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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von Solarzellen an
einer Leitfolie mittels Wellenlöten.
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Solarzellenmodule
umfassen mehrere Solarzellen. Die einzelnen Solarzellen eines Solarzellenmoduls
müssen miteinander elektrisch verbunden werden. Herkömmlicherweise
werden sowohl an der Vorderseite als auch an der Rückseite
der einzelnen Solarzellen Anschlusskontakte ausgebildet, an welchen
Verbindungsleiter mittels Weichlöten angebracht werden.
Die Verbindungsleiter werden somit von der Vorderseite einer Solarzelle
zur Rückseite der benachbarten Solarzelle geführt.
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Solarzellen
sind sehr empfindliche Halbleiterscheiben, die üblicherweise
aus Silizium ausgebildet sind. In der
DE 10 2006 035 626 A1 wird
ein Lötverfahren mittels Ultraschall-Löten zum
Verbinden von Solarzellen vorgeschlagen. Dieses Verfahren kann ohne
Flussmittel ausgeführt werden, da Flussmittelrückstände
Solarzellen beschädigen können und diese Gefahr
der Beschädigung von Solarzellen mittels des Ultraschall-Lötverfahrens
vermieden wird. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und für eine
Massenproduktion für Solarzellen nicht effizient.
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In
der
WO 2007/096752
A2 ist ein Verfahren zum elektrischen Verbinden von photovoltaischen Solarzellen
beschrieben, bei welchem Solarzellen verwendet werden, die auf der
Rückseite sowohl die Anschlusspunkte für positive
Polung als auch für negative Polung aufweisen. Die Solarzellen
werden auf einer Leitfolie angeordnet und mit dieser mittels Wellenlöten
verlötet. Die Leitfolie weist Leiterbahnen auf, die aus
einer Kupferschicht oder Kupferlegierung ausgebildet sind. Im Bereich
der Lötstellen sind die Leiterbahnen sowohl an der Unter-
als auch an der Oberseite der Leitfolie freigelegt. An den Lötstellen
ist jeweils ein Durchgangsloch in der Leiterbahn ausgebildet, durch
das das Lötmittel von der Unterseite der Leitfolie zum
elektrischen und mechanischen Verbinden der Solarzellen mit der
Leitfolie eingebracht wird. Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber
herkömmlichen Verfahren zum elektrischen Verbinden von
Solarzellen sind:
- 1. Das Verfahren ist sehr
einfach automatisierbar, so dass kostengünstig eine Vielzahl
Solarzellen elektrisch miteinander verbunden werden können.
- 2. Da die Vorderseite der Solarzellen frei von Leiterbahnen
ist, wird die Effizienz der Solarzellen nicht beeinträchtigt.
- 3. Da die Verbindung zwischen den Solarzellen und der Leitfolie
mittels Wellentöten erfolgt, ist die thermische Belastung
der Solarzellen und der Leitfolie im Vergleich zu einem Reflow-Lötverfahren
gering. Beim Reflow-Lötverfahren, das üblicherweise
zum Verbinden von elektrischen Bauteilen an flexiblen Leiterplatten
verwendet wird, müssen die zu verlötenden Elemente
auf eine Temperatur im Bereich von 250°C bis 280°C
erhitzt werden. Derart hohe Temperaturen würden die Solarzellen
beschädigen.
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Trotz
dieser erheblichen Vorteile gegenüber herkömmlichen
Verfahren zum verbinden von Solarzellen mit Leitern ist dieses Verfahren
zum Anbringen von Solarzellen an einer Leitfolie mittels Wellenlöten in
der Praxis schwer umzusetzen, da es noch folgenden Problemen unterliegt:
- 1. Der mit Flussmittel benetze Bereich ist
schwer zu kontrollieren. Flussmittel ist sauer und uberschüssiges
Flussmittel, das in Kontakt mit der Solarzelle gelangt, kann diese
Angreifen und zerstören. Das Flussmittel wird üblicherweise
mittels Düsen aufgespritzt. Da an den Lötstellen Öffnungen
ausgebildet sind, kann es sein, dass der Tropfen Flussmittel durch
die entsprechende Öffnung hindurchgespritzt wird und ein
Stück entfernt von der Lötstelle auf die Folie
herab fällt. Hierdurch ist die Lötstelle nicht
mit Flussmittel benetzt und eine andere Stelle der Folie wird mit
Flussmittel benetzt, an der das Flussmittel der Solarzelle lediglich
Schaden zuführen kann. Diese Öffnungen weisen
einen Durchmesser von zumindest 3 mm auf.
- 2. Die Leiterbahnen in der Leitfolie sind oberseitig oder unterseitig
jeweils von einer nicht leitenden Kunststoffschicht bzw. Kunststofffolie
abgedeckt und lediglich im Bereich der Lötstellen freigelegt. Diese
Leitfolie soll in einem großen Stück verarbeitet
und von einer Rolle abgezogen werden. Die Positionierung der freigelegten
Lötstelle unterliegt Toleranzen, die über eine
große Länge der Folie zu derart großen
Abweichungen führen können, dass die Lötstellen
nicht mehr an einer zum Löten geeigneten Position angeordnet
sind. Dieses Problem könnte man vermeiden, indem man die
Bereiche, in welchen die Leiterbahnen freigelegt sind, vergrößert.
Jedoch führt das Vergrößern der freigelegten
Bereiche zu anderen Nachteilen. Dies gilt insbesondere für
die Unterseite der Leitfolie, an der eine erhebliche Mengen an Lot
haften bleiben kann, was die Weiterverarbeitung erschwert. Die nicht
elektrisch leitende Kunststoffbeschichtung bzw. Kunststofffolie
ist lotabweisend, so dass hierdurch das beim Löten ausgebildete
Lötauge begrenzt wird. Deshalb möchte man zumindest
an der Unterseite der Lötfolie möglichst wenig
Fläche der Leiterbahn freilegen.
- 3. Im Bereich der Lötstellen bilden sich Lötaugen aus,
deren Stärke oftmals mehr als einen Millimeter beträgt.
Die mit diesem Verfahren hergestellten Solarmodule sollen automatisch
verarbeitet werden, das heißt, dass sie mittels Walzen und/oder
Rollen befördert werden. Das Vorhandensein derart dicker
Lötaugen würde beim Transport der Solarmodule
zu erheblichen mechanischen Belastungen führen, die die
Lötzellen mechanisch beschädigen können.
Wird einer Lötzelle ein Haarriss zugefügt, so
kann es sein, dass dieser in unmittelbar nach der Herstellung des
Solarmoduls ausgeführten Funktionstests nicht feststellbar
ist, jedoch im späteren Betrieb zu einem Ausfall der Solarzelle
und damit des Solarmoduls führt. Die zur Zeit verwendeten
Solarzellen weisen eine Dicke von 240 μm auf. Es werden
bereits Prototypen von Solarzellen mit einer Dicke von lediglich
160 μm getestet. Derart dünne Solarzellen sind
noch wesentlich empfindlicher gegenüber mechanischen Belastungen.
Beim Lötvorgang dürfen daher keine zu dicken Lötaugen
entstehen, da diese die Solarzellen mechanisch beschädigen können.
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Der
Erfindung liegt deshalb liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, dass
aus der
WO 2007/096752 A2 bekannte
Verfahren derart weiterzubilden, dass es praxistauglicher ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
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Bei
einem Verfahren nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung
zum Anbringen von Solarzellen an eine Leitfolie mittels Wellenloten
werden folgende Schritte aufeinanderfolgend ausgeführt:
- – Auftragen von Flussmitteltropfen
im Bereich von Lötstellen, wobei die Leitfolie im Bereich
einer jeden Lötstelle mehrere Öffnungen aufweist,
- – Anordnen der Solarzellen auf der Oberseite der Leitfolie,
und
- – Löten der Lötstellen mittels einer
Lötwelle, wobei das geschmolzene Lot von unten durch die Öffnungen
der Leitfolie hindurch tritt und die Leitfolie und die Solarzellen
miteinander verbindet.
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Da
bei diesem Verfahren eine Leitfolie verwendet wird, die im Bereich
einer jeden Lötstelle mehrere Öffnungen aufweist,.
Hierdurch wird das Flussmittel zumindest zu einem erheblichen Teil
an der Lötstelle platziert, gleichermaßen, ob
es mittels einer Düse als einzelne Tropfen, einer Sprühdüse
als viele kleine Nebeltropfen oder mit einem Stempel aufgetragen
wird. Somit wird eine gezielte und kontrollierte Benetzung der Lötstellen
erreicht, wodurch die Qualität des Lötvorgangs
gegenüber dem bekannten Verfahren erheblich gesteigert
wird.
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Das
Flussmittel wird vorzugsweise von unten auf die Leitfolie aufgetragen.
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Vorzugsweise
ist die lichte Weite der Öffnungen in der Leitfolie nicht
größer als 2 mm bzw. 1,5 mm bzw. 1,0 mm bzw. 0,5
mm bzw 0,3 mm.
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Wird
das Flussmittel in Form einzelner Tropfen mittels einer Düse
aufgetragen, dann ist es zweckmäßig, wenn die
lichte Weite der Öffnungen kleiner als die Flussmittel tropfen
sind, so dass beim Aufbringen des Flussmittels auf die Leitfolie
kein Flussmitteltropfen durch die Öffnung hindurch gespritzt
werden kann, sondern alle Tropfen im Bereich der Lötstelle
von der Leitfolie aufgefangen werden und den Rand der entsprechenden Öffnungen
benetzen.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden bei einem
Verfahren zum Anbringen von Solarzellen in einer Leitfolie mittels
Wellenloten folgende Schritte aufeinander folgend ausgeführt:
- – Auftragen von Flussmitteltropfen
im Bereich von Lötstellen, wobei die Leitfolie im Bereich
einer jeden Lötstelle zumindest eine Öffnung aufweist, deren
Rand nach unten gebogen ist,
- – Anordnen der Solarzellen auf der Oberseite der Leitfolie,
und
- – Löten der Lötstellen mittels einer
Lötwelle, wobei das geschmolzene Lot von unten durch die Öffnungen
der Leitfolie hindurch tritt und die Leitfolie und die Solarzellen
miteinander verbindet.
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Bei
dem Verfahren nach dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird eine Leitfolie verwendet, die im Bereich einer jeden Lötstelle
zumindest eine Öffnung aufweist, deren Rand nach unten gebogen
ist. Es hat sich gezeigt, dass beim in Verbindung bringen dieser
nach unten gebogenen Ränder der Öffnungen mit
einer Lötwelle das flüssige Lot mit der Oberseite
der Folie in Kontakt kommt, obwohl die Lötwelle von unten
an die Folie angesetzt wird. Hierdurch wird das Lot aufgrund von
Kapilarkräften in den Spalt zwischen der Oberseite der
Folie und der Solarzelle gesaugt. Somit wird eine definierte Lötverbindung
zwischen der Solarzelle und der Leitfolie erzielt.
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Bei
diesem Verfahren ist vorteilhaft, dass die Unterseite der Leitfolie
vollständig mit einer Lotabweisenden Kunststoffschicht
bzw. Kunststofffolie bedeckt sein kann, wodurch das Anhaften von überschüssigem
Lot an der Unterseite vermieden wird. Hierdurch wird die Dicke der
entstehenden Lötaugen auf einen geringen Wert zuverlässig
begrenzt.
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Das
Flussmittel wird vorzugsweise von unten bspw. mittels einer Düse
als einzelne Tropfen, einer Sprühdüse als viele
kleine Nebeltropfen oder mit einem Stempel aufgetragen. Der Stempel
kann ein Tampon-Stempel, Schwamm-Stempel, Bürsten-Stempel
oder Pinsel-Stempel sein.
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Weiterhin
sind die nach unten gebogenen Ränder der Öffnungen
an den Lötstellen beim Benetzen mit Flussmittel von Vorteil,
da das Flussmittel zuverlässig mit der an der Oberseite
und Leitfolie freiliegenden Leiterbahn in Berührung kommt
und diese am Rand der Öffnung benetzt.
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Sowohl
der erste als auch der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung
führen jeweils alleine zu einer erheblichen Steigerung
der Qualität der Lötverbindung im Vergleich zum
bekannten Verfahren. Vorzugsweise wird jedoch ein Verfahren zum
Anbringen von Solarzellen an einer Leitfolie mittels Wellenlöten ausgeführt,
das sowohl nach dem ersten Aspekt als auch nach dem zweiten Aspekt
der vorliegenden Erfindung ausgeführt wird.
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Die Öffnungen
an den Lötstellen werden vorzugsweise gestochen und/oder
gestanzt. Beim Stechen wird mit einer Nadel oder einem kleinen Messer die Öffnung
gestochen, ohne das Material der Folie entfernt wird. Die Ränder
der Öffnungen werden hier ausschließlich nach
unten gebogen. Beim Stanzen wird ein Teil des Folienmaterials ausgestanzt
und damit entfernt. Auch beim Stanzen können die Ränder der Öffnungen
nach unten gebogen werden.
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Vorzugsweise
wird die Lötwelle mittels einer Mini-Wellenlötanlage
erzeugt. Hierdurch wird die auf die Solarzellen ausgeübte
thermische Belastung auf einen minimalen Bereich lokal begrenzt.
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Nach
einer Weiterbildung des Verfahren kann überschüssiges
Lot an der Unterseite der Leitfolie mittels einer Glaseinrichtung
weggeblasen werden. Hierbei wird vorzugsweise ein Strom vorgewärmtes
inertes Gas, wie z. B. Stickstoffgas, auf die Lötstelle
geblasen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Die Zeichnungen zeigen schematisch stark vereinfacht in:
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1 einen
Ausschnitt einer Leitfolie in der Draufsicht, wobei die Ansicht
nicht sichtbaren Leiterbahnen mittels Strichlinien dargestellt sind,
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2 die
Leitfolie aus 1 im Querschnitt im Bereich
einer Lötstelle, und
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3 den
Aufbau einer Vorrichtung zum automatischen Anbringen von Solarzellen
auf eine Leitfolie mittels Wellenlöten gemäß einem
erfindungsgemäßen Verfahren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist eine Weiterbildung
des Verfahrens gemäß der
WO 2007/096752 A1 . Auf
die
WO 2007/096752
A2 wird vollinhaltlich bezug genommen und dieses Dokument
wird in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Solarzellen 1 auf
einer Leitfolie 2 mittels Wellenlöten angebracht. 1 zeigt
schematisch einen Ausschnitt einer solchen Leitfolie 2 in
der Draufsicht. Die Leitfolie 2 ist aus einer Kunststofffolie 3 (2) ausgebildet,
auf welcher Leiterbahnen 4 aufgebracht sind. Die Leiterbahnen 4 sind üblicherweise
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung ausgebildet. Die Leiterbahnen 4 sind
großteils von einer Lackschicht 5 bedeckt. Lediglich
im Bereich von Kontaktstellen 6 sind die Leiterbahnen 4 freigelegt.
Die Lackschicht 5 ist ein Lötstopplack, der abweisend
zu Lot ist, so dass das Lot nicht im Bereich der Lackschicht 5 auf
der Leitfolie 2 haften bleibt. In 2 sind die
einzelnen Lagen der Folie nicht maßstabsgetreu dargestellt.
In der Realität sind sie dünner.
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In 1 sind
die Ränder der Leiterbahnen 4 mittels Strichlinien
eingezeichnet, auch wenn sie in der Realität in der Draufsicht
nicht erkennbar sind. Der in 1 gezeigte
Ausschnitt weist vier Sätze Kontaktstellen 6/1, 6/2, 6/3 und 6/4 auf.
Ein jeder Satz von Kontaktstellen 6 umfasst 6 Kontaktstellen, die
jeweils mit einer Kontaktstelle auf einer der Solarzellen zu kontaktieren
sind.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Kontaktstellen 6 in
der Draufsicht kreisförmig. Im Rahmen der Erfindung ist
es jedoch auch möglich jede beliebige andere Form, insbesondere
eine quadratische oder rechteckförmige Form zu wählen.
An jeder Kontaktstelle 6 sind mehrere Durchgangslöcher 7 ausgebildet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Durchgangslöcher 7 einer
Kontaktstelle 6 jeweils in einer 3×3 Matrix angeordnet.
Sie können auch in einer beliebigen anderen Anordnung vorgesehen
sein.
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Die
Löcher 7 sind derart ausgebildet, dass deren lichte
Weite nicht größer als der Durchmesser von Flussmitteltropfen
sind, mit welchen die Kontaktstellen 6 benetzt werden.
Diese Flussmitteltropfen werden auf die Kontaktstellen 6 von
der Unterseite der Leitfolie 2 mittels einer Düse
einzeln aufgespritzt. Dadurch, dass die lichte Weite der Durchgangslöcher 7 nicht
größer als der Durchmesser der Flussmitteltröpfchen
ist, werden die Flussmitteltröpfchen zuverlässig
im Bereich der Durchgangslöcher 7 von der Leitfolie 2 aufgefangen
und benetzen die Randbereiche der Durchgangslöcher 7.
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Die
Durchgangslöcher 7 können mit spitzen Nadeln
in die Leitfolie 2 gestochen werden. Im Rahmen der Erfindung
ist es auch möglich, mit kleinen Messern schlitzförmige
Durchgangslöcher zu stechen oder zu schneiden oder mit
geeigneten Stanzformen kleine Durchgangslöcher auszustechen.
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Die
Größe der Flussmitteltröpfchen beträgt üblicherweise
0,5 mm bis 2 mm. Dementsprechend groß ist die lichte Weite
der Durchgangslöcher 7 einzustellen.
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Die
Durchgangslöcher 7 werden vorzugsweise mit einem
Werkzeug von der Oberseite der Leitfolie 2 nach unten gestochen
so dass die Ränder der Durchgangslöcher nach unten
abgebogen sind (2). Hierdurch wird sichergestellt,
dass beim Wellenloten das geschmolzene Lot unmittelbar mit der an
der Oberseite freiliegenden Leiterbahn 4 in Berührung
kommt und diese benetzt. Hierdurch ist es nicht notwendig, dass
die Leiterbahn an der Unterseite der Leitfolie 2 freigelegt
wird. Dies ist vorteilhaft, denn hierdurch wird vermieden, dass
Lot an der Unterseite der Leitfolie 2 haftet, denn die
sich an der Unterseite befindliche Kunststofffolie 3 ist
entweder aus ei nem lotabweisenden Material ausgebildet oder mit einem
lotabweisenden Material beschichtet.
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Die
Leiterbahnen 4 verbinden die Kontaktstellen 6 mehrerer
Solarzellen 1 derart, dass einige der Solarzellen jeweils
in Reihe geschaltet sind. Mit dem in 1 gezeigten
Ausschnitt der Leitfolie 2 können 4 Solarzellen
in Reihe geschaltet werden.
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Nachfolgend
werden die einzelnen Verfahrensschritte zum Anbringen von Solarzellen
an einer Leitfolie anhand einer entsprechenden Vorrichtung, die
schematisch in 3 dargestellt ist, näher
erläutert:
Die Leitfolie 2 wird von einer
Rolle 8 abgezogen und entlang eines Förderwegs 9 befördert,
an dem die Leitfolie 2 von Rollenpaaren 10 gehalten
wird.
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Benachbart
zur Rolle 8 ist eine Stech- bzw. Stanzstation 11 vorgesehen.
Diese Stech- bzw. Stanzstation weist ein Stanzwerkzeug 12 auf,
das mittels einer Kolben-/Zylindereinheit 13 auf die Leitfolie 2 absenkbar
ausgebildet ist. An der Unterseite des Stanzwerkzeuges 12 sind
Stechnadeln, Stechmesser oder Stanzelement angeordnet, die in die
Leitfolie einschneiden. Unterhalb der Leitfolie 2 ist eine
Gegenplatte 14 angeordnet, die beim Eindringen der Stech-
bzw. Stanzelemente in die Leitfolie 2 dieser einen Gegendruck
verleiht.
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In
Förderrichtung 15 folgt eine Flussmittelbeaufschlagungsstation 16,
die Düsenköpfe 17 zum Besprühen
der Leitfolie 2 mit Flussmittel aufweist. Die Düsenköpfe
sind über eine Leitung 18 mit einem Flussmittelvorratsbehälter 19 verbunden.
Die Düsenköpfe 17 weisen Düsen
in der Anordnung der Durchgangslöcher 7 auf, so
dass ein jedes Durchgangsloch 7 mit einem oder mehreren
Tropfen aus einer Düse mit Flussmittel bespritzt wird.
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Der
Flussmittelbeaufschlagungsstation 16 folgt in Förderrichtung 15 eine
Bestückungsstation 20 (pick and place station 20),
die einen Roboterarm 21 aufweist, auf dem eine Platte 22 mit
Saugnäpfen 23 angeordnet ist. Mittels der Saugnäpfe 23 werden
Solarzellen 1 von einem entsprechende Vorratsbehälter (nicht
dargestellt) auf genommen und mittels des Roboterarms 21 auf
die Leitfolie 2 angeordnet und dort von den Saugnäpfen 23 gelöst.
Die Solarzellen 1 werden derart auf der Leitfolie 2 platziert,
dass Kontaktstellen der Solarzelle 1 jeweils auf entsprechenden
Kontaktstellen 6 der Leitfolie 2 angeordnet sind.
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Der
Bestückungsstation
20 folgt in Förderrichtung
15 eine
Lötstation
24. Die Lötstation
24 weist eine
Miniwellenlötanlage mit einer oder mehreren Minilötwellen
auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird eine Miniwellenlötanlage
verwendet, wie sie aus der
DE
102 15 963 B4 bekannt ist. Diese Miniwellenlötanlage
weist eine Lötanlage mit einem Lotbecken
25 auf,
in dem eine Heizeinrichtung zum Schmelzen von Lot angeordnet ist.
In dem Lotbecken
25 befinden sich mehrere vertikal stehende
Lötdüsen
26 und eine Pumpeinrichtung,
die kontinuierlich oder intermittierend flüssiges Lot durch
die Lötdüsen
26 von unten nach oben pumpt,
so dass an den oberen Enden der Lötdüsen
26 jeweils
eine Lötwelle ausgebildet ist. Die Lötstellen
6 der
Leitfolie
2 werden mit den Lötwellen in Berührung
gebracht, so dass flüssiges Lot in Kontakt mit den mit
Flussmitteln benetzten Rändern der Durchgangslöcher
7 tritt
und durch Kapilarwirkung in den Spalt zwischen der jeweiligen Solarzelle
1 und
der Leitfolie
2 eindringt. Hierdurch entsteht zwischen
den Kontaktstellen der Leitfolie
2 und den Kontaktstellen
der Solarzelle
1 eine Lötverbindung zur elektrischen
und mechanischen Verbindung der Solarzellen
1 mit der Leitfolie
2.
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Optional
ist im Bereich der Lötstation 24 ein Gebläse 27 mit
einer oder mehreren Düsen 28 angeordnet, um an
der Unterseite der Leitfolie befindliches Lot wegzublasen. Es kann
jeder Lötwelle bzw. jeder Lötdüse 26 eine
separate Gebläsedüse 28 zugeordnet sein.
Es ist jedoch auch möglich, mit einer Gebläsedüse 28 Lotmaterial
mehrerer Lötdüsen 26 wegzublasen. Mit
dem Gebläse 27 wird vorzugsweise erhitztes Inertgas,
insbesondere Stickstoff auf die Lötstellen geblasen. Ein
solches Gebläse 27 wird vor allem dann vorgesehen,
wenn im Bereich der Durchgangslöcher 7 die Leiterbahnen 4 der
Leitfolie 2 auch an deren Unterseite etwas freigelegt sind,
da dann hier Lötmaterial haften kann, das hier in einer
möglichst dünnen Schicht lediglich verbleiben
soll.
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Auf
die Lötstation 24 folgt in Förderrichtung 15 eine
Schneidstation 29, die ein automatisch betätigbares
Schneidmesser 30 zum Abtrennen von Solarmodulen von der
Leitfolienbahn aufweist. Die Schneidstation 29 weist ein
Handhabungseinrichtung 31 zum Aufnehmen und Ablegen der
Solarmodule auf. Die Handhabungseinrichtung 31 weist wiederum einen
Roboterarm mit einer Platte mit Saugnäpfen auf, mit welcher
jeweils ein Modul aufgenommen und sicher abgelegt werden kann.
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Das
oben erläuterte Verfahren weist folgende Vorteile auf:
- – Da die Durchgangslöcher 7 eine
lichte Weite aufweisen, die nicht größer als die
von den Düsen der Düsenköpfe 17 abgegebenen
Flussmitteltröpfchen wird kein Flussmittel durch die Löcher hindurch
gespritzt sondern benetzt zuverlässig die Ränder
der Durchgangslöcher 7.
- – Da die Durchgangslöcher 7 mit nach
unten gebogenen Rändern ausgebildet sind, wird die Oberseite
der Leitfolie im Bereich der Ränder der Durchgangslöcher 7 zuverlässig
mit Flussmittel benetzt und tritt im Bereich der Lötwelle
unmittelbar mit dem geschmolzenen Lot in Kontakt, das aufgrund der
Kapilarwirkung zwischen den Solarzellen und der Leitfolie definiert
und kontrolliert angesaugt wird und sich an den Lötstellen
verteilt.
- – Die Unterseite der Leitfolie 2 ist vorzugsweise vollständig
Lötmittel abweisend ausgebildet, so dass hier kein überschüssiges
Lot haften bleibt. Weiterhin kann überschüssiges
Lot weggeblasen werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass keine zu
dicken Lotaugen erzeugt werden, die die Handhabung der Solarmodule
beeinträchtigen würde.
- – Vorzugsweise wird das Stechen bzw. Stanzen der Durchgangslöcher 7 in
einen kontinuierlichen Arbeitsablauf integriert. Dies hat den Vorteil,
dass die Durchgangslöcher 7, die die Lötstellen
festlegen, in exakt dem Muster auf der Leitfolie 2 eingebracht
werden können, in dem die Kontaktstellen auf den Solarzellen
angeordnet sind. Die Kontaktstellen 6 der Leitfolie 2,
an welchen die Leiterbahnen freigelegt sind, können relativ
groß dimensioniert sein, was erhebliche Toleranzen in der
Posi tionierung der Durchgangslöcher 7 erlaubt.
Hierdurch können fertigungsbedingte Abweichungen bei der
Herstellung der Leitfolie 2 ausgeglichen werden, die sich
bei langen Bahnen von Leitfolie zu erheblichen Toleranzen summieren.
- – Das Verfahren ist voll automatisierbar durchführbar.
Die Leitfolie kann in Förderrichtung 15 entweder
kontinuierlich oder intermittierend befördert werden. Bei
der intermittierenden Beförderung wird die Leitfolie zur
Bearbeitung an den einzelnen Stationen jeweils angehalten, wobei
die in unterschiedlichen Abständen an der Leitfolie angeordneten
Arbeitsstationen gleichzeitig in Betrieb sind.
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Beim
oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird das Flussmittel
in Form einzelner Tropfen mittels einer Düse aufgespritzt.
Zum Auftragen von Flussmittel können jedoch auch beliebige
andere Verfahren verwendet werden, wie z. B. das Aufsprühen
mittels einer Sprühdüse oder das Auftragen mittels
eines Stempels. Vorzugsweise wird das Flussmittel von unten auf
die Folie aufgetragen. Es ist jedoch auch möglich, das
Flussmittel von oben auf die Folie aufzubringen.
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Die
Erfindung ist vor allem zum Anbringen von Solarzellen an eine Leitfolie
vorgesehen. Sie ist jedoch auch zum Anbringen anderer Gegenstände, wie
z. B. elektronischer Bauteile, an eine Leitfolie geeignet. Die Erfindung
ist besonders vorteilhaft zum Anbringen von Gegenständen
an eine Leitfolie, die empfindlich gegenüber Flussmittel
sind. Weiterhin ist das erfindungsgemäße Verfahren
einfach automatisierbar.
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- 1
- Solarzelle
- 2
- Leitfolie
- 3
- Kunststofffolie
- 4
- Leiterbahn
- 5
- Lackschicht
- 6
- Kontaktstelle
- 7
- Durchgangsloch
- 8
- Rolle
- 9
- Förderweg
- 10
- Rollenpaar
- 11
- Stech-
bzw. Stanzstation
- 12
- Stanzwerkzeug
- 13
- Kolben-/Zylindereinheit
- 14
- Gegenplatte
- 15
- Förderrichtung
- 16
- Flussmittelbeaufschlagungsstation
- 17
- Düsenkopf
- 18
- Leitung
- 19
- Flussmittelvorratsbehälter
- 20
- Bestückungsstation
- 21
- Roboterarm
- 22
- Platte
- 23
- Saugnapf
- 24
- Lötstation
- 25
- Lötbecken
- 26
- Lötdüse
- 27
- Gebläse
- 28
- Gebläsedüse
- 29
- Schneidstation
- 30
- Schneidmesser
- 31
- Handhabungseinrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006035626
A1 [0003]
- - WO 2007/096752 A2 [0004, 0006, 0026]
- - WO 2007/096752 A1 [0026]
- - DE 10215963 B4 [0039]