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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Handgeführtes Erfassungsgerät
zum Erfassen von handgeschriebenen oder gedruckten Zeichen oder
Texten, enthaltend:
- a) eine Erfassungsvorrichtung
zum Erfassen der Zeichen oder Texte,
- b) eine Umwandlungseinheit zum Umwandeln erfasster Zeichen oder
Texte in digitale Daten,
- c) eine Steuereinheit zur Steuerung des Erfassungsgeräts
und/oder einzelner Komponenten des Erfassungsgeräts,
- d) eine Schnittstelle zum Übermitteln der Daten an
eine externe Verarbeitungseinrichtung.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Digitalisieren von handgeschriebenen
oder gedruckten Zeichen oder Texten mit einem mobilen Erfassungsgerät,
umfassend folgende Verfahrensschritte:
- a) Führen
des Erfassungsgeräts per Hand über zu digitalisierende
Zeichen oder Texte,
- b) Erfassen der Zeichen oder Texte durch das Erfassungsgerät,
c) Umwandeln von erfassten Zeichen oder Texten in digitale Daten,
d) Übermitteln der digitalen Daten an eine externe Verarbeitungseinrichtung.
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Stand der Technik
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Es
sind Schreibstifte bekannt, welche neben einer Kugelschreibermine
auch ein Erfassungssystem zum Erfassen und Digitalisieren des Handgeschriebenen
enthalten. Diese so genannten digitalen Stifte ermöglichen
ein Aufnehmen von handgeschriebenen Texten oder gezeichneten Bildern
als digitale Daten direkt beim Schreiben und eine anschließende Verarbeitung
der Daten mit einem Computer.
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Als
Erfassungssystem werden beispielsweise Beschleunigungssensoren im
digitalen Stift oder Funk- oder ultraschallbasierte Triangulationsvorrichtungen
verwendet. Auch Vorrichtungen mit einem Steuerball, wie sie in ähnlicher
Form bei Computermäusen bekannt sind, werden zum Erfassen
von Handgeschriebenem in digitalen Stiften eingesetzt. Weiterhin
ist eine Verwendung von Papieren oder Formularen mit sichtbaren
oder nicht direkt sichtbaren Markierungen bekannt. Diese Markierungen
werden von dem digitalen Stift beispielsweise mit Hilfe einer Infrarotkamera
in dem digitalen Stift aufgenommen und zur Positionsbestimmung des
Stifts währen des Schreibens benutzt.
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Diese
digitalen Stifte sind üblicherweise über ein Kabel
mit einem Computer verbunden, um erfasste digitale Daten, wie geschriebene
Zeichen oder Positionen des Stiftes an den Computer weiterzuleiten. Die
Daten werden in dem Computer ausgewertet. Dazu kann beispielsweise
ein ICR-(Intelligent Character Recognition)Verfahren eingesetzt
werden. Auch ist eine Zuordnung von Zeichen, wie Kreuze oder Häkchen,
zu bestimmten Feldern eines Formulars möglich. Vorteilhaft
bei diesen digitalen Stiften ist neben anderem insbesondere eine
gleichzeitige Erstellung von digitalisierten Daten und schriftlichen Originalen.
Es erfolgt eine unmittelbare Datenintegration in eine IT-Infrastruktur
bei einer für einen Benutzer gewohnten Arbeitsweise mit
Stift und Papier. Dadurch wird die Produktivität erhöht
und Kosten minimiert.
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Neben
den digitalen Stiften sind auch Erfassungsgeräte für
handgeschriebene oder gedruckte Zeichen oder Texte bekannt, welch
nur ein Erfassen der Zeichen oder Texte ermöglichen. Diese
so genannten Scannerstifte entsprechen in ihrer Form beispielsweise
einem Markierungsstift und werden per Hand über zu erfassende
Zeichen geführt. Durch ein typischerweise optisches Erfassungssystem
werden dabei die Zeichen eingescannt und über ein Kabel
an einen Computer weitergeleitet. In dem Computer findet wiederum
eine Auswertung mit einem OCR-(Optical Character Recognition) oder
ICR-Verfahren statt. Zum Schreiben sind diese Scannerstifte nicht ausgebildet.
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Weiterhin
sind digitale Stifte mit einer Bluetooth-Schnittstelle oder einer
anderen Funkschnittstelle mit kurzer Reichweite, d. h. nur einige
Meter, bekannt. Erfasste Daten werden nicht mehr über ein Kabel
sondern per Funk an einen Computer zur weiteren Verarbeitung übermittel.
Durch diese Maßnahme wird ein Kabel zwischen digitalem
Stift und Computer vermieden und die Mobilität und Handhabung des
Stifts verbessert.
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In
der
WO 02/39373 wird
ein digitaler Stift zum digitalen Erfassen von handgeschriebenen
Zeichen oder Texten beim Schreiben dargestellt. Dazu verfügt
der digitale Stift über eine Infrarot-Kamera, mit der ein
Muster auf dem beschriebenen Papier zur Bestimmung der Position
des Stifts beim Schreiben erfasst wird. Auf diese Weise ermittelte
digitale Daten werden über eine Bluetooth-Verbindung an
ein Mobilfunktelefon übertragen. Von dem Mobilfunktelefon werden
die Daten über ein öffentliches Mobilfunknetz an
einen Computer weitergeleitet. Der Computer nimmt anschließend
eine Auswertung und eine weitere Verarbeitung der digitalen Daten
vor.
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Ein
Nachteil dieses Verfahrens ist, dass ein Benutzer über
ein Bluetooth-fähiges Mobilfunktelefon verfügen
und umständlich sowohl die Bluetooth-Verbindung als auch
die Mobilfunk-Verbindung konfigurieren muss. Dies erfordert diverse
Einstellungen am Mobilfunktelefon, welche von dem Benutzer zeitaufwendig
und fehlerträchtig durchgeführt werden müssen.
Dazu werden entsprechende Kenntnisse von dem Benutzer verlangt.
Zudem ist eine kostspielige Anschaffung und Wartung von zwei Geräten,
nämlich einem digitalen Stift und einem Mobiltelefon notwendig.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Bluetooth-Verbindung
nicht sehr sicher ist und unter Unständen von nicht berechtigten
Personen abgehört oder manipuliert werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und ein Erfassungsgerät zu erschaffen, bei dem
ein Erfassen von handgeschriebenen oder gedruckten Zeichen oder
Texten benutzerfreundlich und sicher durchführbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem handgeführten
Erfassungsgerät der eingangs genannten Art zum Erfassen
von handgeschriebenen oder gedruckten Zeichen oder Texten
- e) die Schnittstelle als Mobilfunkschnittstelle
zum Übermitteln der Daten über ein zellulares
Mobilfunknetz ausgebildet ist.
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Weiterhin
wird die Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art
zum Digitalisieren von handgeschriebenen oder gedruckten Zeichen oder
Texten mit einem mobilen Erfassungsgerät mit folgendem
Verfahrensschritt gelöst:
- e) Übermittlung
der erfassten digitalen Daten von dem Erfassungsgerät an
die externe Verarbeitungseinrichtung über ein zellulares
Mobilfunknetz.
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Die
Erfindung beruht auf dem Prinzip, in dem Erfassungsgerät
eine Mobilfunkschnittstelle vorzusehen. Damit ist über
ein Mobilfunknetz eine direkte Verbindung zu einer externen Verarbeitungseinrichtung
möglich. Das Erfassungsgerät muss nicht mehr über
ein die Benutzung behinderndes Kabel oder eine unsichere Funkverbindung
mit kurzer Reichweite mit der externen Verarbeitungseinrichtung
verbunden werden. Weiterhin wird zum Einrichten einer Mobilfunkverbindung
zu einer externen Verarbeitungseinrichtung kein externes Gerät
(z. B. ein Mobilfunktelefon) mehr benötig, mit dem das
Erfassungsgerät über ein Kabel oder eine Funkverbindung
mit kurzer Reichweite, wie beispielsweise Bluetooth, verbunden wird.
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Durch
die in das Erfassungsgerät integrierte Mobilfunkschnittstelle
werden daher gleichzeitig eine sehr große Mobilität
und eine gute Handhabung des Erfassungsgeräts erzielt.
Weiterhin wird benutzerfreundlich eine arbeitsaufwendige und komplizierte Konfiguration
und Wartung eines externen Geräts zum Aufbau einer Mobilfunkverbindung
vermieden. Der Benutzer muss sich vorteilhaft nur noch um eine Konfiguration
und Pflege des Erfassungsgeräts kümmern. Ferner
wird durch eine direkte und alleinige Nutzung einer Mobilfunkverbindung
ohne ein zwischengeschaltetes externes Gerät die Sicherheit
bei einer Übermittlung von Daten an eine externe Verarbeitungseinrichtung
wesentlich erhöht.
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Entsprechend
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch
eine Übermittlung von erfassten und digitalisierten Daten
von dem Erfassungsgerät direkt über ein Mobilfunknetz
eine benutzerfreundlich und sichere Erfassung von handgeschriebenen
oder gedruckten Zeichen erreicht. Eine mühsame und fehlerträchtige
Konfiguration und Wartung eines zusätzlichen externen Geräts
sowie einer leitungsgebundenen oder kabellosen Verbindung zu diesem
externen Gerät entfällt. Zudem wird die Sicherheit
durch die Verwendung einer zuverlässigen und sehr abhörsicheren
Mobilfunkverbindung erhöht.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Erfassungsgerät
als Schreibstift zum Erzeugen und gleichzeitigen Erfassen von Handgeschriebenem
ausgebildet. Damit wird bei diesen so genannten digitalen Stiften
durch die integrierte Mobilfunkschnittstelle ebenfalls eine hohe
Mobilität und eine benutzerfreundliche Handhabung und Bedienung
erreicht. Erfasste Daten werden ohne eine umständliche
Nutzung eines externen Geräts direkt von dem digitalen
Stift über ein Mobilfunknetz sicher und zuverlässig übermittelt.
So werden die Vorteile eines digitalen Stifts, wie z. B. ein gleichzeitiges
Erzeugen eines schriftlichen Dokuments und entsprechender digitaler
Daten, eine gewohnte, benutzerfreundliche Arbeitsweise mit Stift
und Papier und eine schnelle Datenintegration in eine IT-Infrastruktur
mit den Vorteilen einer integrierten Mobilfunkschnittstelle kombiniert.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Erfassungsgeräts zum Erfassen von handgeschriebenen oder
gedruckten Zeichen oder Texten sieht ein Identifizierungsmodul zur
Identifizierung eines Benutzers und/oder des Erfassungsgeräts
in dem Mobilfunknetz vor. Mit dem Identifizierungsmodul ist eine
sichere und schnelle Identifizierung und Autorisierung des Erfassungsgeräts
bzw. eines Benutzers in dem Mobilfunknetz durchführbar. Dies
wiederum vereinfacht eine Gebührenerfassung und gewährleistet
einen schnellen Aufbau einer Verbindung von dem Erfassungsgerät
zum Mobilfunknetz.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Identifizierungsmodul
in einem elektronischen Bauelement integriert und das Bauelement
nicht lösbar in dem Erfassungsgerät eingebaut.
Durch diese Maßnahme wird die Größe des Identifikationsmoduls
erheblich verringert. Mit dieser Platzersparnis wird eine ergonomische
und stiftartige Form des Erfassungsgeräts ermöglicht.
Die Handhabung und das Mitführen des Erfassungsgeräts
werden für einen Benutzer wesentlich erleichtert. Das Erfassungsgerät
ist praktisch wie ein Schreibstift benutzbar und transportierbar.
Ferner wird durch das nicht entfernbare Identifizierungsmodul ein
effektiver Schutz vor Diebstahl und Missbrauch durch unberechtigte
Personen erzielt. Ein Austausch des Identifizierungsmoduls durch
dazu nicht berechtigte Personen ist nicht möglich.
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Das
Mobilfunknetz ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Erfassungsgeräts ein öffentliches Mobilfunknetz
nach dem GSM-, GPRS-, EDGE- oder UMTS-Standard. Durch eine Nutzung
solcher weit verbreiteter und zuverlässiger Mobilfunknetze
wird eine sichere Übermittlung von erfassten Daten an eine
externe Verarbeitungseinrichtung in einem sehr großen Gebiet
gewährleistet. Das Erfassungsgerät ist weltweit
einsetzbar und übermittelt erfasste Daten umgehend und
sicher über eine bereits bestehende und zuverlässige
Infrastruktur an die externe Verarbeitungseinrichtung. Es wird kostengünstig
eine sehr hohe Mobilität des Erfassungsgeräts
mit einer sicheren Übertragung von erfassten Daten erreicht.
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Vorzugsweise
ist bei einer Ausbildung des erfindungsgemäßen
Erfassungsgeräts zum Erfassen von handgeschriebenen oder
gedruckten Zeichen oder Texten eine separate Konfigurationsschnittstelle vorgesehen.
Die Konfigurationsschnittstelle kann beispielsweise als USB-(Universal
Serial Bus)Schnittstelle ausgebildet sein. Über die Konfigurationsschnittstelle
lässt sich das Erfassungsgerät mit einem Konfigurationsgerät,
wie z. B. einem PC oder einem Laptop, zur Konfiguration verbinden.
Dabei wird insbesondere auch eine Konfiguration der Mobilfunkschnittstelle
(z. B. Zugangspunkt und Zieladresse) ermöglicht. Über
die Konfigurationsschnittstelle wird eine Konfiguration des Erfassungsgeräts durch
die Ressourcen des Konfigurationsgeräts für einen
Benutzer erleichtert. Der Benutzer wird durch die Mittel des Konfigurationsgeräts,
wie beispielsweise eine grafische Benutzerschnittstelle mit Monitor, Tastatur
und Maus bei einer Konfiguration des Erfassungsgeräts wesentlich
unterstützt.
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Ferner
wird eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Erfassungsgeräts dadurch erreicht, dass eine Anzeige zum
Anzeigen von Informationen für einen Benutzer während
einer Benutzung vorgesehen ist. Mit der Anzeige werden zum Beispiel
Statusinformationen zum Betriebszustand des Erfassungsgeräts
und zur Verbindung mit der externen Verarbeitungseinrichtung dargestellt. Auf
diese Weise wird die Benutzung des Erfassungsgeräts sicherer
und einfacher gestaltet und eine Kontrolle der Erfassung und Übermittlung
von Daten für einen Benutzer erleichtert.
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Eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Digitalisieren von handgeschriebenen oder gedruckten Zeichen
oder Texten mit einem mobilen Erfassungsgerät enthält
vorteilhaft folgende Verfahrensschritte:
- a)
Schreiben von handschriftlichen Zeichen oder Texten mit dem als
Schreibstift ausgebildeten Erfassungsgerät und
- b) Digitalisieren der handgeschriebenen Zeichen oder Texte beim
Schreiben in digitale Daten.
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Mit
diesen Schritten erzeugt ein Benutzer in benutzerfreundlicher, gewohnter
Arbeitsweise neben einem handschriftliche Dokument gleichzeitig
entsprechende digitale Daten. Diese Daten werden über die
Mobilfunkschnittstelle abhörsicher, zuverlässig und
schnell über ein Mobilfunknetz an eine externe Verarbeitungseinheit übermittelt.
Damit wird vorteilhaft eine umgehende Datenintegration von handschriftlichen
Dokumenten in eine bestehende IT-Infrastruktur erreicht. Die direkte Übermittlung
von handschriftlichen Daten von dem Erfassungsgerät über
ein Mobilfunknetz bewirkt zudem eine hohe Mobilität und
eine gute, von einem Stift bekannte Handhabung des Erfassungsgeräts
beim Schreiben. Ein externes Gerät zum Übermitteln
von digitalisierten handschriftlichen Daten über ein Mobilfunknetz
wird nicht mehr benötigt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens findet ein Identifizieren des Erfassungsgeräts
und/oder des Benutzers in dem Mobilfunknetz mit einem in dem Erfassungsgerät
nicht entfernbar vorgesehenen Identifizierungsmodul statt. Durch
das Identifizieren des Erfassungsgeräts mit dem Identifikationsmodul
in dem Mobilfunknetz wird eine schnelle Autorisierung eines Benutzers
zum Aufbau einer Verbindung und eine korrekte Abrechnung anfallender
Gebühren gewährleistet. Weiterhin ist ein Austausch
des Identifizierungsmoduls nicht möglich, wodurch ein wirksamer Schutz
vor Diebstahl und Missbrauch durch unberechtigte Personen erzielt
wird.
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Weitere
Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der
Unteransprüche, sowie der Zeichnung mit der dazugehörigen
Beschreibung.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter
Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher
erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt
in einer schematischen Prinzipskizze ein Ausführungsbeispiel
eines Erfassungsgeräts mit einer integrierten Mobilfunkschnittstelle.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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In 1 wird
mit 10 ein handgeführtes Erfassungsgerät
zum Erfassen von handschriftlichen oder gedruckten Zeichen bezeichnet.
Das Erfassungsgerät 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel
als digitaler Schreibstift ausgebildet und ermöglicht gleichzeitig ein
Schreiben und ein Erfassen von handgeschriebenen Zeichen in digitaler
Form. Im Folgenden wird das Erfassungsgerät 10 deshalb
auch als digitaler Schreibstift 10 bezeichnet. Es sind
aber auch alternative Ausführungen des handgeführten
Erfassungsgeräts 10 möglich, welche nur
zum digitalen Erfassen von handschriftlichen oder gedruckten Zeichen
ausgebildet sind, z. B. als Scannerstift oder Barcodescanner. Ein
wesentliches Merkmal des Erfassungsgeräts 10 ist,
dass es von einem Benutzer per Hand über zu erfassende
Zeichen geführt wird.
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Der
digitale Schreibstift 10 entspricht in seiner Form einem üblichen
Schreibstift und enthält eine Schreibvorrichtung 12 zum
handschriftlichen Schreiben auf verschiedenen beschreibbaren Unterlagen 14.
Die Schreibvorrichtung 12 umfasst beispielsweise eine Kugelschreibermine
oder eine Bleistiftmine und eignet sich zum Schreiben auf einem
Stück Papier oder ähnlichem. Geschriebene Zeichen 16 werden
von einer in dem digitalen Stift 10 vorgesehenen Erfassungsvorrichtung 18 direkt
beim Schreiben erfasst.
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Die
Erfassungsvorrichtung 18 verwendet in diesem Beispiel eine
Infrarotkamera. Die Infrarotkamera erfasst kaum sichtbare, gedruckte
Muster auf dem Papier 14 und ermöglicht so eine
Positionsbestimmung des digitalen Stiftes 10 auf dem Papier.
Alternativ oder zusätzlich sind der Einsatz von Beschleunigungssensoren,
funk- oder schallbasierte Triangulationsvorrichtungen oder mechanische
Vorrichtungen, beispielsweise ein von Computermäusen bekannter
Steuerball, zur Positionserfassung und damit zur Erfassung von handschriftlichen
Zeichen möglich. Die Erfassungsvorrichtung 18 wird
zusätzlich von einem Drucksensor 20 unterstützt,
mit dem der Druck auf die Schreibvorrichtung 12 beim Schreiben
erfasst wird. Dadurch lassen sich der Beginn und das Ende eines
Schreibvorgangs exakt feststellen.
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Mit
einer in dem digitalen Stift 10 vorgesehenen Umwandelungseinheit 22 werden
erfasste Zeichen in digitale Daten 24 umgewandelt. Für
eine spätere Übertragung der digitalen Daten 24 ist
eine Speicherung der digitalen Daten 24 in einem Speicher 26 möglich.
Weiterhin enthält der digitale Schreibstift 10 eine
elektronische Steuereinheit 28 zur Steuerung und Überwachung
einzelner oder aller Komponenten und Funktionen des digitalen Schreibstifts 10.
Die elektronische Steuereinheit 28 kann beispielsweise mit
einem Mikroprozessor realisiert werden.
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Zur
Energieversorgung aller elektronischen Komponenten des digitalen
Schreibstifts 10 ist ferner eine Spannungsversorgung 30 in
dem digitalen Schreibstift 10 vorgesehen. Die Spannungsversorgung 30 beinhaltet
beispielsweise eine Batterie, einen Akkumulator, eine Solarzelle
oder eine Kombination dieser Mittel.
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Für
einen Benutzer wichtige Informationen, wie z. B. Betriebszustände,
Fehlermeldungen und Bestätigungen durchgeführter
Operationen, werden mit Hilfe einer Anzeige 32 dargestellt.
Die Anzeige 32 umfasst Leuchtdioden 34 und eine
LCD-Element 36. Alternativ oder zusätzlich sind
aber auch akustische oder taktile Signale durch entsprechende, hier
nicht dargestellt Mittel möglich.
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Über
einer Bedieneinheit 38 ist eine Steuerung des digitalen
Schreibstiftes 10 durch einen Benutzer möglich.
Beispielsweise lässt sich der digitale Schreibstift 10 oder
einzelne Komponenten mit der Bedienungseinheit 38 aktivieren
oder deaktivieren. Über eine Konfigurationsschnittstelle 40 wird
eine Verbindung zu einem externen Gerät für eine
Konfiguration des digitalen Schreibstiftes hergestellt. Die Konfigurationsschnittstelle 40 ist
in diesem Beispiel als USB-Schnittstelle ausgebildet. Alternativ
sind andere leitungsgebundene oder kabellose Schnittstellen (z.
B. Bluetooth, WLAN) möglich. Als externes Gerät
für eine Konfiguration ist beispielsweise ein PC oder ein
Notebook einsetzbar. Mit Hilfe des externen Geräts ist
eine einfache Konfiguration des digitalen Schreibstiftes 10 durch
einen Benutzer möglich.
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Die
digitalen Daten werden entweder unmittelbar bei einer Erfassung
oder später aus dem Speicher 26 über
eine in dem digitalen Schreibstift 10 enthaltene Mobilfunkschnittstelle 42 und
ein zellulares Mobilfunknetz 44 an eine externe Verarbeitungseinrichtung 46 übermittelt.
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Das
Mobilfunknetz 44 ist ein Mobilfunknetz der 2,5., 3. oder
4. Generation und ist beispielsweise nach dem GSM-, GPRS-, EDGE-, UMTS-CDMA2000-,
FOMA-, TD-SCDMA-, LTE/SEA oder WiMAX-Standard ausgebildet. Dem Fachmann sind
solche Mobilfunknetze mit den entsprechenden Bestandteilen geläufig.
Der Einfachheit halber wird das Mobilfunknetz 44 daher
nur durch eine Wolke mit einem darin enthaltenen Funkmast 48 stilisiert
dargestellt.
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Die
Mobilfunkschnittstelle 42 enthält alle notwendigen
Bestandteile zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung einer mobilen
Datenverbindung (Pfeil 50) über das Mobilfunknetz 44.
Diese Bestandteile sind einem Fachmann ebenfalls bekannt. Insbesondere verfingt
die Mobilfunkschnittstelle 42 über ein Identifikationsmodul 52,
welches im Gegensatz zu üblichen Identifikationsmodulen
nicht auf einer entnehmbaren Karte, sondern in einem fest verbauten
elektronischen Bauelement (z. B. ein elektronischer Chip) angeordnet
ist. Durch diese Maßnahme nimmt das Identifikationsmodul 52 wesentlich
weniger Raum ein und ermöglicht so eine kompakte und ergonomische Ausbildung
des digitalen Stifts 10.
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Die
externe Verarbeitungseinrichtung 46 empfängt von
dem digitalen Schreibstift 10 über die mobile
Datenverbindung 50 an das Mobilfunknetz 44 übermittelte
digitalisierte Daten 24 durch eine Datenverbindung 54 zum
Mobilfunknetz 44. Die Datenverbindung 54 ist entweder
direkt zwischen der externen Verarbeitungseinrichtung 46 und
dem Mobilfunknetz 44 ausgebildet oder nutzt weitere, in 1 nicht
dargestellte Datennetzwerke (z. B. Festnetze oder das Internet).
Die externe Verarbeitungseinrichtung 44 ist vorzugsweise
als elektronischer Rechner realisiert und empfängt erfasste
und digitalisierte Daten 24 von einem oder mehreren digitalen
Schreibstiften 10 zur weiteren Verarbeitung und Integration
in eine IT-Infrastruktur.
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Vor
einer Benutzung des digitalen Schreibstifts 10 führt
ein Benutzer zunächst eine Konfiguration desselben durch.
Dazu verbindet der Benutzer den digitalen Schreibstift 10 über
die Konfigurationsschnittstelle 40 mit einem externen Gerät,
wie beispielsweise einem Notebook. Das externe Gerät unterstützt
den Benutzer bei einer Konfiguration, z. B. durch eine entsprechende
Software mit grafischer Oberfläche. Bei der Konfiguration
ist neben einer Vorgabe von Parametern zur Erfassung von Zeichen 16 insbesondere
auch eine Einstellung der Mobilfunkschnittstelle 42 möglich.
Der Benutzer kann beispielsweise einen Zugriffspunkt für
die Datenverbindung im Mobilfunknetz 44 und die IP-Adresse
der externen Verarbeitungseinrichtung 46 festlegen. Ferner ist
auch eine Voreinstellung des digitalen Schreibstifts auf bestimmte,
auszufüllende Formulare bei einer Konfiguration möglich.
Alternativ oder zusätzlich ist eine Konfiguration über
die Mobilfunkschnittstelle 42 und das Mobilfunknetz 44 oder
durch Erfassen von Zeichen auf Formularen mit der Erfassungsvorrichtung 18 durchführbar.
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Nach
der Konfiguration ist der digitale Schreibstift 10 einsatzbereit
und kann zu Beginn einer Nutzung durch den Benutzer mit der Bedienungseinheit 38 aktiviert
werden. Beim Aktivieren meldet sich der digitale Schreibstift 10 mit
Hilfe des Identifikationsmoduls 52 bei dem Mobilfunknetz 44 für
eine Datenverbindung 50 an. Das Identifikationsmodul 52 ist
vorzugsweise in einem elektronischen Bauelement vorgesehen, welcher
nicht entfernbar in dem digitalen Schreibstift 10 angeordnet
ist. In dem Mobilfunknetz 44 wird die Identität
und Autorisierung des Benutzers bzw. des digitalen Schreibstifts 10 mit
dem Identifikationsmodul 52 überprüft
und eine Datenverbindung 50 zugelassen oder verweigert.
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Zum
Schreiben führt der Benutzer den digitalen Schreibstift 10 wie
einen gewöhnlichen Schreibstift über die zu beschreibende
Unterlage 14 (z. B. ein Papier oder ein Formular). Die
mit der Schreibvorrichtung 12 geschriebenen Zeichen 16 werden
direkt beim Schreiben von der Erfassungsvorrichtung 18 erfasst.
Dabei ist auch eine Erfassung von bereits auf der Unterlage 14 vorhandenen
Zeichen oder Muster und eine Bestimmung der Position erfasster Zeichen 16 auf
der Unterlage 14 möglich. So ist eine Zuordnung
von bestimmten Bedeutungen oder Informationen, beispielsweise zu
handschriftlichen Kreuzen oder Häkchen, durchführbar.
Die erfassten Zeichen werden zusammen mit der jeweiligen Position
von der Umwandlungseinheit 22 zumindest soweit in digitale
Daten 24 konvertiert, dass eine Übermittlung an die
externe Verarbeitungseinrichtung 46 und eine möglichst
eindeutige Bestimmung der Bedeutung der übermittelten digitalen
Daten 24 durch die externe Verarbeitungseinrichtung 46 möglich
ist.
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Anschließend
werden die digitalen Daten 24 über die Mobilfunkschnittstelle 42 des
digitalen Schreibstifts 10 und das Mobilfunknetz 44 an
die externe Verarbeitungseinheit 46 übermittelt.
Die Übermittlung erfolgt entweder unmittelbar nach einer
Erfassung und Umwandlung der geschriebenen Zeichen 16 in
digitale Daten 24 oder später. Für eine spätere Übermittlung
werden die digitalen Daten 24 in dem Speicher 26 zwischen
gespeichert. In der externen Verarbeitungseinrichtung 46 werden
die übermittelten digitalen Daten 24 weiter aufbereitet und/oder
in eine bestehende IT-Infrastruktur integriert. Dabei kann beispielsweise
eine Schrifterkennung mit einem ICR-(Intelligent Character Recognition)Verfahren
durchgeführt werden oder bestimmten Zeichen wie z. B. Kreuze
oder Häkchen eine vordefinierte, positionsabhängige
Bedeutung zugeordnet werden. Eine solche Verarbeitung der digitalen
Daten 24 ist aber auch teilweise oder gänzlich
in dem digitalen Stift 10 möglich.
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Durch
die in dem digitalen Schreibstift 10 integrierte Mobilfunkschnittstelle 42 wird
eine Übermittlung von erfassten digitalen Daten 24 über
das Mobilfunknetz 44 sehr abhörsicher, zuverlässig
und benutzerfreundlich ohne zusätzliche Geräte
erzielt. Dabei wird eine sehr große Mobilität
des digitalen Schreibstiftes 10 gewährleistet.
Weiterhin wird durch das in einem elektronischen Bauelement nicht
entfernbar vorgesehene Identifikationsmodul 52 eine kompakte und
ergonomische Ausführungsform des digitalen Schreibstifts 10 ermöglicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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