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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überprüfung
eines Schlauches, insbesondere eines Feuerwehrschlauches, entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gemäß einschlägiger
Vorschriften müssen Feuerwehrschläuche regelmäßig
auf Beschädigungen und Dichtigkeit überprüft
werden. Dies erfolgt mittels einer Druckprüfung, bei der
Druckwasser in den Schlauch geführt wird, so dass Beschädigungen und
damit einhergehende Undichtigkeiten erkennbar sind.
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Zur
Druckprüfung sind sogenannte Schlauchwannen bekannt, die
der Aufnahme eines voll gestreckten oder hälftig ausgelegten
Schlauches dienen. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass bei einem
durchaus möglichen Platzen des Schlauches während
der Druckprüfung damit beschäftigtes Personal
gefährdet ist.
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Daneben
ist die Handhabung dieser Vorrichtung bzw. deren Unterbringung und
Installation allein schon aufgrund der Länge der Schlauchwanne
(bei gestrecktem Schlauch 22 m und bei hälftig ausgelegtem
12 m) problematisch, da vor allem bau liche Voraussetzungen geschaffen
sein müssen, um solche Schlauchwannen unterbringen zu können.
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Um
eine kompaktere Bauweise zu erreichen und um eine Gefährdung
des Bedienungspersonals bei einem Platzen des Schlauches zu verhindern,
ist es aus der
DE 44
13 273 C1 sowie aus der
DE 199 16 976 A1 bekannt, den Schlauch aufzuwickeln
und in einem Gehäuse einer Druckprüfung zu unterziehen.
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Dabei
wird der Schlauch gemäß dem in der
DE 44 13 273 C1 beschriebenen
Verfahren zur Druckprüfung spiralförmig auf eine
Haspel aufgewickelt und anschließend, also nach erfolgter
Prüfung, mittels einer außerhalb des Gehäuses
angeordneten Abrollvorrichtung abgelegt. Eine Wascheinheit ist ebenfalls
außerhalb des Gehäuses vor der Druckprüfeinrichtung
installiert.
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Insgesamt
sind die bekannten Vorrichtungen insbesondere hinsichtlich einer
einfachen und weitgehend automatischen Abfolge der notwendigen Arbeitsschritte
nicht geeignet, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art so weiterzuentwickeln, dass eine weitgehend automatische Wäsche, Überprüfung
und Aufwickelung des Schlauches möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Diese
konstruktive Ausbildung der Vorrichtung bringt eine ganze Reihe
von Vorteilen gegenüber einer solchen nach dem Stand der
Technik mit sich.
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So
sei zunächst einmal zu nennen, dass diese Vorrichtung in äußerst
kompakter Bauweise, also mit geringem Raumbedarf, herstellbar ist,
wobei die beiden Haspeln ebenso in einem gemeinsamen Gehäuse
installiert sind, wie die Wasch- und Trocknungseinrichtung sowie
die Wickelstation.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die
beiden Haspeln mit geringer Neigung, beispielsweise etwa 10 bis
15° aufrecht stehend anzuordnen, wodurch sich ein sehr schmales
Abmaß ergibt. Prinzipiell sind die Haspeln aber auch in
horizontaler Lage, also liegend betreibbar.
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Die
Wasch- und Trocknungseinheit ist unmittelbar vor der ersten Haspel
angeordnet und so positioniert bzw. modifiziert, dass der Schlauch
aus einem zugeordneten, vorzugsweise verfahrbaren Vorwaschbehälter
entnommen und bei Durchlauf durch die Wasch- und Trocknungseinheit
der ersten Haspel zugeführt wird.
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Hierzu
ist lediglich einer der beiden vorhandenen Schlauchanschlüsse
des Schlauches in einen Schlepparm einzuhängen, der auf
einem Führungsholm verfahrbar gelagert ist und mit dem
der Schlauch durch die Wascheinrichtung und anschließende
Trockeneinheit hin zu einem Druckwasseranschluss verfahren wird.
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Ist
der Schlauch mit dem Druckwasseranschluss verbunden, dreht sich
die Haspel unter Aufwicklung des Schlauches und gleichzeitigem Durchzug
durch die Wasch- und Trockeneinheit.
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Die
Trocknung erfolgt dabei über Vakuum-Absaugdüsen,
die der Wascheinheit nachgeordnet sind. Während des Aufwickelns
des Schlauches auf die Haspel erfolgt dessen automatische Längenvermessung.
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Nach
einem vollständigen Durchlauf des Schlauches durch die
Wasch- und Trockeneinheit wird der frei liegende zweite Schlauchanschluss
mit dem Druckwasseranschluss der zweiten Haspel druckdicht verbunden.
Danach erfolgt ein zur ersten Haspel gegenläufiger Antrieb
der zweiten Haspel, wobei der Schlauch etwa bis zur Hälfte
von der ersten Haspel wieder abgerollt wird. Hierbei dreht sich selbstverständlich
die erste Haspel in gleicher Richtung wie die zweite Haspel. Die
genaue, also hälftige Abrollstrecke des Schlauches wird über
eine Steuerung vorgegeben, mit der zuvor die Schlauchlänge ermittelt
wurde.
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Im
Folgenden wird mittels einer Druckpumpe Wasser in den Schlauch gepresst
und dieser auf Dichtigkeit und Beschädigung geprüft.
Der Prüfdruck beträgt dabei etwa 16 bar.
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Danach
wird das Wasser mittels Entwässerungsventilen, die automatisch
geöffnet werden, aus dem Schlauch abgelassen und in einen
Vorratsbehälter zurückgeführt, wobei
der Wasserstand über eine Füllstandsüberwachung
sowie eine Steuerungselektronik und ein Füllventil geregelt
wird.
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Vor
der Befüllung des Schlauches mit Druckwasser oder nach
dem Entleeren kommt eine Wickelstation zum Eingriff, die zwei Wickelstifte
aufweist, die abständig zueinander angeordnet sind und
quer zur Längserstreckung des Schlauches verlaufen.
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Zwischen
diese Wickelstifte wird der Schlauch eingelegt, wobei die Wickelstifte
an einer Grundplatte befestigt sind, die wiederum durch ein Antriebsaggregat
drehend antreibbar ist.
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Die
gesamte Wickelstation, also das Antriebsaggregat mit der mit den
Wickelstiften bestückten Grundplatte, ist auf einem Schlitten
quer zur Längserstreckung des Schlauches hin und her verfahrbar gelagert,
so dass die Wickelstifte den Schlauch durch entsprechendes Verfahren
des Schlittens zwischen sich aufnehmen können.
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Die
Wickelstation greift somit mittig am Schlauch an. Durch Drehung
der Grundplatte wird dabei aufgrund der exzentrischen Anordnung
der Wickelstifte der Schlauch von beiden Haspeln gleichzeitig abgezogen
und aufgerollt, unter vollständiger Entleerung des Schlauches
durch Auspressen des Restwassers. Bei diesem Aufrollen werden die
beiden Haspeln gegensinnig gedreht, so dass in vollständig von
den Haspeln abgerollter und auf die Wickelstation aufgerollter Position
die beiden Schlauchanschlüsse nebeneinander liegen. D.
h., prinzipiell wird der Schlauch doppellagig aufgerollt und kann
so entnommen und gelagert werden.
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Die
Einhausung aller relevanten Bauteile, also der beiden Haspeln, der
Wickelstation, der Wasch- und Trockeneinheit, des Wasserbehälters mit
angeschlossener Druckpumpe sowie der Antriebsaggregate für
die Haspeln und die Wickelstation erfolgt zweckmäßigerweise
so, dass sie zumindest vorderseitig, also von der Bedienseite her,
durchsichtig ist, wozu ein entsprechendes Material eingesetzt wird,
vorzugsweise Acryl- oder Sicherheitsglas.
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Im Übrigen
ist das Gehäuse durch Schiebetüren verschließbar,
die so mit einer Steuerung verbunden sind, dass ein Betrieb der
Vorrichtung, insbesondere die Druckprüfung, nur bei geschlossenen Türen
möglich ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Vorderansicht
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2 die
Vorrichtung in einer Seitenansicht
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3 die
Vorrichtung in einer Rückansicht.
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In
den Figuren ist eine Vorrichtung zur Überprüfung
eines Schlauches, insbesondere eines Feuerwehrschlauches dargestellt,
mit einer Wascheinheit 3, einer nachgeordneten Trocknungseinheit,
bestehend aus zwei sich gegenüberliegenden Saugdüsen 4,
zwischen denen der gewaschene Schlauch geführt wird, einer
Druckprüfeinrichtung, mit der ein fluides Medium, vorzugsweise
Wasser, unter Druck in den Schlauch förderbar ist, sowie
einer Wickelstation 16, mit der der gereinigte und geprüfte
Schlauch ablagefertig aufgewickelt wird.
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Die
Druckprüfeinrichtung weist zwei fluchtend zueinander angeordnete,
gegenläufig jeweils mittels eines Antriebs 20 antreibbare
Haspeln 10, 11 auf, von denen jede mit einem Druckwasseranschluss 12 versehen
ist.
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Die
genannten Vorrichtungsteile sind allesamt in einem Gehäuse 1 untergebracht,
das vorderseitig durch Türen 2, bevorzugt Schiebetüren,
verschlossen ist, wobei die Türen 2 mit einem
durchsichtigen Glas ausgefacht sind.
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Der
Wascheinrichtung 3 zugeordnet ist ein Vorweichbehälter 6,
in dem der abgelegte und zu waschende Schlauch vorgeweicht wird.
Eine der beiden endseitig an dem Schlauch üblicherweise
angebrachten Schlauchanschlüsse wird in einen Schlepparm 8 gehängt,
der an einem Schleppwagen 7 angeschlossen ist. Dieser Schleppwagen 7 ist
an einem Führungsholm 9 längs verschiebbar
gelagert.
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Mittels
des Schleppwagens 7 wird nun der Schlauch durch die Wascheinheit 3 gezogen
und nachfolgend mittels der Absaugdüsen 4 getrocknet.
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Nachdem
der Schlauchanfang mittels des Schleppwagens 7 entlang
des Führungsholms 9 in den Bereich der ersten
Haspel 10 gebracht ist, wird der Schlauchanschluss mit
dem Druckwasseranschluss 12 der ersten Haspel 10 verbunden,
wobei dieser Druckanschluss 12 an einem Anschlussarm 13 befestigt
ist, der als Zuleitungsrohr ausgebildet ist und über einen
Drehanschluss 25 (2) und eine Druckleitung 24 an
einen Wasserbehälter 21 angeschlossen ist. Dabei
ist, entgegen der Darstellung in der 1, der Anschlussarm 13 um
90° in Richtung der Wascheinheit 3 gedreht.
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Nach
der Befestigung des Schlauchanschlusses am Druckwasseranschluss 12 wird
die erste Haspel 10 im Uhrzeigersinn gedreht, wobei sich der
dabei durch die Wascheinrichtung 3 gezogene Schlauch um
Abstandshalter 14 legt und aufgewickelt wird, bis der zweite
Schlauchanschluss am andere Ende des Schlauches, der zweiten Haspel 11 benachbart,
positioniert ist.
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Nun
wird dieser Schlauchanschluss mit dem Druckwasseranschluss 12 der
zweiten Haspel 11, der ebenfalls an einem Anschlussarm 13 befestigt
ist, angeschlossen und die zweite Haspel 11 entgegen dem
Uhrzeigersinn angetrieben, wobei die erste Haspel 10 unter
Abrollen des darauf aufgewickelten Schlauches gleich gerichtet mitgedreht
wird, bis auf jeder Haspel 10, 11 die Hälfte
des Schlauches aufgewickelt ist.
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Die
Wickelstation 16 besteht aus einer an einem Antriebsmotor 26 angeschlossenen
Grundplatte 18, die zwei Wickelfinger 17 trägt,
die abständig und damit exzentrisch angeordnet sind.
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Der
Antriebsmotors 26 ist auf einem Schlitten 28 verfahrbar
gelagert und zwar derart, dass die Wickelstation 16 quer
zur Längserstreckung des Schlauches bewegbar ist.
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Die
beiden auf die Haspeln 10, 11 aufgewickelten Hälften
des Schlauches werden durch eine Schlauchstrecke verbunden, an die
nun die Wickelstation 16 angreift.
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Hierzu
werden durch Verfahren des Antriebsmotors 26 die beiden übereinander
liegenden Wickelfinger 17 so positioniert, dass der in
seiner Form abgeflachte Schlauch zwischen den beiden Wickelfingern 17 liegt.
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Nun
erfolgt automatisch eine Druckprüfung des Schlauches, zu
der aus dem Wasserbehälter 21 mittels einer Druckpumpe 22 über
die Druckleitungen 24 und die Anschlussarme 13 Druckwasser
in den Schlauch gepresst wird. Eine elektronische Steuerung ermöglicht
dabei eine bei der Druckprüfung bekannte Längenausdehnung
des Schlauches. Nach erfolgter Druckprüfung, die zeit-
und druckabhängig gesteuert wird, werden Ventile geöffnet
und das Druckwasser kann über Entwässerungsleitungen 23 in
den Wasserbehälter 21 zurückfließen.
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Jetzt
wird die Wickelstation 16 drehend angetrieben und der Schlauch
von den Haspeln 10, 11 gezogen, bei gleichzeitiger
Entwässerung. Nach Beendigung des Wickelvorgangs werden
die Schlauchanschlüsse von den Druckwasseranschlüssen 12 gelöst
und der Schlauch befindet sich lagerfertig gerollt auf der Wickelstation 16 zur
Entnahme. Hierzu fährt die Wickelstation 16 etwas
zurück und der Schlauch rutscht an Scheiben 19 der
Haspeln 10, 11 bzw. einer Trennwand 29,
die den sozusagen Arbeitsraum des Gehäuses von einem Aggregatraum
trennt, in dem die Antriebe 20, 26 sowie die zur
Druckprüfung notwendigen Bauteile positioniert sind.
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Im Übrigen
sind die Haspeln 10, 11 jeweils über
einen mittels eines Antriebsmotors 20 betreibbaren Kettentrieb 27 antreibbar,
während die Vorrichtung insgesamt über ein an
eine Steuereinheit angeschlossenes Bedienfeld 5 bedienbar
ist.
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Anstelle
der Anordnung der Wickelstation 16 im oberen Bereich der
Haspeln 10, 11, kann die Wickelstation 16 selbstverständlich
auch im unteren Bereich angeordnet sein, wobei dann der Schlauch
entsprechend geführt wird.
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Als
Berstschutz, für den Fall, dass der Schlauch bei der Druckprüfung
platzen sollte, sind sternförmig angeordnete Streben 15 vorgesehen,
die an den Abstandshaltern 14 befestigt sind, wobei diese
Abstandshalter 14 andererseits mit den Scheiben 19 verbunden
sind.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Tür
- 3
- Wascheinheit
- 3'
- Waschdüse
- 4
- Absaugdüse
- 5
- Bedienfeld
- 6
- Vorweichbehälter
- 7
- Schleppwagen
- 8
- Schlepparm
- 9
- Führungsholm
- 10
- erste
Haspel
- 11
- zweite
Haspel
- 12
- Druckwasseranschluss
- 13
- Anschlussarm
- 14
- Abstandshalter
- 15
- Strebe
- 16
- Wickelstation
- 17
- Wickelfinger
- 18
- Grundplatte
- 19
- Scheibe
- 20
- Antrieb
- 21
- Wasserbehälter
- 22
- Druckpumpe
- 23
- Entwässerungsleitung
- 24
- Druckleitung
- 25
- Drehanschluss
- 26
- Antrieb
- 27
- Kettentrieb
- 28
- Schlitten
- 29
- Trennwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4413273
C1 [0005, 0006]
- - DE 19916976 A1 [0005]