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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den
zumindest temporären Verschluss einer Rohrleitung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
Vorrichtung der vorgenannten Art ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 296 17 171 U1 bekannt.
Bei der darin beschriebenen Vorrichtung sind die beiden plattenförmigen
Teile durch eine aus einem intumeszierenden Material bestehende
Brandschutzmasse aneinander festgelegt. Im Brandfall schäumt
die Brandschutzmasse auf und drückt das zweite der beiden
plattenförmigen Teile von dem ersten der beiden plattenförmigen
Teile in Längsrichtung der Rohrleitung weg. Es erweist
sich dabei als nachteilig, dass der Brandschutzmasse lediglich an
einer Seite ein Widerstand entgegengesetzt wird, wobei auf der anderen
Seite das zweite der beiden plattenförmigen Teile durch
die sich aufblähende Brandschutzmasse weg gedrückt
wird. Dadurch erhält die aufgeschäumte Brandschutzmasse eine
vergleichsweise instabile Konsistenz, die keinen sicheren Verschluss
der Rohrleitung gewährleisten kann.
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Weiterhin
wird die Vorrichtung gemäß dem Stand der Technik
durch eine auf der von dem zweiten plattenförmigen Teil
abgewandten Außenseite des ersten plattenförmigen
Teils angeordnete Spannvorrichtung in der Rohrleitung festgelegt.
Diese Spannvorrichtung, die eine Schraubverbindung umfasst, ist
Umwelteinflüssen ausgesetzt und kann somit verschmutzen.
Dadurch kann die Funktion der Spannvorrichtung derart beeinträchtigt
werden, dass die Vorrichtung nicht mehr problemlos der Rohrleitung
entnommen werden kann.
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Weiterhin
als nachteilig bei der aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung
erweist sich die Tatsache, dass zwar im Brandfall ein Verschluss
erzielt werden kann, der feuerbeständig ist. Der Verschluss
ist jedoch weder im Brandfall noch vor Eintritt des Brandfalls wasser-
oder rauchdicht.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die einen effektiveren Verschluss
einer Rohrleitung bewirken kann.
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Dies
wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung.
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Gemäß Anspruch
1 ist vorgesehen, dass das zweite plattenförmige Teil an
dem ersten plattenförmigen Teil derart befestigt ist, dass
die beiden plattenförmigen Teile sich im Brandfall nicht
oder nur unwesentlich relativ zueinander bewegen. Aufgrund dieser
Gestaltung verdichtet sich die Brandschutzmasse im Brandfall zwischen
den beiden als Widerlager dienenden plattenförmigen Teilen.
Dadurch erhält die Brandschutzmasse nach dem Aufschäumen eine
wesentlich festere Konsistenz, so dass sie die Rohrleitung wesentlich
wirksamer verschließen kann. Weiterhin kann die Vorrichtung
mit einer deutlich geringeren Menge der Brandschutzmasse ausgestattet
werden, weil aufgrund des selbstverdichtenden Effektes weniger Material
benötigt wird.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Hülse umfasst,
die insbesondere aus einem elastischen Material wie beispielsweise Schaumstoff
oder Gummi besteht. Dabei kann die Hülse zumindest teilweise
zwischen den beiden plattenförmigen Teilen angeordnet sein.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Hülse
zumindest abschnittsweise radial nach außen gedrückt
werden kann, insbesondere durch Betätigung der Schraubverbindung.
Durch dieses nach außen Drücken der elastischen
Hülse kann durch die Festlegung der Vorrichtung in der
Rohrleitung bereits ein zumindest begrenzt rauchdichter und insbesondere
auch ein wasserdichter Verschluss der Rohrleitung erzielt werden. Dieser
Verschluss kann durch von der Vorrichtung vorzugsweise umfasste
Dichtmittel verbessert werden, die von einem der beiden plattenförmigen
Teile radial nach außen ragen können. Die zusätzlichen Dichtmittel
können einen derart rauchdichten und wasserdichten Verschluss
gewährleisten, dass einerseits im Brandfall kein Rauch
durch die Rohrleitung von einem Brandabschnitt in einen anderen
gelangen kann und dass andererseits eventuell in der Rohrleitung
gebildetes Kondenswasser nicht durch den Verschluss austreten kann.
Dadurch eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht nur für den Einbau in eine Decke eines Raumes, sondern
auch in Wände oder Schächte.
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Es
kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Hülse die Spannvorrichtung
und/oder die Schraubverbindung zumindest teilweise umgibt. Auf diese Weise
werden nicht nur die Spannvorrichtung und die Schraubverbindung
für einen Betrachter verdeckt, sondern auch derart von
der Hülse abgedeckt, dass die Spannvorrichtung und/oder
die Schraubverbindung vor Verschmutzungen geschützt werden
und damit wartungsfrei sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 eine
geschnittene Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
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2 eine
in eine Rohrleitung in einer Decke eingebaute erfindungsgemäße
Vorrichtung;
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3 die
Vorrichtung gemäß 1 in einem ersten
Zusammenbauzustand;
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4 die
Vorrichtung gemäß 1 in einem zweiten
Zusammenbauzustand;
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5 die
Vorrichtung im Zustand gemäß 4 mit
aufgeschäumter Brandschutzmasse.
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Aus
der 1 und 3 ist ersichtlich, dass die
erfindungsgemäße Vorrichtung zwei im zusammengebautem
Zustand zueinander beabstandete plattenförmige Teile 1, 2 umfasst.
Die beiden plattenförmigen Teile 1, 2 können
insbesondere als Metallscheiben mit kreisförmigem Umriss
ausgebildet sein.
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Die
Vorrichtung umfasst weiterhin eine Schraubverbindung, die durch
eine Gewindespindel 3 und eine auf diese aufschraubbare
Flügelmutter 4 gebildet wird. Die Gewindespindel 3 ist
mit dem ersten plattenförmigen Teil 1 fest verbunden
und erstreckt sich von diesem in Richtung auf das zweite plattenförmige
Teil 2. Das zweite plattenförmige Teil 2 weist
eine mittige Bohrung 5 auf, durch die sich die Gewindespindel 3 hindurch
erstrecken kann. Auf der von dem ersten plattenförmigen
Teil 1 abgewandten Seite des zweiten plattenförmigen
Teils 2 kann die Flügelmutter 4 auf das
Ende der Gewindespindel 3 aufgeschraubt werden (siehe dazu 3).
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Die
Vorrichtung umfasst weiterhin eine Spannvorrichtung 6.
Die Spannvorrichtung 6 weist eine Basis 7 auf,
von der sich zwei Spreizschenkel 8, 9 unter einem
Winkel von etwa 50° bis 60° weg erstrecken. Die
Spreizschenkel 8, 9 weisen auf ihren von der Basis 7 abgewandten
Enden Abwinkelungen 10, 11 auf, die sich parallel
zu der Basis 7 erstrecken. Die Spreizschenkel 8, 9 können
beispielsweise aus Federstahl gefertigt sein. Die Basis 7 weist
mittig eine Bohrung 12 auf, durch die hindurch sich die
Gewindespindel 3 erstrecken kann.
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Die
Vorrichtung umfasst weiterhin eine Schraubhülse 13,
die als Widerlager für die Spannvorrichtung 6 dienen
kann. Die Schraubhülse 13 ist auf die Gewindespindel 3 aufgeschraubt
und zu dem ersten plattenförmigen Teil 1 benachbart.
Die Schraubhülse 13 endet in dem Zwischenraum
zwischen dem ersten und dem zweiten plattenförmigen Teil 1, 2.
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Die
Vorrichtung umfasst weiterhin eine Hülse 14 aus
einem elastischen Material wie beispielsweise Schaumstoff oder Gummi.
Die Hülse 14 ist hohlzylindrisch geformt und erstreckt
sich zwischen dem ersten und dem zweiten plattenförmigen
Teil 1, 2. Insbesondere umgibt die Hülse 14 die
Gewindespindel 3 und die Spannvorrichtung 6.
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Die
Vorrichtung umfasst weiterhin ein flächiges Dichtmittel 15,
das beispielsweise aus Silikon bestehen kann. Dieses flächige
Dichtmittel 15 kann als Scheibe mit einem kreisförmigem
Umriss ausgebildet sein. Insbesondere weist das flächige
Dichtmittel 15 Löcher 16 auf.
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Das
flächige Dichtmittel 1 ist auf die dem zweiten
plattenförmigen Teil 2 zugewandte Seite des ersten
plattenförmigen Teils 1 geklebt und überragt das
erste plattenförmige Teil 1 radial nach außen.
Die Gewindespindel 3 erstreckt sich durch das Dichtmittel 15 hindurch.
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Die
Vorrichtung umfasst weiterhin eine Brandschutzmasse 17,
die beispielsweise als intumeszierendes Material ausgeführt
ist, das im Brandfall sein Volumen deutlich vergrößert.
Beispielsweise sind Volumenvergrößerungen um einen
Faktor 10 bis 20 möglich. Die Brandschutzmasse 17 weist
die Form einer Scheibe mit einem kreisförmigen Umriss auf
und ist auf der von dem ersten plattenförmigen Teil 1 abgewandten
Seite des Dichtmittels 15 angebracht. Dabei kann sich die
Brandschutzmasse 17 durch die Löcher 16 des
Dichtmittels 15 hindurch erstrecken, so dass sie in Kontakt
mit dem plattenförmigen Teil 1 ist und damit auch
an diesem befestigt ist.
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3 zeigt
die Vorrichtung im Zusammenbauzustand, wobei die Flügelmutter 4 lediglich
lose auf die Gewindespindel 3 aufgeschraubt ist. Der Abstand
zwischen dem ersten plattenförmigen Teil 1 und
dem zweiten plattenförmigen Teil 2 entspricht
einem ersten Abstand d1. Dabei erstreckt
sich die Hülse 14 gerade zwischen den beiden plattenförmigen Teilen 1, 2.
Die in 3 untere Seite der Basis 7 der Spannvorrichtung 6 ist
zu dem in 3 oberen Ende der Schraubhülse 13 beabstandet.
In dem in 3 abgebildeten Zustand ist die
Vorrichtung in eine Rohrleitung einbringbar.
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Durch
weiteres Aufschrauben der Flügelmutter 4 auf die
Gewindespindel 3 geht die Vorrichtung von dem Zustand gemäß 3 in
den Zustand gemäß 4 über.
Der Abstand d2 zwischen dem ersten plattenförmigen
Teil 1 und dem zweiten plattenförmigen Teil 2 ist
gegenüber dem Zustand gemäß 3 verkleinert.
Die in 4 untere Seite der Spannvorrichtung 6 liegt
auf der oberen Seite der Schraubhülse 13 auf,
so dass diese als Widerlager für die Spannvorrichtung 6 dient.
Durch die Verringerung des Abstandes zwischen den beiden plattenförmigen
Teilen 1, 2 wird die Hülse 14 gestaucht,
so dass sie sich mittig radial nach außen ausbeult. Durch
diese Ausbeulung der Hülse 14 kann eine abdichtende
Anlage der Hülse 14 an der Innenseite einer Rohrleitung 18 erreicht
werden (siehe dazu 2). In 2 ist beispielhaft
eine Situation dargestellt, in der eine Rohrleitung 18 durch
eine Decke 19 hindurch geführt ist, wobei die
Rohrleitung 18 kurz unter der Unterseite der Decke 19 endet.
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Durch
weiteres Aufschrauben der Flügelmutter 4 in dem
in 4 abgebildeten Zustand kann der Abstand zwischen
der Unterseite der Spannvorrichtung 6 und dem ersten plattenförmigen
Teil 1 aufgrund der Schraubhülse 13 nicht
weiter verringert werden. Daher wird durch das weitere Aufschrauben der
Flügelmutter 4 die Spannvorrichtung 6 in
axialer Richtung der Gewindespindel 3 komprimiert. Dies führt
dazu, dass die Abwinkelungen 10, 11 der Spannvorrichtung 6 radial
nach außen gedrückt werden, so dass sie das zweite
plattenförmige Teil 2 radial nach außen überragen
(siehe dazu 2). Auf diese Weise verkrallen
sich die Abwinkelungen 10, 11 in der Innenseite
der Rohrleitung 18, so dass eine Festlegung der Vorrichtung
in der Rohrleitung 18 erzielt wird.
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Aus 2 ist
ersichtlich, dass die Dichtmittel 15 im eingebauten Zustand
der Vorrichtung an ihren radial äußeren Enden
umklappen können, so dass eine teilweise Anlage der als
die Silikondichtung ausgeführten Dichtmittel 15 an
der Innenseite der Rohrleitung 18 vorliegt. Weiterhin drückt
auch die Ausbeulung der Hülse 14 gegen die Innenseite
der Rohrleitung. Auf diese Weise ergibt sich eine gute Abdichtung
der Vorrichtung gegenüber der Rohrleitung 18.
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Weiterhin
ist ersichtlich, dass die Abwinkelungen 10, 11 gegen
die Innenseite der Rohrleitung 18 drücken und
damit die Vorrichtung in der Rohrleitung 18 festlegen.
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Durch
Lösen der Flügelmutter 4 werden die Abwinkelungen 10, 11 radial
nach innen zurückgezogen. Gleichzeitig wird die Ausbeulung
der Hülse 14 rückgängig gemacht.
In diesem Zustand, der dem Zustand gemäß 3 entspricht,
kann die Vorrichtung trotz der umgeklappten Enden der Dichtmittel 15 aus
der Rohrleitung 18 herausgezogen werden.
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In 5 ist
die Vorrichtung im Brandfall gezeigt. Hier ist die Brandschutzmasse 17 bereits
aufgeschäumt und füllt den Zwischenraum zwischen dem
ersten und dem zweiten plattenförmigen Teil 1, 2 aus.
Bei noch höheren Temperaturen kann die Hülse 14 schmelzen,
so dass die Brandschutzmasse 17 sich radial bis an die
Innenseite der Rohrleitung 18 erstrecken kann. Im Brandfall
und damit bei der Ausdehnung der Brandschutzmasse 17 ändert
sich der Abstand zwischen den plattenförmigen Teilen 1, 2 aufgrund
der Schraubverbindung zwischen Flügelmutter 4 und
Gewindespindel 3 nicht. Dadurch kann die Brandschutzmasse 17 zwischen
zwei festen Widerlagern expandieren und erlangt eine feste Konsistenz.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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