DE102008022374A1

DE102008022374A1 - Satellitendruckeinheit

Info

Publication number: DE102008022374A1
Application number: DE200810022374
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Hiesinger
Original assignee: Manroland AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2008-05-06
Filing date: 2008-05-06
Publication date: 2009-11-19
Also published as: DE202008009136U1; DE202008009138U1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Satellitendruckeinheit (1), bestehend aus mindestens einem Gegendruckzylinder (4) und vier um jeden Gegendruckzylinder (4) angeordneten Übertragungszylindern (2), wobei an jedem Übertragungszylinder (2) zumindest ein Formzylinder (3) angeordnet ist und zumindest ein Feuchtwerk (6) und ein Farbwerk (5) Feuchtmittel und Farbe auf die Formzylinder (3) aufträgt. Erfindungsgemäß ist das Verhältnis der Umfänge von Übertragungszylindern (2) zu Gegendruckzylinder (4) 1 zu 2 oder 1 zu 3 oder 1 zu 4 und bezogen auf eine senkrecht zur Aufstellungsebene der Satellitendruckeinheit verlaufende Ebene (9) sind die Kontaktstellen der Übertragungszylinder (2) und der Gegendruckzylinder (4) auf der linken oder rechten Halbkreisebene des Umfangs des oder der Gegendruckzylinder (4) angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Satellitendruckeinheit bestehend aus mindestens einem Gegendruckzylinder und vier um jeden Gegendruckzylinder angeordneten Übertragungszylindern, wobei an jedem Übertragungszylinder zumindest ein Formzylinder angeordnet ist und zumindest ein Feuchtwerk und ein Farbwerk Feuchtmittel und Farbe auf die Formzylinder aufträgt.
Auf dem Markt bekannte kompakte Druckmaschinen sind als Gummi-Gummi-Anordnung aufgebaut. Bei einer Gummi-Gummi-Anordnung der Druckeinheit wird die zu bedruckende Bahn im Schön- und Widerdruck beidseitig bedruckt. Um einen beidseitigen Vierfarbendruck (4/4) zu gewährleisten, sind die Farbwerke von vier übereinander befindlichen Druckstellen mit verschiedenen Farben (Schwarz, Magenta, Cyan und Gelb) belegt.
Alle vier übereinander liegenden Farbwerke sind identisch ausgeführt. Um die Gleichheit in den Farbwerken zu erreichen, sind die Anordnungen der vier übereinander liegenden Zylindergruppen auch identisch in Brückenanordnung ausgeführt.
Die Anordnung der Zylindergruppen in Brückenbauweise hat mehrere Nachteile, zum Beispiel dass beim Nassoffsetverfahren zur Kompensation des Fanouts (Breitendehnung der Papierbahn aufgrund von Feuchtmitteleintrag) vor den Einläufen in den zweiten, dritten und vierten Gummi-Gummi-Spalt eine Fanoutkompensation eingebaut werden muss. Außerdem benötigen die Übertragungszylinder beziehungsweise Gummizylinder aufgrund des großen Abstandes zueinander zum Zwecke der Reinigung jeweils eine Einzelwaschvorrichtung, so dass im vorliegenden Fall pro Bedruckseite jeweils vier Waschvorrichtungen bereitgestellt werden müssen.
Der Erfinder hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine neue Satellitendruckeinheit zur Verfügung zu stellen, die als kompakte Druckeinheit ausgeführt werden kann und bei der gleichzeitig der Fanouteffekt in geringerem Maße oder gar nicht auftritt.
Diese Aufgabe wird durch eine Satellitendruckeinheit gemäß Anspruch 1 gelöst.
Der Erfinder hat erkannt, dass eine Satelittendruckeinheit bei der ein bestimmtes Umfangverhältnis von Übertragungzylinder zu Gegendruckzylinder bzw. Satellitenzylinder besteht und bei dem die an den Satellitenzylinder anliegenden Übertragungszylinder in einer besonderen Weise angeordnet werden aufgrund der günstigen Abständer der Übertragungszylinder zueinander weniger oder gar nicht zum Fanouteffekt neigt. Außerdem ermöglicht dies eine besondere den Einsatz identischer Farbwerks- und Feuchtwerkskomponenten und somit eine kompakte und modulare Satellitendruckeinheit.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen heraus schlägt der Erfinder vor, eine Satellitendruckeinheit bestehend aus mindestens einem Gegendruckzylinder und vier um jeden Gegendruckzylinder angeordneten Übertragungszylindern, wobei an jedem Übertragungszylinder zumindest ein Formzylinder angeordnet ist und zumindest ein Feuchtwerk und ein Farbwerk Feuchtmittel und Farbe auf die Formzylinder auftragen, dahingehend zu verbessern, dass das Verhältnis der Umfänge von Übertragungszylinder zu Gegendruckzylinder 1:2 oder 1:3 oder 1:4 ist und bezogen auf eine senkrecht zur Aufstellungsebene der Satellitendruckeinheit verlaufende Ebene die Kontaktstellen der Übertragungszylinder und der Gegendruckzylinder auf der linken oder rechten Halbkreisebene des Umfangs des oder der Gegendruckzylinder angeordnet sind.
Hierdurch können die übereinander liegenden Farbwerke und/oder Feuchtwerke identisch aufgebaut sein, was im Reparaturfalle die Kompatibilität und somit die Austauschbarkeit von Komponenten der Farb- und/oder Feuchtwerke erleichtert.
So können beispielsweise Standard-Module ermöglicht werden deren Transport erleichtert wird. Weiterhin bietet dieser Satellitendruckwerkaufbau Vorteile hinsichtlich des Fanouteffekts, da die Druckstellen sehr nah beieinander liegen.
Die Papierführung wird durch den großen Satellitenzylinderumfang verbessert. Eine einfachere Farbversorgung wird ermöglicht, da gleiche Farben horizontal gegenüber liegen.
Außerdem wird ein Wechsel der Druckplatten bei voller Maschinenlaufgeschwindigkeit (Dynachange) je Seite der Satellitendruckeinheit einfach realisierbar, wenn beispielsweise bei zwei Satellitenzylindern, diese mit einem Motor angetrieben werden.
Alternativ zur 9-Zylinder-Satellitenanordnung kann die Satellitendruckeinheit auch als 10-Zylinder-Satellitenanordnung ausgeführt sein. Eine Papierbahn umschlingt teilweise zwei Gegendruckzylinder, wobei die Feuchtwerke und/oder die Farbwerke bezüglich einer senkrecht durch die Verbindungsebene der beiden Gegendruckzylinder verlaufenden Mittenebene spiegelsymmetrisch angeordnet sind. Auch hier können durch den symmetrischen Aufbau identische Farbwerke und/oder Feuchtwerke bzw. Farbwerks- und/oder Feuchtwerkskomponenten eingesetzt werden.
Das Umfangverhältnis von Formzylinder zu Übertragungszylinder zu Gegendruckzylinder kann 1 zu 1 zu 2 oder 1 zu 1 zu 3 oder 1 zu 1 zu 4 sein.
Für die Gegendruckzylinder ist eine Satellitenwascheinrichtung vorgesehen, wobei die Satellitenwascheinrichtung derart angeordnet ist, dass die Oberfläche von zwei benachbarten Gegendruckzylindern waschbar ist.
Alternativ oder ergänzend dazu, ist es günstig, wenn zumindest eine Waschvorrichtung für die Übertragungszylinder angeordnet ist. Die Waschvorrichtung sollte derart ausgeführt oder derart angeordnet sein, dass zwei Oberflächen von zwei benachbarten Übertragungszylindern reinigbar sind. Hierdurch kann die Anzahl der Waschvorrichtungen erheblich reduziert werden.
Um mit der neuen Satellitendruckeinheit Druckmaschinen mit unterschiedlich hohen Auflagenzahlen auszustatten, ist es von Vorteil, wenn die Ballenlänge der Gegendruckzylinder, der Übertragungszylinder und der Formzylinder einer Länge von vier, sechs, acht oder zehn stehenden oder liegenden Zeitungsseiten entspricht.
Alternativ dazu, kann die Ballenlänge der Gegendruckzylinder, der Übertragungszylinder und der Formzylinder einer Länge von fünf, sieben oder neun stehenden oder liegenden Zeitungsseiten entsprechen.
Um eine Vorfeuchtung zu ermöglichen sind bezogen auf die Rotationsrichtung der Formzylinder zuerst die Feuchtwerke und dann die Farbwerke angeordnet.
Eine Antriebsvariante der Satellitendruckeinheit sieht vor einen gemeinsamen Antrieb für einen Gegendruckzylinder und an diesen angestellten vier Übertragungs- und vier Formzylinder.
Um einen Brückenantrieb zu realisieren, kann ein gemeinsamer Antrieb für jeweils zwei Übertragungszylinder und zwei Formzylinder angeordnet sein.
Auch vorstellbar ist ein Einzelmotorenkonzept, bei dem jeweils ein Antrieb für jeden Gegendruckzylinder und jeden Übertragungszylinder und jeden Formzylinder angeordnet ist.
Es ist von Vorteil, wenn die Gegendruckzylinder Materialausnehmungen zur Gewichtseinsparung aufweisen und vorzugsweise als Hohlzylinder ausgeführt sind. Es wird darauf hingewiesen, dass die Spannkanäle oder die Auswuchtbohrungen der bisher bekannten Zylinder nicht als Materialausnehmungen im Sinne dieser Erfindung verstanden werden.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der beiden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
1: Satellitendruckeinheit;
2: Weitere Satellitendruckeinheit.
Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die 1 und 2 beschrieben.
Die 1 zeigt eine mögliche Ausführung der Erfindung. Die Erfindung umfasst auch 9-Zylinder-Satellitenanordnungen; jedoch wird in 1 eine Satellitenanordnung 1 dargestellt, die als 10-Zylinder-Satellit aufgebaut ist. Um die beiden Gegendruckzylinder 4 sind in besondere Weise jeweils vier Übertragungszylinder 2 angeordnet. Bezogen auf eine senkrecht zur Aufstellungsebene der Satellitendruckeinheit verlaufende Ebene 9, sind die Kontaktstellen der Übertragungszylinder 2 und der Gegendruckzylinder 4 auf der linken oder rechten Halbkreisebene des Umfangs des oder der Gegendruckzylinder 4 angeordnet. Hierdurch liegen die Druckstellen sehr eng beieinander, was sich günstig hinsichtlich des Fanouteffekts auswirkt.
An jedem Übertragungszylinder 2 ist zumindest ein Formzylinder 3 angeordnet und zumindest ein Feuchtwerk 6 und ein Farbwerk 5 übertragen das Feuchtmittel und die Farbe auf den Formzylinder 3.
Das Besondere an der Anordnung der Feuchtwerke 6 und der Farbwerke 5 ist, dass diese bezüglich einer durch den Gegendruckzylinder 4 senkrecht zur Aufstellungsebene der Satellitendruckeinheit 1 verlaufenden Mittenebene spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
Weiterhin ist ein besonderes Umfangsverhältnis der Zylinder vorhanden, so ist der Umfang von Formzylinder 3 zu Übertragungszylinder 2 zu Gegendruckzylinder 4 in dieser Ausführung 1 zu 1 zu 2.
Um die Oberflächen der Übertragungszylinder 2 zu waschen ist für jeweils zwei Übertragungszylinder 2 eine Wascheinrichtung 7 angeordnet. Analog dazu, ist eine Wascheinrichtung 8 für die beiden Gegendruckzylinder 4 angeordnet.
Eine in 1 nicht dargestellte Bedruckstoffbahn kann von oben in die Satellitendruckeinheit 1 eingeführt, den ersten Gegendruckzylinder 2 umschlingen und mit vier Farben belegt werden. Wird die Bedruckstoffbahn spiegelsymmetrisch zur Mittenebene der Verbindung beider Gegendruckzylinder 4 durch den zweiten Gegendruckzylinder 2 geführt, wäre theoretisch auf einer Bedruckstoffbahnseite ein 8-Farbendruck möglich. Diese Bahnführung wird jedoch bevorzugt für den Dynachange-Betrieb verwendet, d. h. lediglich an einem Gegendruckzylinder 4 wird ein 4-Farbendruck realisiert, während am anderen Gegendruckzylinder 4, die Übertragungszylinder 2 sich in Druck-Ab-Stellung befinden, und somit an den Formzylindern 3 einen Druckplattenwechsel zur Verfügung stehen.
In einer alternativen Bahnführung der Bedruckstoffbahn, werden beide Gegendruckzylinder s-förmig umschlungen, und somit ein beidseitiger Vierfarbendruck (4/4) ermöglicht.
2 zeigt eine weitere 10-Zylinder-Satellitenanordnung 1, die sich von der Ausführung aus 1 nur im Umfangsverhältnis der Zylinder unterscheidet. Der Umfang von Formzylinder 3 zu Übertragungszylinder 2 zu Gegendruckzylinder 4 ist in dieser Ausführung 1 zu 1 zu 4.

1: Satellitendruckeinheit
2: Übertragungszylinder
3: Formzylinder
4: Gegendruckzylinder
5: Farbwerk
6: Feuchtwerk
7: Wascheinrichtung Übertragungszylinder
8: Wascheinrichtung Gegendruckzylinder
9: Ebene

Claims

Satellitendruckeinheit (1) bestehend aus mindestens einem Gegendruckzylinder (4) und vier um jeden Gegendruckzylinder (4) angeordneten Übertragungszylindern (2), wobei an jedem Übertragungszylinder (2) zumindest ein Formzylinder (3) angeordnet ist und zumindest ein Feuchtwerk (6) und ein Farbwerk (5) Feuchtmittel und Farbe auf die Formzylinder (3) auftragen, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Umfänge von Übertragungszylinder (2) zu Gegendruckzylinder (4) 1 zu 2 oder 1 zu 3 oder 1 zu 4 ist und bezogen auf eine senkrecht zur Aufstellungsebene der Satellitendruckeinheit verlaufende Ebene (9) die Kontaktstellen der Übertragungszylinder (2) und der Gegendruckzylinder (4) auf der linken oder rechten Halbkreisebene des Umfangs des oder der Gegendruckzylinder (4) angeordnet sind.
Satellitendruckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Satellitendruckeinheit als 10-Zylinder-Satellitenanordnung aufgebaut ist mit zwei Gegendruckzylindern (4), wobei die Feuchtwerke (6) und/oder die Farbwerke (5) bezüglich einer senkrecht durch die Verbindungsebene der beiden Gegendruckzylinder (4) verlaufenden Mittenebene spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
Satellitendruckeinheit nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsverhältnisse von Formzylinder (3) zu Übertragungszylinder (2) zu Gegendruckzylinder (4) 1 zu 1 zu 2 oder 1 zu 1 zu 3 oder 1 zu 1 zu 4 sind.
Satellitendruckeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass je Satellitendruckeinheit (1) eine Satellitenwascheinrichtung (8) angeordnet ist, wobei die Satellitenwascheinrichtung (8) derart angeordnet ist, so dass die Oberfläche von beiden benachbarten Gegendruckzylindern (4) waschbar ist.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Waschvorrichtung (7) für zwei Übertragungszylinder (2) angeordnet ist, wobei die Waschvorrichtung (7) derart angeordnet ist, dass zwei Oberflächen von zwei benachbarten Übertragungszylindern (2) waschbar sind.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenlänge der Gegendruckzylinder (4), der Übertragungszylinder (2) und der Formzylinder (3) einer Länge von vier, sechs, acht oder zehn stehenden oder liegenden Zeitungsseiten entspricht.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenlänge der Gegendruckzylinder (4), der Übertragungszylinder (2) und der Formzylinder (3) einer Länge von fünf, sieben oder neun stehenden oder liegenden Zeitungsseiten entspricht.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Rotationsrichtung der Formzylinder (3) zuerst die Feuchtwerke (6) und dann die Farbwerke (5) angeordnet sind, so dass eine Vorfeuchtung ermöglicht wird.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Antrieb für einen Gegendruckzylinder (4) und an diesen angestellten vier Übertragungs- (2) und vier Formzylinder (3) angeordnet ist.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Antrieb für jeweils zwei Übertragungszylinder (2) und zwei Formzylinder (3) angeordnet ist.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Antrieb für jeden Gegendruckzy linder (4) und jeden Übertragungszylinder (2) und jeden Formzylinder (3) angeordnet ist.
Satellitendruckeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckzylinder (4) Materialausnehmungen zur Gewichtseinsparung aufweisen und vorzugsweise als Hohlzylinder ausgeführt sind.