DE102008021294A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Formen von Schläuchen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen von Schläuchen.
- Schläuche, die beispielsweise im Motorraum eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommen, müssen in ihrer Form den räumlichen Gegebenheiten ihres Verwendungsortes angepasst werden. Dies kann dadurch erfolgen, dass industriell gefertigte gerade Schläuche aus einem thermoplastischen Material mit Hilfe einer Spanneinrichtung in der gewünschten Form fixiert und anschließend auf die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Material erwärmt werden. Die Schläuche nehmen im erwärmten Zustand die Form an, in der sie in der Spanneinrichtung fixiert sind, und behalten diese dauerhaft nach dem Erkalten.
- Bei dem bekannten Verfahren kann der Schlauch während des Formens leicht beschädigt werden. Bei den bekannten manuellen Verfahren ist ein hoher manueller Aufwand notwendig. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass der Schlauch beim Aufziehen auf eine Vorrichtung, zum Beispiel einen Dorn, verdreht wird, wodurch die Struktur der Gewebeeinlage verändert wird. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass beim Biegen der Schlauch einknickt, wobei es zu einem Bruch der Schlauchwandung kommen kann.
- Es ist daher Aufgabe die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Formen von Schläuchen anzugeben, welches einen höheren Automatisierungsgrad zulässt und bei dem eine Beschädigung des Schlauchs beziehungsweise eine Veränderung der Gewebestruktur verhindert wird.
- Diese Aufgabe ist durch das Verfahren des Anspruchs 1 gelöst. Gemäß der Erfindung ist dabei vorgesehen, zunächst einen flexiblen Expansionskörper in einen Schlauch aus einem thermoplastischen Material einzuschieben und den Expansionskörper dann mit einem Druckfluid zu beaufschlagen. Anschließend wird der Schlauch in einer Spanneinrichtung in der gewünschten Form fixiert und auf die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Materials erwärmt. Nach dem Erkalten des Schlauchs wird er aus der Spanneinrichtung entnommen, das Druckfluid aus dem Expansionskörper abgelassen und der Expansionskörper aus dem Schlauch entfernt. Alternativ ist es erfindungsgemäß möglich, den Expansionskörper zum Einführen beziehungsweise Entfernen mit einem Unterdruck oder Vakuum zu beaufschlagen, wodurch der Vorgang des Fügens beziehungsweise Entfernens des Expansionskörpers erleichtert wird.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stützt der Expansionskörper im beaufschlagten Zustand die Innenwandung des Schlauchs flexibel ab. Hierdurch wird eine Beschädigung des Schlauchs während des Formens vermieden. Insbesondere wenn der Schlauch gebogen wird, wirkt der Expansionskörper dem Einknicken des Schlauchs wirksam entgegen. Gleichzeitig wird verhindert, dass während des Biegens die Gewebestruktur im Schlauch verdreht oder verändert wird.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, einen Kunststoffschlauch, der zum Beispiel aus einem thermoplastischen, elastomeren Polymer wie Gummi gefertigt ist, zu formen. Dieser kann insbesondere mit einer Faserverstärkung in Form eines Gewebes versehen sein.
- Vorteilhafter Weise wird der Expansionskörper mit einem Druck im Bereich zwischen 0,2 bis 2,0, bevorzugt von 0,3 bis 1,5 beaufschlagt. Hierdurch wird eine ausreichende Abstützung der Schlauchwandung während des Formens sichergestellt. Die Beaufschlagung mit einem definierten Druck kann insbesondere automatisch erfolgen.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, den Schlauch bei einem äußeren Druck von 4 bis 12 und insbesondere von 6 bis 8 bar zu erwärmen. Dies kann beispielsweise in einem Autoklaven erfolgen. Durch den erhöhten Außendruck wird sichergestellt, dass der Schlauch im erweichten Zustand nicht ungewollt von dem Expansionskörper verformt wird.
- Es ist ebenfalls möglich, einen Gummischlauch als flexiblen Expansionskörper zu verwenden. Dieser passt sich besonders gut der Kontur der Innenwandung des zu formenden Schlauchs an und weist darüber hinaus eine hohe Elastizität auf. Der Gummischlauch kann mit einer Faserverstärkung versehen sein, um dessen Belastbarkeit, Haltbarkeit und Formstabilität zu erhöhen.
- Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, einen Schlauch für ein Kraftfahrzeug zu formen. Insbesondere kann ein Schlauch für den Einbau in den Motorraum des Kraftfahrzeugs geformt werden.
- Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Formen von Schlauchen gemäß Anspruch 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Formen von Schläuchen, -
2 eine Aufsicht der Vorrichtung der1 , -
3 eine erste Seitenansicht der Vorrichtung der1 , -
4 eine zweite Seitenansicht der Vorrichtung der1 , und -
5 eine Schnittansicht entlang der Linie C-C der4 . - In den
1 bis5 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung1 zum Formen von Schläuchen dargestellt. Die Vorrichtung1 weist einen flexiblen Expansionskörper2 , eine damit verbundene, in der Zeichnung nicht gezeigte Pumpe, eine Spanneinrichtung3 sowie eine ebenfalls in der Zeichnung nicht gezeigte Heizeinrichtung auf, bei der es sich um einen Autoklaven handelt, der geeignet ist die Spanneinrichtung3 aufzunehmen. Die Pumpe dient hierbei zur Erzeugung eines Drucks oder eines Vakuums im Expansionskörper2 . - Der flexible Expansionskörper
2 ist als Gummischlauch mit einer Faserverstärkung, zum Beispiel in Form eines Gewebes, ausgebildet und vollständig in einen zu formenden Schlauch4 aus einem thermoplastischen Kunststoff eingeschoben ist. Der Expansionskörper2 ist über eine Absperrventil5 mit der Pumpe verbunden, die als Zuführeinrichtung für das Druckfluid, vorzugsweise Luft dient. - Die Spanneinrichtung
3 weist eine Grundplatte6 und zwei daran lösbar befestigbaren Befestigungselementen7 ,8 auf, die ausgebildet sind, um jeweils einen Endbereich des Schlauchs4 zu fixieren. Weiterhin weist die Spanneinrichtung3 in dem Bereich zwischen den beiden Befestigungselementen7 ,8 eine parallel zur Grundplatte6 verlaufende, an dieser über Abstandselemente9 befestigte Auflageplatte10 auf. An der Auflageplatte10 sind ein Formelement11 und zwei Führelemente12 ,13 lösbar befestigt. Das Formelement11 weist einen gekrümmten Bereich14 auf, der mit den Führungselemente12 ,13 zwischen sich einen bogenförmigen Spalt15 ausbildet, indem der Schlauch4 zwischen den Befestigungselementen7 ,8 verläuft. Dabei kommt der Schlauch4 mit seiner Außenwandung abschnittsweise linienförmig mit dem gekrümmten Bereich14 in Anlage und liegt auf der Auflageplatte10 auf. - Um mit der erfindungemäßen Vorrichtung
1 den Schlauch4 in die gewünschte gebogene Form zu bringen, wird wie folgt vorgegangen. Zunächst wird der flexible Expansionskörper2 in den Schlauch4 eingeschoben. Alternativ ist es vorstellbar im Schlauch4 ein Vakuum zu erzeugen, um das Einführen zu erleichtern. Dann wird bei geöffnetem Absperrventil5 mit der Pumpe Luft, Wasser oder Öl in den Expansionskörper2 gepumpt, bis ein Innendruck von ca. 0,8 bar erreicht ist, worauf das Absperrventil5 geschlossen wird. Der Schlauch4 wird anschließend mit dem darin eingeschobenen Expansionskörper2 in den Spalt15 der Spanneinrichtung3 eingelegt und mit Hilfe der Befestigungselementen7 ,8 fixiert. Im Anschluss daran wird der Innendruck im Schlauch auf etwa 6 bis 10 bar, bevorzugt 6 bis 8 bar, erhöht. - Die Spanneinrichtung
3 wird mit dem Schlauch4 in dem Autoklaven angeordnet. Anschließend wird im Autoklaven ein Druck von 6 bis 8 bar eingestellt und die Temperatur bis zum Erweichen des thermoplastischen Kunststoffs erhöht. Gleichzeitig kann auch die Luftfeuchtigkeit im Autoklaven geregelt werden. - Nachdem der Kunststoff des Schlauchs
4 einmal erweicht worden ist, lässt man ihn wieder erkalten. Die Spanneinrichtung3 wird aus dem Autoklaven entfernt und der Schlauch4 aus der Spanneinrichtung3 gelöst. Hier zeigt sich ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung, nämlich der, dass der Expansionskörper2 nach dem Entspannen leicht aus dem Schlauch4 herausziehbar ist. Zuletzt wird das Absperrventil5 geöffnet und das Druckmedium aus dem Expansionskörper2 aus dem Schlauch4 entfernt. - Vorteilhafterweise stützt der Expansionskörper
2 während des gesamten Formprozesses die Wandung des Schlauchs4 . So wird schon beim Biegen des Schlauchs4 während des Einlegens in den Spalt15 der Spanneinrichtung3 ein Einknicken und eine Verdrehung der Gewebeeinlage und somit eine Beschädigung der Schlauchwandung verhindert. In der gleichen Weise verhindert der Expansionskörper2 , dass der Schlauch4 im erweichten Zustand in Folge eines dann besonders leicht möglichen Einknickens beschädigt wird.
Claims (13)
- Verfahren zum Formen von Schläuchen, bei dem ein flexibler Expansionskörper (
2 ) in einen Schlauch (4 ) aus einem thermoplastischen Material eingeschoben, der Expansionskörper (2 ) mit einem Druckfluid beaufschlagt, der Schlauch (4 ) in einer Spanneinrichtung (3 ) in der gewünschten Form fixiert, auf die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Materials erwärmt und nach dem Erkalten aus der Spanneinrichtung (3 ) entnommen, das Druckfluid aus dem Expansionskörper (2 ) abgelassen und der Expansionskörper (2 ) aus dem Schlauch (4 ) entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kunststoffschlauch geformt wird, insbesondere einem thermoplastischen, elastomeren Polymer der mit einer Faserverstärkung versehen ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Expansionskörper (
2 ) mit einem Druck im Bereich zwischen 0,2 bis 2,0, bevorzugt von 0,3 bis 1,5, besonders bevorzugt von 0,4 bis 1,2 und weiter bevorzugt von 0,6 bis 1,0 bar insbesondere automatisch beaufschlagt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (
4 ) bei einem äußeren Druck von 4 bis 12 und insbesondere von 6 bis 8 bar erwärmt wird. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (
4 ) in einem Autoklaven erwärmt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gummischlauch insbesondere mit einer Faserverstärkung als flexibler Expansionskörper (
2 ) verwendet wird - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauch (
4 ) für ein Kraftfahrzeug insbesondere zum Einbau in dessen Motorraum geformt wird. - Vorrichtung (
1 ) zum Formen von Schläuchen, mit einem flexiblen Expansionskörper (2 ), einer damit verbundenen Zuführeinrichtung für ein Druckfluid, einer Spanneinrichtung (3 ) zum Fixieren eines Schlauchs (4 ) in einer gewünschten Form und einer Heizeinrichtung, um den Schlauch (4 ) im fixierten Zustand zu erwärmen. - Vorrichtung (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung ein Autoklaven ist. - Vorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (3 ) lösbar an verschiedenen Positionen anbringbare Befestigungselementen (7 ,8 ) zum Fixieren von Schlauchabschnitten aufweist. - Vorrichtung (
1 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (3 ) lösbar an verschiedenen Positionen anbringbare Form- und/oder Fährelemente (11 ,12 ,13 ) für den Schlauch (4 ) aufweist. - Vorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Leitung von der Zuführeinrichtung für das Druckfluid zu dem Expansionskörper (2 ) ein Absperrventil (5 ) angeordnet ist. - Vorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Expansionskörper (2 ) ein insbesondere mit einer Faserverstärkung versehener Gummischlauch ist.
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