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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zufördern
von förderfähigen Materialien zu Reaktionsöfen.
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„Materialien” im
Sinne dieser Erfindung umfassen auch Materialgemische. „Förderfähig” im
Sinne dieser Erfindung bedeutet, daß das Material fließ- und/oder
riesel- und/oder schuttfähig und/oder pastös ist.
Die erfindungsgemäße Lehre ist insbesondere zur
Zuführung von Gemengen aus zerkleinerten, trockenen oder
mit Flüssigkeit vermengten Abfallstoffen in Verbrennungsöfen
vorteilhaft anwendbar. Vorteilhafte Anwendungen sind die Zuführung
von Brennstoff in Öfen zur Zementherstellung oder in die gegenüber
Atmosphäre unter erheblichem Überdruck stehende
Druckzone von Schachtöfen für die Roheisenerzeugung.
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Die
zu fördernden Materialien können Feststoffteile
und Flüssigkeiten umfassen. Größenverteilung
und Art der Feststoffe, sowie Art und Anteil der enthaltenen Flüssigkeiten
können in weiten Bereichen variieren. Die enthaltenen Feststoffe
können harte Partikel (z. B. Metallteile, mineralische
Bestandteile, silikatische Bestandteile) und weichere Teile wie
natürliche oder künstliche Fasern, Textilienteile,
tierische und pflanzliche Abfälle, Kunststoffe und Schaumstoffe
etc. sein bzw. enthalten. Auch die Flüssigkeiten können
in weiten Bereichen unterschiedlich sein. (Wasser, Öle,
Fette, Lacke, Klebstoffe, andere Chemikalien, Teer, ...).
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Insbesondere
die Zufuhr von Schüttgut, welches als Leichtfraktion beim
Schreddern von Abfall gewonnen wird, im wesentlichen trocken ist
und einen erheblichen Anteil an Fasern bzw. faserigen Teilen sowie
kaum Metall enthält, wird durch die Erfindung erheblich
vereinfacht. Bezogen auf das Gewicht hat derartiges Schüttgut
im Normalfall einen respektablen Heizwert.
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Die
DE 199 09 132 A1 beschreibt
eine Zuführung von Schüttgütern mittels
einer pneumatischen Förderstrecke aus einem Speicherbehälter
zu einem Kupolofen. Speicherbehälter und Förderstrang
stehen unter höherem Gasdruck als der Kupolofen. Aus dem
Förderstrang fließende Luft fördert Schüttgut
mit relativ hoher Geschwindigkeit in den Ofen. Auf Grund dieser
Verhältnisse ist Rückbrand aus dem Ofen in das
Fördersystem praktisch nicht möglich. Problematisch
an der Bauweise ist, daß die Funktionstüchtigkeit
stark von den Eigenschaften des Schüttgutes abhängt
und daß mit dem Schüttgut sehr viel Luft in den Kupolofen
eingebracht wird, sodaß damit die richtige Steuerung der
Verbrennung schwieriger wird. Im Normalfall befindet sich der Speicherbehälter
nicht unmittelbar an der Durchführungsstelle durch die Ofenwand,
sondern typischerweise zehn bis hundert Meter davon entfernt. Von
einem Speicherbehälter werden mehrere Durchführungsstellen
durch die Ofenwand beliefert. Damit ergibt sich die Erfordernis von
langen, nicht durchgehend gerade verlaufenden Strängen
für die pneumatische Förderung, womit der Zuführvorgang
bei geringsten Änderungen der Materialeigenschaften des
zu fördernden Gutes oder bei Druckschwankungen im Kupolofen
extrem störungsanfällig wird.
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In
der
EP 0 060 137 A1 wird
eine pneumatische Förderstrecke für granulares
Brennmaterial vorgeschlagen. Im Vorratsbehälter für
das Material herrscht der gleiche Luftdruck wie in der Förderstrecke.
Nur der Austrag des Materials aus dem Vorratsbehälter und
damit die Zufuhr in die pneumatische Förderstrecke erfolgt
mit
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Hilfe
einer als Dosierschnecke arbeitenden Förderschnecke. In
der Förderstrecke selbst wird wieder ausschließlich
pneumatisch gefördert. Damit wird gegenüber den
vorher besprochenen Methoden zumindest die Steuerbarkeit der Menge
der in die Förderstrecke eingebrachten Materialmenge etwas weniger
abhängig von den Eigenschaften des Schüttgutes.
Ansonsten bestehen die gleichen Probleme wie bei der
DE 199 09 132 A1 .
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Die
EP 48008 A1 ,
EP 299231 A1 ,
EP 302047 A1 ,
WO 9746719 A1 ,
WO 9911825 A1 und
die
WO 200148251
A1 befassen sich mit dem sogenannten Corex-Verfahren zur
Rohstahlherstellung. Aus einem Rohmaterialbehälter wird
das gut rieselfähige granulare Rohmaterial über
eine durch eine druckdichte Rohrleitung gebildete Fallstrecke in
den unter dem Rohmaterialbehälter liegenden Reaktionsraum
geführt. Dabei erfolgt entweder der dosierte Austrag des
Rohmaterials aus dem Rohmaterialbehälter oder die dosierte
Zufuhr des Rohmaterials aus der vertikalen Fallstrecke in den Reaktionsraum
mittels einer auf kurzer, gerader Strecke in horizontaler Richtung fördernde
Dosierschnecke.
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In
der
EP 0 662 926 B1 und
der
DE 102 02 490
C1 wird vorgeschlagen mittels Schneckenförderer
von einen Vorratsbehälter in welchem ein niedrigerer Druck
herrscht in einen Ofen mit höherem Druck zu fördern.
Die erforderliche Abdichtung zwischen den beiden Bereichen soll
erreicht werden, indem im Förderbereich der Schnecke ein
Bereich mit verringerter Querschnittsfläche vorgesehen
wird, die durch das zu fördernde Material zur Gänze
ausfüllt wird. Die Methode kann nur für Schüttgüter
mit einem hohen Nässeanteil und für relativ geringe
Drücke funktionieren, da sonst nicht ausreichend gute Dichtheit
erreicht werden kann. Durch die Verdichtung des Materials wird dessen
spezifische Oberfläche verringert, wodurch es zu Schwierigkeiten
beim Abbrand im Ofen kommt.
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Die
DE 2 249 453 A1 zeigt
eine Zuführvorrichtung für granulares Brennmaterial
zu einem unter erhöhtem Druck stehenden Ofenraum mittels
zweier Förderschnecken. Eine erste Förderschnecke
fördert das Material von einer nicht unter Überdruck
stehenden Entnahmestelle weg und komprimiert es an ihrem Ende zu
einem dich ten Pfropfen. Ofenseitig wird der Pfropfen durch eine
Vorrichtung wieder zerschabt und das zerschabte Material wird durch
eine zweite Förderschnecke dem Ofen zugeführt.
Die zweite Förderstrecke steht unter dem Druck, welcher
im Ofenraum herrscht. Wenn überhaupt, kann die vorgeschlagene
Methode nur für eine sehr enge Gruppe von zu fördernden
Materialien funktionieren und erfordert sicherlich auch dann sehr
viel Überwachung und Wartung.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung für das Zufördern von förderfähigem
Material zu Reaktionsöfen, in welchen auch ein Überdruck
herrschen kann, zu schaffen. Das Fördern soll robust gegenüber
Variationen von Zusammensetzung, Partikelgrößenverteilung
und weiteren Materialeigenschaften des geförderten Materials
funktionieren. Es soll auch trockenes Material, dessen Partikel
zu Rohrwänden etc. einen hohen Reibbeiwert aufweisen, zugefördert
werden können. Es soll nicht zwangsweise erforderlich sein,
gemeinsam mit dem zu fördernden Material Förderluft
bzw. Fördergas in den Reaktionsofen einzubringen. Das Fördern
soll auch bei sehr langen Förderstrecken, welche auch Richtungsänderungen,
ansteigende Streckenabschnitte und Verteilerstellen beinhalten kann,
sicher und robust funktionieren.
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Zum
Lösen der Aufgabe wird vorgeschlagen, das zu fördernde
Material innerhalb eines druckdicht von der Außenluft abgeschlossenen
Hohlraumes mittels drucklos arbeitender mechanischer Fördermittel zu
fördern. In den Hohlraum wird das Material dazu über
eine Schleuse und einen Vorratsbehälter eingebracht, welcher
im Betriebszustand von der Außenluft abgeschlossenen und
mit besagtem Hohlraum verbunden ist. Vorteilhafterweise ist der
Vorratsbehälter selbst als Schleuse ausgebildet. Innerhalb
des druckdicht von der Außenluft abgeschlossenen Hohlraumes
werden drucklos arbeitende mechanische Förderer nicht nur
zur direkten Austragung aus dem Vorratsbehälter oder zur
direkten Eintragung in den Reaktionsofen verwendet, sondern vor
allem auch an solchen Teilstrecken des Förderweges, welche
zur Gänze von Vorratsbehälter und Reaktionsofen
mehrere Meter weit entfernt liegen. Ganz besonders vorteilhaft ist
es, derartige Förderer an aufwärts führenden
und/oder gekrümmten Streckenbereichen und/oder vor und
nach Verzweigungs punkten der Förderstrecke anzuwenden,
da in diesen Streckenbereichen andere Fördermittel verstärkt
problembehaftet sind.
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Drucklos
arbeitende mechanische Förderer im Sinne dieser Erfindung
sind solche, bei denen es für die Förderfunktion
nicht erforderlich ist, daß sich ein Druck in dem zu fördernden
Material entlang der Förderstrecke fortpflanzt, oder daß ein
gasförmiges oder flüssiges Fördermedium
das zu fördernde Material bewegt, sondern in dem das zu
fördernde Material im wesentlichen durch unmittelbaren
Kontakt mit einer bewegten Fläche des Förderers
bewegt wird. Ein drucklos arbeitender mechanischer Förderer
bewirkt im Allgemeinen keine Aufteilung des Förderstranges
in unterschiedliche Druckbereiche. Ein Beispiel für einen
derartigen Förderer ist ein Förderband. Die drucklose
Förderung bewirkt unabhängig von der Länge
der Förderstrecke keine Veränderung des Druckes
im geförderten Material oder in dem das Material umgebenden
Gas. Damit ist es anders als bei druckbeaufschlagter Förderungen
problemlos möglich, die Förderstrecke sehr lang
und auch ansteigend und/oder abgewinkelt und/oder gekrümmt auszubilden.
Damit kann der Vorratsbehälter, aus welchem Material weggefördert
wird, auch sehr weit weg vom Reaktionsofen angeordnet sein, womit Platzprobleme
am Ofen vermieden werden können.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, mit solchen drucklos arbeitenden mechanischen
Förderern zu fördern, durch welche ein Strom des
Fördergutes in eine Folge von kleinen, voneinander getrennt
bewegten Teilmengen zerlegt wird. Damit sind Förderer wie beispielweise
Kettenförderer, Spiralförderschnecken, Schleuderförderer,
Bandförderer mit Mitnehmern, Becherförderwerke
etc. gemeint, bei denen die Gesamtmenge des zu fördernden
Materials durch bewegte Teile der Fördervorrichtung in
kleine Teilmengen aufgeteilt wird, welche bewegt werden ohne daß dabei
zwischen aufeinanderfolgenden Teilmengen ein Druck ausgeübt
wird. (Im Unterschied dazu liegen beispielsweise die durch eine
Kolbenpumpe bei jedem Hub geförderten Teilmengen in der
nachfolgenden Rohrleitung aneinander an und es ist für
die Förderfunktion in der Rohrleitung unabdingbar, daß diese
Teilmengeneinen Druck aufeinander ausüben).
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Durch
die Verwendung der druckfrei arbeitenden mechanischen Fördermittel
ergibt sich im Förderstrang keine Verdichtung des zu bewegenden Materials,
sondern im Gegenteil eher eine Auflockerung. Dieses Auflockern beeinflußt
das Abbrandverhalten des geförderten Materials im Ofen
vorteilhaft.
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Indem
das Material über eine Schleuse und einen Vorratsbehälter
in den Hohlraum eingebracht wird und nicht über eine Pumpe,
braucht es nie verdichtet zu werden, was das Abbrandverhalten verschlechtern
würde, und es wird weniger Wartung erforderlich. Wenn der
Vorratsbehälter vorteilhafterweise selbst als Schleuse
ausgebildet ist, wird der Vorratsbehälter wechselweise
einmal mit der Außenluft in Verbindung gebracht und in
diesem Zustand befüllt, und zum anderen mal von der Außenluft
abgekoppelt, mit dem druckdicht von der Umgebungsluft abgeschlossenen
Hohlraum verbunden und in diesen entleert.
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Dadurch,
daß die Förderung in einem von der Außenluft
abgeschlossenen Hohlraum erfolgt, in welchem der Gasdruck gleich
oder höher ist als der Ofendruck, ist die Gefahr des Rückbrandes
aus dem Ofen entweder gar nicht gegeben oder gut beherrschbar. In
dem Hohlraum können Vorrichtungen wie Zellradschleusen,
Pendelklappen, Rückbrandsensoren, welche eine Abschottung
zum Ofenraum hin auslösen oder ähnlich wirkende
Geräte, welche Rückbrand und Rückschlag
aus dem Ofenraum verhindern sollen und dennoch im Normalbetrieb
zu förderndes Material durchlassen sollen, überflüssig werden
oder sie können einfacher und damit kostengünstiger
ausgeführt werden. Die Fördermittel im Förderstrang
brauchen nicht entgegen einem erhöhten Ofendruck anzuarbeiten,
womit das Fördern sehr erleichtert wird.
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Bevorzugt
wird innerhalb innerhalb des druckdicht von der Außenluft
abgeschlossenen Hohlraumes mittels achslosen Förderschnecken
gefördert. Damit kann kostengünstig, platzsparend,
wartungsarm und mit hoher Sicherheit gegen Verstopfung eine große
Bandbreite von Materialien mit unterschiedlichen Fördereigenschaften über
lange Strecken transportiert werden.
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Bevorzugt
mündet der Förderstrang durch ein Verbindungsrohr
in den Ofenraum hin, welches als Lanze ausgebildet ist, welche eine
gegenüber dem vorgelagerten Förderstrang verringerte
Querschnittsfläche aufweist. Bevorzugt fließt
ein Luft- oder Gasstrom durch diese Lanze in den Ofenraum hinein.
Damit kann man den schwierigen Platz-Druck- und Temperaturverhältnissen
am Durchgang durch die Ofenwand sehr gut gerecht werden.
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Weiter
bevorzugt wird durch einen drucklos arbeitenden mechanischen Förderer
in den Anfangsbereich der Lanze hinein gefördert, da damit
Verstopfung am Eingangsbereich der Lanze verhindert wird.
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Weiter
bevorzugt wird durch eine Förderschnecke in den Anfangsbereich
der Lanze gefördert, da das einfach und robust funktioniert.
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Nach
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung wird durch ein Schleuderrad
in den Anfangsbereich der Lanze gefördert, da damit das
eingebrachte Material sehr gut aufgelockert wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung und weitere vorteilhafte Details werden an Hand von
Figuren erläutert. Dabei zeigen:
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1:
zeigt eine Prinzipskizze zu einem ersten Ausführungsbeispiel.
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2:
zeigt eine Prinzipskizze zu einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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3:
zeigt eine Prinzipskizze zu einem dritten Ausführungsbeispiel.
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Gemäß 1 wird
das aus einem Vorratsbehälter 2 wie auch immer
ausgetragene Material 1 mittels einem oder mehreren Schneckenförderern 3 zu einem Übergaberaum 4 gefördert
und von diesem unter Anwendung eines weiteren Schneckenförderers 5 durch
eine als Rohr ausgebildete Lanze 6 durch eine Öffnung
in der Ofenwand 7.1 in den Ofenraum 7 gebracht.
Vorratsbehälter und Förderstrang sind von der
Außenluft abgeschlossen und stehen zumindest unter gleich
hohem Luftdruck (bzw. Gasdruck) p1 wie das Druckniveau p2 im Ofen 3.
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Die
Förderschnecken 3, 5 teilen den Strom von
Material 1 im Förderstrang in kleine Chargen auf, welche
jeweils zwischen zwei Schneckenwendeln angeordnet sind und schieben
diese in Förderichtung vorwärts. Es kommt dabei
zu keiner Verdichtung des Materials, da anders als bei einer druckbeaufschlagten
Förderung in ei nem Druckrohr kein Strang vorkommt, in welchem über
eine nennenswert lange Strecke jeweils hinten liegendes Material
vorne liegendes Material entgegen dessen Reibung an Rohrwänden
weiterschieben muß.
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Die
erfindungsgemäßen drucklos arbeitenden mechanischen
Förderer lassen sich im Bedarfsfall sehr gut durch eine
Förderstrecke, welche auf Förderluft basiert,
ergänzen. Aus mehreren Gründen – Gegendruck,
Platzmangel, Abbrandverhalten – ist es zumeist vorteilhaft,
wenn die Querschnittsfläche des als Lanze 6 bezeichneten
Rohres, welches durch die Ofenwand 7.1 in den Ofenraum 7 führt,
möglichst klein ist. Damit ist dort gegenüber
dem sonstigen Förderstrang eine sehr viel höhere
Geschwindigkeit des zu bewegenden granularen Materials erforderlich. Deshalb
und auch aus Platzgründen und aus Gründen der
in derartigen Bereichen herrschenden Hitze ist es vorteilhaft in
derartigen Lanzen 6 zumindest nicht mittels mechanischer
Förderer allein zu bewegen, sondern zumindest unterstützt
durch Förderluft. Im Beispiel gemäß 1 ist
die Förderluft jene, welche durch die Pumpen 21 und 22 dem
Förderstrang zugeführt wird und letztendlich durch
die Lanze 6 zu dem Druckniveau p2 im Ofenraum 7 abfließt.
Auf Grund der Platzverhältnisse, des hohen Ofendruckes und
der an der Einbringstelle vorherrschenden hohen Temperatur ist diese
Art des Einbringens ist vor allem für die Zuführung
von Brenn- bzw. Reaktionsmaterial in die Druckzone eines Schachtofens
für die Rohstahlerzeugung vorteilhaft.
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Um
Verstopfung am Eingangsbereich in die Lanze 6 zu vermeiden,
wird eine Förderschnecke 5, welche im Durchmesser
an den Innendurchmesser der Lanze 6 angepaßt ist
dazu verwendet, um Material aus dem Förderbereich mit größerer
Querschnittsfläche in die Lanze, welche einen vergleichsweise
sehr geringen Förderquerschnitt aufweist, einzubringen.
Auf Grund ihres kleinen Durchmessers muß die Förderschnecke 5 verhältnismäßig
schnell drehen. Das bei hohen Schneckendrehzahlen aufgrund von Fliehkraft
problematische Füllen der Wendelzwischenräume
mit dem zu fördernden Material wird durch das Strömen
von Luft aus dem Druckbereich p1 im Förderkanal in den
Druckbereich p2 im Ofen wesentlich verbessert. Wenn die Lanze 6 einfach
nur gerade ist, braucht mittels der Förder schnecke 5 nur
in ihren Anfangsbereich hinein gefördert zu werden. Durch
die sehr schnell drehende Förderschnecke 5 wird
das Material verstärkt aufgelockert womit das Abbrandverhalten
verbessert wird.
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An
Stelle der Förderschnecke 5 kann als druckfrei
arbeitender mechanischer Förderer auch ein Schleuderrad
verwendet werden. An ein solches, sich motorisch angetrieben schnell
drehendes, mit Schaufeln oder ähnlichen am Umfang vorstehenden Teilen
ausgestattete Rad, wird der Fluß aus zu förderndem
Material herangeführt und durch die Schaufeln oder ähnlichen
Teile in kleine, getrennte Einzelchargen zerteilt und weggeschleudert.
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Dadurch,
daß der Materialtransport vom Vorratsbehälter 2 zur
Einbringungsstelle am Ofen vorwiegend durch mechanische Fördermittel
erfolgt und nicht wie bei vorbekannten Bauweisen mittels Druck bzw.
Druckluft, wird die Förderfunktion sehr viel unabhängiger
von den genauen Eigenschaften des zu fördernden Materials.
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Dadurch,
daß gemäß 1 und 2 nur im
letzten Teil des Förderstranges unter Zuhilfenahme von
Förderluft gefördert wird, kann die Menge an erforderlicher
Förderluft im Verhältnis zur Menge des zu förderndem
Materials erforderlichenfalls auch sehr gering eingestellt werden.
Damit wird gegenüber einem stärker auf Förderluft
basierenden Materialtransport die Steuerung der Reaktion im Ofen
weniger vom Fördermechanismus beeinflußt.
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Die
Ausführungsvariante gemäß 2 unterscheidet
sich von jener gemäß 1 dadurch, daß vor
der letzen Förderschnecke 5, welche unterstützt
durch einen Luftstrom in die Lanze 6 fördert, ein
flexibler Schneckenförderer 13 angeordnet ist. Dieser
besteht aus einer flexiblen achslosen Förderschnecke und
einem diese umgebenden Schlauch. Eine derartige Ausführung
ist gegenüber einer starren Ausführungsform vorteilhaft,
da damit die an der Einbringstelle in den Ofen oftmals erforderlichen Wartungsarbeiten
rascher durchgeführt werden können.
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In 2 ist
durch die strichliert angedeutete Druckluftleitung 24 symbolisiert,
daß die Förderluft entweder direkt an der Lanze
dem Förderstrang zugeführt werden kann, oder schon
zu Beginn des flexiblen Abschnittes der Förderstrecke.
Unter Umständen kann der flexible Schneckenabschnitt auch durch
einen Schlauch allein, ohne darin angeordnete Förderschnecke
realisiert werden.
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In 3 ist
veranschaulicht, daß es nicht ausgeschlossen ist, in jenem
Förderstrang, welcher von der Außenluft abgeschlossen
ist, durch Teilstrecken 8 Material auch mittels Förderluft
zu fördern. Vor allem bei sehr weiten Förderstrecken
und unkomplizierten Materialien kann das durchaus sinnvoll sein. Bevorzugt
für verzweigungsfreie und gerade Streckenabschnitte kann
man eine pneumatische Förderung, also eine Förderung
mittels Förderluft einrichten. Damit dadurch nicht zu viel
Luft eingeblasen wird, kann wie in 3 skizziert,
Förderluft nach Ende derartiger Strecken 8 auch
wieder mittels einer Pumpe 26 abgesaugt werden.
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Vor
allem dann, wenn die Zuführung in den Ofenraum auch über
eine größere Querschnittsfläche erfolgen
kann und wenn in dem an den Zuführbereich angrenzenden
Teil des Ofenraums keine sehr hohen Temperaturen herrschen, kann
die Einbringung des Materials in den Ofenraum auch ohne Förderluft
erfolgen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung sind besonders vorteilhaft für die Einbringung
von granularen, trockenen oder nassen Abfall- und Reststoffen in Öfen
anwendbar, da genau diese Stoffe bzw. Stoffgemische in ihrer Konsistenz
starken, oft kaum vorher bestimmbaren Schwankungen jener physikalischen
Eigenschaften unterliegen, welche „Fließfähigkeit” und „Förderfähigkeit” beeinflussen
und da das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die
erfindungsgemäße Vorrichtung extrem robust gegenüber
derartigen Schwankungen funktioniert.
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An Öfen
bei denen das erfindungsgemäße Verfahren und die
erfindungsgemäße Vorrichtung besonders vorteilhaft
anwendbar sind, sind Öfen für die Zementherstellung
und ganz besonders Hochöfen für die Rohstahlerzeugung
zu nennen. Bei bei den Öfen können Abfall- und
Reststoffe nutzbringend und umweltschonend mit dem zusätzlichen
Effekt der Einsparung von fossilen Energieträgern verbrannt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung können mehr
und unterschiedlichere Abfall- und Reststoffe unter wirtschaftlichen
Bedingungen dieser Nutzung zugeführt werden. Bei den besonders
schwierigen Verhältnissen am Hochofen kommt die Robustheit der
Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonderst gut
zu Geltung.
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Es
ist vorteilhaft, zumindest in jenem Bereich des von der Außenluft
abgeschlossenen Hohlraumes, in welchem drucklos mechanisch gefördert wird,
eine inerte Atmosphäre vorzusehen. Damit können
sehr einfach Brände und Explosionen im Förderstrang
verhindert werden. Beispielsweise kann dazu mittels der Pumpe 21 gemäß 1 und 2 kontinuierlich
eine geeignete Menge Stickstoff oder CO2 oder
Luft mit reduziertem Sauerstoffanteil in den Vorratsbehälter 2 und
damit in den Förderstrang zugeführt werden. Falls
man für die Lanze 6 darüber hinaus eine
größere Menge Fördergas pro Zeit oder ein
andersartiges Fördergas benötigt, kann man dieses
durch die weitere Pumpe 22, welche gezielt in den Endbereich
des Förderstranges pumpt, zusätzlich hinzufügen.
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In
sehr vielen Anwendungsfällen ist es erforderlich, das in
den Reaktionsofen zu fördernde Material aus unterschiedlichen
Einzelkomponenten zusammen zu mischen und/oder es durch Durchmischen
bzw. Rühren in förderfähigen Zustand
zu bringen bzw. in förderfähigem Zustand zu halten.
Entzündungs- und Explosionsgefahr die bei derartigen Misch-
oder Rührvorgängen auftreten kann, wird elegant
vermieden, wenn dieses Mischen bzw. Rühren im Vorratsbehälter 2 durchgeführt
wird und wenn dazu der Vorratsbehälter 2 in besagter
Weise mit einer inerten Atmosphäre befüllt ist.
Der Vorratsbehälter 2 kann dazu selbst als sich
drehender, gegen Außenluft entsprechend abgedichteter,
ggf. unter Überdruck stehender Trommelmischer ausgeführt
sein und/oder ein Rührwerk beinhalten.
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- 1
- in
den Ofen zu förderndes Material
- 2
- Vorratsbehälter
(im Betrieb von Außenluft getrennt)
- 3
- Schneckenförderer
- 3.1
- Schneckenförderer
- 3.2
- Schneckenförderer
- 4
- Übergaberaum
innerhalb Förderstrecke
- 5
- Schneckenförderer
am Ende der Förderstrecke
- 6
- Lanze,
welche in den Ofenraum führt
- 7
- Ofenraum
- 7.1
- Ofenwand
- 8
- pneumatische
Förderstrecke
- 13
- flexibler
Schneckenförderer
- 14
- Übergaberaum
innerhalb Förderstrecke
- 21
- Luftpumpe
- 22
- Luftpumpe
- 23
- Druckluftleitung
- 24
- Druckluftleitung
- 25
- Luftpumpe
- 26
- Luftpumpe
- p1
- Druck
im Förderstrang
- p2
- Druck
im Ofenraum
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19909132
A1 [0005, 0007]
- - EP 0060137 A1 [0006]
- - EP 48008 A1 [0008]
- - EP 299231 A1 [0008]
- - EP 302047 A1 [0008]
- - WO 9746719 A1 [0008]
- - WO 9911825 A1 [0008]
- - WO 200148251 A1 [0008]
- - EP 0662926 B1 [0009]
- - DE 10202490 C1 [0009]
- - DE 2249453 A1 [0010]