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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Trommelkappe für einen Transferzylinder die sich in verbautem Zustand in einem von dem jeweils aufgegriffenen Bogen überdeckten Umfangsbereich des Transferzylinders erstreckt und eine sich im wesentlichen formatbreit entlang des Zylinders erstreckende, nach außen ausbauchend gekrümmte Führungswandung bildet welche unter Einschluss eines Luftpolsters, oder ggf. auch durch Kontaktierung des über den Zylinder laufenden Bogens diesen führt und stabilisiert.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus
DE 34 47 596 C2 ist ein Transferzylinder für eine Bogendruckmaschine bekannt der mehrere Bogenauflagesegmente umfasst die über einen Gelenkmechanismus mit einer Kernwelle des Transferzylinders gekoppelt sind und in unterschiedlichen Positionen an der Kernwelle festlegbar sind.
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Aus
DE 103 55 045 A1 sind ein Verfahren zur Variation eines Trommelprofils einer Vario-Trommel und eine Vario-Trommel zur Durchführung bekannt. Zum Transport von Bedruckstoffbogen werden Mantelsegmente der Varia-Trommel nach innen und außen geschwenkt. Zur Verbesserung des Bogentransports werden den Mantelsegmenten zugeordnete Bogenauflageelemente durch das Schwenken der Mantelsegmente reversibel verformt. In einem Verfahren Nutzung der Varia-Trommelwird dieser Effekt in einer Bogendruckmaschine genutzt.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trommelkappe für einen Transferzylinder zu schaffen die sich durch einen robusten Aufbau auszeichnet und für ein breites Spektrum zu verarbeitender Bedruckstoffe jeweils passende Stützwirkungen bietet.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Trommelkappe für einen Transferzylinder, mit:
- - einer Anbindungseinrichtung zur Anbindung der Trommelkappe an jenen Transferzylinder, und
- - einem Mantelelement zur Bereitstellung einer zur Kappenaußenseite hin ausbauchenden Mantelfläche,
- - wobei das Mantelelement aus einem flexiblen Blechmaterial gefertigt ist, und
- - das Blechmaterial abschnittsweise derart ausgesteift ist, dass das Mantelelement ein im wesentlichen starres Mantelsegment und ein radial zur Achse des Transferzylinder veränderbar positionierbares, flexibles Mantelsegment bildet, wobei sich das flexible Mantelsegment in Umfangsrichtung an das starre Mantelsegment anschließt,
- - wobei die Anbindungseinrichtung eine Schwenklagerung umfasst,
- - wobei die Trommelkappe über die Schwenklagerung im Bereich der zugeordneten Bogengreifer an dem Transferzylinder schwenkbar angelenkt ist,
- - wobei sich der Anbindungsbereich des starren Abschnitts der Trommelkappe in der Nähe einer Greifereinrichtung an dem Transferzylinder und damit in der Nähe des Vorderkantenbereichs des jeweils zu fördernden Bogens befindet,
wobei an den im wesentlichen starren Abschnitt des Mantelelements ein weiteren flexiblen vorderen Abschnitt angesetzt ist, durch welchen der Zwischenbereich zwischen der Greifereinrichtung und dem starren Abschnitt flexibel abgedeckt wird,
wobei das flexible Mantelsegment etwa 15 bis 50% der Umfangslänge des Mantelblechs einnimmt,
wobei das flexible Mantelsegment den hinteren, sich zum Bogenendbereich erstreckenden Bereich des Mantelbleches darstellt und
im hinteren Endkantenbereich des flexiblen Mantelsegments eine Fixiereinrichtung vorgesehen ist über welche die Position des Endkantenabschnitts festlegbar ist.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, eine für den Bogenlauf besonders günstige Kontur der Trommelkappe zu realisieren. In besonders vorteilhafter Weise kann hierbei die für den jeweiligen Bedruckstoff optimale Krümmung der Mantelfläche ohne Kantenübergänge herbeigeführt werden.
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Die Schwenklagerung kann insbesondere mehrere Scharniere umfassen, die als solche ein Kippen des starren Abschnitts des Mantelelementes gegenüber dem Transferzylinder ermöglichen. Die durch diese Scharniere definierte Scharnierachse verläuft vorzugsweise in der Nähe jenes Greiferleistenbereiches, durch welchen der über die Trommelkappe stabilisierte Bogen ergriffen wird. Vorzugsweise sind Stellmittel vorgesehen, durch welche die Position der Scharnierachse gegenüber dem Transferzylinder einstellbar veränderbar ist.
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Das Mantelblech ist so gestaltet, dass das flexible Mantelsegment etwa 15 - 50 % der Gesamtfläche des Mantelblechs einnimmt. Die Aussteifung des Mantelblechs kann insbesondere durch Rippenstrukturen erfolgen, die an die dem Transferzylinder zugewandte Innenseite des Mantelblechs angesetzt, insbesondere angenietet sind. Diese Aussteifungsrippen sind so gestaltet, dass das flexible Mantelsegment den hinteren, sich zum Bogenendbereich hin erstreckenden Bereich des Mantelblechs darstellt.
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Auch im hinteren Endkantenbereich des flexiblen Mantelsegments sind Fixiereinrichtungen vorgesehen, über welche die Position des Endkantenabschnitts des Mantelblechs gegenüber dem Transferzylinder einstellbar festlegbar ist.
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Das Mantelblech kann derart vorgeformt sein, dass dieses von sich aus eine für typische Anwendungsfälle geeignete, räumliche Krümmung einnimmt. Diese Ausgangskrümmung wird dann durch entsprechende Festlegung des hinteren Endkantenabschnitts des flexiblen Mantelsegments unter Verformung desselben bedarfsgerecht eingestellt.
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Das flexible Mantelsegment ist vorzugsweise aus einem relativ dünnen, flexiblen Federstahlmaterial gefertigt. Es ist auch möglich, das Mantelsegment aus anderweitigen Werkstoffen, insbesondere auch Nichtmetallwerkstoffen oder auch Verbundwerkstoffen, z.B. als Sandwichbauteil zu fertigen. Die Trommelkappe kann so gestaltet sein, dass der zur Herbeiführung geforderter Verspannungszustände vorgesehene Einstellmechanismus in die Trommelkappe integriert ist, sodass die Trommelkappe über diesen Einstellmechanismus an den zugeordneten Transferzylinder angebunden, insbesondere angeschraubt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, diesen zur Anbindung der Trommelkappe vorgesehenen Einstellmechanismus als Teil des Transferzylinders auszuführen und die erfindungsgemäße Trommelkappe an diesen anzusetzen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Mantelelement derart ausgebildet, dass der zur Anbindung des Mantelelementes an den Transferzylinder vorgesehene Schwenklagerungsbereich von dem Mantelelement überdeckt ist. Das Mantelelement kann hierbei so ausgebildet sein, dass dieses unter Belassung eines möglichst geringen Querspaltes zu dem zugeordneten Greiferbereich hin vordringt.
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Vorzugsweise ist an einem vorderen Querkantenbereich des Mantelbleches eine radial einwärts abkröpfende Abkantung ausgebildet, durch welche das Mantelblech weiter stabilisiert wird.
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Die Anbindungsschnittstelle zur Fixierung der Trommelkappe an dem zugeordneten Transferzylinder kann so gestaltet werden, dass hinsichtlich ihrer Ausgangsgeometrie und insbesondere auch hinsichtlich ihrer Oberflächeneigenschaften verschiedene Trommelkappen aus einem vorbereiteten Satz verschiedenster Trommelkappen ausgewählt werden können.
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Weiterhin ist es möglich, die Einbindung der Trommelkappe in den Transferzylinder so zu bewerkstelligen, dass die Trommelkappe in eingebautem Zustand des Transferzylinders von diesem entfernt, insbesondere nach oben ausgehoben werden kann und damit einen Raumabschnitt freigibt, über welchen ein Zugriff zu tiefer liegenden Einrichtungen der Bogendruckmaschine, insbesondere zu den unteren Bogenleiteinrichtungen ermöglicht wird. Die Anbindungseinrichtung kann hierzu so gestaltet sein, dass die Anbindung der Trommelkappe durch Rast- oder Schnappverschlusseinrichtungen, oder auch durch ausreichend gut zugängliche Verschraubungen bewerkstelligt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs angegebene Aufgabe auch durch ein Trommelkappenmodul mit den in Patentanspruch 4 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 eine Radialschnittdarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus und der Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Trommelkappe für einen Transferzylinder,
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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In 1 ist eine Trommelkappe 1 für einen Transferzylinder 2 einer Bogendruckmaschine dargestellt. Diese Trommelkappe 1 umfasst eine Anbindungseinrichtung 3 zur Anbindung der Trommelkappe 1 an den Transferzylinder 2. Die Trommelkappe 1 umfasst weiterhin ein Mantelelement 4 zur Bereitstellung einer zur Kappenaußenseite hin ausbauchenden und im wesentlichen formatbreiten-Mantelfläche 5.
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Die hier dargestellte, erfindungsgemäße Trommelkappe 1 zeichnet sich dadurch aus, dass das Mantelelement 4 aus einem flexiblen Blechmaterial gefertigt ist, wobei dieses Blechmaterial derart abschnittsweise ausgesteift ist, dass das Mantelelement 4 ein im wesentlichen starres Mantelsegment S1 und ein radial zur Achse X des Transferzylinders 2 veränderbar positionierbares, flexibles Mantelsegment S2 bildet.
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Die Anbindungseinrichtung 3 umfasst, wie aus dieser Darstellung ersichtlich, eine Schwenklagerung 6, über welche die Trommelkappe 1 im Bereich der zugeordneten Bogengreifer 7 an den Transferzylinder 2 schwenkbar angelenkt ist.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Mantelelement 4 derart ausgebildet, dass durch dieses der Bereich der Schwenklagerung 6 von dem Mantelblech weitgehend überdeckt ist. An dem hier erkennbaren vorderen Querkantenbereich QV des die Schwenklagerung 6 überdeckenden Mantelblechs ist eine radial einwärts abgekröpfte Abkantung 8 ausgebildet. Durch diese Abkantung 8 wird jener vordere Querkantenbereich QV in Längsrichtung des Transferzylinders 2 ausgesteift. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Anbindungseinrichtung 3 derart gestaltet, dass die Position der durch die Schwenklagerung 6 definierten Anbindungsschwenkachse 9 einstellbar veränderbar ist.
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Die Trommelkappe 1 ist weiterhin derart ausgebildet, dass das flexible Mantelsegment S2 etwa 30% der Mantelfläche 5 einnimmt.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das flexible Mantelsegment S2 entlang des hinteren, zum Bogenendbereich auslaufenden Abschnitts des Mantelblechs 4. In dem hinteren Endkantenbereich des flexiblen Mantelsegments S2 ist eine Fixiereinrichtung 10 vorgesehen, durch welche die Position des Endkantenabschnitts EK einstellbar festlegbar ist.
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Die Aussteifung des Mantelblechs 4 wird bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch Stützrippen 11 erreicht, die als solche dem starren Mantelsegment S1 eine vorgegebene, räumliche Krümmung verleihen. Diese Stützrippen 11 sind vorzugsweise mit dem Mantelblech 4 verschraubt, vernietet oder anderweitig hochfest verbunden. Die Stützrippen 11 können so ausgebildet sein, dass durch diese auch noch die Augenabschnitte der Scharniereinreichung 6 bereitgestellt werden.
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Die gesamte, erfindungsgemäße Trommelkappe 1 kann so gestaltet sein, dass diese modulartig an den Zentralkorpus des Transferzylinders 2 ansetzbar ist.
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Die erfindungsgemäße Trommelkappe 1 ist so gestaltet, dass eine geforderte Außenkontur der Mantelfläche einerseits durch entsprechendes Schwenken des ausgesteiften Abschnitts S1 sowie durch entsprechendes, flexibles Abbiegen und Krümmen des flexiblen Abschnitts S2 erreicht werden kann. Die Trommelkappe kann so gestaltet sein, dass sich das Mantelelement 4 stets in einem verspannten Zustand befindet. Hierdurch wird ein besonders vibrationsarmer Betrieb des Transferzylinders ermöglicht.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die zur Fixierung des flexiblen Mantelflächenabschnitts S2 vorgesehene Anbindungseinrichtung 10 so ausgeführt, dass diese eine Langlochstruktur 12 umfasst. Es ist auch möglich, die Positionierung dieses Endkantenbereichs EK auch durch anderweitige Fixiermechanismen, insbesondere Exzenter- sowie Hebelmechanismen zu bewerkstelligen.
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Über die hier dargestellte Anbindungseinrichtung 10 zur Anbindung des flexiblen Mantelflächenabschnitts S2 an den Transferzylinder 2 wird es möglich, die Endkante EK in der hier ebenfalls als angedeuteten, maximal eingefahrenen Position EK' anzuordnen. Der im wesentlichen starre Mantelflächenabschnitt S1 gelangt dabei durch Einwärtsschwenken der Stützrippen 11 in die hier angedeutete Position 11'.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich der Anbindungsbereich des starren Abschnitts der Trommelkappe 1 in der Nähe der Greifereinrichtung 7, d.h. in der Nähe des Vorderkantenbereichs des jeweils zu fördernden Bogens. Es ist möglich, an den im wesentlichen starren Abschnitt des Mantelelements 4 einen weiteren flexiblen vorderen Abschnitt S1' anzusetzen, durch welchen der Zwischenbereich zwischen der Greifereinrichtung 7 und dem starren Abschnitt S1 flexibel abgedeckt wird.
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Durch die erfindungsgemäße Kombination von starren und flexiblen Bereichen des Mantelelements 4 kann eine für den Bogenlauf besonders günstige Kontur unterschiedlicher Krümmung erreicht werden, die Vorteile gegenüber Trommelkappen mit komplett flexibler oder in mehrere steife Segmente gegliederte Trommelkappen bietet. Durch das erfindungsgemäße Konzept wird es möglich, eine im wesentlichen stetige und insbesondere von Kantenübergängen freie Mantelfläche 5 zu realisieren.
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Das Deckblech der erfindungsgemäßen Trommelkappe besteht vorzugsweise aus einem flexiblen Flächenmaterial (insbesondere Federblech), welches über einen oder mehrere Bereiche, vorzugsweise einem vorderen zur Greiferleiste angeordneten und einem hinteren zur Bogenhinterkante angeordneten, flexiblen (über den Umfang, vorzugsweise nicht geführten) Bereich und einen durch ein aufgebrachtes Formelement starren, mittleren Bereich verfügt.
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Die erfindungsgemäße Trommelkappe ist im Bereich, vorzugsweise unmittelbar an der der Vorder- und Hinterkante angelenkt. Über die Anlenkpunkte kann eine Schwenkung des Trommelblechs um die Transverterachse X realisiert werden. Gemäß einer vorzugsweise vorgesehenen Kurvenführung des hinteren Anlenkpunktes ergibt sich beim Anschwenken eine Stauchung der Trommelkappe. Dies führt dazu, dass die flexiblen Bereiche S2 entsprechend den aufgebrachten Momenten und der freien Längen der flexiblen Blechbereiche verformt werden und der Trommelkappe eine vorteilhafte, insbesondere annähernd elliptische Kontur aufprägen.
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Es ist möglich, in die Trommelkappe Abstützstrukturen einzubinden die als solche Auflageflächen bilden auf welchen sich das Mantelblech abstützen kann um einen bestimmten Krümmungsverlauf einzunehmen. Diese Auflageflächen können insbesondere an Fortsätzen der Versteifungsrippen ausgebildet sein die sich unter den flexiblen Abschnitt hinein erstrecken und mit der Unterseite des Mantelblechs in Kontakt treten wenn ein bestimmter Verformungsgrad erreicht ist.
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Bei der Ausführung des Trommelkappenmantels aus einem Verbundmaterial ist es möglich, den flexiblen Beriech so auszubilden, dass dieser unterschiedliche Biegesteifigkeiten aufweist. Hierbei ist es insbesondere möglich, den Trommelkappenmantel so auszubilden, dass dessen Biegesteifigkeit im Verlauf vom Endbereich des vorderen starren Mantelsegments zum hinteren Endkantenbereich hin abnimmt.
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Neben der hier beschriebenen Anbindung des Trommelkappenmantels über zwei den Endkanten nahe liegende Anbindungspunkte ist es auch möglich, die Anbindung über weitere Anbindungsstellen zu bewerkstelligen.
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Der Trommelkappenmantel kann weiterhin auch mit Querrippen versehen sein die als solche den Mantel in Längsrichtung des Zylinders aussteifen. Hierdurch wird vermieden, dass ein ggf. nahe zu eben auslaufender Endkantenabschnitt des flexiblen Bereichs S1 eine Längsdurchbiegung erfährt.
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Die zur Anbindung des flexiblen Mantels vorgesehenen Stellmechanik ist vorzugsweise so ausgebildet, dass im flexiblen Bereich Abstände zur Umlaufbahn der Greiferleiste eingestellt werden können die wenigstens 10% des Durchmessers jener Umlaufbahn betragen.