-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer elektrischen
Modellbahn, insbesondere einer Modelleisenbahn, sowie ein Steuergerät zur Durchführung eines
derartigen Verfahrens.
-
Derartige
Verfahren und Steuergeräte
finden beispielsweise im Modelleisenbahnbereich Verwendung, wobei
Steuerbefehle zu deren Steuerung üblicherweise von digitalen
Steuergeräten
erzeugt werden. Verschiedene zu steuernde Modellbahnartikel, insbesondere
Triebfahrzeuge, besitzen hierzu einen Decoder, um die entsprechenden
Steuerbefehle zu empfangen und in die gewünschte Aktion des Modellbahnartikels
umzusetzen.
-
Zur
taktilen Eingabe einer Bedienperson weisen derartige Steuergeräte Bedienelemente und/oder
Bedieneinheiten wie beispielsweise Schieb-, Drehregler, Tasten,
Knöpfe,
Schalthebel oder auch Sensorfelder eines Touchscreens auf, deren
Bedienpositionen bzw. Zustandsveränderungen in digitale Steuerbefehle
umgesetzt und an die Decoder der Modellbahnartikel übertragen
werden.
-
Benützen mehrere
Personen dieselbe Modellbahn mit verschiedenen Modellbahnartikeln, müssen die
Steuerbefehle über
ein Steuergerät
eingegeben werden, was sich nachteilig auf den Bedienkomfort auswirkt.
Zudem muss ein Bahnartikel, welcher bereits an einem anderen Steuergerät bekannt ist,
beim Einsatz auf einer anderen Bahn nachteiligerweise erst an dem
dortigen Steuergerät
angemeldet werden.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten
Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren sowie ein Steuergerät zu schaffen,
welches den Bedienkomfort erhöht.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Steuergerät mit den
Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
-
Durch
die Kopplung eines Steuergerätes
mit wenigstens einem weiteren Steuergerät, welches ebenfalls eigenständig eine
Modellbahn steuern kann, ist es vorteilhafterweise möglich, eine
Modellbahn mit mehreren Steuergeräten, beispielsweise für mehrere
Bedienpersonen oder auch an unterschiedlichen Positionen mit verschiedenen
Blickwinkeln auf die Bahn, zu steuern. Zudem sind durch die Kopplung
Informationen, insbesondere Bahnartikeldaten, welche nur in dem
wenigstens einen weiteren Steuergerät vorhanden sind, auch bei
der Steuerung der Modellbahn des ersten Steuergerätes und
Einsatz anderer Bahnartikel (und umgekehrt) verfügbar, ohne dass diese Bahnartikel
am ersten Steuergerät
neu angemeldet werden müssen.
-
Die
Kopplung der Steuergeräte
erfolgt hierbei über
einen Datenbus, welcher als feste Kabelverbindung oder auch kabellos über eine
Funkstrecke oder Infrarotverbindung sowie als beliebige Mischform
(bei bidirektionaler Übertragung)
hiervon ausgebildet sein kann.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird bzw. werden als Bus
ein CAN-Bus bzw. die diesbezüglich
festgelegten Sendetelegrammformate verwendet, wobei es auch denkbar
ist, die entsprechenden Steuerbefehle in Form von (CAN-)Sendetelegrammen über eine
Bridge oder ein Gateway an einen Ethernetbus (beispielsweise 10/100/1000
Mbit) weiterzugeben oder von dort zu erhalten.
-
In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird das Gleissignal bzw.
das Fahrsignal auch im Falle von mehreren gekoppelten Steuergeräten nur
von dem Gleisformatprozessor des ersten Steuergerätes erzeugt.
Hierdurch lassen sich vorteilhafterweise Kollisionen bis hin zu
Kurzschlüssen
vermeiden, ohne dass mehrere Gleisformatprozessoren in aufwändiger Schaltungstechnik
und/oder Programmlogik analog- bzw. gleichgeschaltet werden müssen.
-
Hierbei
kann eine Kommunikation zwischen den Bedienelementen des wenigstens
einen weiteren zweiten Steuergerätes
und dem Gleisformatprozessor des ersten Steuergeräts beispielsweise über den
Datenbus erfolgen, so dass auch über
die Bedienelemente des wenigstens einen weiteren zweiten Steuergerätes über den
Gleisformatprozessor des ersten Steuergeräts ein gewünschtes Gleissignal erzeugt
werden kann. Diese Kommunikation kann auch bidirektionaler Natur
sein, so dass auch komfortable Abfragen, Meldungen, etc. in umgekehrter
Richtung möglich
sind.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zur Erzeugung des Gleissignals
nur der Gleisformatprozessor des ersten Steuergerätes aktiv,
wobei hierzu eventuell weitere in den wenigstens zweiten Steuergeräten vorhandene
Gleisformatprozessoren wenigstens während der Erzeugung des Gleissignals deaktiviert
werden. Hierdurch lässt
sich auf einfache Art und Weise eine Konkurrenz mehrerer Gleisformatprozessoren
vermeiden. Sofern ein Gleisformatprozessor bzw. eine entsprechende
Einheit weitere Funktionen, wie beispielsweise Empfangen von Meldungen
oder Rückantworten
auf einem Rückkanal, unterstützt, ist
wenigstens der ein Gleissignal erzeugende Teil eines Gleisformatprozessors
bzw. die entsprechende Einheit, insbesondere Sendeteil, deaktiviert.
Dagegen kann der Empfangsteil des Gleisformatprozessors zur Umsetzung
von Meldungen bzw. Rückantworten
in Bus-Befehle aktiv bleiben.
-
Die
Deaktivierung weiterer Gleisformatprozessoren weiterer zweiter Steuergeräte kann
hierbei beim Vorgang des Koppelns der Steuergeräte erfolgen, so dass vorteilhafterweise
eine Automatisierung der Deaktivierung auf einfache Art und Weise
ermöglicht
wird.
-
Nach
der Erfindung wird unter einem Steuergerät ein vollwertiges Kommandogerät bzw. -einheit zur
Steuerung einer Modellbahn verstanden, welches vorzugsweise ohne
weitere Zusatzgeräte,
insbesondere Codiereinheiten, unmittelbar die (digitalen) Steuersignale,
also das Bahn- bzw. Gleissignal, erzeugt. Indem das erfindungsgemäße Steuergerät einen
Gleisformatprozessor aufweist, welcher mit anderen, über einen
Datenbus gekoppelten Steuergeräten
eine bidirektionale Kommunikation ermöglicht, kann im Unterschied
zu speziellen Handgeräten
ein weiteres derartig ausgebildetes vollwertiges Steuergerät mit diesem
gekoppelt und in diesem gekoppelten Zustand zur Steuerung einer
Modellbahn verwendet werden.
-
Die
Deaktivierung eines Steuergerätes,
welches neben Bedienelementen und anderen Elementen einen Gleisformatprozessor
zur Erzeugung des Gleissignals bzw. des Fahr- oder Bahnsignals beinhaltet, erfolgt
in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung über einen Schalter, welcher
mechanisch betätigbar
(elektromechanischer Schalter) ist und vorzugsweise automatisch,
beispielsweise bei Herstellen der Datenbusverbindung, einen jeweils
vorhandenen weiteren Gleisformatprozessor eines weiteren zweiten
Steuergerätes
deaktiviert. Hierzu kann ein Steuergerät für das „Durchschleifen” eines
Datenbusses zwei unterschiedlich ausgebildete Anschlüsse aufweisen,
wobei einer der Anschlüsse
bei Verbindung mit einem Stecker einen derartigen Schalter auslöst.
-
Selbstverständlich ist
es auch denkbar, den Schalter als elektronischen (steuerbaren) Schalter auszubilden,
welcher über
ein Steuersignal, insbesondere eine Steuerspannung, schaltbar ist.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
In
der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
schematische Blockschaltbilddarstellung einer Kopplung zweier Steuergeräte nach der
Erfindung;
-
2 eine
schematische Darstellung eines CAN-Telegramms und
-
3 eine
schematische Darstellung eines UDP-Telegramms.
-
Aus
der in 1 dargestellten Anordnung zweier Steuergeräte 1 und 1' wird ersichtlich,
wie diese Steuergeräte
zur Steuerung einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Modellbahn,
insbesondere Modelleisenbahn, miteinander gekoppelt werden können. In
dem in 1 dargestellten Beispiel handelt es sich bei den
Steuergeräten 1 und 1' um gleichwertige
oder gar identisch ausgebildete eigenständige Steuergeräte, so dass
die nachstehend beschriebenen Einheiten des Steuergeräts 1 auch
im Steuergerät 1' als jeweilige
Komponente X' identisch vorhanden
sind.
-
Das
Steuergerät 1 umfasst
hierbei vorzugsweise in baulicher Einheit eine Bedieneinheit 3,
in welcher Bedienelemente wie Regler, Schieber, Knöpfe, Drehknöpfe, Taster
sowie Sensorflächen,
insbesondere Sensorflächen
eines Touch-Screens, zur manuellen bzw. taktilen Eingabe vorhanden
sind. Die Bedieneinheit 3 setzt die jeweilig eingegebenen
manuellen Befehle mittels eines entsprechenden Controllers in vorbestimmte
Bus-Befehle, insbesondere CAN-Befehle,
um. Zusätzlich
ist es denkbar, dass die Bedieneinheit 3 neben den manuellen
Eingabemöglichkeiten
auch eine Anzeigeeinrichtung, insbesondere den Screen eines Touch-Screens,
aufweist, um auszuführende
und/oder zusätzlich
auch empfangene CAN-Befehle bzw. Informationen hierüber auf
einer solchen Anzeigeeinrichtung darzustellen.
-
Die
Bedieneinheit 3 ist mit einem Gleisformatprozessor 5 über einen
Bus 9, insbesondere ein CAN-Bus, gekoppelt, so dass die
an der Bedieneinheit 3 manuell eingegebenen Befehle als
CAN-Befehle an dem Gleisformatprozessor 5 anliegen und von
diesem in ein entsprechendes Bahnsignal (Steuersignale) mit entsprechender
Codierung, z. B. Motorola, MFX, SX, DCC, etc. umgewandelt werden.
Diese Signale des Gleisformatprozessors 5 werden über einen
Booster 7 in ihrer Leistung verstärkt, so dass am Ausgang 15 des
Steuergerätes 1 das
entsprechende Bahn- bzw. Gleissignal zur unmittelba ren Steuerung
einer Modellbahn, insbesondere Modelleisenbahn, mit Werten von beispielsweise –20 Volt, +20
Volt, 0 Volt im entsprechenden Wechsel je nach Codierung erzeugt
wird, wobei zu jedem Zeitpunkt für einen
Fahrstrom nach Gleichrichtung eine Spannungsdifferenz von 20 Volt
als Fahrspannung gegeben sein kann.
-
Wie
in 1 dargestellt, können der Gleisformatprozessor 5 und
der Booster 7 baulich eine Einheit bilden, wobei selbstverständlich auch
eine bauliche Trennung und entsprechende Leitungsverbindung zwischen
beiden Einheiten innerhalb des Steuergeräts 1 vorstellbar ist.
-
Weiterhin
weist das Steuergerät
einen ersten, an der linken Gehäuseseite
angeordneten Ein-/Ausgang 11 und einen zweiten, am Gehäuse rechtsseitig
angeordneten Ein-/Ausgang 13 auf,
an welchen jeweils der Bus 9 anliegt.
-
Wie
in 1 dargestellt, wird bei einer busseitigen Kopplung
zweier Steuergeräte 1, 1' über eine
entsprechende Verbindung, insbesondere ein Kabel, der rechtsseitige
Ein-/Ausgang 13 eines
ersten Steuergeräts
mit einem linksseitigen Ein-/Ausgang 11' eines zweiten Steuergeräts 1' gekoppelt. Hierbei
kann der links- und rechtsseitige Ein-/Ausgang 11, 13 bzw. 11', 13' unterschiedlich
ausgebildet sein, so dass eine unerwünschte Kopplung zweier linksseitiger
Ein-/Ausgänge 11, 11' oder zweier rechtsseitiger
Ein-/Ausgänge 13, 13' unter Verwendung
von zu den jeweiligen Ein-/Ausgängen
komplementär
ausgebildeten Steckern von Verbindungskomponenten zur kabellosen
Verbindung (beispielsweise Bluetooth) oder eines Kabels vermieden
werden kann.
-
Wird
nun ein entsprechender, komplementär ausgebildeter Stecker einer
Verbindungskomponente (Transmitter) oder eines Verbindungskabels
in einen linksseitigen Ein-/Ausgang 11' eines Steuergeräts 1' eingesteckt,
wird über
einen in der Zeichnung nicht näher
dargestellten Kontakt, insbesondere ein durch das Einstecken mechanisch
betätigter
Kontakt, der Gleisformatprozessor 5' dieses Steuergeräts 1' deaktiviert,
so dass bei einer Bedienung der Bedieneinheit 3' des Steuergeräts 1' keine Steuerbefehle vom
dessen Gleisformatprozessor 5' erzeugt werden.
-
Die
Steuerbefehle werden demnach nur von dem Gleisformatprozessor 5 des
Steuergerätes 1, dessen
linksseitiger Ein-/Ausgang 11 unbelegt ist, erzeugt und über einen
Booster 7 entsprechend verstärkt.
-
Da
der Gleisformatprozessor 5 über den dargestellten Bus,
insbesondere CAN-Bus, nicht nur mit der Bedieneinheit 3,
sondern auch mit der Bedieneinheit 3' des anderen Steuergeräts 1' in Verbindung steht,
empfängt
der Gleisformatprozessor 5 auch die Bus-Befehle (im Folgenden zur Vereinfachung CAN-Befehle
genannt) der Bedieneinheit 3' und
wandelt auch diese in entsprechende Steuersignale in Form eines
Gleissignals um.
-
Da
die CAN-Befehle der Bedieneinheit 3' auch an der Bedieneinheit 3 anliegen,
können
diese über
eine dort vorteilhafterweise vorhandene Anzeigeeinrichtung ebenso
angezeigt werden, wie die CAN-Befehle der Bedieneinheit 3 an
einer in der Bedieneinheit 3' vorteilhafterweise
vorhandenen Anzeigeeinrichtung. Entsprechend werden die am Gleisformatprozessor 5 anliegenden
CAN-Befehle und damit auch die empfangenen umgewandelten Steuerbefehle
(beispielsweise Rückmeldungen
von Bahnartikeln bzw. deren Decoder) sowohl an der Anzeigeeinrichtung
der Bedieneinheit 3 als auch an der Anzeigeeinrichtung
der Bedieneinheit 3' angezeigt,
so dass selbst die Eingabe von konkurrierenden Eingabebefehlen nur
zur Anzeige des jeweils aktiven (letzten) CAN-Befehls führt.
-
In
weiterer Ausgestaltung kann, wie in 1 mittels
gestrichelter Linie 17 dargestellt, der Booster 15 des
Steuergeräts 1 zusätzlich mit
dem Booster 15' des
Steuergeräts 1' über eine
zusätzliche
Verbindung, insbesondere Leitung, verbunden sein, wobei über diesen
Leitungsweg vorzugsweise nur das unverstärkte, vom Gleisformatprozessor 5 des
ersten Steuergeräts 1 erzeugte
Signal vom Steuergerät 1 ausgegeben
bzw. durch den Boosters 7 (ohne Verstärkung) durchgeschleift wird
und an einem Verstärkungseingang des
Booster 7' des
Steuergeräts 1' derart anliegt,
dass dieses Signal ohne Mitwirkung des Gleisformatprozessors 5' durch den Booster 7' in seiner Leistung
verstärkt
wird und am Ausgang 15' des
Steuergeräts 1' ausgegeben
wird.
-
Durch
diese Funktion eines über
Booster 7 und zusätzlich
eines unabhängig
vom Booster 7 über Booster 7' verstärkten Ausgangssignals
kann vorteilhafterweise eine Modellbahn, insbesondere eine Modelleisenbahn,
an welche wiederum beide Ausgänge 15, 15' (vorzugsweise
an unterschiedliche Gleissegmente) angeschlossen sind, mit erhöhter Leistung, beispielsweise
doppelter Leistung, gespeist werden, so dass eine größere Anzahl
von Modellbahnartikeln, insbesondere Triebwagen, eingesetzt und
gesteuert werden kann. Selbstverständlich können durch Kopplung von mehr
als zwei Steuergeräten – auf die vorstehend
für zwei
Steuergeräte
dargestellte Weise – auch
mehrere, entsprechend (beispielsweise mehrfach) verstärkte Ausgangssignale
erzeugt werden.
-
Neben
der in 1 dargestellten Kopplung zweier gleichartiger
Steuergeräte 1, 1' über einen
innen liegenden und nach außen
weitergeführten
Bus, insbesondere CAN-Bus, ist es jedoch auch möglich, andere gleichwertige
Steuergeräte
mit einem derartigen Steuergerät 1 zu
verbinden, wie beispielsweise einen Personal Computer mit darauf
laufender, entsprechender Steuerungssoftware und entsprechenden
Peripheriegeräten
(Monitor, Joystick, Maus, etc.). Eine entsprechende Anbindung erfolgt
hierzu beispielsweise über
eine Bridge bzw. Gateway-Einrichtung, welche vorzugsweise in einem
autarken erfindungsgemäßen Steuergerät 1 baulich
integriert ist. Die Bridge bzw. Gateway-Einrichtung wandelt vorteilhafterweise
die ursprünglichen
Steuerbefehle nicht komplett und damit zeitaufwändig um, sondern „verpackt”, wie im
nachfolgenden Beispiel erläutert,
die erzeugten Steuerbefehle nur in eine „Hülle”, so dass das Verpacken und
Entpacken entsprechend schneller vonstatten gehen kann.
-
Ein
Steuergerät 1 sendet
beispielsweise für eine
Triebwagen- bzw. Loksteuerung einen CAN-Befehl, um eine Lok mit
300‰ ihrer
Höchstgeschwindigkeit
fahren zu lassen.
-
Der
Gleisformatprozessor 5 empfängt diesen Befehl und sendet
bei nächster
Gelegenheit einen für den
Loktyp (Decodertyp) passenden Steuerbefehl über die Bahnspannung an die
Lok.
-
Je
nach Decodertyp in der Lok kann dieser vorzugsweise den Empfang
des Steuerbefehls bestätigen.
Sobald der Steuerbefehl bzw. eine entsprechendes CAN-(Sende-)Telegramm an die
Lok abgeschickt wurde und vorzugweise bestätigt wurde, sendet der Gleisformatprozessor 5 ein
CAN-Antwort(-Telegramm) mit der aktuellen Lokgeschwindigkeit 300‰. Diese
Antwort wird von allen Steuergeräten 1, 1' empfangen und
in die Anzeigeeinrichtung des Gerätes 1, 1' eingearbeitet.
-
Wenn,
wie vorstehend erläutert,
die Bridge- bzw. Gateway-Funktion aktiviert ist, werden alle Befehle
bzw. Telegramme, die auf dem CAN-Bus unterwegs sind, unabhängig von
ihrem Inhalt in ein User Datagram Protocol(UDP)-Paket verpackt und
im lokalen Netzwerksegment als Broadcast beispielsweise auf den
UDP-Port 15731 versandt.
-
Das
Gateway hört
selbst beispielsweise an dem UDP-Port 15730 auf (Unicast-)Sendungen
angeschlossener Personal Computer. Diese Sendungen werden dann auf
den CAN-Bus kopiert.
-
Die
Reichweite der UDP-Pakete kann beispielsweise mit Hilfe eines SSH-Tunnels über die Grenzen
des lokalen Netzwerksegments hinaus gezielt erweitert werden, so
dass eine Steuerung einer Gleisanlage, deren aktuelles Bild beispielsweise über eine
Webcam übertragen
wird, auch von einer entfernten Station via Internet möglich ist.
-
Zur
Verdeutlichung der Gateway- bzw. Bridge-Funktion ist aus 2 und 3 ersichtlich, wie
ein CAN-Telegramm in ein entsprechendes UDP-Telegramm verpackt werden
kann.
-
Ein
CAN-Telegramm 21 besteht beispielsweise aus einem Header 23 mit
29 Bit, wobei es denkbar ist, einen Teil der Header-Bits für Adressen oder
Steuerbefehle zu verwenden. Abgesehen von der DLC-Information 25 (Data
Length Code) mit 3 Bit umfasst das CAN-Telegramm weiterhin einen
Datenblock 27 von bis zu 8 Byte Daten, in welchen die (weiteren)
Steuerbefehle enthalten sind.
-
Bei
einem vereinfachten Umsetzen wird das CAN-Telegramm 21 quasi „in eine
Hülle eingepackt”, wie aus 3 durch
den dort dargestellten Datenblock 33 ersichtlich ist. Der
Datenblock 33 des UDP-Telegramms 31 enthält demnach
einen Teil 23 mit 4 Bytes für die 29 Bit des Headers 23 des CAN-Telegramms 21,
einen Teil 39 mit 1 Byte für die DLC-Information 25 des
CAN-Telegramms 21 sowie einen Teil 41 mit 8 Bytes
für die
Daten 27 des CAN-Telegramms 21. Bei einem „Entpacken” des UDP-Telegramms
in ein CAN-Telegramm wird daher nur die Ummantelung des Datenteils 33 des
UDP-Telegramms 31 entfernt,
um wieder das ursprüngliche CAN-Telegramm 21 zu
erhalten.
-
Selbstverständlich ist
statt einer Kopplung von nur zwei Steuergeräten 1 und 1', wie im vorstehenden
Ausführungsbeispiel
dargestellt, auch eine Kopplung von mehreren Steuergeräten möglich, wobei
jeweils nur ein Steuergerät 1 einen
linksseitig unbelegten Ein-/Ausgang 11 aufweist
und demzufolge nur der Gleisformatprozessor 5 dieses Steuergerätes 1 zur
Erzeugung des Gleissignals aktiv ist. Die vorstehend zum Ausführungsbeispiel
mit zwei gekoppelten Steuergeräten
gemachten Ausführungen
gelten selbstverständlich
auch für
eine Kopplung von mehr als zwei Steuergeräten, insbesondere die daraus
folgende Erhöhung
der Rechenleistung und der elektrischen Leistung zur Steuerung und
Speisung komplexer Anlagen (mit einer Vielzahl von zu steuernden Bahnartikeln
mit entsprechend erhöhtem
Befehlsaufwand und erhöhter
Leistungsaufnahme).
-
Durch
die anhand des vorstehenden Ausführungsbeispiels
näher erläuterte Erfindung
ist es vorteilhafterweise nicht nur möglich, eine Gleisanlage mit
mehreren, jeweils vollwertigen Steuergeräten gleichzeitig durch mehrere
Bedienpersonen zu steuern, sondern auch eine Modellbahn mit mehreren Steuergeräten pro
Person zusteuern, um aufgrund unterschiedlicher Blickwinkel je nach
Ort der Steuergeräte
eine bessere Sicht auf die zu steuernden Elemente zu ermöglichen.
-
Weiterhin
ist es durch ein erfindungsgemäßes Steuergerät sowie
das erfindungsgemäße Verfahren
möglich,
auf einfache Weise eine Großanzeige,
Beamer, etc. beispielsweise zur Präsentation der Darstellung einer
Anzeigeeinrichtung zu verwenden.
-
Zudem
können
Großanlagen,
beispielsweise mit bis zu hundert oder mehr Triebwagen nunmehr durch
Kopplung gleichwertiger eigenständiger
Steuergeräte
unmittelbar gespeist (elektrische Leistung) und gesteuert (Rechenleistung)
werden, ohne dass hierfür
eine Steuerung mit einem Personal Computer oder andere Rechner mit
größerer Rechenleistung notwendig
ist bzw. sind. Für
Großanlagen
mit mehreren hundert Triebwagen kann durch die erfindungsgemäße Kopplung
auf einfache, schnelle und kostengünstige Weise ein autarkes Steuergerät 1, 1' mit einem oder
mehren Computer gekoppelt werden, um die Anlage mit entsprechender
Rechenleistung zur Steuerung der Anlage mit der genannten Komplexität zu versorgen.