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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Möbelsystem für
das Zusammenstecken von Möbeln aus plattenförmigen
Elementen, bestehend aus wenigstens zwei Stützplatten und
wenigstens einer Funktionsplatte. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind an jede Funktionsplatte wenigstens zwei Zapfen angeformt und
auf beiden Seiten des Zapfens ist je eine Anschlagkante etwa senkrecht
zum Zapfen ausgerichtet und am äußeren Ende des
Zapfens ist eine Keilöffnung eingebracht und in jede Stützplatte
wenigstens ein Schlitz eingearbeitet ist, durch welchen ein Zapfen
soweit hindurch steckbar ist, dass die zugehörigen Anschlagkanten
die Stützplatte berühren und auf der gegenüberliegenden
Seite der Stützplatte die Keilöffnung zum größten
Teil aus der Stützplatte herausragt und ein Keil mit zwei
keilförmig zueinander angeordneten Keilflächen
in die Keilöffnung so weit eintreibbar ist, dass die eine
Keilfläche auf einer Außenfläche der
Stützplatte aufliegt und die andere Keilfläche
auf die äußere Kante der Keilöffnung
aufgedrückt ist.
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Schon
seit Jahrtausenden werden Möbel aus Platten zusammengesetzt,
anfangs aus Massivholzabschnitten, nach aktuellem Stand der Technik auch
aus Holzwerkstoffplatten sowie Holzwerkstoffverbundplatten. Besonders
belastbar sind Platten aus dünnen Massivholzschichten,
bei denen die Richtung der Faser von Schicht zu Schicht um 90 Grad
wechselt. Der Vorteil einer Massivholzplatte, in Längsrichtung
der Faser besonders hoch belastbar zu sein, wird bei diesen Platten
für beide Richtungen ihrer Ebene wirksam.
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Auf
aktuellem Stand der Technik sind im Möbelbau auch plattenförmige
Elemente bekannt, die an der Außenflächen aus
sehr hartem Werkstoff aufgebaut sind und im Innenraum mit einem
sehr viel weicherem Material, wie z. B. aufgeschäumtem Kunststoff,
Holzwerkstoff oder gewellten und verklebten Papierstreifen gefüllt
ist.
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Bekannt
ist auch die Verwendung von Kunststoffplatten oder kunststoffbeschichteten
Holzplatten oder kunststoffbeschichteten Holzwerkstoffplatten oder
anderen Platten, die Metallschichten enthalten oder mit Metall beschichtet
sind.
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Zur
Verbindung dieser Platten existieren sehr viele verschiedene Verbindungen,
von denen eine der ältesten die Anformung eines Zapfens
an eine Platte und das Einfügen dieses Zapfens in eine Öffnung
in der anderen Platte ist.
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Um
zu verhindern, dass sich dieser Zapfen unter Belastung wieder aus
der Zapfenöffnung zurückzieht, wurde eine große
Vielzahl von verschiedenen Sicherungen erdacht. Eine der ältesten
und zuverlässigsten ist es, den Zapfen durch die Zapfenöffnung
hindurch zu verlängern und auf der gegenüberliegenden
Seite wieder heraustreten zu lassen. In dieses überstehende
Ende wird eine Öffnung eingebracht, in die ein Sicherungsstift
eingesteckt wird, der auf der Außenfläche der
zweiten Platte aufliegt und so verhindert, dass sich der Zapfen
wieder zurückziehen kann.
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Als
eine weitere, bekannte Verbesserung ist dieser Sicherungsstift als
Keil gestaltet. Wenn er in die Öffnung des Zapfens hinein
gepresst wird und wenn diese Öffnung nur zu einem Teil
von außen sichtbar ist, dann treibt der Keil den Zapfen
weiter in die Platte mit der Zapfenöffnung hinein, indem
er die Öffnung im Zapfen weiter nach außen drückt.
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Sinnvollerweise
ist das Verhältnis von der Breite des Keils, der Länge
der Keilöffnung im Zapfen, und dem Abstand zwischen der äußeren
Kante der Keilöffnung und dem Anschlag neben dem Zapfen,
mit dem die erste Platte auf die zweite Platte auftrifft, so dimensioniert,
dass bei der Berührung der beiden Platten der Keil noch
nichtvollständig in die Keilöffnung hineingedrückt
ist.
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Dann
kann durch erhöhten Einpressdruck des Keiles auch eine
erhöhte Anpresskraft der beiden Platten aufeinander erzielt
werden. Und die Verbindung kann auch nachträglich noch
einmal "nachgespannt" werden, z. B. wenn durch mehrfache Montage
und Demontage die relevanten Abmessungen etwas geändert
worden sind oder wenn sich die Abmessungen von Massivholzplatten
durch Änderung ihrer relativen Feuchte ebenfalls etwas ändern.
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Da
Holz und Holzwerkstoffe bei etwa konstanter Luftfeuchtigkeit auch über
viele Jahrzehnte hinweg ihre Abmessungen praktisch nicht ändern,
ist auch die zuvor beschriebene Zapfenverbindung mit einer Keilsicherung
millionenfach eingesetzt worden und millionenfach bewährt.
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Die
DE 701 77 24 beschreibt
einen historischen Bauernstuhl, dessen Rückenlehne mit
einem Zapfen durch eine Zapfenöffnung in der Sitzfläche geführt
und auf der Unterseite durch einen Keil gesichert ist.
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Ein
Schwachpunkt dieser ansonsten sehr bewährten Stuhlkonstruktion
ist, dass sich bei kontinuierlicher Belastung und Entlastung der
Rückenlehne, z. B. durch häufiges Anlehnen der
darauf sitzenden Person oder durch „Kippen" des gesamten
Stuhles, indem durch starke Erhöhung des Druckes auf die
Rückenlehne die vorderen Stuhlbeine soweit entlastet werden,
dass sie sich vom Boden abhe ben, die Keilsicherung lockern kann
und dann nachgeschlagen werden muss.
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Dabei
ist nicht nur der Aufwand, den Keil nochmals in die Keilöffnung
hineindrücken zu müssen, nachteilig, sondern vor
allem die schon bei erstmaligem Auftreten eines noch sehr geringen
Spieles beginnende, kontinuierliche Verformung des Zapfens und der
Zapfenöffnung. Umgangssprachlich formuliert „leiert"
die Verbindung aus. Die daraus resultierenden Änderungen
der Abmessungen können in gewissen Grenzen durch entsprechend
tieferes Einschlagen des Sicherungskeils kompensiert werden, jedoch
nur so weit, bis der Keil mit seiner maximalen Breite eingedrückt
ist.
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Die
Ursache ist meistens, dass der Keil durch von außen auf
die Zapfverbindung wirkende Kräfte etwas verschoben worden
ist und dadurch die Holzverbindung gelockert worden ist.
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
ein Möbelsystem aus Platten zu entwickeln, bei dem jedes
Möbel aus wenigstens einer Funktionsplatte zum Sitzen,
Liegen, Stehen, Abstellen, Arbeiten, Lesen, Spielen oder ähnlichem
und wenigstens zwei Stützplatten zum Halten der Funktionsplatte
in einer bestimmten Höhe oberhalb der Aufstellfläche
des Möbels besteht, wobei die Verbindung zwischen der Funktionsplatte
und den Stützplatten möglichst einfach, kostengünstig,
in ihrer Funktion auch von wenig erfahrenen Nutzern sofort nachvollziehbar,
montierbar und wieder demontierbar sein soll und als Variante eine
T-förmige Stützplatte eine Höhenverstellung
durch den Nutzer selber ermöglicht und als eine weitere
Variante ein Zapfen als Plattenverbindung durch einen Keil abgesichert ist,
der wiederum gegen ein Herausgleiten gesichert ist.
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Als
Lösung dieser Aufgabe präsentiert die Erfindung
ein Möbelsystem, bei dem in der ersten Variante die Platten
durch Verzapfung und einen sichernden Keil miteinander verbunden
sind und in das äußerste Ende jedes Zapfens eine
Klemmschraube eindrehbar und dadurch auf die nach außen
weisende Keilfläche des Keils aufpressbar ist oder bei
dem in der zweiten Variante die Platten durch Verschraubung miteinander
verbunden sind und das Möbelsystem nur eine begrenzte Anzahl
von unterschiedlichen Typen T-förmiger Stützplatten
enthält, die mit den Funktionsplatten verschraubbar sind,
wobei die Schraubverbindungen sichtbar und wieder lösbar sind
und in den Stützplatten zumindest in den Stielen zahlreiche Öffnungen
für Schraubverbindungen zum Einsetzen wenigstens einer
Funktionsplatte auf verschiedenen Höhen vorhanden sind.
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Der
entscheidende Vorteil der ersten Variante mit verzapften und verkeilten
Verbindungen ist, dass sich der Keil aus der einmal gefundenen,
optimalen Sicherungsposition nicht mehr herausbewegen kann, denn
er wird durch die aufgepresste Klemmschraube daran gehindert, sich
innerhalb seiner Keilöffnung zu bewegen. Der Verbindungszapfen ist
also doppelt abgesichert.
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Dabei
ist für die Klemmschraube prinzipiell jeder Werkstoff möglich,
denkbar ist sogar Holz, vorzugsweise jedoch Hartholz. Auch ein harter
Kunststoff ist sinnvoll. Am vorteilhaftesten wird jedoch in der
Regel Metall sein, weil dann ein sehr kleiner Durchmesser für
die Klemmschraube ausreicht, sodass die Bohrung im Zapfen, in welche
die Klemmschraube hineingetrieben wird, nur einen sehr kleinen Durchmesser
erfordert und deshalb das Ende des Zapfens nur sehr wenig schwächt.
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Es
ist vom Prinzip her nicht ausgeschlossen, dass die Klemmschraube
an ihrem Ende angespitzt ist und mit dieser Spitze in die Keilfläche
des Keils eindringt. Ein Nachteil dieser Spitze ist jedoch, dass bei
häufigem Lösen und erneutem Zusammenstecken der
Zapfenverbindung und einem daraus resultierenden tieferen Eindrücken
des Keils in die Keilöffnung, das Eindringen der Klemmschraube
in verschiedene Punkte der Keilfläche so viele, ganz nahe beieinander
liegende, kegelförmigen Vertiefungen erzeugt, dass der
Keil ausgetauscht werden muss. Aus diesem Grunde ist ein flaches
Ende der Klemmschraube zu bevorzugen.
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Prinzipiell
reicht zur Aufnahme der Klemmschraube im Zapfen meist eine Bohrung,
innerhalb derer die Klemmschraube beim ersten Eindrehen selbst ein
Gewinde formt. Nachteilig ist, dass bei nochmaligem Eindrehen der
Klemmschraube dieses erste Gewinde nicht immer wieder gefunden wird,
sodass ein zweites Gewinde eingeformt wird und bei häufiger
Nutzung sich dadurch die Innenfläche der Bohrung im Zapfen
auflöst, so dass die Klemmschraube keinen ausreichenden
Halt mehr findet.
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Für
solche Fälle eines sehr häufigen Lösens und
wieder Anziehens der Klemmschraube ist es sinnvoll, wenn in die
Bohrung des Zapfens ein Metallrohr mit einem Holzgewinde auf der
Außenseite und z. B. einem metrischen Gewinde auf seiner
Innenfläche eingedreht wird. Dieser Rohrabschnitt – auch
als Muffe bezeichnet – verbleibt dann permanent im Zapfen.
Eine Metallschraube, wird bei jedem erneuten Eindrehen in denselben
Gewindegang geführt, wodurch die Verbindung sehr viel häufiger
gelöst und wieder hergestellt werden kann.
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Eine
Zapfverbindung mit Keilsicherung und mit der zusätzlichen,
erfindungsgemäßen „Rüttelsicherung"
des Keils verbindet die Vorzüge der Zapfverbindung mit
einem spürbaren Sicherheitsgewinn. Die Zapfenverbindung
ist auch für Laien schnell nachvollziehbar und daher für
Selbstbaumöbel und für Veränderungen
des Möbels während seiner Nutzung geeignet.
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Ein
Beispiel für die Veränderung eines Möbelstücks
während seiner Benutzung ist die Höhenverstellung
der Sitzfläche eines Stuhls. Bei einem Kinderstuhl erfordert
das Wachsen des Kindes eine regelmäßige Erhöhung
der Sitzfläche. Wenn z. B. an der Sitzfläche eines
Kinderstuhles seitlich je eine Stütze angebracht ist, deren
oberes Ende als Armlehne genutzt wird, führt die Stütze
von der Aufstellfläche des Stuhls an der Sitzfläche
vorbei nach oben. Dann ist es sinnvoll, zahlreiche zueinander parallele Schlitze
zum Einstecken des Zapfens in die Stütze einzubringen.
Die Wahl eines dieser Schlitze bestimmt dann die Höhe der
Sitzfläche über der Aufstellfläche des
Stuhles.
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Auf
dieser Weise können z. B. auch Tischplatten von „mitwachsenden"
Jugendtischen verstellt werden oder die Abstellflächen
in Regalen in ihrer Höhe justiert werden.
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In
der Regel sind die Wandungen der Schlitze zum Einstecken eines Zapfens
orthogonal zur Fläche der Stützplatte ausgerichtet.
Am Beispiel der Verbindung der Sitzfläche eines Stuhls
mit seiner Stütze wird deutlich, dass die Gewichtskraft
des Sitzenden auf die Zapfen der Sitzfläche bei exakt senkrechten Stützen
nur eine einzige Kraft ausübt, die genau senkrecht auf
den Zapfen auftrifft. Falls jedoch die Stütze schräg
an den Zapfen angesetzt wird, erzeugt ein Tei der Gewichtskraft
ein Drehmoment auf den Zapfen, wodurch das Risiko des Abbrechens
stark anwächst.
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In
Fällen, wo sichergestellt ist, dass das Drehmoment aus
einer solchen, nicht rechtwinkligen Belastung vom jeweils belasteten
Zapfen mit Sicherheit getragen werden kann, ist es möglich
auch schräg zur Oberfläche ausgerichtete Schlitze
einzubringen, z. B. für die Rückenlehne eines
Stuhles.
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Das
erfindungsgemäße Möbelsystem besteht
aus Funktionsplatten, die von – meist senkrecht dazu ausgerichteten – Stützplatten
gehalten werden. Im Allgemeinsten ist die Ausrichtung dieser Platten
in Bezug auf die Aufstellungsfläche des Möbels
beliebig. Bevorzugt werden jedoch eine vertikale Ausrichtung der
Stützplatten und eine horizontale Ausrichtung der Funktionsplatten.
Wenn die Funktionsplatte als Sitzfläche ausgelegt ist,
entsteht ein Tisch, als Trittfläche ist sie Teil einer
Leiter, als Ablagefläche wird sie in ein Regal – oder
Schranksystem eingebaut. Wenn die Funktionsplatte als Schreibplatte oder
Tischplatte eingesetzt wird, entsteht ein Tisch. Wenn die Funktionsplatte
als Spielfläche dekoriert ist, kann ein Spieltisch erstellt
werden. Mit einer Funktionsplatte als Liegefläche entsteht
ein Bett. Ein Beleuchtungskörper in einer Funktionsplatte
bildet eine Stehlampe. Aus Funktionsplatten und Stützplatten
können Sportgerate aufgebaut werden.
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Eine
wichtige Variante ist auch eine Funktionsplatte als Versteifungselement,
die dann in der Regel eine schmale und längliche Form hat
und unterhalb der Funktionsplatte mit den Stützplatten
verbunden ist. Denkbar ist auch, dass Funktionsplatten und Stützplatten
schmal und länglich dimensioniert sind und ein Grundgestell
bilden, das mit weiteren Möbelelementen wie z. B. Polstern,
Korpuselementen oder Funktionsgruppen für Kücheneinrichtungen bestückt
wird.
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Die
interessanteste Anwendungsmöglichkeit sind jedoch direkt
sichtbare und direkt verwendbare Funktionen der Funktionsplatte.
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Die
dafür erforderlichen Stützplatten sind im einfachsten
Fall längliche Streifen, die senkrecht zur Stützplatte
und senkrecht zur Aufstellungsfläche des Möbels
ausgerichtet sind. Jedes Möbelstück erfordert
zumindest drei Stück dieser schmalen Streifen für
einen stabilen Halt. Beim Ausschneiden aus der Platte kann die einfache
Rechteckform zu beliebigen Schmuckformen mit den verschiedensten
Konturen erweitert werden, bis hin zu Silhouetten von Pflanzen,
Tieren, Gebäuden und Landschaften.
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In
einer weiteren Ausformung entspricht die Stütze nicht nur
mit ihrer Silhouette dem jeweiligen Vorbild, sondern die gesamte
Oberfläche wird reliefartig gestaltet, bis hin zu aufwendigen
Schnitzereien.
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Eine
Alternative zu einstückigen Stützen ist eine zweiteilige
Stütze aus zwei sich kreuzenden, streifenförmigen
Stützplatten, die zu einer X-förmigen Stütze
zusammengesteckt werden und mit 2 Zapfen an der jeweiligen Funktionsplatte
verbunden werden. Jede dieser Stützplatten muss dann entständig
und mittig je einen Schlitz aufweisen, der parallel zum anderen
Schlitz und schräg zur Längsachse der Stützplatte
ausgerichtet ist.
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Eine
andere, interessante Ausführungsform einer einstöckigen
Stützplatte ist die Form eines T, bestehend aus einem Stiel,
der senkrecht und mittig auf einem Querbalken angeordnet ist. In
einem solchen T muss zumindest ein Schlitz eingebracht sein, in
den ein Zapfen der Funktionsplatte einsteckbar ist. Wenn mehrere,
zueinander parallele Schlitze vorhanden sind, ist die Höhe
der Funktionsplatte verstellbar. Diese Schlitze sollten im Stiel
des T angeordnet sein, da das T sinnvoller Weise mit seinem Querbalken
auf der Stellfläche des Möbels ruht, wodurch ein
Umkippen des Möbelstückes verhindert wird. Der
Stiel des T weist dann senkrecht nach oben und trägt die Funktionsplatte.
Der entscheidende Vorteil einer solchen T-förmigen Stütze
ist, dass schon mit nur zwei T-förmigen Stützplatten
ein Hocker oder ein Tisch konfiguriert werden kann.
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Um
das Möbel weiter zu versteifen, ist es sinnvoll, im Querbalken
der T-förmigen Stützplatte wenigstens einen weiteren
Schlitz vorzusehen, in den eine zusätzliche, horizontale
Platte als Verstärkung eingesteckt wird. Sie dient dann
auch als Fußstütze.
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Eine
weitere Verstärkung wird durch eine dreieckige Aussteifung
erreicht, die z. B. in die soeben genannte Verstärkungsplatte
eingezapft wird und sich von dort aus gegen die Stützplatte
stemmt, indem die zum Zapfen benachbarte Kante des Dreiecks auf
der Fläche einer Stütze aufliegt. Die Ebene dieser
Aussteifungsplatte ist sowohl gegen die Verstärkungsplatte
als auch gegen die Stützplatte jeweils senkrecht ausgerichtet.
Wenn an beiden Enden der Verstärkungsplatte eine solche
zusätzliche, dreieckige Aussteifungsplatte eingezapft ist,
entsteht ein sehr stabiles Möbelgestell.
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Eine
T-förmige Stützplatte kann zusätzlich auch
für andere Funktionen verwendet werden, wie z. B. als Rückenlehne
eines Stuhles. Dafür sollte der Stiel des T's auf einen
Zapfen an der Sitzplatte so aufgesteckt werden, dass er nach oben
weist. Dann dient der Querbalken des T's als Lehne.
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Bei
der Anwendung als Stütze kann an das Ende eines Querbalkens
ein Laufrad angeschraubt werden. Wenn dieses Laufrad über
das Ende eines Querbalkens hinausragt, wird es nur beim Kippen des gesamten
Möbelstückes die Aufstellfläche berühren,
so dass das Möbel in gekipptem Zustand weiter gerollt werden
kann. Ansonsten steht das Möbelstück stabil.
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Besonders
interessant ist ein Möbelsystem, wenn es nur eine begrenzte
Anzahl von unterschiedlichen Typen T-förmiger Stützplatten
enthält. Eine einheitliche, T-förmige Stützplatte
als Standardteil vereinfacht nicht nur die Herstellung und die Lagerhalterung,
sondern eröffnet auch dem Nutzer eine größere
Vielfalt von verschiedenen Möbelstücken, für die
er dann jeweils nur eine passende Reihe von horizontalen Funktionsplatten
erwerben muss, aber immer wieder die selben Stützplatten
einsetzen kann.
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Wenn
eine einzige, T-förmige Stützplatte zur Höhenverstellung
eines Möbelstückes eingesetzt wird, ergibt sich
daraus die Einschränkung, dass der vertikale Stiel des
T's über die Oberfläche der obersten Funktionsplatte
des Möbelstückes weit hinausragen kann. Vorteilhafter
wäre es, eine in sich höhenverstellbare Stütze
zu haben. Dazu schlägt die Erfindung vor, dass sich zwei
T-förmige Stützplatten mit ihren Stielen überlappen,
sodass von jeder Stützplatte wenigstens ein Schlitz deckungsgleich über
dem anderen angeordnet ist. In diese beiden Schlitze ist der entsprechend
verlängerte Zapfen einer speziellen Funktionsplatte gesteckt
und an der Außenseite verkeilt. Je weiter sich die Stiele
der beiden T's überlappen, desto niedriger ist die Stütze.
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Die
spezielle Funktionsplatte mit dem verlängerten Zapfen kann
bei ausreichend großer Wandstärke der Schlitze
soweit verkleinert werden, dass außerhalb des Zapfens nur
noch ein kleiner, quer zum Zapfen ausgerichteter Anschlag verbleibt.
Die Funktionsplatte wird damit zu einem T-förmigen Verbindungsstück
reduziert. Alternativ kann diese Funktionsplatte bis zum gegenüberliegenden
Paar von T-förmigen Stützplatten verlängert
werden und bildet mit ihnen zusammen ein stützendes Verstärkungselement
des ganzen Möbelstücks.
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Eine
T-förmige Stützplatte bietet also zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile. Ein Nachteil scheint im ersten Anblick zu sein, dass
sie beim Ausschneiden aus einer großen Platte durch ihre
Form sehr viel Verschnitt erfordert. Deshalb schlägt die
Erfindung vor, die Anordnung zahlreicher T-Stücke auf einer
Platte so ineinander zu „verschachteln", dass sich benachbarte
T's mit ihren Kanten berühren. Dazu müssen die
Stiele aller T's parallel zueinander angeordnet werden und die Querbalken
abwechselnd zur einen Seite und dann wieder zur anderen Seite hin
weisen und bei jedem zweiten T zwischen die Fußkante dessen
Stiels und den Querbalken des einen benachbarten T's der Querbalken
des anderen benachbarten T's eingeschoben werden. Vorteile dieser
Anordnung sind, dass mit jedem Schnitt zwei Kanten eines T-Stückes bearbeitet
werden und dass nur noch im Randbereich kleine dreieckige Bereiche
Abfall sind.
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Eine
sehr interessante Kombination aus den verschiedenen, bisher beschriebenen
Ausführungsformen ist ein Möbelsystem für
das Zusammensetzen von Möbeln aus plattenförmigen
Elementen mit den folgenden Merkmalen: Es besteht aus wenigstens
zwei T-förmigen Stützplatten und wenigstens einer
Funktionsplatte, wobei die Anzahl von unterschiedlichen Typen der
T-förmigen Stützplatte begrenzt ist, bis hin zu
einem einzigen Typ. Alle Funktionsplatten des Möbelsystems
werden dann stets von der gleichen Stützplatte gehalten.
Sie sind aber auf verschiedene Höhen einstellbar, weil
im Stiel der Stützplatte mehrere Schlitze zum Einstecken
des Zapfens der Funktionsplatte vorhanden sind.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn jede Stützplatte einstückig
aus einer Kunststoffplatte, einer Massivholzplatte, einer Multiplexplatte,
einer Tischlerplatte, einer Sperrholzplatte oder einer anderen Mehrschichtverbundplatte
besteht.
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Diese
Kombination des erfindungsgemäßen Möbelsystems
wird in der bisher beschriebenen Ausführungsform durch
verkeilte Zapfen mit einer Sicherung durch eine Klemmschraube zusammengehalten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform im Sinne der Aufgabenstellung
wird für die soeben beschriebene Kombination des Möbelsystems
die Zapfenverbindung durch eine Schraubverbindung ersetzt, die sichtbar
und wieder lösbar ist und für die zumindest in
den Stielen der Stützplatten zahlreiche Öffnungen
zum Einsetzen wenigstens einer Funktionsplatte auf verschiedenen
Höhen vorhanden sind.
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Wie
bei der Aufgabenstellung festgelegt, ist eine Schraubenverbindung
einfach, kostengünstig, in ihrer Funktion auch von wenig
erfahrenen Nutzern sofort nachvollziehbar, montierbar und wieder
demontierbar. Die zahlreichen Öffnungen im Stiel der T-förmigen
Stützplatte ermöglichen eine Höhenverstellung
durch den Nutzer selbst.
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Da
die Schraube in dieser Anwendung nicht nur mit Zugkräften,
sondern insbesondere beim Kippen des Möbels auch mit Biegemomenten
belastet wird, ist eine entsprechend kräftige Dimensionierung des
Schaftes der Schraube erforderlich, wobei die Variablen der Durchmesser
und der Werkstoff des Schaftes sind.
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Je
weicher das Material der Stützplatte ist, desto größer
muss der Durchmesser des Kopfes der Schraube sein. Andernfalls würde
sich die Kante des Kopfes in die Oberfläche der Stützplatte
hinein drü cken und der Schaft der Schraube die Bohrung
ausweiten, so dass sich der Winkel zwischen Stützplatte und
der Formplatte unter Last verändern könnte, was unbedingt
zu vermeiden ist. Dann sind Schrauben zu bevorzugen, deren Kopf
einen wenigstens viermal so großen Durchmesser wie der
Schaft aufweisen. Alternativ kann auf die Schraube ein Teller aufgesteckt werden,
dessen Durchgangsbohrung so lang ist, dass die auftretenden Biegemomente übertragen werden
können.
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Durch
die Kombination von wenigstens vier Merkmalen, die für
sich alleine gesehen, seit langem bekannt und bewährt sind,
wurde so ein neues Möbelsystem erfunden. Es kann in zerlegter
Form an den Nutzer geliefert werden, der es ohne Studium einer Montageanweisung
schnell zusammensetzen, und ebenso schnell wieder zerlegen und mit
einer anderen Höhe wieder aufbauen kann und die gleichen Stützplatten
und eventuell sogar gleiche Funktionsplatten auch für verschiedene
Möbel oder für andere Funktionen im gleichen Möbel
nutzen kann.
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Nach
diesem Prinzip kann ein Bettgestell aus erfindungsgemäßen
Platten zusammengesetzt werden, die alternativ auch zu Stühlen
und einem Tisch aufgebaut werden können. Oder ein Hocker
kann zu einem kleinen Tisch umgebaut werden. Ein Kinderstuhl könnte
auch als Schaukelpferd zusammengefügt werden. Eine Trittstufe
kann zu einem Beistelltisch umkonfiguriert werden.
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Dabei
können auch zusätzliche Platten vorhanden sein,
die nur in einer Variante benötigt werden, in einer anderen
aber unbenutzt bleiben. Ein Couchtisch wird durch das Anfügen
von weiteren T-Stücken oberhalb der Tischplatte als Armlehne
und als Rückenlehne zu einem Sessel. Zwei kleine Tische
bilden mit einer zusätzlichen Funktionsplatte als Verbindungselement
einen stabilen, großen Tisch.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Perspektivische
Darstellung eines Kinderstuhls
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In 1 ist
als Anwendung eines erfindungsgemäßen Möbelsystems
ein Kinderstuhl von hinten gezeigt. An der linken und and der rechten
Seite ist je eine Stützplatte 1 zu erkennen, die
in diesem Ausführungsbeispiel die Form eines T's hat, von
dem der Querbalken 13 nach unten weist und die Aufstellfläche
des Kinderstuhles berührt und der Stiel 12 nach oben
weist.
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In
jede T-förmige Stützplatte 2 sind mehrere Schlitze 11 eingelassen,
von denen drei Schlitze 11 unbestückt sind und
im vierten Schlitz 11 jeweils der Zapfen 21 der
als Sitzfläche genutzten, etwa quadratischen; oberen Funktionsplatte 2 eingeführt
ist. Im fünften, untersten Schlitz 11 ist der
Zapfen 21 der unteren Funktionsplatte 2 eingeführt,
die hier als Versteifungselement dient.
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An
der linken Seite von 1 ist gut zu erkennen, dass
die beiden Zapfen 21 jeweils eine Keilöffnung 23 aufweisen,
in die je ein Keil 3 eingesteckt ist, sodass er mit seiner
ersten Keilfläche 31 an einer Wandung der Keilöffnung 23 anliegt
und mit der gegenüberliegenden, zweiten Keilfläche 31 auf
der Oberfläche der Stützplatte 1 aufliegt.
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In
die Stirnseite der beiden Zapfen 21 ist je eine Klemmschraube 4 eingedreht,
die im dargestellten Zustand noch aus dem Zapfen herausragt. In
einem nächsten Schritt wird die Klemmschraube 4 weiter
in den Zapfen hineingedreht, bis sie auf die Oberfläche
des Keils 3 trifft und dadurch den Keil 3 mit
einer verstärkten Kraft auf die Stützplatte 1 aufdrückt und
sich zugleich – in den Grenzen der Elastizität
des Keils – auch etwas in diesen Keil hineindrückt.
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An
der auf den Betrachter zuweisenden Kante der oberen Funktionsplatte 2 – der
Sitzfläche des Kinderstuhls – ist ein dritter
Zapfen 21 angeordnet. Auch dieser Zapfen 21 wird
auf beiden Seiten von je einer Anschlagkante 22 flankiert,
mit der die Funktionsplatte 2 auf der angezapften Platte
aufliegt. Auf diesen Zapfen 21 ist die Rückenlehne
aufgeschoben und mit einem Keil 3 gesichert, der in die
Keilöffnung 23 eingreift. Zur Sicherung des Keils 3 ist
auch in diesen, mittleren Zapfen eine Klemmschraube 4 eingedreht,
die sich auf den Keil 3 anpresst und ihn dadurch fixiert.
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Der
Vergleich der Rückenlehne des Kinderstuhls mit den beiden
Stützplatten 1 lässt sofort erkennen,
dass die Rückenlehne in diesem Ausführungsbeispiel
identisch zu den beiden Stützplatten 1 ist. Die
Platte dient in dieser Position jedoch weder als erfindungsgemäße
Stützplatte 1 zum Aufstützen des Möbels
auf seiner Aufstellfläche, noch kann sie in dieser Position
als Funktionsplatte 2 im Sinne der Erfindung bezeichnet
werden, da sie über keinen Zapfen 21 verfügt,
der mit einer Stützplatte 1 verbunden ist. Das
Beispiel zeigt jedoch deutlich die Vorteile der Mehrfachverwendung
von identischen Platten.
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In 1 ist
die Funktion der Höhenverstellbarkeit durch mehrere, zueinander
parallele Schlitze 11 in den Stützplatten 1 gut
nachvoll ziehbar. In der gezeichneten Position ist die als Sitzplatte
genutzte Funktionsplatte 2 in der untersten Position von
insgesamt 4 möglichen Höhen eingesetzt.
Ebenso ist in 1 leicht nachvollziehbar, wie
diese Schlitze 11 auch zur Höhenverstellung der
Rückenlehne genutzt werden können.
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Weiterhin
verdeutlicht 1, dass die erfindungsgemäße
Zapfenverbindung in ihrer Funktionalität sehr einfach zu
verstehen und nachzuvollziehen ist und daher sehr gut für
Möbelbausätze geeignet ist, die vom Endverbraucher
selbst zusammenzustecken sind. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
eines Kinderstuhles plausibilisiert, dass eine Vielzahl von Nutzern
als Anleitung zum Aufbau des Kinderstuhles keine weitere Information
als nur diese Zeichnung benötigen wird.
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- 1
- Stützplatten
- 11
- Schlitz
in Stützplatte 1, zum Durchstecken des Zapfens 21
- 12
- Stiel
einer T-förmigen Stützplatte
- 13
- Querbalken
einer T-förmigen Stützplatte
- 2
- Funktionsplatte,
mit Stützplatte über Zapfen 21 verbindbar
- 21
- Zapfen
an Funktionsplatte 2
- 22
- Anschlagkante,
beidseits neben dem Zapfen 21
- 23
- Keilöffnung,
in Zapfen 21
- 3
- Keil,
in Keilöffnung 23 einsteckbar
- 31
- Keilfläche
des Keils 3
- 4
- Klemmschraube,
in Zapfen 21 eindrehbar und dadurch auf Keilfläche 31 anpressbar
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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