DE102008023668A1 - Werkzeughalter für eine Umformmaschine, insbesondere eine Schmiedemaschine - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Werkzeughalter für eine Umformmaschine, insbesondere eine Schmiedemaschine, mit einem eine Aufnahme zum formschlüssigen Einsetzen eines Umformwerkzeuges bildenden Tragkörper und mit zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten der Aufnahme am Tragkörper vorgesehenen, in Rastausnehmungen des Umformwerkzeuges eingreifenden Klemmstücken.
- Zur formschlüssigen Verbindung der Schmiedewerkzeuge einer Schmiedemaschine mit den Tragkörpern der in der Schmiedemaschine vorgesehenen Werkzeughalter ist es bekannt das Schmiedewerkzeug in einer Aufnahme des Tragkörpers formschlüssig festzuhalten, und zwar mit Hilfe von zwei einander auf gegenüberliegenden Seiten der Aufnahme vorgesehenen Klemmstücken, die in Rastausnehmungen des Schmiedewerkzeuges eingreifen und mit Hilfe von den Tragkörper durchsetzenden Klemmschrauben unter einer Klemmung des Schmiedewerkzeuges gegeneinander gezogen werden. Das Betätigen dieser Klemmschrauben setzt einen unmittelbaren Zugang zum Schmiedewerkzeug in der Schmiedemaschine und die Verwendung entsprechender Werkzeuge für den Werkzeugwechsel voraus. Der Zugang zu den Werkzeugen bzw. den Werkzeughaltern in der Schmiedemaschine ist aber insbesondere beim Warmschmieden problematisch, solange die Schmiedemaschine und die Schmiedewerkzeuge bzw. Werkzeughalter nicht ausreichend abgekühlt sind, was erhebliche Stillstandzeiten für die Schmiedemaschine bedingt. fhnliche Schwierigkeiten treten bei der Halterung der Werkzeuge anderer Umformmaschinen, beispielsweise bei Umformpressen, auf.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeughalter für eine Umformmaschine, insbesondere eine Schmiedemaschine, der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass ein vergleichsweise einfacher Werkzeugwechsel unter Umständen auch bei einer warmen Umformmaschine sichergestellt werden kann.
- Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die im Klemmsinn federbeaufschlagten Klemmstücke auf dem Tragkörper schwenkbar abgestützt sind und dass das Umformwerkzeug geneigte Anlaufflächen zum selbständigen Einrasten der Klemmstücke in die Rastausnehmungen aufweist, die gegensinnig geneigte Anlaufflächen für den selbständigen Austritt der Klemmstücke aus den Rastausnehmungen bilden.
- Durch den Ersatz einer herkömmlichen Schraubklemmung durch eine federbeaufschlagte Klemmverbindung zwischen dem Tragkörper des Werkzeughalters und dem Umformwerkzeug werden die konstruktiven Voraussetzungen für einen werkzeuglosen Wechsel der Umformwerkzeuge geschaffen. Da für eine sichere Aufnahme der Umformwerkzeuge im Werkzeughalter der Umformmaschine vergleichsweise große Klemmkräfte erforderlich werden und gesonderte Stelltriebe zum Öffnen der im Klemmsinn federbeaufschlagten Klemmstücke den Konstruktionsaufwand erheblich vergrößern, wird ein selbständiges Ein- und Ausrasten der Klemmstücke in die Rastausnehmungen und aus den Rastausnehmungen der Umformwerkzeuge angestrebt, was durch entsprechend geneigte Anlaufflächen im Bereich der Umformwerkzeuge und im Bereich der Rastausnehmungen der Umformwerkzeuge erreicht wird, wenn die Umformwerkzeuge mit einer entsprechenden Kraft in die hiefür vorgesehene Aufnahme des Tragkörpers eingesetzt oder aus dieser Aufnahme herausgezogen werden. Hiefür können bei Schmiedemaschinen vorteilhaft die Stelltriebe für die die Werkzeughalter beaufschlagenden Stößel bzw. bei Pressen der Pressenantrieb eingesetzt werden, was beim Einbringen einer Halteeinrichtung für die Umformwerkzeuge in die Umformmaschine z. B. mit Hilfe einer Spannzange zu einem automatischen Werkzeugwechsel selbst bei warmer Umformmaschine führen kann. Die für das Ein- bzw. Ausrasten der Klemmstücke erforderlichen Ausholbewegungen der Klemmstücke werden durch eine schwenkbare Abstützung der Klemmstücke am Tragkörper sichergestellt. Die Klemmstücke bilden somit Schwenkhebel, die günstige Konstruktionsverhältnisse für das selbständige Ein- und Ausrasten beim Werkzeugwechsel mit sich bringen.
- Zur federnden Beaufschlagung der Klemmstücke kann an den Klemmstücken zwischen ihrer schwenkbaren Abstützung am Tragkörper und ihren in die Rastausnehmungen eingreifenden Rastansätzen Zuganker angreifen, die in Aufnahmebohrungen des Tragkörpers eingreifen und in diesen Aufnahmebohrungen durch Tellerfederpakete belastet werden. Durch diese Maßnahme können die Federn platzsparend im Tragkörper untergebracht werden, sodass keine über die Klemmstücke nach außen vorstehenden Konstruktionsteile erforderlich werden. Die Zuganker dürfen jedoch die Schwenkbarkeit der Klemmstücke nicht beeinträchtigen. Aus diesem Grunde können die Zuganker die Klemmstücke durchsetzen und auf der dem Tragkörper abgewandten Seite über ballige Widerlager an den Klemmstücken schwenkbar abgestützt werden. Die balligen Widerlager erlauben eine relative Schwenkbewegung zwischen den Klemmstücken und ihren Zugankern, wodurch das unbehindernde Ausschwenken beim Auflaufen der Klemmstücke auf die Anlaufflächen des Umformwerkzeuges gewährleistet wird.
- Ist für die Umformwerkzeuge eine Kühlung oder Erwärmung über einen Wärmeträger vorgesehen, der durch eine Wärmeträgerleitung des Umformwerkzeuges gefördert wird, so können die Klemmstücke vorteilhaft zur Zuleitung des Wärmeträgers genützt werden, indem wenigstens eines der Klemmstücke im Bereich seines in die Rastausnehmungen des Umformwerkzeuges eingreifenden Rastansatzes eine mit einer Wärmeträgerleitung des Umformwerkzeuges zusammenwirkende Anschlusskupplung für eine Wärmeträgerversorgungsleitung auf weist. Mit dem Einrasten der Klemmstücke in die Rastausnehmungen des Umformwerkzeuges kann somit eine selbständige Ankupplung der Wärmeträgerversorgungsleitung an die Wärmeträgerleitung des Umformwerkzeuges verbunden werden. Damit eine von Fertigungstoleranzen unabhängige Abdichtung dieses Kupplungsanschlusses erzielt werden kann, kann die Anschlusskupplung für die Wärmeträgerversorgungsleitung einen innerhalb des Rastansatzes des Klemmstückes in Kupplungsrichtung verschiebbar gelagerten, federbeaufschlagten Anschlussnippel aufweisen, der wegen seiner Federbelastung für eine dichte Verbindung zwischen der Wärmeträgerversorgungsleitung und der Wärmeträgerleitung des Umformwerkzeuges sorgt.
- In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
-
1 einen erfindungsgemäßen Werkzeughalter in einer vereinfachten Stirnansicht, -
2 diesen Werkzeughalter in einem Schnitt nach der Linie II-II der1 , -
3 einen Schnitt nach der Linie III-III der1 in einem größeren Maßstab und -
4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der1 ebenfalls in einem größeren Maßstab. - Der dargestellte Werkzeughalter weist einen Tragkörper
1 auf, der in herkömmlicher Weise beispielsweise an einem Stößel einer Schmiedemaschine zur radialen Umformung eines Werkstückes vorgesehen sein kann. Dieser Tragkörper1 bildet eine durch Formstücke2 begrenzte Aufnahme3 für ein strichpunktiert angedeutetes Umformwerkzeug4 , das in Richtung der Stößelachse in die Aufnahme3 eingesetzt und mit Hilfe von Klemmstücken5 verriegelt werden kann. Diese Klemmstücke5 weisen Rastansätze6 auf, die in Rastausnehmungen7 des Umformwerkzeuges4 eingreifen und sich am Tragkörper1 schwenkbar abstützen. Zu diesem Zweck greifen die auf einander gegenüberliegenden Seiten des Tragkörpers1 angeordneten Klemmstücke5 mit entsprechenden Lageransätze8 in nutenartige Lagerpfannen9 des Tragkörpers1 ein. Zur Federbeaufschla gung der Klemmstücke5 im Klemmsinn dienen Tellerfederpakete10 , die in Aufnahmebohrungen11 des Tragkörpers1 eingesetzt sind und in die Aufnahmebohrungen11 eingreifende Zuganker12 beaufschlagen. Die Zuganker12 durchsetzen die Klemmstücke5 mit Spiel und stützen sich auf der dem Tragkörper1 abgewandten Seite über ballige Widerlager13 an den Klemmstücken5 ab. Durch diese balligen Widerlager13 , die aus zwei Scheiben einerseits mit einer konvexen und anderseits mit einer konkaven Lagerfläche bestehen, wird eine relative Verschwenkbarkeit zwischen den Zugankern12 und den zugehörigen Klemmstücken5 zugelassen, sodass das Ausschwenken der Klemmstücke5 um ihre Lageransätze8 gegen die Kraft der Tellerfederpakete10 durch die Zuganker12 nicht behindert wird. - Das Umformwerkzeug
4 bildet auf der Seite der Klemmstücke5 auf der der Aufnahme3 des Tragkörpers1 zugekehrten Anschlussseite geneigte Anlaufflächen14 , die mit einer Gegenfläche15 der Rastansätze6 zusammenwirken. Wird somit das Umformwerkzeug4 in die Aufnahme3 eingedrückt, so schlägt die Anlauffläche14 des Umformwerkzeuges4 an die Gegenfläche15 des Rastansatzes6 der Klemmstücke5 an und schwenkt die Klemmstücke5 gegen die Kraft der Tellerfederpakete10 soweit aus, dass der Rastansatz6 der Klemmstücke5 über die Anlauffläche14 des Umformwerkzeuges4 gleitet und in die Rastausnehmung7 eingreift, um das Umformwerkzeug4 in der Aufnahme3 des Tragkörpers1 formschlüssig festzuklemmen. - Zum Lösen des Umformwerkzeuges
4 vom Werkzeughalter braucht das Umformwerkzeug4 lediglich mit einer entsprechenden Kraft vom Tragkörper1 abgezogen zu werden. Die Rastausnehmungen7 des Umformwerkzeuges4 bilden nämlich zu den Anlaufflächen14 gegensinnig geneigte Anlaufflächen16 , die mit entsprechenden Gegenflächen17 der Rastansätze6 zusammenwirken, wie dies insbesondere der3 entnommen werden kann. Es werden demnach beim Abheben des Umformwerkzeuges4 vom Boden der Aufnahme3 des Tragkörpers1 die Klemmstücke5 entlang der Anlaufflächen16 wieder ausgeschwenkt, bis die Rastansätze6 der Klemmstücke5 aus den Rastausnehmungen7 austreten und die Umformwerkzeuge4 freigeben. - Wie der
4 entnommen werden kann, kann zumindest eines der Klemmstücke5 auch zur Zuführung eines Wärmeträgers zum Umformwerkzeug4 genützt werden. Zu diesem Zweck kann im Bereich des Rastansatzes6 eine Anschlusskupplung17 für eine Wärmeträgerversorgungsleitung vorgesehen werden. Diese Anschlusskupplung17 umfasst einen in Kupplungsrichtung verschiebbar gelagerten Anschlussnippel18 , der durch eine Feder19 im Kupplungssinn beaufschlagt wird und mit einem Anschlussstutzen20 einer Wärmeträgerleitung21 des Umformwerkzeuges4 zusammenwirkt. Beim Einrasten des Rastansatzes6 des Klemmstückes5 in die Rastausnehmung7 wird somit der Anschlussnippel18 dichtend an den Anschlussstutzen20 der Wärmeträgerleitung21 angedrückt, sodass über die Wärmeträgerversorgungsleitung ein Wärmeträger durch das Umformwerkzeug4 gefördert werden kann, und zwar je nach Bedarf zu Kühl- oder Erwärmungszwecken.
Claims (5)
- Werkzeughalter für eine Umformmaschine, insbesondere eine Schmiedemaschine, mit einem eine Aufnahme zum formschlüssigen Einsetzen eines Umformwerkzeuges bildenden Tragkörper und mit zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten der Aufnahme am Tragkörper vorgesehenen, in Rastausnehmungen des Umformwerkzeuges eingreifenden Klemmstücken, dadurch gekennzeichnet, dass die im Klemmsinn federbeaufschlagten Klemmstücke (
5 ) auf dem Tragkörper (1 ) schwenkbar abgestützt sind und dass das Umformwerkzeug (4 ) geneigte Anlaufflächen (14 ) zum selbständigen Einrasten der Klemmstücke (5 ) in die Rastausnehmungen (7 ) aufweist, die gegensinnig geneigte Anlaufflächen (16 ) für den selbständigen Austritt der Klemmstücke (5 ) aus den Rastausnehmungen (7 ) bilden. - Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Klemmstücken (
5 ) zwischen ihrer schwenkbaren Abstützung am Tragkörper (1 ) und ihren in die Rastausnehmungen (7 ) eingreifenden Rastansätzen (6 ) Zuganker (12 ) angreifen, die in Aufnahmebohrungen (11 ) des Tragkörpers (1 ) eingreifen und in diesen Aufnahmebohrungen (11 ) durch Tellerfederpakete (10 ) beaufschlagt sind. - Werkzeughalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuganker (
12 ) die Klemmstücke (5 ) durchsetzen und auf der dem Tragkörper (1 ) abgewandten Seite über ballige Widerlager (13 ) an den Klemmstücken (5 ) schwenkbar abgestützt sind. - Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Klemmstücke (
5 ) im Bereich seines in die Rastausnehmungen (7 ) des Umformwerkzeuges (4 ) eingreifenden Rastansatzes (6 ) eine mit einer Wärmeträgerleitung (21 ) des Umformwerkzeuges (4 ) zusammenwirkende Anschlusskupplung (17 ) für eine Wärmeträgerversorgungsleitung aufweist. - Werkzeughalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusskupplung (
17 ) für die Wärmeträgerversorgungsleitung einen innerhalb des Rastansatzes (6 ) des Klemmstückes (5 ) in Kupplungsrichtung verschiebbar gelagerten, federbeaufschlagten Anschlussnippel (18 ) aufweist.
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