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Die Erfindung betrifft eine Kaffeemaschine, insbesondere einen Kaffeevollautomaten, mit einer zwei Kaffeeausläufe umfassenden Auslaufeinrichtung.
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Kaffeemaschinen, insbesondere Kaffeevollautomaten weisen in der Regel zwei dicht beieinander liegende Kaffeeausläufe auf. Dabei kann beim Kaffeebezug eine Tasse unter beide Ausläufe oder jeweils eine Tasse unter einen Auslauf gestellt werden. Im letzteren Anwendungsfall bereitet häufig eine gleichmäßige Aufteilung des auszugebenden Kaffeevolumens auf beide Tassen Schwierigkeiten. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Crema ungehindert mit ausfließen kann.
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Die
DE 20 2004 014 061 U1 beschreibt eine gattungsgemäße Kaffeemaschine, bei der ein Teilungselement einen Zufuhrkanal zum Zuführen des bereiteten Getränks aufweist, an den sich in Strömungsrichtung zwei, endseitig jeweils eine Austrittsöffnung aufweisende Ableitungskanäle anschließen, wobei die Austrittsöffnungen der Ableitungskanäle einen größeren Abstand zueinander aufweisen als der Abstand der Eingänge der Ableitungskanäle voneinander beträgt, und wobei eine die Austrittsöffnungen der Ableitungskanäle verbindende gedachte Linie mit Abstand zu einer die Eingänge der Ableitungskanäle verbindenden gedachten Linie angeordnet ist.
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Die
DE 20 2005 011 203 U1 offenbart einen Auslaufverteiler für Espressomaschinen, der dadurch gekennzeichnet ist, dass zwei von einem gemeinsamen Kaffeeeinlauf abgezweigte Teilauslaufleitungen einen offenen Endabschnitt aufweisen, der in je einer Prallkammer gegen eine Prallwand gerichtet ist.
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Ferner offenbart die
DE 103 32 051 A1 eine Kaffeebrühvorrichtung mit Bläschenformer, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Bläschenformer einen Strahlteiler mit mehreren Durchtrittsöffnungen umfasst, der quer im Strömungsweg des Flüssigkeitsstrahls angeordnet ist.
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Von Nachteil bei derartigen Auslaufanordnungen ist jedoch, dass die gleichmäßige Aufteilung des auszugebenden Kaffeevolumens nur dann gewährleistet ist, wenn der dem Teilungselement bzw. einer Kaffeeverteilkammer zugeordnete Kaffeeeinlass zentral bzw. mittig angeordnet ist.
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Immer kompaktere Konstruktionen und designerische Vorgaben erfordern jedoch oft eine Positionierung des Kaffeeinlasses ausserhalb der bevorzugten mittigen bzw. zentralen Position.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine eingangs genannte Kaffeemaschine, insbesondere einen Kaffeevollautomaten, dergestalt weiterzubilden, dass die zum vorbekannten Stand der Technik aufgezeigten Nachteile hinsichtlich der Position des Kaffeeinlasses und hinsichtlich einer gleichmäßigen Aufteilung des Kaffeevolumens verbessert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einer gattungsgemäßen Kaffeemaschine gelöst, bei der einer Kaffeeverteilkammer eine als länglicher Hohlkörper ausgebildete und stehend oberhalb der Kaffeeverteilkammer angeordnete, sich bis in die Kaffeeverteilkammer erstreckende Beruhigungskammer mit einem Kaffeeinlass an einem oberen Ende und mehreren Durchtrittsöffnungen an einem unteren Ende vorgeschaltet ist.
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, den Kaffeeinlass in der Auslaufanordnung in einer von der mittigen bzw. zentralen Position abweichenden Position, beispielsweise seitlich, vorzusehen. Erfindungsgemäß mündet der über einen Kaffeeeinlass zugeführte Kaffeestrom an einem oberen Ende an einer beliebigen Position in die Beruhigungskammer. Die Kammer selbst ist als länglicher Hohlkörper ausgebildet und stehend angeordnet.
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Diese Lösung hat den Vorteil, dass der an dem oberen Ende in die Beruhigungskammer einströmende bzw. einspritzende Kaffee an den die Kammer begrenzenden Innenwandflächen hinunter läuft, dabei an kinetischer Energie verliert und schließlich beim Erreichen des unteren Endes der Kammer in gleichmäßige Volumenströme verteilt ist. Diese strömungsberuhigten, gleichmäßig verteilten Kaffeeströme münden schließlich in die zentral angeordnete Kaffeeverteilkammer.
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An dem unteren Ende der Beruhigungskammer sind in Richtung der Kaffeeverteilkammer mehrere Durchtrittsöffnungen vorgesehen. Bevorzugt sind die Durchtrittsöffnungen als Langlöcher in der Hohlkörperwand ausgebildet. Besonders bevorzugt werden die Durchtrittsöffnungen dadurch gebildet, dass das offene untere Ende der Beruhigungskammer mit einem Gitter oder Netz beaufschlagt ist.
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Die Durchtrittsöffnungen teilen die strömungsberuhigten, gleichmäßig verteilten Kaffeeströme wiederum in mehrere Teilströme auf und halten zudem unerwünscht große Cremablasen zurück, bevor die Kaffeeströme in die Kaffeeverteilkammer münden.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist die als länglicher Hohlkörper ausgebildete und stehend angeordnete Beruhigungskammer oberhalb der Kaffeeverteilkammer angeordnet, und erstreckt sich bis in die Kammer, bevorzugt bis zum Kammerboden.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Innenfläche des Hohlzylinders spiralförmig erhaben. Dies hat den Zweck, dass der Kaffee mittels einer Art Führungseinrichtung spiralförmig und damit auf einem längeren Weg in Richtung des unteren Endes fließt und somit deutlich mehr an kinetischer Energie verliert. Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Hohlzylinder eine kreis- oder ovalförmige Innenfläche aufweist.
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Die zentral angeordnete Kaffeeverteilkammer wird seitlich von zwei je einen Kaffeeauslauf aufweisenden Kammern flankiert. Über zwei Ablaufkanäle, die von Ausschnitten in den Wandflächen der Kaffeeverteilkammer gebildet werden, stehen die drei Kammern in fluidleitender Verbindung. Bevorzugt werden die Ablaufkanäle von sich vom Kammerboden weg erweiternden Ausschnitten gebildet, dergestalt, dass die Ausschnitte in Strömungsrichtung gesehen V-förmig erweitert sind.
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Der Boden der zentral angeordneten Kaffeeverteilkammer ist vorzugsweise unterhalb der Beruhigungskammer und zwischen den beiden Ablaufkanälen leicht erhöht und zeigt vorzugsweise in Richtung auf die Ablaufkanäle ein leichtes Gefälle, was den Ablauf des Kaffees in Richtung der Kaffeeausläufe erleichtert.
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Zweckmäßig ist die Auslaufanordnung mit der Kaffeeverteilkammer, den beiden die Ausläufe aufweisenden Kammern und der Beruhigungskammer aus Kunststoff, insbesondere sogar als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet. Die Ausführung als Kunststoffspritzgussteil ermöglicht eine nahezu freie Formgebung des Auslaufanordnung mit den darin angeordneten Komponenten sowie eine äußerst kostengünstige Herstellbarkeit derselben Anordnung.
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Zugleich ist es möglich, durch einen Austausch des entsprechenden Kunststoffspritzgusswerkzeuges, die Auslaufanordnung leicht an Änderungen, beispielsweise designerischer Art, anzupassen. Auch ist eine nahezu beliebige Farbgebung für ein aus Kunststoff gespritztes Gehäuse möglich, wodurch eine besonders hohe Flexibilität erreicht werden kann.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1: eine schematisierte Darstellung einer zwei Kaffeeausläufe umfassenden Auslaufanordnung eines nicht näher dargestellten Kaffeevollautomaten,
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2: einen vertikalen Längsschnitt einer Auslaufanordnung und
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3: einen horizontalen Längsschnitt einer Auslaufanordnung.
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Bei einem in 1 im übrigen nicht näher dargestellten Kaffeevollautomaten 1 ist an eine Brühkammer zum Brühen des Kaffees eine Ablaufleitung 2 angeschlossen, die den in der Brühkammer und aus dieser austretenden gebrühten Kaffeestrom über einen Kaffeeeinlass 3 einer Auslaufanordnung 4 zuführt.
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Die Auslaufanordnung 4 dient zum Teilen des aus der Brühkammer austretenden Kaffeestroms in zwei gleichmäßig geteilte Teilströme, die letztendlich über jeweils einen Auslauf 5, 5' aus der Kaffeemaschine austreten.
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Zum Auffangen des bereiteten Kaffees werden unter die zwei Kaffeeausläufe 5, 5' umfassende Auslaufanordnung 4 eine oder zwei Tassen angeordnet. Die Auslaufanordnung 4 (vgl. 2) verfügt über einen seitlich angeordneten, als Rohr oder Schlauch ausgeführten Kaffeeeinlass 3. Dieser erstreckt sich bis zu einer Beruhigungskammer 6, die als länglicher, stehend angeordneter Hohlkörper ausgebildet ist.
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An dem unteren Ende der Beruhigungskammer 6 sind mehreren Durchtrittsöffnungen 7 in der Hohlkörperwand vorgesehen, die als nach unten offene Langlöcher ausgebildet sind. Die Durchtrittsöffnungen 7 teilen einen strömungsberuhigten und in gleichmäßige Volumenströme verteilten Kaffeestrom in weitere Teilströme auf, und halten unerwünscht große Cremablasen zurück, bevor die Teilströme in eine Kaffeeverteilkammer 8 münden. Die Beruhigungskammer 6 ist oberhalb der Kaffeeverteilkammer 8 angeordnet und erstreckt sich bis in diese.
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Die in der Auslaufanordnung 4 zentral angeordnete Kaffeeverteilkammer 8 steht mit zwei je einen Kaffeeauslauf 5, 5' aufweisenden Kammern 9, 9' über zwei Ablaufkanäle 10, 10' (vgl. 3) in fluidleitender Verbindung.
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Die Ablaufkanäle 10, 10' werden von sich vom Kammerboden weg erweiternden Ausschnitten in den Wandflächen der Kaffeeverteilkammer 8 gebildet. Dadurch sind die Ausschnitte in Strömungsrichtung gesehen V-förmig erweitert.
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Der Boden der Kaffeeverteilkammer 8 kann unterhalb der Beruhigungskammer 6 und zwischen den beiden Ablaufkanälen 10, 10' leicht erhöht sein und in Richtung auf die Ablaufkanäle 10, 10' ein leichtes Gefälle zeigen, das den Ablauf des Kaffees in Richtung der Kaffeeausläufe erleichtert (nicht in 2).
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3 zeigt einen Längsschnitt einer zwei Kaffeeausläufe 5, 5' umfassenden Auslaufanordnung 4 mit drei Kammern, wobei die zentral angeordnete Kaffeeverteilkammer 8 mit zwei je einen Kaffeeauslauf 5, 5' aufweisenden Kammern 9, 9' über zwei Ablaufkanäle 10, 10' in fluidleitender Verbindung steht. Die Beruhigungskammer 6 ist ein länglicher, rechteckiger Hohlkörper, mit einem an einem oberen Ende seitlich angeordneten Kaffeeeinlass 3 und mehreren Durchtrittsöffnungen 7 in der Hohlkörperwand an einem unteren Ende. Der Hohlkörper kann oben mit einem Deckel oder dergleichen verschlossen sein.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Auslaufanordnung 4 ist aus den 2 und 3 ersichtlich. Der unter Druck stehende, an dem oberen Ende der Beruhigungskammer 6 über den Kaffeeeinlass 3 einströmende bzw. einspritzende Kaffee läuft an den die Kammer 6 begrenzenden Innenwandflächen hinunter, verliert dabei an kinetischer Energie und ist schließlich beim Erreichen des unteren Endes der Kammer 6 in gleichmäßige Volumenströme verteilt.
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Diese strömungsberuhigten, gleichmäßig verteilten Kaffeeströme münden schließlich über Durchtrittsöffnungen 7 in die zentral angeordnete Kaffeeverteilkammer 8.
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Schließlich teilt sich der Strom in zwei Teilströme, die über die Ablaufkanäle 10, 10', die beiden Kammern 9, 9' und die beiden Ausläufe 5, 5' die Auslaufanordnung 4 verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kaffeevollautomat
- 2
- Ablaufleitung
- 3
- Kaffeeeinlass
- 4
- Auslaufanordnung
- 5, 5'
- Kaffeeauslauf
- 6
- Beruhigungskammer
- 7
- Durchtrittsöffnung
- 8
- Kaffeeverteilkammer
- 9, 9'
- Kammer
- 10, 10'
- Ablaufkanal