DE102008027659A1 - Einrichtung und Verfahren zum Abstellen und Starten einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine - Google Patents

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Abstract

Einrichtung und Verfahren zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine während Stillstands- oder Schubbetriebsphasen des Kraftfahrzeugs und zum nachfolgenden automatischen Starten der Brennkraftmaschine, wobei mittels einer Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten auf eine Antriebswelle der Brennkraftmaschine beim Abstellen der Brennkraftmaschine Drehungleichförmigkeiten der Antriebswelle der Brennkraftmaschine durch Aufbringung von Gegenmomenten aktiv verringert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine während Stillstands- oder Schubbetriebsphasen des Kraftfahrzeugs und zum nachfolgenden automatischen Starten der Brennkraftmaschine.
  • Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise aus der EP 158 605 B1 bekannt, eine Weiterentwicklung, der zufolge ein Kraftfahrzeugfahrer in den Abschaltvorgang eingreifen kann, betrifft die DE 103 16 604 A1 .
  • Der Abstellvorgang ist insbesondere Abhängig von der Brennkraftmaschinenart (Otto/Diesel), vom Aufbau der Brennkraftmaschine (Zylinderanzahl, -anordnung) der Art der Kraftstoff- und Luftzufuhr, der Hubstellung der Ein- und Auslassventile in der Abstellphase und den bewegten Massen der Brennkraftmaschine. Typischerweise dauert der Abstellvorgang ca. 500 ms.
  • Aufgrund nichtlinearer Vorgänge kommt es beim Abstellen der Brennkraftmaschine zu Momentenschwankungen an der Antriebswelle der Brennkraftmaschine, die für Kraftfahrzeuginsassen als Vibrationen wahrnehmbar und deutlich hörbar sind, sodass der Abstellvorgang als unharmonisch und störend empfunden werden kann. Außerdem ergibt sich durch das beschriebene „Abstellschütteln” eine erhöhte mechanische Belastung der beteiligten Bauteile.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Einrichtung und ein eingangs genanntes Verfahren bereitzustellen, mit der/dem beim Abstellen der Brennkraftmaschine Drehungleichförmigkeiten vermieden, der Komfort erhöht und die Bauteilbelastung verringert werden können.
  • Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5, indem mittels einer Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten auf eine Antriebswelle der Brennkraftmaschine beim Abstellen der Brennkraftmaschine Drehungleichförmigkeiten der Antriebswelle der Brennkraftmaschine durch Aufbringung von Gegenmomenten aktiv verringert werden. Dabei werden Gegenmomenten gezielt aufgebracht, sodass bei einer von einer Zieldrehzahl der Brennkraftmaschinenantriebswelle nach oben abweichenden Antriebswellendrehzahl ein bremsenden Gegenmoment und bei einer von einer Zieldrehzahl der Brennkraftmaschinenantriebswelle nach unten abweichenden Antriebswellendrehzahl ein beschleunigendes Gegenmoment aufgebracht wird. Es werden beim Abstellen der Brennkraftmaschine Drehungleichförmigkeiten vermieden, der Komfort erhöht und die Bauteilbelastung verringert werden. Dies wird kostengünstig ohne teure und aufwändige zusätzliche Bauteile erreicht.
  • Besonders zu bevorzugende Ausführungen der erfindungsgemäßen Einrichtung und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Vorzugsweise umfasst die Einrichtung zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine eine Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten auf eine Antriebswelle der Brennkraftmaschine zur aktiven Verringerung von Drehungleichförmigkeiten.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn bei der Einrichtung zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mittels der Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten Gegenmomente direkt oder indirekt auf die Antriebswelle aufbringbar sind. Dabei wirkt die Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten unmittelbar an der Brennkraftmaschinenantriebswelle oder mittelbar über einen Riemen-, Ketten- oder Zahnradtrieb. Die Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten ist vorzugsweise eine elektrische Maschine, insbesondere ein Startergenerator, der direkt mit der Kurbelwelle in Eingriff steht oder in einem Getriebe oder einem Riementrieb angeordnet ist.
  • Zweckmäßigerweise sind bei der Einrichtung zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine mittels der Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten positive oder negative Gegenmomente auf die Antriebswelle aufbringbar, sodass die Brennkraftmaschinenantriebswelle gezielt beschleunigt oder abgebremst werden kann.
  • Einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung zufolge ist mittels der Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten die Antriebswelle vor dem Starten der Brennkraftmaschine in eine für den Start optimale Position bringbar. Dadurch kann der Startvorgang sehr schnell, effizient und komfortabel erfolgen
  • Bei einem Verfahren zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine hat es sich als günstig erwiesen, wenn zur Verkürzung der Abstellzeit eine zusätzliche Gegenmomentkomponente aufgebracht wird. Zusätzlich zum Ausgleich von Drehmomentschwankungen kann so eine verkürzte Abstellzeit und damit eine weitere Effizienz- und Komfortsteigerung erreicht werden. Noch weitere Vorteile werden erreicht, wenn die Antriebswelle vor dem Starten der Brennkraftmaschine in eine für den Start optimale Position gebracht wird.
  • Nachfolgend wird ein besonders zu bevorzugendes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert, dabei zeigen schematisch und beispielhaft
  • 1 ein Diagramm zur Abstellphase mit reduzierter Drehzahlschwankung,
  • 2 ein Diagramm zur Abstellphase mit reduzierter Drehzahlschwankung und verkürzter Abstellzeit und
  • 3 ein Diagramm zur Abstellphase mit reduzierter Drehzahlschwankung, verkürzter Abstellzeit und Positionierung der Antriebswelle in eine für den Start optimale Position.
  • 1 zeigt ein Diagramm 100 zur Abstellphase mit reduzierter Drehzahlschwankung. Dabei ist auf der Abszisse die Zeit t und auf der Ordinate die Drehzahl n aufgetragen. Beim Abstellen der Brennkraftmaschine ergibt sich ein wie mit 102 exemplarisch dargestellter Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschinenantriebswelle. Ausgehend von einer Betriebsdrehzahl sinkt die Drehzahl bis zum Stillstand der Brennkraftmaschine auf null, wobei der Verlauf nicht linear, sondern ungleichförmig schwankend ist.
  • Mit der erfindungsgemäßen aktiven Verringerung der Drehungleichförmigkeiten der Antriebswelle der Brennkraftmaschine durch Aufbringung von Gegenmomenten wird die Brennkraftmaschinenantriebswelle abgebremst, wenn ihre Drehzahl von einer vorgegebenen Soll-Drehzahl nach oben abweicht und beschleunigt, wenn ihre Drehzahl von einer vorgegebenen Soll-Drehzahl nach unten abweicht. Dadurch wird beim Abstellen ein Drehzahlverlauf erreicht, der einem idealen linearen Verlauf 104 zumindest annähernd entsprich.
  • Die Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten auf eine Antriebswelle der Brennkraftmaschine ist insbesondere eine elektrische Maschine, wie Startergenerator, die mittels einer Steuereinrichtung basierend auf Sensorsignalen und/oder in der Steuereinrichtung oder anderweitig hinterlegter Daten und/oder Parameter gesteuert oder geregelt betätigt wird. In diesem Zusammenhang wird auf die eingangs genannte EP 158 605 B1 und die DE 103 16 604 A1 verweisen, deren diesbezügliche Offenbarung ausdrücklich zum Offenbarungsumfang der vorliegenden Anmeldung gehört und per Referenz mit einbezogen wird.
  • 2 zeigt ein Diagramm 200 zur Abstellphase mit reduzierter Drehzahlschwankung und verkürzter Abstellzeit. Ein exemplarischer nicht beruhigter Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschinenantriebswelle beim Abstellen ist mit 202 bezeichnet, ein Verlauf mit erfindungsgemäß verringerter Drehungleichförmigkeit ist mit 204 bezeichnet. Wenn lediglich der Drehzahlverlauf beruhigt wird, wird eine Abstellzeit t1 erreicht. Durch das Aufbringen eines zusätzlichen Gegenmoments kann die Brennkraftmaschinenantriebswelle außerdem abgebremst werden, sodass sie entsprechend dem Verlauf 206 schneller zum Stillstand kommt und eine verkürzte Abstellzeit t2 erreicht werden kann. Typischerweise ist die verkürzte Abstellzeit t2 kürzer als 500 ms.
  • 3 zeigt ein Diagramm 300 zur Abstellphase mit reduzierter Drehzahlschwankung, verkürzter Abstellzeit und Positionierung der Antriebswelle in eine für den Start optimale Position. Ein exemplarischer nicht beruhigter Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschinenantriebswelle beim Abstellen ist mit 302 bezeichnet, ein Verlauf mit erfindungsgemäß verringerter Drehungleichförmigkeit ist mit 304 bezeichnet. Wenn lediglich der Drehzahlverlauf beruhigt wird, wird, wie gemäß 2, eine Abstellzeit t1 erreicht. Durch das Aufbringen eines zusätzlichen Gegenmoments kann die Brennkraftmaschinenantriebswelle außerdem abgebremst werden, sodass sie entsprechend dem Verlauf 206 schneller zum Stillstand kommt, wobei innerhalb einer verkürzten Abstellzeit t3 die Brennkraftmaschinenantriebswelle in eine für den nachfolgenden Start optimale Position gebracht wird.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 158605 B1 [0002, 0019]
    • - DE 10316604 A1 [0002, 0019]

Claims (7)

  1. Einrichtung zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine während Stillstands- oder Schubbetriebsphasen des Kraftfahrzeugs und zum nachfolgenden automatischen Starten der Brennkraftmaschine, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten auf eine Antriebswelle der Brennkraftmaschine zur aktiven Verringerung von Drehungleichförmigkeiten.
  2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten Gegenmomente direkt oder indirekt auf die Antriebswelle aufbringbar sind.
  3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten positive oder negative Gegenmomente auf die Antriebswelle aufbringbar sind.
  4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Einrichtung zur Aufbringung von Gegenmomenten die Antriebswelle vor dem Startender Brennkraftmaschine in eine für den Start optimale Position bringbar ist.
  5. Verfahren zum automatischen Abstellen einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine während Stillstands- oder Schubbetriebsphasen des Kraftfahrzeugs und zum automatischen Starten der Brennkraftmaschine am Enden einer solchen Phase, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abstellen der Brennkraftmaschine Drehungleichförmigkeiten der Antriebswelle der Brennkraftmaschine durch Aufbringung von Gegenmomenten aktiv verringert werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verkürzung der Abstellzeit eine zusätzliche Gegenmomentkomponente aufgebracht wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5–6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle vor dem Starten der Brennkraftmaschine in eine für den Start optimale Position gebracht wird.
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