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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Vielzahl von
Ventilen und einen Steuerblock mit einer Vielzahl von Ventilen,
insbesondere für mobile Arbeitsmaschinen. Es ist aus der
DE 10 2004 048 706 bekannt,
ein Magnetventil mit einem pulsweitenmodulierten (PWM) Steuersignal
anzusteuern.
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Um
zu vermeiden, dass der Anker des Magnetventils aufgrund von Haftreibung
an einer bestimmten Position festsitzt, wird das Steuersignal mit einem
niederfrequenten, sogenannten Dithersignal beaufschlagt. Dieses
verändert den Tastgrad des Steuersignals, so dass ein Festsetzen
des Ankers verhindert wird.
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Die
DE 10 2004 048 706 beschreibt
das Problem einer unerwünschten Schwebung des Magnetstroms,
die sogar das hydraulische System beschädigen kann. Aus
diesem Grund werden das PWM-Steuersignal und das Dithersignal unabhängig von
einer Hauptregelschleife erzeugt.
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Zum
Beispiel bei mobilen Arbeitsmaschinen werden mehrere Hydraulikventile
oft in Steuerblöcken zusammengefasst. Dabei hat sich herausgestellt,
dass niederfrequente Schwebungen mit einer Frequenz, üblicherweise
im Sub-Hertz-Bereich, von beispielsweise etwa 0,1 Hz bis 0,001 Hz,
auftreten. Diese Schwebungen sind gar nicht oder nur sehr schwer
ausregelbar und führen zu unerwünschten Schwingungen
des angesteuerten Verbrauchers. Als Ursache der Schwebungen werden
toleranzbedingte Frequenzunterschiede in den Schwingquarzen der jeweiligen
Ventilelektroniken vermutet.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Ansteuern einer Vielzahl
von Hydraulikventilen bereitzustellen, bei dem die unerwünschte
Schwebung reduziert wird. Es ist wei terhin Aufgabe der Erfindung,
einen Steuerblock mit einer Vielzahl von Ventilen, bei dem die unerwünschte
Schwebung reduziert wird, bereitzustellen.
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Diese
Aufgaben werden durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Ansteuern einer Vielzahl von
Ventilen bereit, wobei ein erstes Ventil von einem ersten Ansteuersignal
angesteuert wird und ein zweites Ventil von einem zweiten Ansteuersignal
angesteuert wird. Bei den Ventilen kann es sich um Hydraulikventile
oder Pneumatikventile handeln. Das erste Ansteuersignal und das zweite
Ansteuersignal werden jeweils durch folgende Schritte erzeugt. Zunächst
wird ein pulsweitenmoduliertes Frequenzsignal der Frequenz f1 und
ein Dithersignal der Frequenz f2 erzeugt, wobei f1 > f2 gilt.
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Das
Ansteuersignal wird durch Modulation des Taktgrades des Frequenzsignals
mit dem Dithersignal erzeugt. Die Dithersignale des ersten Ansteuersignals
und des zweiten Ansteuersignals werden in zeitlichen Abständen
miteinander synchronisiert. Durch die Synchronisierung wird verhindert,
dass sich zwischen den Dithersignalen zu große Phasenunterschiede
ergeben und sich eine Schwebung ausbilden kann. Falls mehr als zwei
Ventile vorgesehen sind, werden die Dithersignale aller Ventile
miteinander synchronisiert. Synchronisieren bedeutet, dass die Signale
in eine vorbestimmte Phasenlage zueinander gebracht werden. Die
Dithersignale werden in zeitlichen Abständen synchronisiert.
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Somit
wird bei miteinander in einem Steuerblock vorgesehenen Ventilen
dafür gesorgt, dass die unerwünschte Schwebung
nicht entstehen kann und verhindert, dass die unerwünschte
niederfrequente Schwebung den Verbraucher zum Schwingen anregt.
Bei den bekannten Ventilblöcken der Mobilhydraulik kann
eine Schwingung z. B. über einen gemeinsamen Steuerölversorgungskanal
von einem Ventil auf benachbarte Ventile übersprechen.
Ist dort ebenfalls eine Schwingungsanregung vorhanden, kann es zur
Ausbildung einer niederfrequenten Schwebung kommen, die im Ölstrom
der angesteuerten Verbraucher sichtbar ist. Die Beeinflussung der Schwingungsübertragung
ist schwierig und aufwendig. Durch die erfindungsgemäße
Synchronisierung der Dithersignale wird dagegen die Ursache der Schwebung,
nämlich ein Auseinanderdriften der Ditherfrequenzen, wirkungsvoll
unterdrückt.
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Das
Verfahren ist gegenüber einer Signalerzeugung vorteilhaft,
bei der die Frequenz- und Dithersignale für jedes Ventil
vollständig unabhängig von den anderen Ventilen
erzeugt werden. Vorteile ergeben sich aber auch gegenüber
einer zentralen Generierung der Dithersignale. So kann die Erzeugung des
Dithersignals und des Frequenzsignals in die Ventilelektronik eines
jeden Ventils integriert werden und das Ventil über eine
einfache Schnittstelle bzw. einen Feldbus angesteuert werden. Der
Steuerblock kann wesentlich einfacher konfiguriert und erweitert werden.
Zudem muss bei der zentralen Generierung darauf geachtet werden,
dass sich die Laufzeiten des Dithersignals zu den jeweiligen Ventilen
nicht unterscheiden.
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Falls
das Signal zur Synchronisierung der Dithersignale aufgrund eines
Kommandos von einem externen Steuergerät erzeugt wird,
vereinfacht sich die Steuerung der einzelnen Ventilsteuerungen,
die nur passiv auf das Synchronisierungskommando warten brauchen
und dieses Kommando nicht auszulösen brauchen.
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Alternativ
wird das Signal zur Synchronisierung der Dithersignale von der Steuerung
eines der Ventile erzeugt. Diese Steuerung stellt einen Master hinsichtlich
des Dithertaktes dar. Dabei bedarf es keiner externen Steuerung.
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In
einer Ausführungsform werden das Frequenzsignal und das
Dithersignal für das erste Ventil von einem ersten Quarz
und das Frequenzsignal und das Dithersignal für das zweite
Ventil von einem zweiten Quarz erzeugt. Quarze stellen generell
Taktsignale mit sehr präzise Frequenzen zur Verfügung und
sind daher besonders als Taktgeber für das Frequenzsignal
und das Dithersignal geeignet.
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Durch Ändern
der Frequenz der Dithersignale auf eine Frequenz f3, f3 ≠ f2,
während der Synchronisierung der Dithersignale erfolgt
die Synchronisierung recht schnell, ohne dass der Taktgrad des Dithersignals
verändert werden muss. Falls dagegen der Taktgrad des Dithersignals
verändert würde, würde sich der Schieber
des Ventils für eine längere Zeit aus seiner Mittellage
wegbewegen.
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Eine
nach Empfang des Synchronisierungssignals ausgeführte Anpassung
der Phase eines Dithersignals kann eine sehr schnelle Korrektur,
jedoch unter Umständen eine merkliche Beeinflussung der
angesteuerten Verbraucher bewirken.
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Falls
die Synchronisierung der Dithersignale in Abständen erfolgt,
die einem Vielfachen der Ditherfrequenz f2 entsprechen, ist gewährleistet,
dass die Synchronisation jeweils bei ähnlichen Phasenlagen des
Dithersignals erfolgt. Damit dauert die Synchronisierung jeweils
in etwa gleich lang. Das Vielfache beträgt beispielsweise
1000, so dass bei einer üblichen Ditherperiode von 7 Millisekunden
etwa alle 7 Sekunden die Dithersignale synchronisiert werden. Vorzugsweise
werden diese Synchronisationsabstände in Abhängigkeit
von einem toleranzbedingten Frequenzunterschied der verwendeten
Quarze vorgegeben. Die Synchronisationsabstände liegen zweckmäßiger
Weise unterhalb einer durch den Frequenzunterschied bestimmten Schwebungsperiodendauer.
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In
einer Ausführungsform wird erst die Phasenlage des Dithersignals
festgestellt und dann entschieden, ob eine Frequenz f3 > f2 oder eine Frequenz
f3 < f2 eingestellt
wird. Somit kann entschieden werden, ob durch eine Verlängerung
oder eine Verkürzung der Periodendauer das Dithersignal
am schnellsten synchronisiert wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform werden die Ventile so synchronisiert,
dass die Dithersignale jeweils zueinander Phasenabstände
p = 360°/A haben, und A die Anzahl der Ventile ist. Damit
werden die Ventile möglichst gleichmäßig
zeitversetzt mit dem Dithersignal beaufschlagt, wodurch es weniger gegenseitige
Beeinflussungen durch die gemeinsame Steuerölversorgung
der Ventile gibt.
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Die
Erfindung stellt auch einen Steuerblock mit einer Vielzahl von Ventilen
bereit. Der Steuerblock weist eine erste Schaltung zur Erzeugung
eines ersten Ansteuersignals zum Ansteuern eines ersten Ventils
und eine zweite Schaltung zur Erzeugung eines zweiten Ansteuersignals
zum Ansteuern eines zweiten Ventils auf. Jeweils die erste Schaltung
und die zweite Schaltung haben jeweils einen ersten Signalgenerator
zum Erzeugen eines pulsweitenmodulierten Frequenzsignals der Frequenz
f1 und einen zweiten Signalgenerator zum Erzeugen eines Dithersignals
der Frequenz f2. Dabei gilt f1 > f2.
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Ein
Modulator dient zum Modulieren des Taktgrades des Frequenzsignals
mit dem Dithersignal und zum Ausgeben des jeweils des ersten Ansteuersignals
und des zweiten Ansteuersignals. Die Dithersignale des ersten und
des zweiten Ventils werden in zeitlichen Abständen miteinander
synchronisiert.
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Die
erste Schaltung und die zweite Schaltung bilden jeweils lokale Taktgeber
für ein Ventil. Das lokale Vorsehen des Taktgebers hat
den Vorteil, dass die Laufzeiten von der Sig nalgenerierung zum Ventil
klein sind, so dass Laufzeitvariationen nicht beachtet zu werden
brauchen. Zudem ist die Erzeugung des Dithersignals und des Frequenzsignals
in die Ventilelektronik eines jeden Ventils integriert, so dass das
Ventil über eine einfache Schnittstelle bzw. einen Feldbus
angesteuert werden kann. Der Steuerblock kann wesentlich einfacher
konfiguriert und erweitert werden.
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Durch
die Synchronisierung wird vermieden, dass eine Schwebung, die durch
unterschiedliche Dithersignale erzeugt wird, die angesteuerten Verbraucher
ebenfalls zu Schwingungen anregt.
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Vorzugsweise
erhalten die erste Schaltung und die zweite Schaltung jeweils einen
Quarz, damit sie eine möglichst stabile Grundfrequenz für
den ersten und den zweiten Signalgeneratoren bereitstellen. Besonders
geeignet ist die Erfindung für Steuerblöcke, deren
Ventile von einer gemeinsamen Ölversorgung versorgt werden.
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Vorzugsweise
sind zumindest in einer der Schaltungen, z. B. in der zweiten Schaltung
Mittel zum Empfang eines Synchronisationssignals (K) vorhanden sowie
mit diesen in Wirkverbindung stehende Mittel zur Beeinflussung von
Phase bzw. Frequenz des Dithersignals (S2). Die Ventilelektronik, welche
ein Ausführungsbeispiel für die Schaltung darstellt,
besitzt z. B. einen Mikrokontroller. Dessen Kommunikationsschnittstelle
sorgt für den Empfang des Synchronisationssignals. Weiter
legt der Mikrokontroller die benötigte Synchronisationsmaßnahme fest
und steuert die Erzeugung des Dithersignals entsprechend.
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Bei
Steuerblöcken, die Ventilblöcke mit jeweils einem
Vorsteuerventil und einem von dem Vorsteuerventil angesteuerten
Hauptventil aufweisen, wird das Vorsteuerventil von dem jeweiligen
Ansteuersignal angesteuert.
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Eine
Synchronisierungsschaltung dient zum Erzeugen eines Kommandos zum
Synchronisieren und in einer Ausführungsform wird diese
Synchronisierungsschaltung in der ersten Schaltung oder in der zweiten
Schaltung vorgesehen ist. Dabei dient die erste Schaltung als Master
für die Ditherfrequenz der zweiten Schaltung. Das heißt,
dass an Stelle einer zentralen Synchronisierungsschaltung die Ventilelektronik
eines der Ventile die Aufgabe übernimmt, die Synchronisationssignale
bereitzustellen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen
Steuerblocks in einer mobilen Arbeitsmaschine wie einem Bagger oder
einem landwirtschaftlichen Ar beitsgerät wie einem Traktor. Durch
die Verwendung des Steuerblocks werden die unerwünschten
Schwebungen in den mobilen Arbeitsmaschinen verhindert.
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Die
Erfindung wird nun mittels eines Ausführungsbeispiels,
das in den Figuren dargestellt ist, erläutert. Dabei zeigt
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1 eine
Steuervorrichtung für eine Vielzahl von Ventilen,
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2 Details
der Vorrichtung nach 1,
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3 Ansteuersignale
für Ventile der Vorrichtung nach 1,
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4 Signalverläufe
der Ansteuersignale aus 3.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine Vorrichtung 1 zum
Ansteuern einer Vielzahl von Ventilen. Sie weist ein Steuergerät 2 sowie
einen Steuerblock 3 auf. Der Steuerblock 3 weist
einen ersten Ventilblock 5, einen zweiten Ventilblock 6,
einen dritten Ventilblock 7, einen vierten Ventilblock 8 sowie ein
Druckminderventil 4 auf. Die Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 sind
jeweils in scheibenförmigen Ventilgehäusen, die
nebeneinander angebracht sind, untergebracht. Die Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 werden
aufgrund Ihrer baulichen Gestaltung oft auch als Ventilscheiben
bezeichnet. Der beschriebene Aufbau ist typisch für hydraulische
Steuerblöcke in mobilen Arbeitsmaschinen.
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In
jedem der Ventilgehäuse der Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 sind,
in der 1 auf der linken Seite der Ventilgehäuse
eingezeichnet, jeweils eine Digitalelektronik 27 sowie
ein Vorsteuerventil 24 vorgesehen. Die Digitalelektronik 27 ist über
den CAN (Controller Area Network)-Bus 10 mit dem Steuergerät 2 verbunden.
Das Steuergerät 2 ist zudem mit dem Druckminderventil 4 über
die elektrischen Leitungen 9 verbunden. Das einzelne Druckminderventil 4 versorgt
die Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 mit
dem Steueröldruck, so dass alle Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 gemeinsam
an eine Steuerölversorgung angeschlossen sind.
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2 zeigt
Details des Ventilblocks 5 im Querschnitt, wobei zu beachten
ist, dass in dem Steuerblock 3 die Ventilblöcke 6, 7 und 8 jeweils
wie der Ventilblock 5 aufgebaut sind. Der Ventilblock 5 enthält
die Digitalelektronik 27, das Vorsteuerventil 24,
den Steuerkolben 23, die Rückstellfeder 22 sowie den
Ventilschieber 21. Der Steuerkolben 23, die Rückstellfeder 22 und
der Ventilschieber 21 sind Teil des Hauptventils, das von
dem Vorsteuerventil 24 hydraulisch angesteuert wird.
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Die
Digitalelektronik 27 empfängt von dem CAN-Bus 10 Kommandos
und steuert das elektrohydraulische Vorsteuerventil 24 über
die elektrische Verbindungsleitung 28 an. Das Vorsteuerventil 24 steuert
den Stellkolben 23 über die Ölzufuhrleitung 29 und
die Ölrücklaufleitung 30 hydraulisch
an, so dass dieser zusammen mit dem Ventilschieber 21 nach
rechts oder links bewegt wird.
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3 zeigt
die Erzeugung der Ansteuersignale für die Vorsteuerventile 24.
Das Vorsteuerventil 24 des Ventilblocks 5 ist
hier mit V1 bezeichnet, während das Vorsteuerventil 24 des
Ventilblocks 6 mit V2 bezeichnet ist. Diese werden jeweils
mittels der elektrischen Signale AS1 für das Vorsteuerventil
V1 und AS2 für das Vorsteuerventil V2 angesteuert. Die
Generierung der Ansteuersignale AS1 und AS2 erfolgt in der Digitalelektronik 275 des
Ventilblocks 5 und der Digitalelektronik 276 des
Ventilblocks 6. Die Digitalelektronik 275 des
Ventilblocks 5 weist einen ersten Signalgenerator 51 und
einen zweiten Signalgenerator 52 auf, die jeweils von einem
ersten Quarz Q1 angesteuert werden.
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Der
erste Signalgenerator 51 gibt ein Frequenzsignal S1 aus,
während der zweite Signalgenerator 52 ein Dithersignal
S2 ausgibt. Diese beiden Signale S1 und S2 werden in dem Modulator 53 zusammengeführt
und als erstes Ansteuersignal AS1 von dem Modulator 53 ausgegeben.
Der erste Signalgenerator 51 gibt ein Pulsweiten-moduliertes
Frequenzsignal S1 mit einer Frequenz f1 von 2 oder 8 kHz aus, während
der zweite Signalgenerator 52 das rechteckförmige
Dithersignal S2 mit einer Frequenz f2 = 140 Hz erzeugt. Die Signalgeneratoren 51 und 52 erhalten
ein Taktsignal mit einer festen Frequenz von dem Quarz Q1, um daraus
durch Teilen der festen Frequenz die Signale S1 und S2 zu generieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform empfängt der zweite
Signalgenerator 52 sein Taktsignal nicht direkt von dem
Quarz Q1, sondern von dem ersten Signalgenerator 51, um
daraus mittels Teilens der Frequenz f1 des Frequenzsignals S1 das
Dithersignal S2 zu erzeugen.
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Die
zweite Digitalelektronik 276 weist ebenfalls einen ersten
Signalgenerator 61, einen zweiten Signalgenerator 62,
einen zweiten Quarz Q2 und einen Modulator 63 auf. Zu beachten
ist, dass die ersten Signalgeneratoren 51 und 61 zueinander
baugleich sind, was genauso für die zweiten Signalgeneratoren 52 und 62,
den ersten und den zweiten Quarz Q1 und Q2 sowie die Modulatoren 53 und 63 gilt.
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Wegen
der Baugleichheit der Elemente müssten das erste Ansteuersignal
AS1 und das zweite Ansteuersignal AS2 eigentlich bezüglich
Frequenz, Amplitude, Phase und Taktgrad gleich sein. Da der erste
Quarz Q1 und der zweite Quarz Q2 als eigenständige Frequenzgeneratoren
geringfügige herstellungsbedingte Abweichungen voneinander haben,
kann dies zu Unterschieden des ersten Ansteuersignals AS1 zu dem
zweiten Ansteuersignal AS2 führen. Es wird davon ausgegangen,
dass dadurch der gemeinsame Vorsteueröldruck des Steuerblocks
zu Schwingungen angeregt wird. Dies wiederum verursacht eine niederfrequente
Schwingung im Ölstrom der durch die Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 angesteuerten
Verbraucher im Frequenzbereich von 0,1 Hertz bis 0,001 Hertz.
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Eine
solche Schwingung, die auch als Schwebung bezeichnet wird, ist entweder
gar nicht ausregelbar oder nur sehr schwer ausregelbar. Bei einem
hohen Verstärkungsfaktor der Steuerkette ist die Schwebung
auch am Verbraucher sichtbar. Beispielsweise tritt bei einem hydraulisch
angetriebenen Gebläse eine unbeabsichtigte Variation der
eingestellten Drehzahl auf.
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Der
Tastgrad des Ansteuersignals AS1 gibt an, ob und wie weit der Hauptschieber,
der von dem ersten Ventil V1 angesteuert wird, von einer Mittellage
wegbewegt wird. Beispielsweise bleibt bei einem Tastgrad von 50%
der Hauptschieber in einer Mittellage. Bei einem Tastgrad von 60%
wird er in eine erste Richtung und bei einem Tastgrad von 40% in
eine zweite Richtung verschoben.
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Um
die Haftreibung zu verringern, wird in dem Modulator 53 der
Tastgrad des ersten Ansteuersignals AS1 mit Hilfe des Dithersignals
S2 variiert. Das Dithersignal S2 ist ein digitales, binäres
Signal, das entweder den Wert 1 oder den Wert 0 hat. Bei dem Wert
0 wird der Tastgrad um einige Prozent verringert und bei einem Wert
1 wird der Tastgrad um den gleichen Betrag erhöht.
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Beispielsweise
hat das Frequenzsignal S1 einen Taktgrad von 50 Prozent, damit der
Hauptventilschieber in einer Mittelposition bleibt. Das Dithersignal
S2 ist ein periodisches Signal, das für eine halbe Taktperiode
T auf den Wert 1 und anschließend eine halbe Taktperiode
T den Wert 0 hat. Die Periodendauer T ergibt sich aus dem Kehrwert
der Frequenz f2, die in diesem Beispiel bei 140 Hz liegt.
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Im
Modulator 53 wird der Taktgrad des Frequenzsignals S1 mittels
des Dithersignals S2 moduliert. Ist der Wert des Dithersignals 1,
wird der Taktgrad des ausgegebenen Ansteuersignals AS1 auf 52% gesetzt,
wogegen der Taktgrad auf 48% eingestellt wird, wenn das Dithersignal
S2 den Wert 0 aufweist. Das so modulierte Ansteuersignal AS1 bewirkt,
dass der Hauptschieber um die Mittellage schwingt.
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Um
die gegenseitige Beeinflussung der Ventilblöcke 5 und 6 durch
das Auseinanderdriften der Ansteuersignale AS1 und AS2 zu verhindern,
werden die Dithersignale von Zeit zu Zeit synchronisiert. Dazu wird über
den CAN-Bus 10 ein entsprechendes Kommando K an die zweiten
Signalgeneratoren 52 und 62 ausgegeben.
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4 zeigt
die Signalverläufe der Signale nach 3 über
der Zeit. Dabei ist im oberen Diagramm die Aktivität auf
dem CAN-Bus 10 gezeigt. Das zweite Diagramm zeigt den Signalverlauf
des Dithersignals S2 des ersten Ventilblocks 5, das dritte Diagramm
den Signalverlauf des Dithersignals S2 des zweiten Ventilblocks 6 und
das vierte Diagramm den entsprechenden Signalverlauf in dem dritten Ventilblock 7.
In dem Zeitraum von 0 bis t1 sind die Dithersignale S2 der Ventilblöcke 5, 6, 7 zueinander nicht
synchron, weil die Dithersignale S2 seit längerer Zeit
separat generiert wurden.
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Über
den CAN-Bus 10 wird ein Kommando K an die zweiten Signalgeneratoren
ausgegeben, das zum Zeitpunkt t1 von allen zweiten Signalgeneratoren
empfangen und dekodiert ist.
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Anschließend
wird in jedem zweiten Signalgenerator festgestellt, wie die Phasenlage
des Dithersignals in Bezug zum Synchronisierungssignal ist. Die
Taktperiode T eines jeden Dithersignals ist in n gleichlange Zeitabschnitte
unterteilt, wobei n eine natürliche Zahl größer
1 ist. Die Position innerhalb der Ditherperiode T wird durch den
Zählerstand eines periodischen Zählers gekennzeichnet.
Dazu läuft in jedem zweiten Signalgenerator 52 und 62 während jeder
Periode T ein Zähler mit, der angibt, in welchem Schritt 1 bis
n sich das Dithersignal S2 gerade befindet.
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Zum
Zeitpunkt t1 ist das Kommando K vom CAN-Bus 10 empfangen
und in den jeweiligen zweiten Signalgeneratoren dekodiert. Der aktuelle
Zählerstand zum Zeitpunkt t1 wird abgespeichert. In dem Ausführungsbeispiel
wurde n zu 12 gewählt. Die Zähler für
die Ventil blocke 5, 6 und 7 stehen auf 10, 1 bzw. 3.
Jede Ventilelektronik nimmt nun eine Änderung seiner Ditherfrequenz
nach Maßgabe der festgestellten Abweichung vor.
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Der
zweite Signalgenerator 62 des Ventilblocks 6 braucht
nicht mehr zu synchronisiert werden, weil sein Zähler zum
Zeitpunkt t1 auf 1 steht. Bei dem Dithersignal S2 des Ventilblocks 5 wird
festgestellt, dass durch eine Verkürzung der Ditherperiode schneller
als durch eine Verlängerung der Ditherperiode synchronisiert
wird. Folglich wird in dem Zeitraum von t1 bis t2 die Periodendauer
des Dithersignals verkürzt.
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In 4 sind
mit gestrichelten Linien das Dithersignal ohne Synchronisierung
und mit den durchgezogenen Linien das Dithersignal mit Synchronisierung
eingezeichnet.
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Im
Ventilblock 7 wird dagegen die Periode des Dithersignals
S2 verlängert, bis das Dithersignal S2 synchronisiert ist.
Dies ist im vorliegenden Beispiel zum Zeitpunkt t2 = t1 + 3·1/f2
der Fall. Ab diesen Zeitpunkt t2 sind die Dithersignale S2 der Ventilblöcke 5, 6 und 7 jeweils
wieder synchronisiert. Ab t2 kehren die zweiten Signalgeneratoren
wieder zu der ursprünglichen Frequenz f2 zurück.
In jedem zweiten Signalgenerator wird nun die Phasenlage des Dithersignals
nach der Synchronisierung in Bezug zu der Phasenlage vor dem Zeitpunkt
t1 abgespeichert. Die so gebildete Phasendifferenz wird bei den
folgenden Perioden des Dithersignals berücksichtigt.
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Zu
beachten ist, dass die Synchronisierung in so kurzen Abständen
durchgeführt wird, dass die Phasenunterschiede der Dithersignale
nicht zu groß werden. Die in 4 gezeigten
Phasenunterschiede der Dithersignale S2 sind zur Veranschaulichung
relativ groß gewählt.
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Synchronisation
bedeutet entweder, dass entweder die Dithersignale jeweils zueinander
vordefinierte Phasenunterschiede haben oder dass bei allen Ventilen
die Dithersignale gleichphasig eingestellt werden, mit anderen Worten
die Phasen aller Dithersignale gleich sind.
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Falls
ein Phasenunterschied gewünscht wird, ist dieser vorteilhafter
Weise so zu wählen, dass die Phasen der Dithersignale S2
für die einzelnen Ventilblöcke 5, 6, 7 und 8 gleichmäßig
auf eine Ditherperiode vereilt werden. Dies bedeutet, dass der Phasenversatz
abhängig von der Anzahl der Ventile, die im Betrieb sind,
eingestellt wird. Falls der Steuerblock 3 zwei Ventilblöcke 5 und 6 aufweist,
wird der Phasenversatz der Dithersignale S2 zu 180° eingestellt,
d. h. das Dithersignal S2 des Ventilblocks 5 ist 180° phasenversetzt
zum Dithersignal S2 des Ventilblocks 6.
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Bei
drei Ventilen sind die Dithersignale von einem zum nächsten
Ventilblock jeweils um 120° zueinander phasenversetzt,
bei vier Ventilblöcken beträgt der Phasenversatz
von einem Ventilblock zum nächsten dann 90°. Der
Phasenversatz wird in jedem zweiten Signalgenerator 52 oder 62 abgespeichert. Dieser
gibt an, wie der Phasenunterschied zu einem externen Takt ist. Der
Phasenversatz von einem Ventilblock zum nächsten Ventilblock
wird somit im Allgemeinen gemäß der Rechenvorschrift
360°/A ausgerechnet, wobei A die Anzahl der Ventilblöcke
ist. Es versteht sich, dass das vorgeschlagene Verfahren auch für
Ventilblöcke verwendet werden kann, in dem nicht ein Vorsteuerventil
und ein Hauptventil, sondern ein direkt gesteuertes elektrohydraulisches
Ventil vorgesehen ist.
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Das
Kommando K auf dem CAN-Bus 10 muss nicht notwendigerweise
synchron zur Ditherperiode oder zu einem Vielfachen der Ditherperiode sein.
Die Abstände zwischen den Abständen können variieren.
Es sind auch Lösungen möglich, bei denen das Master-Dithersignal
oder ein Synchronisationssignal mit Zeitstempel verwendet werden.
Beim Master-Dithersignal gibt die Digitalelektronik 27 einer
der Ventilblöcke an die Digitalelektroniken 27 der
anderen Ventilblöcke das Kommando K zum Synchronisieren.
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In 4 ist
gezeigt, dass die Verlängerung bzw. die Verkürzung
der Periodendauer des Dithersignals S2 vorzugsweise symmetrisch
erfolgt. Symmetrie bedeutet hier, dass auch während der
Synchronisationsphase t1 bis t2 das Dithersignal insgesamt genauso
lang auf dem hohen Pegel 1 wie auf dem niedrigen Pegel 0 sein soll,
damit ein möglichst kleiner Einfluss auf den Ölstrom
erfolgt. Außerdem soll die Veränderung der Periodendauer
so klein gewählt werden, dass die Ditherfrequenz sich nur
in einem für das Ventil zulässigen Bereich verändert.
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Für
die Synchronisation sind keine zusätzlichen Maßnahmen
in den Ventilen oder in der Elektronik-Hardware erforderlich. Es
ist nur eine für alle Ventile gültige Botschaft
auf dem seriellen Bus notwendig. Diese muss so häufig erfolgen,
dass die ungewollten Phasenverschiebungen der Dithersignale S2 rechtzeitig
korrigiert werden und sich keine Schwebung ausbilden kann. Die Synchronisationsabstände werden
also zweckmäßiger Weise unterhalb der Periodendauer
der Schwebung gewählt. Die Schwebungsfrequenz kann aus
der Fertigungstoleranz der verwendeten Quarze ermittelt werden.
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- 1
- Vorrichtung
für Ventilsteuerung
- 2
- Steuergerät
- 3
- Steuerblock
- 4
- Druckminderventil
- 5
- erster
Ventilblock
- 6
- zweiter
Ventilblock
- 7
- dritter
Ventilblock
- 8
- vierter
Ventilblock
- 9
- elektrische
Verbindung
- 10
- CAN-Bus
- 21
- Ventilschieber
- 22
- Rückstellfeder
- 23
- Stellkolben
- 24
- Vorsteuerventil
- 27
- Digitalelektronik
- 28
- elektrische
Verbindung
- 29
- Steuerölzufuhr
- 30
- Steuerölrücklauf
- 51
- erster
Signalgenerator
- 52
- zweiter
Signalgenerator
- 53
- Modulator
- 61
- erster
Signalgenerator
- 62
- zweiter
Signalgenerator
- 63
- Modulator
- Q1
- erster
Quarz
- Q2
- zweiter
Quarz
- V1
- erstes
Ventil
- V2
- zweites
Ventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004048706 [0001, 0003]