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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem, umfassend
- – einen Brennstoffzellenstapel, der
bei Betrieb an seinem elektrischen Ausgang eine elektrische Leistung
liefert und eine Mehrzahl von Membran-Elektroden-Anordnungen, MEAs,
aufweist, die voneinander durch elektrisch und thermisch leitfähige
Bipolarplatten getrennt sind,
- – einen elektrischen Energiespeicher und
- – eine aus dem elektrischen Energiespeicher gespeiste,
elektrische Heizeinrichtung in thermischem Kontakt zu dem Brennstoffzellenstapel.
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Stand der Technik
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Die
Gewinnung elektrischer Energie aus einer chemischen Reaktion in
einer Brennstoffzelle ist allgemein bekannt. Brennstoffzellen bestehen
typischerweise aus wenigstens einer Membran-Elektroden-Anordnung,
kurz MEA, bestehend aus einer polymeren, ionenleitfähigen
und gasdichten Elektrolytmembran, PEM, und zwei Gasdiffusionselektroden, die
an den beiden Seiten der Membran flächig anliegen. Die
Gasdiffusionselektroden umfassen üblicherweise in Kontakt
zur Elektrolytmembran eine Elektrodenschicht aus einem Elektrokatalysator,
welcher auf einem porösen Trägermaterial, üblicherweise
Ruß, fein dispergiert ist und eine Gasdiffusionslage aus
einem Fasermaterial, üblicherweise einem Graphitvlies,
welches die MEA nach außen abschließt. Beim Betrieb
der Brennstoffzelle wird anodenseitig ein wasserstoffhaltiges Gas
eingeleitet. Dieses verteilt sich über die Gasdiffusionselektrode,
wobei der Wasserstoff in Protonen und Elektronen aufgespalten wird.
Die Elektronen werden in einem zwischen Anode und Kathode angeschlossenen
Stromkreis zugeführt. Die Protonen wandern durch die PEM
und werden an der kathodenseitigen Elektrode mit Sauerstoff, welcher
kathodenseitig eingeleitet wird, und den über den Stromkreis
rückgeführten Elektronen unter Bildung von Wasser
umgesetzt. Der entstehende Elektronenfluss bildet einen elektrischen
Strom, mit dem beispielsweise angeschlossene Verbraucher betrieben
werden können.
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Typischerweise
werden Brennstoffzellen nicht einzeln sondern in Form von Brennstoffzellenstapeln
eingesetzt, in denen mehrere MEAs in Reihe hintereinander geschaltet
sind. Die MEAs sind jeweils durch so genannte Bipolarplatten getrennt,
die der mechanischen Stabilisierung, der elektrischen Kontaktierung
und der Zuführung der Reaktionsgase bzw. Abführung
von Reaktionsprodukten in entsprechenden Kanalsystemen in den Bipolarplatten
dienen. Die Bipolarplatten sind häufig mit einem internen,
geschlossenen Kanalsystem zur Kühlung der sich bei Betrieb
aufheizenden MEAs ausgestattet, welches zwischen Anoden- und Kathodenseite
der Bipolarplatten liegt und räumlich von den MEAs getrennt
ist.
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Die
zitierte
DE 10
2004 061 784 A1 diskutiert die Problematik des Betriebs
von Brennstoffzellenstapeln bei sehr niedrigen Temperaturen, bei
denen das entstehende Wasser an kalten Bipolarplatten kondensieren
oder gefrieren kann. Um Abhilfe zu schaffen wird der Einbau elektrischer
Heizelemente in Endplatten, d. h. thermisch und elektrisch isolierenden
Begrenzungsplatten des Brennstoffzellenstapels vorgeschlagen. Die
Heizelemente sollen direkt durch den in wärmeren MEAs des
Brennstoffzellenstapels erzeugten Strom gespeist werden. Nachteilig
bei dieser Lösung ist die Notwendigkeit, des Betriebs wenigstens
einiger MEAs zur Heizung des Brennstoffzellenstapels. Dies setzt
jedoch die Verwendung von sehr reinem Brenngas voraus. Verwendet
man hingegen als Brenngas für die Brennstoffzelle ein Reformatgas,
d. h. ein wasserstoffhaltiges Gas mit Anteilen von Kohlenmonoxid
(CO), welches in einem so genannten Reformer aus Kohlenwasserstoffen
gewonnen wird, führt dies zum Zusammenbrechen der Zellspannung,
da CO als Katalysatorgift für die MEAs wirkt. CO wirkt
als Katalysatorgift für die MEAs. Die Verwendung von Reformatgas
setzt daher entweder eine aufwendige Vorreinigung des Reformatgases oder
den Betrieb der Brennstoffzelle bei einer sehr hohen Temperatur
voraus, die abhängig vom CO-Anteil ist und typischer Weise über
150 Grad Celsius (°C) beträgt. Bei solchen Temperaturen
wird nämlich das Gleichgewicht zwischen Desorption und
Adsorption von CO auf dem Katalysator in Richtung Desorption vorschoben,
so dass die Katalysatorschichten deutlich CO- toleranter sind. Das
in der genannten Druckschrift offenbarte System, welches den Betrieb wenigstens
einiger MEAs bei sehr niedrigen Temperaturen verlangt, ist daher
für die Verwendung von Reformatgas als Brenngas ohne Vorreinigung
nicht geeignet.
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Dieselbe
Druckschrift offenbart im Rahmen der Diskussion alternativer Lösungen
auch ein gattungsgemäßes System mit einem Brennstoffzellenstapel
und einem elektrischen Energiespeicher, aus dem eine nicht näher
diskutierte Heizvorrichtung für den Brennstoffzellenstapel
gespeist wird. Nachteilig bei diesem System ist die Notwendigkeit
einer zusätzlichen Energiequelle zum Laden des Energiespeichers.
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Auch
die
DE 10 2005
012 617 A1 offenbart einen elektrisch heizbaren Brennstoffzellenstapel. Die
Druckschrift schlägt die Beaufschlagung des gesamten Stapels
an seinen elektrischen Hauptanschlüssen mit einer Wechselspannung
vor. Hierdurch wird ein Wechselstrom durch den gesamten Stapel verursacht.
Durch den elektrischen Widerstand der MEAs und Bipolarplatten fällt
eine Verlustleistung ab, die zu einer Aufheizung des Stapels führt.
Nachteilig bei diesem System ist die Notwendigkeit einer gesonderten
Wechselstromquelle, die einen erheblichen technischen Aufwand in
einem System, in dem ansonsten nur Gleichspannungen bzw. Gleichströme wirken,
bedeutet.
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Aufgabenstellung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Brennstoffzellensystem
zur Verfügung zu stellen, welches mit CO-haltigem Reformatgas
betreibbar ist und ohne eine zusätzliche Energiequelle auskommt.
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Darlegung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Heizeinrichtung eine
Mehrzahl elektrischer Heizelemente umfasst, in mehreren Bipolarplatten
jeweils wenigstens ein Heizelement in thermischem Kontakt zu den
Oberflächen der Bipolarplatte eingebettet ist und der Energiespeicher über eine
Leistungselektronik mit dem elektrischen Ausgang des Brennstoffzellenstapels
verbunden und aus der von diesem gelieferten Leistung aufladbar
ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Es
ist die Grundidee der Erfindung, die Heizung des Brennstoffzellenstapels
einerseits aus elektrischer Energie zu speisen, die im Brennstoffzellenstapel
selbst erzeugt wird, andererseits aber eine Möglichkeit
zu schaffen, das Heizen bereits vor dem stromerzeugenden Betrieb
des Stapels zu gewährleisten. Nur hierdurch kann erreicht
werden, dass der Brennstoffzellenstapel zu jedem Zeitpunkt mit CO-haltigem
Reformatgas betrieben werden kann. Diese Idee wird zum einen durch
die Leistungselektronik umgesetzt, die den elektrischen Energiespeicher,
z. B. einen Akkumulator, als Speicher für im Brennstoffzellenstapel
erzeugte elektrische Energie nutzbar macht. Eine externe Energiequelle
zum Laden des Energiespeichers wird damit überflüssig. Zum
anderen wird die Heizung in energetisch besonders günstiger
Weise durchgeführt, sodass die für den Betrieb
des Brennstoffzellenstapels mit Reformatgas erforderliche, hohe
Temperatur schnell und auf energetisch günstige Weise erreicht
wird. Hierdurch wird die erforderliche Mindestkapazität
des Energiespeichers reduziert, was in vorteilhafter Weise dazu
führt, dass während des stromerzeugenden Betriebs
des Brennstoffzellenstapels nur ein geringer Teil der erzeugten
elektrischen Energie zum Laden des Energiespeichers abgezweigt werden
muss. Durch die unmittelbare Einbettung der Heizelemente in die
Bipolarplatten, vorzugsweise in sämtliche Bipolarplatten,
wird die erforderliche Heizleistung genau dort erzeugt, wo sie ihre
Wirkung entfalten soll, nämlich im Bereich der an den Bipolarplatten
anliegenden MEAs, deren Katalysatorschichten vor einer Vergiftung
mit CO geschützt werden müssen. Bei allen bekannten
Systemen, die im Wesentlichen auf die Anhebung der Stapeltemperatur über
den Gefrierpunkt bzw. über den jeweils aktuellen Taupunkt,
keinesfalls aber auf die Erzielung hoher Temperaturen, wie sie für
die Verwendung von CO-haltigem Reformatgas erforderlich sind, abzielen,
wird die Heizwärme von außen zugeführt.
Hierdurch entsteht eine Erwärmung in Bereichen des Stapels,
wo sie nicht erforderlich ist. Bei einer derartigen Zufuhr von Wärmeenergie,
die ausreicht, um die relevanten Bereiche des Brennstoffzellenstapels
auf die für die Verwendung von Co-haltigem Reformatgas
erforderlichen, hohen Temperaturen aufzuheizen, können
aufgrund hoher Temperaturgradienten sogar thermische Schädigungen
in äußeren Bereichen des Stapels entstehen.
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Bevorzugt
sind die Heizelemente als elektrische Widerstandsdrähte
mit einer thermisch leitenden und elektrisch isolierenden Ummantelung
ausgebildet. Die Verwendung elektrischer Widerstandsdrähte
ist die effizienteste Weise der Umsetzung elektrischer Energie in
thermische Energie. Die Bipolarplatten, in die die Widerstandsdrähte
eingebettet sind, sind jedoch, wie oben erläutert, selbst
elektrisch leitfähig. Es ist daher erforderlich, die elektrischen Widerstandsdrähte
elektrisch isolierend zu ummanteln. Allerdings darf diese Isolierung
bzw. ihre Wandstärke einem effizienten Wärmefluss
nicht entgegenstehen. Dem Fachmann sind geeignete Kunststoffmaterialien,
wie z. B. Perfluoralkoxy, PFA, oder Silikon bekannt.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass wenigstens eine Bipolarplatte zwei thermisch
und elektrisch leitende, flächig, direkt miteinander verbundene
Kanalplatten umfasst und dass das wenigstens eine in diese Bipolarplatte
eingebettete Heizelement in eine Nut eingelegt ist, die in wenigstens
eine der einander berührenden Flächen der Kanalplatten
eingebracht ist. Diese Ausführungsform trägt der
häufig verwendeten Bauweise von Bipolarplatten Rechnung.
Demnach sind Bipolarplatten aus zwei Kanalplatten aufgebaut. Jede
dieser Kanalplatten weist an der im Einbauzustand der benachbarten
MEA zugewandten Fläche ein offenes Kanalsystem auf, durch
welches ein Reaktionsgas zu der Elektrode der MEA geleitet wird. Häufig
weist wenigstens eine der Kanalplatten ein zusätzliches,
offenes Kanalsystem an der der anderen Kanalplatte zugewandten Fläche
auf, welches im Einbauzustand als Kühlmittelleitung dient.
Bevorzugt sind die Nuten, in die Heizelemente eingelegt sind, in eine
dieser inneren Kontaktflächen der Kanalplatten eingebracht.
Die Wärmeerzeugung erfolgt zentral zwischen zwei benachbarten
MEAs, sodass beide benachbarten MEAs mit etwa dergleichen Wärmeenergie
beaufschlagt werden können. Dies erlaubt eine Reduzierung
der Anzahl beheizter Bipolarplatten im Stapel.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform, die alternativ oder zusätzlich
in einem Bipolarstapel verwendet werden kann, ist vorgesehen, dass
wenigstens eine Bipolarplatte zwei thermisch und elektrisch leitende,
flächig über eine Zentralplatte miteinander verbundene
Kanalplatten umfasst und dass das wenigstens eine in diese Bipolarplatte
eingebettete Heizelement in eine Nut eingelegt ist, die in die Zentralplatte
eingebracht ist. Diese Variante trägt einer weiteren Bauform
von Bipolarplatten Rechnung, bei der die Bipolarplatte aus drei
Einzelplatten, nämlich zwei äußeren Kanalplatten
und einer diese verbindenden Zentralplatte aufgebaut ist.
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Günstigerweise
ist wenigstens eine Bipolarplatte wenigstens teilweise aus einem
gießbaren Material, z. B. einem Graphitmaterial, gefertigt
und das wenigstens eine in die Bipolarplatte eingebettete Heizelement
ist in das Plattenmaterial eingegossen. Diese Art der Herstellung
ermöglicht den Verzicht auf das Einbringen gesonderter
Nuten in die Bipolarplatten bzw. deren Teilplatten (z. B. Kanalplatte,
Zentralplatte). Zudem kann unter Umständen eine bessere Wärmeübertragung
erzielt werden, als dies bei in Nuten eingelegten Heizelementen
der Fall ist. Allerdings gestaltet sich der Gießprozess
der Platten an sich komplizierter.
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Bevorzugt
weist der Brennstoffzellenstapel wenigstens einen Temperatursensor
auf, der eine Temperatur des Brennstoffzellenstapels erfasst. Für die
mit einem solchen Sensor erfassten Temperaturinformationen gibt
es verschiedene, vorteilhafte Verwendungsmöglichkeiten.
Bei einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Temperatursensor mit einer Brenngaszuleitungssteuerung, die
eine Zuleitung von Brenngas in den Brennstoffzellenstapel steuert,
verbunden ist, wobei die Brenngaszuleitungssteuerung die Zuleitung
von Brenngas unterhalb einer von dem Temperatursensor erfassten Minimaltemperatur
unterbindet. Hierdurch kann erreicht werden, dass das CO-haltige
Reformatgas erst ab einer im Brennstoffzellenstapel erreichten Mindesttemperatur
zugeleitet wird, sodass eine Vergiftung des Katalysators zuverlässig
vermieden werden kann. So kann eine Vergiftung des Katalysators
zuverlässig vermieden werden.
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Bei
einer zweiten Verwendung des Temperatursensors ist alternativ oder
zusätzlich vorgesehen, dass der Temperatursensor mit einem
Temperatur-Regelkreis verbunden ist, der die Speisung der Heizvorrichtung
aus dem Energiespeicher zur Einstellung einer Zieltemperatur des
Brennstoffzellenstapels regelt. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass
der Temperatur-Regelkreis die Speisung der Heizvorrichtung nach
Erreichen einer oberen Grenztemperatur unterbindet. Diese obere
Grenztemperatur kann, muss aber nicht identisch sein mit der oben genannten
Minimaltemperatur zur Einleitung von Brenngas. Nach dem Anspringen
der Brennstoffzelle heizt sich die Zelle nämlich durch
die exotherme Reaktion an ihren MEAs selbst auf und muss sogar normalerweise
mit einer Kühlvorrichtung gegengekühlt werden,
um thermische Schäden zu vermeiden. Die Heizvorrichtung
hat somit nach Anspringen der Brennstoffzelle ihre Aufgabe erfüllt
und kann abgeschaltet werden.
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Für
die konkrete Auslegung der Speisung der Heizelemente sind verschiedene
Varianten denkbar. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn
die Heizelemente unterschiedlicher Bipolarplatten gruppenweise untereinander
parallel geschaltet sind. Im einfachsten Fall sind die Heizelemente
aller beheizten Bipolarplatten zu einer Gruppe zusammengefasst und
parallel geschaltet, sodass sie gemeinsam bestromt werden können.
Diese Variante wird im Rahmen dieser Anmeldung als Einzonenheizung
bezeichnet. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Heizelemente
mehrerer Gruppen untereinander parallel geschalteter Heizelemente
vorgesehen sind und eine Leistungselektronik vorgesehen ist, die
Heizelemente unterschiedlicher Gruppen unterschiedlich stark aus
dem Energiespeicher speist. Im Rahmen dieser Anmeldung wird diese
Variante als Mehrzonenheizung bezeichnet. Besonders günstig
ist dabei die Variante der Dreizonenheizung, die eine schwächer
bestromte Mittelzone und zwei stärker bestromte Randzonen
aufweist. Auf diese Weise können die den Endplatten des
Brennstoffzellenstapels nächstgelegenen und damit von besonderer
Wärmeabfuhr betroffenen Bipolarplatten stärker
beheizt werden als die im Zentralbereich des Brennstoffzellenstapels
befindlichen Bipolarplatten, was zu einer Vergleichmäßigung
des Temperaturverlaufs über die Länge des Brennstoffzellenstapels
führt.
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Ein ähnliches
Ergebnis lässt sich auch mit einer Einzonenheizung erreichen,
wenn, wie bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die
Heizelemente in Bipolarplatten, die in dem Brennstoffzellenstapel
randständiger angeordnet sind, leistungsstärker
ausgebildet sind als Heizelemente in zentraler angeordneten Bipolarzellen.
Diese Variante hat zwar den Nachteil, dass unterschiedlich ausgebildete Bipolarplatten
in einem Stapel verwendet werden müssen; ein Vorteil liegt
jedoch in der einfacheren Beschaltung der Heizelemente.
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In
allen Fällen kann die für die Steuerung der Heizelemente
verwendete Leistungselektronik dieselbe Leistungselektronik sein,
mit der auch die Ladung des Energiespeichers durchgeführt
wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung beispielhaft veranschaulicht sind.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
ein schematisches Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen
Brennstoffzellensystem
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2:
eine perspektivische Ausschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen
Bipolarplatte
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3:
eine schematische Darstellung eines Brennstoffzellenstapels mit
Dreizonenheizung.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen
Brennstoffzellensystems 10. Das System 10 umfasst
einen Brennstoffzellenstapel 12, einen elektrischen Energiespeicher 14,
z. B. ein Akkumulator, eine Leistungselektronik 16 und
ein Reformer 18 bzw. ein Brenngasreservoir oder eine andere
Brenngasquelle. Über die Leistungselektronik 16 ist
ein Verbraucher 20 an das System 10 angeschlossen.
Der Brennstoffzellenstapel umfasst eine Mehrzahl von Membran-Elektroden-Anordnungen 22,
MEAs, die durch Bipolarplatten 24 voneinander getrennt
sind. Jede Bipolarplatte 24 besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einer Anoden-Kanalplatte 26 und einer Kathoden-Kanalplatte 28.
Die Anoden-Kanalplatte 26 und die Kathoden-Kanalplatte 28 sind
flächig miteinander verbunden. In einer der aneinander
anliegenden Flächen, beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ist dies eine Fläche der Kathoden-Kanalplatte 28,
ist eine im Wesentlichen spiralförmige Nut 30 eingearbeitet,
z. B. eingefräst, in die ein elektrischer Heizdraht 32 eingelegt
ist. Die Heizdrähte 32 aller Bipolarplatten 24 sind
untereinander parallel geschaltet. In einer zentralen Bipolarplatte 24 ist
ein Temperatursensor 33 angeordnet. Dieser erfasst die
Temperatur des Brennstoffzellenstapels 12 und leitet sie
an eine Temperaturregelung 34 weiter. Die Temperaturregelung 34 ist
mit der Leistungselektronik 16 verbunden. Auf diese Weise
können die Heizdrähte in den Bipolarplatten 24 in
geregelter Weise mit Energie aus dem Energiespeicher 14 bestromt
und der Brennstoffzellenstapel vor Aufnahme seines stromerzeugenden Betriebs
vorgeheizt werden.
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Um
sicher zu stellen, dass der stromerzeugende Betrieb des Stapels 12 nicht
vor Erreichen einer hinreichend hohen Temperatur aufgenommen wird,
sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei weitere Temperatursensoren 36 an
randständigen Bipolarplatten 24 angeordnet, die
mit einer temperaturabhängigen Zuleitungssteuerung 38 verbunden
sind. Die Zuleitungssteuerung 38 steuert ein Ventil 40 in der
Zuleitung des CO-haltigen Reformatgas aus dem Reformer 18 an.
Das Ventil 40 wird erst geöffnet, wenn die Temperatursensoren 36 der
Zuleitungssteuerung 38 das Erreichen einer hinreichend
hohen Temperatur melden. Die Sensoren 36 sind bevorzugt in
den randständigen Bipolarplatten vorgesehen, da diese benachbart
zu den Endplatten 42 des Stapels 12 stehen und
daher einem besonderen Wärmeabfluss unterworfen sind. Bei
der im gezeigten Ausführungsbeispiel dargestellten Einzonenheizung,
die Heizelemente in jeder Bipolarplatte umfasst, ist davon auszugehen,
dass bei Erreichen der erforderlichen Mindesttemperatur in den äußeren
Bipolarplatten alle Bipolarplatten die erforderliche Mindesttemperatur
erreicht haben.
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In
der Schemaskizze von 1 sind die Temperaturregelung 34 und
die Zuleitungssteuerung 38 als getrennte Einheiten dargestellt,
die getrennte Temperatursensoren 33, 36 verwenden.
Dies erfolgt lediglich aus Gründen der Veranschaulichung.
In der Praxis wird typischerweise eine kombinierte Einheit verwendet,
die mit gemeinsamen Temperatursensoren verbunden ist.
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Die
Schemazeichnung von 1 zeigt der Anschaulichkeit
halber einen Brennstoffzellenstapel 12 mit nur elf einzelnen
Brennstoffzellen. Eine günstige, reale Dimensionierung
kann beispielsweise wie folgt aussehen: Der Stapel 12 ist
ein luftgekühlter Brennstoffzellenstapel mit 33 einzelnen
Brennstoffzellen, d. h. 33 MEAs und 34 Bipolarplatten. In die Anoden-Platte
jeder Bipolarplatte ist eine spiralige Nut einer Länge
von 3 Metern und einem Querschnitt von 1,55 × 1,55 Millimetern
eingefräst. In diese Nut ist ein PFA-ummantelter Heizdraht
mit einem Außendurchmesser von 1,47 +/–0,05 Millimetern
eingelegt. Der Widerstand des Heizdrahtes beträgt 4,3 Ohm
pro Meter, sodass bei einer Gleichspannungsversorgung von 24 Volt
eine Heizleistung von 15 Watt pro Meter bzw. 45 Watt pro Bipolarplatte
abfällt. Ein NiCr/Ni-Thermoelement mit einem Außendurchmesser
von 1,5 Millimetern ist durch einen auf der Anoden-Platte befindlichen
Kanal von 1,5 × 1,5 Millimetern Querschnitt geschoben und
misst die Oberflächentemperatur direkt am Heizleiter. Ein
realisiertes Ausführungsbeispiel eines derartigen Brennstoffzellenstapels
hat ein Bipolarplattengewicht von ca. 8,8 Kilogramm und eine Wärmekapazität
von 0,71 Kilojoule pro Kelvin und Kilogramm (kJ/K·kg).
Bei Heizung aller Bipolarplatten mit einer Heizleistung von jeweils
45 Watt kann ein derartiger Brennstoffzellenstapel in ca. 10 min
von 20 Grad Celsius auf 150 Grad Celsius aufgeheizt werden. 150
Grad Celsius ist eine typischerweise geeignete Temperatur, bei der die
Brennstoffzellenreaktion mit CO-haltigem Reformatgas ohne Vergiftung
des Katalysators erfolgen kann.
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Bei
einem bevorzugten Ansteuerungsverfahren erfolgt das Aufheizens des
Stapels 12 derart, dass der Heizleiter auf eine feste Temperatur
geregelt wird. Die Maximaltemperatur ist abhängig vom verwendeten
Heizleiter und den eingesetzten Stapelkomponenten. Bei Bipolarplatten
aus einem Graphit-Komposit beträgt die Maximaltemperatur
zur Vermeidung von thermischen Schädigungen günstigerweise
ca. 190 Crad Celsius. Sobald die Temperatur des Stapels die für
die vergiftungsfreie Stromproduktion erforderliche Mindesttemperatur
von z. B. 150 Grad Celsius erreicht hat, wird der Zustrom von Brenngas
geöffnet und gleichzeitig die Reizung abgeschaltet. Die
exotherme Brennstoffzellenreaktion sorgt dann für die Aufrechterhaltung
der erforderlichen Mindesttemperatur. Typischerweise muss sogar
eine Kühlung durchgeführt werden, um einem Überschreiten
der zulässigen Maximaltemperatur des Stapels zu verhindern.
Von dem im Brennstoffzellenstapel erzeugten Strom wird über
die Leistungselektronik der vom Verbraucher benötigte Anteil an
diesen geliefert und überschüssige Energie zum wiederaufladen
des Speichers 14 verwendet.
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2 zeigt
schematisch einen Teil einer Bipolarplatte 24, in die (gestrichelt
dargestellt) ein Heizleiter 32 spiralförmig eingebracht
ist. Die in 2 dargestellte Bipolarplatte 24 ist
im Gegensatz zu den Bipolarplatten 24 der 1 einteilig
ausgeführt, wobei der Heizdraht 32 in das Plattenmaterial
eingegossen ist. Unabhängig von der konkreten Ausführungsform
der Bipolarplatte 24 erfolgt die Stromzuleitung zum Heizleiter 32 über
sogenannte Kaltenden 44, die aus dem Randbereich der Bipolarplatte 24 herausragen.
Diese können beispielsweise mit einer Edelstahlhülse
gecrimpt und mit einem Schrumpfschlauch beispielsweise aus Silikon
isoliert sein.
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Während
die Darstellung von 1 eine Einzonenheizung zeigt,
ist in 3 eine Dreizonenheizung dargestellt. In vereinfachter
Weise ist der Brennstoffzellenstapel 12 in 3 nur
als Anordnung von Bipolarplatten 24 dargestellt. Während
die jeweils elf randständigen Bipolarplatten der Zonen
I und III miteinander parallel verschaltet sind, sind die zentralen
elf Bipolarplatten der Zentralregion II nicht mit diesen sondern
nur untereinander parallel geschaltet. Die Zonen I und III einerseits
und die Zone II andererseits werden mit unterschiedlichen Spannungen
U1 bzw. U2 gespeist. Hierzu sind keine zwei unterschiedlichen Spannungsquellen
erforderlich. Vielmehr ist eine geeignete Ansteuerung der Leistungselektronik 16 hinreichend.
Die Spannung U1 ist typischerweise höher als die Spannung
U2. Hieraus resultiert eine höhere Heizleistung in den
Bipolarplatten der Zonen I und III. Diese sind aufgrund ihrer randständigen
Lage einem größeren Wärmeverlust über
die in 3 nicht dargestellten Endplatten ausgesetzt. Mit
der gezeigten Dreizonenheizung kann daher ein gleichmäßiges
Temperaturprofil über die gesamte Länge des Brennstoffzelenstapels 12 erreicht
werden. Die alleräußersten, von besonders starkem
Wärmeverlust betroffen Bipolarplatten können zudem
mit einem Heizleiter versehen werden, der bei gleicher Spannung
eine höhere Heizleistung liefert. Hierdurch kann ein besonders
gleichmäßiges Temperaturprofil auch in den äußersten
Bereichen des Stapels erzielt werden.
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Natürlich
stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den
Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen
Offenbarung ein breites Spektrum an Variationsmöglichkeiten
anhand gegeben. Insbesondere können Anzahl, Dimensionierung
und Aufbau der Bipolarplatten den Bedürfnissen des Einzelfalls
angepasst werden. Auch die Wahl der Materialien für die
MEAs wird typischerweise im Hinblick auf die verwendeten Reaktionsgase
gewählt werden. Selbstverständlich ist es auch
möglich, erfindungsgemäße Brennstoffzellenstapel
zu gestalten, bei denen nicht alle sondern nur einige der Bipolarplatten
geheizt werden.
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- 10
- Brennstoffzellensystem
- 12
- Brennstoffzellenstapel
- 14
- Akkumulator
- 16
- Leistungselektronik
- 18
- Brenngasreservoir
- 20
- Verbraucher
- 22
- MEA
- 24
- Bipolarplatte
- 26
- Anodenplatte
- 28
- Kathodenplatte
- 30
- Heizleiter
- 32
- Temperatursensor
- 34
- Temperaturregelung
- 36
- Temperatursensor
- 38
- Zuleitungssteuerung
- 40
- Steuerventil
- 42
- Endplatte
- 44
- Kaltende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004061784
A1 [0002, 0005]
- - DE 102005012617 A1 [0007]