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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lager, insbesondere ein
fluiddynamisches Radiallager oder ein Axiallager, wie sie zur Drehlagerung
von Spindelmotoren eingesetzt werden.
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Stand der Technik
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Ein
fluiddynamisches Lager umfasst mindestens zwei relativ zueinander
bewegliche Lagerbauteile, welche im Wesentlichen zwei einander gegenüberliegende
Lagerflächen ausbilden, zwischen welchen ein dünner,
mit einem Lagerfluid gefüllter Lagerspalt gebildet ist.
Auf wenigstens einer Lagerfläche sind Lagerrillenstrukturen
angeordnet, welche bei einer Bewegung der Lagerflächen
relativ zueinander einen fluiddynamischen Druck im Lagerspalt erzeugen,
so dass das Lager tragfähig wird. Je nach Ausbildung der
Lagerrillenstrukturen kann das Lagerfluid überwiegend in
eine definierte Richtung gefördert werden.
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1 zeigt
eine Lagerfläche eines fluiddynamischen Drucklagers bzw.
Axiallagers, wie es in einem Spindelmotor zum Antrieb von Festplattenlaufwerken
eingesetzt wird. Das Lager umfasst zwei Oberflächen die
relativ zueinander bewegt werden. Zwischen den Flächen
besteht ein schmaler Lagerspalt der mit einem Lagerfluid gefüllt
ist. Eine Lagerfläche 10 umfasst eine Oberfläche 12,
in welche spiralförmige Lagerrillen 14 eingebracht
sind, die von einem Außendurchmesser des Lagers bis zu
einem Innendurchmesser verlaufen. Bei einer Drehung der Lagerfläche 12 relativ
zur gegenüberliegenden Lagerfläche in Drehrichtung 18 um
eine Drehachse 16 wird das Lagerfluid radial nach Innen
in Pfeilrichtung 20 befördert. Drucklager können
verschiedene Arten von Lagerrillenstrukturen aufweisen, beispielsweise Spiralrillenstrukturen
oder fischgrätförmige Rillenstrukturen. Die Wirkungsweise
eines fluiddynamischen Lagers ist ähnlich einer axialen
Pumpe. Durch die Lagerrillenstrukturen, die auf einer oder beiden Lagerflächen
angeordnet sind, wird das Lagerfluid beschleunigt und in eine definierte
Förderrichtung gepumpt. Da die Lagerflächen durch
einen Lagerspalt voneinander getrennt sind, gibt es einen gewissen
Leckagefluss durch den Lagerspalt, der im Wesentlichen entgegengesetzt
zu der Förderrichtung des Lagerfluids durch die Lagerrillenstrukturen
gerichtet ist. Die Geschwindigkeitskomponenten des Lagerfluids ergeben
sich aus den Druckgradienten und der Relativgeschwindigkeit der
einander gegenüberliegenden Lageroberflächen,
die das Lagerfluid begrenzen. Die Richtung der radialen Geschwindigkeitskomponente
bestimmt, ob das Lagerfluid radial nach Innen in Pfeilrichtung 20 oder
radial nach außen gepumpt wird. Die radiale Druckverteilung
im Spiralrillenlager aus 1 ist in 2 dargestellt.
Der Druck im Bereich des radial inneren Durchmessers der Lagerfläche 10 ist
größer als der Druck am radial äußeren
Durchmesser. Der Druck wächst also in Pfeilrichtung 20.
Die Bereiche mit fast gleich bleibendem bzw. leicht ansteigendem
Druck in 2 entsprechen den Lagerrillen.
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Die
einfache Annahme, dass das Lagerfluid von einem höheren
zu einem niedrigeren Druck fließt, das heißt das
Fluid vom Innendurchmesser zum Außendurchmesser fließt,
stimmt hier nicht. Tatsächlich ist das Fließverhalten
komplizierter. Es gibt zwei Hauptflusskomponenten, nämlich
den Fluss des Lagerfluids in den Lagerrillen 14 und den
Fluss im Lagerspalt.
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Die
Pfeile auf der Lagerfläche in 1 verdeutlichen
die Flussrichtung des Lagerfluids. In den Bereichen des Lagerspalts über
den Oberflächenbereichen 12 fließt das
Lagerfluid radial nach außen. In den Lagerrillen 14 fließt
das Lagerfluid nach Innen. Es ist zu beachten, dass die radiale
Komponente der Strömungsgeschwindigkeit sehr viel kleiner
als die tangentiale Komponente ist. Der resultierende Pumpeffekt
des in 1 gezeigten Spiralrillendrucklagers ist radial
nach innen.
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Im
Lagerfluid können Luftblasen auftreten, die entweder durch
Ausgasen von gelöster Luft in Zonen mit niedrigem Druck
entstehen, oder die bereits beim Befüllen des Lagers entstanden
sind. Die Luftblasen werden von dem relativ schnell fließenden
Lagerfluid in den Lagerrillen mitgerissen und sammeln sich im Inneren
des Lagers, wo sie die Funktion des Lagers beeinträchtigen
können. Sie können durch zusätzliche
Rillenstrukturen aus dem Lager heraustransportiert werden. Entsprechende
Strukturen sind in
JP2005172223
A für ein Axiallager mit fischgrätförmigen
Lagerstrukturen offenbart. Die dort gezeigten Lagerstrukturen haben
jedoch das Problem, dass die zusätzlichen Rillen durch
ihren Verlauf nicht für einen optimalen Transport der Luftblasen
aus dem Lager sorgen können.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein fluiddynamisches
Lager dahingehend zu verbessern, dass im Lagerfluid vorhandene Luftblasen
effizient aus dem Lager heraustransportiert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein fluiddynamisches Lager gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sowie weitere vorteilhafte Merkmale
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das
fluiddynamische Lager gemäß der Erfindung, das
als Radiallager oder Axiallager ausgebildet sein kann, weist zwei
relativ zueinander bewegliche Lagerbauteile auf, welche im Wesentlichen
zwei einander gegenüberliegende Lagerflächen ausbilden, zwischen
welchen ein dünner, mit einem Lagerfluid gefüllter
Lagerspalt gebildet ist. Auf wenigstens einer Lagerfläche
sind Lagerrillenstrukturen angeordnet, welche bei einer Bewegung
der Lagerflächen relativ zueinander eine Pumpwirkung auf
das Lagerfluid erzeugen, wodurch das Lagerfluid mindestens in eine definierte
Richtung gefördert wird. Erfindungsgemäß ist
auf einer Lagerfläche mindestens eine zusätzliche Rille
vorhanden, die auf das Lagerfluid eine der durch die Lagerstrukturen
erzeugte Pumpwirkung entgegengesetzte Pumpwirkung ausübt.
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Der
wesentliche Vorteil der zusätzlichen Rille liegt darin,
dass im Lagerfluid vorhandene Luft insbesondere entgegen der Pumpwirkung
oder Pumprichtung des jeweiligen Lagers aus dem Lager herausgeführt
wird und entweichen kann. Man unterscheidet relativ große
im Lagerfluid vorhandene Luftblasen, die im Wesentlichen nicht dem
Fluss des Lagerfluids sondern dem Druckgradienten folgen, und damit
relativ leicht aus dem Lagerspalt entweichen können, und
sogenannte Mikrobläschen. Störender sind die Mikrobläschen,
die dem Fluidfluss folgen und vom Lagerfluid mitgerissen werden.
Durch die zusätzliche Rille bzw. mehrere zusätzliche
Rillen, die entgegengesetzt zu den üblichen Lagerrillenstrukturen
verlaufen, wird ein Teil des Lagerfluids entgegen dem Hauptstrom
von der Rille mitgeführt und damit auch ein Teil der im
Lagerfluid gelösten Mikroblasen, die dann in den Bereichen
des Lagers mit niederem Druck ausgasen können. Da immer
wieder ein kleiner Teil des Lagerfluids durch die zusätzliche
Rille mitgeführt wird und die darin enthaltenen Mikroblasen
ausgasen können, wird die Gesamtmenge des Lagerfluids nach
und nach von darin gelösten Mikrobläschen befreit.
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Die
zusätzliche Rille hat mindestens eine gleichgroße
Tiefe wie die Lagerrillenstrukturen, jedoch vorzugsweise eine größere
Tiefe als die Lagerrillenstrukturen, beispielsweise zwei- bis fünfmal
tiefer als die Lagerrillenstrukturen. Auch kann die zusätzliche
Rille im Vergleich zu den Lagerrillenstrukturen dieselbe Breite
aufweisen. Sie kann aber auch schmaler oder breiter ausgebildet
sein oder sich in der Breite über ihre Länge verändern.
Die zusätzliche Rille kann als gerade Rille ausgebildet
sein, die von einer Begrenzung der Lagerfläche zu einer
gegenüberliegenden Begrenzung der Lagerfläche
verläuft, sie kann jedoch auch als gekrümmte Rille
ausgebildet sein, beispielsweise spiralförmig, sinusförmig oder
allgemein kurvenförmig. Die zusätzliche Rille kann – wie
gesagt – von einer Begrenzung der Lagerfläche
zur gegenüberliegenden Begrenzung verlaufen, sie kann jedoch
aber auch nur über einen Teil der Lagerfläche
verlaufen, je nach dem aus welchem Bereich des Lagers das Lagerfluid
abgeführt werden soll.
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Die
zusätzliche Rille erzeugt eine Pumpwirkung auf das Lagerfluid,
die entgegengesetzt zu der durch die Lagerrillenstrukturen erzeugten
Pumpwirkung gerichtet ist, so dass Teile des Lagerfluids entgegen
der Hauptströmung oder Hauptpumprichtung des jeweiligen
Lagers durch die Rille gepumpt werden. Erfindungsgemäß können
mehrere gleichartige Rillen über die Lagerfläche
verteilt angeordnet sein. Es können jedoch auch mehrere
unterschiedliche bzw. in unterschiedliche Richtungen verlaufende
zusätzliche Rillen vorgesehen sein.
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Die
Lagerrillenstrukturen und die Rille können sowohl auf unterschiedlichen
Lagerbauteilen als auch auf demselben Lagerbauteil angeordnet sein. Wenn
die Rille auf derselben Lagerfläche angeordnet ist wie
die Lagerrillenstruktur, verläuft sie im Wesentlichen quer
zu den Lagerrillenstrukturen. Wenn die Rille auf der gegenüberliegenden
Lagerfläche angebracht, verläuft sie im Wesentlichen
längs zu den zu den Lagerrillenstrukturen, um die gewünschte
Pumpwirkung entgegengesetzt zur Pumpwirkung der Lagerrillenstrukturen
zu erreichen. Dabei kann die zusätzliche Rille denselben
oder einen anderen Krümmungsradius als die Lagerrillenstrukturen
besitzen.
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Um
ungewollte akustische Effekte beim Betreiben des Lagers zu vermeiden,
die entstehen können, wenn sich die Lagerstrukturen und
die zusätzlichen Rillen auf unterschiedlichen Lagerbauteilen
befinden, ist es vorteilhaft, wenn die Anzahl der Lagerrillen und
die Anzahl der zusätzlichen Rillen keinen gemeinsamen Teiler
besitzen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Lagerrillenstrukturen
als spiralförmige Lagerrillenstrukturen eines Axiallagers
ausgebildet, die zwischen einer radial inneren Begrenzung und einer
radial äußeren Begrenzung der Lagerfläche
verlaufen, wobei die zusätzliche Rille als entgegengesetzt
zu den Lagerrillenstrukturen verlaufende Spiralrille ausgebildet
ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Lagerrillenstrukturen
als fischgrätförmige Lagerrillenstrukturen eines
Axiallagers ausgebildet, die zwischen einer radial inneren Begrenzung
und einer radial äußeren Begrenzung der Lagerflächen
verlaufen, wobei die zusätzliche Rille als Spiralrille
ausgebildet ist, die so gekrümmt ist, dass das Lagerfluid
zum Lageräußeren gepumpt wird Die fischgrätförmigen
Lagerrillenstrukturen können jeweils längere Hauptäste
und kürzere Nebenäste aufweisen, wobei die zusätzliche
Rille so gekrümmt ist, dass sie eine Pumpwirkung entgegengesetzt
zu der von den Hauptästen der Lagerrillenstrukturen verursachte
Pumpwirkung erzeugt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Lagerrillenstrukturen
als sinusförmige Lagerrillenstrukturen eines Radiallagers
ausgebildet sein, die zwischen einer ersten axialen Begrenzung und
einer zweiten axialen Begrenzung der Lagerfläche verlaufen
und längere Hauptäste und kürzere Nebenäste
aufweisen, wobei die zusätzliche Rille so gekrümmt
ist, dass sie eine Pumpwirkung entgegengesetzt zu der von den Hauptästen
der Lagerrillenstrukturen verursachte Pumpwirkung erzeugt.
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Ein
erfindungsgemäßes fluiddynamisches Lager kann
zur Drehlagerung eines Spindelmotors eingesetzt werden, wie er in
vielerlei Bauformen aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert,
wobei sich aus den Zeichnungen und deren Beschreibung weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Draufsicht auf die Lagerfläche eines Axiallagers eines
Spindelmotors gemäß dem Stand der Technik.
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2 zeigt
die Druckverteilung auf der Lagerfläche des Lagers von 1.
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3 zeigt
die Lagerfläche gemäß 1 mit erfindungsgemäßen
zusätzlichen Rillen in einer ersten Ausgestaltung.
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4 zeigt
eine Lagerfläche mit fischgrätförmigen
Lagerrillenstrukturen und zusätzlichen Rillen in einer
zweiten Ausgestaltung.
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5 zeigt
eine dritte Ausgestaltung einer Lagerfläche mit fischgrätförmigen
Lagerrillenstrukturen und zusätzlichen Rillen.
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6 zeigt
eine weitere Ausgestaltung einer Lagerfläche mit fischgrätförmigen
Lagerrillenstrukturen und verschiedenen zusätzlichen Rillen.
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7 zeigt
eine weitere Ausgestaltung einer Lagerfläche gemäß 6 mit
verschiedenen zusätzlichen Rillen.
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8 zeigt
eine Ausgestaltung einer Lagerfläche eines Radiallagers
mit sinusförmigen Lagerrillenstrukturen und zusätzlichen
Rillen.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen der Erfindung
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Lagerfläche eines Axiallagers,
wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Lagerfläche 10 umfasst
eine kreisförmige Oberfläche, in welche spiralförmige
Lagerrillenstrukturen eingearbeitet sind. Bei einem Durchmesser
des Lagers von beispielsweise 10 mm weisen die Lagerrillen relativ
zur Ebene der Oberfläche 12 eine Tiefe von beispielsweise
zwischen 6 und 18 μm auf. Die Lagerfläche 10 rotiert
relativ zu einer zweiten gegenüberliegenden Lagerfläche
in Drehrichtung 18 um eine Drehachse 16 und ist
von dieser zweiten Lagerfläche durch einen Lagerspalt von
einigen Mikrometern Breite getrennt. Durch die Rotation der Lagerflächen
relativ zueinander in Drehrichtung 18 wird auf das im Lagerspalt
befindliche Lagerfluid eine Pumpwirkung ausgeübt, welche
das Lagerfluid, wie in 2 ersichtlich, in Pfeilrichtung 20 radial nach
Innen drückt. An der radial inneren Begrenzung der Lagerfläche
herrscht daher ein höherer Druck als an der radial äußeren
Begrenzung der Lagerfläche.
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Bei
Rotation in Drehrichtung 18 wird das Lagerfluid durch die
Lagerrillen 14 mitgenommen und in Richtung radial nach
innen transportiert, während eine schwächere Ausgleichströmung
im Lagerspalt selbst in Richtung radial nach außen besteht.
Die Flussgeschwindigkeit der Ausgleichsströmung radial nach
außen ist jedoch im Vergleich zur Flussgeschwindigkeit
der radial nach innen gerichteten Strömung vernachlässigbar
gering, insbesondere in Bezug auf eine mögliche Mitnahme
von im Lagerfluid eingeschlossene Luftbläschen radial nach
außen, um dort ausgasen zu können.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die Lagerfläche 10 von 1 mit
der Lageroberfläche 12 und den Lagerrillen 14.
Erfindungsgemäß sind neben den Lagerrillenstrukturen 14 zusätzliche
Rillen 22 vorgesehen, die verteilt auf der Lagerfläche 10 angeordnet sind
und von der radial inneren Begrenzung bis zur radial äußeren
Begrenzung der Lagerfläche 10 verlaufen. Diese
zusätzlichen Rillen 22 weisen mindestens dieselbe
Tiefe auf wie die Lagerrillen 14, vorzugsweise jedoch eine
größere Tiefe. Sind die Lagerrillenstrukturen
beispielsweise 10 μm tief, so können die zusätzlichen
Rillen vorzugsweise zwischen 20 und 50 μm tief sein.
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Die
durch die Lagerrillenstrukturen 14 erzeugten Strömungsverhältnisse
entsprechen im Wesentlichen den Strömungsverhältnissen
aus 1. Die zusätzlichen Rillen 22 bewirken
eine Mitnahme des Lagerfluids in Pfeilrichtung 24 radial
nach außen entgegen der Pumpwirkung der Lagerrillen 14.
Dadurch werden auch im Lagerfluid gelöste Mikrobläschen
zusammen mit dem Lagerfluid radial nach außen transportiert
und können dort ausgasen, da der Druck im Lagerspalt an
der radial äußeren Begrenzung der Lagerfläche
geringer ist als in Richtung der radial inneren Begrenzung der Lagerfläche.
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4 zeigt
eine Lagerfläche 30 eines fluiddynamischen Axiallagers
mit einer ringförmigen Lageroberfläche 32,
die fischgrätförmige Lagerrillenstrukturen 34 aufweist,
die gleichmäßig über die Lagerfläche 30 verteilt
sind. Die Lagerrillen 34 weisen radial innen liegende,
längere Hauptäste 34a und radial außen
liegende kürzere Nebenäste 34b auf, die in
einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind. Bei einer Rotation
der Lagerfläche 30 um die Drehachse 16 in
Drehrichtung 18 wird das im Lagerspalt zwischen den Lagerflächen
befindliche Lagerfluid beschleunigt und bewegt sich entsprechend
den durch die Pfeile dargestellten Fließrichtungen. In
den Hauptästen 34a der Lagerrillenstruktur 34 wird
das Lagerfluid radial nach außen transportiert, während es
in den Nebenästen 34b radial nach innen transportiert
wird. Es sind zusätzliche Rillen 36 in der Lagerfläche
vorgesehen, die spiralförmig von der inneren radialen Begrenzung
der Lagerfläche 30 zur äußeren
radialen Begrenzung der Lagerfläche verlaufen. Die zusätzlichen
Rillen 36 verlaufen quer zu den Hauptästen 34a der
Lagerrillen 34. Somit kann Lagerfluid aus dem Bereich der
inneren Begrenzung der Lagerfläche 10 durch die
Rillen 36 radial nach innen transportiert werden und in
der Strömung des Lagerfluids mitgenommene Luftbläschen
können dort dann ausgasen. Das Lagerfluid wird in den zusätzlichen
Rillen 36 entsprechend in Pfeilrichtung 38 radial nach
innen transportiert.
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5 zeigt
eine Lagerfläche 40 mit einer Lageroberfläche 42 und
fischgrätförmigen Lagerrillenstrukturen 44,
die jedoch im Unterschied zu 4 radial
außen liegende längere Hauptäste 44a und
radial innen liegende kürzere Nebenäste 44b aufweisen. Es
sind wiederum spiralförmige zusätzliche Rillen 46 vorgesehen,
mit denen eine Entlüftung des Lagerfluids bzw. eine Erhöhung
der Durchflussmenge des Lagerfluids im Lagerspalt erreicht wird.
Die Strömungsrichtung des Lagerfluids an der Lagerfläche 40 ist durch
die Pfeile dargestellt. Bei einer Rotation der Lagerfläche 40 relativ
zu den anderen Lagerflächen in Pfeilrichtung oder in Drehrichtung 18 bewirken
die fischgrätförmigen Lagerrillenstrukturen, insbesondere
die Hauptäste 44a eine Strömung des Lagerfluids radial
nach innen, während die Nebenäste 44b eine Strömung
radial nach außen erzeugen. Durch die zusätzlichen
Rillen 46 wird eine radiale Strömung des Lagerfluids
nach außen erzeugt, wodurch darin eingeschlossene Mikrobläschen
mitgenommen werden und am radial äußeren Rand
der Lagerfläche, an welcher ein geringerer Druck als im
Zentrum des Lagers herrscht, ausgasen können.
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6 zeigt
eine Lagerfläche 50 mit einer Lageroberfläche 52,
auf welcher symmetrische fischgrätförmige Lagerrillenstrukturen 54 angeordnet sind.
Das heißt die beiden Äste der Lagerrillenstrukturen 54 sind
im Wesentlichen gleich lang und erzeugen bei Rotation des Lagers
in Drehrichtung 18 jeweils entsprechend gleich große
Flussströmung in Richtung der Mitte der ringförmigen
Lagerfläche 50. Auf der Lagerfläche 50 sind
zusätzliche Rillen 56 vorgesehen, die von einer
Begrenzung der Lagerfläche zur gegenüberliegenden
Begrenzung der Lagerfläche 50 verlaufen. Außerdem
sind breitere, jedoch kürzere zusätzliche Rillen 58 vorgesehen,
die von etwa der Mitte der Lagerfläche 50 bis
zur inneren radialen Begrenzung der Lagerfläche 50 verlaufen.
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Die
Pfeile zeigen schematisch die Strömungsrichtungen des Lagerfluids
an, wobei durch die Lagerrillenstrukturen 54 das Lagerfluid
jeweils von den Rändern der Lagerfläche 50 in
die Mitte der Lagerflächen fließt. Bei Drehung
der Lagerfläche 50 in Drehrichtung 18 treten
zum einen die zusätzlichen Rillen 58 in Aktion,
welche das Lagerfluid unabhängig von den Lagerrillenstrukturen 54 von
der Mitte der Lagerfläche 50 an die innere radiale
Begrenzung der Lagerfläche fördern. Von dort kann
das Lagerfluid in die zusätzlichen Rillen 56 übertreten,
welche so ausgestaltet sind, dass sie eine Pumpwirkung auf das Lagerfluid
in Richtung radial nach außen von der inneren Begrenzung
der Lagerfläche 50 zur Begrenzung der Lagerfläche
ausübt. Durch die zusätzlichen Rillen 56 und 58 werden
Luftblasen im Lagerfluid effizienter entlüftet, denn die
Rillen 58 fördern das Lagerfluid zunächst
an den inneren Rand und von dort über die Rillen 56 an
den äußeren Rand der Lagerfläche 50.
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7 zeigt
eine Lagerfläche 60 mit einer Lageroberfläche 62,
in welcher fischgrätförmige Lagerrillen 64 eingebracht
sind. Zusätzlich zu den Lagerrillen 64 sind im
Wesentlichen quer zu diesen verlaufenden zusätzlichen Rillen 66 und 68 vorgesehen. Die
Rillen 66, 68 verlaufen kurvenförmig
von der radial inneren Begrenzung der Lagerfläche 60 zur
radial äußeren Begrenzung und treffen sich dort.
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Die
Pfeile zeigen schematisch die Fließrichtung des Lagerfluids.
Bei einer Drehbewegung der Lagerfläche in Drehrichtung 18 erzeugen
die zusätzlichen Rillen 66 eine Pumpwirkung auf
das Lagerfluid radial nach innen in Richtung der Drehachse 16,
im Wesentlichen unabhängig von den Lagerrillenstrukturen 64.
Mit dem Lagerfluid werden auch eingeschlossene Mikrobläschen
radial nach innen mitgenommen, bis an den radial inneren Rand der
Lagerfläche, wo sie dann in den Wirkungsbereich der zusätzlichen
Rillen 68 kommen, die eine Pumpwirkung auf das Lagerfluid
in radialer Richtung nach außen erzeugen und das Lagerfluid
mitsamt den Mikrobläschen an den radial äußeren
Rand der Lagerfläche 60 befördern. Durch
diese doppelt gerichtete zusätzliche Förderung
des Lagerfluids durch die zusätzlichen Rillen 66 und 68 wird
insbesondere Lagerfluid, das sich im mittleren Bereich der Lagerfläche 60 befindet
und ansonsten in diesem Bereich verbleiben würde, zuverlässig
umgewälzt.
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8 zeigt
eine Lagerfläche 70 eines fluiddynamischen Radiallagers,
wobei die Lageroberfläche 72 mehrere sinusförmige
Lagerrillenstrukturen 74 aufweist, welche unsymmetrisch
ausgebildet sind. Die Lagerrillenstrukturen 74 weisen längere Hauptäste 74a sowie
kürzere in einem Winkel zu den Hauptästen angeordnete
Nebenäste 74b auf. Bei einer Rotation der Lagerfläche 70 in
Drehrichtung 18 um eine Drehachse 16 erzeugen
die Lagerrillenstrukturen 74 eine Pumpwirkung. Die Hauptäste 74a erzeugen
eine Pumpwirkung nach unten, bezogen auf die Bilddarstellung, während
die Nebenäste 74b eine Pumpwirkung nach oben erzeugen.
Wie die Pfeile anzeigen, kann das von den Hauptästen 74a geförderte
Lagerfluid über zusätzliche Rillen 76 entgegen dem
Hauptstrom nach oben in der Bildebene fließen und dort,
wo ein niedrigerer Druck im Vergleich zum inneren des Lagers herrscht,
ausgasen.
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- 10
- Lagerfläche
- 12
- Oberfläche
- 14
- Lagerrille
- 16
- Drehachse
- 18
- Drehrichtung
- 19a
- Flussrichtungspfeil
- 19b
- Flussrichtungspfeil
- 20
- Richtungspfeil
- 22
- zusätzliche
Rille
- 24
- Richtungspfeil
- 30
- Lagerfläche
- 32
- Oberfläche
- 34
- Lagerrille
- 34a
- Hauptast
- 34b
- Nebenast
- 36
- zusätzliche
Rille
- 38
- Richtungspfeil
- 40
- Lagerfläche
- 42
- Oberfläche
- 44
- Lagerrille
- 44a
- Hauptast
- 44b
- Nebenast
- 46
- zusätzliche
Rille
- 48
- Richtungspfeil
- 50
- Lagerfläche
- 52
- Oberfläche
- 54
- Lagerrille
- 56
- zusätzliche
Rille
- 58
- zusätzliche
Rille
- 59
- Richtungspfeil
- 60
- Lagerfläche
- 62
- Oberfläche
- 64
- Lagerrille
- 66
- zusätzliche
Rille
- 68
- zusätzliche
Rille
- 69
- Richtungspfeil
- 70
- Lagerfläche
- 72
- Oberfläche
- 74
- Lagerrille
- 74a
- Hauptast
- 74b
- Nebenast
- 76
- zusätzliche
Rille
- 78
- Pfeilrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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