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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Dekompressionsvorrichtung
für eine Brennkraftmaschine.
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Bei
Brennkraftmaschinen ist häufig gefordert, die zum Starten
bzw. zum Andrehen der Brennkraftmaschine notwendige Kraft zu verringern.
Die Hauptursache für die Probleme beim Andrehen des Motors
bzw. die dafür erforderliche relativ hohe Kraft liegt in
der Motorkompression. Im Stand der Technik finden sich daher zahlreiche
Vorrichtungen und Mechanismen zur Dekompression des Motors bzw.
der Brennkraftmaschine, um deren Anlassen zu erleichtern. Während
zunächst manuell zu betätigende Systeme bereitgestellt
wurden, fand sich im Laufe der Zeit ein Bedarf an automatisierten
Dekompressionsvorrichtungen, die lediglich innerhalb eines bestimmten
geringen Drehzahlbereichs wirksam sind.
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Im
Stand der Technik wurden daher zahlreiche automatisierte Dekompressionsvorrichtungen bereitgestellt,
die teilweise elektronisch und teilweise mechanisch geregelt sind.
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Mechanisch
geregelte Dekompressionsvorrichtungen bieten dabei den Vorteil eines
besonders einfachen Aufbaus, der keinerlei elektronische Komponenten
oder Batterien erfordert. Um eine drehzahlabhängige Wirksamkeit
der Dekompressionsvorrichtung bereitzustellen, wird in der Regel
auf durch Fliehkraft unterstützte Systeme zurückgegriffen.
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So
zeigt das
US Patent Nr. 5 711
264 eine Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine,
bei der an einem Nockenwellenrad ein Fliehkrafthebel schwenkbar
gelagert und in einer schlitzförmigen Aussparung eines
weiteren Hebels geführt ist. Der Fliehkrafthebel ist mittels
eines Federelements in eine Ruheposition vorgespannt, in der die Dekompressionsvorrichtung
wirksam ist. Dazu sind sogenannte Ventilausheber vorgesehen, die
verhindern, dass sich ein Auslassventil eines Zylinders der Brennkraftmaschine
vollständig schließt. Ab einer bestimmten Drehzahl
der Nockenwelle wird nun die Federkraft des Federelements überwunden,
der Fliehkrafthebel schwenkt auf und bewirkt eine Drehung des weiteren
Hebels, der über einen exzentrisch zur Nockenwelle angeordneten
Profilstab einer Bewegung des Ventilaushebers und ein Schließen des
Ventils bewirkt. Fällt die Drehzahl der Nockenwelle wieder
unter einen bestimmten Grenzwert, bei dem die Fliehkraft nicht ausreicht,
die Federkraft des Federelements zu überwinden, schwenkt
der Federkrafthebel zurück und die Dekompressionsvorrichtung
wird wieder wirksam.
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Das
Europäische Patent
EP
0 411 238 B1 zeigt ebenfalls eine selbsttätige
Dekompressionsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine.
Auch diese Dekompressionsvorrichtung wirkt automatisch mittels eines
federvorgespannten Fliehkrafthebels. Der Fliehkrafthebel ist mittels
einer Zahnung in Wirkeingriff mit einer exzentrisch zur Nockenwelle
angeordneten Profilwelle, die als Ventilausheber wirkt und in entsprechender
Stellung ein vollständiges Schließen des Auslassventils
verhindern kann.
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Derartige
Dekompressionsvorrichtungen stellen zwar bei Einzylinder-Brennkraftmaschinen-akzeptable
Lösungen bereit, sind jedoch auf Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen,
insbesondere wenn sich die Zylinder in einer V-Anordnung zueinander befinden,
nicht ohne weiteres übertragbar. Daher finden sich im Stand
der Technik weitere Lösungen für Dekompressionsvorrichtungen
für Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen.
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So
zeigt das Europäische Patent
EP 0 954 683 B1 eine Dekompressionsvorrichtung
für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine, bei der ein Hubelement,
das sowohl mit einer ersten als auch mit einer zweiten Ventilbetätigungseinrichtung
in Eingriff kommen kann, vorgesehen ist. Dieses Hubelement wird wiederum
mittels einer exzentrisch zur Nockenwelle angeordneten Profilwelle
betätigt, deren Anordnung und Fliehkraftbetätigung
im wesentlichen dem von Einzylinder-Brennkraftmaschinen bekannten
Aufbau entspricht. Das U-förmige Hubelement für
zwei Ventile, ermöglicht zwar eine Dekompressionsvorrichtung
für eine Zweizylinder-Brennkraftmaschine, ist jedoch nicht
ohne weiteres für Brennkraftmaschinen mit mehr als zwei
Zylindern einsetzbar und limitiert zudem stark den Aufbau des Motors,
da entsprechende Auslassventile so nah beieinander angeordnet werden
müssen, dass sie von der U-förmigen Hubvorrichtung
zu betätigen sind.
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Das
Europäische Patent
EP
1 070 833 B1 , das als nächstliegender Stand der
Technik angesehen wird, stellt eine weitere Dekompressionsvorrichtung
für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine bereit. Diese
Dekompressionsvorrichtung sieht einen mit einem Fliehkrafthebel
gekoppelten exzentrischen Profilstab vor, der teilweise in einer
Bohrung in der Nockenwelle und in den Nockenbuckeln geführt
ist. Mittels dieses Profilstabs werden zwei Ventilausheber fliehkraftabhängig
bewegt, so dass eine entsprechende automatisierte Dekompressionsvorrichtung bereitgestellt
ist.
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Nachteilig
an dieser Ausführung ist jedoch, dass die Nockenwelle,
die Profilstange und die Ventilausheber sehr ge nau gefertigt werden
müssen und aufwendig zu montieren sind, was mit hohen Kosten verbunden
ist. Des weiteren ist auch bei dieser Ausführungsform ein
Konstrukteur gewissen Zwängen hinsichtlich der Ventilanordnung
unterworfen, da diese Dekompressionsvorrichtung nicht dazu geeignet ist,
entfernt von dem Fliehkrafthebel angeordnete Nocken bzw. Ventile
zu betätigen und die Auslassventile mit ihrer entsprechenden
Nocken somit nahe an dem Fliehkrafthebel vorzusehen sind.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einer automatisierten Dekompressionsvorrichtung,
insbesondere für Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen, die günstig
herzustellen und zu montieren ist und darüber hinaus beliebige
Anordnungen der Nocken bzw. der Einlaß- und Auslassventile
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird
daher eine Dekompressionsvorrichtung nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Weitere
sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Dekompressionsvorrichtung für
eine Brennkraftmaschine umfasst eine Nockenwelle, ein Fliehkraftelement,
das in eine Ruheposition vorgespannt ist, und mindestens einen Ventilausheber,
der in der Nockenwelle radial verschiebbar gelagert ist, und ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenwelle hohl ausgebildet ist
und in sich mindestens eine konzentrisch angeordnete Kopplungseinrichtung
aufweist, die eine Bewegung des Fliehkraftelements in eine Radialbewegung
des mindestens einen Ventilaushebers umsetzt.
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Mittels
der hohl ausgebildeten Nockenwelle wird innerhalb der Nockenwelle
ein Kanal bereitgestellt, der sich über die gesamte Länge
der Nockenwelle erstreckt. Dieser Kanal kann dafür genutzt
werden, in ihm Kopplungselemente anzuordnen, um eine fliehkraftbedingte
Bewegung des Fliehkraftelements in eine Radialbewegung eines oder
mehrerer Ventilausheber umzusetzen. Durch die hohle Nockenwelle
und die konzentrisch, das heißt in dem Hohlkanal der Nockenwelle,
angeordnete Kopplungseinrichtung ist es möglich, die Bewegung
des Fliehkraftelement an eine beliebige Stelle der Nockenwelle weiterzugeben.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Längsachse
der Nockenwelle und die Längsachse einer jeweiligen Kopplungseinrichtung
fluchten. Die Kopplungseinrichtung ist innerhalb des Kanals der
Nockenwelle geführt und kann sich somit beliebig weit und
unabhängig von der Außengeometrie der Nockenwelle,
das heißt den Nockenkonturen, in der Nockenwelle erstrecken.
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Diese
Abkehr vom bisher im Stand der Technik verfolgten Prinzip der exzentrisch
zur Nockenwelle angeordneten Kopplungseinrichtungen hebt den Zwang
auf, die Ventilausheber bzw. die Auslassventile nahe bzw. neben
dem Fliehkraftelement anzuordnen. Der Hohlkanal innerhalb der Nockenwelle
stellt weiterhin eine einfache und ausreichende Führung der
Kopplungseinrichtung bereit, die daher ohne strenge Fertigungstoleranzen
herstellbar und einfach zu montieren ist, wie des weiteren noch
ausgeführt wird.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist das Fliehkraftelement
ein Fliehkrafthebel und die mindestens eine Kopplungseinrichtung
setzt dessen fliehkraftbewirkte Drehbewegung in einer Radialbewegung
des mindestens ein Ventilaushebers um.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind mindestens
zwei Kopplungseinrichtungen vorgesehen, wobei eine erste Kopplungseinrichtung mit
dem Fliehkraftelement gekop pelt und jede weitere Kopplungseinrichtung
mit mindestens einem Ventilausheber gekoppelt ist und mit der ersten
Kopplungseinrichtung in Drehmitnahmeverbindung mit einer Verbindung
steht.
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Selbstverständlich
kann darüber hinaus auch die erste Kopplungseinrichtung
mit mindestens einem Ventilausheber gekoppelt sein.
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Auf
diese Weise kann die Kopplungseinrichtung abschnittsweise hergestellt
und montiert werden, was insbesondere einen modularen Aufbau für Multizylinder-Brennkraftmaschinen
ermöglicht.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine Kopplungseinrichtung
jeweils eine Exzenterwelle ist.
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Des
weiteren kann vorgesehen sein, dass in jedem der Ventilausheber
eine Aussparung vorgesehen ist, in der ein Exzenterelement einer
als Kopplungseinrichtung dienenden Exzenterwelle angeordnet ist,
um eine Drehbewegung der Exzenterwelle in einer Radialbewegung des
Ventilaushebers umzusetzen.
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Durch
die Anordnung des Exzenterelements relativ zum Ventilausheber wird
erreicht, dass in der Ruheposition eine Selbsthemmung (Kniehebelprinzip)
eintritt. Dies bedeutet, dass beim Ausheben des Ventils die Kraft über
den Ventilausheber und die Exzenterwelle direkt in die Nockenwelle
eingeleitet wird. Hierdurch wird beim Ausheben des Ventils keine Kraft
in die Hebel eingeleitet. Weiter wird durch diesen kurzen und linearen
Kraftverlauf erreicht, dass die Einzelteile mit relativ hohem Spiel
gefertigt werden können. Dies ermöglicht eine
kostengünstige Fertigung (große Toleranzen) und
eine einfache Montage durch Zusammenstecken der Bauteile. Da über
die Kontaktflächen der Hebel keine Aushebekraft übertragen
wird, entstehen sehr geringe Reibkräfte. Das von dem Fliehkraftelement
erzeugte Moment auf die Exzenterwellen bzw. die Kopplungseinrichtung
muss lediglich das Reibmoment des Mechanismus überwinden.
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Des
weiteren kann ein Knebel vorgesehen sein, der mit der mindestens
einen Kopplungseinrichtung in Drehmitnahmeverbindung steht und in
einer Kontur des Fliehkrafthebels gelagert ist.
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Es
kann eine schlitzförmige Aussparung in dem mindestens einen
Kopplungselement vorgesehen sein, in der der Knebel geführt
ist, so dass eine Drehmitnahmeverbindung zwischen Knebel und Kopplungseinrichtung
bereitgestellt ist. Mittels des Knebels kann eine einfache Übertragung
der exzentrischen Drehbewegung des Fliehkrafthebels auf eine konzentrische
Drehbewegung der mindestens ein Kopplungseinrichtung bzw. Exzenterwelle
bereitgestellt werden.
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In
einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Fliehkrafthebel
mittels einer in ihn eingepressten Welle in einem mit der Nockenwelle
in Drehmitnahmeverbindung stehenden Nockenwellenrad gelagert und
in einer Ausnehmung des Nockenwellenrads geführt ist. Selbstverständlich
kann die Verbindung des Fliehkrafthebels mit dem Nockenwellenrad
auch auf andere Weise als mittels einer eingepressten Welle bereitgestellt
werden. Insbesondere kann das Nockenwellenrad mit einer Außenzahnung
zum Antrieb der Nockenwelle versehen sein.
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Wird
das Nockenwellenrad zum Antrieb der Nockenwelle verwendet, ermöglicht
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Dekompressionsvorrichtung
zudem eine beliebige Anordnung des Nockenwellenrads auf der Nockenwelle.
Ein Konstrukteur ist nicht auf eine stirnseitige Anordnung festgelegt,
es wird ihm vielmehr insbesondere ermöglicht, das Nockenwellenrad
mittig auf der Nockenwelle anzuordnen, so dass sich ein symmetrischer
Nockenwellenaufbau ergibt.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass sich eine erste Kopplungseinrichtung
auf einer Seite des Fliehkraftelements und mindestens eine weitere Kopplungseinrichtung
auf der anderen Seite des Fliehkraftelements befinden.
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Da
sich der Hohlkanal innerhalb der Nockenwelle über die gesamte
Nockenwelle erstreckt, ist somit bspw. möglich, bei einem
mittig angeordneten Nockenwellenrad jeweils einen Zylinder auf jeder Seite
des Nockenwellenrads anzuordnen und eine Bewegung des Fliehkraftelements
auf beide Seiten des Nockenwellenrads umzusetzen. Auf diese Weise können
auch ein oder mehrere Ventilausheber auf jeder Seite des Nockenwellenrads
vorgesehen sein.
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Es
kann vorgesehen sein, eine Druckfeder zwischen einer ersten und
einer weiteren Exzenterwelle vorzusehen, die die Exzenterwellen
in die Aussparung der jeweiligen Ventilausheber drückt.
Insbesondere bei einer voranstehend beschriebenen Anordnung mit
mittigem Nockenwellenantriebsrad kann somit auf besonders einfache
Weise ein fester Sitz der Kopplungseinrichtung selbst bei großen
Toleranzen bereitgestellt werden. Bei stirnseitiger Anordnung des
Nockenwellenrads kann vorgesehen sein, dass der Knebel mit der mindestens
einen Kopplungseinrichtung verschraubt ist. Bei einer solchen stirnseitigen
Anordnung kann sich somit eine mittels einer schlitzförmigen
Aussparung bereitgestellte Drehmitnahmeverbindung erübrigen
und die Verbindung durch simples Verschrauben mit der Kopplungsvorrichtung
bzw. der Exzenterwelle bereitgestellt werden.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der
Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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1 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Dekompressionsvorrichtung.
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2 zeigt
eine Querschnittsansicht einer zusammengebauten Dekompressionsvorrichtung, bei
der eine Ruheposition des Fliehkraftelements in durchgezogenen Linien
und eine Betriebsposition des Fliehkraftelements mit Strich-, Strichpunktlinien dargestellt
ist.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Dekompressionsvorrichtung 100, die im folgenden figurenübergreifend
beschrieben wird. Im vorliegenden Beispiel ist die Erfindung für
eine Zweizylinder-Brennkraftmaschine ausgeführt, selbstverständlich
kann die Erfindung jedoch auch für eine Einzylinder-Brennkraftmaschine
oder eine Brennkraftmaschine mit mehr als zwei Zylindern Anwendung
finden.
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Die
Dekompressionsvorrichtung 100 umfasst eine Nockenwelle 40,
die hohl ausgebildet ist und in sich einen Hohlkanal 46 aufweist.
Auf der Nockenwelle 40 finden sich mehrere Nockenbuckel 42, wobei
jeweils ein Nockenkonturpaar pro Zylinder (nicht dargestellt) vorgesehen
ist.
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Die
Nockenwelle 40 wird über ein Nockenwellenrad 44 angetrieben,
das mittig auf der Nockenwelle 40 angeordnet ist und mit
dieser in Drehmitnahmeverbindung steht. So befindet sich jeweils
ein Paar von Nockenbuckel 42 auf jeder Seite des Nockenwellenrads 44.
Den jeweiligen Nockenkonturen 42 eines Auslassventils (nicht
dargestellt) ist jeweils ein Ventilausheber 30, 300 zugeordnet,
der in der entsprechenden Nockenkontur 42 bzw. der Nockenwelle 40 radial
verschiebbar gelagert ist.
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Ein
Fliehkrafthebel 10 ist mittels einer in ihn eingepressten
Welle 14 und einer Führungswelle 16 in
dem Nockenwellenrad 44 gelagert. Dabei ist in dem Nockenwellenrad 44 eine
Ausnehmung 45 vorgesehen, die zur Führung der
Führungswelle 16 dient und so die fliehkraftbedingte
Schwenkbewegung des Fliehkrafthebels 10 festlegt. Der Fliehkrafthebel 10 ist mittels
einer Drehfeder 12 in eine Ruheposition vorgespannt. Die
Ruheposition des Fliehkrafthebels 10 ist in 2 mit
einer durchgezogenen Linie dargestellt.
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Zur
Umsetzung der Bewegung des Fliehkrafthebels 10 auf die
Ventilausheber 30, 300 sind in der vorliegenden
Ausführungsform zwei Exzenterwellen 20, 200 vorgesehen.
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Der
Fliehkrafthebel 10 steht mittels eines Knebels 50 in
Drehmitnahmeverbindung mit einer ersten Exzenterwelle 20.
Hierzu ist im Umfang der Nockenwelle 40 ebenfalls eine
Aussparung (nicht dargestellt) vorgesehen, die ein Einführen
des Knebels 50 in den Hohlkanal 46 ermöglicht.
Die Aussparung erstreckt sich über einen entsprechenden
Winkelbereich der Nockenwelle 10, so dass der Knebel 50 eine
Drehbewegung um die Längsachse der Nockenwelle 10 ausführen
kann. In der ersten Exzenterwelle 20 ist entsprechend eine
Aussparung 24 vorgesehen, so dass ein Aufschieben der Exzenterwelle 20 auf
den Knebel 50 zur Bereitstellung der Drehmitnahmeverbindung
ermöglicht ist. Der Knebel 50 ist des weiteren
in einer Kontur 16 des Fliehkrafthebels 10 gelagert.
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Die
Exzenterwelle 20 weist des weiteren ein Exzenterelement 22 auf,
das in einer Aussparung 32 des Ventilaushebers 30 angeordnet
ist. Eine Drehbewegung des Exzenterelements 22 bewirkt
somit eine radiale Bewegung des Ventilaushebers 30. In
der Ruheposition der Dekompressionsvorrichtung 100 erstreckt
sich der Ventilausheber 30 über den Umfang der
jeweiligen Nockenkontur 42 hinaus, so dass ein entsprechend
vollständiges Schließen eines Auslassventils (nicht
dargestellt) vermieden und eine gewünschte Dekompression
der Brennkraftmaschine bereitgestellt ist. Eine zweite Exzenterwelle 200 weist eine
Geometrie 240 auf, mittels der sie mit der Aussparung 24 der
ersten Exzenterwelle 20 in Eingriff bringbar ist und somit
eine Drehmitnahmeverbindung zwischen den Exzenterwellen 20, 200 bereitgestellt ist.
Entsprechend steht auch die zweite Exzenterwelle 200 mittels
eines Exzenterelments 220, das in einer Aussparung 320 des
Ventilaushebers 300 angeordnet ist, in Verbindung mit dem
Ventilausheber 300.
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Eine
Druckfeder 60, die zwischen der ersten Exzenterwelle 20 und
der zweiten Exzenterwelle 200 angeordnet ist, drückt
die Exzenterwellen 20, 200 in die jeweiligen Aussparungen 32, 320 und
stellt eine sichere Verbindung bereit.
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In
der Ruheposition der Dekompressionsvorrichtung 100 wird
der Fliehkrafthebel 10 durch die Drehfeder 12 in
die in 2 mit einer durchgezogenen Linie dargestellten
Position gedrückt. In der Ruheposition erstrecken sich
die Ventil ausheber 30, 300 über den Umfang
der entsprechenden Nockenkontur 42 hinaus und verhindern
ein vollständiges Schließen eines entsprechenden
Auslassventils (nicht dargestellt).
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Im
Betrieb rotiert die Nockenwelle 40, die über das
Nockenwellenrad 44 angetrieben wird, und entsprechend wirken
radial nach außen gerichtete Kräfte auf den Fliehkrafthebel 10.
Wird die Federkraft der Drehfeder 12 überwunden,
die entsprechend so eingestellt sein kann, dass dies ab einer festgelegten Umdrehungszahl
der Nockenwelle eintritt, bewegt sich der Fliehkrafthebel 10 in
die in 2 mit einer Punkt-Strich-Linie dargestellte Position.
Durch die Kopplung über den Knebel 50 wird so
eine Drehung der Exzenterwelle 20 um einen gewissen Drehwinkel bewirkt.
Entsprechend dreht sich auch die mit der ersten Exzenterwelle 20 in
Drehmitnahmeverbindung stehende zweite Exzenterwelle 200 um
denselben Drehwinkel. Diese Drehbewegung wird über die
Exzenterelemente 22, 220 und die Aussparungen 32, 320 in
einer Radialbewegung der Ventilausheber 30, 300 umgesetzt,
die sich vollständig unter dem Umfang der entsprechenden
Nockenkontur 42 zurückziehen und somit keine Wirkung
auf entsprechende Auslassventile (nicht dargestellt) haben. Die
Dekompressionsvorrichtung ist nun nicht mehr wirksam und die Brennkraftmaschine
befindet sich in ihrem normalen Betriebszustand. Fällt
die Drehzahl wieder unter eine letztendlich durch die Federkraft
der Drehfeder 12 festegelegte Grenzdrehzahl, bewegt sich
der Fliehkrafthebel wieder zurück in die Ruheposition und
die Ventilausheber 30, 300 treten wieder hervor, so
dass die Dekompressionsvorrichtung 100 wieder wirksam ist.
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Eine
ungewollte Bewegung der Ventilausheber 30, 300 in
der Ruheposition wird durch die Selbsthemmung der Exzenterelement-Aussparung-Verbindung
verhindert. Entsprechende Radialkräfte, die auf die Ventilausheber 30, 300 wirken,
werden über die entsprechende Aussparung 32, 320 und
das entsprechende Exzenterelement 22, 220 direkt
auf die Nockenwelle 40 übertragen. Auf den Fliehkrafthebel 10 wirken
dabei keinerlei Kräfte. Der Fliehkrafthebel 10 muss
somit im Betrieb lediglich die Reibkräfte zwischen den
einzelnen Elementen überwinden.
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Des
weiteren sind die Exzenterwellen 20, 200 sicher
in dem Hohlkanal 46 geführt und mittels der Druckfeder 60 fest
in ihrer Position gehalten.
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Dies
alles ermöglicht eine Konstruktion der einzelnen Bauteile
mit relativ großen Fertigungstoleranzen, und damit eine
günstige Herstellung. Des weiteren ist eine Montage der
Dekompressionseinrichtung 100 durch einfaches Zusammenstecken
der Teile ermöglicht, so dass auch die Montagekosten erheblich
gesenkt werden.
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Durch
die Kraftumsetzung innerhalb des Hohlkanals 46 der Nockenwelle 40 können
die Nockenkonturen 42 die in beliebiger Reihenfolge und Position
auf der Nockenwelle 40 angeordnet werden, da die Ventilausheber 30, 300 an
jeder Stelle der Nockenwelle 40 durch entsprechend ausgestaltete
Exzenterwellen 20, 200 erreicht werden können.
Sollten weitere Zylinder (nicht dargestellt) vorgesehen sein, können
diese durch Anfügen weiterer Exzenterwellen erreicht werden,
die ihrerseits ebenfalls in Drehmitnahmeverbindung mit den dargestellten
Exzenterwellen 20, 200 stehen.
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Das
dargestellte Prinzip einer Dekompressionsvorrichtung 100 ermöglicht
einem Konstrukteur eine flexible Anordnung der einzelnen Elemente
und diktiert ihm daher keinerlei Zwänge in bezug auf andere
Baugruppen der Brennkraftmaschine. So können Einlass- und
Auslassventile in beliebiger Reihenfolge ebenso wie die entsprechenden
Nockenkontur 42 angeordnet werden. Des weiteren kann das
Nockenwellenrad 44 mittig oder auch stirnseitig oder aber
an einer beliebigen anderen Position, unabhängig von der
Anordnung der Auslassventile bzw. der Ventilausheber 30, 300 angeordnet
werden.
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Ist
das Nockenwellenrad 44 stirnseitig angeordnet, ist zudem
möglich, den Knebel 50 unmittelbar mit einer entsprechenden
Exzenterwelle 20, 200 zu verschrauben.
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Die
dargestellte Dekompressionsvorrichtung 100 ermöglicht
somit eine kostengünstige Herstellung und Montage einer
Dekompressionsvorrichtung 100 für eine Brennkraftmaschine
mit einem oder mehreren Zylindern, ohne dass dabei bestimmte Bedingungen
hinsichtlich der Anordnung der Nockenbuckel 42 oder des
Nockenwellenrads 44 eingehalten werden müssen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5711264 [0005]
- - EP 0411238 B1 [0006]
- - EP 0954683 B1 [0008]
- - EP 1070833 B1 [0009]