DE19936971C1 - Mehrstufiges Beschickungsverfahren für stückiges Einsatzgut und Stoffgemische in Druckräume - Google Patents
Mehrstufiges Beschickungsverfahren für stückiges Einsatzgut und Stoffgemische in DruckräumeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrstufiges Verfahren zur Einbringung von kohlenstoffhaltigen Einsatzstoffen in einem Behandlungsraum, vorzugsweise einem Druckvergasungsreaktor nach dem Prinzip des Hochtemperatur-Winkler-Verfahrens. Hierbei wird das Einsatzgut in der ersten Stufe zunächst förderbar gemacht. In der zweiten Stufe findet eine Kompaktierung statt, wodurch das Einsatzgut agglutiniert und sich sein Hohlraummantel so deutlich verringert, daß ein fließfähiges Medium mit selbstdichtenden Eigenschaften erzeugt wird. In der dritten Stufe wird dieses Medium homogenisiert und in geregelter Weise in den Behandlungsraum eingebracht. In den drei Verfahrensstufen kommen Konusmischer, Ballenpresse, Stopfer, Dickstoff-Kolbenpumpe und Schnecken zum Einsatz.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrstufiges Verfahren zur
Einbringung von kohlenstoffhaltigem Einsatzgut, das in ei
nem Behandlungsraum, vorzugsweise einem Druckvergasungsre
aktor nach dem Prinzip des Hochtemperatur-Winkler-Verfah
rens zum Einsatz kommt.
Im Betrieb von Druckvergasungsreaktoren ist die
Aufgabe fester Einsatzstoffe in den Vergasungsreaktor ein
zentrales Problem: Zum einen herrschen am Reaktoreintritt
in der Regel hoher Druck und hohe Temperatur, was hohe An
forderungen an die Dichtungskonstruktion und die dabei zum
Einsatz kommenden Materialien an der Aufgabestelle des Ein
satzgutes stellt, zum anderen bedingt die Betriebsweise ei
nes Vergasungsreaktors unter Sauerstoffabschluß, daß die
Zugabe des Einsatzgutes gleichförmig bei gleichzeitig hohem
Durchsatz erfolgen muß und Gasdichtheit erfordert. Bei ei
nem in sich inhomogenem Einsatzgut mit wechselndem Kohlen
stoff-, Sauerstoff- und Feuchtegehalt kommt erschwerend
hinzu, daß die Zugabe in geregelter Weise entsprechend der
Messungen der Reaktorzustandsgrößen erfolgen muß. Ein sol
ches, überwiegend kohlenstoffhaltiges Einsatzgut, welches
mit Stückgrößen von bis zu 100 mm zweidimensional, eine Di
mension kann größer sein, vorgelegt wird, einen Feuchtig
keitsgehalt von 0% bis höchstens 50% bezogen auf die Troc
kenmasse besitzt und als Schüttgut einen gasförmigen Hohl
raumanteil von mindestens 30% aufweist, ergibt sich zum
Beispiel als Reststoff aus Shredder-Leichtgut der Altauto
verwertung, aus Kunststoffabfällen, zerkleinerten Altrei
fen, entwässerten Klärschlämmen, Braun- und Steinkohle mit
hohem Teergehalt, zerkleinertem Haushaltsmüll, zerkleiner
ten Holzabfällen und Stroh.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, die
vorstehend genannten Probleme zu überwinden.
Die vorliegende Erfindung löst die beschriebenen
Probleme durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale, näm
lich durch ein mehrstufiges Verfahren für die Beschickung
eines gas- und/oder druckdichten Behandlungsraumes, insbe
sondere für die Beschickung eines Reaktors für einen Druck
vergasungsprozess nach dem Hochtemperatur-Winkler Verfahren
(HTW-Verfahren) mit einem überwiegend stückigen, kohlen
stoffhaltigen Einsatzgut oder Stoffgemisch, wobei:
- - in einer ersten Verfahrensstufe das Einsatzgut als Schüttgut und portioniert in einer Weise aufgegeben wird, daß es förderfähig wird,
- - in einer zweiten Verfahrensstufe das Einsatzgut in einen gas- und/oder druck dichten, mit dem Behandlungsraum kommunizierenden Füllraum hineingepresst wird, dabei unter weiterer Komprimierung einen Vorgang des Verklebens, Zusam menballens und Verklumpens, im folgenden als agglutinieren bezeichnet, erfährt, um allein oder zusammen mit den zuvor in den Füllraum eingepressten Kompri matportionen einen form- und/oder kraftschlüssigen, fluidartigen Pfropfen zum gas- und/oder druckdichten Abschluss des Füllraums hinsichtlich der mit atmosphäri scher Umgebung kommunizierenden ersten Verfahrensstufe zu bilden,
- - in einer dritten Verfahrensstufe das Komprimat als Prop fenströmung entweder stückweise oder portioniert in den Behandlungsraum übergeleitet wird, wobei das Einsatzgut trocken und durch mechanisch wirkende Mittel pumpfähig gemacht wird, es die Fließeigenschaften eines sehr zäh flüssigen Bingham-Fluids annimmt, und dabei sein Hohl raumanteil auf Werte zwischen 0 bis 15% reduziert wird und es so aus dem Füllraum in den Behandlungsraum, also beispielsweise in den Vergasungsreaktor des HTW-Verfah rens übergeleitet werden kann.
Üblicherweise werden zum Eintrag von den oben be
schriebenen Brennstoffen in unter Überdruck betriebene Be
handlungsräume entweder Schrägrohre oder Eintragsschnecken
oder pneumatisch betriebene Eintragsorgane verwendet, wie
die DE 195 48 324 lehrt. Dies begründet sich darin, daß hi
storisch vorwiegend Kohle als Einsatzstoff für Druckverga
sungen eingesetzt wurde, für die die in atmosphärisch be
triebenen Feuerungsanlagen bewährten Eintragssysteme in
leicht modifizierter Form übernommen wurden. Diese Kohle
wurde entweder auf ein Maximalkorn von 2 bis 6 mm gebracht,
dann in einen Schleusenbehälter geschüttet, der Behälter
wurde druckdicht verschlossen, mit Inertgas unter Druck ge
setzt, und die Schüttung wurde mit Eintragsschnecken
und/oder Zellenradschleusen in den Behandlungsraum einge
bracht. Aufgrund des Chargierbetriebs des einzelnen Systems
bei der Druckbeaufschlagung waren für eine kontinuierliche
Betriebsweise mehrere sich abwechselnde schleusenartige Sy
steme erforderlich. Oder die Kohle wurde analog zur tradi
tionellen Staubfeuerung feingemahlen und pneumatisch unter
Druck in den Reaktionsraum eingebracht. Da aufgrund des im
Behandlungsraum vorherrschenden hohen Drucks das für die
Vergasung benötigte Gasvolumen klein gegenüber einer Ver
brennung gleicher Leistung ist, bauen Druckvergaser relativ
schmal und erlauben daher nur klein bauende Eintragssy
steme, inbesonders hinsichtlich ihrer Eintrittsöffnung in
den Reaktionsraum, was zur Folge hat, daß sehr hohe spezi
fische Durchsatzraten von den Eintragssystemen erreicht
werden müssen. Hierdurch ergibt sich zur Zeit ein die
Durchsatzleistung beschränkendes Kriterium für den Betrieb
von Druckvergasungen, die feste Einsatzstoffe verwenden,
auch hinsichtlich des erreichbaren Drucks, unter dem die
Druckvergasung noch wirtschaftlich betrieben werden kann.
Dieses Problem wird bei der Verwendung der in die
ser Erfindung vorgesehenen Einsatzstoffe noch erheblich
verschärft: Üblicherweise liegen die Kohlenstoffgehalte und
Heizwerte von Reststoffen aus Shredder-Leichtgut der Altau
toverwertung, aus Kunststoffabfällen, zerkleinerten Altrei
fen, entwässerten Klärschlämmen, zerkleinertem Haushalts
müll, zerkleinerten Holzabfällen und Stroh deutlich unter
den Kohlenstoffgehalten und Heizwerten von Kohle; es müssen
also vergleichsweise größere Massen in den Vergasungsreak
tor gefördert werden als dies bei Kohle der Fall wäre, um
die gleiche Gasausbeute zu erreichen. Des weiteren läßt
sich ein Maximalkorn von 2 bis 6 mm aufgrund betrieblicher
Probleme bei der Zerkleinerung nur schwer erreichen und er
fordern einen größeren Aufwand an Energie und Investitio
nen, weswegen üblicherweise entweder eine Korngröße von 40
mm gewählt wird oder eine Pyrolysestufe der eigentlichen
Druckvergasung vorangeschaltet werden muß, wie z. B. die DE
41 23 406 A1 lehrt. Letzteres gilt insbesonders für den Fall,
daß eine Feinmahlung erfolgen soll. Schüttungen mit größe
ren Korngrößen besitzen aber die unangenehme Eigenschaft,
daß sie in der Regel ein größeres Lückenvolumen aufweisen,
was bei der Förderung den Volumenstrom bei gleichem Massen
durchsatz vergrößert und somit tendenziell auch die Ein
trittsöffnung am Behandlungsraum. Wenn außerdem bei der
Zerkleinerung Formen erzeugt werden, die von der Idealform
der starren Kugel deutlich abweichen, also z. B. Splitter,
Fadengewirre, Flocken, Schnipsel, Schaumstoff und derglei
chen, verschlechtern sich die Transport- und Fördereigen
schaften der Schüttung erheblich, was noch dadurch ver
stärkt werden kann, daß einzelne Komponenten, wie z. B. die
Eingangs erwähnten teerhaltigen Stein- und Braunkohlen,
klebrige Eigenschaften besitzen können.
Überraschenderweise zeigte sich aber in Versuchen,
daß die unangenehmen Transport- und Fördereigenschaften des
Einsatzgutes in ihr Gegenteil verkehrt werden können, wenn
das Einsatzgut zunächst in geeigneter Weise vorgelegt, för
derbar und damit als Vorlage für eine Pumpe geeignet ge
macht wird. Hierbei bewirkt die Art der Vorbehandlung, daß
sich aus der lockeren Schüttung ein selbsttragendes und
sich selbst zusammenhaltendes Gefüge herausbildet, welches
zusammenbindet beziehungsweise agglutiniert. Hierbei kann
sich schon bei der Vorbehandlung das Hohlraumvolumen deut
lich verkleineren.
Welche Arten der Vorbehandlung sich im einzelnen
als am besten geeignet erweisen, ist abhängig vom jeweili
gen Einsatzstoff:
- a) Organische, faserige Stoffe werden vorzugsweise in einer Ballenpresse vorkompaktiert, wie sie in der Landwirt schaft üblicherweise zum Einsatz kommt, wobei möglichst kleine Ballen erzeugt werden. Je nach den geplanten La gerzeiten für die erhaltenen Ballen und der Konsistenz des Einsatzmaterials werben die Ballen dabei durch ein sie umfassendes Netz oder eine Folie zusammengehalten bzw. gegen Umgebungseinflüsse geschützt. Die Ballen kön nen auf einem Förderband in einfacher Weise gefördert oder auch direkt in den Einfülltrichter der Dickstoff- Kolbenpumpe abgeworfen werden. Deshalb sieht eine Ausge staltung der Erfindung vor, daß in der ersten Verfahrens stufe die Vorkompaktierung durch eine Ballenpresse er folgt, die das stückige Einsatzgut zu runden, zylindri schen Baller kompaktiert, und die Ballen mit amen einem sie umhüllenden Netz oder einer sie umhüllenden Plastikfolie zusammengehalten werden. Geeignete Ballenpressen für Ab fallstoffe werden von verschiedenen Firmen angeboten.
- b) Splitter, Fadengewirre, Flocken, Schnipsel und derglei chen werden vorzugsweise in einem konischen Behälter mit einer mechnischen Auflockerungsvorrichtung, die als ro tierende, im Behälter umlaufende Schnecke ausgeführt ist, vorbehandelt, im folgenden als Konusmischer bezeichnet. Hierbei wirkt die im Konus mitrotierende Schnecke wie ein Knethaken und bewirkt auf diese Weise eine gute Vermen gung und somit ein geeignetes Gefüge für den nachfolgen den Pumpvorgang. Es zeigte sich in Versuchen als günstig, die mitrotierende Schnecke rückwärts laufen zu lassen, so daß sich eine Aufwärtsbewegung in der Nähe der Schnecke einstellt, was die Vermengung und die Gefügebildung un terstützt. Zweckmäßigerweise wird der Transport aus dem Konusmischer direkt in den Pumpentrichter von einer För derschnecke vorgenommen. Deshalb sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß in der ersten Verfahrensstufe die Vorbehandlung durch einen Konusmischer erfolgt und die Einsatzstoffe durch die untere enge Konusmischer-Öffnung dem Auslaß dieser ersten Verfahrensstufe zugeführt wer den.
- c) Klebrige Stoffe, sehr leichte und besonders elastische Stoffe, zum Beispiel Schaumstoffreste, werden vorzugs weise mit Stopfern vorkomprimiert. Zweckmäßigerweise wird der Transport aus dem Konusmischer direkt in den Pumpen trichter von einer Förderschnecke vorgenommen. Deshalb sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Vor behandlung in der ersten Verfahrensstufe durch Stopfer erfolgt, die in einem trichterförmigen Gefäß zur engeren Trichteröffnung hin fördernd angeordnet sind und die enge Trichteröffnung ein Auslaß der ersten Verfahrensstufe ist.
Überraschenderweise zeigte es sich in Versuchen,
daß das Einsatzgut mittels einer Dickstoff-Kolbenpumpe, wie
sie üblicherweise bei der Förderung von pastösen Stoffen
wie entwässertem Klärschlamm oder Flüssig-Beton verwendet
wird, ohne betriebliche Probleme gefördert werden kann und
gleichzeitig Dichtungsfunktionen übernimmt. Da diese Pump
barkeit einer der Hauptvorzüge der Erfindung darstellt,
können die Vorzüge einer Kolbenpumpe voll zur Geltung kom
men: Sie kann über eine Zuführleitung in den Reaktor unter
günstigen räumlichen Aufstellungsbedingungen betrieben wer
den. Weiterhin bewirkt der Gegendruck des Behandlungsraumes
während der Endkompaktierung im Verdichtungsraum der Kol
benpumpe eine elastische Kompression der nach der Vorkom
paktierung verbliebenen gasförmigen Hohlraumanteile, die
jedoch aufgrund der Vorkompaktierung keine kontinuierliche
Phase mehr ausbilden können. Diese Elastizität wirkt wie
eine Dichtung; da keine Gaskanäle bestehen, kann keine Gas
rückströmung aus dem Behandlungsraum im Inneren der Zuführ
leitung mehr auftreten, außerdem wird das Einsatzgut ela
stisch an die Wandung der Zuführleitung gedrückt, was Rand
strömungen unterbindet. Aufgrund des Druckverlustes bei der
Förderung durch die Zuführleitung ist gewährleistet, daß
diese elastische Wirkung immer den Gegendruck des Behand
lungsraums übersteigt. Daher sieht die Erfindung vor, diese
Art der Endkompaktierung anzuwenden.
Die wechselnder Eigenschaften des Einsatzgutes
hinsichtlich der Vergasungseigenschaften sowie des erzeug
ten Gases und der erzeugten Aschen verlangen Homogenisie
rung und Dosierbarkeit. Hierzu wird ein weiterer Konusmi
scher vorgesehen, der mit einer gekühlten, Eintragsschnecke
herkömmlicher Bauart verbunden ist. Dieser weitere Konusmi
scher dient als Zwischenlager und Homogenisator des Ein
satzgutes und wird wie die Eintragsschnecke auf der glei
chen Druckstufe wie der Behandlungsraum betrieben, so daß
keine Gasströmung entgegen der Förderrichtung auftritt. Er
wird mit der vorgenannten Dickstoff-Kolbenpumpe einlaßsei
tig verbunden und vermischt das Einsatzgut. Daher sieht die
Erfindung vor, daß die Dickstoff-Kolbenpumpe in einen wei
teren, druckdicht ausgeführten Konusmischer fördert, der
die Pulsation der Förderung der Dickstoff-Kolbenpumpe ver
gleichmäßigt, einen Zwischenspeicher bildet, Ballen und Zu
sammenballungen auflöst ohne den Kompaktierungsgrad zu ver
ändern, und das Einsatzgut einer Eintragsschnecke zuführt,
die es direkt in den Behandlungsraum fördert.
Die Erfindung wird am folgenden Ausführungsbei
spiel in der Figur näher erläutert:
Das wechselnde Einsatzgut 1 wird mittels eines Gurtförde
rers oder eines Becherwerks je nach Eigenschaften entweder
in die Ballenpresse 2 oder oder in die Ballenpresse 5 oder
in den Konusmischer 6 oder in den Konusstopfer 8 abge
worfen. Von der Ballenpresse 2 gelangt das vorkompaktierte
Einsatzgut in das Ballenlager 3, wo es langfristig gelagert
werden kann. Aus dem Ballenlager 3 kann das Einsatzgut be
darfsweise mittels des Transportbandes 4 zum Einfülltrich
ter 10 der Dickstoff-Kolbenpumpe 11 gefördert werden. Wenn
keine Zwischenlagerung erwünscht ist, kann das Einsatzgut
auch in der Ballenpresse 5 vorkompaktiert werden, die di
rekt mit dem Einfülltrichter 10 der Dickstoff-Kolben
pumpe 11 verbunden ist. Alternativ kann das Einsatzgut aus
dem Konusmischer 6 mittels der Austragsschnecke 7 oder aus
dem Konusstopfer 8 mittels der Austragsschnecke 9 in den
Einfülltrichters 10 der Dickstoff-Kolbenpumpe 11 ausgetra
gen werden. In der Dickstoff-Kolbenpumpe 11 wird das Ein
satzgut komprimiert und agglutiniert und von dort aus durch
die Förderrohrleitung 12 direkt in den Konusmischer 13 ge
pumpt. Das Einsatzgut aus dem Konusmischer 13 wird über die
Austragsschnecke 14 von der gekühlten Eintragsschnecke 15
durch die Behälterwandung 16 in den Behandlungsraum 17 in
dosierter und geregelter Weise eingebracht.
Im vorgenannten Ausführungsbeispiel stellen die
Bezugsnummern 1 bis 10 die erste Verfahrensstufe, die Num
mern 11 und 12 die zweite Verfahrensstufe, und die Nummern
13 bis 15 die dritte Verfahrensstufe dar.
1
Einsatzgut
2
Ballenpresse
3
Ballenlager
4
Transportband
5
Ballenpresse
6
Konusmischer
7
Austragsschnecke
8
Konusstopfer
9
Austragsschnecke
10
Einfülltrichter der Dickstoff-Kolbenpumpe
11
Dickstoff-Kolbenpumpe
12
Förderrohrleitung
13
Konusmischer
14
Austragsschnecke
15
Eintragsschnecke
16
Wandung des Behandlungsraums
17
Behandlungsraum (angedeutet)
Claims (10)
1. Mehrstufiges Verfahren für die Beschickung eines gas-
und/oder druckdichten Behandlungsraumes, insbesondere
für die Beschickung eines Reaktors für einen Druckverga
sungsprozess nach dem Hochtemperatur-Winkler Verfahren
(HTW Verfahren) mit einem nicht fließfähigen, überwie
gend stückigen, kohlenstoffhaltigen Einsatzgut oder
wahlweise einem Stoffgemisch, welches:
- a) mit Stückgrößen von bis zu 100 mm zweidimensional, eine Dimension kann größer sein, vorgelegt wird;
- b) einen Feuchtigkeitsgehalt von 0% bis höchstens 50% bezogen auf die Trockenmasse besitzt und
- c) als Schüttgut einen gasförmigen Hohlraumanteil von mindestens 30 aufweist, wobei,
- - in einer ersten Verfahrensstufe das Einsatzgut als Schüttgut und portioniert in einer Weise aufgegeben wird, daß es förderfähig wird,
- - in einer zweiten Verfahrensstufe das Einsatzgut in ei nen gas- und/oder druckdichten, mit dem Behandlungsraum kommunizierenden Füllraum hineingepresst wird, das Ein satzgut bzw. Stoffgemisch dabei unter Komprimierung ag glutiniert, um allein oder zusammen mit den zuvor in den Füllraum eingepressten Komprimatportionen einen form- und/oder kraftschlüssigen, fluidartigen Propfen zum gas- und/oder druckdichten Abschluß des Füllraums hinsicht lich der mit atmosphärischer Umgebung kommunizierenden ersten Verfahrensstufe zu bilden,
- - in einer dritten Verfahrensstufe das Komprimat homoge nisiert und in den Behandlungsraum eindosiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzgut trocken und durch mechanisch wirkende Mittel pumpfähig gemacht wird, es die Fließeigenschaften eines sehr zähflüssigen Bing ham-Fluids annimmt, und dabei sein Hohlraumanteil auf Werte zwischen 0 und 15% reduziert wird und es so aus dem Füllraum in den Behandlungsraum übergeleitet werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Verfahrensstufe die Förderbarkeit durch
eine Ballenpresse erreicht wird, die das Einsatzgut zu
runden, zylindrischen Ballen kompaktiert, und die Ballen
mit einem sie umhüllenden Netz oder einer sie umhüllen
den Plastikfolie zusammengehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die umhüllten Ballen einem Ballenlager zugeführt werden,
aus dem sie mittels einer Fördereinrichtung entnommen
und so dem Auslaß dieser ersten Verfahrensstufe zuge
führt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Verfahrensstufe die Förderbarkeit durch
einen Konusmischer erreicht wird und das Einsatzgut
durch die untere enge Konusmischer-Öffnung mittels eines
Austragsorgans dem Auslaß dieser ersten Verfahrensstufe
zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die interne Förderschnecke des Konusmischers derart be
trieben wird, daß sich in der unmittelbaren Umgebung der
Förderschnecke eine Aufwärtsströmung des zu fördernden
Gutes einstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Förderbarkeit in der ersten Verfahrensstufe durch
Stopfer erreicht wird, die in einem trichterförmigen Ge
fäß zur engeren Trichteröffnung hin fördernd angeordnet
sind und das Einsatzgut durch die enge Trichteröffnung
mittels eines Autragsorgans dem Auslaß der ersten Ver
fahrensstufe zugeführt wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Verfahrens
stufe die weitere und agglutinierende Komprimierung des
Einsatzgutes mittels einer Dickstoff-Kolbenpumpe er
folgt, deren Einlaß entweder mit einem einzigen Auslaß
aus der ersten Verfahrensstufe verbunden ist oder aber
wahlweise umschaltbar mit je einem von mehreren Ausläs
sen der ersten Verfahrensstufe verbunden oder aber
gleichzeitig mit mehreren Auslässen der der ersten Ver
fahrensstufe verbunden ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2, 3 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vorkompaktierten, zylindrischen
ballen im Durchmesser höchstens 10% von dem Innendurch
messer der verwendeten Dickstoff-Kolbenpumpe abweichen
und in fluchtender Weise gefördert werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 2, 3, 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß entweder auf der Innenwandung des
Zylinders der Dickstoff-Kolbenpumpe oder auf den vorkom
paktierten, zylindrischen Ballen ein Gleitmittelzusatz
aufgebracht wird, der den Reibungswiderstand der Kompri
mat-Portionen während des Kompaktierungs- und Förde
rungsvorganges verringert.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer dritten Verfahrens
stufe die Dickstoff-Kolbenpumpe in einen druckdicht aus
geführten, weiteren Konusmischer fördert, der der die
Pulsation der Förderung der Dickstoff-Kolbenpumpe ver
gleichmäßigt, einen Zwischenspeicher bildet, Ballen und
Zusammenballungen auflöst ohne den Kompaktierungsgrad zu
verändern, und das Einsatzgut einer Eintragsschnecke zu
führt, die es direkt in den Behandlungsraum fördert.
Priority Applications (3)
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