DE102008025806A1 - Steuergerät zum Einstellen einer Lichtverteilung und einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer eines ersten Kraftfahrzeugs bei sich stark ändernden Objektwinkeln - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Steuergerät zum Einstellen einer Lichtverteilung und einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer eines ersten Kraftfahrzeugs. Das Steuergerät weist eine erste Schnittstelle zur Übermittlung von Steuersignalen an einen und/oder mehrere Hauptscheinwerfer auf. Die Steuersignale sind zum Einstellen der Lichtverteilung und der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze geeignet und eingerichtet. Das Steuergerät hat eine zweite Schnittstelle, die zum Einlesen von Informationen über einen Objektwinkel eines entgegenkommenden Fahrzeugs geeignet und eingerichtet ist. Der Objektwinkel ist der Winkel in der horizontalen Ebene des ersten Kraftfahrzeugs zwischen dem entgegenkommenden Fahrzeug und einer dazu vertikalen, die Längsrichtung des ersten Kraftfahrzeugs aufnehmende Ebene. Das Steuergerät weist ein Steuermittel auf, das zum Erzeugen der Steuersignale geeignet und eingerichtet ist. Das Steuermittel des Steuergeräts ist außerdem zum Vergleichen einer zeitlichen Änderung des Objektwinkels mit einem vorgegebenen Schwellwert geeignet und eingerichtet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Steuergerät zum Einstellen einer Lichtverteilung und einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer eines ersten Kraftfahrzeugs.
- Aus dem Stand der Technik sind Steuergeräte für die Hauptscheinwerfer von Kraftfahrzeugen bekannt, mit denen die vertikale Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer adaptiert werden kann. Ferner ist es bekannt, dass die Adaption in einer bestimmten Situationen deaktiviert und eine den Gegenverkehr nicht blendende Lichtverteilung eingenommen wird. Diese Situation tritt dann ein, wenn die Hell-Dunkel-Grenze zumindest eines der Hauptscheinwerfer nicht mehr weiter verschoben werden kann und das entgegenkommende Fahrzeug in den Lichtkegel dieses Hauptscheinwerfers eintritt.
- Ein solches Steuergerät weist eine erste Schnittstelle zur Übermittlung von Steuersignalen an einen und/oder mehrere Hauptscheinwerfer auf. Die Steuersignale sind zum Einstellen der Lichtverteilung und der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze vorgesehen.
- Das Steuergerät hat eine zweite Schnittstelle, die zum Einlesen von Informationen über einen Objektwinkel eines entgegenkommenden Fahrzeugs dient. Der Objektwinkel der Winkel in der horizontalen Ebene des ersten Kraftfahrzeugs zwischen dem entgegenkommenden Fahrzeug und einer dazu vertikalen, die Längsrichtung des ersten Kraftfahrzeugs aufnehmende Ebene ist.
- Außerdem weist ein solches Steuergerät ein Steuermittel auf. Mit diesem können die Steuersignale erzeugt werden.
- Das automatische Einstellen der Lichtverteilung und der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze hat sich in der Praxis bewährt. Dadurch war es möglich, die Blendung insbesondere des entgegenkommenden Verkehrs durch Hauptscheinwerfer mit der Möglichkeit zum Einstellen der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze zu vermindern.
- Es hat sich jedoch gezeigt, dass das Ausschalten der Adaption der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze zum Teil zu spät erfolgt, um eine Blendung des Gegenverkehrs vollständig auszuschließen. Die Ursache für das zu späte Ausschalten der Adaption der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze ist in zum Teil in systembedingten Verzögerungen begründet. Die Verzögerungen können zum Beispiel durch die Abarbeitung von Algorithmen in dem Steuergerät, die Übermittlung von Steuersignalen oder anderen Signale und durch die Trägheit der Stellglieder, d. h. insbesondere von Stellenmotoren in den Hauptscheinwerfern begründet sein.
- Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Steuergerät der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass eine verbesserte Entblendung des Gegenverkehrs erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Steuermittel des Steuergeräts zum Vergleichen einer zeitlichen Änderung des Objektwinkels mit einem vorgegebenen Schwellwert geeignet und eingerichtet ist.
- Die zweite Schnittstelle des erfindungsgemäßen Steuergeräts kann zum Einlesen des Objektwinkels und der Ermittlung der Änderung des Objektwinkels aus dem eingelesenen Objektwinkel geeignet und eingerichtet sein. Ebenso ist es möglich, dass die zweite Schnittstelle eines erfindungsgemäßen Steuergeräts zum unmittelbaren Einlesen der zeitlichen Änderung des Objektwinkels vorgesehen ist. Die Änderung des Objektwinkels kann somit entweder in dem Steuergerät rechnerisch ermittelt werden oder aber als Eingangsgröße dem Steuergerät über die zweite Schnittstelle zur Verfügung gestellt werden.
- Wird der Schwellwert durch die zeitliche Änderung des Objektwinkels überschritten, kann durch das Steuermittel ein Steuersignal erzeugt werden, mit dem eine den Gegenverkehr nicht blendende Lichtverteilung eingestellt wird. Wird dagegen der Schwellwert unterschritten, wird ein Steuersignal erzeugt, mit dem in die vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eingestellt wird.
- Bei den vorbekannten Steuergeräten bzw. bei Kraftfahrzeugen mit den vorbekannten Steuergeräten und einer selbsttätigen Einstellung der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze trat eine Blendung des Gegenverkehrs immer dann auf, wenn sich der Objektwinkel des entgegenkommenden Fahrzeugs schneller ändert als das Steuergerät und die über das Steuergerät angesteuerten Stellmotoren der Hauptscheinwerfer aufgrund der Verzögerungen und/oder von Todzeiten die vertikalen Hell-Dunkel-Grenze einstellen kann. In diesen Fällen wird mit einem erfindungsgemäßen Steuergerät von einem weiteren Einstellen der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze abgesehen und eine Lichtverteilung gewechselt, in welcher der Gegenverkehr nicht geblendet werden kann. Eine Blendung des Gegenverkehrs wegen dem verzögerten Einstellen der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze wird dadurch vermieden.
- In einer besonderen Ausführung des Steuergeräts ist es möglich, dass das Steuermittel nur Steuersignale erzeugt, mit denen im beim Überschreiten des Schwellwerts nur die Lichtverteilung von rechten oder von linken der Hauptscheinwerfer geändert wird. Deine Regeln eine Blendung des Gegenverkehrs nur durch die linken Hauptscheinwerfer erfolgt, muss in die Lichtverteilung der rechten Hauptscheinwerfer im Regelfalle nicht geändert werden. Im Falle von Linksverkehr gilt dies natürlich umgekehrt. Beim unterschreiten des Schwellwerts wird dann die vertikalen Hell-Dunkel-Grenze der rechten oder an der linken Scheinwerfer wieder eingestellt.
- Die eingangs beschriebenen Probleme aufgrund der Trägheit der Stellglieder oder der Verzögerungen bei der Signalübertragung oder -verarbeitung treten in der Regel nur bei entgegenkommendem Verkehr auf. Nur dann wird eine so große Änderung des Objektwinkels erreicht. Tritt im Verkehrsraum vor dem ersten Fahrzeug dagegen vo rausfahrender Verkehr auf, haben die Vorgänge eine geringere Dynamik. Die Trägheit der Stellglieder oder die Verzögerungen wirken sich dann nicht oder nur in vernachlässigbarem Maße auf. Ein erfindungsgemäßes frühzeitiges Abschalten des automatischen Einstellens der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze oder Einstellen einer nicht blendenden Lichtverteilung kann bei vorausfahrenden Fahrzeugen daher unterbleiben.
- Ein erfindungsgemäßes Steuergerät kann daher ein Erkennungsmittel aufweisen oder eine Schnittstelle zu einem Erkennungsmittel aufweisen, wobei das Erkennungsmittel geeignet und eingerichtet ist zu erkennen, ob ein Fahrzeug im Verkehrsraum vor dem ersten Kraftfahrzeug ein vorausfahrendes oder entgegenkommendes Fahrzeug ist.
- Bei einem Überschreiten des Schwellwerts durch die zeitliche Änderung und gleichzeitigem Erkennen eines vorausfahrenden Fahrzeugs durch das Erkennungsmittel kann das Steuersignal zum Einstellen der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze weiter erzeugt werden. Es wird keine nicht blendende Lichtverteilung eingestellt.
- Der Erfindung lag ferner die Aufgabe zur Verbesserung des Verfahrens zum Einstellen einer Lichtverteilung und einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer eines ersten Kraftfahrzeugs mit einem Steuergerät zu Grunde.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren erreicht, dass mit dem vorgenannten erfindungsgemäßen Steuergerät durchgeführt wird. Dabei erfolgt das Einlesen der Informationen über den Objektwinkel des entgegenkommenden Fahrzeugs über die zweite Schnittstelle des Steuergeräts und das Vergleichen der Änderung des Objektwinkels mit dem vorgegebenen Schwellwerts.
- Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 ein Winkeländerung-Zeit-Diagramm. - Das Winkeländerung-Zeit-Diagramm in der
1 beschreibt eine Situation, in welcher einem ersten Kraftfahrzeug ein zweite Fahrzeug auf gerader Strecke entgegenkommt. Das erste Kraftfahrzeug weist ein Erfassungsmittel auf, mit welchem das zweite Fahrzeug erfasst werden kann. Sobald das zweite Fahrzeug durch das Erfassungsmittel erfasst wird, zeigt das Erfassungsmittel dies einem erfindungsgemäßen Steuergerät des ersten Kraftfahrzeugs an. Das Steuergerät steuert darauf hin die Hauptscheinwerfer so, dass ein Blenden des Fahrers des zweiten Fahrzeugs vermieden wird. - Auf der Rechtsachse des Winkeländerung-Zeit-Diagramms gemäß
1 ist die Zeit aufgetragen, die von einem ersten Erfassen des zweiten Fahrzeugs zum Zeitpunkt 0 bis zur Begegnung der Fahrzeuge vergeht. - Auf der Hochachse des Winkeländerungs-Zeit-Diagramms gemäß
1 ist die zeitliche Änderung eines Objektwinkels aufgetragen. Der Objektwinkel ist der Flächenwinkel in der Ebene des ersten Kraftfahrzeugs, unter dem dem ersten Kraftfahrzeug das zweites Fahrzeug entgegenkommt. Entsprechend dem Objektwinkel wird die Hell-Dunkel-Grenze der Hauptscheinwerfer des ersten Kraftfahrzeugs eingestellt, um ein Blenden des Fahrers des zweiten Fahrzeugs zu vermeiden. - Aus dem Winkeländerung-Zeit-Diagramm ist erkennbar, dass die zeitliche Änderung des Objektwinkels vom Zeitpunkt des Erfassens des zweiten Fahrzeugs bis zum Zeitpunkt der Begegnung zunimmt. Die zeitliche Änderung des Objektwinkels übersteigt dabei im dargestellten Fall kurz vor der Begegnung ca. zum Zeitpunkt 13,85 einen vorgegebenen Schwellwert. Ist die zeitliche Änderung des Objektwinkels größer als der Schwellwert, ist nicht gesichert, dass die Vertikale-Hell-Dunkel-Grenze ausreichend schnell durch die Hauptscheinwerfer geändert werden kann, um ein Blenden des Fahrers des entgegenkommenden zweiten Fahrzeugs zu vermeiden. Dieser Moment wird von dem Steuergerät erkannt und das Steuergerät steuert die Hauptscheinwerfer so an, dass sie Licht mit einer den Gegenverkehr nicht blendenden Lichtverteilung erzeugen.
Claims (10)
- Steuergerät zum Einstellen einer Lichtverteilung und einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer eines ersten Kraftfahrzeugs, wobei das Steuergerät eine erste Schnittstelle zur Übermittlung von Steuersignalen an einen und/oder mehrere Hauptscheinwerfer aufweist, wobei die Steuersignale zum Einstellen der Lichtverteilung und der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze geeignet und eingerichtet sind, wobei das Steuergerät eine zweite Schnittstelle hat, die zum Einlesen von Informationen über einen Objektwinkel eines entgegenkommenden Fahrzeugs geeignet und eingerichtet ist, wobei der Objektwinkel der Winkel in der horizontalen Ebene des ersten Kraftfahrzeugs zwischen dem entgegenkommenden Fahrzeug und einer dazu vertikalen, die Längsrichtung des ersten Kraftfahrzeugs aufnehmende Ebene ist, und wobei das Steuergerät ein Steuermittel aufweist, das zum Erzeugen der Steuersignale geeignet und eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel des Steuergeräts zum Vergleichen einer zeitlichen Änderung des Objektwinkels mit einem vorgegebenen Schwellwert geeignet und eingerichtet ist.
- Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schnittstelle zum Einlesen des Objektwinkels und der Ermittlung der Änderung des Objektwinkels aus dem eingelesenen Objektwinkel geeignet und eingerichtet ist.
- Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schnittstelle zum Einlesen der zeitlichen Änderung des Objektwinkels geeignet und eingerichtet ist.
- Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel geeignet und eingerichtet ist, bei einem Überschreiten des Schwellwerts durch die zeitliche Änderung das Steuersignal zum Einstellen einer den Gegenverkehr nicht blendenden Lichtverteilung zu erzeugen.
- Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel geeignet und eingerichtet ist, bei einem Unterschreiten des Schwellwerts durch die zeitliche Änderung ein Steuersignal zum Einstellen der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze zu erzeugen.
- Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel geeignet und eingerichtet, ist beim Überschreiten des Schwellwerts nur die Lichtverteilung von rechten oder von linken der Hauptscheinwerfer zu ändern.
- Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel geeignet und eingerichtet ist, beim Unterschreiten des Schwellwerts die vertikale Hell-Dunkel-Grenze von rechten oder von linken der Hauptscheinwerfer zu ändern.
- Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät ein Erkennungsmittel aufweist oder eine Schnittstelle zu einem Erkennungsmittel aufweist, wobei das Erkennungsmittel geeignet und eingerichtet ist zu erkennen, ob ein Fahrzeug im Verkehrsraum vor dem ersten Kraftfahrzeug ein vorausfahrendes oder entgegenkommendes Fahrzeug ist.
- Steuergerät nach Anspruch 4 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel geeignet und eingerichtet ist, bei einem Überschreiten des Schwellwerts durch die zeitliche Änderung und vorausfahrendem Fahrzeugen das Steuersignal zum Einstellen der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze zu erzeugen.
- Verfahren zum Einstellen einer Lichtverteilung und einer vertikalen Hell-Dunkel-Grenze eines oder mehrerer Hauptscheinwerfer eines ersten Kraftfahrzeugs mit einem Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch, das Einlesen der Informationen über den Objektwinkel des entgegenkommenden Fahrzeugs über die zweite Schnittstelle des Steuergeräts und das Vergleichen der Änderung des Objektwinkels mit dem vorgegebenen Schwellwerts.
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Cited By (1)
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CN103625356A (zh) * | 2012-08-21 | 2014-03-12 | 株式会社小糸制作所 | 灯具控制系统及控制装置 |
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2008
- 2008-05-29 DE DE200810025806 patent/DE102008025806A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN103625356A (zh) * | 2012-08-21 | 2014-03-12 | 株式会社小糸制作所 | 灯具控制系统及控制装置 |
CN103625356B (zh) * | 2012-08-21 | 2016-12-28 | 株式会社小糸制作所 | 灯具控制系统及控制装置 |
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