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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Heftvorrichtung
zum Heften von Folien in einem Folienstapel sowie eine Zusammentragmaschine
für Folien.
Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung von Sicherheits-
und/oder Wertdokumenten einsetzbar.
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Zusammentragmaschinen
werden beispielsweise in der grafischen Technik und insbesondere
im Druckwesen verwendet. Derartige Maschinen dienen dazu, gedruckte
und gegebenenfalls nummerierte Bogen oder Bogenteile in die für die einzelnen
Druckexemplare richtige Reihenfolge zu bringen und zu stapeln. Sie
werden u. a. zur Herstellung von Broschüren oder von Präsentationsunterlagen
in einer Kleinauflage, etwa im Bürobereich,
oder auch in der Buchbinderei zur Bearbeitung von Großauflagen
im Produktionsbereich eingesetzt.
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In
der Druckindustrie dienen Zusammentragmaschinen dazu, die gefalzten
Druckbogen lose in einem Buchblock zusammenzuführen. Danach werden die Falzbogen
an Fuß und
Bund durch Vibration ausgerichtet. Anschließend werden die Buchblocks
zwischen zwei Transportklammern mit dem Bund nach unten eingeklemmt.
Erst nach dem Abfräsen
des nach unten herausstehenden Bundes und Bearbeiten der Frässtelle
werden die einzelnen Buchseiten durch Kleben miteinander verbunden.
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Zur
Herstellung von Laminaten, beispielsweise bei der Herstellung von
Sicherheits- und/oder Wertdokumenten, insbesondere von Personalausweisen,
Reisepässen,
ID-Karten, Zugangskontrollausweisen, Visa, Steuerzeichen, Tickets,
Führerscheinen,
Kreditkarten, beliebigen Chipkarten und Haftetiketten, etwa in der
Produktsicherung, werden die einzelnen Folien, aus denen die Laminate
bestehen, zusammengestellt, indem mehrere unterschiedliche Papier- und/oder Kunststofffolienlagen übereinander
gestapelt und dann anschließend
an einzelnen Stellen lokal verschweißt. Dadurch können die
Laminatlagen nicht mehr gegeneinander verrutschen. Danach werden
die Laminatlagen ganzflächig
miteinander verschweißt
(laminiert).
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Allerdings
hat diese Art und Weise der Stapelung und Laminierung erhebliche
Nachteile, da sich die Laminatlagen insbesondere dann, wenn es sich
um thermoplastische Kunststofffolien handelt, die beim Verschweißen zumindest
teilweise anschmelzen, im Bereich der Schweißpunkte lokal verziehen, denn
die thermische Belastung führt
zu einer zumindest teilweise irreversiblen thermischen Längenänderung
des Folienmaterials. Beispielsweise wird festgestellt, dass die
fertig gestellten Laminate im Bereich der Heftpunkte Wellen bilden.
Wenn die Heftpunkte zu stark, zu fest und/oder zu dick sind, können Verzerrungen
entstehen, die nicht unbedingt in Form einer (gleichmäßigen) Wellenform
ausgeprägt
sein müssen.
Dies hat zur Folge, dass die Qualität von Sicherheitsmerkmalen
in dem zu bildenden Sicherheits- und/oder Wertdokument, die aus
sehr feinen Strukturen bestehen und die gegebenenfalls eine dreidimensionale
Ausdehnung in dem Dokument haben, erheblich beeinträchtigt werden
kann, weil die nötige
Maßhaltigkeit
des Materials unter diesen Bedingungen nicht mehr gewährleistet
ist. Andererseits können
die Laminatlagen auch nicht laminiert werden, ohne sie vorher punktweise
miteinander zu verbinden, da dies zu einer unkontrollierten Depositionierung
führen
würde.
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Von
daher liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, dass
die bisher bekannten Verfahren zum Herstellen von Sicherheits- und/oder Wertdokumenten
aus Laminatstapeln nicht geeignet sind, hochauflösende Sicherheitsmerkmale zu
bilden, so dass es wünschenswert
ist, ein Verfahren und eine zur Ausführung geeignete Vorrichtung
zu finden, mit denen die genannten Probleme gelöst werden können und mit denen es insbesondere
möglich
ist, hochauflösende
Sicherheitsmerkmale in Sicherheits- und/oder Wertdokumenten reproduzierbar und
mit vergleichsweise geringem Aufwand herzustellen.
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Unter
dem Begriff „Folie” ist, soweit
er in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, eine einzelne
Folie oder ein Folienstapel, der vorzugsweise bereits geheftet oder
laminiert ist, zu verstehen.
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Die
vorgenannten Probleme werden insbesondere durch ein Verfahren gelöst, dass
zum Heften von Folien in einem Folienstapel dient und das folgende
Verfahrensschritte umfasst: (A) Bilden eines Sandwiches aus den
Folien, (B) Zusammenhalten des Sandwiches mit Klemmeinrichtungen
und (C) Heften der Folien unter Bildung eines gehefteten Folienstapels.
In erfindungsgemäßer Weise
wird hierzu jede zum bisher gebildeten gehefteten Folienstapel zusätzlich zugeführte Folie
an diesen separat angeheftet. Somit werden die einzelnen Folien
nacheinander an den Stapel geheftet.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die herkömmliche
Heftung durch die thermische Belastung des Laminatmaterials beim
lokalen Verschweißen
zu einem lateralen und/oder transversalen Verzug des Materials führt, so
dass die hoch auflösenden
Sicherheitsmerkmale ihre Funktion evtll. nicht mehr ausreichend
erfüllen
können.
Davon ausgehend besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, dass nicht das
gesamte durch Aufstapelung gebildete Folien-Sandwich in einem einzigen Schweißvorgang
geheftet wird, d. h. dass nicht eine Schweißstelle durch das gesamte Sandwich
hindurch gesetzt werden muss, sondern dass jede Folie nach dem Zuführen und
Auflegen auf einen bereits gehefteten Folienstapel mit diesem jeweils
separat verschweißt wird.
Somit muss immer nur eine einzelne Folie mit einer Folie oder mit
einem Folienstapel verschweißt werden.
Indem also nicht das gesamte Sandwich mit einer einzigen Schweißung für jede Schweißstelle
im Folienstapel mit relativ großem
Energieeintrag geheftet wird, sondern jede Folie an den bisher gebildeten Folienstapel
einzeln mit geringem Energieeintrag geheftet werden kann, tritt
der bisher evtll. beobachtete Verzug in den Folien nicht auf.
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Zwar
muss jede Folie dem Heftvorgang separat unterworfen werden, so dass
eine Vielzahl von sequenziellen Heftvorgängen durchgeführt wird.
Indem jedoch geeignete erfindungsgemäße Maßnahmen getroffen werden, kann
die Erfindung rationell realisiert werden.
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Hierzu
weist das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere folgende Verfahrensschritte auf:
- a.
Bereitstellen einer ersten Folie auf einer Halteeinrichtung in einer
Ausgangsposition in einer Zusammentragmaschine,
- b. Zuführen
und Auflegen einer weiteren Folie auf die erste Folie unter Bildung
eines Sandwiches,
- c. Zusammenhalten des Sandwiches mit an der Halteeinrichtung
angeordneten Klemmeinrichtungen,
- d. Heften der weiteren Folie auf die erste Folie mit an der
Halteeinrichtung angeordneten Schweißeinrichtungen unter Bildung
eines gehefteten Folienstapels und
- e. Befördern
des Sandwiches zu einer Zielposition in der Zusammentragmaschine,
- f. optional erneutes Durchführen
der Verfahrensschritte a.–e.,
mit der Maßgabe,
dass anstelle der ersten Folie der geheftete Folienstapel vorgesehen
ist.
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Zur
effizienten Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind vorzugsweise erfindungsgemäße Heftvorrichtungen
zum Heften der Folien in dem Folienstapel vorgesehen. Jede dieser
Vorrichtungen umfasst:
- a. eine Halteeinrichtung
für eine
erste Folie oder einen gehefteten Folienstapel,
- b. Klemmeinrichtungen an der Halteeinrichtung zum Zusammenhalten
eines aus der ersten Folie oder dem gehefteten Folienstapel und
einer weiteren darauf gelegten Folie gebildeten Sandwiches und
- c. Schweißeinrichtungen
zum Heften der weiteren Folie auf die erste Folie oder auf den gehefteten Folienstapel.
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Derartige
Heftvorrichtungen sind vorzugsweise Bestandteil einer erfindungsgemäßen Zusammentragmaschine
für Folien,
die insbesondere zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist. Diese Zusammentragmaschine umfasst:
- a.
mindestens eine erfindungsgemäße Heftvorrichtung
und
- b. jeweils einen der mindestens einen Heftvorrichtung zugeordneten
Anleger zum Zuführen
jeweils einer Folie zu der mindestens einen Heftvorrichtung und
Auflegen der zugeführten
Folie auf eine in der mindestens einen Heftvorrichtung gehaltene
erste Folie oder auf einen in der mindestens einen Heftvorrichtung
gehaltenen gehefteten Folienstapel.
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Zur
effizienten Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind daher an jeder Halteeinrichtung, auf der eine erste Folie oder
ein bereits gehefteter Folienstapel gehalten wird, Klemmeinrichtungen
und Schweißeinrichtungen
vorgesehen. Dadurch kann die Heftung jeder einzelnen zugeführten Folie
separat ohne erheblichen Mehraufwand vorgenommen werden. Die Klemm-
und Schweißeinrichtungen
sind vorzugsweise neben den Halteeinrichtungen angeordnet und so
befestigt, dass sie zur Anpassung an unterschiedliche Formate der
Folien leicht verschoben werden können.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die Klemmeinrichtungen die Schweißeinrichtungen
umfassen, d. h. derartige kombinierte Klemm- und Schweißeinrichtungen
dienen gleichzeitig zum Klemmen und Verschweißen der Folien. Ganz besonders bevorzugt
sind die Klemmeinrichtun gen mit den Schweißeinrichtungen identisch. In
diesem Falle kann es sich beispielsweise um Heißklammern handeln.
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Alternativ
können
die Schweißeinrichtungen auch
zusätzlich
zu den Klemmeinrichtungen vorgesehen sein, d. h. es sind sowohl
Klemmeinrichtungen vorgesehen als auch Schweißeinrichtungen (mechanische
Klammern mit Schweißvorrichtung).
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Die
Klemmeinrichtungen und die Schweißeinrichtungen bzw. deren Kombination
sind vorzugsweise Klammern, die an der Halteeinrichtung befestigt
sind. Für
den Fall rechteckiger Folien bzw. Folienstapel sind vorzugsweise
vier derartige Klammern vorgesehen und zwar beispielsweise jeweils
zwei Klammern an den beiden einander gegenüber liegenden Querseiten der
Folie bzw. des Folienstapels. Allerdings kann je nach Folienart-
und -dicke evtll. auch nur ein Schweißpunkt an einem Folienstapel ausreichen.
Für den
Fall, dass die Klemmeinrichtungen die Schweißeinrichtungen umfassen (sie
enthalten) oder die Klemmeinrichtungen mit den Schweißeinrichtungen
identisch sind, d. h. es sich um kombinierte Klemm- und Schweißeinrichtungen
handelt, sind die Klemmeinrichtungen so ausgebildet, dass mit ihnen
Schweißverbindungen
in den Folien erzeugt werden können.
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Die
Schweißeinrichtungen
oder kombinierten Klemm- und Schweißeinrichtungen sind vorzugsweise
so ausgebildet, dass dem Sandwich Energie, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend Wärme,
Ultraschall und Hochfrequenz, zugeführt werden kann. Entweder eine
der vorgenannten Energieformen allein oder zwei oder alle drei dieser
Energieformen können
mit einer Schweißeinrichtung
auf das Sandwich übertragen
werden. Die Energiezufuhr ist an den einzelnen Arbeitsstationen
vorzugsweise individuell steuerbar. Je nach Materialbeschaffenheit
und Foliendicke ist eine individuelle Energiezufuhr notwendig, um
zu dicke oder zu starre Schweißpunkte zu
vermeiden.
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Eine
auf Wärmeeintrag
basierende Schweißeinrichtung
besteht im einfachsten Fall aus einem elektrisch beheizten Stift.
Dessen Temperatur sollte möglichst
konstant einstellbar sein. Für
den Fall, dass die Klemmeinrichtungen die Schweißeinrichtungen umfassen bzw.
mit diesen identisch sind, handelt es sich um Heißklammern.
Die Heißklammern
können
bevorzugt mit einem Fluorpolymer, beispielsweise Teflon® (Marke
von DuPont), beschichtet sein, um ein Festbacken auf der Folie zu
verhindern. Für
die Zufuhr von Ultraschallenergie kann insbesondere eine mit einer
Ultraschallquelle verbundene Sonotrode eingesetzt werden. Die Ultraschallquelle
ist vorzugsweise ein Piezokristall. Insbesondere eine Ultraschallzuführung ist
vorteilhaft, da diese mit geringer Energiezufuhr zu dem Laminat
auskommt. Dadurch wird eine besonders schonende Behandlung der Folien
erreicht, so dass eine Beeinträchtigung
von hoch auflösenden
Sicherheitsmerkmalen praktisch ausgeschlossen wird.
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Die
Klemmeinrichtungen können
auf unterschiedliche Art und Weise betätigt werden: Beispielsweise
können
die Klammern durch Federkraft die zum Halten der Folien oder gehefteten
Folienstapel erforderliche Kraft aufwenden. Alternativ können auch
elektronisch gesteuerte Klammern, die mittels Öl- oder Luftdruck betrieben
werden, verwendet werden.
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Die
Klemmeinrichtungen werden während der
Beförderung
in Verfahrensschritt e. mit dem Sandwich mitbefördert und halten das Sandwich
dabei zusammen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schweißeinrichtungen
während
der Beförderung
in Verfahrensschritt e. mit dem Sandwich mitbefördert werden und das Sandwich
dabei mit den Schweißeinrichtungen
geheftet wird. Dadurch wird gewährleistet,
dass die dem bereits gehefteten Folienstapel weiter zugeführte Folie
bereits während
der Beförderung
zu einer weiteren Halteeinrichtung in der Zusammentragmaschine an
den Folienstapel geheftet wird, ohne dass dazu eine separate Arbeitsstation
erforderlich ist. Schweißeinrichtungen
sind vorzugsweise an allen Halteeinrichtungen angeordnet, mit Ausnahme
der ersten Halteeinrichtung, die lediglich eine erste Folie hält.
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Die
Zusammentragmaschine kann in einer Ausführungsform der Erfindung einen
Rundtisch mit mehreren in einem Taktvorschub vorrückbaren
Halteeinrichtungen aufweisen. In diesem Falle werden die Folienstapel
auf einem Karussell befördert.
Alternativ kann die Zusammentragmaschine auch als umlaufendes Fördersystem
nach Art eines Kofferbandes mit Rundführung ausgebildet sein, das
aus starren Platten mit Vakuumdüsen
besteht. Dieses Fördersystem
besteht aus mehreren vorzugsweise wie Dachziegel überlappenden
Kreissegmentplatten mit jeweils darauf angeordneten Halteeinrichtungen
und läuft
ebenfalls in einem Taktvorschub um. Dem Folienstapel werden in diesen
Vorrichtungen mehrfach Folien zugeführt und jeweils sofort mit
dem Folienstapel über
Heftstellen verschweißt.
In diesen Fällen entspricht
die Beförderung
in Verfahrensschritt e. jeweils dem Taktvorschub der Halteeinrichtungen
auf dem Rundtisch bzw. dem Taktvorschub des umlaufenden plattenförmigen Fördersystems.
Die Anleger der Zusammentragmaschine sind im Abstand des Taktvorschubes
der Heftvorrichtungen an dem Rundtisch bzw. an dem umlaufenden Fördersystem
angeordnet.
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Die
Zusammentragmaschine kann alternativ auch ein Taktband mit mehreren
in einem Taktvorschub vorrückbaren
Halteeinrichtungen aufweisen. Das Taktband wird in einem Gestell
geführt.
In diesem Falle werden die Folienstapel auf einem longitudinalen
Weg befördert.
Dem Folienstapel werden dabei mehrfach Folien zugeführt und
jeweils sofort mit dem bereits gebildeten und gehefteten Folienstapel über Heftstellen
verschweißt.
In diesem Falle entspricht die Beförderung in Verfahrensschritt
e. jeweils dem Taktvorschub der Halteeinrichtungen auf dem Taktband.
Die Anleger der Zusammentragmaschine sind in dieser Ausführungsvariante
im Abstand des Taktvorschubes der Heftvorrichtungen an dem Taktband
angeordnet.
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Zur
effizienten Verfahrensführung
und einfachen technischen Realisierbarkeit können die Klemmeinrichtungen
und die Schweißeinrichtungen bzw.
die aus Klemm- und Schweißeinrichtungen kombinierten
Einrichtungen nach einem Fördertakt
in der Zusammentragmaschine mit Taktband von einer Ausgangsposition
zu einer benachbarten Zielposition wieder zur Ausgangsposition zurück befördert werden.
Dadurch bleiben diese Einrichtungen einer Halteeinrichtung zugeordnet
und können
nach der Rückführung sofort
die Bearbeitung eines weiteren Folienstapels übernehmen. Im Falle der Rundtisch-
oder umlaufenden Fördersystem-Variante
der Zusammentragmaschine sind die Klemm- und Schweißeinrichtungen
auf dem Rundtisch bzw. auf den Kreissegmentplatten des umlaufenden
Fördersystems
fest installiert und werden daher mit dem Taktvorschub in Drehrichtung
ohne Rückwärtsbewegung
kontinuierlich mitgenommen.
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Die
Halteeinrichtung einer Hefteinrichtung in der Zusammentragmaschine
weist zur Halterung der ersten Folie oder eines Folienstapels vorzugsweise eine
Vakuumeinrichtung, insbesondere eine Vakuumplatte, zum Ansaugen
und damit Fixieren der ersten Folie bzw. des Folienstapels auf.
Im Falle des Taktbandes kann der Folienstapel beispielsweise über ein
flächiges
Vakuumband und im Falle eines Rundtisches und des umlaufenden Fördersystems über Vakuumplatten
oder anderweitige Vakuumeinrichtungen auf dem Rundtisch oder auf
den Kreissegmentplatten fixiert werden. Derartige Vakuumeinrichtungen
weisen in herkömmlicher
Art und Weise bevorzugt eine Lochmatrix auf, an die ein Vakuum angelegt
werden kann, so dass eine Folie oder ein Folienstapel nach dem Auflegen
auf die Vakuumeinrichtung von dieser fest gehalten wird, ohne verrutschen
zu können.
Dadurch kann die Heftung der weiteren Folie auf einer ersten festgehaltenen
Folie oder auf einem festgehaltenen Folienstapel durchgeführt werden,
ohne dass befürchtet
zu werden braucht, dass eine einmal vorgenommene Justierung der
weiteren zugeführten
Folie relativ zu der ersten Folie oder zum bereits gehefteten Folienstapel
wieder verloren geht. Der Vakuumeinrichtung kann vorzugsweise ein
in üblicher
Art und Weise ausgebildetes Vakuumsystem zugeordnet sein, mit dem
dann, wenn eine Folie auf der Vakuumeinrichtung festgehalten werden soll,
Vakuum an die Lochmatrix angelegt werden kann, während die Lochmatrix dann,
wenn die Folie wieder freigegeben werden soll, mit Normaldruck oder
leichtem Überdruck
beaufschlagt werden kann.
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Zur
Zuführung
von Folien zu den einzelnen Stationen einer Zusammentragmaschine
kann vorgesehen sein, dass jeder Anleger ein Magazin zur Speicherung
von Folien aufweist. Somit können
Folien von dem Magazin eines Anlegers der Halteeinrichtung einzeln
zugeführt
werden, wo sie mit der dort befindlichen ersten Folie oder dem dort
befindlichen bereits gehefteten Folienstapel vereinigt werden. Das
Magazin kann beispielsweise auf dem Paternoster-Prinzip basieren,
um eine kontinuierliche (non-stop) Bestückung zu gewährleisten.
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Ferner
kann jeder Anleger einen Positioniertisch zum Ausrichten einer der
Folien aufweisen. Dadurch kann eine von dem Anleger der Halteeinrichtung
zugeführte
Folie zuvor exakt ausgerichtet werden. Der Positioniertisch ist
vorzugsweise so ausgebildet, dass die Folie sowohl in x- als auch in y-Richtung
(jeweils in der Horizontalen, d. h. in der Folienebene) ausgerichtet
und außerdem
insbesondere in derselben Ebene gedreht werden kann. Der Positioniertisch
umfasst vorzugsweise Sensoren, beispielsweise Lasertaster, Druckmarkensensoren
oder Sensoren zur Bogenkantenabfrage und zur Bogenpositionserkennung
(Passer- und Druckmarken). Ferner weist der Positioniertisch ebenso
wie die Halteeinrichtung einer Heftvorrichtung vorzugsweise eine
Vakuumeinrichtung, vorzugsweise eine Vakuumplatte, zum Ansaugen
der Folie auf. Diese Vakuumeinrichtung und deren Funktionsweise
können
ebenso wie die der Halteeinrichtung ausgebildet sein.
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Weiterhin
können
an dem Anleger Einrichtungen zum Reinigen und gegebenenfalls zur
Antistatik-Behandlung der Folien vorgesehen werden. Hierzu kann
beispielsweise eine Einrichtung zur Erzeugung einer Koronaentladung
vorgesehen sein.
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Des
Weiteren kann jeder Anleger Sensoren zur Überwachung der Funktionen des
Anlegers sowie der zugeführten
Folien aufweisen, beispielsweise um zu gewährleisten, dass die vorgesehenen
Folien (vertauschungssicher und positionsgenau) zu den Halteeinrichtungen
befördert
werden. Derartige Sensoren können
beispielsweise Passermarken- oder Druckmarkenleser sein oder auch
Sensoren, mit denen die Position von unbedruckten Produkten erkannt
wird (beispielsweise Druckmarkensensorik, Bogenkantenabfrage). Weiterhin
können
auch Sensoren vorgesehen sein, die bei integriertem Chip in einer
Folie den Stand des Chips bzw. der RFID-Antenne überprüfen. Auch an den Magazinen
können Sensoren
vorgesehen sein, beispielsweise um die Füllstandshöhe zu überwachen. Im Falle einer von den
Sensoren detektierten Fehlfunktion wird eine Fehlermeldung (Computeranzeige,
optisches, akustisches Signal) generiert. Gegebenenfalls wird der Prozess
unterbrochen.
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Für die Zuführung der
Folie aus einem Magazin zur Halteeinrichtung kann ferner vorgesehen sein,
dass jeder Anleger eine erste Linearführung mit Saugern, beispielsweise
Saugbalken, zum Transport der Folie vom Magazin zum Positioniertisch
und eine zweite Linearführung
mit Saugern, beispielsweise Saugbalken, zum Transport der Folie
vom Positioniertisch zu einer Hefteinrichtung aufweist.
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Für den Fall,
dass fehlerhaft mehr als eine Folie aus dem Magazin zum Positioniertisch
befördert
worden ist, können
ferner ein Ausschleusungsfach sowie eine Transporteinrichtung vom
Positioniertisch zu diesem Fach vorgesehen sein, um den fehlerhaft
beförderten
Folienstoß auszuschleusen.
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Die
genannten Aggregate der Anleger und der Heftvorrichtungen sind vorzugsweise
computergesteuert, d. h. die Funktionen des Magazins, der Linearführungen,
der Sauger an den Linearführungen, der
Vakuumeinrichtungen am Positioniertisch und an der Halteeinrichtung
sowie der Klemm- und Schweißeinrichtungen
werden durch eine zentrale Rechnersteuerung gesteuert und können über ein
Bedienpanel an der Maschine gesteuert werden.
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Die
Zusammentragmaschine kann ferner mindestens eine Stanzeinrichtung
auf dem Taktband, auf dem Rundtisch bzw. auf dem umlaufenden Fördersystem
aufweisen. An dieser Stanzeinrichtung kann der geheftete Folienstapel
einem Stanzvorgang unterworfen werden. Dadurch kann in den Arbeitsablauf
auch ein Stanzvorgang integriert werden, ohne dass die bereits gehefteten
Folienstapel aus der Zusammentragmaschine ausgeschleust werden müssten oder
ohne dass von außen
eingegriffen werden müsste.
Mit der Stanzeinrichtung werden Aussparungen in die Folienstapel
eingebracht, die in einem nachfolgenden Arbeitsschritt, insbesondere
bei der Laminierung, zu einer genauen Fixierung des gehefteten Folienstapels
in einer Kassette dienen. In der Zusammentragmaschine können mehrere
derartige Stanzeinrichtungen vorgesehen sein, um Aussparungen an
unterschiedlichen Stellen in unterschiedlich großen Folien bilden zu können. Hierzu
werden beispielsweise zunächst
Folien mit kleinerem Format vereinigt und die Aussparungen in diesen
kleineren Folien gebildet. Danach wird der daraus gebildete geheftete
Folienstapel mit Folien mit größerem Format vereinigt
und die Aussparungen in diesen größeren Folien gebildet.
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Schließlich weist
die Zusammentragmaschine vorzugsweise mindestens eine Ausschleuseinheit auf,
die im Falle eines Rundtisches oder eines umlaufenden Fördersystems
wie ein Anleger am Rundtisch bzw. an den Kreissegmentplatten angeordnet
ist, die gehefteten Folienstapel dort übernimmt und diese durch geeignete
Transportsysteme vom Rundtisch wegführt. Die Ausschleuseinheit
weist beispielsweise eine Linearführung mit Saugern, beispielsweise
mit einem Saugbalken, auf, die die fertig gestellten Folienstapel übernimmt
und in einem Magazin ablegt. Auch im Falle eines Taktbandes ist
die Ausschleuseinheit eine Übergabeeinheit,
etwa eine Linearführung
mit Saugern, beispielsweise Saugbalken, die die zum Ende des Taktbandes
gelangten Folienstapel dort aufnehmen und vom Taktband wegführen können. Die
gehefteten Folienstapel gelangen vorzugsweise in ein Magazin, wo
sie zwischengelagert werden, bevor sie zu weiteren Bearbeitungsstationen gelangen,
beispielsweise in eine Laminierpresse.
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Die
Zusammentragmaschine ist vorzugsweise modular aufgebaut, d. h. einzelne
Stationen am Taktband oder Rundtisch können mit Anlegern oder Stanzeinrichtungen
oder anderen Einrichtungen bestückt
werden. Die Modularität
schließt
außerdem ein,
dass die Kapazität
der Zusammentragmaschine durch Integrieren zusätzlicher Stationen, beispielsweise
weiterer Anleger, erhöht
wird. Eine Erhöhung der
Kapazität
kann beispielsweise ferner dadurch erreicht werden, dass nicht einzelne
Folien zu den Heftvorrichtungen zugeführt werden, sondern bereits
geheftete Folienstapel, etwa Stapel aus zwei Folien. Bereits geheftete
Folienstapel können
erfindungsgemäß hergestellt
werden.
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Die
Folien und Folienstapel können
insbesondere aus Kunststoff und/oder Papier bzw. einem daraus gebildeten
Verbund bestehen. Das Material der Folien kann beispielsweise Polycarbonat
(PC), thermoplastischer Kunststoff auf Polyurethanbasis (TPU), Polyethylenterephthalat
(PET), Polyethylen (PE), ein Verbund aus PC und TPU (PC/TPU/PC) oder
Papier, Pappe oder Gewebe oder ein Verbund aus einzelnen der vorgenannten
Materialien sein. Folien aus unterschiedlichen oder gleichen Materialien können bereits
zu einem Verbund miteinander verbunden sein (geheftet oder laminiert).
Aus den Folien werden typischerweise die eingangs genannten kartenförmigen Sicherheits-
und/oder Wertdokumente hergestellt. Hierzu werden die Folienstapel
vorzugsweise zunächst
in einem Mehrfachnutzen für
die Karten hergestellt und anschlie ßend, beispielsweise durch
Ausstanzen, vereinzelt. Grundsätzlich
können die
Karten natürlich
auch direkt ohne vorherige Bildung eines Mehrfachnutzens hergestellt
werden. Die Karten können
in beliebigen Formaten hergestellt werden, beispielsweise ID1-Chipkarten,
TP2, ID3.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert, wobei die dargestellten
Ausführungsformen
nicht dazu dienen, den Schutz der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele
zu beschränken.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Zusammentragmaschine mit Rundtisch
in Draufsicht;
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Zusammentragmaschine mit umlaufendem Fördersystem
mit Kreissegmentplatten in Draufsicht;
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Zusammentragmaschine mit Taktband
in Draufsicht;
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines Details der Zusammentragmaschine
mit Rundtisch oder mit umlaufendem Fördersystem in einer Seitenansicht;
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5 zeigt
eine schematische Darstellung eines Paars von Heißklammern
auf einer Vakuumplatte in Seitenansicht;
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6 zeigt
eine mechanische Klammer an einer Halteeinrichtung schematisch in
einer Seitenansicht;
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Heftvorrichtung mit zugeordnetem
Anleger in einer Seitenansicht;
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7a zeigt
eine schematische Darstellung eines Positioniertisches in Draufsicht;
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8 zeigt
eine schematische Darstellung eines Anlegers mit Magazin in einer
Seitenansicht;
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9 zeigt
ein Detail eines Anlegers schematisch in einer Seitenansicht;
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10 zeigt
in schematischer Darstellung ein Stanzwerkzeug in einer Querschnittsansicht;
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11 zeigt
das durch Stanzen erzeugte Lochraster in einem Folienstapel in Draufsicht.
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In
den Figuren beziffern gleiche Bezugsziffern gleiche Elemente.
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In
den 1, 2 und 3 sind Zusammentragmaschinen
schematisch dargestellt, in 1 eine Zusammentragmaschine
mit Rundtisch, in 2 eine Zusammentragmaschine
mit umlaufen dem Fördersystem
aus Kreissegmentplatten und in 3 eine Zusammentragmaschine
mit Taktband.
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Die
Zusammentragmaschine 10 gemäß 1 weist
einen Rundtisch 11 auf, auf dem sich zwölf Stationen befinden. Die
Grundmaschine besteht aus einem massiven schwingungsarmen Maschinengestell,
beispielsweise aus einem aus Vierkantrohren verschweißten Gestell.
Der Rundtisch wird von diesem Gestell gehalten und besteht aus Aluminium.
Der Rundtisch dreht sich in Pfeilrichtung 14 taktweise
um einen bestimmten Winkelbetrag, der dem Winkelabstand von sich
in dem Rundtisch befindenden Halteeinrichtungen entspricht. Auf
dem Rundtisch sind zwölf
Halteeinrichtungen für
die Folien-Sandwiches angeordnet. Somit beträgt eine Drehung pro Takt 30°. Jeder Maschinentakt
dauert bis zu 5 sec.
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Die
Halteeinrichtungen sind Vakuumplatten 12, auf denen die
Folien unverrückbar
fest gehalten werden. Hierzu wird an die Öffnungen in den Vakuumplatten
ein Vakuum angelegt, so dass die Folien fixiert werden.
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Am
Rundtisch
11 sind weiterhin Arbeitsstationen ➀, ➁, ➂,
...,
durch
entsprechende Vorrichtungen präzise
und genau ausgerichtet am Maschinengestell angedockt, nämlich Anleger
15,
Stanzeinrichtungen
16 und eine Ausschleuseinheit
17.
Mit den Anlegern
15 werden Folien zu den Vakuumplatten
12 zugeführt. Mit
den Stanzeinrichtungen
16 werden Aussparungen in den Folienstapeln
erzeugt, und die Ausschleuseinheit
17 dient zur Entnahme
des fertigen gehefteten Folienstapels vom Rundtisch
11.
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Eine
Vakuumplatte 12 und ein Anleger 15 oder eine Stanzeinrichtung 16 oder
eine Ausschleuseinheit 17 sind in 4 näher dargestellt.
Die Vakuumplatte 12 wird vom Maschinengestell 19 des Rundtisches
gehalten. Der Anleger 15 oder die Stanzeinrichtung oder
die Ausschleuseinheit ist über
eine Fixierung 13 ebenfalls am Maschinengestell 19 befestigt.
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Zum
Fixieren und Heften der Folienstapel werden vorzugsweise Heißklammern 100 verwendet. Grundsätzlich können auch
mechanische Klammern mit Schweißvorrichtung 110 wie
im Falle der Zusammentragmaschine 1 mit Taktband verwendet
werden.
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Mittels
des ersten Auslegers 15 an der Position ➀ wird
eine erste Folie zur Vakuumplatte 12 in der ersten Heftvorrichtung
zugeführt.
Die Folie wird auf der Vakuumplatte 12 festgesaugt und somit
fixiert. Der Rundtisch wird taktweise in Richtung des Pfeiles 14 zum
zweiten Anleger an der Position ➁ gedreht. Dabei braucht
noch keine Klammer verwendet zu werden, um die Folie zu fixieren.
An der Position ➁ wird eine zweite Folie von dem Ausleger 15 auf
die erste Folie gelegt. Die Heißklammern 100 oder
mechanischen Klammern mit Schweißeinrichtungen 110 fixieren
das auf der Vakuumplatte 12 liegende Sandwich aus der ersten
und der zweiten Folie, und heften die oben aufgelegte Folie auf
die darunter liegende Folie an vier Punkten, während sich der Rundtisch 11 von
der zweiten Station ➁ zur dritten Station ➂ taktweise
weiterdreht. Dabei werden die Klammern 100 oder 110 mit
dem Sandwich mitbewegt. Der Schweißvorgang ist dann abgeschlossen,
wenn der Rundtisch 11 den Drehtakt beendet hat. Dann werden
die Klammern 100 oder 110 geöffnet, um eine weitere Folie
auf den mittlerweile gebildeten gehefteten Folienstapel auflegen
zu können.
Danach wiederholt sich dieser Vorgang mit diesem gehefteten Folienstapel
und der dritten aufgelegten Folie.
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Nachdem
drei Folien zu einem gehefteten Folienstapel verbunden sind, gelangt
der Stapel in die Stanzeinheit
16 an Position ➃.
Dort werden Aussparungen in den Stapel gestanzt. Danach wird der mit
den Aussparungen versehene Folienstapel zur Position ➄ weiter
befördert.
Dort und an den weiteren Stationen ➅, ➆, ➇, ➈ und ➉ wird
jeweils eine weitere Folie auf die jeweils bereits gebildeten gehefteten
Folienstapel aufgelegt und mit diesem verbunden. Der nun aus neun
Folien bestehende geheftete Folienstapel wird in die Stanzeinheit
16 an
der Position
befördert und
dort mit weiteren Aussparungen versehen. Anschließend wird
der Stapel zur Ausscheuseinheit
17 an der Position
befördert und
dort von der Vakuumplatte
12 abgenommen, nachdem das Vakuumsystem
belüftet
worden ist, vom Rundtisch weg befördert und in einem Magazin
abgelegt (nicht dargestellt).
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Die
Zusammentragmaschine 10 verfügt weiterhin über ein
Bedientableau 18, über
das die Zusammentragmaschine gesteuert werden kann.
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Eine
mögliche
Bauform eines Paars von Heißklammern 100,
wie sie in der Zusammentragmaschine mit Rundtisch 10 verwendet
werden, ist in 5 gezeigt. Die einzelnen Klammern 101, 101' weisen Spitzen
auf, die auf den Folienstapel (nicht dargestellt) drücken. Diese
Spitzen können
insbesondere mit einem Überzug
aus einem Fluorpolymer beschichtet sein, um ein Festbacken der Klammerspitzen
auf der Folie zu vermeiden. Jede der Heißklammern 101, 101' ist in einer
Halterung 102, 102' über einen
jeweiligen Drehpunkt 103, 103' gehalten und wird über eine
Federkraft auf die Unterlagen (Folie) niedergedrückt. Alternativ können die
Klammern 101, 101' auch
elektronisch gesteuert und hydraulisch mittels Öl- oder Luftdruck betrieben
werden. Die Halterung 102, 102' ist wiederum an der Halteeinrichtung
gehalten. Diese ist in 5 schematisch mit 105 bezeichnet.
Anstelle der Heißklammern 100 können grundsätzlich auch
mechanische Klammern mit Schweißvorrichtung 110 wie
im Falle der Zusammentragmaschine mit Taktband 30 verwendet
werden (nachstehend).
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In 2 ist
eine Zusammentragmaschine 20 mit einem umlaufenden Fördersystem
mit Kreissegmentplatten 21 dargestellt. Die Kreissegmentplatten 21 sind
nach Art eines Transportbandes auf Flughäfen überlappend angeordnet und mit
einem Karussell verbunden, so dass sie sich gemeinsam in Richtung des
Pfeiles 24 um eine Achse drehen. Auf jeder Kreissegmentplatte 21 ist
eine Vakuumplatte 22 mit Heißklammern 100 oder
mechanischen Klammern mit Schweißeinrichtung 110 angeordnet.
Im Übrigen entsprechen
die Elemente 25 (Anlager), 26 (Stanzeinrichtung)
und 27 (Ausschleuseinheit) den Elementen 15, 16 und 17 in 1.
Insofern sowie in Bezug auf die Funktionsweise dieser Zusammentragmaschine 20 wird
auf die korrespondierende Beschreibung zu 1 Bezug
genommen.
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Die
Zusammentragmaschine 30 gemäß 3 ist in
herkömmlicher
Weise mit einem Taktband 32 aufgebaut. Die Grundmaschine
besteht aus einem massiven schwingungsarmen Maschinengestell, beispielsweise
aus einem aus Vierkantrohren verschweißten Gestell. Oben liegend
ist ein Förderband
(Taktband 32) angeordnet, das sich im Wesentlichen über die
gesamte Breite des Gestells erstreckt und in Längsrichtung umläuft (Pfeil 33).
Das Taktband 32 weist beispielsweise eine Breite von 360
mm und eine Dicke von 10 mm auf. Es besteht aus abrieb- und verschleißarmem gewebeverstärktem Kunststoff
und wird über
einen schlupffreien Zahnriemenantrieb angetrieben. Es wird taktweise
befördert und
zwar in einem Zeittakt von bis zu 5 sec pro Takt, d. h. es wird
nach vorbestimmten Vorschubschritten jeweils angehalten, um die
Platzierung einer Folie von einem am Taktband 32 angeordneten
Anleger 35 auf dem Taktband zu ermöglichen. Der Abstand der in 3 gezeigten
Stationen ➀, ➁, ➂, ..., ➈, ➉ zueinander
entspricht dem Vorschubweg des Taktbandes 32.
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Das
Taktband 32 ist als flächiges
Vakuumband zur Fixierung der darauf platzierten Folien ausgebildet.
Hierzu ist das Taktband 32 in bestimmten Bereichen mit
einer Lochmatrix versehen, durch die Luft angesaugt werden kann,
so dass die darauf liegende Folie angesaugt und dann dort unverrückbar gehalten
wird (nicht dargestellt). Unterhalb des Taktbandes 32 befinden
sich im Bereich der Arbeitsstationen Auflageflächen für das Taktband mit integrierten
Ansaugdüsen,
die mit den Öffnungen
im Taktband fluchten, wenn dieses positionsgenau an einer Station
anhält.
Dadurch kann eine Folie oder ein Folienstapel auf dem Taktband 32 durch
Ansaugen fixiert werden.
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Am
Taktband 32 sind ferner Arbeitsstationen durch entsprechende
Vorrichtungen präzise
und genau ausgerichtet am Maschinengestell angedockt, beispielsweise
Anleger 35 und Stanzeinrichtungen (nicht dargestellt).
Im vorliegenden Beispiel sind Anleger 35 an den Stationen ➀, ➁, ➂, ➄, ➅, ➆, ➇, ➈ und ➉ angedockt.
An der Station ➃ kann eine Stanzeinheit angedockt werden.
Die Anleger 35 dienen dazu, aus einem Magazin entnommene
Folien auszurichten und auf dem Taktband 32 abzulegen.
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In
erfindungsgemäßer Weise
wird jede neu auf einen bereits bestehenden Folienstapel abgelegte
Folie mit dem Folienstapel an vier Punkten verschweißt. Hierzu
werden Heißklammern 100 oder
alternativ mechanische Klammern mit Schweißvorrichtung 110 (in 3 nicht
dargestellt) verwendet, die die Folien festhalten (5, 6).
Die Heißklammern 100 fixieren
in jeder (Ausgangs-)Station die gerade aufgelegte Folie und bewegen
sich während
des Transportes parallel zum Taktband 32 mit, bis sie zur benachbarten
(Ziel-)Station gelangen (beispielsweise von Station ➅ zu
Station ➆). Während
des Transports werden die Folien unter Verwendung der Heißklammern 100 bzw.
mit den Schweißeinrichtungen der
mechanischen Klammern 110 mit dem darunter liegenden Folienstapel
verschweißt.
Dies gilt allerdings nicht für
den Transport der ersten Folie von der ersten Station ➀ zur
zweiten Station ➁. An der jeweiligen (Ziel-)Station werden
die Heißklammern 100 bzw.
die mechanischen Klammern mit Schweißeinrichtungen 110 gelöst und dann
zur (Ausgangs-)Station zurück
befördert.
Hierzu sind die Klammern an einem starren Rand vorzugsweise an beiden
Seiten des Taktbandes 32 gehalten. Die Heißklammern 100 bzw.
mechanischen Klammern mit Schweißeinrichtungen 110 können je
nach Größe der Folien
auf dem starren Rand verschoben und so auf das jeweilige Format
angepasst werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Breite des
Taktbandes 32 so gewählt,
dass die Folien im Bereich der Heftpunkte leicht überhängen. Die
Klammern 100 oder 110 haben ein Gegenlager, das
die Folien in diesem überhängenden
Bereich bündig
mit dem Taktband 32 unterstützt, so dass die Heftpunkte
in den Folien-Sandwiches problemlos gesetzt werden können. Hierzu unterfahren
die Gegenlager der Klammern 100 oder 110 die jeweiligen überhängenden
Ränder
der Folien und heben diese auf das Niveau des Taktbandes 32 an.
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Die
Bauform der Heißklammern 100 in
der Zusammentragmaschine mit Taktband 30 entspricht der
zur Zusammentragmaschine mit Rundtisch erläuterten Bauform (5).
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Anstelle
von Heißklammern 100 können auch
mechanische Klammern mit Schweißvorrichtung 110 oder
elektronisch gesteuerte Klammern, die hydraulisch mittels Öl- oder
Luftdruck betrieben werden, eingesetzt werden. Die mechanischen
Klammern werden bei jeder Positionsansteuerung an einer Station über einen
Stationsnocken 111 gefahren (6). Der
Stationsnocken 111 ist am Maschinengestell 31 der
Zusammentragmaschine 30 befestigt. Die mechanische Klammer 110 wird
parallel zum Förderband 32 fortbewegt.
Die Klammer 110 weist einen Widerhaken 112 auf,
der beim Auflaufen auf den Nocken 111 freigesetzt wird.
Dadurch wird die Druckfeder 113, die den Klemmhebel 114 der
Klammer 110 nach unten hält, entspannt, so dass der
Klemmhebel komplett freigesetzt wird. Nach dem Freisetzen des Klemmhebels 114 kann
eine weitere Folie auf den bereits vorhandenen Folienstapel aufgelegt
werden, so dass ein Sandwich 50 aus dieser weiteren Folie und
dem bereits gehefteten Folienstapel entsteht. Die Klammer 110 wird
dann zur vorherigen Station zurückbewegt
(beispielsweise zur Station ➅). In dieser Phase übernimmt
eine weitere Klammer 110, die gerade von der nächsten Station
(Station ➇) zur aktuellen Station (➆) zurückgefahren
ist und die über den
an jener Station (Station ➇) befindlichen Stationsnocken 111 aufgedrückt worden
ist, das nun gebildete Sandwich 50. Zur Übernahme
des Sandwiches 50 an dieser Station (➆) wird diese
Klammer 110 durch einen kleinen Pneumatikzylinder, der
sich an dieser Station am Maschinengestell 10 befindet, zugedrückt (nicht
dargestellt) und fixiert das Sandwich. Danach wird das Sandwich 50 zusammen
mit der zugedrückten
Klammer 110 zur nächsten
Station (➇) befördert.
Dabei heftet die ebenfalls am Sandwich 50 anliegende Schweißvorrichtung
die oben aufliegende Folie am Folienstapel (nicht dargestellt). Somit
wird auf dem Taktband 32 nach und nach ein gehefteter Folienstapel
gebildet, der nach Erreichen des Endes des Taktbandes in einem Magazin
abgelegt wird (nicht dargestellt).
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Ein
Anleger 15 (25) für einen Rundtisch 11 oder
für ein
umlaufendes Fördersystem
mit Kreissegmentplatten ist in 7 dargestellt.
Ein entsprechender Anleger 35 für die Zusammentragmaschine 30 mit
Taktband kann entsprechend aufgebaut sein.
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Der
Anleger 15 umfasst im Wesentlichen ein Magazin 210 zur
Zuführung
von Folien zum Rundtisch 11, einen Positioniertisch 220 zur
Ausrichtung der Folie, bevor diese auf die Vakuumplatte 12 des Rundtisches 11 platziert
wird, eine Ausschleuseinrichtung 230 zur Entfernung von
Folien aus der Zuführung,
eine erste Linearführung 240 zur Überführung einer
Folie vom Magazin 210 zum Positioniertisch 220 und
eine zweite Linearführung 250 vom
Positioniertisch 220 zur Vakuumplatte 12 des Rundtisches 11.
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Das
Magazin 210 ist im Paternosterprinzip aufgebaut (8),
so dass eine kontinuierliche (nonstop) Bestückung ermöglicht ist. Jedes Fach 211 des Paternosters
kann einen Stoß von
mindestens 200 Bögen
(Folien) fassen. Die Bögen
werden von oben mit Saugern 241 abgezogen. Das Abziehen
der Bögen
ist im Detail in 9 gezeigt. Vom Bogenstapel 280 wird
mittels eines Saugbalkens 241 (7) die oben
liegende Folie 60 auf dem mit dem Pfeil 282 markierten
Weg abgezogen. Hierzu wird die Folie zunächst gekippt und dann angehoben.
Zur Unterstützung
des Ablösens
des oberen Bogens 60 von den darunter liegenden Bögen wird
Trennluft eingesetzt. Dabei wird die Folie mittels einer Koronaentladung 283 gereinigt
und antistatisch behandelt. Die Folie 60 wird dann horizontal
zum Positioniertisch 220 befördert.
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Der
Positioniertisch weist zur Fixierung des Bogens 60 eine
Vakuumplatte 221 auf (7). Nach der
Fixierung des Bogens 60 auf der Vakuumplatte 221 wird
dessen Lage mit Sensoren erfasst. Hierzu dienen beispielsweise Passer-
und Druckmarken im Bogen 60, die über Lasertaster detektiert
werden. Außerdem
kann für
unbedrucktes Material eine Druckmarkensensorik oder eine Bogenkantenabfrage
eingesetzt werden. Der Positioniertisch 220 weist Mittel
zur Ausrichtung des Bogens 60 in x- und y-Richtung mit
einer Genauigkeit von ±0,1
mm sowie zur Drehung auf (7a). Somit
kann der Bogen 60 in eine sehr präzise Lage gebracht werden,
bevor er auf dem Rundtisch 11 abgelegt wird. Falls sich
auf dem Positioniertisch 220 herausstellt, dass anstelle eines
einzigen mehrere Bögen
vom Magazin 210 entnommen wurden, können diese in das Ausschleusfach 230 hinausbefördert werden.
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Nach
der Ausrichtung des Bogens 60 auf dem Positioniertisch 220 wird
dieser mit der zweiten Linearführung 250 zur
Vakuumplatte 12 auf dem Rundtisch 11 befördert. Hierzu
wird der Bogen 60 mit einem Saugbalken 251 angehoben
und befördert.
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In 10 und 11 ist
eine Stanzeinrichtung 16 mit einem Stanzwerkzeug 260,
bestehend aus einem Stanzwerkzeugoberteil 261 und einem Stanzwerkzeugunterteil 262,
in diesem Fall, für
eine Zusammentragmaschine 30 mit Taktband gezeigt. Das
Stanzwerkzeug 260 kann in der Zusammentragmaschine 30 in 3 beispielsweise
an der Station ➃ angeordnet sein. Das Stanzwerkzeugunterteil 262 befindet
sich unterhalb des Taktbandes 32. Das Taktband 32 fährt durch
das Stanzwerkzeug 260 hindurch. Im Taktband 32 befindet
sich an der vorgesehenen Stanzposition eine Freimachung (nicht dargestellt),
durch die das Stanzwerkzeug 261 hindurch treten kann, sobald
die Freimachung im Taktband 32 zentrisch über der
Matrize im Stanzwerkzeugunterteil 262 angeordnet ist. Zur
exakten Positionierung des Taktbandes 32 relativ zur Stanzeinrichtung 260 werden
geeignete Passermarken im Folienstapel benutzt. Nach der exakten
Positionierung fährt
das Stanzwerkzeugunterteil 262 exakt von unten gegen das
Taktband 32, hebt dieses aber nicht an, sondern bleibt
in exakt gleicher Höhe
des Taktbandes 32 stehen. Danach senkt sich das Stanzwerkzeugoberteil 261 auf
den Folienstapel. Nachdem auch ein Werkzeugniederhalter (nicht dargestellt)
auf den Folienstapel gedrückt
worden ist, stanzt das Stanzwerkzeugoberteil 261 die Aussparung
aus und bewegt sich danach wieder nach oben. Stanzabfall wird automatisch
abgesaugt. Nach dem Stanzen wird das Taktband 32 mit dem
gestanzten Folienstapel zur nächsten
Station (➄) weiterbefördert.
In 11 ist eine Darstellung des gestanzten Folienstapels 50 mit ausgestanzten
(halbkreisförmigen)
Löchern 51 gezeigt.
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In
entsprechender Weise ist auch die Stanzeinrichtung
16 in
der Zusammentragmaschine
10 mit Rundtisch und in der Zusammentragmaschine
20 mit umlaufendem
Fördersystem
eingerichtet. In den Zusammentragmaschine mit Rundtisch
10 und
mit umlaufendem Fördersystem
20 befinden
sich Stanzeinrichtungen an den Stationen ➃ und
.