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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Anmeldung bezieht sich allgemein auf drehende Maschinen und insbesondere
auf Verfahren und Vorrichtungen zum Abdichten einer drehenden Maschine.
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Zumindest
einige bekannte drehende Maschinen wie unter anderem Dampfturbinen
und Gasturbinen enthalten eine Vielzahl von Dichtungsanordnungen
in einem Dampf- oder Luft-Strömungsweg,
um die Betriebsleistung der drehenden Maschine zu verbessern. Zumindest
einige bekannte Dichtungsanordnungen sind zwischen einer stationären Komponente
und einer drehenden Komponente und/oder zwischen einem Hochdruck-
und einem Niederdruckbereich angeordnet. Um beispielsweise einen
Schubausgleich zu ermöglichen,
kann ein Turbinenrotor gegenüber
einem mitwirkenden Stator abgedichtet sein, um die Aufrechterhaltung
eines höheren
Druckes in einer Vorwärtsrichtung
des Rotors, im Vergleich zu einem niedrigeren Druck in einer Rückwartsrichtung
des Rotors zu ermöglichen.
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Zumindest
einige bekannte Dichtungsanordnungen umfassen Dichtungen wie unter
anderem Bürstendichtungen,
Lamellendichtungen und/oder Wellendichtungen (shingle seals). Bekannte
Lamellen- und Wellendichtungen umfassen eine Anordnung mehrschichtiger
flexibler Platten, bekannt als Dichtungsplättchen, die in einer Umfangsrichtung
um eine zentrale Drehachse einer drehenden Komponente ausgerichtet
und geneigt sind. Genauer gesagt sind die Dichtungs- Plättchen allgemein
dafür eingerichtet,
während
verschiedener Betriebsstufen der drehenden Maschine mit dem Rotor
oder der drehenden Komponente im Eingriff zu stehen oder nicht im
Eingriff zu stehen. Beispielsweise sind während des Abschaltens des Turbinentriebwerks
Spitzen der Dichtungsplättchen
im Allgemeinen in Kontakt mit einer drehenden Komponente. Während der
Rotation der drehenden Komponente wirken im Allgemeinen verschiedene
Kräfte
auf die Dichtungsplättchen
ein, um eine Ablenkung der Plättchen
nach oben und unten zu bewirken. Derartige Kräfte umfassen unter anderem Dichtungsplättchen-Rotor-Kontaktkräfte, hydrodynamische
Hubkräfte
und Differenzdruckkräfte.
Die Dichtungsplättchen-Rotor-Kontaktkräfte werden
durch einen anfänglichen
Kontakt von Dichtungsplättchen
und drehenden Komponente erzeugt. Hydrodynamische Hubkräfte werden
durch die Rotation der drehenden Komponente erzeugt. Die Differenzdruckkräfte umfassen
Differenzdruck-Hubkräfte
und radial einwärts
wirkende Blow-down-Kräfte
(Schließkräfte), die
durch Differenzdruckänderungen,
das Gewicht des Dichtungsplättchens und/oder
die Neigung des Dichtungsplättchens
erzeugt werden. Da ein Abstand in vernachlässigbarer Größe zwischen
den Spitzen der Dichtungsplättchen
und der drehenden Komponente eine Verringerung der Abnutzung der
Dichtungsplättchen
ermöglicht,
ist ein Ausgleich oder ein wirkungsvoller Einsatz derartiger auf
die Dichtungsplättchen
einwirkenden Kräfte
wünschenswert,
um sicherzustellen, dass die Spitzen der Dichtungsplättchen während der
Rotation des Rotors von der drehenden Komponente gelöst sind.
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Zumindest
einige bekannte Dichtungsanordnungen umfassen ein Dichtungsgehäuse und
eine einstellbare Vorrichtung zur Steuerung des Abstands, die mit
der stationären
Komponente verbunden ist. Das Dichtungsgehäuse um fasst zumindest eine
Vorderwand an der Hochdruckseite, die von einer Rückwand auf der
Niederdruckseite durch einen Spalt fester Größe – die vom Hersteller festgelegt
wird – getrennt
ist. Die Vorrichtung zur Steuerung des Abstands betätigt das
Dichtungsgehäuse
mit den Dichtungsplättchen,
um den Abstand zwischen den Spitzen der Dichtungsplättchen und
der drehenden Komponente einzustellen.
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Derartige
Dichtungsanordnungen werden dazu verwendet, um die Luftleckage durch
den Abstand zu verringern und einen Differenzdruck zwischen verschiedenen
Maschinenkomponenten aufrechtzuerhalten, indem die Dichtungsplättchen radial
betätigt
werden. Im Allgemeinen zeigen innerhalb derartiger Dichtungen die Vorderwand
an der Hochdruckseite und die Rückwand
an der Niederdruckseite des Dichtungsgehäuses im Wesentlichen keinen
Druckabfall. Ein Druckabfall ist vielmehr hauptsächlich an den Dichtungsplättchen der Dichtungsanordnung
festzustellen. Daher erfordert jede Einstellung des Dichtungsgehäuses mit
den Dichtungsplättchen
im Allgemeinen eine Vorrichtung, die extreme Kräfte überwinden kann, wie unter anderem
Differenzdruckkräfte
und Reibungskräfte.
Aufgrund radialer Einstellungen der Dichtungsanordnung können bekannte
Vorrichtungen zur Steuerung des Abstands die Lebensdauer der Dichtungsanordnung
verringern und die Gesamtunterhaltskosten der Maschine erhöhen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zur Abdichtung einer
drehenden Maschine mit einer drehenden Komponente und einer stationären Komponente
zur Verfügung
gestellt. Das Verfahren umfasst die Bereit stellung einer Vielzahl
flexibler Dichtungsplättchen
in einer Öffnung,
die von einem Paar beabstandeter Wände definiert wird, zu dem
eine einstellbare Vorderwand und eine einstellbare Rückwand gehören, wobei
die Rückwand
der Vorderwand gegenüberliegt.
Das Verfahren umfasst auch die Einstellung der Öffnungsbreite durch die axiale
Einstellung der Vorder- und/oder Rückwand mit Bezug auf eine zentrale
Drehachse der drehenden Komponente.
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Gemäß einem
anderen Gesichtspunkt wird eine Dichtungsanordnung für eine drehende
Maschine mit einer drehenden Komponente zur Verfügung gestellt. Die Dichtungsanordnung
umfasst ein Paar beabstandeter Wände,
bestehend aus einer beweglichen Vorderwand und einer beweglichen
Rückwand.
Die Rückwand liegt
der Vorderwand so gegenüber,
dass eine Öffnung
zwischen beiden definiert wird. Die Dichtungsanordnung umfasst auch
eine Vielzahl von in der Öffnung
angeordneten flexiblen Dichtungsplättchen. Die Vorder- und die Rückwand sind
in Bezug auf eine zentrale Drehachse der drehenden Komponente axial
einstellbar, um die Breite der Öffnung
selektiv einzustellen.
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Gemäß einem
anderen Gesichtspunkt wird eine drehende Maschine zur Verfügung gestellt.
Die drehende Maschine umfasst eine gegen Rotation gesicherte stationäre Komponente
und eine drehende Komponente mit einer Drehachse. Die drehende Komponente
liegt der stationären
Komponente gegenüber.
Die drehende Maschine umfasst auch eine mit der stationären Komponente
verbundene Dichtungsanordnung. Die Dichtungsanordnung umfasst ein
Paar zueinander beabstandeter Wände,
das aus einer beweglichen Vorderwand und einer beweglichen Rückwand besteht.
Die Rückwand
liegt der Vorderwand so gegenüber,
dass zwischen beiden eine Öff nung
definiert wird. Die Dichtungsanordnung umfasst auch eine Vielzahl
in der Öffnung angeordneter
flexibler Dichtungsplättchen.
Die Vorder- und die Rückwand
sind in Bezug auf eine zentrale Drehachse der drehenden Komponente
einstellbar, um die Breite der Öffnung
selektiv einzustellen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
eine Teilperspektive eines Teils einer beispielhaften drehende Maschine
mit einer Dichtungsanordnung;
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2 ist
ein Querschnitt der in 1 gezeigten Dichtungsanordnung;
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3 ist
ein vergrößerter Querschnitt
eines vorderen Teils der in 2 gezeigten
Dichtungsanordnung;
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4 ist
eine Schemadarstellung der in 3 dargestellten
Dichtungsanordnung;
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5 ist
eine Schemadarstellung einer alternativen Ausführungsform einer Dichtungsanordnung,
die mit der in 1 gezeigten drehenden Maschine
verwendet werden kann;
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6 ist
eine Schemadarstellung einer anderen alternativen Ausführungsform
einer Dichtungsanordnung, die mit der in 1 gezeigten
drehenden Maschine verwendet werden kann, und
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7 ist
eine Schemadarstellung einer noch anderen alternativen beispielhaften
Dichtungsanordnung, die mit der in 1 gezeigten
drehenden Maschine verwendet werden kann.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
hier beschriebenen beispielhaften Verfahren und Geräte überwinden
die mechanischen Nachteile bekannter Dichtungsanordnungen wie unter
anderem radial einstellbarer Dichtungsanordnungen.
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Es
werden verschiedene beispielhafte Details mit Bezug auf die 1–7 beschrieben,
in denen dieselben Bezugszeichen dieselben Teile kennzeichnen.
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Es
ist zu beachten, dass „axial" der Verständlichkeit
halber in dieser Anmeldung durchweg verwendet wird, um Richtungen
und Ausrichtungen zu bezeichnen, die sich von der linken Seite der
Seite zur rechten und umgekehrt erstrecken. Es ist auch zu beachten,
dass „axial" verwendet wird,
um Richtungen und Ausrichtungen zu bezeichnen, die im Wesentlichen
parallel zu einer zentralen Drehachse der drehenden Maschine verlaufen.
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Es
ist zu beachten, dass „radial" der Verständlichkeit
halber in dieser Anmeldung durchweg verwendet wird, um Richtungen
und Ausrichtungen zu bezeichnen, die sich von der Unterkante der
Seite zur Oberkante und umgekehrt erstrecken. Es ist auch zu beachten,
dass „radial" verwendet wird,
um Richtungen und Ausrichtungen zu bezeichnen, die im Wesentlichen
senkrecht zu den "axial" angeordneten Bestandteilen
verlaufen.
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Es
ist auch zu beachten, dass „Umfangs-" und „in Umfangsrichtung" der Verständlichkeit
halber in dieser Anmeldung durchweg verwendet werden, um Richtungen
zu bezeichnen, die die zentrale Drehachse der Maschine umschreiben.
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1 zeigt
eine Teilperspektive einer beispielhaften drehenden Maschine 10.
In der beispielhaften Ausführungsform
umfasst die drehende Maschine 10 eine stationäre Komponente 100,
eine drehenden Komponente 200 und eine Dichtungsanordnung 300.
Beispielsweise kann die drehende Maschine 10 ein Gas- oder Dampfturbinentriebwerk
mit einem feststehenden Stator und einem drehbaren Rotor sein. Es
ist jedoch zu beachten, dass die drehende Maschine 10 eine
beliebige Maschine sein kann, wie unter anderem ein Gas- oder Dampfturbinentriebwerk,
in der einer drehenden Komponente Energie zugeführt wird.
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Die
stationäre
Komponente 100 enthält
einen in ihr definierten Hohlraum 110 und ist im Wesentlichen koaxial
in Bezug auf die drehenden Komponente 200 angeordnet, sodass
eine zentrale Achse der stationären Komponente 100 im
Wesentlichen koaxial mit einer zentralen Drehachse RA der drehenden
Komponente 200 verläuft.
Außerdem
ist in der beispielhaften Ausführungsform
die stationäre
Komponente 100 von einer Außenfläche 210 der drehenden
Komponente 200 radial beabstandet. Es ist auch zu beachten,
dass die stationäre Komponente 100 jede
Komponente umfasst, die in Bezug auf andere Komponenten in der drehenden
Maschine 10 gegen Rotation befestigt ist, und dass die
drehenden Komponente 200 jede Komponente umfasst, die um
eine zentrale Drehachse rotiert.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
umfasst die Dichtungsanordnung 300 ein Dichtungsgehäuse 310 und
eine Vielzahl von Dichtungsplättchen 320.
Das Dichtungsgehäuse 310 umfasst
eine oberste Wand 312 und zwei im Wesentlichen parallele
Wände – eine Vorderwand 314 und
eine Rückwand 316 – die zwischeneinander
einen Hohlraum 318 definieren. Die Dichtungsplättchen 320 sind
an der obersten Wand 312 so montiert, dass sie teilweise
innerhalb des Hohlraums 318 angeordnet, ausgerichtet und
geneigt sind. Die Dichtungsanordnung 300 ist zwischen der
stationären
Komponente 100 und der drehenden Komponente 200 angeordnet,
um die Abdichtung eines zwischen beiden definierten Spalts zu ermöglichen.
Obwohl die beschriebene Dichtungsanordnung 300 ein Dichtungsgehäuse 310 zum
Anbringen der Dichtungsplättchen 320 an
der stationären
Komponente 100 enthält,
ist zu beachten, dass die oberste Wand 312 des Dichtungsgehäuses 310 auch
entfernt werden kann, so dass die Vorderwand 314, die Rückwand 316 und
die Dichtungsplättchen 320 direkt
an dem Hohlraum angebracht sind.
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2 ist
ein Querschnitt der Dichtungsanordnung 300. In der beispielhaften
Ausführungsform
sind die Dichtungsplättchen 320 in
Umfangsrichtung um die zentrale Drehachse RA der drehenden Komponente 200 ausgerichtet
und geneigt. Die radial äußeren Endteile 321 der
Dichtungsplättchen 320 sind
neben der stationären
Komponente 100 beabstandet, und die radial inneren Spitzen 322 der
Dichtungsplättchen 320 sind
in dichter Anordnung neben der Außenfläche 210 der drehenden
Komponente 200 beabstandet.
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Als
Ergebnis kann eine minimale Menge Dampf oder Luft durch die Dichtungsanordnung 300 strömen, um
die Ausführung
von Funktionen wie unter anderem die Reinigung von Hohlräumen, die
Kühlung
von Komponenten und/oder das Verhindern des Kontaktes zwischen Heißdampf oder
Heißluft
und bestimmten Komponenten der drehenden Maschine 100 zu
ermöglichen.
Beispielsweise ermöglicht
es die Dichtungsanordnung 300, dass der Luftstrom AF (in 1 gezeigt),
näher bei
den radial äußeren Endteilen 321 als
bei den Spitzen 322 der Dichtungsplättchen zwischen den Dichtungsplättchen 320 hindurchgeleitet
wird. Die Dichtungsplättchen 320 ermöglichen
die Steuerung einer Luft- oder Dampfleckage, die auf einem gewünschten
Weg durch die Dichtungsanordnung 300 strömt.
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3 ist
ein vergrößerter Querschnitt
eines vorderen Teils der Dichtungsanordnung 300. In der
beispielhaften Ausführungsform
sind die Spitzen 322 der Dichtungsplättchen von der drehenden Komponente 200 während einer
Rotation der drehenden Komponente 200 in der Drehrichtung
RD beabstandet. Verschiedene Arbeitsvorgänge der drehenden Maschine,
wie unter anderem das Starten, Drehen oder Anhalten der drehenden
Maschine können
eine radiale Verlagerung der stationären Komponente 100 und
der Drehenden Komponente 200 von ihren ursprünglichen
Anfangspositionen bewirken.
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Beispielsweise
zeigen bekannte Rotoren und Statoren unterschiedliche Reaktionen
in verschiedenen Betriebsstufen einer drehenden Maschine. Beim Starten
kann der Rotor beispielsweise in einer Drehrichtung wie der Drehrichtung
RD drehen und sich radial auf den Stator zu bewegen. Bei steigenden
Betriebstemperaturen kann der Stator sich dann durch thermische
Ausdehnung radial von dem Rotor weg bewegen. Beim Abschalten der
drehenden Maschine kann der Ausdehnungsprozess umgekehrt werden.
Daher werden zumindest bei einigen bekannten Dichtungsanordnungen
die Dichtungsplättchen
radial eingestellt und betätigt,
um den zwischen den Spitzen der Dichtungsplättchen und einer drehenden
Komponente definierten Abstand zu steuern. Zumindest einige bekannte
radial einstellbare Dichtungsplättchen-Betätigungsvorrichtungen
sind im Allgemeinen in ihren Möglichkeiten
eingeschränkt
und weniger genau, was den Ausgleich von Kräften wie unter anderem Dichtungsplättchen-Rotor-Kontaktkräften („BF"), hydrodynamischen
Hubkräften,
Differenzdruckkräften
(DF) und Reibungskräften
(FF) betrifft.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
wirken die oben genannten Kräfte
auch auf die Dichtungsplättchen 320 ein
und verändern
sich im Allgemeinen während
unterschiedlicher Betriebsstufen der drehenden Maschine 10.
Im Vergleich mit bekannten Dichtungsanordnungen ermöglicht die
Dichtungsanordnung 300 durch die Bereitstellung einer axial
einstellbaren Vorrichtung eine verbesserte Steuerung des zwischen
den Spitzen 322 der Dichtungsplättchen und der drehenden Komponente 200 definierten
Abstands. Als Ergebnis bietet die Dichtungsanordnung 300 eine
verbesserte Steuerung der Dampf- oder Luftleckage zwischen den Spitzen 322 der
Dichtungsplättchen
und der drehenden Komponente 200 während unterschiedlicher Betriebsstufen
der drehenden Maschine 10, wie es unten detaillierter beschrieben
wird.
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4 ist
eine Schemadarstellung der Dichtungsanordnung 300. In der
beispielhaften Ausführungsform
ist ein erster axialer Spalt 330 mit einer Breite X1 zwischen
der Vorderwand 314 und den Dichtungsplättchen 320 definiert.
Zusätzlich
ist ein zweiter axialer Spalt 332 mit einer Breite X2 zwischen
den Dichtungsplättchen 320 und
der Rückwand 316 definiert.
Durch die Veränderung
der Breiten X1 und X2 der jeweiligen Spalte 330 und 332 kann
der Dampf- oder
Luftstrom durch die jeweiligen Spalte 330 und 332 gesteuert
werden. Außerdem
kann auch ein Abstand 324 zwischen den Spitzen 322 der
Dichtungsplättchen
und der drehenden Komponente 200 während unterschiedlicher Betriebsstufen
der drehenden Maschine 10 verändert werden.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
umfasst die Dichtungsanordnung 300 die axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 326 und 328,
die als die Vorderwand 314 und Rückwand 316 des Dichtungsgehäuses 310 ausgebildet
sind. In einer Ausführungsform
sind beispielsweise die Vorderwand 314 und Rückwand 316 aus
Formgedächtnislegierungen
wie unter anderem Nickel-Titan-, Silber-Kadmium-, Kupfer-Aluminium-Nickel-,
Kupfer-Zink-Aluminium-, und/oder Eisen-Mangan-Silikon- Legierungen
hergestellt. Derartige Formgedächtnislegierungen
nehmen ihre ursprüngliche
Form wieder an, nachdem sie einer aus einer Erwärmung auf Temperaturen oberhalb
der Umwandlungstemperatur der Legierung resultierenden Formveränderung und/oder
Beanspruchung ausgesetzt waren. Genauer gesagt sind Formgedächtnislegierungen
Metalle mit Materialeigenschaften, die als Reaktion auf Veränderungen
der Temperatur und/oder des elektromagnetischen Feldes ihre Form,
Position, Steifigkeit, natürliche
Frequenz, und/oder andere mechanische Eigenschaften verändern.
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Derartige
Formgedächtnislegierungen
durchlaufen beispielsweise Phasenumwandlungen, die die Atome in
der Kristallstruktur der Legierung neu anordnen, sodass die Legierung
zwischen einer ursprünglichen Form
und verformten Formen wechseln kann. Da Formgedächtnislegierungen bei bestimmten
Phasenumwandlungstemperaturen kristalline Phasenumwandlungen durchlaufen,
entwickeln Formgedächtnislegierungen
große
Kräfte,
die erzeugt werden, wenn während
der Umwandlung irgendein Widerstand auftritt, und die die Auslösung großer Bewegungen
für die
Rückstellung
großer
Verformungen ermöglichen.
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Durch
die Veränderung
der Breiten X1 und X2 der Spalte 330 und 332,
wird auch der auf die Dichtungsplättchen 320 einwirkende
Dampf- oder Luftstrom verändert.
Als Ergebnis wird die Druckverteilung in der Dichtungsanordnung 300 verändert, was
Bewegung bewirkt, d. h. ein Anheben und Absenken der Dichtungsplättchen 320.
Ist beispielsweise die Spaltbreite X1 größer als die Spaltbreite X2,
dann kann die Gesamt-Druckverteilung bewirken, dass die Spitzen 322 der
Dichtungsplättchen
sich auf die drehende Komponente 200 zu bewegen. Ist andererseits
die Spaltbreite X1 kleiner als die Spaltbreite X2, kann eine Gesamt-Hubkraft
erzeugt werden, um die Spitzen 322 der Dichtungsplättchen näher zum
Dichtungsgehäuse 310 zu
verlagern. Durch Veränderung
der Breite X1 des Spaltes 330 und der Breite X2 des Spaltes 332,
kann die auf die Dichtungsanordnung 300 einwirkende Gesamt-Druckverteilung
gesteuert und selektiv zwischen der Vorderwand 314, der
Rückwand 316,
und den Dichtungsplättchen 320 aufgeteilt
werden.
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Die
untenstehende Tabelle zeigt beispielhafte Ergebnisse einer analytischen
Untersuchung der Auswirkungen der Veränderung der Entfernung zwischen
dem axialen Spalt
330 („vorderer Spalt) und dem axialen Spalt
332 („hinterer
Spalt). Wie in der Tabelle gezeigt, können Änderungen der Massedurchflüsse und
der Drehmomentwerte durch Einstellung des vorderen und/oder hinteren
Spalts erreicht werden.
ID. Nr | Vord. Spalt | Hint. Spalt | Spitzen-Spalt | DP | Drehmoment
N-m | Strom |
| mm | mm | Micron | psi | SL1 | SL2 | SL3 | Gesamt | kg/s |
1 | 0.05 | 0.15 | 1 | 50 | 3.937E-01 | –3.957E-01 | 2.950E-03 | 9.722E-04 | 1.662E-05 |
2 | 0.1 | 0.1 | 1 | 50 | 6.559E-01 | –6.598E-01 | 3.118E-03 | –7.248E-04 | 2.051 E-05 |
3 | 0.15 | 0.05 | 1 | 50 | 7.854E-01 | –7.892E-01 | 3.269E-03 | –6.055E-04 | 1.523E-05 |
| | | | | | | | | |
4 | 0.05 | 0.15 | 1 | 500 | 5.390E+00 | –5.420E+00 | 3.156E-02 | 1.561E-03 | 2.601E-04 |
5 | 0.1 | 0.1 | 1 | 500 | 7.3515+00 | –7.394E+00 | 3.548E-02 | –7.506E-03 | 2.829E-04 |
6 | 0.15 | 0.5 | 1 | 500 | 8.394E+00 | –8.443E+00 | 3.880E-02 | –9.596E-03 | 2.420E-04 |
| | | | | | | | | |
7 | 0.05 | 0.15 | 10 | 50 | 3.925E-01 | –3.944E-01 | 2.973E-03 | 1.033E-03 | 1.610E-05 |
8 | 0.1 | 0.1 | 10 | 50 | 6.555E-01 | –6.594E-01 | 3.117E-03 | –7.263E-04 | 2.009E-05 |
9 | 0.15 | 0.05 | 10 | 50 | 7.854E-01 | –7.892E-01 | 3.269E-03 | –6.055E-04 | 1.483E-05 |
| | | | | | | | | |
10 | 0.05 | 0.15 | 10 | 500 | 5.400E+00 | –5.430E+00 | 3.183E-02 | 2.216E-03 | 2.493E-04 |
11 | 0.1 | 0.1 | 10 | 500 | 7.322E+00 | –7.364E+00 | 3.529E-02 | –6.998E-03 | 2.762E-04 |
12 | 0.15 | 0.05 | 10 | 500 | 8.369E+00 | –8.418E+00 | 3.852E-02 | –1.036E-02 | 2.352E-04 |
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Beispielsweise
weist in der Tabelle ein negativer Gesamt wert für das. Drehmoment auf eine
insgesamt absenkende Kraft zur Absenkung der Dichtplättchen-Spitzen 322 hin, wenn
der vordere Spalt 330 größer als der hintere Spalt 332 ist.
Andererseits weist ein positiver Gesamtwert für das Drehmoment auf eine insgesamt
anhebende Kraft zur Anhebung der Dichtungsplättchen-Spitzen 322 hin,
wenn der vordere Spalt 330 kleiner als der hintere Spalt 332 ist.
Es sind jedoch beide Kraftarten wünschenswert, um die Optimierung
der Abstände
bei unterschiedlichen Betriebsstufen der Maschine wie unter anderem
Start-, Betriebs- und Abschaltzyklen zu ermöglichen.
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Durch
die axiale Einstellung und Betätigung
der Vorderwand 314 und der Rückwand 316 kann ein Druckabfall
zwischen der Vorderwand 314, der Rückwand 316 und den
Dichtungsplättchen 322 aufgeteilt
werden, im Gegensatz zu einigen bekannten radial einstellbaren Dichtungsanordnungen,
in denen ein Hauptteil des Druckabfalls sich im Wesentlichen auf
die Dichtungsplättchen
auswirkt. Außerdem
sind während
der axialen Einstellung die axial einstellbare Vorderwand 314 und
Rückwand 316 im
Vergleich mit einigen bekannten radial einstellbaren Dichtungsanordnungen
geringeren Reibungskräften
zwischen dem Dichtungsgehäuse 310 und
dem Hohlraum 110 der stationären Komponente ausgesetzt.
Ferner kann durch die axiale Einstellung und Betätigung der Vorderwand 314 und
der Rückwand 316 der
Abstand 324 im Vergleich mit einigen bekannten radial einstellbaren
Dichtungsanordnungen genauer auf eine gewünschte Höhe – basierend auf einer Betriebsstufe
der drehenden Maschine 10 – eingestellt werden
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5 ist
eine Schemadarstellung einer alternativen Ausführungsform einer Dichtungsanordnung 340. Genauer
gesagt ist die in 5 gezeigte Dichtungsanordnung
die gleiche Dichtungsanordnung wie in 4, abgese hen
von einigen Veränderungen
hinsichtlich der Komponenten, die unten detaillierter beschrieben
werden. In 5 gezeigte Komponenten, die
mit in 4 dargestellten Komponenten identisch sind, sind
in beiden Figuren durch dieselben Bezugeszeichen gekennzeichnet.
Genauer gesagt umfasst in der in 5 dargestellten
Ausführungsform
die Dichtungsanordnung 340 anstelle der in 4 dargestellten
Formgedächtnislegierungen
die axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 342 und 344,
die mit der Vorderwand 314 und der Rückwand 316 des Dichtungsgehäuses 310 verbunden
sind. Beispielsweise können
die Vorderwand 314 und die Rückwand 316 mit der
stationären
Komponente 100 durch die Vorspannelemente 346 und 348 verbunden sein,
die in den in der stationären
Komponente 100 definierten Aussparungen 120 angeordnet
sind. Durch die axiale Einstellung und Betätigung der Vorderwand 314 und
der Rückwand 316 kann
eine gesteuerte Druckverteilung und eine gesteuerte Größe des Abstands 324 zwischen
den Spitzen 322 der Dichtungsplättchen und der drehenden Komponente 200 ermöglicht werden,
um die oben mit Bezug auf 4 erörterten
Vorteile zu erlangen.
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6 ist
eine Schemadarstellung einer anderen alternativen Ausführungsform
einer Dichtungsanordnung 350. Genauer gesagt ist die in 6 gezeigte
Dichtungsanordnung die gleiche Dichtungsanordnung wie in 4,
abgesehen von einigen Veränderungen
hinsichtlich der Komponenten, die unten detaillierter beschrieben
werden. In 6 gezeigte Komponenten, die
mit in 4 dargestellten Komponenten identisch sind, sind
in beiden Figuren durch dieselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Genauer gesagt umfasst in der in 6 dargestellten
Ausführungsform
die Dichtungsanordnung 350 anstelle der in 4 dargestellten
Formgedächtnislegierungen
die axial einstell baren Betätigungsvorrichtungen 352 und 354,
die mit der Vorderwand 314 und der Rückwand 316 des Dichtungsgehäuses 310 verbunden
sind. Beispielsweise können
die Vorderwand 314 und die Rückwand 316 mit der
stationären
Komponente 100 durch die Balgvorrichtungen 356 und 358 verbunden
sein, die in den in der stationären
Komponente 100 definierten Aussparungen 120 angeordnet sind.
Durch die axiale Einstellung und Betätigung der Vorderwand 314 und
der Rückwand 316 kann
eine gesteuerte Druckverteilung und eine gesteuerte Größe des Abstands 324 zwischen
den Spitzen 322 der Dichtungsplättchen und der drehenden Komponente
ermöglicht
werden, um die oben mit Bezug auf 4 erörterten
Vorteile zu erlangen.
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7 ist
eine Schemadarstellung einer anderen alternativen Ausführungsform
einer Dichtungsanordnung 360. Genauer gesagt ist die in 7 gezeigte
Dichtungsanordnung die gleiche Dichtungsanordnung wie in 4,
abgesehen von einigen Veränderungen
hinsichtlich der Komponenten, die unten detaillierter beschrieben
werden. In 7 gezeigte Komponenten, die
mit in 4 dargestellten Komponenten identisch sind, sind
in beiden Figuren durch dieselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Genauer gesagt umfasst in der in 7 dargestellten
Ausführungsform
die Dichtungsanordnung 360 anstelle der in 4 dargestellten
Formgedächtnislegierungen
die axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 362 und 364,
die mit der Vorderwand 314 und der Rückwand 316 des Dichtungsgehäuses 310 verbunden
sind. Beispielsweise können
die Vorderwand 314 und die Rückwand 316 mit der
stationären
Komponente 100 durch die piezoelektrischen Vorrichtungen 366 und 368 verbunden
sein, die in den in der stationären
Komponente 100 definierten Aussparungen 120 angeordnet
sind. Durch die a xiale Einstellung und Betätigung der Vorderwand 314 und
der Rückwand 316 kann
eine gesteuerte Druckverteilung und eine gesteuerte Größe des Abstands
zwischen den Spitzen 322 der Dichtungsplättchen und
der drehenden Komponente ermöglicht
werden, um die oben mit Bezug auf 4 erörterten
Vorteile zu erlangen.
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Obwohl
hier die axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 326, 328, 342, 344, 352, 354, 362,
und 364, darunter Formgedächtnislegierungen, Vorspannelemente,
Balgvorrichtungen und piezoelektrische Vorrichtungen beschrieben
wurden, ist zu beachten, dass die axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 326, 328, 342, 344, 352, 354, 362,
und 364 jede Vorrichtung umfassen können, die die Vorderwand 324 und
die Rückwand 316 axial
einstellt oder betätigt,
wie hier beschrieben.
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Obwohl
die stationäre
Komponente 100 in einer Form beschrieben wird, die die
in der stationären Komponente 100 definierten
Aussparungen 120 umfasst, um die Anordnung der axial einstellbaren
Betätigungsvorrichtungen 342, 344, 352, 354, 362 und 364 in
ihnen zu ermöglichen,
ist zu beachten, dass die axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 342, 344, 352, 354, 362 und 364 auch
direkt mit jeder Fläche
der stationären
Komponente 100 verbunden sein können, vorausgesetzt, dass die
axial einstellbaren Betätigungsvorrichtungen 342, 344, 352, 354, 362 und 364 dafür ausgerichtet
und eingerichtet sind, die Vorderwand 314 und die Rückwand 316 axial
einzustellen oder zu betätigen.
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In
jeder beispielhaften Ausführungsform
umfassen die oben beschriebenen Dichtungsanordnungen axial einstellbare
Betätigungsvorrichtungen,
die die Aufrechterhaltung eines Druckdifferenzials in einer drehenden
Maschine ermöglichen.
Als ein Ergebnis der axialen Betätigung
der Vorder- und/oder Rückwand
ist im Vergleich mit den Betätigungskräften, wie
sie im Allgemeinen bei bekannten radial betätigten Dichtungsanordnungen
benötigt
werden, eine deutlich geringere Betätigungskraft erforderlich.
Daher enthalten die erfindungsgemäßen Dichtungsanordnungen axial
einstellbare Betätigungsvorrichtungen,
die eine erhöhte
Funktionalität, geringere
Kosten und/oder eine geringere Komplexität ermöglichen.
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Beispielhafte
Ausführungsformen
von Dichtungsanordnungen und axialen Betätigungsvorrichtungen wurden
oben detailliert beschrieben. Die Dichtungsanordnungen und axialen
Betätigungsvorrichtungen
sind nicht auf die Anwendung mit den hier beschriebenen spezifischen
Ausführungsformen
einer drehenden Maschine beschränkt;
vielmehr können
die Dichtungsanordnungen und/oder axialen Betätigungsvorrichtungen eigenständig und
unabhängig
von anderen hier beschriebenen Rotationsmaschinenkomponenten genutzt werden.
Darüber
hinaus ist die Erfindung nicht auf die oben detailliert beschriebenen
Ausführungsformen
der Dichtungsanordnungen und axialen Betätigungsvorrichtungen beschränkt. Vielmehr
können
andere Variationen der Ausführungsformen
der Dichtungsanordnung und der axialen Betätigungsvorrichtung innerhalb
des Anwendungsbereichs und im Geiste der Ansprüche angewendet werden.
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Während die
Erfindung mit Bezug auf verschiedene spezifische Ausführungsformen
beschrieben wurde, werden Fachleute erkennen, dass die Erfindung
auch modifi ziert innerhalb des Anwendungsbereichs und im Geiste
der Ansprüche
genutzt werden kann.
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Eine
Dichtungsanordnung 300 für eine drehende Maschine 10 mit
einer drehenden Komponente 200 und einer stationären Komponente 100 wird
zur Verfügung
gestellt. Die Dichtungsanordnung 300 umfasst ein Paar beabstandeter
Wände – eine bewegliche
Vorderwand 314 und eine bewegliche Rückwand 316 – wobei die
Rückwand
der Vorderwand so gegenüberliegt,
dass eine Öffnung
zwischen beiden definiert wird; außerdem umfasst die Dichtungsanordnung
eine Vielzahl in der Öffnung
angeordneter flexibler Dichtungsplättchen 320, wobei
die Vorder- und die Rückwand
in Bezug auf eine zentrale Drehachse der drehenden Komponente axial
einstellbar sind, um die Breite der Öffnung selektiv anzupassen.
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- 10
- drehende
Maschine
- 100
- Stationäre Komponente
- 110
- Hohlraum
- 200
- drehende
Komponente
- 210
- Außenfläche
- 300
- Dichtungsanordnung
- 312
- Oberste
Wand
- 314
- Vorderwand
- 316
- Rückwand
- 318
- Hohlraum
- 320
- Dichtungsplättchen
- 321
- radial äußere Endteile
- 322
- radial
innere Spitzen der Dichtungsplättchen
- 324
- Abstand
- 326
- Betätigungsvorrichtungen
- 328
- Betätigungsvorrichtungen
- 330
- jeweilige
Spalte
- 332
- zweiter
axialer Spalt