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Die
Erfindung betrifft eine Fischsperre gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
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Fischsperren
werden üblicherweise benutzt, um auf- oder absteigende
Flussfische daran zu hindern, in technisch genutzte Kanäle,
wie z. B. Triebwasserkanäle von Wasserkraftanlagen, zu
schwimmen. Dazu werden die Fische einerseits vom Einstieg oder der
Mündung des Kanals weggeleitet, andererseits zu einem den
Kanal umgehenden Fischpass, z. B. einer Fischtreppe hingelockt.
Fischsperren werden ferner eingesetzt, um eine Umgehung von Hindernissen
zu ermöglichen, beispielsweise bei Stauwerken.
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Fischsperren
sind oft als mechanische Abweiser ausgebildet (z. B.
DE 198 02 979 A2 ,
DE 297 03 496 U1 ).
Bekannt sind aber auch elektrische Fischscheuchanlagen, Luftblasenschleier,
akustische Fischscheuchen oder Anlagen, die Lichteffekte erzeugen.
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US 5 078 542 A ,
DE 3 441 345 A1 oder
JP 2 000 240 033 A2 offenbaren
elektrische Fischscheuchanlagen. Diese haben allesamt den Nachteil, dass
durch drohende Elektrodenkorrosion ein enorm hoher Wartungsaufwand
notwendig ist. Darüber hinaus ist die Funktionalität
der Anlagen von der spezifischen Leitfähigkeit des Wassers
abhängig, dementsprechend also auch von der Wassertemperatur,
der Strömungsgeschwindigkeit und der unterschiedlichen
Menge an Driftmaterial. Eine kontinuierliche Funktionalität
ist daher bei diesen Anlagen nicht gegeben.
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Akustische
Fischscheuchen und Abweiser, die mit Lichteffekten arbeiten, sind
ebenfalls nur bedingt brauchbar. So ist in beiden Fällen
die Wirksamkeit von Fischart zu Fischart unterschiedlich, abhängig
vom jeweiligen Hörvermögen und der Empfindlichkeit
für Störungen durch Licht. Zudem ist bei akustischen
Fischscheuchen oft die Ortung der Schallrichtung durch Schallreflexionen
im strömenden Wasser für die Fische nur schwer
möglich. All dies verhindert eine erfolgreiche Umleitung
in Richtung des Fischpasses.
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Fischsscheuchen,
bei denen ein Luftblasenschleier als Hindernis dienen soll, sind
beispielsweise aus
DE
19 502 637 A oder
JP
10 245 831 A2 bekannt. Diese haben den Nachteil, dass der
abschreckende Effekt auf die Fische aus bisher unbekannten Gründen
zum Teil vernachlässigbar ist. Die Fischscheuche kann daher
ihren Zweck nicht erfüllen. Überdies ist auch
bei dieser Lösung die Wartung und Reinigung der unter Wasser
liegenden Düsen nur sehr umständlich möglich.
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Alle
genannten Lösungen haben zusätzlich das Problem,
dass sie nur betriebsfähig sind, wenn ihnen von außen
Energie zugeführt wird, was den Einsatz dieser Fischsperren
beschränkt. Indem entstehen durch den Energieverbrauch
hohe Betriebskosten, so dass die Anlagen oft unrentabel sind.
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Eine
aus
US 5 263 833 bekannte
mechanische Lösung soll, vergleichbar zu den Luftblasenschleierlösungen,
Wasserturbulenzen erzeugen, welche die Fische abschrecken und zu
einem Bypass umleiten soll. Diese Lösung arbeitet zwar
unabhängig von der Zuführung von Fremdenergie.
Die Funktionalität ist jedoch vergleichbar mit der Luftblasenschleierlösung
und daher fraglich. Zur Wartung bzw. zur Reinigung der mechanischen
Komponenten muss das komplette System aus dem Wasser genommen werden.
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Mechanische
Fischsperren, die mit Hilfe von Sieben oder Grobrechenstäben
arbeiten, erfüllen in der Regel ihre Aufgabe relativ gut.
Sie benötigen keine Fremdenergie. Allerdings besteht die
Gefahr, dass der Wirkungsgrad von beispielsweise im Kanal befindlichen
Wasserkraftanlagen durch die mechanische Fischsperre stark herabgesetzt
wird. Beispielsweise kann einerseits die Fischsperre selbst einen erheblichen Strömungswiderstand
darstellen, andererseits kann sich Treibzeug in der Fischsperre
verfangen und so zu Verstopfungen führen. Daher ist auch
hier ein relativ hoher Wartungs- und Reinigungsaufwand notwendig,
was sich ungünstig auf die Betriebskosten auswirkt. Ferner
besteht das Problem, dass die entscheidenden Teile der Anlage unter
Wasser liegen und daher nur schwer oder unter erhöhtem
Arbeits- und Kostenaufwand zugänglich sind.
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Ziel
der Erfindung ist es daher, diese und weitere Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen und eine Fischsperre zu schaffen, die
mit einfachen Mitteln kostengünstig aufgebaut ist und ohne Fremdenergie
arbeitet. Die Bestandteile der Fischsperre sollen im Betrieb über
Wasser zugänglich und leicht zu reinigen sein. Ferner soll
die Fischsperre nachgiebig gegenüber Treibzeug sein und
einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb gewährleisten.
Unterhaltung und Wartung der Fischsperre sollen auch für
ungeschulte Personen rasch und bequem durchführbar sein.
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Hauptmerkmale
der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben.
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 16.
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Als
Lösung sieht die Erfindung eine Fischsperre zur Abweisung
von Fischen an Wasserkanälen in in Strömungsrichtung
fließenden Gewässern mit mindestens einem Abweiserelement
und einem über den Kanal verlaufenden Halteelement, wobei
jedes Abweiserelement am Halteelement gelenkig angeordnet ist und
unabhängig von anderen Abweiserelementen gegenüber
dem Halteelement schwenkbar gelagert ist.
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Von
besonderem Vorteil ist dabei einerseits, dass die Abweiserelemente
gegenüber dem Halteelement verschwenkt werden können
und andererseits, dass dies für jedes Abweiserelement einzeln und
unabhängig von den anderen Abweiserelementen erfolgen kann.
Auf diese Weise können einzelne Abweiserelemente zur Wartung
und Reinigung einfach aus dem Wasser geschwenkt werden, während die
anderen Abweiserelemente weiterhin ihre Funktion ausführen.
Dadurch ist ein kontinuierlicher Betrieb der Fischsperre auch während
der Wartungsarbeiten gewährleistet. Auch ist dadurch eine
Wartung der Abweiserelemente über Wasser möglich,
was beispielsweise aufwändige Tauchgänge durch
speziell zu schulendes Personal erspart.
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Zweckmäßig
ist das Haltelement dabei als begehbarer Steg ausgebildet. Das Wartungspersonal kann
dann die jeweiligen Abweiserelemente bequem vom Steg aus erreichen
und die notwendigen Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchführen.
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Da
die Abweiserelemente schwenkbar sind, können sie sich zu
einem gewissen Grad in der Strömung bewegen. Dies ist auch
von Vorteil, wenn beispielsweise größeres Treibzeug
mit der Strömung ankommt und an der Fischsperre zunächst
hängen bleibt. Die auf das festhängende Treibzeug
treffende Strömung führt dann zu einer Verstärkung
des Strömungsdrucks auf die Abweiserelemente, dem diese nachgeben
indem sie auftreiben. Dadurch kann das Treibzeug wieder freigesetzt
werden. Die Fischsperre arbeitet also zunächst selbstreinigend.
Bei hartnäckiger verhaktem Treibzeug führt ein
kurzes Schwenken der Abweiserelemenete vom Halteelement aus zur
Freisetzung.
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Um
ein Aufschwimmen der beweglichen Abweiserelemente bei stärkerer
Strömung zu verhindern, sind die Abweiserelemente mit Gegengewichten,
die sie bei normalem Strömungsdruck im Wasser halten, ausgebildet.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Fischsperre auch beispielsweise
bei Hochwasser ihre Funktion erfüllt.
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Sinnvoll
ist es, wenn die Abweiserelemente in vertikaler Richtung vom Halteelement
aus in das Gewässer ragen. Dabei sieht eine vorteilhafte
Ausgestaltung vor, dass die Abweiserelemente stabförmig
ausgebildet und kammförmig angeordnet sind. So ist beispielsweise
vorstellbar, dass es sich um Grobrechenstäbe handelt. Wichtig
ist, dass die Abweiserelemente an der Sohle des Fließgewässers
lückenlos abschließen.
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Zur
Versperrung der Lücken zwischen den Abweiserelementen sieht
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, dass an den Abweiserelementen Borsten
angeordnet sind. Diese sind bevorzugt elastisch ausgebildet und
unter einem gewissen Winkel zur Strömung in Strömungsrichtung
angeordnet. Vorteilhaft ist es, wenn die Borsten dabei fischgrätenartig angeordnet
sind. Bei einer solchen Ausbildung bilden die Borsten zwischen den
Abweiserelemente eine Art in Strömungsrichtung weisende
Reusenkehle. Diese erlaubt es Fischen und Treibzeug, die mit der
Strömung ankommen, die Fischsperre zu passieren. Dies wird
unterstützt durch die elastische Ausbildung der Borsten.
Für entgegen der Störmung aufsteigende Fische
ist die Passage dagegen versperrt, so dass die Fische beispielsweise
einen umleitenden Fischpass nutzen müssen.
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Weitere
Vorteile der Ausbildung der Abweiserelemente mit elastischen, in
Strömungsrichtung angeordneten Borsten sind beispielsweise
folgende. Die Borsten stellen auf diese Weise kein besonderes Hindernis
für eine aus einem Triebwasserkanal eines Wasserwerkes
kommende Strömung dar, da sich die Borsten der Strömung anpassen
können. Es kommt daher nicht, wie beispielsweise bei starren
Anordnungen, zu einer Leistungsbeeinträchtigung eines beispielsweise
im Oberwasser angeordneten Kraftwerkes durch die Fischsperre. Auch
kann kleineres Treibzeug durch den anliegenden Strömungsdruck einfach
durch die Borsten hindurchgespült werden, so dass die Fischsperre
nicht so leicht verstopft. Dies kann dadurch unterstützt
werden, dass zwischen den Borsten quasi in der Spitze der gebildeten
Reusenkehle ein schmaler Durchlass offen bleibt.
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Darüber
hinaus können die Borsten auch genutzt werden, um einen
lückenlosen Abschluss des Abweiserelementes an der Sohle
des Fließgewässers herzustellen. Dabei kann beispielsweise
am sohlseitigen Ende des Abweiserelementes eine Querstrebe angebracht
sein, die eine Reihe von Borsten trägt. Diese Borsten können
gegenüber den Borsten, die die Reusenkehlen bilden, um
einen Winkel gedreht sein und zur Sohle des Gewässers weisen.
Denkbar sind hier anstelle der Querstreben auch Kugeln, die die
Borsten in einer strahlenförmigen Anordnung tragen, oder ähnliche
Lösungen.
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Zur
einfachen Montage und zur Wartung sieht die Erfindung vorteilhafterweise
vor, dass die Borsten aus Kamm-Modulen bestehen, die an den Abweiserelementen
lösbar befestigt sind. So können beispielsweise
defekte Kamm-Module oder besonders verschmutzte Module bei der Wartung
einfach vom aus dem Wasser geschwenkten Abweiserelement gelöst
werden und durch ein neues bzw. gereinigtes Modul ersetzt werden.
Das Abweiserelement kann dann funktionstüchtig wieder ins
Wasser geschwenkt werden und die Fischsperre ist sofort weiter betriebsbereit.
Währenddessen kann das ausgetauschte Kamm-Modul bequem
repariert und/oder gereinigt werden.
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Insgesamt
ist die Fischsperre bei einer solchen mechanischen Ausbildung der
Abweiserelemente und der Borsten völlig unabhängig
von der Zuführung von Fremdenergie und dennoch einfach
zu warten und zu reinigen bei einem kosten- und materialgünstigen
Aufbau.
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Eine
weiterentwickelte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
dass die Fischsperre eine Schwenkvorrichtung aufweist. Diese kann
mechanisch oder elektrisch bedienbar sein. Durch sie sind die Abweiserelemente
beispielsweise zur Wartung bzw. Reinigung aus dem Wasser schwenkbar.
Im einfachsten Fall ist vorstellbar, dass es sich um ein an den
Abweiserelementen befestigtes Seil oder ähnliches handelt.
Die Abweiserelemente können dann simpel durch Ziehen an
dem Seil aus dem Wasser geholt werden. Auch ein leichtes Bewegen
der Abweiserelemente ohne sie komplett aus dem Wasser zu nehmen ist
dadurch möglich. So können die Abweiserelemente
beispielsweise unter zur Hilfenahme der vorhandenen Strömung
gespült und gereinigt werden.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
Frontalansicht einer Fischsperre, die einen Wasserkanal versperrt,
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2 einen
Längsschnitt durch die Fischsperre von 1 mit
einem in den Kanal ragenden Abweiserelement,
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3 einen
Längsschnitt durch die Fischsperre von 1 mit
aus dem Wasser geschwenktem Abweiserelement,
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4 eine
Detailansicht eines in einem Abweiserelement befestigten Borsten-Kamm-Moduls
im Querschnitt.
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1 zeigt
eine Fischsperre 10 zur Abweisung von Fischen an Wasserkanälen
an einem Wasser W führenden Kanal K über den ein
als begehbarer Steg ausgebildetes Halteelement 30 quer
verläuft. Ein Geländer 31 dient bei der
Begehung des Halteelementes 30 zur Sicherung. An der Unterseite des
Halteelementes 30 sind mehrere Abweiserelemente 20 kammförmig
angeordnet. Sie ragen in Richtung X in den Kanal K hinein und sind
als stabförmige Grobrechenstäbe ausgebildet. Jeder
Stab ist über ein Gelenk 40 mit dem Halteelement 30 verbunden,
so dass er in das Wasser W hinein und hinaus schwenkbar ist. Ein
Gewicht 21 hält die Abweiserelemente 20 gegen
den Druck der Strömung S im Wasser W. Die Lücken
L zwischen den Abweiserelementen 20 werden durch Borsten 22 versperrt.
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Wie 2 zeigt,
besteht das Halteelement 30 aus zwei quer über
den Kanal verlaufenden Doppel-T-Trägern 33. Auf
den Trägern 33 ruht ein Gitterrost 32.
Zur Sicherung ist auch hier auf der stromaufwärtigen Seite
des Stegs ein Geländer 31 angebracht. Unter dem
in Strömungsrichtung S stromabwärtigen Träger 33 hängen
die Abweiserelemente 20. Diese sind jeweils an einem Gelenk 40 angeordnet,
das beispielsweise als Scharnier ausgebildet sein kann. Das Gelenk
ist mit einem Teil 42 fest an dem Doppel-T-Träger 33 verbunden,
während der zweite Teil 43 in der Strömungsrichtung
S auf- und zuklappbar ist. Zur Stoßdämpfung hat
das Gelenk 40 mit einen Anschlagpuffer 41 zwischen
den beiden Teilen 42, 43. Dabei kann es sich beispielsweise
im einfachsten Fall um ein Stück Gummi handeln.
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An
dem beweglichen Teil 43 des Gelenks 40 ist das
Abweiserelement 20 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
der 2 ist dabei ein Grobrechenstab 23 direkt
mit dem Teil 43 verbunden. Der Grobrechenstab 23 trägt
in seinem unteren Teil 25 elastische Borsten 22.
Die Borsten 22 sind mit Hilfe eines Klemmelementes 26 an
dem Grobrechenstab 23 befestigt und in einem spitzen Winkel
in Richtung der Strömung S ausgerichtet.
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Am
sohlseitigen Ende des Grobrechenstabes 23 ist eine Querstrebe 29 angebracht,
die ebenfalls mit Borsten 22', 22'' ausgestattet
ist. Diese sind in zwei Reihen R1, R2 an der Querstrebe 29 angeordnet.
Die erste Reihe R1 der Borsten 22' weist zur Sohle F des
Gewässers W, die zweite Reihe R2 der Borsten 22'' weist
in Richtung der in Strömungsrichtung S weisenden Borsten 22.
Durch diese Anordnung stellt die erste Reihe R1 den lückenlosen
Abschluss des Abweiserelements 20 an der Sohle F des Gewässers
W sicher. Die zweite Reihe R2 sorgt für einen Abschluss
zwischen den in Strömungsrichtung S weisenden Borsten 22 und
der ersten Reihe R1 der Borsten 22'.
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Ebenfalls
am Grobrechenstab 23 ist zur Halterung des Gegengewichts 21 eine
Querstrebe 24 angebracht. Dabei ist es beim Schwenken des
Abweiserelementes 20 von Vorteil, wenn die Querstrebe 24 in
Strömungsrichtung S weist. Dadurch wird beispielsweise
vermieden, dass die Querstrebe 24 mit dem Gegengewicht 21 beim
Schwenken des Abweiserelementes 20 ins Wasser W taucht.
Darüber hinaus bildet die Querstrebe 24 vorteilhafterweise
einen Hebelarm. Dies ermöglicht eine relativ leichtes Gegengewicht 21 zu
verwenden und vereinfacht auf diese Weise die Handhabung der Vorrichtung.
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In 3 ist
das Abweiserelement 20 aus dem Wasser W geschwenkt worden.
Das an der Querstrebe 24 angeordnete Gegengewicht 21 liegt hierbei
auf dem Halteelement auf und hält das Abweiserelement in
der ausgeschwenkten Position. Dazu kommt das Gegengewicht 21 beim
Schwenken des Abweiserelementes 20 auf dem Gitterrost 32 des
als Steg ausgebildeten Halteelementes 30 zum Aufliegen,
so dass ein Anschlag 34 gebildet wird. Dadurch wird einerseits
verhindert, dass das Abweiserelement 20 weiter als beabsichtigt
in Richtung des Geländers 31 des Halteelementes 30 geschwenkt
wird. Andererseits hält das Gegengewicht 21 das
Abweiserelement 20 so auch in der ausgeschwenkten Position
fest, wodurch ein ungewolltes Zurückschwenken des Abweiserelementes 20 ins
Wasser W deutlich erschwert wird. Die mit dem Klemmelement 26 am
unteren Teil 25 des Grobrechenstabes 23 befestigten
Borsten 22 sind nun in der ausgeschwenkten Position leicht
vom Halteelement 30 aus zu erreichen. Das Abweiserelement 20 kann
auf diese Art und Weise sehr einfach gewartet und gereinigt werden.
So können die beispielsweise als vorgefertigte Kamm-Module
ausgebildeten Borsten 22 vom Halteelement 30 aus
aus dem Klemmelement 26 gelöst werden.
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4 zeigt
eine Ausführungsvariante bei der dem Abweiserelement 20 als
Grobrechenstab 23 ein Quadratrohr dient. Dieses ist mit
seiner Quadratdiagonalen D in Strömungsrichtung S ausgerichtet.
Als Klemmelement 26 dient ein Winkelprofil, das am im Wasser
befindlichen Abweiserelement 20 auf der Seite der ankommenden
Strömung S angeordnet ist. Zwischen den beiden der ankommenden
Strömung S zugewandten Wänden 28 des
Quadratrohr-förmigen Grobrechenstabs 23 und dem
Klemmelement 26 sind jeweils Kammleisten 27 eingeklemmt,
die wiederum die Borsten 22 tragen. Dabei offenbart 4 außerdem
den Winkel α unter dem die Borsten 22 zur Strömungsrichtung
S angeordnet sind. Durch diesen Winkel α bilden die Borsten 22 benachbarter
Abweiserelemente 20 eine Art Reusenkehle 50, die
sich in Strömungsrichtung S verengt. An der Spitze 51 jeder Reusenkehle 50 ist
eine kleine Öffnung O freigelassen, die es kleinen Fischen
und kleinem Treibzeug ermöglicht, die Reusenkehle 50 problemlos
zu passieren. Auch etwas größere Fische und Treibzeug können
die Reusenkehle 50 passieren, müssen dazu allerdings
eventuell die Borsten 22 leicht auseinanderdrücken.
Dies ist jedoch im Normalfall in Strömungsrichtung S für
die Fische relativ problemlos möglich, wenn die Borsten 22 elastisch
ausgebildet sind.
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In
typischer Weise stellt sich die Funktion einer Fischsperre, bei
der die beweglichen Abweiserelemente 20 mit Borsten 22 ausgestattet
sind dann wie folgt dar:
Ein aufsteigender Fisch kommt entgegen
der Strömungsrichtung S an den Eingang des Wasserkanals K.
Dort ist ihm der Weg in den Kanal K durch die ihm entgegenragenden
Borsten 22 und durch die Grobrechenstäbe 23 der
Fischsperre 10 verwehrt. Die Öffnungen O der Reusenkehle
sind zu klein, um von dem Fisch entgegen der Strömungsrichtung
S durchschwommen zu werden. Der Fisch, dem der Weg so versperrt
ist, führt dann gegebenen Falls Quersuchbewegungen aus
und findet dabei beispielsweise den Eingang in einen Fischpass oder
eine ähnliche Umleitung, die ihm eine gefahrlose Umgehung
des Wasserkanals bis ins Oberwasser ermöglicht. Sollte dennoch
ein Fisch die Fischsperre zufällig, beispielsweise in dem
er darüber springt, überwinden, so kann er der
Strömungsrichtung S folgend die Fischsperre durch die Öffnungen
O wieder zurück ins Unterwasser passieren, da die Borsten 22 elastisch
sind und als Reusenkehle 50 fungieren. Dabei benötigt
die Fischsperre keine Zuführung von Fremdenergie.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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So
ist beispielsweise vorstellbar, dass als Haltelement auch eine bereits
vorhandene Brücke dienen kann. Auch eine Ausführung
mit einem nur teilweise begehbaren Halteelement ist denkbar.
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Die
Abweiserelemente müssen nicht zwangsweise rein mechanisch
ausgebildet sind. So könnten bei weiterentwickelten Ausführungsvarianten
zusätzliche Lichtsignalgeber in die Grobrechenstäbe
integriert sein, um den abschreckenden Effekt auf bestimmte Fischarten
zu verstärken, beispielsweise im oberen Bereich des Abweisers
angeordnete Reflektoren.
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Auch
bezüglich der Ausbildung des Gelenkes, an dem die Abweiserelemente
befestigt sind, sind vielerlei Variationsmöglichkeiten
vorstellbar, so können neben Scharnier-Lösungen
auch Kugelgelenke oder ähnliches verwendet werden.
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Die
Schwenkvorrichtung kann als einfaches Seil ausgebildet sein oder
als Enterhaken, der beispielsweise an der das Gegengewicht tragenden Querstrebe
eingehakt werden kann. Denkbar sind aber auch weiterentwickelte
Ausführungsformen, bei denen die Schwenkvorrichtung die
Gelenke hydraulisch, pneumatisch oder elektronisch ansteuert. Auch ist
eine automatisch gesteuerte Schwenkvorrichtung vorstellbar. Diese
könnte die Abweiserelemente, einem vorbestimmten Protokoll
folgend, in regelmäßigen Abständen durch
die Strömung schwenken und dadurch spülen. Auf
diese Weise könnte auch festhängendes Treibzeug
regelmäßig wieder freigesetzt werden, so dass
die Fischsperre nicht verstopft.
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Weiter
ist denkbar, dass die Borsten nicht eingeklemmt, sondern angeschraubt
oder in einer anderen Art und Weise kraft-, form- und/oder reibschlüssig
an den Abweiserelementen befestigt werden.
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Sämtliche
aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung
hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können
sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
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- F
- Sohle
- K
- Kanal
- L
- Lücke
- S
- Strömungsrichtung
- O
- Öffnung
- W
- Wasser
- 10
- Fischsperre
- 20
- Abweiserelement
- 21
- Gegengewicht
- 22
- Borsten
- 22'
- Borsten
- 22''
- Borsten
- 23
- Grobrechenstab
- 24
- Querstrebe
- 25
- Unterer
Teil des Abweiserelements
- 26
- Klemmelement
- 27
- Kamm
- 28
- Wand
- 29
- Querstrebe
- 30
- Halteelement
- 31
- Geländer
- 32
- Gitterrost
- 33
- Doppel-T-Träger
- 34
- Anschlag
- 40
- Gelenk
- 41
- Anschlagpuffer
- 42
- Festgelegter
Teil
- 43
- Beweglicher
Teil
- 50
- Reusenkehle
- 51
- Spitze
der Reusenkehle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19802979
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- - DE 29703496 U1 [0003]
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- - DE 3441345 A1 [0004]
- - JP 2000240033 A2 [0004]
- - DE 19502637 A [0006]
- - JP 10245831 A2 [0006]
- - US 5263833 [0008]