktierenden Bereichen eine starke Dotierung
und somit ein hoch dotierter Emitter, in den übrigen Bereichen
hingegen eine verglichen mit dem hoch dotierten Emitterbereich schwache
Dotierung vorliegt, kann daher eine Wirkungsgradverbesserung erzielt
werden.
-
Unter
einem stark oder hoch dotierten Emitter ist vorliegend ein Emitter
mit einem Schichtwiderstand des Emitters von weniger als etwa 70 Ω/sq
zu verstehen, sodass er mittels industriell angewandter Siebdrucktechnologie
kontaktierbar ist. Gegenüber diesem stark dotierten Emitter
wird vorliegend unter einem schwach dotierten Emitter eine Dotierung
verstanden, die zu einem Schichtwiderstand von üblicherweise
mehr als 70 Ω/sq führt, wobei für dem Fachmann
klar ist, dass dieser Wert bei tief eingetriebenen Emittern geringer
ausfallen kann. Der Begriff der „schwachen” Dotierung
ist stets im Verhältnis zu dem zugehörigen stark
dotierten Bereich gleicher Art zu sehen; im Falle eines schwach
dotierten Emitterbereichs also im Ver gleich zu einem stark dotierten Emitterbereich,
nicht hingegen in Relation zu beispielsweise einem stark dotierten
Rückseitenfeldbereich. Es ist also zu berücksichtigen,
dass bei einer Solarzelle verschiedene dotierte Bereiche vorhanden sein
können, die grundsätzlich jeweils für
sich als zwei- oder mehrstufige Dotierung ausgeführt sein können.
Beispielsweise kann ein Emitter, ein Rückseitenfeld oder
die Volumendotierung des Solarzellensubstrats zwei- oder mehrstufig
ausgeführt sein. Die oben genannten Schichtwiderstände
zur Abgrenzung eines stark dotierten Emitterbereichs von einem schwach
dotierten Emitterbereich sind daher nicht ohne Weiteres auf andere
zweistufige Dotierungen übertragbar. Deren Grenze zwischen
stark und schwach dotiertem Bereich kann hiervon abweichen. Geht
man beispielsweise von einer Solarzelle mit einem zweistufig dotierten
Volumenbereich des Siliziumsubstrats und einem zweistufigen Emitter
aus, so wäre der Schichtwiderstand des stark dotierten
Volumenbereichs des Siliziumsubstrats sehr viel höher als
der Schichtwiderstand des schwach dotierten Emitterbereichs.
-
Die
Schichtwiderstände bei zweistufigen Rückseitenfeldern
und deren Relation zueinander sind ebenso getrennt von den Schichtwiderständen anderer
dotierter Bereiche zu betrachten. Je nach Solarzellentyp und verwendeten
Kontaktierungstechniken und -materialien können die Werte
für die Schichtwiderstände bei zweistufigen Rückseitenfeldern
variieren. Für den Fall der Kontaktierung der Solarzellen
mit konventioneller, industriell angewandter Siebdrucktechnologie
haben sich Schichtwiderstände von weniger als etwa 60 Q/sq
unter den zu kontaktierenden Bereichen und von mehr als etwa 60
Q/sq zwischen den zu kontaktierenden Bereichen bewährt.
-
Gemäß dem
Stand der Technik werden zweistufige Dotierungen bei Emittern, die üblicherweise als
selektive Emitter bezeichnet werden, mittels des Einsatzes strukturierter
Dotierhemmer hergestellt. Derartige strukturierte Dotierhemmer werden
häufig als Masken oder Maskierungen bezeichnet. Bekannte
Technologien zur Ausbildung einer zweistufigen Dotierung sehen daher
vor, dass zunächst eine Maskierungsschicht, beziehungsweise
eine dotierungshemmende Schicht, auf eine Substratoberfläche
aufgebracht wird. Diese ist nachfolgend zu strukturieren, das heißt
lokal zu öffnen, sodass nachfolgend ein Dotierstoffeintrag
durch die Öffnungen hindurch in das Substrat hinein erfolgen
kann. Mit diesem Dotierstoffeintrag wird eine starke Dotierung im
Bereich der Öffnungen in der Maskierungsschicht bewirkt.
Im Weiteren wird die Maskierungsschicht, beziehungsweise der strukturierte
Dotierhemmer, entfernt. Es folgt ein weiterer Dotierstoffeintrag
in die nun ungeschützten Bereiche des Substrats. Die den
Dotierstoffeintrag bewirkenden Diffusionsprozesse sind dabei derart
geführt, dass bei dem ersten Diffusionsprozess, während
welchem ein Teil des Substrats durch die Maskierungsschicht geschützt
ist, eine starke Dotierung ungeschützter Bereiche des Substrats
erfolgt. Nach Entfernen der Maskierungsschicht wird hingegen nur
schwach dotiert, sodass im Ergebnis die gewünschte zweistufige
Dotierung resultiert.
-
Die
derartige Herstellung zweistufiger Dotierungen ist aufwendig, sodass
sie bei der industriellen Solarzellenfertigung selten eingesetzt
wird. Häufiger wird den einstufigen, so genannten homogenen
Dotierungen, insbesondere homogenen Emittern, der Verzug gegeben.
Neben dem Aufbringen und Entfernen der Maskierungsschichten gestaltet
sich insbesondere deren Strukturierung aufwendig, da sehr feine
Strukturen angestrebt werden, um beispielsweise bei Solarzellen
eine geringe Abschattung der Solarzellenfläche durch später
auf den stark dotierten Bereichen anzuordnende Metallkontakte zu
erzielen. Vor dem Hintergrund dieses Mehraufwands und der damit
verbundenen Kosten wird bei einer industriellen Solarzellenfertigung
eine zweistufige Dotierung trotz ihrer Vorteile im Wirkungsgrad
selten eingesetzt. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein aufwandsgünstiges Verfahren zur Ausbildung
einer zweistufigen Dotierung als Alternative zur bereits bekannten
Verfahren zur Verfügung zu stellen.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
-
Weiterhin
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird
gelöst durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
12.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wie auch der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
jeweils Gegenstand abhängiger Unteransprüche.
-
Den
Ausgangspunkt für das erfindungsgemäße
Verfahren bildet ein Solarzellensubstrat, dessen Volumen üblicherweise
dotiert ist. Als Solarzellensubstrate finden gegenwärtig überwiegend
p-dotierte Halbleitermaterialien Verwendung, insbesondere p-dotiertes
Silizium. Vermehrt finden jedoch auch n-dotierte Solarzellensubstrate
Verwendung. Weder das erfindungsgemäße Verfahren
noch die Vorrichtung zu dessen Durchführung ist auf den
Einsatz von p- oder n-dotierten Solarzellensubstraten beschränkt,
sondern für beide Substrattypen gleichermaßen
verwendbar. Es können somit sowohl p-Typ- wie auch n-Typ-Solarzellen
mit der vorliegenden Erfindung realisiert werden. Der Herstellungsprozess für
verschiedene Solarzellensubstrattypen kann daher vorteilhaft vereinheitlicht
werden.
-
Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung wird eine erste
Dotierstoffquelle mittels Tintenstrahldruck, häufig auch
als Ink- Jet-Technologie oder schlicht Ink-Jet bezeichnet, auf die
stark zu dotierenden Bereiche des Solarzellensubstrats aufgebracht.
Weiterhin wird wenigstens auf schwach zu dotierende Bereiche des
Solarzellensubstrats eine zweite Dotierstoffquelle aufgebracht.
Die Bezeichnungen erste und zweite Dotierstoffquelle dienen dabei
lediglich der Unterscheidung der Dotierstoffquellen und implizieren
nicht eine Reihenfolge des Aufbringens der Dotierstoffquellen. Es
kann einerseits die erste Dotierstoffquelle zuerst aufgebracht werden,
andererseits die zweite. Zur Ausbildung einer starken Dotierung
wird Dotierstoff aus der ersten Dotierstoffquelle in die stark zu
dotierenden Bereiche eindiffundiert und zur Ausbildung einer schwachen
Dotierung wird Dotierstoff aus der zweiten Dotierstoffquelle in
die schwach zu dotierenden Bereiche eindiffundiert. Auf diese Weise
kann der aufwendige Einsatz von Maskierungsschichten oder Dotierhemmern
entfallen.
-
Wie
bereits eingangs erläutert sind die Relationen „stark” und „schwach” hinsichtlich
der zu dotierenden Bereiche, der beschriebenen Dotierung und auch
nachfolgend eingeführter dotierter Bereiche nicht im Vergleich
zu der Volumendotierung des verwendeten Solarzellensubstrats zu
verstehen, sondern relativ zu einem schwach beziehungsweise stark
dotierten Bereich derselben Art. So ist beispielsweise ein stark
zu dotierender Bereich eines Emitters in Relation zu setzen zu einem
schwach zu dotierenden Emitterbereich. In einem anderen Beispiel
wäre der schwach zu dotierende Bereich eines Rückseitenfeldes
in Relation zu setzen zu einem stark zu dotierenden Bereich des
Rückseitenfeldes.
-
Um
eine Beeinträchtigung der zuerst auf das Solarzellensubstrat
aufgebrachten Dotierstoffquelle infolge des Aufbringens der anderen
Dotierstoffquelle, beispielsweise ein Verschmieren der zuerst aufgebrachten
Dotierstoffquelle oder ein uner wünschtes starkes Vermischen
der beiden Dotierstoffquellen, zu vermeiden, sieht eine vorteilhafte
Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass der Dotierstoff aus der ersten Dotierstoffquelle in einem
ersten Temperschritt in die stark zu dotierenden Bereiche eindiffundiert
wird, der Dotierstoff aus der zweiten Dotierstoffquelle hingegen
in einem zweiten Temperschritt in die schwach zu dotierenden Bereiche
eindiffundiert wird. Die Bezeichnungen erster und zweiter Temperschritt
dienen wiederum lediglich der Unterscheidung der verschiedenen Temperschritte
und implizieren keine Reihenfolge. Es kann der erste Temperschritt
zuerst durchgeführt werden oder der zweite Temperschritt.
-
Je
nach gewünschter Prozesscharakteristik können
somit alternative Ausgestaltungsvarianten der Erfindung realisiert
werden. Steht eine einfache Prozessführung mit möglichst
wenig Steuer- und Regelaufwand im Vordergrund, so ist eine Ausgestaltungsvariante
zu bevorzugen, bei welcher zuerst Dotierstoff aus der ersten Dotierstoffquelle
in dem ersten Temperschritt in die stark zu dotierenden Bereiche
eindiffundiert wird und nachfolgend in dem zweiten Temperschritt
Dotierstoff aus der zweiten Dotierstoffquelle in die schwach zu
dotierenden Bereiche eindiffundiert wird.
-
Wird
hingegen ein möglichst hoher Wirkungsgrad der hergestellten
Solarzellen angestrebt, so ist eine alternativen Ausgestaltungsvariante
zu bevorzugen, bei welcher zuerst der zweite Temperschritt durchgeführt
und Dotierstoff aus der zweiten Dotierstoffquelle in die schwach
zu dotierenden Bereiche eindiffundiert wird. Der erste Temperschritt wird
später durchgeführt und dabei Dotierstoff aus der
nach Durchführung des zweiten Temperschritts aufgebrachten
ersten Dotierstoffquelle in die stark zu dotierenden Bereiche eindiffundiert.
Auf diese Weise kann während des ersten Temperschritts
der zuvor in dem zweiten Temperschritt in die schwach zu dotierenden
Bereiche eindiffundierte Dotierstoff tiefer in das Solarzellensubstrat
eingetrieben werden, was sich vorteilhaft auf den Wirkungsgrad der
fertigen Solarzelle auswirkt. Der später durchgeführte
erte Temperschritt kann somit als so genannter Eintreib- oder Drive-in-Schritt
für die schwach zu dotierenden Bereiche genutzt werden.
-
Grundsätzlich
besteht auch die Möglichkeit, den ersten und zweiten Temperschritt
durch einen gemeinsamen Temperschritt zu ersetzen. Als erste und
zweite Dotierstoffquelle sind dann jedoch entweder dotierstoffhaltige
Medien einzusetzen, welche sich nicht in relevantem Ausmaß beeinträchtigen, oder
die Dotierstoffquellen räumlich derart getrennt auf das
Solarzellensubstrat aufzubringen, dass eine relevante Beeinträchtigung
der ersten Dotierstoffquelle vermieden wird. Beispielsweise kann
als erste Dotierstoffquelle eine dotierstoffhaltige Flüssigkeit oder
ein dotierstoffhaltiges Gel vergleichsweise hoher Viskosität
aufgebracht werden, sodass diese, und insbesondere ihre Lage, durch
ein nachfolgendes Aufsprühen einer dotierstoffhaltigen
Flüssigkeit vergleichsweise niedriger Viskosität
als zweite Dotierstoffquelle nicht beeinträchtigt wird.
Eine andere Ausgestaltungsvariante kann hingegen vorsehen, dass
die zweite Dotierstoffquelle in hinreichenden räumlichen
Abstand von der ersten Dotierstoffquelle auf das Solarzellensubstrat
aufgebracht wird, beispielsweise mittels Tintenstrahldrucktechnologie oder
einem anderen Druckverfahren wie Sieb- oder Stempeldruck.
-
Die
Einsparung eines Temperschritts verringert zudem die thermische
Belastung des Solarzellensubstrats wie auch die Gefahr des Verunreinigungseintrags.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante des Verfahrens wird die
zweite Dotierstoffquelle ganzflächig auf wenigstens eine
Seitenfläche des Solarzellensubstrats aufgebracht. Unter
einer Seitenfläche ist dabei zunächst die Fläche
einer beliebigen Seite des Solarzellensubstrats zu verstehen. Üblicherweise
kommen bei der Solarzellenfertigung Wafer zum Einsatz, also dünne
Substratscheiben mit großflächiger Vorder- und
Rückseite sowie kleinflächigen Seitenkanten. Die
zweite Dotierstoffquelle wird daher üblicherweise ganzflächig
auf die Vorder- oder Rückseitenfläche aufgebracht.
Auf diese Weise entfällt die Ausrichtung der zweiten Dotierstoffquelle relativ
zur ersten.
-
Wie
eingangs erwähnt, werden elektrische Kontakte vorzugsweise
auf stark dotierte Bereiche aufgebracht. Eine Weiterbildung der
Erfindung sieht daher vor, dass auf stark dotierte Bereiche elektrische
Kontakte lokal durch Tintenstrahldrucken eines metallhaltigen Mediums,
beispielsweise einer metallhaltigen Flüssigkeit, Lösung
oder Gels, aufgebracht werden.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens weist eine Tintenstrahldruckeinrichtung
auf, welche für das Drucken eines dotierstoffhaltigen Medium,
beispielsweise eines Gels oder einer Flüssigkeit, eingerichtet ist.
-
Eine
bevorzugte Ausgestaltungsvariante sieht eine erste Tempereinrichtung
zur Durchführung eines ersten Temperschritts und eine zweite
Tempereinrichtung zur Durchführung eines zweiten Temperschritts
vor, sodass Dotierstoff aus einer ersten Dotierstoffquelle und Dotierstoff
aus einer zweiten Dotierstoffquelle in unterschiedlichen Diffusionsprozessen
in das Solarzellensubstrat eindiffundiert werden können.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht zudem eine für das Drucken eines metallhaltigen
Mediums eingerichtete Tintentrahldruckeinrichtung vor. Dies ermöglicht
es, elektrische Kontakte mittels Tintenstrahldruck berührungslos
und mit einer feinen Struktur auf das Solarzellensubstrat aufzubringen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren wie auch die erfindungsgemäße
Vorrichtung können einfach in bestehende Solarzellenfertigungsverfahren
beziehungsweise Fabrikationsanlagen integriert werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren wie auch die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind zudem für die Integration in vollautomatisierte Fertigungslinien
und -Prozesse, so genannte Inline-Prozesse, geeignet.
-
Überdies
können Solarzellen besonders vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hergestellt werden.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
-
1a–1e:
Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verfahrens in schematischer Darstellung.
-
2:
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
-
1a zeigt
schematisch ein Solarzellensubstrat 1, welches im vorliegenden
Fall mit einer vorderseitigen Oberflächenstrukturierung
versehen ist. Hieran wird deutlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
wie auch die erfindungsgemäße Vor richtung sowohl
für Solarzellensubstrate mit wie auch ohne Oberflächenstrukturierung
geeignet sind.
-
Auf
das Solarzellensubstrat 1 wird mittels einer Tintenstrahldruckeinrichtung 2 eine
dotierstoffhaltige Flüssigkeit 4 auf stark zu
dotierende Bereiche 3 des Solarzellensubstrats 1 aufgedruckt.
Die aufgedruckte dotierstoffhaltige Flüssigkeit bildet
somit die erste Dotierstoffquelle 5. 1a illustriert
demzufolge das Aufbringen 52 der ersten Dotierstoffquelle 5 auf
die stark zu dotierenden Bereiche 3.
-
1b gibt
schematisch die Eindiffusion 54 des Dotierstoffs aus der
ersten Dotierstoffquelle 5 in das Solarzellensubstrat 1 wieder.
Dieser Temperschritt wird mit Hilfe eines ersten Durchlaufofens 6 realisiert,
unter dessen Temperatureinwirkung der Dotierstoff aus der Dotierstoffquelle 5 in
das Solarzellensubstrat 1 eindiffundiert und die stark
dotierten Bereiche 13 ausbildet.
-
1c illustriert
das Aufbringen einer zweiten Dotierstoffquelle 9 auf schwach
zu dotierende Bereiche 7 des Solarzellensubstrats 1.
Wie der Figur zu entnehmen ist, wird ein dotierstoffhaltiges Medium 11 ganzflächig
auf die vordere Seitenfläche 15 des Solarzellensubstrats 1 aufgesprüht 56.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die zweite Dotierstoffquelle 9 somit
nicht nur auf die schwach zu dotierenden Bereiche 7 sondern
ebenso auf die stark zu dotierenden Bereiche 3 beziehungsweise
die stark dotierten Bereiche 13 aufgebracht. Dies ist jedoch
nicht zwingend erforderlich.
-
Im
Folgenden wird Dotierstoff aus der zweiten Dotierstoffquelle 9 in
das Solarzellensubstrat 1 eindiffundiert 58, wie
dies in der 1d schematisch wiedergegeben
ist. Dies erfolgt mit Hilfe eines zweiten Durchlaufofens 12,
welcher im vorlie genden Ausführungsbeispiel bei einer niedrigeren
Temperatur betrieben wird als der erste Durchlaufofen 6.
Dies führt, je nach Ausgestaltung des Verfahrens, in Kombination
mit einer geringeren Dotierstoffkonzentration in der zweiten Dotierstoffquelle 9 als
in der ersten Dotierstoffquelle 5, zu schwach dotierten
Bereichen 17, welche zusammen mit den stark dotierten Bereichen 13 eine
zweistufige Dotierung, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen zweistufigen Emitter, bilden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren wie auch die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist jedoch nicht auf die Ausbildung zweistufiger Emitter
beschränkt. Offensichtlich können ebenso in vorteilhafterweise zweistufige
Rückseitenfelder, so genannte Backsurfacefields, oder zweistufige
Dotierungen anderer Art realisiert werden.
-
1e illustriert
schematisch das lokale Aufbringen 60 elektrischer Kontakte 26 auf
die stark dotierten Bereiche 13. Wie sich aus der 1e erschließt,
folgt dieser Verfahrensschritt nicht notwendigerweise unmittelbar
auf die Eindiffusion 58 des Dotierstoffs aus der zweiten
Dotierstoffquelle 9. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wurde zuvor in an sich bekannter Weise eine Antireflexionsbeschichtung 19 auf
die Vorderseite des Solarzellensubstrats aufgebracht, sowie die
Rückseite des Solarzellensubstrats 1 mit einem
Rückkontakt 28 versehen. Auf die Antireflexionsbeschichtung
wird nun über den stark dotierten Bereichen 13 ein
elektrischer Kontakt 26 ausgebildet. Hierzu wird eine metallhaltige
Flüssigkeit 24 mittels einer hierzu eingerichteten
Tintenstrahldruckeinrichtung 22 auf das Solarzellensubstrat 1,
beziehungsweise die Antireflexionsbeschichtung 19, aufgebracht.
Hierbei erfolgt nicht sofort die Ausbildung der elektrischen Kontakte.
Dies geschieht in einem nachfolgenden Temperschritt, welcher häufig als
Feuerschritt bezeichnet wird, da hierbei die auf den stark dotierten
Bereichen 13 befindliche metallhaltige Flüssigkeit 24 durch
die Antireflexionsschicht hindurch in das Solarzellensubstrat hinein
getrieben wird, was als Durchfeuern der Antireflexionsbeschichtung 19 bezeichnet
wird.
-
Die
Antireflexionsbeschichtung 19 muss jedoch nicht zwingend
vor Aufdrucken der metallhaltigen Flüssigkeit 24 beziehungsweise
dem Aufbringen 60 der elektrischen Kontakte 26 aufgebracht
werden. Je nach Prozessauslegung kann dies auch zu einem späteren
Zeitpunkt erfolgen.
-
Eine
vereinfachte Übersichtsdarstellung für das erfindungsgemäße
Verfahren wie auch der erfindungsgemäßen Vorrichtung
findet sich in 2. Das wiedergegebene Ausführungsbeispiel
illustriert zugleich die einfache Integrierbarkeit der Erfindung
in eine automatisierte Linienfertigung. So kann das Solarzellensubstrat
auf einem Transportband 34 zunächst einer Tintenstrahldruckeinrichtung 2 für
dotierstoffhaltige Flüssigkeit zugeführt werden,
mittels welcher die erste Dotierstoffquelle 5 aufgebracht
wird (vergleiche 1a). Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird zunächst Dotierstoff aus der ersten Dotierstoffquelle 5 in
die stark zu dotierenden Bereiche 3 eindiffundiert 54 (vergleiche 1b).
Dies erfolgt mittels des ersten Durchlaufofens 6.
-
Zur
Aufbringung der zweiten Dotierstoffquelle 9 ist bei der
Ausgestaltungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach 2 eine Sprüheinrichtung 30 vorgesehen,
mittels welcher die zweite Dotierstoffquelle 9 ganzflächig
auf die vordere Seitenfläche 15 des Solarzellensubstrats 1 aufgesprüht wird.
Alternativ ist ein Aufschleudern der zweiten Dotierstoffquelle 9 denkbar.
Es folgt die Eindiffusion 58 des Dotierstoffs aus der zweiten
Dotierstoffquelle 9 in das Solarzellensubstrat 1 in
dem zweiten Durchlaufofen 12 (vergleiche 1d).
-
In
der Darstellungsvariante der 2 wird im Weiteren
mittels der Tintenstrahldruckeinrichtung 22 für
metallhaltige Flüssigkeiten eine metallhaltige Flüssigkeit
auf die stark dotierten Bereiche 13 aufgebracht (vergleiche 1e).
Diese metallhaltige Flüssigkeit 24 wird nachfolgend
in einem weiteren Durchlaufofen 32, der häufig
als Feuerofen 32 bezeichnet wird, in das Solarzellensubstrat
eingesintert. Infolge ergeben sich aus der Verbindung der stark
dotierten Bereiche 13 mit den eingesinterten Metallen elektrische
Kontakte 26 mit geringem Widerstand.
-
Der
Darstellung der 2 gibt den Solarherstellungsprozess
wie auch die erforderlichen Vorrichtungen der Übersichtlichkeit
halber nur unvollständig wieder. An sich bekannte Verfahrensschritte
und zugehörige Vorrichtungen, wie beispielsweise das Aufbringen
einer Antireflexionsbeschichtung mittels entsprechender Abscheidevorrichtungen
können jedoch ohne weiteres an entsprechenden Stellen integriert werden.
Das Aufbringen einer Antireflexionsbeschichtung könnte
beispielsweise vor dem Aufbringen 60 der elektrischen Kontakte 26 oder
auch nach dem Durchlaufen des Feuerofens 32 vorgesehen werden.
Auch das Aufbringen eines Rückkontakts 28 ist
an sich bekannt, sodass auf eine nähere Beschreibung verzichtet
wird. Es besteht allerdings die Möglichkeit, den Rückkontakt
ebenfalls mittels einer Tintentstrahldruckeinrichtung auf das Solarzellensubstrat
aufzubringen.
-
- 1
- Solarzellensubstrat
- 2
- Tintenstrahldruckeinrichtung
für dotierstoffhaltige Flüssigkeit
- 3
- stark
zu dotierender Bereich
- 4
- dotierstoffhaltige
Flüssigkeit
- 5
- erste
Dotierstoffquelle
- 6
- erster
Durchlaufofen
- 7
- schwach
zu dotierender Bereich
- 9
- zweite
Dotierstoffquelle
- 11
- dotierstoffhaltiges
Medium
- 12
- zweiter
Durchlaufofen
- 13
- stark
dotierter Bereich
- 15
- vordere
Seitenfläche des Solarzellensubstrats
- 17
- schwach
dotierter Bereich
- 19
- Antireflexionsbeschichtung
- 22
- Tintenstrahldruckeinrichtung
für metallhaltige Flüssigkeiten
- 24
- metallhaltige
Flüssigkeit
- 26
- elektrischer
Kontakt
- 28
- Rückkontakt
- 30
- Sprüheinrichtung
- 32
- Feuerofen
- 34
- Transportband
- 52
- Aufbringen
erste Dotierstoffquelle
- 54
- Eindiffusion
Dotierstoff
- 56
- Aufsprühen
dotierstoffhaltiges Medium
- 58
- Eindiffusion
Dotierstoff
- 60
- Aufbringen
elektrischer Kontakte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-