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Die
Erfindung betrifft eine Schaltkammer, insbesondere eine Vakuumschaltkammer,
mit einem evakuierten Gehäuse,
welches eine erste Wandung und eine der ersten Wandung gegenüberliegende zweite
Wandung aufweist, einem ersten Kontaktstück, das die erste Wandung durchgreift
und starr mit dieser verbunden ist, und einem zweiten Kontaktstück, das
die zweite Wandung durchgreift.
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Derartige
Schaltkammern werden beispielsweise in Form von Vakuumschaltröhren in
Leistungsschaltern eingesetzt, mit denen große elektrische Ströme geschaltet
werden können.
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Eine
Schaltkammer der eingangs genannten Art ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 26 33 543 A1 bekannt.
Bei dieser bekannten Vakuumschaltkammer ist das zweite Kontaktstück, das
die zweite Wandung durchgreift, derart schiebebeweglich gelagert,
dass es ins Innere der Vakuumschaltkammer hineingeschoben bzw. in
Richtung des Vakuumschaltkammeraußenraums aus der Vakuumschaltkammer
herausgezogen werden kann. Die Dichtheit des evakuierten Gehäuses wird
mittels eines elastischen Metallbalges hergestellt, dessen eines
Ende an der zweiten Wandung und dessen anderes Ende an dem zweiten
Kontaktstück
befestigt ist.
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Aus
der deutschen Patentschrift
DE 199 10 148 C2 ist ebenfalls eine derartige
Schaltkammer bekannt. Bei dieser Schaltkammer ist die zweite Wandung
als eine elastische Membran ausgestaltet, die vakuumdicht mit dem
Stromanschluß des
zweiten Kontaktstück
verlötet
ist. Diese Membran ermöglicht eine
Bewegung des zweiten Kontaktstücks
und damit ein Öffnen
und Schließen
des elektrischen Kontakts.
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Aus
der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 94 17 344 U1 ist eine Störlichtbogen-Schutzvorrichtung
für Schaltanlagen
zur Verteilung elektrischer Energie bekannt. Diese Vorrichtung überführt im Störfall einen
Störlichtbogen
in einen satten metallischen Kurzschluss. Die Vorrichtung weist
zwei koaxial ineinandergesetzte Elektroden auf, zwischen denen ein
Spalt besteht. Zur Vermeidung unerwünschter Stromüberschläge befindet
sich der Spalt dauerhaft in einem Vakuum.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltkammer anzugeben,
die einfach und kostengünstig
hergestellt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Schaltkammer nach dem Patentanspruch 1. Bei dieser Schaltkammer
ist zumindest ein Teil des Gehäuses (d.
h. ein Gehäuseteil)
plastisch verformbar, wodurch ein elektrischer Kontakt zwischen
dem ersten Kontaktstück
und dem zweiten Kontaktstück
im Gehäuseinneren
herstellbar ist.
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Hierbei
ist insbesondere vorteilhaft, dass das zweite Kontaktstück starr – insbesondere
balglos und lagerlos, d. h. ohne einen elastischen Metallbalg und ohne
ein Schiebelager – mit
der zweiten Wandung verbunden ist, so dass im ausgeschalteten Zustand der
Schaltkammer ein vorbestimmter Abstand zwischen dem ersten Kontaktstück und dem
zweiten Kontaktstück
im Inneren der Schaltkammer vorliegt. Da für das zweite Kontaktstück der Schaltkammer weder
ein Metallbalg noch ein Lager benötigt wird, kann die Schaltkammer
sehr einfach und damit auch kostengünstig hergestellt werden. Weiterhin
ist wesent lich, dass zumindest ein Teil des Gehäuses plastisch verformbar ist;
durch plastische Verformung des Gehäuses lässt sich ein elektrischer Kontakt
zwischen dem ersten Kontaktstück
und dem zweiten Kontaktstück
im Gehäuseinneren
herstellen. Ein plastisch verformbares Gehäuse lässt sich sehr einfach und kostengünstig realisieren.
Beispielsweise können
ein oder mehrere Teile des Gehäuses
aus bezüglich
der Kontaktstücke
vergleichsweise dünnem,
plastisch verformbarem Metallblech bestehen. Weiterhin ist vorteilhaft,
dass im ausgeschalteten Zustand der Schaltkammer (d. h. bei unverformtem
Gehäuse)
ein vorgewählter
Abstand (Mindestabstand, Isolationsabstand) zwischen dem ersten
Kontaktstück
und dem zweiten Kontaktstück
vorliegt. Dadurch wird erreicht, dass (beispielsweise beim Transport
oder bei der Montage der Schaltkammer) die Kontaktstücke nicht
versehentlich aufeinanderstoßen oder
aufein anderschlagen können.
Dadurch wird eine unbeabsichtigte Beschädigung der Kontaktstücke zuverlässig verhindert.
Insbesondere werden Beschädigungen
in Form von Unebenheiten (z. B. Kratzern oder Dellen) der Kontaktstückoberfläche vermieden,
dadurch werden vergleichsweise ebene Kontaktstückoberflächen ermöglicht, die aufgrund fehlender
Feldstärkeüberhöhungen ein
sehr gutes Isolationsverhalten (dielektrisches Verhalten) aufweisen.
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Die
Schaltkammer kann so ausgestaltet sein, dass das Teil des Gehäuses plastisch
verformbar ist derart, dass sich bei Aufbringen einer Verformkraft
auf das Teil des Gehäuses
und/oder auf eines der Kontaktstücke
die Kontaktstücke
unter Verringerung ihres gegenseitigen Abstands aufeinander zubewegen,
bis sie einander berühren.
Mittels Aufbringen dieser Verformkraft lässt sich die Schaltkammer einschalten,
d. h. ein elektrischer Kontakt zwischen dem ersten Kontaktstück und dem
zweiten Kontaktstück
herstellen.
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Die
Schaltkammer kann so ausgestaltet sein, dass das Gehäuse ein
hohlzylinderförmiges Isolierteil
aufweist, an dessen eine Stirnfläche
die erste Wandung angrenzt und an dessen andere Stirnfläche die
zweite Wandung angrenzt. Dabei kann das hohlzylinderförmige Isolierteil
aus Keramik bestehen und die erste Wandung und/oder die zweite Wandung
aus Metall bestehen.
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Dabei
können
vorteilhafterweise als solches bekannte hohlzylindrische Isolierteile
von Schaltkammern verwendet werden, so dass eine kostenintensive
Neuentwicklung dieser Teile unnötig
ist.
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Die
Schaltkammer kann so ausgestaltet sein, dass die erste Wandung und/oder
die zweite Wandung plastisch verformbar sind. Weiterhin kann das
erste Kontaktstück
in die erste Wandung eingeschweißt, eingelötet oder eingepresst sein und
das zweite Kontaktstück
in die zweite Wandung eingeschweißt, eingelötet oder eingepresst sein.
Mittels Schweißen,
Löten oder
Einpressen lässt
sich sehr einfach eine vakuumdichte oder gasdichte Verbindung zwischen
dem Kontaktstück
und der jeweiligen Wandung herstellen.
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Die
Schaltkammer kann so aufgebaut sein, dass das erste Kontaktstück und/oder
das zweite Kontaktstück
im Inneren der Schaltkammer im Wesentlichen die Form eines Zylinders
mit planen Stirnflächen
aufweist. Ein derart aufgebautes Kontaktstück lässt sich vorteilhafterweise
besonders einfach und daher mit geringen Kosten herstellen.
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Die
Schaltkammer kann so realisiert sein, dass im ausgeschalteten Zustand
der Schaltkammer die Stirnflächen
einander beabstandet gegenüberstehen
und im eingeschalteten Zustand der Schaltkammer die Stirnflächen sich
berühren.
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Die
Schaltkammer kann zum lediglich einmaligen Einschalten geeignet
sein. In diesem Falle wird vorteilhafterweise lediglich eine Vorrichtung
zum Aufbringen der Verformkraft auf Teile des Gehäuses der
Schaltkammer benötigt,
jedoch keine Vorrichtung zum Aufbringen einer Rückverformkraft, d. h. einer Kraft,
die die Verformungen wieder rückgängig machen
soll.
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Vorteilhaft
kann die Schaltkammer auch so ausgestaltet sein, dass das erste
Kontaktstück
und das zweite Kontaktstück
Verbindungsmittel aufweisen, die sich beim Herstellen des elektrischen
Kontakts zwischen dem ersten Kontaktstück und dem zweiten Kontaktstück unlösbar miteinander
verbinden. Dadurch wird vorteilhafterweise ein besonders sicherer
bzw. dauerhafter Kontakt zwischen dem ersten Kontaktstück und dem
zweiten Kontaktstück hergestellt.
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Die
Schaltkammer kann so ausgestaltet sein, dass die Verbindungsmittel
an einem der Kontaktstücke
einen Zapfen und an dem anderen der Kontaktstücke eine Ausnehmung aufweisen.
Durch Zusammenwirken des Zapfens mit der Ausnehmung lässt sich
auf einfache Weise eine unlösbare
und dauerhafte Verbindung des ersten Kontaktstücks mit dem zweiten Kontaktstück realisieren.
Darüber
hinaus lassen sich ein solcher Zapfen und eine solche Ausnehmung
fertigungstechnisch einfach und damit kostengünstig herstellen.
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Die
Schaltkammer kann auch so ausgestaltet sein, dass beim Herstellen
des elektrischen Kontakts zwischen dem ersten Kontaktstück und dem zweiten
Kontaktstück
der Zapfen nach Eintreten in die Ausnehmung plastisch verformbar
ist. Durch die plastische Verformbarkeit des Zapfens wird auf eine besonders
einfache Weise sichergestellt, dass sich der Zapfens des einen Kontaktstücks und
die Ausnehmung des anderen Kontaktstücks dauerhaft und unlösbar miteinander
verbinden.
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Die
Schaltkammer kann dabei so ausgestaltet sein, dass das Volumen des
Zapfens im verformten Zustand mindestens dem Volumen der Ausnehmung
entspricht. Dadurch wird sichergestellt, dass der Zapfen in verformtem
Zustand an der gesamten Innenfläche
der Ausnehmung anliegt und dadurch an der gesamten Innenfläche der
Ausnehmung eine sichere elektrische Verbindung zwischen dem ersten Kontaktstück und dem
zweiten Kontaktstück
hergestellt wird.
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Die
Schaltkammer kann so aufgebaut sein, dass die Ausnehmung eine Hinterschneidung
aufweist. Dadurch wird eine besonders sichere und feste Verbindung
zwischen dem ersten Kontakt stück
und dem zweiten Kontaktstück
hergestellt; es besteht nämlich
im eingeschalteten Zustand der Schaltkammer sowohl ein Formschluss
als auch ein Kraftschluss zwischen dem verformten Zapfen und der Ausnehmung.
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Die
Schaltkammer kann auch so ausgestaltet sein, dass das erste Kontaktstück und das
zweite Kontaktstück
im Bereich der Verbindungsmittel aus Kupfer bestehen. Dadurch wird
zum einen erreicht, dass eine derartige Schaltkammer besonders kostengünstig produziert
werden kann. Kupfer ist nämlich
erheblich billiger als die für
Vakuumschaltkammern üblicherweise
verwendeten hochfesten Kontaktmaterialien. Zum anderen lässt sich
mittels dieser aus Kupfer bestehenden Verbindungsmittel besonders
einfach eine dauerhafte und unlösbare
Verbindung zwischen dem ersten Kontaktstück und dem zweiten Kontaktstück herstellen,
weil das Kupfer während
der Herstellung der z. B. Vakuumschaltkammer (insbesondere beim
Verlöten
der Vakuumschaltkammer unter hohen Temperaturen) weichgeglüht wird
und daher beim Schließen
des elektrischen Kontakts leicht plastisch verformbar ist.
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Die
Schaltkammer kann so ausgestaltet sein, dass die Schaltkammer in
Wirkverbindung steht mit einer Einschalteinheit, die zum Aufbringen
einer Verformkraft auf das (plastisch verformbare) Teil bzw. die
plastisch verformbaren Teile des Gehäuses und/oder auf eines der
Kontaktstücke
ausgebildet ist. Mittels dieser Einschalteinheit wird beim Einschalten der
Schaltkammer die Verformkraft auf das plastisch verformbare Teil
oder die plastisch verformbaren Teile des Gehäuses und/oder auf eines der
Kontaktstücke
(welches mit den plastisch verformbaren Teilen des Gehäuses starr
verbunden ist) aufgebracht.
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Die
Schaltkammer kann auch so ausgestaltet sein, dass die Schaltkammer
in Wirkverbindung steht mit einer Druckerzeugungseinheit, die zum
Aufbringen einer Druckkraft auf das erste Kontaktstück und/oder
das zweite Kontaktstück
nach Herstellen des elektrischen Kontakts zwischen dem ersten Kontaktstück und dem
zweiten Kontaktstück
ausgebildet ist. Durch diese Druckerzeugungseinheit wird vorteilhafterweise
erreicht, dass auch nach dem Einschalten eine besonders sichere
Verbindung zwischen dem ersten Kontaktstück und dem zweiten Kontaktstück bestehen
bleibt.
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Schließlich kann
die Schaltkammer auch so ausgestaltet sein, dass die Einschalteinheit
der Druckerzeugungseinheit entspricht. Mit anderen Worten kann vorteilhafterweise
eine Einheit genutzt werden, welche beim Einschalten der Schaltkammer
als Einschalteinheit und nach dem Einschalten der Schaltkammer als
Druckerzeugungseinheit arbeitet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dazu
ist in
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Anordnung mit einer Vakuumschaltkammer, in
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Anordnung mit einer Vakuumschaltkammer, in
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3 ein
Ausführungsbeispiel
zweier Kontaktstücke
im ausgeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer und in
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4 ein
Ausführungsbeispiel
dieser Kontaktstücke
im eingeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer dargestellt.
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In 1 ist
in einer Schnittdarstellung im linken Teil eine Schaltkammer in
Form einer Vakuumschaltkammer 1 und im rechten Teil eine
mit dieser Vakuumschaltkammer in Wirkverbindung stehende Einschalt-
und Druckerzeugungseinheit 2 dargestellt. Die Vakuumschaltkammer 1 (hier
in Form einer Vakkumschaltröhre)
weist ein Vakuumschaltkammergehäuse
auf, welches ein hohlzylinderförmiges
Isolierteil 4 aufweist. Dieses Isolierteil kann beispielsweise ein
aus Keramik bestehender Hohlzylinder sein. An die eine Stirnfläche des
Isolierteils 4 grenzt eine erste Wandung 6 an,
welche im Ausführungsbeispiel
eine aus Metallblech (z. B. Edelstahlblech) bestehende Kappe 6 ist.
Diese erste Wandung 6 wird von einem ersten Kontaktstück 8 durchgriffen.
Im eingebauten Zustand der Vakuumschaltkammer ist das erste Kontaktstück 8 mechanisch
feststehend ausgebildet, wie durch ein schraffiertes feststehendes
Begrenzungsteil 9 im linken Teil der 1 angedeutet
wird. Über dieses
schraffierte feststehende Begrenzungsteil erfolgt im Ausführungsbeispiel
die Stromzuführung
zu dem ersten Kontaktstück 8.
Das erste Kontaktstück 8 ist
starr mit der ersten Wandung 6 verbunden, es ist z. B.
in die erste Wandung 6 eingeschweißt, eingelötet oder eingepresst. Auf diese
Weise wird eine vakuumdichte Verbindung zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
der ersten Wandung 6 hergestellt. Die erste Wandung 6 ist – beispielsweise
mittels eines Lötverfahrens – in an
sich bekannter Weise mit dem hohlzylinderförmigen Isolierteil 4 vakuumdicht
verbunden.
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Die
zweite Stirnfläche
des hohlzylinderförmigen
Isolierteils 4 grenzt an eine zweite Wandung 10, welche
im Ausführungsbeispiel
ebenfalls als eine aus dünnem
Metallblech bestehende Kappe ausgestaltet ist. Diese zweite Wandung 10 wird
von einem zweiten Kontaktstück 12 durchgriffen.
Das zweite Kontaktstück 12 ist
starr mit der zweiten Wandung verbunden, es ist in die zweite Wandung
beispielsweise eingeschweißt,
eingelötet
oder eingepresst. Das zweite Kontaktstück 12 ist mit einem
Stromzuführungselement 13 verbunden,
welches die Stromzuführung
zu dem zweiten Kontaktstück 12 realisiert.
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Die
zweite Wandung 10 ist der ersten Wandung 6 gegenüberliegend
angeordnet. Beide Wandungen 6 und 10 sind im Wesentlichen
identisch aufgebaut. Das aus Isolierteil 4, erster Wandung 6 und zweiter
Wandung 10 bestehende Gehäuse der Vakuumschaltkammer 1 ist
evakuiert, im Inneren dieses Gehäuses
befindet sich ein Vakuum. (In anderen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Schaltkammer
kann sich im Inneren des Gehäuses anstelle
des Vakuums auch ein isolierendes Gas befinden, z. B. Schwefelhexafluorid
SF6 oder unter Druck stehender Stickstoff; es handelt sich dann
bei der Schaltkammer um eine gasisolierte Schaltkammer.) Das erste
Kontaktstück 8 ist
starr mit der ersten Wandung 6 verbunden und das zweite
Kontaktstück 12 ist
starr mit der zweiten Wandung 10 verbunden dergestalt,
dass im dargestellten ausgeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer
im Gehäuseinneren
ein vorgewählter
Abstand als Isolationsabstand zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12 vorliegt.
Dieser vorgewählte,
im ausgeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer unveränderliche
Abstand wird bei der Herstellung der Vakuumschaltkammer festgelegt;
der Abstand beträgt
im Ausführungsbeispiel
8 mm bei einer Schaltkammer mit einer Dauer-Spannungsfestigkeit
von 10 kV Wechselspannung effektiv. Im Allgemeinen kann der Abstand
zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12 zwischen
2 mm bis 8 mm betragen, was zu Vakuumschaltkammern mit einer Dauer-Spannungsfestigkeit
zwischen 3 und 10 kV Wechselspannung effektiv führt. Vakuumschaltkammern mit
einer Dauer-Spannungsfestigkeit
zwischen 10 und 40 kV Wechselspannung effektiv lassen sich im Allgemeinen
vorteilhafterweise realisieren, wenn der Abstand zwischen dem ersten
Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12 zwischen
8 mm und 30 mm gewählt
wird.
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Teile
des Gehäuses
der Vakuumschaltkammer sind plastisch verformbar, im Ausführungsbeispiel
ist die erste Wandung 6 und die zweite Wandung 10 plastisch
verformbar. Wenn eine bezüglich der
zylinderförmigen
Kontaktstücke
axial gerichtete Kraft F2 auf das zweite
Kontaktstück 12 einwirkt,
so wird diese Kraft F2 über das zweite Kontaktstück 12 auf
die zweite Wandung 10 der Vakuumschaltkammer übertragen.
Diese Kraft F2 verformt die zweite Wandung 10 plastisch,
wodurch das zweite Kontaktstück 12 ins
Innere der Vakuumschaltkammer 1 gedrückt wird. Dadurch verringert
sich der in der 1 dargestellte Isolationsabstand
zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12. Das
zweite Kontaktstück 12 wird
unter plastischer Verformung des Schaltkammer-Gehäuses
(hier: unter plastischer Verformung der zweiten Wandung 10) so
weit in den Innenraum des Gehäuses
hineingeschoben, bis es das erste Kontaktstück 8 berührt. Dadurch
entsteht ein elektrischer Kontakt zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12;
die Vakuumschaltkammer befindet sich dann im eingeschalteten Zustand.
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Optional
ist in diesem Ausführungsbeispiel auch
die erste Wandung 6 plastisch verformbar ausgestaltet.
In diesem Fall bewegt sich unter der Wirkung der Kraft F2 bzw. einer an dem linksseitig dargestellten
Begrenzungsteil 9 entstehenden Gegenkraft auch das erste
Kontaktstück 8 beim
Einschaltvorgang unter Verformung der ersten Wandung 6 ins
Innere der Vakuumschaltkammer hinein.
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Sowohl
das erste Kontaktstück 8 als
auch das zweite Kontaktstück 12 weisen
im Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen die Form eines Zylinders (Bolzenform) auf, welcher
ebene, plane Stirnflächen hat.
Im ausgeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer steht die freie
Stirnfläche
des ersten Kontaktstückes 8 der
freien Stirnfläche
des zweiten Kontaktstücks 12 beabstandet
und parallel gegenüber. Beim
Einschaltvorgang wird dieser Abstand immer geringer, bis sich im
eingeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer die Stirnflächen der
beiden Kontaktstücke
berühren.
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Im
rechten Teil der 1 ist eine Einheit 2 dargestellt,
welche sowohl als eine Einschalteinheit als auch als eine Druckerzeugungseinheit
arbeitet. Diese Einschalt- und Druckerzeugungseinheit 2 weist
einen ersten Hebel 14 auf, dessen eines Ende drehbeweglich
mit einem Ende eines zweiten Hebels 16 verbunden ist. Mittels
eines gestrichelt dargestellten Verbindungsbügels 18 wird sichergestellt,
dass die drehbeweglich verbundenen Enden der Hebel in Kontakt bleiben.
Ein Unterstützungsteil 19 sorgt
dafür,
dass der erste Hebel 14 und der zweite Hebel 16 im
ausgeschalteten Zustand der Vakuumschaltkammer die dargestellte
abgewinkelte Stellung zueinander einnehmen und insbesondere daran
gehindert werden, sich entlang der Achse der Vakuumschaltkammer 1 (die
der Achse der Kontaktstücke 8, 12 entspricht)
auszurichten. Im Ausführungsbeispiel
ist das Unterstützungsteil 19 als
eine gläserne
Ampulle (Glaszylinder) ausgestaltet; es kann aber auch anders ausgestaltet
sein, z. B. auch als metallener Anschlag, der beim Einschalten entfernt
wird. Das freie Ende des ersten Hebels 14 wirkt auf das
außerhalb der
Vakuumschaltkammer 1 befindliche Ende des zweiten Kontaktstückes 12 ein,
während
das freie Ende des zweiten Hebels 16 mit einem Ende eines vorgespannten
Federelements 20 verbunden ist. Das andere Ende des Federelements 20 ist
gegen eine feste Begrenzung 22 (z. B. eine Wand) abgestützt. Das
Federelement 20 ist optional, alternativ kann das freie
Ende des zweiten Hebels 16 auch direkt gegen die Wand 22 abgestützt sein.
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Zum
Einschalten der Vakuumschaltkammer wird eine senkrecht zur Achse
der Vakuumschaltkammer wirkende Kraft F1 auf
das Mittelstück
des ersten Hebels 14 aufgebracht. Diese Kraft F1 kann auf beliebige Art und Weise erzeugt
werden, beispielsweise mittels eines elektromagnetischen Antriebs
oder eines Explosionsantriebs. Aufgrund der Kraft F1 zerbricht
die Glasampulle 19 und die Kraft F1 drückt daraufhin
sowohl den ersten Hebel 14 als auch den zweiten Hebel 16 in
eine gestreckte Lage entlang der Achse des ersten Kontaktstücks 8 und des
zweiten Kontaktstücks 12.
Dadurch verlängert sich
die in Richtung der Achse der Vakuumschaltkammer wirksame Länge der
Kombination aus erstem Hebel 14 und zweitem Hebel 16,
wodurch das freie (linke) Ende des ersten Hebels 14 auf
das zweite Kontaktstück 12 einwirkt
und die Kraft F2 auf dieses zweite Kontaktstück 12 überträgt. Daraufhin
wird – wie
oben beschrieben – die
zweite Wandung 10 und ggf. auch die erste Wandung 6 der
Vakuumschaltkammer 1 plastisch deformiert, woraufhin sich
die beiden Kontaktstücke 8 und 12 aufeinander
zu bewegen und schließlich
mit ihren ebenen Stirnflächen
berühren.
Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Einheit 2 als Einschalteinheit
gearbeitet, d. h. sie hat eine Verformkraft F2 auf
die plastisch verformbaren Teile 10 und 6 des
Gehäuses
der Vakuumschaltkammer 1 aufgebracht. Sobald der Kontakt
zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12 geschlossen
ist, bringt die Einheit 2 aufgrund der gespannten Feder 20 weiterhin
eine Druckkraft auf das zweite Kontaktstück 12 auf, die Kraft
der gespannten Feder 20 drückt weiterhin die dann in einer
Flucht ausgerichteten ersten Hebel 14 und zweiten Hebel 16 gegen
das zweite Kontaktstück 12.
Die Einheit 2 arbeitet jetzt als Druckerzeugungseinheit.
Die erzeugte Druckkraft sorgt dafür, dass dauerhaft ein elektrischer
Kontakt zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und dem zweiten
Kontaktstück 12 bestehen bleibt.
Die Vakuumschaltkammer wird also zuverlässig im eingeschalteten Zustand
gehalten. Im Ausführungsbeispiel
wird also sowohl die Verformkraft als auch die Druckkraft von ein
und derselben Einheit 2 erzeugt; die Einheit 2 arbeitet
also sowohl als Einschalteinheit als auch als Druckerzeugungseinheit.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt,
welches bis auf die Ausgestaltung des ersten Kontaktstückes 8 und
des zweiten Kontaktstückes 12 der
in 1 dargestellten Anordnung entspricht. Im Unterschied
zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind jedoch die im Inneren der Vakuumschaltkammer 1 angeordnete
Stirnfläche
des ersten Kontaktstückes 8 und
die Stirnfläche
des zweiten Kontaktstückes 12 nicht
eben ausgestaltet. Vielmehr ist in der freien Stirnfläche des
ersten Kontaktstückes 8 eine
Ausnehmung 30 angeordnet und die freie Stirnfläche des
zweiten Kontaktstückes 12 trägt einen
Zapfen 32. Sowohl die Ausnehmung 30 als auch der
Zapfen 32 sind Verbindungsmittel, die sich beim Herstellen
des elektrischen Kontakts zwischen dem ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12 unlösbar miteinander
verbinden. (Unter einer unlösbaren
Verbindung wird hier eine Verbindung verstanden, welche nicht zerstörungsfrei
wieder gelöst
werden kann.) Diese Verbindung erfolgt dadurch, dass beim Aufeinanderzubewegen
des ersten Kontaktstückes
auf das zweite Kontaktstück,
d. h. beim Herstellen des elektrischen Kontakts zwischen dem ersten
Kontaktstück
und dem zweiten Kontaktstück der
Zapfen 32 in die Ausnehmung 30 eintritt und in der
Ausnehmung plastisch verformt wird, wie in den 3 und 4 dargestellt
ist. Da mit sind das erste Kontaktstück 8 und das zweite
Kontaktstück 12 unlösbar miteinander
verbunden.
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In 3 sind
ausschnitthaft die sich im Inneren der ausgeschalteten Vakuumschaltkammer 1 gegenüberstehenden
Enden des ersten Kontaktstücks 8 und
des zweiten Kontaktstücks 12 dargestellt.
In dem ersten Kontaktstück 8 befindet
sich die Ausnehmung 30. Das zweite Kontaktstück 12 weist
den Zapfen 32 auf.
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Dabei
ist sowohl der Zapfen 32 als auch die Ausnehmung 30 bezüglich der
Rotationsachse der Vakuumschaltröhre
rotationssymmetrisch ausgestaltet; die Ausnehmung ist kegelförmig gestaltet.
Der Durchmesser des zylindrischen Teils des Zapfens 32 entspricht
in etwa dem kleinsten Durchmesser der Ausnehmung, die im Ausführungsbeispiel
eine Hinterschneidung 34 aufweist. Im gezeigten Beispiel weist
die Ausnehmung einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt auf. Eine
Fase 36 ermöglicht
ein problemloses Eintreten des Zapfens 32 in die Ausnehmung 30.
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Beim
Schließen
des elektrischen Kontaktes, d. h. beim axialen Zubewegen des zweiten
Kontaktstücks 12 auf
das erste Kontaktstück 8,
fährt der
Zapfen 32 in die Ausnehmung 30 ein. Eine Stirnfläche 38 des
Zapfens 32 erreicht einen Boden 40 der Ausnehmung 30.
Aufgrund der kinetischen Energie des zweiten Kontaktstücks 12 wird
nach der Berührung
zwischen Stirnfläche 38 und
Boden 40 der Zapfen weiter in die Ausnehmung eingeschoben
und dabei plastisch verformt. Dabei passt sich das Material des Zapfens
der Form der Ausnehmung 30 an und füllt diese vollständig aus.
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In 4 ist
der nach dem Schließen
des Kontaktstückpaares
entstehende Formschluss zwischen dem deformierten, verformten Zapfen 32 und der
nun durch den verformten Zapfen 32 ausgefüllten Ausnehmung
dargestellt. Es ist deutlich zu erkennen, dass das Volumen des Zapfens 32 im
verformten Zustand dem Volumen der nunmehr gefüllten Ausnehmung 30 entspricht.
(In einem anderen Ausführungsbeispiel
könnte
das Volumen des Zapfens im verformten Zustand auch größer sein
als das Volumen der Ausnehmung; überschüssige Teile
des verformten Zapfens würden
dann an der Kontaktstelle zwischen zweitem Kontaktstück 12 und
ersten Kontaktstück 8 seitlich
austreten.) Durch die Hinterschneidung 34 der Ausnehmung
wird erreicht, dass im geschlossenen Zustand des Kontaktes sowohl
ein Formschluss als auch ein Kraftschluss zwischen dem deformierten
Zapfen 32 des zweiten Kontaktstücks 12 und dem ersten
Kontaktstück 8 auftritt.
Dadurch wird eine besonders sichere und zuverlässige elektrische Verbindung
zwischen dem zweiten Kontaktstück 12 und
dem ersten Kontaktstück 8 erreicht.
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Im
Ausführungsbeispiel
bestehen das erste Kontaktstück 8 und
das zweite Kontaktstücks 12 vollständig aus
Kupfer. Dies ist besonders deshalb vorteilhaft, weil die bei Vakuumschaltkammern üblicherweise
im Kontaktbereich eingesetzten teuren hochfesten Kontaktmaterialien
bei der erfindungsgemäßen Vakuumschaltkammer
nicht benötigt
werden. Der Einsatz von Kupfer ist darüber hinaus bei der beschriebenen
Vakuumschaltkammer deshalb vorteilhaft, weil beim Herstellungsprozess
der Vakuumschaltkammer (insbesondere bei dem Verlöten der Keramikröhre 4 mit
den Metallkappen 6 und 10 und ggf. dem ersten
Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstücks 12 bei
hohen Temperaturen unter Vakuum, beispielsweise bei ca. 800°C) das Kupfer-Material
des ersten Kontaktstücks 8 und
des zweiten Kontaktstücks 12 weichgeglüht wird.
Daher ist insbesondere der Zapfen 32 nach dieser Wärmebehandlung
leicht plastisch verformbar, so dass beim Eintreten des Zapfens
in die Ausnehmung schon bei relativ geringen Kräften eine plas tische Verformung
des Zapfens und daraufhin ein Formschluss und ein Kraftschluss zwischen
dem ersten Kontaktstücks 8 und
des zweiten Kontaktstücks 12 auftritt.
Außerdem werden
bei dieser bei der Herstellung der Vakuumschaltkammer auftretenden
Wärmebehandlung Oberflächenverunreinigungen
des Kupfers des ersten Kontaktstücks 8 und
des zweiten Kontaktstücks 12 beseitigt,
so dass bei der plastischen Verformung des Zapfens ein Kaltverschweißen des
ersten Kontaktstücks 8 mit
dem zweiten Kontaktstück 12 erfolgt.
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Insbesondere
die in der 2 in Verbindung mit den 3 und 4 dargestellte
Vakuumschaltkammer ist zum lediglich einmaligen Einschalten geeignet,
was für
viele Anwendungszwecke völlig
ausreichend ist. Eine mehrfache Verwendung ist im Allgemeinen (z.
B. bei der in 1 dargestellten Vakuumschaltröhre) jedoch
möglich,
sofern die Schaltkammer beim plastischen Verformen ihre Gasdichtheit
bzw. Vakuumdichtheit behält,
und die Schaltkammer ihre Funktionstüchtigkeit auch nach einem Auseinanderziehen
der Kontakte beibehält.
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Es
wurde eine Schaltkammer beschrieben, die ohne Lager für bewegliche
Teile und ohne einen Balg aufgebaut ist und daher sehr einfach und
kostengünstig
hergestellt werden kann. Solche Schaltkammern, z. B. Vakuumschaltkammern,
können
mit Vorteil eingesetzt werden, um im Störungsfall Schäden von
Schaltgeräten
der Energieübertragung
und Energieverteilung abzuwenden. Wenn bei einem solchen Störungsfall
aufgrund eines Kurzschlusses ein Störlichtbogen in dem Schaltgerät entsteht,
so kann der Strom dieses Störlichtbogens
beim Einschalten der beschriebenen Schaltkammer (welcher einen Nebenpfad
zu dem Störlichtbogen
bildet) in diese Schaltkammer kommutieren; dies führt zu einem
Verlöschen
des Störlichtbogens.
Nach dem Störungsfall wird
die plastisch verformte Schaltkammer durch eine neue, unverformte,
sich im ausgeschalteten Zustand befindende Schaltkammer ersetzt.
Insbesondere die in 2 in Verbindung mit den 3 und 4 dargestellte
Schaltkammer ist lediglich zum einmaligen Einschalten vorgesehen,
was oftmals – z. B.
für den
vorstehend beschriebenen Einsatzzweck – völlig ausreichend ist.
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Besonders
vorteilhaft ist beim Ausführungsbeispiel
der Schaltkammer nach der 1 die aufgrund
der planen Stirnflächen
des ersten Kontaktstücks 8 und
des zweiten Kontaktstücks 12 hohe
dielektrische Festigkeit im ausgeschalteten Zustand. Dadurch kann
der im ausgeschalteten Zustand vorliegende Abstand zwischen dem
ersten Kontaktstück 8 und
dem zweiten Kontaktstück 12 klein
dimensioniert werden, wodurch eine kompakt aufgebaute Schaltkammer
mit relativ geringen Außenabmessungen
realisiert werden kann.