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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitselement, das mindestens eine thermochrome
Farbschicht aufweist. Die thermochrome Farbschicht überdeckt
eine erste Information, so dass die erste Information nicht erkennbar
ist. Erst bei einer ersten Art von Wärmeeintrag in die
thermochrome Farbschicht ist die erste Information erkennbar.
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Aus
EP 1320 836 A2 ist
ein gattungsgemäßes Sicherheitselement bekannt,
bei dem in oder an einem Wert- und Sicherheitsdokument elektronische Bausteine
in Form mindestens eines LCR-Schwingkreises vorgesehen sind. Der
LCR-Schwingkreis ist hierbei ein elektrischer Schwingkreis bestehend
aus einer Spule mit der Induktivität L, einem Kondensator mit
der Kapazität C und einem ohmschen Widerstand R. Eine elektromagnetische
Strahlungsquelle, beispielsweise ein RFID-Lesegerät oder
ein einfacher Sender, regt den LCR-Schwingkreis an, wobei durch spezifische
Verlustleistung Wärme produziert und direkt oder über
eine spezifische Indikatorreaktion ermittelt wird. Die spezifische
Indikatorreaktion erfolgt beispielsweise durch einen Farbwechsel
einer thermochromen Farbschicht innerhalb und/oder auf der Oberfläche
des Wert- und Sicherheitsdokumentes.
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Dieses
Sicherheitselement ist jedoch nicht als maschinenlesbares Merkmal
geeignet. Der Farbwechsel der thermochromen Farbschicht läuft
derart langsam ab, dass er in derzeit üblichen Banknotenbearbeitungsmaschinen
mit Bearbeitungsgeschwindigkeiten von bis zu 40 Banknoten pro Sekunde
nicht anwendbar ist.
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Besonders
nachteilhaft ist jedoch, dass nicht unterschieden werden kann, ob
die Erwärmung bzw. der Farbumschlag durch Absorption der
elektromagnetischen Strahlung über die Antenne des RFID-Lesegerätes
oder über an derweitige Erwärmung erfolgt. Eine
derartige anderweitige Erwärmung kann beispielsweise eine
Wärmeleitung über die Hand, eine Strahlungsabsorption
einer Lampe oder eine erhöhte Umgebungstemperatur sein.
Selbst wenn eine Wärmeleitung über die Hand und
eine erhöhte Umgebungstemperatur aufgrund z. B. einer Farbumschlagstemperatur
von z. B. +45°C ausgeschlossen werden kann, ist wegen kapazitiver
Effekte, z. B. durch Verschmutzung und der Art des „In-der-Hand-Haltens” des
Sicherheitselementes, und resistiver Effekte durch Verknitterung
die genaue Resonanzfrequenz und damit die absorbierte Energie des
LCR-Schwingkreises nicht festlegbar. Damit ist die Erwärmung
und der damit verbundene Echtheitsnachweis unsicher.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Sicherheitselement derart weiterzubilden, dass die Nachteile des
Standes der Technik behoben und der Schutz gegenüber Fälschungen
weiter erhöht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß überdeckt
die thermochrome Farbschicht zusätzlich zu der ersten Information eine
zweite Information. Auch die zweite Information ist in einem bestimmten
Temperaturbereich nicht erkennbar, beispielsweise bei der üblichen
Umgebungstemperatur oder bei Raumtemperatur. Erst wenn eine zweite
Art von Wärmeeintrag, die bevorzugt von der ersten Art
des Wärmeeintrages verschieden ist, in die thermochrome
Farbschicht erfolgt ist die zweite Information erkennbar.
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Erfindungsgemäß erfolgt
somit bei der ersten Art von Wärmeeintrag ein Farbumschlag
in einer anderen geometrischen Verteilung oder einem anderen geometrischen
Muster als bei der zweiten Art von Wärmeeintrag.
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So ändert
sich bei der ersten Art des Wärmeeintrages nur ein bestimmter
Bereich innerhalb der thermochromen Farbschicht, wobei dieser bestimmte Bereich
besonders bevorzugt in der geometrischen Form eines Musters, eines
alphanumerischen Zeichens oder einer Bildes ausgeführt
ist. Die Kontur dieses bestimmten Bereiches bildet die erste Information.
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Bei
der zweiten Art von Wärmeeintrag, beispielsweise bei einer
Erwärmung durch einen Finger oder eine Lampe, ändert
sich hingegen die gesamte Fläche der thermochromen Farbschicht,
die der Erwärmung ausgesetzt ist. Die zweite Information
wird dabei entweder durch die Umrisskontur der Fläche gebildet,
die den Farbwechsel aufweist, oder zusätzlich bei einem
thermochromen Farbübergang von farbig nach farblos bzw.
transparent durch ein unter der thermochromen Farbschicht liegendes
Druckbild. Dieses Druckbild ist innerhalb der Kontur des erwärmenden
Fingers bzw. Lichtkegels in Form eines Musters, eines alphanumerischen
Zeichens oder einer Bildes ausgeführt, beispielsweise als
Anordnung von „EUR”-Symbolen.
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Die
erste und zweite Information weisen bevorzugt einen unterschiedlichen
Informationsgehalt auf, wobei die erste und zweite Information direkt übereinander
oder gegeneinander verschoben angeordnet sein können. So
kann beispielsweise die erste Information einen Text oder eine Zahl
darstellen, wohingegen die zweite Information eine farbige Fläche mit
ovaler Umrissform darstellt. Ein unterschiedlicher Informationsgehalt
im Sinne dieser Erfindung liegt auch vor, wenn die erste und zweite
Information zwar den selben Text, die selbe Zahl, das selbe Muster usw.
darstellen, die jeweiligen Elemente jedoch unterschiedliche Größen
oder unterschiedliche Farben aufweisen oder gegeneinander verdreht
oder verschoben angeordnet sind.
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Alternativ
ist es auch möglich, dass die erste und zweite Information
den gleichen Informationsgehalt aufweisen. In diesem Fall müssen
jedoch die erste und zweite Information und an unterschiedlichen Orten
auf dem Sicherheitselement angeordnet sein bzw. dürfen
sich nur teilweise überlappen, da sonst die erste und zweite
Information den gleichen Informationsgehalt aufweisen würden.
Beispielsweise stellt die erste und zweite Information jeweils die
Zahl „50” in gleicher Größe,
gleicher Schriftart und gleicher Farbe dar, sind jedoch mehr oder
weniger gegeneinander verdreht oder verschoben angeordnet, so dass
sie nicht deckungsgleich bzw. nicht direkt übereinander
angeordnet sind.
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Zusätzlich
zu der ersten und zweiten Information kann die thermochrome Farbschicht
mindestens eine weitere Information überdecken, die ebenfalls
nicht erkennbar ist. Diese weitere Information ist erst bei einer
weiteren Art von Wärmeeintrag in die thermochrome Farbschicht
erkennbar, die von der ersten und zweiten Art der Wärmeeintrag
verschieden ist. Als besonderer Vorteil ergibt sich, dass drei oder
mehr Informationen, die entweder den gleichen Informationsgehalt
an unterschiedlichen Orten oder unterschiedliche Informationsgehalte
aufweisen, in dem Sicherheitselement „versteckt” werden
können, wodurch der Fälschungsschutz weiter erhöht
wird.
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Die
Erfindung umfasst sowohl ein Substrat mit einem Sicherheitselement
als auch einen Datenträger mit einem Substrat mit einem
Sicherheitselement. Der Datenträger ist hierbei insbesondere
ein Wertdokument, wie beispielsweise eine Banknote, ein Wertpapier,
eine Kredit- oder Ausweiskarte, ein Pass, eine Urkunde und Ähnliches,
ein Label, eine Verpackung oder ein anderes Element für
die Produktsicherung.
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In
einer alternativen Ausführungsform ist mindestens eine
Information auf einer Seite des Substrates und mindestens eine thermochrome
Farbschicht auf der gegenüberliegenden Seite des Substrates
angeordnet. Der Wärmeübertrag erfolgt dabei durch
das Substrat oder Sicherheitselement hindurch. Dies hat den Vorteil,
dass ein potentieller Fälscher keinen Zusammenhang zwischen
der Information auf der einen Seite des Substrates und der thermochromen
Farbschicht auf der gegenüberliegenden Seite des Substrates
erkennt, so dass sich der Fälschungsschutz weiter erhöht.
Dies insbesondere dann, wenn sowohl die Information als auch die
thermochrome Farbschicht in das Design des Sicherheitselementes
oder des Datenträgers oder in ein anderes Sicherheitselement
integriert sind.
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Besonders
weist das Sicherheitselement mindestens einen elektrischen Schaltkreis
auf. Der elektrische Schaltkreis weist hierbei mindestens einen
ohmschen Widerstand auf, der in Form eines Musters, eines alphanumerischen
Zeichens oder einer Bildes ausgeführt ist, wobei die thermochrome Farbschicht
den ohmschen Widerstand mindestens teilweise überdeckt.
Bei Einkopplung von elektrischer Energie in den elektrischen Schaltkreis
weisen somit nur die Bereiche der thermochromen Farbschicht einen
Farbwechsel auf, die über und unmittelbar neben dem ohmschen
Widerstand angeordnet sind. Hierdurch wird erreicht, dass innerhalb
der thermochromen Farbschicht mindestens Teile des Musters, des alphanumerischen
Zeichens oder des Bildes des ohmschen Widerstandes erkennbar sind.
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Die
ohmschen Widerstände haben somit die Aufgabe eines Heizelementes.
Sie sind in einer Matrixanordnung oder einer beliebigen Umrissform
ange ordnet, beispielsweise in Form der Zahl „50”,
und mit der thermochromen Farbschicht überdruckt und somit
verborgen. Bei elektrischer Anregung erwärmen die ohmschen
Widerstände die thermochrome Farbschicht, so dass innerhalb
der thermochromen Farbschicht eine andersfarbige oder transparent
ausgeformte Zahl „50” erscheint, die in ihrer
Form und Fläche der durch die ohmschen Widerstände
geformten Zahl „50” entspricht.
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Die
elektrische Anregung erfolgt bei einer Ausführung des elektrischen
Schaltkreises als offener Schaltkreis durch direkten galvanischen
Kontakt mit einer elektrischen Energiequelle. Beispielsweise erfolgt
dieser galvanische Kontakt durch einen Kontakt zwischen einer Batterie
und dem elektrischen Schaltkreis.
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Bei
einem geschlossenen elektrischen Schaltkreis in Form eines Schwingkreises
oder LCR-Schwingkreises erfolgt die elektrische Anregung bevorzugt
kontaktlos über die Einkopplung elektromagnetischer Strahlung
und besonders bevorzugt über magnetisch-induktive Kopplung
eines Feldes im Radiofrequenzbereich (RF). Die Resonanzfrequenz
des LCR-Schwingkreises bzw. Arbeitsfrequenz der entsprechenden Sendeantenne
liegt vorzugsweise im Bereich von 1 MHZ bis 1 GHz, vorzugsweise
im Bereich von 5 MHz bis 30 MHz und besonders bevorzugt im Bereich
um 13,56 MHz oder um 27 MHz. Der Gesamtwiderstand des LCR-Schwingkreises
liegt bevorzugt im Bereich von 100 Ω bis 1 kΩ,
besonders bevorzugt im Bereich von 150 Ω bis 500 Ω,
wovon der Hauptanteil, bevorzugt mehr als 70% und besonders bevorzugt
mehr als 90%, auf die ohmschen Widerstände entfällt.
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Die
einzelnen Bauteile des elektrischen Schaltkreises, wie die Leiterbahnen,
die Spule, der Kondensator und die ohmschen Widerstände,
werden bevorzugt drucktechnisch hergestellt, d. h. auf das Substrat
aufgedruckt. So lassen sich die gedruckten ohmschen Widerstände
beispielsweise wie folgt herstellen und dimensionieren:
- (a) durch leitfähige Farbe auf Basis von Kohlenstoff/Graphit,
wobei die Einstellung des erwünschten Widerstands über
die Linienbreite, die Liniendichte, die Schichtdicke oder die Länge
der Leiterbahn der ohmschen Widerstände erfolgt,
- (b) durch leitfähige Polymere, z. B. PEDOT (Baytron® von H. C. Starck oder ORCACON® von AGFA), wobei die Einstellung
des erwünschten Widerstandswertes über die Linienbreite,
die Liniendichte oder die Schichtdicke der Leiterbahn der ohmschen
Widerstände erfolgt,
- (c) durch stark verjüngte Leiterbahnen aus demselben
niedrigohmigen Material, aus dem auch andere Komponenten des Schaltkreises
bestehen, wie beispielsweise Silber,
- (d) oder im Falle (a) und (b) anstelle eines Aufbaus aus diskreten
Elementen aus Leiterbahnstegen aus flächig gedruckten Elementen.
Die Einstellung des erwünschten Widerstands erfolgt hierbei über
die Schichtdicke des Aufdrucks.
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Anstelle
einer direkten drucktechnischen Aufbringung auf das Substrat ist
es auch möglich den elektrischen Schaltkreis als Folienapplikation
in Form eines Sicherheitsetiketts, einem sogenannten Patch, oder
Sicherheitsstreifens auszubilden und anschließend auf ein
Substrat zu übertragen.
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Die
einzelnen ohmschen Widerstände sind vorzugsweise parallel
geschaltet. Besonders bevorzugt werden die parallel geschalteten
ohmschen Widerstände durch weitere in Reihe geschalteter
ohmscher Widerstände ergänzt, so dass sich durch
diese Widerstände in vorzugsweise verschiedener Größe und
damit verschiedener Leistungsklasse zunächst eine größere
Bandbreite der Ansprechempfindlichkeit realisieren und auch visualisieren
lassen. Bei geeigneter Dimensionierung lässt sich dabei
ein sowohl orts-, als auch zeitaufgelöster Farbwechsel
erreichen. So ergibt sich beispielsweise bei einer „kaskadenartigen” Anordnung
von in Reihe geschalteten ohmschen Widerständen mit von
ohmschem Widerstand zu ohmschem Widerstand abnehmendem Widerstandswert
ein über die ohmschen Widerstände „wandernder” Farbwechsel
der thermochromen Farbschicht. Zunächst erwärmt
sich der erste ohmsche Widerstand, dann der nächste usw.
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Die
Auslösegeschwindigkeit eines Heizelements ist abhängig
von seiner Fläche bzw. der Wärmekapazität
und dem ohmschen Widerstand und der Differenz zwischen der ihrer
Auslösetemperatur und der Umgebungstemperatur. So schlägt
bei einem größeren Element die Farbe langsamer
um als bei einem kleineren; bei gleicher Fläche löst
ein Element mit großem ohmschen Widerstand schneller aus,
als bei einem mit geringem Widerstand, sofern die Elemente in Reihe
geschaltet werden. Bei Parallelschaltung ist es umgekehrt. Durch
geeignetes Design lässt sich so ein Bewegungseffekt erzeugen.
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Neben
der beschriebenen geometrischen Differenzierung des Farbwechsels
nach Anregung und der zeitlichen Abfolge, besteht bei geeignetem Schichtaufbau
auch die Möglichkeit einer Differenzierung nach Temperatur
bzw. Erwärmung. Dabei werden beispielsweise zwei thermochrome
Farbschichten, die das gleiche oder verschiedene Muster aufweisen, übereinander
liegend auf den elektrischen Schaltkreis gedruckt, wobei die unten
liegende z. B. eine Übergangstemperatur von +50°C
und die oben liegende z. B. von +25°C hat. Bei einem angenommenen
Farbwechsel der unten liegenden thermochromen Farbschicht von grün
zu blau und der oben liegenden thermochromen Farbschicht von schwarz zu
farblos ergibt sich somit bei thermischer Anregung durch einen Finger
ein Farbwechsel von schwarz zu grün und bei elektrischer
Anregung mit einem größeren Energieeintrag von schwarz
zu blau. Bei Gemischen thermochromer Farben lassen sich derart auch
zeitlich/thermisch kontinuierliche Farbübergänge
erzielen.
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Wird
anstelle des vorher erwähnten Umschlags von schwarz zu
farblos eine Farbe mit thermochromen Flüssigkristallpigmenten
auf einem einfachen schwarzen Untergrund verwendet, so erscheinen
je nach aktueller Temperatur Regenbogenfarben. Durch Variation von
Fläche und Widerstand und deren gezielte Anordnung können
so sich zeitlich verändernde farbige Bilder/Muster erzeugt
werden. Weitere Ausführungen hierzu sind in
DE 10 2006 016 048 angegeben,
deren diesbezügliche Offenbarung hier aufgenommen wird.
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Kommt
eine im Grundzustand bei Raum- oder Umgebungstemperatur schwarze
thermochrome Farbe als oben liegende sichtbare Schicht zum Einsatz,
so erfolgt vorteilhafterweise eine zusätzlicher Überdruck
einer polarisierenden Effektfarbe, wie sie in
DE 10243650 A1 oder
WO 2004028824 A2 beschrieben
ist, deren diesbezügliche Offenbarung hier aufgenommen
wird. Hierdurch wird einerseits die schwarze Fläche ästhetisch
aufgelöst, andererseits stellt die Polarisierung des reflektierten
Lichtes eine zusätzliche Absicherung dar.
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Bei
geeigneter Strukturierung ist es auch möglich, das Bild,
Zeichen, Muster oder dergleichen auch nach dem Drucken noch individuell
zu bearbeiten bzw. zu ändern. Damit ergibt sich die Möglichkeit, das
erfindungsgemäße Merkmal mit einer anderen individuellen
Kennung, z. B. einer Zifferung, zu verbinden. Als Beispiel sei eine
Ziffer in Form einer üblichen 7-Segment-Anzeige beschrieben, über
die vollflächig eine thermochrome Schicht aufgebracht ist.
In Grundzustand sind alle Segmente kontaktiert und mit dem elektrischen
Schaltkreis verbunden, so dass bei elektrischer Energieeinkopp lung
die Ziffer 8 erscheint. Durch selektives Abtrennen einzelner Segmente
lassen sich nun auch alle anderen Ziffern von 0 bis 9 darstellen.
Dies kann z. B. die Prüfziffer einer herkömmlichen
Bezifferung mittels Buchdruck- bzw. Hochdruck- oder Ink-Jet-Druckverfahren
oder Laser sein. Die Abtrennung der jeweiligen Segmente geschieht
vorteilhaft mittels eines Lasers durch Ablation kleiner Anschnitte
an den Knotenpunkten der betreffenden Leiterbahnen der 7-Segment-Anzeige.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung ergibt sich, wenn in mittlerer
Zukunft RFID-Etiketten auch auf Einzelverpackungen im Einzelhandel
zunehmend Verwendung finden wird. Damit werden entsprechende RFID-Lesegeräte
an Kassenterminals ebenso gängig sein, wie heutzutage Barcode-Scanner
oder UV-Lampen zur Echtheitserkennung von Banknoten. Unter Zuhilfenahme
dieser RFID-Lesegeräte lässt sich nun für
Wertdokumente, die über das erfindungsgemäße
Sicherheitselement verfügen, eine neuartige Prüfung
zur Echtheitserkennung realisieren. Zusätzliche Attraktivität
gewinnt dieses Merkmal, wenn zukünftig RFID-Leser auch
in Mobiltelefone integriert werden.
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Für
eine Maschinenlesbarkeit des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements werden alle Banknoten eines Banknoten- bzw.
Anlagestapels per Radiofrequenzeinstrahlung angeregt und anschließend
maschinell die thermochrome Farbveränderung jeder einzelnen
Banknote ausgewertet.
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Anhand
der nachfolgenden Ausführungsvarianten bzw. Beispiele und
den ergänzenden Figuren werden die Vorteile der Erfindung
erläutert. Die beschriebenen Einzelmerkmale und nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiele sind für sich
genommen erfinderisch, aber auch in Kombination erfinderisch. Die
Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen dar, auf
die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt
sein soll.
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Des
Weiteren sind die Darstellungen in den Figuren des besseren Verständnisses
wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten
wider. Insbesondere entsprechen die in den Figuren gezeigten Proportionen
nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen
und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des
Weiteren sind die in den folgenden Beispielen beschriebenen Ausführungsformen
der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen
Kerninformationen reduziert. Bei der praktischen Umsetzung können
wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur Anwendung kommen.
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Im
Einzelnen zeigen die Figuren schematisch:
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1 eine
prinzipielle Darstellung des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements und hierbei in
- 1a mit einer thermochromen Farbschicht
im Grundzustand,
- 1b bei Berührung und
Erwärmung der thermochromen Farbschicht mit einem Finger,
- 1c bei großflächiger
Erwärmung der thermochromen Farbschicht mit einer Lampe,
- 1d die thermochrome Farbschicht
bei Anregung eines teilweise darunterliegenden elektrischen Schaltkreises
mit elektrischer Energie,
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2 eine
Variante zur Ausführung aus 1, bei der
unter der thermochromen Schicht eine Information in Form von „EUR”-Symbolen
aufgedruckt ist, und hierbei in
- 2a bei
Berührung und Erwärmung der thermochromen Farbschicht
mit einem Finger,
- 2b bei großflächiger Erwärmung
der thermochromen Farbschicht mit einer Lampe,
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3 einen
Aufbau eines offenen elektrischen Schaltkreises,
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4 einen
Aufbau eines elektrischen Schwingkreises,
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5 eine
Variante der Ausführung aus 4, wobei
der gesamte ohmsche Widerstand aus fünf in Reihe geschalteter
Widerstände gebildet wird,
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6 einen
Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements,
das zusätzlich mit einer optisch variablen Farbschicht überdruckt
ist.
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1 zeigt
eine Banknote oder eine Chipkarte, die aus einem Substrat 1 besteht,
auf das eine thermochrome Farbschicht 2 in Form einer ovalen Fläche
aufgebracht ist. Im Grundzustand, d. h. bei Raum- oder Umgebungstemperatur,
ist die thermochrome Farbschicht 2 opak und weist eine
bestimmte Farbe auf, beispielsweise grün. Legt ein Betrachter einen
Finger auf die thermochrome Farbschicht 2, ändert
gemäß 1b der entsprechende
Bereich 3 seine Opazität und wird farblos, so
dass das unter der thermochromen Farbschicht 2 liegende
Substrat 1 sichtbar wird. Befindet sich auf dem Substrat 1 ein Aufdruck
in Form von mehreren „EUR”-Symbolen, werden gemäß 2a die
im Bereich 3 angeordneten „EUR”-Symbole 6 sichtbar.
Wird die thermochrome Farbschicht 2 hingegen durch eine
großflächige Wärmequelle bestrahlt, wechselt
der gesamte Bereich 4 der thermochromen Farbschicht 2 seine
Opazität und wird farblos. Es ergibt sich eine transparente ovale
Fläche, in der gemäß 1c die
Oberfläche des Substrates 1 bzw. gemäß 2b die
in diesem Bereich angeordneten „EUR”-Symbole 7 sichtbar werden.
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Die
Konturen des Bereiches 3 bzw. der Fläche 4 in
Verbindung mit der Oberfläche des unter der thermochromen
Farbschicht 2 liegenden Substrates entsprechen hierbei
der erfindungsgemäßen zweiten Information.
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Zusätzlich
befinden sich entsprechend 3 und 4 unterhalb
der thermochromen Farbschicht 2 ohmsche Widerstände
eines elektrischen Schaltkreises, die in Form der Zahl „50” angeordnet
sind. Wird nun elektrische Energie in den elektrischen Schaltkreis
eingekoppelt, erwärmen sich die ohmschen Widerstände,
so dass in einem Bereich 5 die thermochrome Farbschicht 2 ihre
Farbe von grün nach transparent wechselt. Somit erscheint
innerhalb der grünen thermochromen Farbschicht 2 ein
transparenter Bereich 5 in Form der Zahl „50”.
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Der
Bereich 5 der thermochromen Farbschicht 2 entspricht
hierbei der erfindungsgemäßen ersten Information.
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3 zeigt
eine Ausführungsform des elektrischen Schaltkreises in
Form eines offenen Schaltkreises mit galvanischer Energieeinkopplung.
Der elektrische Schaltkreis besteht aus galvanischen Kontakten 10,
Leiterbahnen 9, aus einem niedrigohmigen Material, beispielsweise
Silber, und ohmschen Widerständen Ri, deren Fläche 8 in
Form der Zahl „50” ausgebildet ist. Die ohmschen
Widerstände Ri sind vollständig unterhalb der
thermochromen Farbschicht 2 und mittig innerhalb der ovalen
Umrissform angeordnet. Die galvanischen Kontakte 10 befinden sich
hingegen nicht und die Leiterbahnen 9 nur teilweise unterhalb
der thermochromen Farbschicht 2.
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4 zeigt
eine zu 3 alternative Ausführungsform,
bei der der elektrische Schaltkreis als elektrischer Schwingkreis 11 ausgebildet
ist. Der elektrische Schwingkreis besteht hierbei aus einer Spule
mit der Induktivität L, einem Kondensator mit der Kapazität
C und ohmschen Widerständen Ri. Der Kondensator ist bevorzugt
als zusätzliche leitfähige Flächenelemente
oder/und als Hologramm-Patch ausgebildet, so dass der Kondensator
vorteilhaft als ein weiteres auf der Banknote befindliches Sicherheitselement
ausgebildet sein kann.
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In 5 ist
der Heizwiderstand als Reihenschaltung von fünf einzelnen
ohmschen Widerständen R1 bis R5 ausgebildet, wobei der
Widerstandswert vom ohmschen Widerstand R1 zum ohmschen Widerstand
R5 hin ständig abnimmt, d. h. R1 > R2 > R3 > R4 > R5 (der Widerstandswert
des ohmschen Widerstandes R1 ist größer ist als
derjenige des ohmschen Widerstandes R2, der des ohmschen Widerstandes
R2 größer ist als der des ohmschen Widerstandes
R3, der des ohmschen Widerstandes R3 größer ist
als der des ohmschen Widerstandes R4 und der des ohmschen Widerstandes
R4 größer ist als der des ohmschen Widerstandes
R5). Die Widerstandswerte sind also kaskadenartig ausgebildet, so dass
sich bei Einkopplung von elektrischer Energie in den Stromkreis
ein örtlich wandernder Farbumschlag von R1 nach R2 nach
R3 nach R4 nach R5 ergibt.
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6 zeigt
eine von mehreren möglichen Varianten eines Schichtaufbaus
eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements, das
zusätzlich mit einer Farbschicht überdruckt ist.
Hierbei werden auf ein Substrat 12 Leiterbahnen 13 gedruckt,
die aus einem niederohmig leitfähigen Material, beispielsweise
Silber, bestehen. Auf die Leiterbahnen 13 wird eine Schicht 14 mit
mittlerer Leitfähigkeit gedruckt, beispielsweise eine Graphitfarbe.
Die Leiterbahnen 13 und die Schicht 14 bilden
den ohmschen Widerstand mit den entsprechenden elektrischen Anschlüssen.
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Bei
Beibehaltung der Funktion des Sicherheitselements kann beispielsweise
die Schichtfolge der Leiterbahnen 13 und der Schicht 14 getauscht werden.
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Der
ohmsche Widerstand wird mit einer thermochromen Farbschicht 2 überdruckt,
die beispielsweise einen Farbwechsel von schwarz nach farblos bzw.
transparent aufweist. Abschließend wird über die
thermochrome Farbschicht eine optisch variable Farbschicht 15 gedruckt.
Die optisch variable Farbschicht 15 beinhaltet beispielsweise
polarisierende Flüssigkristallpigmente, so dass die schwarze
Fläche optisch aufgewertet wird und aufgrund der Polarisation
des reflektierten Lichtes eine zusätzliche Absicherung
gegeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1320836
A2 [0002]
- - DE 102006016048 [0025]
- - DE 10243650 A1 [0026]
- - WO 2004028824 A2 [0026]