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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Agglutinationstest nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie auf einen Kit für einen derartigen
Agglutinationstest.
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Gattungsgemäße
Tests werden insbesondere im Rahmen der Blutgruppenserologie zur
Untersuchung von Spenderserum bzw. -plasma auf eventuell darin enthaltene
erythrozytäre Antikörper durchgeführt.
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Es
handelt sich dabei um Flüssigkeitstests, bei denen eine
Plasma- bzw. Serumprobe mit Erythrozyten bekannter Antigenizität
und einer Substanz inkubiert wird, die in der Lage ist, eventuell
in der Probe enthaltene, im Zuge der Inkubation an die Erythrozyten
gebundene Antikörper, miteinander zu vernetzen. Die Erythrozyten sind
so gewählt, dass sie für die gesuchten Antikörper
spezifisch sind.
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In
der Regel sind die in der Probe enthaltenen interessierenden Antikörper
vom IgG-Typ. Eine gängige zur Vernetzung eingesetzte Substanz,
das sogenannte Coombs-Serum, enthält daher anti-IgG-Antikörper.
Es ist aber auch bekannt, zur Vernetzung von IgG- aber auch eventueller
IgM-Antikörper Protein A oder Lektine oder auch anti-IgM-Antikörper
einzusetzen.
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Nach
Inkubation wird überprüft, ob in dem Testansatz
eine auf eine Antigen-Antikörperbindung zurückzuführende
Agglutination stattgefunden hat. In der Regel kommt es sowohl bei
positiven als auch negativen Reaktionen zu einer Sedimentation in
dem zur Inkubation verwendeten Reaktionsgefäß.
Je nach Durchführung des Tests, bzw. Auswahl der verwendeten
Reaktionsgefäße, ergeben sich für positive
und negative Reaktionen unterschiedliche charakteristische Sedimentationsbilder,
die im Rahmen einer optischen Untersuchung ausgewertet werden können.
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Ein
Problem bei vielen Tests ist, dass sie relativ störanfällig
sind und deswegen, insbesondere auch im Hinblick auf die mit einer
eventuellen Fehlinterpretation verbundenen Risiken, eine Automatisierung
ohne Trennschritt nicht oder nur schwer möglich ist.
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Zur
Erhöhung der Eindeutigkeit wird daher in nicht gattungsgemäßen
Verfahren ein Wasch- oder Zentrifugationsschritt vorgesehen, mit
dem eventuell interferierende Substanzen, insbesondere nichterythrozytäre Antikörper
vor der Zugabe z. B. des Coombs-Serums entfernt werden. Ein solcher
Trennschritt stellt allerdings einen zusätzlichen Aufwand
dar, wodurch der analytische Durchsatz des jeweiligen Systems stark
herabgesetzt wird.
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Ein
gattungsgemäßes Verfahren, das keinen Wasch- bzw.
Trennschritt vorsieht, ist z. B. aus der
DE 198 56 703 bekannt.
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Bei
dem bekannten Verfahren wird die Probe zunächst verdünnt
und dann zusammen mit Testerythrozyten bekannter Antigenizität,
einer Substanz, die die Abstoßung zwischen den Erythrozyten
herabsetzt und Coombs-Serum in einem Reaktionsgefäß inkubiert,
in dem eine viskose Substanz, insbesondere z. B. ein Gel enthalten
ist. Das in dem Reaktionsgefäß enthaltene Gel
beeinflusst das Sedimentationsverhalten in der Probeflüssigkeit
dergestalt, dass sich bei bereits schwacher Vernetzung ein deutliches,
einer positiven Reaktion zuordenbares, Sedimentationsbild ergibt.
Im Wesentlichen entspricht das bekannte Verfahren einer Art Gelfiltration.
Nachteilig an dem Verfahren ist, dass die Anordnung jeweils eines
Gels in den Probegefäßen relativ aufwändig
ist und eine Wiederverwertung der Reaktionsgefäße
aufgrund der schwierigen Reinigung kaum möglich ist.
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Bei
der Diskussion des Standes der Technik wird in der
DE 198 56 703 auch die mögliche
Verwendung von speziellen Mikrotiterplatten angesprochen in deren
jeweiligen Reaktionsgefäßen (siehe
1)
eine treppenförmige Struktur vorgesehen ist. Diese Platten,
die ebenfalls die Ausbildung gut differenzierbarer Sedimentationsbilder
ermöglichen, werden wegen ihres hohen Preises und ihrer
begrenzten Wiederverwendbarkeit als nicht geeignet eingestuft.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, einen sicheren, automatisierbaren
und kostengünstigen Agglutinationstest zu schaffen, bei
dem wiederverwendbare Reaktionsgefäße zum Einsatz
kommen können. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist,
einen besonders gut für einen automatisierten Test geeigneten
Kit bereitzustellen.
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Gelöst
wird die Aufgabe mit einem Test, der die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 aufweist, sowie einem Kit gemäss Anspruch
7.
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Wie
im Stand der Technik, so wird auch bei dem erfindungsgemäßen
Agglutinationstest die Probe, insbesondere eine Plasma- oder Serumprobe,
verdünnt mit einem erythrozytenhaltigen Testreagenz, einem
Reagenz, das die Abstoßung zwischen den Erythrozyten herabsetzt,
sowie einer eventuell in der Probe enthaltene Antikörper
vernetzenden Substanz inkubiert. Nach Inkubation wird optisch insbesondere
ein Aufsichtbild einer in dem verwendeten Reaktionsgefäß erfolgten
Sedimentation erfasst und anhand des Sedimentationsbildes auf eine
eventuelle Agglutination der Erythrozyten geschlossen.
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Wie
im Stand der Technik, so ist auch beim erfindungsgemäßen
Agglutinationstest vor und während der Inkubation kein
Trennschritt vorgesehen. Eine Automatisierung des Tests ist damit
in gängigen, z. B. zur Blutgruppenserologie eingesetzten
Einrichtungen möglich.
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Erfindungsgemäß ist
nun vorgesehen, dass die Inkubation des Testansatzes in einem Reaktionsgefäß mit
stufentrichterförmig zulaufendem Boden erfolgt. Bei einem
derartigen Reaktionsgefäß kann es sich z. B. um
eine Vertiefung in speziellen Mikrotiterplatten handeln, wie sie
in der
DE 198 56 703 diskutiert
wurden. Derartige Mikrotiterplatten sind dem Fachmann bekannt, z.
B. aus der
DE 30 22 940 ,
und unter der Bezeichnung ”terrassierte Mikrotiterplatte
P3” von der Firma ”Olympus” im Markt
erhältlich. Ein Beispiel für solches Reaktionsgefäß ist
in
1 dargestellt.
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Überraschenderweise
hat sich herausgestellt, dass sich solche Probegefässe
bzw. Mikrotiterplatten deren Vertiefungen entsprechend ausgebildet
sind, unter den erfindungsgemäßen Bedingungen
ohne weiteres so häufig wieder verwenden las sen, dass die
mit dem Einsatz solcher Platten bzw. Gefässe verbundenen Kosten
zu vernachlässigen sind. Dies mag u. a. auch darauf zurückzuführen
sein, dass aufgrund der erfindungsgemäß vorgenommenen
Verdünnung der Probe auf einen Wert zwischen 20% und 40%,
bevorzugt auf einen Wert zwischen 25% und 35%, besonders bevorzugt
auf einen Wert zwischen 28% und 32% der Ausgangskonzentration und
der deswegen ebenfalls möglichen Verdünnung aller
weiteren eingesetzten Reagenzien, bzw. Substanzen eine Reinigung
der Platten vor ihrer erneuten Verwendung mit geringerem Reinigungsaufwand
und damit geringerer Beanspruchung der Platte möglich ist
als dies bei der oben erwähnten Würdigung in der
DE 198 56 703 angenommen
wurde.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehene Verdünnung
der Probenflüssigkeit stellt dabei weiterhin sicher, dass
die im üblichen Rahmen liegenden Störungen durch
eventuell in der Probeflüssigkeit enthaltene interferierende
Substanzen (wie z. B. Cholesterin, Bilirubin etc.) ausgeschlossen
werden.
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Referenzmessungen
der Anmelderin zeigten, dass es bei der Blutgruppenbestimmung ab
einem Hämoglobingehalt von 250 mg/dl bzw. Lipidgehalten
ab 500 mg/dl, Bilirubingehalten ab 30 mg/dl sowie Proteingehalten
ab 15 g/dl zu Interferenzen in automatisierten Systemen kommen kann.
Es ist davon auszugehen, dass ähnliche Verhältnisse
auch für die hier abgedeckte automatisierte Antikörpersuche
gelten. Mit der erfindungsgemäss vorgenommenen Verdünnung
der Probenflüssigkeit in dem Testansatz auf Konzentrationswerte zwischen
20% und 40% stellt man sicher, dass auch bei extremen Ausgangssituationen
eine quantitave Verdünnung der untersuchten Proben in einen
Konzentrationsbereich erfolgt, in dem keine Interferenzen mehr zu erwarten
sind. Kritische z. B. lipämische Probeflüssigkeiten
können Lipidwerte über 1000 mg/dl aufweisen. Hier
bestünde die Gefahr von Interferenzen, was aber durch die
erfindungsgemäss vorgenommene Verdünnung der Probeflüssigkeit
sicher ausgeschlossen wird. Ähnliches gilt für
ikterische oder hämolytische Proben.
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Durch
die Verdünnung der Probeflüssigkeit erhöht
sich also die Sicherheit des Tests insofern, dass mögliche
Interferenzen ausgeschlossen werden. Allerdings werden dadurch auch
eventuell in der Probe enthaltenen Antikörper verdünnt,
wodurch zumindest prinzipiell eine mögliche Agglutinationsreaktion
schwächer wird. Dieses Risiko wird zum einen über
die Verwendung der speziellen Reaktionsgefäße
mit gestuftem bzw. stufentrichterförmig zulaufendem Boden
und zum anderen über die spezielle im Rahmen der Erfindung
vorgesehene Auswertung des Sedimentationsbildes kompensiert.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäß eingesetzten Reaktionsgefäße
mit stufentrichterförmig zulaufendem Boden bei der Blutgruppenserologie,
insbesondere bei der Erzeugung eindeutiger Sedimentationsbilder,
sind hinreichend bekannt und sollen an dieser Stelle nicht diskutiert
werden.
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Kombiniert
man die Vorteile solcher Reaktionsgefäßes mit
der speziellen, gemäß der Erfindung vorgenommenen
Auswertung, so ist eine besonders sichere Differenzierung auch schwach
positiver Reaktionen von einer negativen Reaktion möglich.
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Im
Wesentlichen läuft die Auswertung darauf hinaus, dass zunächst
ein zentraler z. B. in 3 mit C dargestellter Bereich
des Bodens des Reaktionsgefäßes optisch erfasst
wird. Dieser Bereich weist üblicherweise die stärkste
Färbung auf. Es wird dann ein weiterer, den zentralen Bereich
umgebender, in 3 mit P bezeichneter Bereich
des Bodens des Probegefäßes erfasst und mit einem
Faktor multipliziert. Dann wird geprüft, wie viele Werte
des inneren Bereiches dunkler sind, als der mit dem Faktor multiplizierte
Wert des äußeren Bereiches und in Abhängigkeit
von der Anzahl entschieden, ob eine negative Reaktion stattgefunden
hat (der zentrale Bereich ist deutlich dunkler als der umgebende
Bereich) oder eine positive Reaktion (der Helligkeitsunterschied
zwischen beiden Bereichen ist geringer).
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Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angesprochen.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass als Probe eine Serum- oder Plasmaprobe untersucht
wird.
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Die
Probe wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung in einem ersten
Verdünnungsschritt vor der Inkubation auf eine Konzentration
zwischen 50% und 70% der Ausgangskonzentration, besonders bevorzugt
auf einen Wert zwischen 55% und 65% verdünnt.
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Die
Verdünnung erfolgt bevorzugt in einem isotonischen Puffer.
Es kann sich dabei z. B. um einen Phosphatpuffer handeln. Der Begriff
Puffer ist weit zu interpretiern. Er soll auch reine Lösungsmittel
wie z. B. 0,9% NaCl-Lösungen oder dergleichen abdecken.
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In
einem weiteren Schritt wird die verdünnte Probeflüssigkeit
dann zur Inkubation mit den weiteren Reagenzien des Testansatzes
vermischt, wobei sich die endgültige Verdünnung
einstellt.
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Durch
die Verdünnung der Probe in einem ersten Schritt stellt
man sicher, dass das für die weitere Verarbeitung erforderliche
Pipettiervolumen so gewählt werden kann, dass eventuelle
Pipettierungenauigkeiten, die insbesondere bei der Pipettierung
besonders kleiner Volumina auftreten, ausgeschlossen werden. Würde man
die Probeflüssigkeit unverdünnt in den Testansatz
pipettieren, müsste eventuell aufgrund der in üblichen automatischen
Testsystemen vorgegebenen Maximalvolumina, ein Pipettiervolumen
gewählt werden, das zu gering für eine genaue
Pipettierung ist.
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Als
die Abstoßung herabsetzende Substanz wird bevorzugt ein
sogenanntes LISS-Medium (Low Ionic Strength Solution) oder ein analog
wirkendes Medium eingesetzt. Der Begriff LISS-Medium ist ein gängiger dem
Fachmann bekannter Begriff. Das bevorzugte LISS-Medium enthält
Glycin in isotonischem Puffer. Denkbar sind aber auch analoge Medien
(Supplementmedien) mit anderen Substanzen, wie z. B. Albumin. Üblicherweise
sind die Substanzen in den Medien, wie erwähnt, in einem
isotonischen Puffer aufgenommen enthalten.
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Weiterhin
bevorzugt ist, dass bei der Durchführung des Tests die
zur Vernetzung der Erythrozyten bestimmten Substanzen z. B. in einem
LISS-Medium aufgenommen werden.
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Ein
typisches LISS-Medien enthält folgende Inhaltstoffe (in
1 l Wasser):
KH2PO4 | 0,236
g |
Na2HPO4 | 0,185
g |
NaCl | 1,75
g |
Glycin | 18
g |
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Der
pH-Wert wird ggf. mit NaOH auf 6,7 eingestellt.
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In
Abwandlungen kann das Medium neben Glycin wie oben erwähnt
auch zusätzlich Albumin enthalten.
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Denkbar
sind auch sogenannte Supplement-Medien, die anstelle von Glycin
z. B. Albumin in einer Konzentration von 4,5 bis 6,0% (v/v), besonders
bevorzugt in einer Konzentration von 5,4% (v/v), in isotonischem
Puffer, z. B. der für das LISS-Medium angegebenen Pufferzusammensetzung
enthalten.
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LISS-Medien
und auch die erwähnten Supplement-Medien sind dem Fachmann
bekannt. Es soll an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen
werden.
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Wie
bereits oben angesprochen geht eine eventuelle Agglutinationsreaktion
auf eine Vernetzung der im Ansatz enthaltenen Erythrozyten über
IgG-Antikörper zurück. Voraussetzung ist, dass
eventuell in der Probe enthaltene irreguläre Antikörper
spezifisch an die Antigene der Erythrozyten binden. In der Regel
sind IgG-Antikörper nicht in der Lage, über ihre
weitere Bindungsstelle direkt mit einem weiteren Erythrozyten zu binden.
Hierfür wird erfindungsgemäß, genauso
wie in gattungsgemäßen Tests, eine die Antikörper
vernetzende Substanz zugegeben. Üblicherweise ist dies
ein anti-IgG-Antikörper, der an humane IgG-Antikörper
binden kann.
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Bevorzugt
wird daher in dem erfindungsgemäßen Test so genanntes
Coombs-Serum zugesetzt, das anti-IgG-Antikörper enthält.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Tests kann hochtitriges
Coombs-Reagenz eingesetzt werden, wobei ein besonderer Vorteil der
Erfindung ist, dass dieses Serum stark verdünnt zum Einsatz
kommen kann. Die üblicherweise mögliche Anzahl
von Tests, die durchgeführt werden kann, erhöht
sich damit deutlich.
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In
dem erfindungsgemässen Agglutinationstest wird das Coombs-Serum
so weit verdünnt, dass die Antikörperkonzentration
(anti-Human IgG) im Testansatz bevorzugt zwischen 15 mg/l und 40
mg/l, besonders bevorzugt zwischen 18 mg/l und 36 mg/l liegt.
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Üblicherweise
erreicht man eine solche Verdünnung wie folgt: das als
Ausgangsmaterial eingesetzte hochtitrige Coombs-Serum weist üblicherweise
eine Antikörperkonzentration von 500–1000 mg/l
auf. Das Ausgangsserum wird im Verhältnis 1:5 z. B. mit
LISS-Medium verdünnt. Von dem mit LISS-Medium verdünnten Coombs-Serum
werden 11 μl auf 50 μl Probenflüssigkeit
und Erythrozytenhaltige Lösung gegeben, was zu der erwähnten
Endverdünnung führt. Es handelt sich bei den angegebenen
Mengen nur um Beispiele. Denkbar sind selbstverständlich
auch andere Mischungsverhältnisse etc.
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Natürlich
können auch weitere Substanzen zum Einsatz kommen, wie
z. B. Lectine oder Protein A. Einige der irregulären Antikörper
sind weiterhin nicht vom IgG-Typ, sondern vom IgM-Typ. Denkbar ist
daher auch, dass in speziellen Testkonstellation anti-IgM-Antikörper
zur Vernetzung der Erythrozyten zugesetzt werden.
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Im
Rahmen der Erfindung soll auch ein Kit mit Fertigreagenzien abgedeckt
werden, der besonders gut für die Durchführung
des erfindungsgemässen Agglutinationstests in automatisierten
Systemen geeignet ist.
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Der
betreffende Kit ist so konzipiert, dass z. B. 2 Fertigreagenzien
enthalten sind, die nach Vermischung definierter Volumina der Fertigreagenzien
miteinander und mit der ggf. vorverdünnten Probeflüssigkeit den
fertigen Testansatz ergeben.
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Erfindungsgemäss
enthält ein Fertigreagenz zwischen 0,5% und 1,5% (v/v),
bevorzugt 1,1% (v/v), Erythrozyten in isotonischem Puffer, und das
andere anti-Human IgG in einer Konzentration von 100 mg/l bis 200 mg/l
in LISS-Medium oder einem Supplement-Medium.
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Die
Menge der in dem Kit enthaltenen Fertigreagenzien ist so aufeinander
abgestimmt sind, dass sich bei Einsatz vorgegebener Volumina der
Fertigreagenzien in den Testansätzen automatisch die gewünschte Verdünnung
der Probenflüssigkeit einstellt und unter gleichzeitigem
Aufbrauchen beider Fertigreagenzien eine definierte Anzahl von Agglutinationstests
durchführbar ist.
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In
einer Ausgestaltung enthält der Kit als weiteres Reagenz
isotonischen Puffer zur Verdünnung der Probeflüssigkeit
in einem ersten Schritt. Die verdünnte Probeflüssigkeit
wird dann in einem weiteren Schritt mit den beiden weiteren Fertigreagenzien
zum endgültigen Testansatz vermischt. Der Begriff Puffer
schließt wie oben gesagt neben, pH-regulierende Systemen,
auch reine Lösungsmittel, wie z. B. isotonische Kochsalzlösungen
mit ein.
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand eines Beispieles und mehrerer
Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigt:
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1 im
Schnitt ein erfindungsgemäß einsetzbares Reaktionsgefäß,
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1a in
einer schematischen Teilansicht das Sedimentationsverhalten von
Partikeln in Reaktionsgefässen gemäß 1 im
Falle einer positiven Reaktion,
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1b in
einer schematischen Teilansicht das Sedimentationsverhalten von
Partikeln in Reaktionsgefässen gemäß 1 im
Falle einer negativen Reaktion,
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2 Aufsichtsbilder
auf Reaktionsgefäße bei einer positiven und einer
negativen Reaktion, und
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3 eine
schematische Darstellung des Bodens einer Reaktionsgefäßes
zur Erläuterung des Auswerteverfahrens.
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1 zeigt
im Schnitt ein übliches Reaktionsgefäß 10,
das insbesondere Bestandteil einer speziellen oben erwähnten
nur angedeuteten Mikrotiterplatte 11 sein kann. Man erkennt,
dass im Bodenbereich des Reaktionsgefäßes umlaufende
Stufen 12 vorgesehen sind, die das Sedimentationsverhalten
wie in den 1a und 1b dargestellt,
beeinflussen.
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1a zeigt
das Sedimentationsverhalten von Partikeln 13 bei einer
positiven Reaktion (Agglutination hat stattgefunden). In diesem
Fall werden die Partikel 13 aufgrund ihrer auf die Agglutination
zurückzuführenden reduzierten Beweglichkeit in
den Stufen 12 festgehalten. Es ergibt sich ein im Wesentlichen
größerer, dunkel gefärbter Flächenbereich
in Aufsicht. Ein typisches Aufsichtbild einer positiven Reaktion
ist in 2 mit 15 bezeichnet wiedergegeben.
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Für
den Fall, dass keine Agglutination stattgefunden hat, sedimentieren
die Partikel 13 aufgrund ihrer größeren
Beweglichkeit nach unten in einen zentralen Bodenbereich 14 des
Reaktionsgefässes 10. Dies ist in 1b schematisch
dargestellt, Im Ergebnis ergibt sich ein in 2 wiedergegebenes
Sedimentationsbild 16, mit zentralem, dunkel gefärbtem
Bereich, der von einem helleren peripheren Bereich umgeben ist.
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Anhand
von 3 soll eine bevorzugte Ausführungsform
der in dem erfindungsgemäßen Test eingesetzten
Auswertung erläutert werden. Es handelt sich dabei um die
Bestimmung des sogenannten LIA-Wertes.
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3 zeigt
in Aufsicht schematisch einen zentralen Bereich C des Bodens eines
erfindungsgemäß eingesetzten Reaktionsgefäßes,
der von einem peripheren Bereich P umgeben ist. Die Stufen wurden
in dieser Darstellung weggelassen.
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Der
LIA Wert ist ein Wert, der auf Basis von Messungen einzelner Werte
im Bereich C ermittelt wird. Zunächst wird die mittlere
Färbung im Bereich P bestimmt. Betrachtet wird hierbei
der Bereich außerhalb des C-Bereichs bis zu einem Durchmesser
von 4,5 mm. Weiterhin werden die einzelnen Messwerte im Bereich
C bestimmt.
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Der
für den Bereich P ermittelte Wert wird mit einem frei wählbaren
Faktor zwischen 0,1 und 1,0 multipliziert und das Ergebnis dieses
Produktes mit den C-Werten verglichen. Die Anzahl der Messwerte
im C-Bereich (in der Regel ca. 4500 Messwerte) die unter dem Produktergebnis
liegen (was bedeutet, dass sie dunkler sind) werden nun addiert
und ergeben den LIA Wert.
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Der
Faktor ist dabei so gewählt, dass man bei einer negativen
Reaktion auf einen LIA Wert zwischen 500 und 600 kommt. Geeignete
Faktoren liegen in einem Berich zwischen 0,3 und 0,8.
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In
der Regel werden einer „negativen Reaktion” LIA
Werte oberhalb von 350 zugeordnet. Eine positive Reaktion hat idealerweise
einen LIA Wert von 0, wobei Werte unter 100 noch akzeptabel sind.
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Werte
knapp über 100 können auf eine besonders schwache
Reaktion hindeuten. In der Regel sollte in diesem Fall die Probe
noch einmal untersucht werden.
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Mittels
der Bestimmung des LIA-Wertes lassen sich in einfacher Weise die
Ergebnisse insbesondere schwacher Reaktionen interpretieren.
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BEISPIEL:
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Untersuchung von Proben mit bekannten
Antikörpern
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Im
Folgenden soll der erfindungsgemäße Agglutinationstest
anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden.
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Bei
den zu untersuchenden Proben handelte es sich um Plasmaproben mit
bekanntem Antikörperprofil. Die Proben enthalten die in
der Tabelle 1 angegebenen Antikörper.
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Die
Plasmaprobe wurde mit 0,9%iger NaCl-Lösung 1,7fach verdünnt.
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25 μl
der verdünnten Plasmaprobe wurden in einem Reaktionsgefäß gemäß 1 mit
25 μl einer 1,2%igen Zellsuspension (gelöst in
0,9% NaCl-Lösung) vermischt. Die Zellsuspension enthielt
Erythrozytenzellen mit speziellen Antigenen gegen die untersuchten
irregulären Antikörper.
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Weiterhin
wurde dem Testansatz 11 μl einer mit 0,9%iger NaCl-Lösung
im Verhältnis 1–5 verdünnter Albuminlösung
sowie AHG (anti-Human-Globulin) im Verhältnis 1:5 verdünnt
zugesetzt. Der Testansatz wurde 60 Minuten bei 37°C inkubiert.
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Nach
der Inkubationszeit wurde optisch in Aufsicht das sich einstellende
Sedimentationsbild in den Reaktionsgefäßen erfasst.
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Die
Ergebnisse des Agglutinationstestes sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Antikörper | LIA-Wert | Resultat |
anti-Jk
a (Kidd) | 0 | Positiv |
anti-Le
a (Lewis) | 0 | Positiv |
anti-Kell
(Kell) | 0 | Positiv |
anti-D
(Rhesus) | 0 | Positiv |
anti-D
(Rhesus) | 0 | Positiv |
anti-Fy
a (Duffy) | 0 | Positiv |
anti-Kell
(Kell) | 0 | Positiv |
Diagast
Kontrolle Hoch(anti-D) | 0 | Positiv |
Diagast
Kontrolle niedrig(ant-Fy a) | 0 | Positiv |
Diagast
Negative Kontrolle | 300 | Negativ |
Tab.1
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Im
untersuchten Fall sind die in den Zeilen 1–9 analysierten
Proben positiv, was sich an einer flächigen Dunkelfärbung
(siehe 2, Sedimentationsbild 15) erkennen lässt.
Die in Zeile 10 dargestellte Probe ist negativ. Man erkennt
dies an dem dunklen Hof (siehe 2, Sedimentationsbild 16),
der von einem deutlich abgegrenzten helleren Bereich umgeben ist.
Gemäß Tabelle 1 handelt es sich bei dieser Probe
um die Negativ-Kontrolle.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19856703 [0008, 0010, 0015, 0016]
- - DE 3022940 [0015]