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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zufördern von
förderfähigen, in
der Zusammensetzung variierbaren Materialien zu einem Reaktionsofen.
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„Materialien” im Sinne
dieser Erfindung umfassen auch Materialgemische. „Förderfähig” im Sinne
dieser Erfindung bedeutet, daß das
Material fließ- und/oder
riesel- und/oder
schüttfähig und/oder
pastös
ist. Die erfindungsgemäße Lehre
ist insbesondere zur Zuführung
von Gemengen aus zerkleinerten, trockenen oder mit Flüssigkeit
vermengten Abfallstoffen in Verbrennungsöfen vorteilhaft anwendbar.
Vorteilhafte Anwendungen sind die Zuführung von Brennstoff in Öfen zur
Zementherstellung oder in die gegenüber Atmosphäre unter erheblichem Überdruck
stehende Druckzone von Schachtöfen
für die Roheisenerzeugung.
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Die
zu fördernden
Materialien können
Feststoffteile und Flüssigkeiten
umfassen. Größenverteilung
und Art der Feststoffe, sowie Art und Anteil der enthaltenen Flüssigkeiten
können
in weiten Bereichen variieren. Die enthaltenen Feststoffe können harte
Partikel (z. B. Metallteile, mineralische Bestandteile, silikatische
Bestandteile) und weichere Teile wie natürliche oder künstliche
Fasern, Textilienteile, tierische und pflanzliche Abfälle, Kunststoffe und
Schaumstoffe etc. sein bzw. enthalten.
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Auch
die Flüssigkeiten
können
in weiten Bereichen unterschiedlich sein. (Wasser, Öle, Fette,
Lacke, Klebstoffe, andere Chemikalien, Teer, ...).
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Insbesondere
die Zufuhr von Schüttgut,
welches als Leichtfraktion beim Schreddern von Abfall gewonnen wird,
im wesentlichen trocken ist und einen erheblichen Anteil an Fasern
bzw. faserigen Teilen sowie kaum Metall enthält, wird durch die Erfindung
erheblich vereinfacht. Bezogen auf das Gewicht hat derartiges Schüttgut im
Normalfall einen respektablen Heizwert.
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Die
DE 199 09 132 A1 beschreibt
eine Zuführung
von Schüttgütern mittels
einer pneumatischen Förderstrecke
aus einem Speicherbehälter
zu einem Kupolofen. Speicherbehälter
und Förderstrang
stehen unter höherem
Gasdruck als der Kupolofen. Aus dem Förderstrang fließende Luft
fördert
Schüttgut
mit relativ hoher Geschwindigkeit in den Ofen. Auf Grund dieser
Verhältnisse
ist Rückbrand
aus dem Ofen in das Fördersystem
praktisch nicht möglich.
Problematisch an der Bauweise ist, daß die Funktionstüchtigkeit
stark von den Eigenschaften des Schüttgutes abhängt und daß mit dem Schüttgut sehr
viel Luft in den Kupolofen eingebracht wird, so daß damit
die richtige Steuerung der Verbrennung schwieriger wird.
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In
der
EP 0 060 137 A1 wird
eine pneumatische Förderstrecke
für granulares
Brennmaterial vorgeschlagen. Im Vorratsbehälter für das Material herrscht der
gleiche Luftdruck wie in der Förderstrecke.
Der Austrag des Materials aus dem Vorratsbehälter und damit die Zufuhr in
die pneumatische Förderstrecke
erfolgt mit Hilfe einer als Dosierschnecke arbeitenden Förderschnecke.
Damit wird gegenüber den
vorher besprochenen Methoden zumindest die Steuerbarkeit der Menge
der in die Förderstrecke eingebrachten
Materialmenge etwas weniger abhängig
von den Eigenschaften des Schüttgutes.
Ansonsten bestehen die gleichen Probleme wie bei der
DE 199 09 132 A1 .
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In
der
EP 0 662 926 B1 und
der
DE 102 02 490
C1 wird vorgeschlagen mittels Schneckenförderer von
einen Vorratsbehälter
in welchem ein niedrigerer Druck herrscht in einen Ofen mit höherem Druck
zu fördern.
Die erforderliche Abdichtung zwischen den beiden Bereichen soll
erreicht werden, indem im Förderbereich
der Schnecke ein Bereich mit verringerter Querschnittsfläche vorgesehen
wird, die durch das zu fördernde
Material zur Gänze
ausfüllt wird.
Die Methode kann nur für
Schüttgüter mit
einem hohen Nässeanteil
und für
relativ geringe Drücke funktionieren,
da sonst nicht ausreichend gute Dichtheit erreicht werden kann.
Durch die Verdichtung des Materials wird dessen spezifische Oberfläche verringert,
wodurch es zu Schwierigkeiten beim Abbrand im Ofen kommt.
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Die
DE 22 49 453 A zeigt
eine Zuführvorrichtung
für granulares
Brennmaterial zu einem unter erhöhtem
Druck stehenden Ofenraum mittels zweier Förderschnecken. Eine erste Förderschnecke
fördert das
Material von einer nicht unter Überdruck
stehenden Entnahmestelle weg und komprimiert es an ihrem Ende zu
einem dichten Pfropfen. Ofenseitig wird der Pfropfen durch eine
Vorrichtung wieder zerschabt und das zerschabte Material wird durch
eine zweite Förderschnecke
dem Ofen zugeführt.
Die zweite Förderstrecke
steht unter dem Druck, welcher im Ofenraum herrscht. Wenn überhaupt,
kann die vorgeschlagene Methode nur für eine sehr enge Gruppe von
zu fördernden
Materialien und bei geringen Drücken
funktionieren und erfordert sicherlich auch dann sehr viel Überwachung
und Wartung.
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Die
AT 502 048 B1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschicken von Verarbeitungsanlagen,
wobei das Verarbeitungsgut druckbeaufschlagt durch eine Lanze in
die Verarbeitungsanlage eingebracht wird.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung für
das Zufördern
von förderfähigem Material
zu Reaktionsöfen,
in welchen auch ein Überdruck
herrschen kann, zu schaffen. Das Fördern soll robust gegenüber Variationen
von Zusammensetzung, Partikelgrößenverteilung
und weiteren Materialeigenschaften des geförderten Materials funktionieren.
Es soll auch trockenes Material, dessen Partikel zu Rohrwänden etc.
einen hohen Reibbeiwert aufweisen, zugefördert werden können. Es
soll nicht zwangsweise erforderlich sein, gemeinsam mit dem zu fördernden
Material einen hohen Anteil an Luft bzw. Gas in den Reaktionsofen
einzubringen. Den oftmals schwierigen Platz-Druck- und Temperaturverhältnissen
im Bereich des Durchganges durch die Ofenwand soll man gut gerecht
werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach Anspruch
7. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Zum
Lösen der
Aufgabe wird vorgeschlagen, das zu fördernde Material innerhalb
eines von der Außenluft
druckdicht abgeschlossenen Hohlraumes, in welchem im Wesentlichen
ein gegenüber
dem Ofendruck zumindest leicht erhöhter Gasdruck herrscht, an
den Reaktionsofen heran zu fördern.
Dabei mündet
der Hohlraum in den Ofenraum hinein durch ein Verbindungsrohr, welches
als Lanze ausgebildet ist, die eine gegenüber dem vorgelagerten Förderstrang
verringerte Querschnittsfläche
aufweist. In den Anfangsbereich der Lanze wird das zu fördernde
Material unter Zuhilfenahme eines drucklos arbeitenden mechanischen
Förderers
hineinbewegt.
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In
Folge des Überdruckes
fließt
ein Luft- oder Gasstrom aus dem von der Außenluft druckdicht abgeschlossenen
Hohlraum durch die Lanze in den Ofenraum hinein.
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In
den Hohlraum wird das Material entweder über eine Pumpe oder über eine
Schleuse und einen im Betriebszustand von der Außenluft abgeschlossenen Vorratsbehälter eingebracht.
Bei der Ausgestaltung mit Schleuse ist vorteilhafterweise der Vorratsbehälter selbst
als Schleuse ausgebildet.
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Dadurch,
daß die
Förderung
in einem von der Außenluft
abgeschlossenen Hohlraum erfolgt, in welchem der Gasdruck zumindest
geringfügig
höher ist
als der Ofendruck, ist die Gefahr des Rückbrandes aus dem Ofen entweder
gar nicht gegeben oder gut beherrschbar. In dem Hohlraum können Vorrichtungen
wie Zellradschleusen, Pendelklappen, Rückbrandsensoren welche eine
Abschottung zum Ofenraum hin auslösen oder ähnlich wirkende Geräte, welche
Rückbrand
und Rückschlag
aus dem Ofenraum verhindern sollen und dennoch im Normalbetrieb
zu förderndes
Material durchlassen sollen, überflüssig werden
oder sie können
einfacher und damit kostengünstiger
ausgeführt
werden. Die Fördermittel im
Förderstrang
brauchen nicht entgegen einem erhöhten Ofendruck anzuarbeiten,
womit das Fördern sehr
erleichtert wird.
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Drucklos
arbeitende mechanische Förderer im
Sinne dieser Erfindung sind solche, bei denen es für die Förderfunktion
nicht erforderlich ist, daß sich ein
Druck in dem zu fördernden
Material entlang der Förderstrecke
fortpflanzt, oder daß ein
gasför miges oder
flüssiges
Fördermedium
das zu fördernde
Material bewegt, sondern in dem das zu fördernde Material im wesentlichen
durch unmittelbaren Kontakt mit einer bewegten Fläche des
Förderers
bewegt wird. Ein drucklos arbeitender mechanischer Förderer bewirkt
im Allgemeinen keine Aufteilung des Förderstranges in unterschiedliche
Druckbereiche. Ein Beispiel für
einen derartigen Förderer
ist ein Förderband.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, mit solchen drucklos arbeitenden mechanischen
Förderern
zu fördern,
durch welche ein Strom des Fördergutes
in eine Folge von kleinen, voneinander getrennt bewegten Teilmengen
zerlegt wird. Damit sind Förderer
wie beispielweise Kettenförderer,
Spiralförderschnecken, Schleuderförderer,
Bandförderer
mit Mitnehmern, Becherförderwerke
etc. gemeint, bei denen die Gesamtmenge des zu fördernden Materials durch bewegte
Teile der Fördervorrichtung
in kleine Teilmengen aufgeteilt wird, welche bewegt werden ohne
daß dabei
zwischen aufeinanderfolgenden Teilmengen ein Druck ausgeübt wird.
(Im Unterschied dazu liegen beispielsweise die durch eine Kolbenpumpe
bei jedem Hub geförderten
Teilmengen in der nachfolgenden Rohrleitung aneinander an und es
ist für
die Förderfunktion
in der Rohrleitung unabdingbar, daß diese Teilmengeneinen Druck
aufeinander ausüben.)
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Auf
Grund der geringen Querschnittsfläche der durch die Ofenwand
führenden
Lanze, ist der Platzbedarf an der Ofenwand gering und der Gegendruck
aus dem Ofen führt
nicht zu großen
Kräften, welche
die Lanze vom Ofen wegzudrücken
trachten. Indem ein Luft- oder Gasstrom aus dem Bereich vor der
Lanze durch die Lanze in den Ofen strömt, wird die Lanze gekühlt.
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Durch
die Kombination aus druckfrei arbeitendem mechanischen Förderer und
Luft- bzw. Gasstrom
zum Einbringen des zu fördernden
Materials in die Lanze und durch die Lanze hindurch, werden sowohl
die Schwächen
von mechanischen Förderern, nämlich relative
Langsamkeit und Hitzeanfälligkeit, als
auch die Schwächen
von pneumatischen Förderstrecken,
nämlich
Verstopfungsanfälligkeit
und hoher Luft- bzw.
Gasbedarf umgangen und dennoch werden die Stärken der einzelnen Methoden
voll genutzt.
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Bevorzugt
wird mittels einer Förderschnecke in
den Anfangsbereich der Lanze gefördert,
da dieser Aufbau einfach und robust ist.
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Weiter
bevorzugt wird durch eine achslose Förderschnecke in den Anfangsbereich
der Lanze gefördert,
da damit Verstopfung besonders gut verhindert wird und der Luft-
oder Gasstrom in die Lanze hinein wenig behindert wird.
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Es
kann aber auch vorteilhaft sein, durch ein Schleuderrad in den Anfangsbereich
der Lanze zu fördern,
da durch ein solches das eingebrachte Material sehr gut aufgelockert
wird.
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Bevorzugt
wird innerhalb des druckdicht von der Außenluft abgeschlossenen Hohlraumes
auch schon vor dem Bereich der Lanze mittels achslosen Förderschnecken
gefördert.
Damit kann kostengünstig,
platzsparend, wartungsarm und mit hoher Sicherheit gegen Verstopfung
eine große
Bandbreite von Materialien mit unterschiedlichen Fördereigenschaften über lange
Strecken transportiert werden. Durch die Verwendung des druckfrei
arbeitenden mechanischen Förderers
ergibt sich im Förderstrang
keine Verdichtung des zu bewegenden Materials, sondern im Gegenteil
eher eine Auflockerung. Dieses Auflockern beeinflußt das Abbrandverhalten
des geförderten
Materials im Ofen vorteilhaft. Die drucklose Förderung bewirkt unabhängig von
der Länge
der Förderstrecke
keine Veränderung
des Druckes im geförderten
Material oder in dem das Material umgebenden Gas. Damit ist es anders
als bei druckbeaufschlagter Förderungen
problemlos möglich,
die Förderstrecke
sehr lang und auch ansteigend und/oder abgewinkelt und/oder gekrümmt auszubilden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung und weitere vorteilhafte Details werden an Hand von
Figuren erläutert.
Dabei zeigen:
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1:
zeigt eine Prinzipskizze zu einem ersten Ausführungsbeispiel.
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2:
zeigt eine Prinzipskizze zu einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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3:
zeigt eine Prinzipskizze zu einem dritten Ausführungsbeispiel.
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In
den Figuren bezeichnen die Bezugszeichen folgendes:
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- 1
- in
den Ofen zu förderndes,
Material
- 2
- Vorratsbehälter (im
Betrieb von Außenluft
getrennt)
- 3
- Schneckenförderer
- 4
- Übergaberaum
innerhalb Förderstrecke
- 5
- Schneckenförderer am
Ende der Förderstrecke
- 6
- Lanze,
welche in den Ofenraum führt
- 7
- Ofenraum
- 7.1
- Ofenwand
- 12
- Pumpe,
welche das zu fördernde
Material pumpt
- 13
- flexibler
Schneckenförderer
- 14
- Übergaberaum
innerhalb Förderstrecke
- 15
- Schleuderrad
- 21
- Luftpumpe
- 22
- Luftpumpe
- 23
- Druckluftleitung
- 24
- Druckluftleitung
- 27
- Luftpumpe
- 33
- Schneckenförderer
- p1
- Druck
im Förderstrang
- p2
- Druck
im Ofenraum
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Gemäß 1 wird
das aus einem Vorratsbehälter 2 wie
auch immer ausgetragene Material 1 mittels einem oder mehreren
Schneckenförderern 3 zu einem Übergaberaum 4 gefördert und
von diesem unter Anwendung eines weiteren Schneckenförderers 5 durch
eine als Rohr ausgebildete Lanze 6 durch eine Öffnung in
der Ofenwand 7.1 in den Ofenraum 7 gebracht. Vorratsbehälter und
Förderstrang sind
von der Außenluft
druckdicht abgeschlossen und stehen zumindest unter geringfügig höherem Luftdruck
(bzw. Gasdruck) p1 wie das Druckniveau p2 im Ofen 3.
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Die
Förderschnecken 3, 5 teilen
den Strom von Material 1 im Förderstrang in kleine Chargen
auf, welche jeweils zwischen zwei Schneckenwendeln angeordnet sind
und schieben diese in Förderichtung vorwärts. Es
kommt dabei zu keiner Verdichtung des Materials, da anders als bei
einer druckbeaufschlagten Förderung
in einem Druckrohr kein Strang vorkommt, in welchem über eine
nennenswert lange Strecke jeweils hinten liegendes Material vorne
liegendes Material entgegen dessen Reibung an Rohrwänden weiterschieben
muß.
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Der
Vorratsbehälter 2 oder
eine statt dessen verwendbare Pumpe können damit auch weit weg von
dem Reaktionsofen in welchen das Material gefördert werden soll, aufgestellt
werden. Damit können Platzprobleme
im Nahbereich des Reaktionsofens vermieden werden.
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In
den Beispielen gemäß 1 und 2 ist die
Förderluft
jene, welche durch die Pumpen 21 und 22 dem Förderstrang
zugeführt
wird und letztendlich durch die Lanze 6 zu dem Druckniveau
p2 im Ofenraum 7 abfließt. Auf Grund der Platzverhältnisse,
des hohen Ofendruckes und der an der Einbringstelle vorherrschenden
hohen Temperatur ist diese Art des Einbringens vor ganz besonders
für die
Zuführung von
Brenn- bzw. Reaktionsmaterial in die Druckzone eines Schachtofens
für die
Rohstahlerzeugung vorteilhaft.
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Um
Verstopfung am Eingangsbereich in die Lanze 6 zu vermeiden,
wird eine Förderschnecke 5, welche
im Durchmesser an den Innendurchmesser der Lanze 6 angepaßt ist dazu
verwendet, um Material aus dem Förderbereich
mit größerer Querschnittsfläche in die
Lanze, welche einen vergleichsweise sehr geringen Förderquerschnitt
aufweist, einzubringen. Auf Grund ihres kleinen Durchmessers muß die Förderschnecke 5 verhältnismäßig schnell drehen.
Das bei hohen Schneckendrehzahlen auf Grund von Fliehkraft problematische
Füllen
der Wendelzwischen räume
mit dem zu fördernden
Material wird durch das Strömen
von Luft aus dem Druckbereich p1 im Förderkanal in den Druckbereich
p2 im Ofen wesentlich verbessert. Wenn die Lanze 6 einfach
nur gerade ist, braucht mittels der Förderschnecke 5 nur
in ihren Anfangsbereich hinein gefördert zu werden. Durch die
sehr schnell drehende Förderschnecke 5 wird
das Material verstärkt
aufgelockert womit das Abbrandverhalten verbessert wird.
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Dadurch,
daß der
Materialtransport vom Vorratsbehälter 2 zur
Einbringungsstelle am Ofen vorwiegend durch mechanische Fördermittel
erfolgt und nicht wie bei vorbekannten Bauweisen mittels Druck bzw.
Druckluft, wird die Förderfunktion
sehr viel unabhängiger
von den genauen Eigenschaften des zu fördernden Materials.
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Dadurch,
daß gemäß 1 und 2 nur im
letzten Teil des Förderstranges
unter Zuhilfenahme vorn Förderluft
gefördert
wird, kann die Menge an erforderlicher Förderluft im Verhältnis zur
Menge des zu förderndem
Materials erforderlichenfalls auch sehr gering eingestellt werden.
Damit wird gegenüber
einem stärker
auf Förderluft
basierenden Materialtransport die Steuerung der Reaktion im Ofen
weniger vom Fördermechanismus
beeinflußt.
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Die
Ausführungsvariante
gemäß 2 unterscheidet
sich von jener gemäß 1 dadurch, daß vor der
letzen Förderschnecke 5,
welche unterstützt
durch einen Luftstrom in die Lanze 6 fördert, ein flexibler Schneckenförderer 13 angeordnet
ist. Dieser besteht aus einer flexiblen achslosen Förderschnecke
und einem diese umgebenden Schlauch. Eine derartige Ausführung ist
gegenüber
einer starren Ausführungsform
vorteilhaft, da damit die an der Einbringstelle in den Ofen oftmals
erforderlichen Wartungsarbeiten rascher durchgeführt werden können.
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In 2 ist
durch die strichliert angedeutete Druckluftleitung 24 symbolisiert,
daß die
Förderluft entweder
direkt an der Lanze dem Förderstrang
zugeführt
werden kann, oder schon zu Beginn des flexiblen Abschnittes der
Förderstrecke.
Unter Umständen
kann der flexible Schneckenabschnitt auch durch einen Schlauch allein,
ohne darinnen angeordnete Förderschnecke
realisiert werden.
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In 3 ist
eine Variante der Erfindung skizziert, bei welcher die Zuführung vom
Außenbereich mit
dem Druck p0 in den Förderbereich
p1 nicht mittels eines diskontinuierlich zu befüllenden Vorratsbehälters 2,
sondern kontinuierlich oder quasikontinuierlich mit Hilfe einer
ausreichend druckdichten Pumpe 12 erfolgt. Pumpen für derartige
Anwendungen sind beispielsweise unter der Bezeichnung Feststoffkolbenpumpe
erhältlich.
Von der Pumpe 12 gelangt das zu fördernde Material über einen
Schlauch zu einem in diesem Beispiel als Schleuderrad 15 ausgebildeten,
druckfrei arbeitenden mechanischen Förderer. Dieses, sich motorisch
angetrieben schnell drehende, mit Schaufeln oder ähnlichen
am Umfang vorstehenden Teilen ausgestattete Rad, zerteilt den gegebenenfalls
durch den Druck der Pumpe 12 gebildeten Strang aus Material
wieder in kleine, getrennte Einzelchargen und schleudert diese in
die Lanze 6, durch welche sie in den Ofenraum 7 gelangen.
Die Bewegung des Materials in und durch die Lanze 6 wird
wiederum durch einen Luftstrom unterstützt, welcher erzeugt werden
kann, indem in den Förderstrang
vor dem Beginn der Lanze 6 mittels einer Pumpe 27 Luft
oder Gas eingedrückt
wird. Zwischen der Pumpe und der Einbringstelle am Ofen könnten natürlich noch
weitere mechanische Förderer
angebracht sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind besonders vorteilhaft für
die Einbringung von granularen, trockenen oder nassen Abfall- und
Reststoffen in Öfen
anwendbar, da genau diese Stoffe bzw. Stoffgemische in ihrer Konsistenz
starken, oft kaum vorher bestimmbaren Schwankungen jener physikalischen
Eigenschaften unterliegen, welche „Fließfähigkeit” und „Förderfähigkeit” beeinflussen und da das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
extrem robust gegenüber
derartigen Schwankungen funktioniert.
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An Öfen bei
denen das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
besonders vorteilhaft anwendbar sind, sind Öfen für die Zementherstellung und
ganz besonders Hochöfen für die Rohstahlerzeugung
zu nennen. Bei beiden Ofen können
Abfall- und Reststoffe nutzbringend und umweltschonend mit dem zusätzlichen
Effekt der Einsparung von fossilen Energieträgern verbrannt werden. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
und durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
können mehr
und unterschiedlichere Abfall- und Reststoffe unter wirtschaftlichen
Bedingungen dieser Nutzung zugeführt
werden. Bei den besonders schwierigen Verhältnissen an Hochöfen kommt
die Robustheit der Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besonderst gut zu Geltung.
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Es
ist vorteilhaft, zumindest in jenem Bereich des von der Außenluft
abgeschlossenen Hohlraumes, in welcher von der Lanze 6 entfernt
liegt und in welchem drucklos mechanisch gefördert wird, eine inerte Atmosphäre vorzusehen.
Damit können
sehr einfach Brände
und Explosionen im Förderstrang verhindert
werden. Beispielsweise kann dazu mittels der Pumpe 21 gemäß 1 und 2 kontinuierlich eine
geeignete Menge Stickstoff oder CO2 oder
Luft mit reduziertem Sauerstoffanteil in den Vorratsbehälter 2 und
damit in den Förderstrang
zugeführt
werden. Falls man für
die Lanze 6 darüber
hinaus eine größere Menge
Fördergas
pro Zeit oder ein andersartiges Fördergas benötigt, kann man dieses durch die
weitere Pumpe 22, welche gezielt in den Endbereich des
Förderstranges
pumpt, zusätzlich
hinzufügen.
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In
sehr vielen Anwendungsfällen
ist es erforderlich, das in den Reaktionsofen zu fördernde
Material aus unterschiedlichen Einzelkomponenten zusammen zu mischen
und/oder es durch Durchmischen bzw. Rühren in förderfähigen Zustand zu bringen bzw.
in förderfähigem Zustand
zu halten. Entzündungs-
und Explosionsgefahr die bei derartigen Misch- oder Rührvorgängen auftreten
kann, wird elegant vermieden, wenn dieses Mischen bzw. Rühren im
Vorratsbehälter 2 durchgeführt wird
und wenn dazu der Vorratsbehälter 2 in
besagter Weise mit einer inerten Atmosphäre befüllt ist. Der Vorratsbehälter 2 kann
dazu selbst als sich drehender, gegen Außenluft entsprechend abgedichteter,
ggf. unter Überdruck
stehender Trommelmischer ausgeführt
sein und/oder ein Rührwerk
beinhalten.