-
Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische bzw. dermatologische
Zubereitungen, enthaltend Wirkstoffe zur Pflege und zum Schutze
der Haut, insbesondere der empfindlichen Haut wie auch ganz besonders im
Vordergrunde stehend der durch intrinsische und/oder extrinsische
Faktoren gealterten oder alternden Haut sowie die Verwendung solcher
Wirkstoffe und Kombinationen solcher Wirkstoffe auf dem Gebiete
der kosmetischen und dermatologischen Hautpflege.
-
Unter
kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, daß die
natürliche Funktion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse
(z. B. Schmutz, Chemikalien, Mikroorganismen) und gegen den Verlust von
körpereigenen Stoffen (z. B. Wasser, natürliche
Fette, Elektrolyte) gestärkt oder wiederhergestellt wird.
-
Wird
diese Funktion gestört, kann es zu verstärkter
Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von
Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen
kommen.
-
Ziel
der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliches Waschen
verursachten Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies
ist gerade dann wichtig, wenn das natürliche Regenerationsvermögen
nicht ausreicht. Außerdem sollen Hautpflegeprodukte vor
Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne und Wind, schützen
und die Hautalterung verzögern.
-
Für
die Pigmentierung der Haut verantwortlich sind die Melanozyten,
welche in der untersten Schicht der Epidermis, dem Stratum basale,
neben den Basalzellen als – je nach Hauttyp entweder vereinzelt
oder aber mehr oder weniger gehäuft auftretende – pigmentbildende
Zellen vorzufinden sind.
-
Melanozyten
enthalten als charakteristische Zellorganellen Melanosomen, in denen
das Melanin gebildet wird. Unter anderem bei Anregung durch UV-Strahlung
wird verstärkt Melanin gebildet. Dieses wird über die
lebenden Schichten der Epidermis (Keratinozyten) letztlich in die
Hornschicht (Corneozyten) transportiert und ruft eine mehr oder
weniger ausgeprägte bräunliche bis braun-schwarze
Hautfarbe hervor.
-
Melanin
wird als Endstufe eines oxidativen Prozesses gebildet, in welchem
Tyrosin unter Mitwirkung der Enzyms Tyrosinase über mehrere
Zwischenstufen zu den braun bis braunschwarzen Eumelaninen (DHICA-
und DHI-Melanin) bzw. unter Beteiligung von schwefelhaltigen Verbindungen
zum rötlichen Phäomelanin umgewandelt wird. DHICA-
und DHI-Melanin entstehen über die gemeinsamen Zwischenstufen
Dopachinon und Dopachrom. Letzteres wird, teilweise unter Beteiligung
weiterer Enzyme, entweder in Indol-5,6-Chinon-Carbonsäure
oder in Indol-5,6-Chinon umgesetzt, woraus die beiden genannten
Eumelanine entstehen.
-
Die
Entstehung von Phäomelanin läuft unter anderem über
die Zwischenprodukte Dopachinon und Cysteinyldopa. Gesteuert wird
die Expression der Melanin-synthetisierenden Enzyme durch einen
spezifischen Transkriptionsfaktor (microphthalmia-associated transcription
factor, MITF). Neben den beschriebenen enzymatischen Prozessen der
Melanin-Synthese sind in den Melanosomen noch weitere Proteine für
die Melanogenese von Bedeutung. Eine wichtige Rolle scheint hier
dem sogenannten p-Protein zuzukommen, wobei die exakte Funktion
noch unklar ist.
-
Neben
dem zuvor beschriebenen Prozeß der Melanin-Synthese in
den Melanozyten, ist bei der Pigmentierung der Haut auch der Transfer
der Melanosomen, deren Verbleib in der Epidermis sowie deren Abbau und
der Abbau des Melanins von entscheidender Bedeutung. Es konnte gezeigt
werden daß für den Transport der Melanosomen aus
den Melanozyten in die Keratinozyten der PAR-2-Rezeptor bedeutsam
ist (M. Seiberg et al., 2000, J. Cell. Sci., 113: 3093–101).
-
Ferner
haben Größe und Form der Melanosomen Einfluß auf
ihre lichtstreuenden Eigenschaften und somit das farbliche Erscheinungsbild
der Haut. So findet man bei Schwarzafrikanern verstärkt
große spheroidale, einzeln vorliegende Melanosomen, während
man bei Kaukasiern eher kleinere, in Gruppen vorkommende Melanosomen
vorfindet.
-
Probleme
mit Hyperpigmentierung der Haut haben vielfältige Ursachen
bzw. sind Begleiterscheinungen vieler biologischer Vorgänge,
z. B. UV-Strahlung (z. B. Sommersprossen, Ephelides), genetische
Disposition, Fehlpigmentierung der Haut bei der Wundheilung bzw.
-vernarbung (postinflammatorische Hyperpigmentierung) oder der Hautalterung
(z. B. Lentigines seniles).
-
Nach
entzündlichen Reaktionen reagiert das Pigmentierungssystem
der Haut mit teilweise entgegengesetzten Reaktionen. Es kann sowohl
zu postinflammatorischen Hyper- wie auch Hypopigmentierungen kommen.
Postinflammatorische Hypomelanosen treten u. a. häufig
in Verbindung mit Atopie, Lupus erythematosus und Psoriasis auf.
Die unterschiedlichen Reaktionsformen des Pigmentierungssystems
der menschlichen Haut in Folge entzündlicher Erscheinungen
sind nur sehr unvollständig verstanden.
-
Probleme
mit postinflammatorischer Hyperpigmentierung treten häufig
bei dunkleren Hauttypen auf. Insbesondere bei männlichen
Farbigen ist das Problem der Pseudofollikulitis barbae bekannt,
das mit kosmetisch unerwünschter Fehlpigmentierung einhergeht
bzw. diese nach sich zieht. Auch Formen von Melasma, welche insbesondere
bei Frauen asiatischer Zugehörigkeit im Gesicht und im
Dekolleté – Bereich auftreten, sowie verschiedene
Formen der unregelmäßigen Pigmentierung der Haut
werden zu den postinflammatorischen Hyperpigmentierungen gezählt.
Ferner werden auch dunkle Augenringe als eine Form postinflammatorischen
Hyperpigmentierungen angesehen, wobei die zugrunde liegende Entzündung
meist subklinisch abläuft.
-
In
vielen Fällen wird derartige postinflammatorische Fehlpigmentierung
durch Einwirkung von Sonnenlicht (UV-Licht) noch verstärkt,
ohne daß es zu einer UV-induzierten Entzündung
(Sonnenbrand) kommt.
-
Es
sind Wirkstoffe und Zubereitungen bekannt, welche der Hautpigmentierung
entgegenwirken. Im praktischen Gebrauch sind im wesentlichen Präparate
auf der Grundlage von Hydrochinon, welche aber einesteils erst nach
mehrwöchiger Anwendung ihre Wirkung zeigen, deren übertrieben
lange Anwendung andererseits aus toxikologischen Gründen
bedenklich ist. Von Albert Kligman et al. wurde
eine sogenannte Triformula entwickelt, die eine Kombination aus
0,1% Tretinoin, 5,0% Hydrochinone, 0,1% Dexamethasone darstellt
(A. Kligman, 1975, Arch. Dermatol., 111: 40–48).
Allerdings ist auch diese Formulierung wegen möglicher
irreversibler Veränderungen im Pigmentierungssystem der
Haut sehr umstritten.
-
Ferner
finden hautschälende Methoden (chemische und mechanische „Peelings")
Anwendung, die jedoch häufig entzündliche Reaktionen
nach sich ziehen und aufgrund danach eintretender postinflammatorischer
Hyperpigmentierungen sogar zu stärkerer statt verminderter
Pigmentierung führen können. All diese gängigen
Verfahren, die auch zur Behandlung von postinflammatorischen Hyperpigmentierungen
angewendet werden, zeichnen sich durch entscheidende Nebenwirkungen
aus.
-
Ziel
der nachfolgenden Erfindung war es also, dem nachteiligen Stand
der Technik Abhilfe zu verschaffen.
-
So
hat sich insbesondere vor dem Hintergrund der bislang nicht vollständig
verstandenen Reaktionen des Pigmentierungssystems der Haut völlig überraschend
gezeigt, daß die Verwendung von 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen zur Behandlung
und Prophylaxe von Hyperpigmentierung, insbesondere der Hyperpigmentierung
als postinflammatorischem Hautzustande hervorragend wirksam ist
und so zu einer ebenmäßigeren Pigmentierung der
Haut beiträgt.
-
In
einer besonders bevorzugten Verwendungsform gilt dies zur Behandlung
von folgenden Hyperpigmentierunsgzuständen: Postinflammatorische
Hyperpigmentierung nach entzündliche Reaktionen, insbesondere
die mit der Rasur in Verbindung gebracht werden, Melasma, uneven
skin tone insbesondere infolge übermäßiger
Sonnenbestrahlung. Es zeigte sich, daß in einer besonders
bevorzugten Anwendungsform 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
in Kombination mit UV-Filtern eingesetzt werden. Neben der Vorbeugung
und Behandlung von postinflammatorischen Hyperpigmentierungen durch
die erfindungsgemäßen Zubereitungen als besonders
bevorzugte Ausführungsform, zeigten sich ein einer bevorzugten
Ausführungsform die erfindungsgemäßen
Formulierungen auch bei der Behandlung von Hypogigmentierungen als
wirksam.
-
Als
besonders bevorzugte Indikationsgebiete wären postinflammatorische
Hyperpigmentierungen infolge der Pseudofollikulitis Barbae sowie
Melasma zu nennen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es somit, Wege zu finden, die die
Nachteile des Standes der Technik vermeiden. insbesondere sollen
die Wirkung der Behebung der mit der endogenen, chronologischen und
exogenen Hautalterung verbundenen Schäden und die Prophylaxe
dauerhaft, nachhaltig und ohne das Risiko von Nebenwirkungen sein.
-
Vorteilhaft
ist insbesondere eine erfindungsgemäße Verwendung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zubereitungen 0,0001 bis
5 Gew.-%, insbesondere 0,001 bis 1 Gew.-%, ganz besonders 0,005
bis 0,15 Gew.-% 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
-
Bevorzugt
enthalten kosmetische oder dermatologische Zubereitungen gemäß der
Erfindung 0,001 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 15 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% an 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
-
Herstellungsverfahren
für das 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
können vorteilhaft
aus den folgenden Schritten bestehen oder diese umfassen:
- a) Umsetzung von p-Hydroxyacetophenon mit Vanillin
zu 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on
und
Hydrierung des in Schritt a) gewonnenen 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on
zu 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Herstellverfahrens für die Verbindung der Formel 1 wird
die Umsetzung von p-Hydroxyacetophenon mit Vanillin in Schritt a)
so durchgeführt, daß p-Hydroxyacetophenon und
Vanillin einer Mischung aus Kaliumhydroxid in Diethylenglykoldiethylether
bei erhöhter Temperatur zugesetzt wird. Die Temperatur
liegt üblicherweise im Bereich von 50 bis 200°C,
bevorzugt im Bereich von 80°C bis 140°C, weiter
bevorzugt im Bereich von 100 bis 120°C.
-
Anschließend
wird die entstandene Verbindung bevorzugt zu 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on
hydrolysiert. Bevorzugt wird der pH-Wert im Bereich von 6 bis 7
eingestellt.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Herstellverfahrens für die Verbindung der Formel 1 wird
die Hydrierung des in Schritt (a) gewonnenen 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on
zu 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
so durchgeführt, daß das entstandene 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on
in Tetrahydrofuran gelöst und mit einer geeigneten Menge
Pd auf Aktivkohle (Pd-Gehalt: 5 Gew.-%, Wassergehalt ca. 50 Gew.-%, jeweils
bezogen auf die Gesamtmasse des Katalysators) versetzt wird. Vorzugsweise
wird die Reaktion bei Normaldruck und weiter vorzugsweise bei Raumtemperatur
(ca. 20°C) vorgenommen.
-
Synthesebeispiel für 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-1-propanon
-
(a) Umsetzung von p-Hydroxyacetophenon
mit Vanillin:
-
Es
werden 20 g Kaliumhydroxid in 100 g Diethylenglykoldiethylether
vorgelegt, auf 120°C unter Rühren erhitzt und
mit einer Mischung von 14 g p-Hydroxyacetophenon und 15 g Vanillin
innerhalb von 1 h versetzt. Nach beendeter Dosierung rührt
man noch 20 min nach, hydrolysiert und stellt auf pH 6–7
ein. Nach Phasentrennung entfernt man das Lösungsmittel
und erhält 25 g 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on,
Ausbeute: 93% der Theorie.
-
(b) Hydrierung des in Schritt (a) gewonnenen
Reaktionsprodukts:
-
10
g 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-2-propen-1-on
werden in 100 g Tetrahydrofuran gelöst, mit 0,2 g Pd auf
Aktivkohle (Pd-Gehalt: 5 Gew.-%, Wassergehalt ca. 50 Gew.-%, jeweils
bezogen auf die Gesamtmasse des Katalysators) versetzt und bei Normaldruck
und Raumtemperatur (ca. 20°C) hydriert. Man erhält
nach Entfernung des Katalysators und des Lösungsmittels
9 g an 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on.
Ausbeute: 89% der Theorie
Spektroskopische Daten von 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
(Formel 1):
13C-NMR (CDCl3; 75,5 MHz): δ (ppm) = 197,42(s),
161,85(s), 147,24(s), 144,44(s), 132,03(s), 130,37(d), 130,37(d),
128,18(s), 120,27(d), 115,11(d), 115,07(d), 115,07(d), 112,53(d),
55,42(q), 39,30(t), 29,42(t);
MS: m/z (%) = M+–Ion
272(82), 151(24), 137(77), 121(100), 93(19), 65(22).
-
Die
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen können
erfindungsgemäß wie üblich zusammengesetzt
sein und zur Behandlung, der Pflege und der Reinigung der Haut und/oder
der Haare und als Schminkprodukt in der dekorativen Kosmetik dienen.
-
Sie
enthalten bevorzugt 0,001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 Gew.-%
bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1–2,0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen, an 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on.
-
Erfindungsgemäße
kosmetische und dermatologische Zubereitungen können in
verschiedenen Formen vorliegen. So können sie z. B. eine
Lösung, eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder
Mikroemulsion vom Typ Wasser-in-Öl (W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser
(O/W), eine multiple Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser
(W/O/W), ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol
darstellen.
-
Es
ist auch erfindungsgemäß vorteilhaft, 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
in verkapselter Form darzureichen, z. B. in Kollagenmatrices und
anderen üblichen Verkapselungsmaterialien, z. B. als Celluloseverkapselungen,
in Gelatine, Wachsmatrices oder liposomal verkapselt. Insbesondere
Wachsmatrices wie sie in der
DE-OS
43 08 282 beschrieben werden, haben sich als günstig
herausgestellt.
-
Es
ist auch möglich und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung, 3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on
in wäßrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen zur
Reinigung der Haut und der Haare einzufügen.
-
Die
erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen
Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten,
wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet
werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive
Substanzen, Emulgatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchhaltende
Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Alkohole, Polyole, Polymere, Gelbildner, Schaumstabilisatoren,
Elektrolyte, organische Lösemittel oder Siliconderivate
-
Vorteilhafte
Gelbildner für derartige Zubereitungen sind beispielsweise
Copolymere aus C10-30-Alkylacrylaten und einem oder mehreren Monomeren
der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder deren
Ester. Die INCI-Bezeichnung für solche Verbindungen ist „Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer". Insbesondere vorteilhaft sind
die Pemulen® Typen TR 1, TR 2 und
TRZ von der Fa. Goodrich (Noveon)
-
Auch
Carbopole sind vorteilhafte Gelbildner für derartige Zubereitungen.
Carbopole sind Polymere der Acrylsäure, insbesondere auch
Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere. Vorteilhafte Carbopole sind beispielsweise die
Typen 980, 981, 984 1342, 1382, 2984 und 5984. ebenso die ETD-Typen
2001, 2020, 2050 und Carbopol Ultrez 10, PVM/MA Decadien Crosspolymer
(Handelsname Stabileze® 06), Polyglycerylmethacrylat
sowie Polyacrylamid, Ammoniumdimethyltauramide/vinylformamidcopolymere,
Copolymere oder Crosspolymere umfassend Aacryloyldimethyltaurate,
Polyacryloyl-dimethyltauramide, Polyvinylpyrrolidone und Copolymere
davon.
-
Weitere
vorteilhafte Gelbildner für derartige Zubereitungen sind
Xanthan Gummi, Polyvinylpyrrolidon, Cellulosederivate, insbesondere
Celluloseether wie zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose, Stärke
und Stärkederivate, Hyaluronsäure, Carrageenan,
Siliciumdioxid und Aluminiumsilikate.
-
Bevorzugte
O/W Emulgatoren sind Glycerylstearatcitrat, Polyglyceryl-3-methylglucosedistearat,
Cetearylglucoside, PEG-40-Steartat, PEG-100-Stearat, Stearinsäure,
Ceteareth-20, Steareth-20, Steareth-2, Steareth-21 und Glycerylstearat.
-
Die
Menge an Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,05–20 Gew.-%, insbesondere 1–10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
-
Vorteilhaft
werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend
aus Carotinoide (z. B. β-Carotin, Lycopin) und deren Derivate,
Liponsäure und deren Derivate, Thiole (z. B. Thioredoxin,
Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin) sowie deren Salze, ferner
(Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren,
Phytinsäure, Lactoferrin, EDTA), ungesättigte
Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure,
Linolsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon
und Ubichinol und deren Derivate (insbesondere Ubichinon Q10), Vitamin
C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Na-Ascorbylphosphat), Tocopherole
und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-palmitat),
Rutin und deren Derivate (α-Glycosylrutin), Quercetin,
Isoflavone, Genistein, Daidzein, Ferulasäure, Butylhydroxytoluol.
-
Die
Lipidphase kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender
Substanzgruppe:
- – Mineralöle,
Mineralwachse
- – Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der
Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie
z. B. Nachtkerzenöl;
- – Fette, Wachse und andere natürliche und
synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z. B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren
niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- – Alkylbenzoate;
- – Siliconöle wie Dimethicone, Cyclomethicone,
Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane
sowie Mischformen daraus.
-
Die Ölphase
der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt
aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer
Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten
Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus
der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und
gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten
und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann
vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat,
n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat,
2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat,
Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische,
halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester,
z. B. Jojobaöl.
-
Die
wäßrige Phase der erfindungsgemäßen
Zubereitungen enthält gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole,
Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise
Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Butylenglycol, Glycerin, Panthenol,
Ethylenglykol, Hexandiol, Octandiol, Ethylenglykolmonoethyl- oder
-monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether,
Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte
-
Insbesondere
werden Gemische der vorstehend genannten Lösemittel verwendet.
Bei alkoholischen Lösemitteln kann Wasser ein weiterer
Bestandteil sein.
-
Erfindungsgemäße
Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fette, Öle,
Wachse und anderen Fettkörper, sowie Wasser und einen Emulgator,
wie er üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung
verwendet wird.
-
Gele
gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise
Alkohole niedriger C-Zahl, z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol,
Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend genanntes Öl in
Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen
Gelen vorzugsweise Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei
wäßrig-alkoholischen oder alkoholischen Gelen
vorzugweise ein Polyacrylat ist.
-
Als
Treibmittel für erfindungsgemäße, aus
Aerosolbehältern versprühbare Zubereitungen sind
die üblichen bekannten leichtflüchtigen, verflüssigten
Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan)
geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden
können. Auch Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
-
Vorteilhaft
können erfindungsgemäße Zubereitungen
außerdem Substanzen enthalten, die UV-Strahlung im UVB-Bereich
absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z. B. 0,1
Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere
1,0 bis 6,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung
zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich
der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können
auch als Sonnenschutzmittel fürs Haar oder die Haut dienen.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und
Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtsprozente,
auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der
Zubereitungen bezogen.
Tagescreme
zur Hautaufhellung | Gew.-% |
Glycerylstearatcitrat | 3 |
Cetylalkohol | 2 |
Glycerylstearat | 1 |
Cyclomethicon | 3 |
Butylmethoxydibenzoylmethan
(Parsol® 1789) | 2 |
Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(Octocrylene) | 5 |
Ethylhexylmethoxycinnamat | 2 |
Bienenwachs | 1 |
Dimethicone | 1 |
C12-15 Alkylbenzoat | 3 |
Carbomer | 0,2 |
Natriumascorbylphosphate | 0,2 |
3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on | 0,5 |
Glycerin | 8 |
EDTA | 0,2 |
Parfüm | 0,3 |
Natronlauge | q.
s. |
Wasser | ad
100 |
Pflegecreme | Gew.-% |
Glycerylstearat,
selbstemulgierend | 5 |
Stearylalkohol | 3 |
Stearinsäure | 1 |
Traubenkernöl | 1 |
Dimeticonol | 0,5 |
Cyclomethicone | 4 |
Octyldodecanol | 3 |
Hydrierte
Kokosfettglyceride | 2 |
Biotin | 0,05 |
3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on | 0,2 |
Natrium
Stärke octenylsuccinat | 1 |
Carbomer | 0,2 |
Panthenol | 0,5 |
Glycerin | 9 |
EDTA | 0,1 |
Parfum | 0,3 |
Tocopherylacetat | 0,5 |
Coenzym
Q10 | 0,1 |
Methylpropandiol | 1 |
Natronlauge | q.
s. |
Wasser | ad
100 |
Hautcreme
gegen Altersflecken | Gew.-% |
Polyglyceryl-3
Methylglucosedistearat: | 2 |
Sorbitanstearat | 2 |
Stearylalkohol | 2 |
Dimethicone | 2 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 |
Caprylsäure/Caprinsäuretriglyceride | 3 |
Cyclomethicon | 4 |
Ethylhexyl
triazon | 1 |
2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol) | 2 |
Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(Octocrylene) | 3 |
3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on | 0,5 |
Carrageenan | 0,1 |
Vernetztes
Alkylacrylat (Alkylacrylate Crosspolymer) | 0,1 |
Ellagsäure | 0.2 |
Niacinamid | 0,5 |
Glycerin | 8 |
Ethylhexylglycerin | 0,4 |
EDTA | 0,1 |
Ethylparaben | 0,2 |
Phenoxyethanol | 0,4 |
Additive
(Nylon, Stärkephosphat) | 2 |
Citronensäure,
Natriumsalz | q.
s. |
Wasser | ad
100 |
Sonnenschutzcreme | Gew.-% |
Glycerylstearat | 3 |
PEG-40-Stearat | 1 |
Cetylalkohol | 2 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 |
Dicaprylylether | 2 |
Octyldodecanol | 2 |
Cyclomethicon | 2 |
Myristylmyristat | 1 |
Titandioxid | 1 |
Ethylhexylmethoxycinnamat | 6 |
Phenylbenzimidazolsulfonsäure | 1 |
Aniso
Triazin (2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin) | 2 |
3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on | 0,2 |
Carragenan | 0,2 |
Carbomer | 0,2 |
Glycerin | 7 |
Butylenglycol | 3 |
EDTA | 0,2 |
Konservierung | q.
s. |
Parfum | q.
s. |
Natronlauge | q.
s. |
Wasser | ad
100 |
After
Shave Balsam | Gew.-% |
Triceteareth-4
phosphat | 1 |
Clyclomethicone | 3 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 |
| |
Distärke
phosphat | 1 |
Carbomer | 0,2 |
Xanthan
Gum | 0,1 |
Methylparaben | 0,2 |
Phenoxyethanol | 0,4 |
3-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-1-(4-hydroxyphenyl)-propan-1-on | 0,4 |
Glycerin | 6 |
EDTA | 0,1 |
Parfum | 0,3 |
Natronlauge | q.
s. |
Wasser | ad
100 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - M. Seiberg
et al., 2000, J. Cell. Sci., 113: 3093–101 [0009]
- - Albert Kligman et al. [0015]
- - A. Kligman, 1975, Arch. Dermatol., 111: 40–48 [0015]