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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung bzw. Kontrolle der Temperatur, um mittels a) eines niederfrequenten
Stromflusses durch die Wandung des Metalls des jeweiligen Aggregates,
dieses direkt elektrisch zu beheizen, und b) in einer alternativen Ausführungsform
die Aggregate, und zwar den Düsenring, die Dosier-Ziehnadel
mit ihrem Glasrohrformkörper, durch ein MF/HF Feld induktiv
elektrisch zu beheizen, wobei die elektrische Leistung mit Hilfe von
Induktionsspulen auf das Metall übertragen wird. In beiden
Fällen handelt es sich um eine elektrische Widerstandsheizung,
die zur Vermeidung einer Entglasung auf dem Düsenring,
der Dosier-Ziehnadel und/oder dem Glasrohrformkörper eingesetzt
wird, um störenden Ziehstreifen, insbesondere bei der Herstellung
von Glasröhren und/oder Glas-Zylinder mit einem Durchmesser
von > 200 mm und Wandstärken
von 2 bis 12 mm, und darüber, zu eliminieren.
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Stand der Technik
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Beim
klassischen Sanzches-Vello-Verfahren (
US
2,009,793 ) wird eine vorbehandelte Glasschmelze im horizontalen
(Vello-Verfahren) aber auch im vertikalen Verfahren (Down-Draw-Verfahren)
zu Glasröhren bzw. Glaszylinder verarbeitet. Das Glas tritt
aus einer am Boden des Speiserkopfes befindlichen Düse
aus und bildet mit dem konischen Teil der Dosier-Ziehnadel das gewünschte
Glasrohr. Es wird dann mittels einer Ziehmaschine horizontal bzw.
vertikal nach unten gezogen, wobei es vorher noch eine Zone der
Heizung bzw. Kühlung passiert.
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Es
sind bereits verschiedene Vorrichtungen zur Vermeidung der Entglasung
im Bereich des konischen Formkörpers vorgeschlagen worden.
Gemäß der
US
4,023,953 wird eine Dosier-Ziehnadel aus einem Platinmaterial,
wie dies auch in der
DE 100
16 108 beschrieben wird, eingesetzt. Der innere als auch
der äußere Teil, der mit der Glasschmelze in Berührung
steht, ist mit Platin verkleidet bzw. überzogen. Der Platinüberzug
alleine kann aber eine Entglasung des Glases in den kritischen Bereichen
des konischen Formkörpers nicht unterbinden. Die
DE 101 41 586 beschreibt
die Nachteile der zurzeit verwendeten Rohrziehnadeln. Der hohe Wärmeentzug
im Konusbereich, führt zur Entglasung (Kristallisation), die
auf den Glasröhren in Form von Ziehstreifen sichtbar werden,
was wiederum unerwünscht ist und die Qualität
mindert. Als Lösung wird vorgeschlagen das Entglasungsproblem
so zu beseitigen, dass der Bereich des Formgebungskonus als hohles
Teil ausgebildet wird, weil dadurch im Konusbereich ein geringerer
Wärmeentzug entsteht. Die
DE 10 2004 024 767 offenbart
ein Formgebungswerkzeug zur Herstellung von Glasrohren, dadurch
gekennzeichnet, dass der Emissionskoeffizient an der kritischen
Stelle größer ist als in den übrigen
Bereichen.
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Nachteilig
ist der Stand der Technik vor allem, dass in einem für
die Qualität des herzustellenden Glasrohres oder Glaszylinders
entscheidenden Bereiches, nämlich im Bereich der glasformenden Dosier-Ziehnadel
eine Temperaturkontrolle bzw. Steuerung der Temperatur bisher nur
unzureichend gelungen ist, um störenden Ziehstreifen zu
vermeiden.
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Aufgabenstellung
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Gegenüber
diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu der Eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass ein gleichmäßiges
steuerbares Temperaturprofil auf dem Düsenring, der Dosier-Ziehnadel
und über den gesamten Durchmesser des konischen Glasrohrformkörpers, also
dem Bereich, wo das Glas den Formkörper als Glasrohr verlässt,
eingestellt wird, wodurch entstehende Kristallisation vermieden
wird, insbesondere bei großen Glasrohr-Durchmessern, so
dass auf den Glasröhren eine störende Optik vermieden
wird.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass ein bestimmter Abschnitt einer Dosier-Ziehnadel
aus Rohren besteht, die elektrisch beheizt werden, dass die Rohre aus
einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt oder
mit einem solchen Material beschichtet sind, wobei die elektrisch
leitfähigen Rohrwandungen mit entsprechenden Stromanschlüssen
ausgestattet sind und diese Anschlüsse unmittelbar mit
einer Stromquelle verbunden sind und die Dosier-Ziehnadel direkt
durch den Stromfluss durch ihre Wandung beheizt wird. Die entsprechende
Stromquelle ist regelbar, so dass die gewünschte Heizleistung
eingestellt werden kann. Zur Erfassung eines temperaturabhängigen
Parameters kann erfindungsgemäß insbesondere der
elektrische Widerstand der direkt beheizten Dosier-Ziehnadel selbst
verwendet werden. Beide Rohre sind als direkt heizbare Rohre ausgestattet,
wobei der Begriff „direkt heizbar" im Sinne der vorliegenden
Anmeldung so zu verstehen ist, dass die Wärmeenergie unmittelbar
durch Stromfluss in der Wand der Rohre erzeugt wird.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der
untere Abschnitt als doppelwandiges Rohr ausgebildet ist, d. h.
als ein Rohr, bei dem sowohl die Innenwand als auch die Außenwand elektrisch
leitfähige ist, wobei Innen- und Außenwand an
einem Ende der Rohre, vorzugsweise an dem konischen Formkörper
direkt, miteinander verbunden ist, im übrigen jedoch die
beiden Rohrwände voneinander getrennt und elektrisch gegeneinander
isoliert sind, wobei an dem anderen, vorzugsweise an dem oberen
Ende der Dosier-Ziehnadel das Innenrohr und Außenrohr jeweils
einen Stromanschluss aufweist. Verbindet man beide Stromanschlüsse
mit einer Stromquelle, so sind Innenwand und Außenwand des
Rohres elektrisch in Reihe hintereinander geschaltet. Zwischen Innen-
und Außenwand kann entweder ein entsprechender Luftspalt
bzw. Vakuum oder auch ein Isoliermaterial, z. B. ein Keramikrohr, vorgesehen
sein. Das doppelwandige Rohr kann beispielsweise auch dadurch hergestellt
werden, dass ein entsprechendes isolierendes Keramikrohr innen und
außen mit einem leitfähigen Material in Flammspritztechnik
(Edelmetall oder einer Edelmetalllegierung) beschichtet wird, wobei
die Beschichtung auch über den stromabwärtigen
konischen Glasrohrformkörper hinweg verläuft,
so dass Innen- und Außenwand des doppelwandigen Rohres
in diesem Bereich miteinander verbunden sind. Am entgegengesetzten Ende
müssen dann noch Innenwand und Außenwand mit jeweils
getrennten Stromanschlüssen versehen werden.
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Als
Ausgangsmaterial für die Wandstärke der Rohre
der Dosier-Ziehnadel und ihrem Glasrohrformungskörper,
ist der reine Werkstoff Platin, wegen der relativ geringen Festigkeit,
besonders für den Einsatz bei Belastung unter hoher Temperatur,
ungeeignet, da es im Gefüge zu starker Grobkornausbildung
und zur Kornverschiebung entlang der vergrößerten
Korngrenzen kommt, was wiederum zu einer Reduktion der Hochtemperaturfestigkeit
und der Standzeit der eingesetzten Aggregate führt.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
bei der das verwendete Material für die zu beheizenden
Aggregate bzw. Wandstärken der Aggregate aus einer dispersionsverstärkten
Platin-Legierung besteht, die auch bei den hohen Temperaturen einer
Glasschmelze nicht mit dem Glas reagiert. Die Einbringung einer
gewissen Menge eines stabilen und gleichmäßig
in der Matrix verteilten Oxids, als Legierungskomponente, führt
zur Härtung des Ausgangsmaterials. Diese Fixierung der
Korngrenzen mit der daraus resultierenden Verhinderung der Grobkornbildung
führt zur Feinkornstabilisierung. Um Platin-Eigenschaften
zu verbessern, werden dispersionsverstärkte Platin-Legierungen
z. B. Platin/Zirkondioxid und/oder Yttriumoxid sowie Platin/Rhodium/Zirkondioxid
und/oder Yttriumoxid eingesetzt, wobei selbstverständlich
auch andere Legierungszusätze gewählt werden können, wie
z. B. mit Zusätzen von Iridium oder Gold. Folgende Verbesserungen
der Eigenschaften werden durch diese Platin-Super-Legierungen erreicht:
- – Feine, gerichtete Langkornstruktur
- – Verbesserte Hochtemperaturfestigkeit
- – Verbesserte Zeitstandsfestigkeit
- – Verbesserte Vickershärte
- – Reduzierter Kriechwiderstand
- – Verbesserte Korrosionsfestigkeit
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Alternativ
zur Verwendung von dispersionsverstärkten Platin-Legierungen
kommen für die Oberflächen der widerstandsbeheizten
Rohre, bzw. Kanäle, konische, flache oder gewölbte
Bleche aus Rhodium, Palladium, Ruthenium, Iridium, Osmium, Wolfram
oder Gold oder Legierungen hieraus in Frage. Bevorzugt verwendet
man auch als Material für die Rohrwandungen der Aggregate
Iridium oder eine Iridium-Platinlegierung, z. B. eine Ir/Pt Legierung
mit typischerweise 5–30% Iridiumanteil und entsprechend
70–95% Platinanteil, wobei selbstverständlich kleinere
Iridiumanteile, ohne weiteres verwendet werden können.
Die Legierungen mit Iridium und die durch Mischkristallbildung erhaltene
Härtungen können jedoch eine Grobkornbildung und
das daraus resultierende Korngrenzwachstum nicht verhindert. Allerdings
ist bei einer Legierung mit den oben genanten Oxiden ebenfalls eine
Feinkornstruktur zu erwarten.
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Grundsätzlich
können jedoch auch hochtemperaturfeste Stähle,
sowie Produkte aus den Werkstoffen Molybdän, Wolfram oder
sonstige Superlegierungen, die gegebenenfalls bei hohen Temperaturen vor
einer Oxydation zu schützen sind, eingesetzt werden. Im
Weiteren wäre es grundsätzlich auch möglich,
eine elektrisch leitfähige und genügend hitzebeständige
Keramik zu verwenden, wie zum Beispiel Karbide, Boride, Nitride
und Desilizide oder verschiedene Übergangsmetalle, wie
Wolfram, Titan, Tantal oder Zirkon.
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Insbesondere
ein gewisser Abschnitt der doppelwandigen Ausführung der
Dosier-Ziehnadel hat den Vorteil, dass eine direkte Heizung der
Rohrwandung über die gesamte Länge der Dosier-Ziehnadel
hinweg möglich ist, wobei durch die Hintereinanderschaltung
von Außenwand und Innenwand beide Stromanschlüsse
von Innenrohr und Außenrohr außerhalb des Glasbereiches
und vorzugsweise in der Nähe des stromaufwärtigen
Endes der Dosier-Ziehnadel gelegt werden können.
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Das
Außenrohr als auch das Innenrohr können in axialer
Richtung des Rohres variierende Wandquerschnitte haben und gegebenenfalls
zum Ausgleich von Wärmedehnung umlaufende Sicken oder andere
Ausdehnungsvorrichtungen ausweisen. Bei einem aufgrund der Reihenschaltung
fest vorgegebenen Strom, der entlang der gesamten Strecke immer
gleich ist, kann lokal die Heizleistung erhöht werden,
was einfach durch entsprechende Anpassung der Wandstärken
bzw. des Gesamtquerschnittes erfolgt. Wegen der Wärmeverluste
am konische Formkörper benötigt man beispielsweise
mehr Heizleistung als an den vertikalen Abschnitten der Dosier-Ziehnadel,
so dass hier die Wandquerschnitte kleiner gewählt werden
können, um den Widerstand R zu erhöhen und damit
die dort bewirkte Zusatzheizung zu steigern. Desgleichen kann auch
in Umfangsrichtung die Wandstärke variieren, weil beispielsweise
auf der dem Glaseinlauf in die Ziehzelle zugewandten Seite der Ziehnadel
sich höhere Temperaturen einstellen als auf der gegenüberliegenden Seite.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die elektrisch leitfähige
Dosier-Ziehnadel, bevorzugt der Glasrohrformungskörper
mittels eines im Wesentlichen horizontal verlaufenden magnetischen
Wechselfeld erwärmt. Als Energiequelle für die Einspeisung
des Düsenringes und/oder des konischen Glasrohrformungskörpers,
kommen statische Frequenz-Umrichter und Umformer zum Einsatz. Der rotierende
Umformer ist ein über eine starre Welle gekoppelter Motorgenerator,
der Leistung bei einer konstanten Frequenz abgibt. Der entscheidende Nachteil
des rotierenden Umformers ist der geringe Wirkungsgrad (65%) im
Vergleich zum Frequenz-Umrichter dessen Wirkungsgrad bei 90% liegt.
Die entsprechende Stromquelle ist selbstverständlich regelbar,
so dass die gewünschten Heizleistungen eingestellt werden
können. Zweckmäßigerweise sind Einrichtungen
zur Erfassung eines temperaturabhängigen Parameters an
dem betreffenden Formkörper vorgesehen.
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Da
es sich bei der Induktionsheizung um eine elektrische Widerstandsheizung
handelt, muss wie schon erwähnt eine Anpassung der Wandstärke der
Aggregate, bevorzugt im Bereich des konischen Glasformungskörpers,
erfolgen. Wenn der konische Formkörper am oberen und unteren
Ende die gleiche Wandstärke aufweist, nimmt der Formkörper
dann in seinem oberen Teil wesentlich mehr Energie pro Längeneinheit
auf als im unteren Teil, d. h. er nimmt im oberen Bereich eine höhere
Temperatur an als unten. Eine derartige Temperaturverteilung ist
nur bedingt erwünscht. Gemäß der Erfindung
ist die Wandstärke des aus Widerstandsmaterial bestehenden
konischen Formkörpers verschieden gewählt. Soll
die erzeugte Wärmemenge in verschiedenen Abschnitten des
konischen Glasrohrformungskörpers unterschiedliche sein,
so wird man die Wandstärke so wählen, dass sich
eine entsprechende Wärmeverteilung ergibt.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform bei der der Düsenring
und der konische Glasrohrformkörper der Dosier-Ziehnadel,
die aus einer dispersionsverstärkter Platin-Legierung bestehen,
innerhalb einer Induktionswicklung (Spule) liegen und zweckmäßig von
solchen Abmessungen sind, das der Düsenring und der konische
Bereich der Dosier-Ziehnadel leicht erhitzt werden kann. Die Induktionsströme
werden durch eine Spule zur Wirkung gebracht, die z. B. aus isolierten
Kupferröhren bestehen und mittels Wasser oder Luft gekühlt
werden, wobei die Spule aus einer oder einer Mehrzahl von Windungen
bestehen kann. Bevorzugt ist, dass wenigsten eine der zur Erwärmung
des Düsenringes und/oder des konischen Glasrohrformkörpers
dienenden Spule in der Höhenrichtung beweglich angeordnet
ist. Als Energiequelle werden statische Mittelfrequenz Umrichter
mit MF-Nennleistungen von < 10
bis 100 kW und darüber, sowie einer Arbeitsfrequenz von
1 bis 10 kHz, bevorzugt 3 bis 7 kHz, eingesetzt. Grundsätzlich
sind auch Hochfrequenz Umrichter mit > 10 kHz einsetzbar.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen kann das Temperaturprofil über
den gesamten Bereich der Dosier-Ziehnadel, besonders im Bereich des
konischen Glasrohrformkörpers genau eingestellt und damit
auch die Viskosität über den gesamten Bereich
genau eingestellt werden, so dass auf den Glasröhren eine
Kristallisation, bzw. störende Optik, vermieden wird.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungen der vorliegenden Erfindung werden
anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
sowie der dazugehörigen Figuren deutlich.
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Es
zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Glasrohr-Ziehzelle mit der dazugehörigen
doppelwandigen Dosier-Ziehnadel.
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2 einen
Schnitt durch den unteren Teil einer Down-Draw-Glasrohrformungsanlage
mit einer Dosier-Ziehnadel und einer Induktionszelle.
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In 1 erkennt
man im Schnitt eine entsprechende Glasrohr-Ziehzelle 1 mit
einem Einlaufrohr 2, durch den die Glasschmelze 3 eintritt.
Die Glasschmelze durchfließt die Glasrohr-Ziehzelle 1 in vertikaler
Richtung von oben nach unten. Zentrisch in der Glasrohr-Ziehzelle
befindet sich die doppelwandige Dosier-Ziehnadel 5, mit
dem doppelwandigen Glasohrformkörper 7. Die Glasrohr-Ziehzelle 1 besitzt
am Boden eine Öffnung und wird durch eine direkt elektrisch
beheizte Düse 4 begrenzt, aus der die Glasschmelze
austritt und mittels eines Glasrohrformkörpers 7 zu
einem Glasrohr 15 geformt wird. Grundsätzlich
steht der Durchmesser der Düse 4 im Verhältnis
zu dem Glasrohrformkörper 7, weil sich daraus
die Wanddicke der Glasröhren ergeben. Dies lässt
sich anhand eines Beispieles dokumentieren: Wird ein Düsen-Durchmesser
(DD) von 120 mm und ein Glasrohrformkörper (DF) mit einem
Durchmesser von 100 mm gewählt, so stellt man ein Glasrohr
im Down-Draw Rohrziehver fahren her, das eine Wanddicke t 2,0 bis
3,5 mm aufweist. Die vorliegende Erfindung kann so ausgelegt sein,
dass ein Verhältnis des Düsen-Durchmessers DD
zu dem Durchmesser des Formkörpers DF im Bereich von 0,5
bis 2,0 liegt.
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In
der dargestellten Ausführungsform bestehen die Elemente 1, 2 und 4,
welche mit dem geschmolzenen Glas in Kontakt treten, aus Platin
oder einer Platinverbindung, vorzugsweise aus einer dispersionsverstärkten
Platinlegierung oder einer dispersionsverstärkten Platin-Rhodium-Legierung
und sind direkt elektrisch beheizbar. Zweckmäßigerweise sind
die zylindrischen und/oder elliptischen Rohre der Glasrohr-Ziehzelle 1,
des Einlaufrohres 2 sowie der Düse 4 mit
einem Durchmesser von 5,0 bis zu 60 cm, sowie Wandstärken
(t) von 0,4 bis 2 mm und einer Länge (L) von 3 bis 150
cm versehen. Es ist bevorzugt, dass der Wert (L/t) der durch Dividieren
von (L) durch die Wandstärke (t) entsteht, im Bereich von 15
bis 3000 liegt.
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Unterhalb
der elektrisch beheizten Düse 4 ist zentrisch
der doppelwandige konische Glasrohrformkörper 7 der
doppelwandigen Dosier-Ziehnadel 5 angeordnet, wobei dieser
mit der Düse einen Ringspalt bildet durch welchen die Glasmenge
strömt. Der konische Formkörper 7 besteht
aus einem großen 7a bzw. einem kleineren 7b Durchmesser, über
den die Glasschmelze 3 abläuft und zu einem Glasrohr 15 ausgebildet
wird. Grundsätzlich steht der konische Glasrohrformkörper 7 (DF)
im Verhältnis zum Durchmesser eines Glasrohres 15 (DG).
Beispielsweise können mit einem konischen Formkörper
(DF) von 300 mm Durchmesser, Glasrohre/Glaszylinder (DG) mit einem
Durchmesser von 250 mm im Down Draw Prozess hergestellt werden.
Es ist bevorzugt, dass der Wert (DF/DG), der durch Dividieren von
(DF) durch (DG) entsteht, im Bereich von 1,0 bis 5,0 liegt. Bevorzugt
sind Ausführungsformen, bei denen der kleinste Durchmesser
des konischen Formkörpers 7b (DKF) hier im Beispiel
mit 300 mm angenommen, so ausgelegt ist, dass ein Verhältnis
zu dem größten Durchmesser des konischen Formkörpers 7a,
(DGF) beispielsweise 320 mm, im Bereich von 0,7 bis 0,99 liegt.
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Nach
dem Austritt der Glasschmelze 3 aus der Düse 4 ist
ferner eine Muffel 12 installiert, um dem Glas, das über
den konischen Formkörper 7 fließt, von
außen die benötigte Wärme und/oder Kühlung
aufzuzwingen. Es sind daher Einrichtungen zum Kühlen bzw.
Heizen des sich verfestigenden Glasrohres 15 unmittelbar
unterhalb der elektrisch beheizten Düse 4 vorgesehen.
Auch werden Vorrichtungen 20 zum Einblasen von Kühlluft
in ein Kastenprofil oder segmentweise Anordnung von Wasserkühlung
und/oder elektrischer Kanthal Heizung für große
Glasrohr-Durchmesser 15 vorgesehen. Um Zugluft von außen
zu unterbinden ist die Muffel am Boden durch eine Irisblende 13 verschließbar.
Wie man erkennt, ist der untere Bereich der Dosier-Ziehnadel 5 doppelwandig
ausgebildet und weist eine axiale Innenbohrung 6 auf, die
mit Stabilisierungseinheiten 14 unterteilt ist. Die Innen- 5a und
Außenwand 5b besteht aus dispersionsverstärkten
Platin-Legierungen, Platin/Zirkonoxid und/oder Yttriumoxid, sowie Legierungen
aus Platin/Rhodium/Zirkonoxid und/oder Yttrium. Diese Legierungen
haben den Vorteil, dass diese auch bei hohen Temperaturen eine genügende
Festigkeit aufweisen. Im Hinblick auf die Festigkeit, die für
die Dosier-Ziehnadel mit dem angeschlossenen konischen Glasrohrformkörper
erforderlich ist, weisen die Wanddicken (t) 5,0 mm oder weniger
auf, bevorzugt zwischen 1,0 bis 3,0 mm.
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Die
axiale Innenbohrung 6 der Dosier-Ziehnadel 5 steht
im Verhältnis zum Durchmesser des konischen Formkörpers 7.
Beispielsweise kann der Durchmesser für eine axiale Innenbohrung
(DAI) 40 mm aufweisen, so dass in diesem Fall der konische Formkörper 7a (DKF)
einen Durchmesser von 150 mm betragen kann. Bevorzugt ist, dass
der Wert (DAI/DKF), der durch Dividieren von (DAI) durch (DKF) entsteht,
im Bereich von 0,08 bis 0,5 liegt. Vorzugsweise hat der Außendurchmesser
der Dosier-Ziehnadel 5 gegenüber der axialen Innenbohrung 6 einen
um 10 bis 100 mm größeren Wert.
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Das
Innen- 5a und Außenrohr 5b ist jeweils am
stromabwärtigen Ende miteinander verbunden bzw. zusammenhängend,
während sie im Übrigen voneinander getrennt sind,
beispielsweise durch eine keramische Isolierschicht, gegebenenfalls
aber auch einfach durch Luft oder ein Vakuum. Das Außenrohr 5b der
doppelwandigen Dosier-Ziehnadel 5 weist einen Stromanschlussflansch 8 auf,
und das Innenrohr 5a weist einen entsprechenden Stromanschlussflansch 9 auf.
Der obere Abschnitt der Dosier-Ziehnadel 5, welcher einen
Anschlussflansch aufweist, ist nur einwandig ausgebildet. Zwischen
die Stromanschlussflansche 8 und 9 ist eine Stromquelle 10 in
Form eines Hochstromtransformators geschaltet. Das doppelwandige
Metallrohr der Dosier-Ziehnadel 5 wird selbst als stromgespeistes
Element herangezogen, in dem das doppelwandige Edelmetallrohr als Widerstand
in einen Niederspannungsstromkreis eingeschaltet wird. Die entsprechende
Stromquelle ist selbstverständlich regelbar, so dass die
gewünschten Heizleistungen eingestellt werden können. Zweckmäßigerweise
sind Einrichtung zur Erfassung mindestens eines temperaturabhängigen
Parameters der Glasschmelze und/oder der betreffenden Rohre vorgesehen,
wobei dieser Parameter als Rückkopplungsparameter zur Einstellung
der Heizleistung in der doppelwandigen Dosier-Ziehnadel dient. Nach
einem weiteren Parameter kann erfindungsgemäß insbesondere
der elektrische Widerstand 11 des doppelwandigen Rohres
selbst verwendet werden.
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Eine
der Besonderheiten der vorliegenden Erfindung liegt also in der
Variation des Gesamtquerschnittes der Rohrwandung in axialer und/oder
umfänglicher Richtung. Dadurch kann das Temperaturprofil über
den gesamten Durchmesser des doppelwandigen konischen Formkörpers 7 genau
eingestellt und damit auch die Viskosität über
den gesamten Durchmesser, so dass auf den Glasröhren eine Kristallisation,
bzw. störende Optik, vermieden wird. Obwohl der unmittelbare
Bereich der Abrisskante 7b des doppelwandigen Formkörpers 7 als
Bezugspunkt für eine Entglasung verantwortlich gemacht
wird, kann die Erwärmung des konischen Formkörpers 7, auch
leicht oberhalb der Abrisskante erfolgen.
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Eine
andere Ausbildung der Erfindung zeigt, in beiden Fällen
handelt es sich um eine elektrische Widerstandsheizung, in 2 eine
Vorrichtung nach einer weiteren Neuerung, die zum Erwärmen
des elektrisch leitfähigen Düsenringes 4 und/oder
Erwärmen des elektrisch leitfähigen Glasrohrformkörpers 7 an
einer Glasrohrziehanlage verwendet wird. Zu erkennen ist im Schnitt
das untere Ende einer Glasrohr-Ziehzelle 1 mit der darin
befindlichen Glasschmelze 3. Die Glasschmelze durchfließt
die Glasrohr-Ziehzelle 1 von oben nach unten. Zentrisch
in der Glasrohr-Ziehzelle befindet sich die Dosier-Ziehnadel 5,
mit dem Glasrohrformkörper 7. Die Glasrohr-Ziehzelle 1 besitzt
am Boden eine Öffnung, woran sich eine Düse 4 anschließt,
aus der die Glasschmelze austritt und mittels eines Glasrohrformkörpers 7 zu
einem Glasrohr 15 geformt wird.
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Für
die hier beschriebenen Aggregate 4 und 7 wird
die Wärme direkt an dem elektrisch leitfähigen Material,
bevorzugt bestehend aus dispersionsverstärkten Platin-Legierungen,
Platin/Zirkonoxid und/oder Yttriumoxid, sowie Legierungen aus Platin/Rhodium/Zirkonoxid
und/oder Yttrium, alternativ dazu Iridium oder Legierungen aus Iridium,
durch ein Induktionsfeld erzeugt, wodurch eine optimale Umsetzung
der elektrischen Energie erreicht wird. Für den Erwärmungsvorgang
ist eine möglichst gleichmäßige Metallwandstärke
der Aggregate 4 und 7 anzustreben. Jeder Dickenunterschied
der Wandstärke bewirkt unterschiedlichen elektrischen Widerstand und
unterschiedliche Temperaturen. Als Energiequelle für die
Einspeisung des Düsenringes 4 und/oder des konischen
Glasrohrformkörpers 7, kommen Umrichter mit Thyristoren
als schnellwirkende Schalter, die die netzfrequente Leistung in
mittelfrequente Leistung umformen, zum Einsatz. Die Erwärmung der
Aggregate 4 und 7 kann durch ein MF oder auch HF
Feld erfolgen.
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Unterhalb
des Düseringes 4 ist zentrisch der konische Glasrohrformkörper 7 der
Dosier-Ziehnadel 5 angeordnet, wobei dieser mit der Düse 4 einen Ringspalt
bildet, durch welchen die Glasmenge 3 gesteuert wird. Bevorzugt
ist eine Ausführungsform, bei der der Düsenring 4 und
der Glasrohrformkörper 7 einer Dosier-Ziehnadel
innerhalb einer Induktionszelle 22 mit einer äußeren
Wärmisolation 16 und den dazugehörigen
Induktionswicklungen 17 liegt und zweckmäßig
von solchen Abmessungen ist, dass der Bereich der beschriebenen
Aggregate erhitzt werden kann. Zwischen den Spulen 17 und
dem Aggregat 7 ist zweckmäßigerweise
eine Isolation 21 angebracht. Die Induktionsströme
werden durch eine oder mehrere Spulen 17, die übereinander
angeordnet sein können und in der Höhenrichtung
beweglich sind, zur Wirkung gebracht, wobei die Spulen 17 vorzugsweise
aus isolierten Kupferröhren mittels Wasser oder Luft gekühlt
werden. Die Spulen besitzen zwei oder mehr Stromzuführungsflansche 18,
die wiederum mit einem Hochstromkabel verbunden sind, wobei diese aus
wassergekühlten Schlauchkabeln bestehen können,
die dann mit einem Umrichter verbunden sind. Durch die Aufteilung
in ein oder mehrere Teilspulen können auch Ströme
verschiedener Phasen gespeist werden.
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Die
Einspeisung durch ein MF/HF Feld 19 erlaubt eine feinfühlige
Einstellung der Leistung. Zweckmäßigerweise sind
Einrichtungen zur Erfassung eines temperaturabhängigen
Parameters an den betreffenden Aggregaten 4 und 7 vorgesehen, wobei
diese Parameter als Rückkopplungsparameter zur Einstellung
der Heizleistung an der Düse 4 und des konischen
Glasrohrformkörpers 7 dienen. Unterhalb der Induktionsspule
ist gegebenenfalls eine Kühleinrichtung 20 zum
kühlen mittels Luft/Pressluft oder Wasser vorzusehen, um
das sich verfestigende Glasrohr 15 entsprechend abzukühlen.
Um Zugluft von außen zu unterbinden ist die Induktionszelle 22 am
Boden durch eine Irisblende 13 verschließbar.
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Für
Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen,
dass sämtliche Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen für
einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im
Zusammenhang mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden,
sowohl einzeln als auch in beliebigen Zusammenstellung mit anderen,
der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen kombinierbar
sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde
oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich
oder sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtli cher denkbarer
Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und der Lesbarkeit
der Beschreibung wegen verzichtet.
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- 1
- Glasrohr-Ziehzelle
- 2
- Einlaufrohr
- 3
- Glasschmelze
- 4
- Düsenring,
Düse
- 5
- Dosier-Ziehnadel
- 5a
- Innenrohr
- 5b
- Außenrohr
- 6
- Axiale
Innenbohrung
- 7
- Glasrohrformkörper,
Konischer Formkörper
- 7a
- Größter
Durchmesser Formkörper
- 7b
- Kleinster
Durchmesser Formkörper
- 8
- Stromanschlussflansch
- 9
- Stromanschlussflansch
- 10
- Stromquell
- 11
- Widerstandsmessung
- 12
- Muffel
- 13
- Irisblende
- 14
- Stabilisierungseinheiten
- 15
- Glasrohr
- 16
- Wärmeisolation
- 17
- Induktionsspule
- 18
- Stromzuführungsflansche
- 19
- MF/HF
Anschluss
- 20
- Kühleinrichtung
- 21
- Isolation
- 22
- Induktionszelle
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2009793 [0002]
- - US 4023953 [0003]
- - DE 10016108 [0003]
- - DE 10141586 [0003]
- - DE 102004024767 [0003]