DE102008020909A1 - Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dekompressionsvorrichtung (100) für eine Brennkraftmaschine, mit einer Nockenwelle (40), einem Fliehkraftelement (10), das in eine Ruheposition vorgespannt ist, und mindestens einem Ventilausheber (30, 300), der in der Nockenwelle (40) radial verschiebbar gelagert ist, wobei die Nockenwelle (40) hohl ausgebildet ist und in sich mindestens eine konzentrisch angeordnete Kopplungseinrichtung (20, 200) aufweist, die eine Bewegung des Fliehkraftelements (10) in eine Radialbewegung des mindestens einen Ventilaushebers (30,300) umsetzt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine.
  • Bei Brennkraftmaschinen ist häufig gefordert, die zum Starten bzw. zum Andrehen der Brennkraftmaschine notwendige Kraft zu verringern. Die Hauptursache für die Probleme beim Andrehen des Motors bzw. die dafür erforderliche relativ hohe Kraft liegt in der Motorkompression. Im Stand der Technik finden sich daher zahlreiche Vorrichtungen und Mechanismen zur Dekompression des Motors bzw. der Brennkraftmaschine, um deren Anlassen zu erleichtern. Während zunächst manuell zu betätigende Systeme bereitgestellt wurden, fand sich im Laufe der Zeit ein Bedarf an automatisierten Dekompressionsvorrichtungen, die lediglich innerhalb eines bestimmten geringen Drehzahlbereichs wirksam sind.
  • Im Stand der Technik wurden daher zahlreiche automatisierte Dekompressionsvorrichtungen bereitgestellt, die teilweise elektronisch und teilweise mechanisch geregelt sind.
  • Mechanisch geregelte Dekompressionsvorrichtungen bieten dabei den Vorteil eines besonders einfachen Aufbaus, der keinerlei elektronische Komponenten oder Batterien erfordert. Um eine drehzahlabhängige Wirksamkeit der Dekompressionsvorrichtung bereitzustellen, wird in der Regel auf durch Fliehkraft unterstützte Systeme zurückgegriffen.
  • So zeigt das US Patent Nr. 5 711 264 eine Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, bei der an einem Nockenwellenrad ein Fliehkrafthebel schwenkbar gelagert und in einer schlitzförmigen Aussparung eines weiteren Hebels geführt ist. Der Fliehkrafthebel ist mittels eines Federelements in eine Ruheposition vorgespannt, in der die Dekompressionsvorrichtung wirksam ist. Dazu sind sogenannte Ventilausheber vorgesehen, die verhindern, dass sich ein Auslassventil eines Zylinders der Brennkraftmaschine vollständig schließt. Ab einer bestimmten Drehzahl der Nockenwelle wird nun die Federkraft des Federelements überwunden, der Fliehkrafthebel schwenkt auf und bewirkt eine Drehung des weiteren Hebels, der über einen exzentrisch zur Nockenwelle angeordneten Profilstab einer Bewegung des Ventilaushebers und ein Schließen des Ventils bewirkt. Fällt die Drehzahl der Nockenwelle wieder unter einen bestimmten Grenzwert, bei dem die Fliehkraft nicht ausreicht, die Federkraft des Federelements zu überwinden, schwenkt der Federkrafthebel zurück und die Dekompressionsvorrichtung wird wieder wirksam.
  • Das Europäische Patent EP 0 411 238 B1 zeigt ebenfalls eine selbsttätige Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine. Auch diese Dekompressionsvorrichtung wirkt automatisch mittels eines federvorgespannten Fliehkrafthebels. Der Fliehkrafthebel ist mittels einer Zahnung in Wirkeingriff mit einer exzentrisch zur Nockenwelle angeordneten Profilwelle, die als Ventilausheber wirkt und in entsprechender Stellung ein vollständiges Schließen des Auslassventils verhindern kann.
  • Derartige Dekompressionsvorrichtungen stellen zwar bei Einzylinder-Brennkraftmaschinen-akzeptable Lösungen bereit, sind jedoch auf Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen, insbesondere wenn sich die Zylinder in einer V-Anordnung zueinander befinden, nicht ohne weiteres übertragbar. Daher finden sich im Stand der Technik weitere Lösungen für Dekompressionsvorrichtungen für Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen.
  • So zeigt das Europäische Patent EP 0 954 683 B1 eine Dekompressionsvorrichtung für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine, bei der ein Hubelement, das sowohl mit einer ersten als auch mit einer zweiten Ventilbetätigungseinrichtung in Eingriff kommen kann, vorgesehen ist. Dieses Hubelement wird wiederum mittels einer exzentrisch zur Nockenwelle angeordneten Profilwelle betätigt, deren Anordnung und Fliehkraftbetätigung im wesentlichen dem von Einzylinder-Brennkraftmaschinen bekannten Aufbau entspricht. Das U-förmige Hubelement für zwei Ventile, ermöglicht zwar eine Dekompressionsvorrichtung für eine Zweizylinder-Brennkraftmaschine, ist jedoch nicht ohne weiteres für Brennkraftmaschinen mit mehr als zwei Zylindern einsetzbar und limitiert zudem stark den Aufbau des Motors, da entsprechende Auslassventile so nah beieinander angeordnet werden müssen, dass sie von der U-förmigen Hubvorrichtung zu betätigen sind.
  • Das Europäische Patent EP 1 070 833 B1 , das als nächstliegender Stand der Technik angesehen wird, stellt eine weitere Dekompressionsvorrichtung für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine bereit. Diese Dekompressionsvorrichtung sieht einen mit einem Fliehkrafthebel gekoppelten exzentrischen Profilstab vor, der teilweise in einer Bohrung in der Nockenwelle und in den Nockenbuckeln geführt ist. Mittels dieses Profilstabs werden zwei Ventilausheber fliehkraftabhängig bewegt, so dass eine entsprechende automatisierte Dekompressionsvorrichtung bereitgestellt ist.
  • Nachteilig an dieser Ausführung ist jedoch, dass die Nockenwelle, die Profilstange und die Ventilausheber sehr ge nau gefertigt werden müssen und aufwendig zu montieren sind, was mit hohen Kosten verbunden ist. Des weiteren ist auch bei dieser Ausführungsform ein Konstrukteur gewissen Zwängen hinsichtlich der Ventilanordnung unterworfen, da diese Dekompressionsvorrichtung nicht dazu geeignet ist, entfernt von dem Fliehkrafthebel angeordnete Nocken bzw. Ventile zu betätigen und die Auslassventile mit ihrer entsprechenden Nocken somit nahe an dem Fliehkrafthebel vorzusehen sind.
  • Es besteht daher ein Bedarf an einer automatisierten Dekompressionsvorrichtung, insbesondere für Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen, die günstig herzustellen und zu montieren ist und darüber hinaus beliebige Anordnungen der Nocken bzw. der Einlaß- und Auslassventile ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird daher eine Dekompressionsvorrichtung nach Anspruch 1 bereitgestellt.
  • Weitere sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
  • Die erfindungsgemäße Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine umfasst eine Nockenwelle, ein Fliehkraftelement, das in eine Ruheposition vorgespannt ist, und mindestens einen Ventilausheber, der in der Nockenwelle radial verschiebbar gelagert ist, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenwelle hohl ausgebildet ist und in sich mindestens eine konzentrisch angeordnete Kopplungseinrichtung aufweist, die eine Bewegung des Fliehkraftelements in eine Radialbewegung des mindestens einen Ventilaushebers umsetzt.
  • Mittels der hohl ausgebildeten Nockenwelle wird innerhalb der Nockenwelle ein Kanal bereitgestellt, der sich über die gesamte Länge der Nockenwelle erstreckt. Dieser Kanal kann dafür genutzt werden, in ihm Kopplungselemente anzuordnen, um eine fliehkraftbedingte Bewegung des Fliehkraftelements in eine Radialbewegung eines oder mehrerer Ventilausheber umzusetzen. Durch die hohle Nockenwelle und die konzentrisch, das heißt in dem Hohlkanal der Nockenwelle, angeordnete Kopplungseinrichtung ist es möglich, die Bewegung des Fliehkraftelement an eine beliebige Stelle der Nockenwelle weiterzugeben. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Längsachse der Nockenwelle und die Längsachse einer jeweiligen Kopplungseinrichtung fluchten. Die Kopplungseinrichtung ist innerhalb des Kanals der Nockenwelle geführt und kann sich somit beliebig weit und unabhängig von der Außengeometrie der Nockenwelle, das heißt den Nockenkonturen, in der Nockenwelle erstrecken.
  • Diese Abkehr vom bisher im Stand der Technik verfolgten Prinzip der exzentrisch zur Nockenwelle angeordneten Kopplungseinrichtungen hebt den Zwang auf, die Ventilausheber bzw. die Auslassventile nahe bzw. neben dem Fliehkraftelement anzuordnen. Der Hohlkanal innerhalb der Nockenwelle stellt weiterhin eine einfache und ausreichende Führung der Kopplungseinrichtung bereit, die daher ohne strenge Fertigungstoleranzen herstellbar und einfach zu montieren ist, wie des weiteren noch ausgeführt wird.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Fliehkraftelement ein Fliehkrafthebel und die mindestens eine Kopplungseinrichtung setzt dessen fliehkraftbewirkte Drehbewegung in einer Radialbewegung des mindestens ein Ventilaushebers um.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind mindestens zwei Kopplungseinrichtungen vorgesehen, wobei eine erste Kopplungseinrichtung mit dem Fliehkraftelement gekop pelt und jede weitere Kopplungseinrichtung mit mindestens einem Ventilausheber gekoppelt ist und mit der ersten Kopplungseinrichtung in Drehmitnahmeverbindung mit einer Verbindung steht.
  • Selbstverständlich kann darüber hinaus auch die erste Kopplungseinrichtung mit mindestens einem Ventilausheber gekoppelt sein.
  • Auf diese Weise kann die Kopplungseinrichtung abschnittsweise hergestellt und montiert werden, was insbesondere einen modularen Aufbau für Multizylinder-Brennkraftmaschinen ermöglicht.
  • Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine Kopplungseinrichtung jeweils eine Exzenterwelle ist.
  • Des weiteren kann vorgesehen sein, dass in jedem der Ventilausheber eine Aussparung vorgesehen ist, in der ein Exzenterelement einer als Kopplungseinrichtung dienenden Exzenterwelle angeordnet ist, um eine Drehbewegung der Exzenterwelle in einer Radialbewegung des Ventilaushebers umzusetzen.
  • Durch die Anordnung des Exzenterelements relativ zum Ventilausheber wird erreicht, dass in der Ruheposition eine Selbsthemmung (Kniehebelprinzip) eintritt. Dies bedeutet, dass beim Ausheben des Ventils die Kraft über den Ventilausheber und die Exzenterwelle direkt in die Nockenwelle eingeleitet wird. Hierdurch wird beim Ausheben des Ventils keine Kraft in die Hebel eingeleitet. Weiter wird durch diesen kurzen und linearen Kraftverlauf erreicht, dass die Einzelteile mit relativ hohem Spiel gefertigt werden können. Dies ermöglicht eine kostengünstige Fertigung (große Toleranzen) und eine einfache Montage durch Zusammenstecken der Bauteile. Da über die Kontaktflächen der Hebel keine Aushebekraft übertragen wird, entstehen sehr geringe Reibkräfte. Das von dem Fliehkraftelement erzeugte Moment auf die Exzenterwellen bzw. die Kopplungseinrichtung muss lediglich das Reibmoment des Mechanismus überwinden.
  • Des weiteren kann ein Knebel vorgesehen sein, der mit der mindestens einen Kopplungseinrichtung in Drehmitnahmeverbindung steht und in einer Kontur des Fliehkrafthebels gelagert ist.
  • Es kann eine schlitzförmige Aussparung in dem mindestens einen Kopplungselement vorgesehen sein, in der der Knebel geführt ist, so dass eine Drehmitnahmeverbindung zwischen Knebel und Kopplungseinrichtung bereitgestellt ist. Mittels des Knebels kann eine einfache Übertragung der exzentrischen Drehbewegung des Fliehkrafthebels auf eine konzentrische Drehbewegung der mindestens ein Kopplungseinrichtung bzw. Exzenterwelle bereitgestellt werden.
  • In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Fliehkrafthebel mittels einer in ihn eingepressten Welle in einem mit der Nockenwelle in Drehmitnahmeverbindung stehenden Nockenwellenrad gelagert und in einer Ausnehmung des Nockenwellenrads geführt ist. Selbstverständlich kann die Verbindung des Fliehkrafthebels mit dem Nockenwellenrad auch auf andere Weise als mittels einer eingepressten Welle bereitgestellt werden. Insbesondere kann das Nockenwellenrad mit einer Außenzahnung zum Antrieb der Nockenwelle versehen sein.
  • Wird das Nockenwellenrad zum Antrieb der Nockenwelle verwendet, ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Dekompressionsvorrichtung zudem eine beliebige Anordnung des Nockenwellenrads auf der Nockenwelle. Ein Konstrukteur ist nicht auf eine stirnseitige Anordnung festgelegt, es wird ihm vielmehr insbesondere ermöglicht, das Nockenwellenrad mittig auf der Nockenwelle anzuordnen, so dass sich ein symmetrischer Nockenwellenaufbau ergibt.
  • Insbesondere kann vorgesehen sein, dass sich eine erste Kopplungseinrichtung auf einer Seite des Fliehkraftelements und mindestens eine weitere Kopplungseinrichtung auf der anderen Seite des Fliehkraftelements befinden.
  • Da sich der Hohlkanal innerhalb der Nockenwelle über die gesamte Nockenwelle erstreckt, ist somit bspw. möglich, bei einem mittig angeordneten Nockenwellenrad jeweils einen Zylinder auf jeder Seite des Nockenwellenrads anzuordnen und eine Bewegung des Fliehkraftelements auf beide Seiten des Nockenwellenrads umzusetzen. Auf diese Weise können auch ein oder mehrere Ventilausheber auf jeder Seite des Nockenwellenrads vorgesehen sein.
  • Es kann vorgesehen sein, eine Druckfeder zwischen einer ersten und einer weiteren Exzenterwelle vorzusehen, die die Exzenterwellen in die Aussparung der jeweiligen Ventilausheber drückt. Insbesondere bei einer voranstehend beschriebenen Anordnung mit mittigem Nockenwellenantriebsrad kann somit auf besonders einfache Weise ein fester Sitz der Kopplungseinrichtung selbst bei großen Toleranzen bereitgestellt werden. Bei stirnseitiger Anordnung des Nockenwellenrads kann vorgesehen sein, dass der Knebel mit der mindestens einen Kopplungseinrichtung verschraubt ist. Bei einer solchen stirnseitigen Anordnung kann sich somit eine mittels einer schlitzförmigen Aussparung bereitgestellte Drehmitnahmeverbindung erübrigen und die Verbindung durch simples Verschrauben mit der Kopplungsvorrichtung bzw. der Exzenterwelle bereitgestellt werden.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
  • Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
  • 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Dekompressionsvorrichtung.
  • 2 zeigt eine Querschnittsansicht einer zusammengebauten Dekompressionsvorrichtung, bei der eine Ruheposition des Fliehkraftelements in durchgezogenen Linien und eine Betriebsposition des Fliehkraftelements mit Strich-, Strichpunktlinien dargestellt ist.
  • Die 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dekompressionsvorrichtung 100, die im folgenden figurenübergreifend beschrieben wird. Im vorliegenden Beispiel ist die Erfindung für eine Zweizylinder-Brennkraftmaschine ausgeführt, selbstverständlich kann die Erfindung jedoch auch für eine Einzylinder-Brennkraftmaschine oder eine Brennkraftmaschine mit mehr als zwei Zylindern Anwendung finden.
  • Die Dekompressionsvorrichtung 100 umfasst eine Nockenwelle 40, die hohl ausgebildet ist und in sich einen Hohlkanal 46 aufweist. Auf der Nockenwelle 40 finden sich mehrere Nockenbuckel 42, wobei jeweils ein Nockenkonturpaar pro Zylinder (nicht dargestellt) vorgesehen ist.
  • Die Nockenwelle 40 wird über ein Nockenwellenrad 44 angetrieben, das mittig auf der Nockenwelle 40 angeordnet ist und mit dieser in Drehmitnahmeverbindung steht. So befindet sich jeweils ein Paar von Nockenbuckel 42 auf jeder Seite des Nockenwellenrads 44. Den jeweiligen Nockenkonturen 42 eines Auslassventils (nicht dargestellt) ist jeweils ein Ventilausheber 30, 300 zugeordnet, der in der entsprechenden Nockenkontur 42 bzw. der Nockenwelle 40 radial verschiebbar gelagert ist.
  • Ein Fliehkrafthebel 10 ist mittels einer in ihn eingepressten Welle 14 und einer Führungswelle 16 in dem Nockenwellenrad 44 gelagert. Dabei ist in dem Nockenwellenrad 44 eine Ausnehmung 45 vorgesehen, die zur Führung der Führungswelle 16 dient und so die fliehkraftbedingte Schwenkbewegung des Fliehkrafthebels 10 festlegt. Der Fliehkrafthebel 10 ist mittels einer Drehfeder 12 in eine Ruheposition vorgespannt. Die Ruheposition des Fliehkrafthebels 10 ist in 2 mit einer durchgezogenen Linie dargestellt.
  • Zur Umsetzung der Bewegung des Fliehkrafthebels 10 auf die Ventilausheber 30, 300 sind in der vorliegenden Ausführungsform zwei Exzenterwellen 20, 200 vorgesehen.
  • Der Fliehkrafthebel 10 steht mittels eines Knebels 50 in Drehmitnahmeverbindung mit einer ersten Exzenterwelle 20. Hierzu ist im Umfang der Nockenwelle 40 ebenfalls eine Aussparung (nicht dargestellt) vorgesehen, die ein Einführen des Knebels 50 in den Hohlkanal 46 ermöglicht. Die Aussparung erstreckt sich über einen entsprechenden Winkelbereich der Nockenwelle 10, so dass der Knebel 50 eine Drehbewegung um die Längsachse der Nockenwelle 10 ausführen kann. In der ersten Exzenterwelle 20 ist entsprechend eine Aussparung 24 vorgesehen, so dass ein Aufschieben der Exzenterwelle 20 auf den Knebel 50 zur Bereitstellung der Drehmitnahmeverbindung ermöglicht ist. Der Knebel 50 ist des weiteren in einer Kontur 16 des Fliehkrafthebels 10 gelagert.
  • Die Exzenterwelle 20 weist des weiteren ein Exzenterelement 22 auf, das in einer Aussparung 32 des Ventilaushebers 30 angeordnet ist. Eine Drehbewegung des Exzenterelements 22 bewirkt somit eine radiale Bewegung des Ventilaushebers 30. In der Ruheposition der Dekompressionsvorrichtung 100 erstreckt sich der Ventilausheber 30 über den Umfang der jeweiligen Nockenkontur 42 hinaus, so dass ein entsprechend vollständiges Schließen eines Auslassventils (nicht dargestellt) vermieden und eine gewünschte Dekompression der Brennkraftmaschine bereitgestellt ist. Eine zweite Exzenterwelle 200 weist eine Geometrie 240 auf, mittels der sie mit der Aussparung 24 der ersten Exzenterwelle 20 in Eingriff bringbar ist und somit eine Drehmitnahmeverbindung zwischen den Exzenterwellen 20, 200 bereitgestellt ist. Entsprechend steht auch die zweite Exzenterwelle 200 mittels eines Exzenterelments 220, das in einer Aussparung 320 des Ventilaushebers 300 angeordnet ist, in Verbindung mit dem Ventilausheber 300.
  • Eine Druckfeder 60, die zwischen der ersten Exzenterwelle 20 und der zweiten Exzenterwelle 200 angeordnet ist, drückt die Exzenterwellen 20, 200 in die jeweiligen Aussparungen 32, 320 und stellt eine sichere Verbindung bereit.
  • In der Ruheposition der Dekompressionsvorrichtung 100 wird der Fliehkrafthebel 10 durch die Drehfeder 12 in die in 2 mit einer durchgezogenen Linie dargestellten Position gedrückt. In der Ruheposition erstrecken sich die Ventil ausheber 30, 300 über den Umfang der entsprechenden Nockenkontur 42 hinaus und verhindern ein vollständiges Schließen eines entsprechenden Auslassventils (nicht dargestellt).
  • Im Betrieb rotiert die Nockenwelle 40, die über das Nockenwellenrad 44 angetrieben wird, und entsprechend wirken radial nach außen gerichtete Kräfte auf den Fliehkrafthebel 10. Wird die Federkraft der Drehfeder 12 überwunden, die entsprechend so eingestellt sein kann, dass dies ab einer festgelegten Umdrehungszahl der Nockenwelle eintritt, bewegt sich der Fliehkrafthebel 10 in die in 2 mit einer Punkt-Strich-Linie dargestellte Position. Durch die Kopplung über den Knebel 50 wird so eine Drehung der Exzenterwelle 20 um einen gewissen Drehwinkel bewirkt. Entsprechend dreht sich auch die mit der ersten Exzenterwelle 20 in Drehmitnahmeverbindung stehende zweite Exzenterwelle 200 um denselben Drehwinkel. Diese Drehbewegung wird über die Exzenterelemente 22, 220 und die Aussparungen 32, 320 in einer Radialbewegung der Ventilausheber 30, 300 umgesetzt, die sich vollständig unter dem Umfang der entsprechenden Nockenkontur 42 zurückziehen und somit keine Wirkung auf entsprechende Auslassventile (nicht dargestellt) haben. Die Dekompressionsvorrichtung ist nun nicht mehr wirksam und die Brennkraftmaschine befindet sich in ihrem normalen Betriebszustand. Fällt die Drehzahl wieder unter eine letztendlich durch die Federkraft der Drehfeder 12 festegelegte Grenzdrehzahl, bewegt sich der Fliehkrafthebel wieder zurück in die Ruheposition und die Ventilausheber 30, 300 treten wieder hervor, so dass die Dekompressionsvorrichtung 100 wieder wirksam ist.
  • Eine ungewollte Bewegung der Ventilausheber 30, 300 in der Ruheposition wird durch die Selbsthemmung der Exzenterelement-Aussparung-Verbindung verhindert. Entsprechende Radialkräfte, die auf die Ventilausheber 30, 300 wirken, werden über die entsprechende Aussparung 32, 320 und das entsprechende Exzenterelement 22, 220 direkt auf die Nockenwelle 40 übertragen. Auf den Fliehkrafthebel 10 wirken dabei keinerlei Kräfte. Der Fliehkrafthebel 10 muss somit im Betrieb lediglich die Reibkräfte zwischen den einzelnen Elementen überwinden.
  • Des weiteren sind die Exzenterwellen 20, 200 sicher in dem Hohlkanal 46 geführt und mittels der Druckfeder 60 fest in ihrer Position gehalten.
  • Dies alles ermöglicht eine Konstruktion der einzelnen Bauteile mit relativ großen Fertigungstoleranzen, und damit eine günstige Herstellung. Des weiteren ist eine Montage der Dekompressionseinrichtung 100 durch einfaches Zusammenstecken der Teile ermöglicht, so dass auch die Montagekosten erheblich gesenkt werden.
  • Durch die Kraftumsetzung innerhalb des Hohlkanals 46 der Nockenwelle 40 können die Nockenkonturen 42 die in beliebiger Reihenfolge und Position auf der Nockenwelle 40 angeordnet werden, da die Ventilausheber 30, 300 an jeder Stelle der Nockenwelle 40 durch entsprechend ausgestaltete Exzenterwellen 20, 200 erreicht werden können. Sollten weitere Zylinder (nicht dargestellt) vorgesehen sein, können diese durch Anfügen weiterer Exzenterwellen erreicht werden, die ihrerseits ebenfalls in Drehmitnahmeverbindung mit den dargestellten Exzenterwellen 20, 200 stehen.
  • Das dargestellte Prinzip einer Dekompressionsvorrichtung 100 ermöglicht einem Konstrukteur eine flexible Anordnung der einzelnen Elemente und diktiert ihm daher keinerlei Zwänge in bezug auf andere Baugruppen der Brennkraftmaschine. So können Einlass- und Auslassventile in beliebiger Reihenfolge ebenso wie die entsprechenden Nockenkontur 42 angeordnet werden. Des weiteren kann das Nockenwellenrad 44 mittig oder auch stirnseitig oder aber an einer beliebigen anderen Position, unabhängig von der Anordnung der Auslassventile bzw. der Ventilausheber 30, 300 angeordnet werden.
  • Ist das Nockenwellenrad 44 stirnseitig angeordnet, ist zudem möglich, den Knebel 50 unmittelbar mit einer entsprechenden Exzenterwelle 20, 200 zu verschrauben.
  • Die dargestellte Dekompressionsvorrichtung 100 ermöglicht somit eine kostengünstige Herstellung und Montage einer Dekompressionsvorrichtung 100 für eine Brennkraftmaschine mit einem oder mehreren Zylindern, ohne dass dabei bestimmte Bedingungen hinsichtlich der Anordnung der Nockenbuckel 42 oder des Nockenwellenrads 44 eingehalten werden müssen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 5711264 [0005]
    • - EP 0411238 B1 [0006]
    • - EP 0954683 B1 [0008]
    • - EP 1070833 B1 [0009]

Claims (12)

  1. Dekompressionsvorrichtung (100) für eine Brennkraftmaschine, mit einer Nockenwelle (40), einem Fliehkraftelement (10), das in eine Ruheposition vorgespannt ist, und mindestens einem Ventilausheber (30, 300), der in der Nockenwelle (40) radial verschiebbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenwelle (40) hohl ausgebildet ist und in sich mindestens eine konzentrisch angeordnete Kopplungseinrichtung (20, 200) aufweist, die eine Bewegung des Fliehkraftelements (10) in eine Radialbewegung des mindestens einen Ventilaushebers (30, 300) umsetzt.
  2. Dekompressionsvorrichtung (100) nach Anspruch 1, bei der das Fliehkraftelement ein Fliehkrafthebel (10) ist und die mindestens eine Kopplungseinrichtung (20, 200) dessen fliehkraftbewirkte Drehbewegung in eine Radialbewegung des mindestens einen Ventilaushebers (30, 300) umsetzt.
  3. Dekompressionsvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2, die mindestens zwei Kopplungseinrichtungen (20, 200) umfasst, wobei eine erste Kopplungseinrichtung (20) mit dem Fliehkraftelement gekoppelt ist und wobei jede weitere Kopplungseinrichtung (200) mit mindestens einem Ventilausheber (300) gekoppelt ist und mit der ersten Kopplungseinrichtung (20) in Drehmitnahmeverbindung steht.
  4. Dekompressionsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die mindestens eine Kopplungseinrichtung (20, 200) jeweils eine Exzenterwelle ist.
  5. Dekompressionsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, die des weiteren einen Knebel (50) umfasst, der mit der mindestens einen Kopplungseinrichtung (20, 200) in Drehmitnahmeverbindung steht und in einer Kontur (16) des Fliehkrafthebels (10) gelagert ist.
  6. Dekompressionsvorrichtung (100) nach Anspruch 5, bei der in dem mindestens einen Kopplungselement (20) eine schlitzförmige Aussparung vorgesehen ist, in der der Knebel geführt ist, so dass eine Drehmitnahmeverbindung zwischen dem Knebel (50) und der Kopplungseinrichtung (20) bereitgestellt ist.
  7. Dekompressionsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der die mindestens eine Exzenterwelle (20, 200) ein Exzenterelement aufweist, das jeweils in einer in jedem der Ventilausheber vorgesehenen Aussparung (32, 320) Aussparung angeordnet ist.
  8. Dekompressionsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, bei der der Fliehkrafthebel (10) mittels einer in ihn eingepressten Welle (14) in einem mit der Nockenwelle (40) in Drehmitnahmeverbindung stehenden Nockenwellenrad (44) gelagert und in einer Ausnehmung (45) des Nockenwellenrads (44) geführt ist.
  9. Dekompressionsvorrichtung (100) nach Anspruch 9, bei der das Nockenwellenrad (44) mit einer Außenzahnung zum Antrieb der Nockenwelle (40) versehen ist.
  10. Dekompressionsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, bei der die erste Kopplungseinrichtung (20) auf einer Seite des Fliehkraftelements (10) und mindestens eine weitere Kopplungseinrichtung (200) auf einer anderen Seite des Fliehkraftelements (10) angeordnet ist.
  11. Dekompressionsvorrichtung (100) nach den Ansprüchen 3, 4 und 7, bei der eine Druckfeder (60) zwischen der ersten (20) und einer weiteren Exzenterwelle (200) vorgesehen ist, die die Exzenterwellen (20, 200) in die Aussparungen (32, 320) der Ventilausheber (30, 300) drückt.
  12. Dekompressionsvorrichtung (100) nach den Ansprüchen 5 und 8, bei der das Nockenwellenrad (44) stirnseitig and er Nockenwelle (40) vorgesehen ist und der Knebel (50) mit der mindestens einen Kopplungseinrichtung (20) verschraubt ist.
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