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Die
Erfindung betrifft ein Möbelstück mit mindestens
zwei voneinander abgewinkelten, ggf. flächig ausgebildeten Teilen,
wobei jeweils zwei Teile entlang eines gemeinsamen, längs gerichteten
Anstoßes
durch Verbindungsmittel verbunden sind.
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Gattungsbildende
Möbelstücke sind
bereits in vielfältigen
Ausgestaltungen bekannt. Hierbei handelt es sich beispielsweise
um Hocker, Schemel, Tische, Schränke,
oder dergleichen. Solche Möbelstücke weisen
zumindest zwei flächige
Teile (beispielsweise Bretter) auf, die entlang eines gemeinsamen Anstoßes verbunden
sind, wobei die beiden Teile einen bestimmten Winkel zueinander
einnehmen. Zumeist handelt es sich dabei um einen rechten Winkel.
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Aus
dem Stand der Technik ist einerseits bekannt, die Endabschnitte
der zu verbindenden Teile auf Gehrung zu sägen, wodurch sich eine vergrößerte Anstoßfläche ergibt.
Die beiden Anstoßflächen können danach
mit Leim oder Kleber versehen werden, wodurch eine stoffschlüssige Winkelverbindung zwischen
den beiden Teilen herstellbar ist.
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Zur
Herstellung eines rechten Winkels zwischen zwei flächigen Teilen
ist des Weiteren bekannt, die Stirnfläche des ersten Teils in Kontakt
mit dem zweiten Teil zu bringen. Daraufhin kann das erste Teil mittels
durch das zweite Teil getriebener Schrauben oder Nägel befestigt
werden. Dabei durchdringen die Verbindungsmittel das zweite, flächige Teil
in senkrechter Richtung und erstrecken sich innerhalb des ersten
Teils in dessen Längsrichtung.
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Insbesondere
in Bezug auf Möbelstücke, die vom
Konsumenten in Eigenregie zusammengesetzt werden müssen, ist
eine dritte Verbindungsart bekannt. Dabei werden in die Stirnfläche eines
ersten, flächigen
Teils Metallbolzen eingeschraubt. Diese Metallbolzen verfügen auf
der einen Seite über
ein Gewinde und weisen auf der anderen Seite einen abgekragten Kopf
auf. Die Köpfe
der am ersten Teil befestigten Bolzen lassen sich nun in geeignete Öffnungen
im zweiten Teil einführen,
wo sie mittels geeigneter Muttern verspannbar und festlegbar sind.
So ist eine rechtwinklige Verbindung zwischen den beiden Teilen
hergestellt.
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Die
bekannten Möbelstücke mit
mindestens zwei voneinander abgewinkelten und miteinander verbundenen
Teilen sind jedoch in zweierlei Hinsicht nachteilig.
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Zunächst rufen
die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen keinen angenehmen optischen
Eindruck beim Benutzer des Möbelstücks hervor.
Diese Feststellung ist insbesondere unter der Hinsicht zu treffen,
dass es sich bei Möbelstücken stets
um designorientierte Vorrichtungen handelt, deren optischem Erscheinungsbild
vom Verkehr stets ein wichtiger Stellenwert beigemessen wird. Der nachteilige
optische Eindruck betrifft insbesondere Lösungen, bei denen eine Stirnfläche eines
ersten, flächigen
Teils auf ein zweites Teil trifft und dort mit Verbindungsmitteln
festgelegt ist. Eventuell auftretende Spalte oder Winkelabweichungen
fallen hierbei besonders negativ auf. Des Weiteren werden die beiden
Teile auch in verbundenem Zustand stets einzeln wahrgenommen, der
Eindruck eines fließenden Übergangs
zwischen den beiden Teilen ist nicht erreichbar.
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Des
Weiteren ist nachteilig, dass die aus dem Stand der Technik bekannten
Möbelstücke an den
Verbindungsstellen so gut wie keine Biegekräfte tolerieren. Ein geringfügiges Auslenken
des ersten Teils bezüglich
seiner Winkellage zum zweiten Teil führt bei den bekannten Vorrichtungen
zu einem sofortigen Versagen der Verbindung. Dies betrifft sowohl
eine stoffschlüssige
Klebe- oder Leimverbindung als auch Nagel-, Schraub- oder Bolzenverbindungen.
Klebe- oder Leimverbindungen sind naturgemäß nicht in der Lage, nennenswerte
Biegekräfte zu übertragen.
Bei den genannten formschlüssigen Verbindungen
hingegen führt
das Beaufschlagen mit einer Biegekraft zu einem sofortigen Ausbrechen
des Verbindungsmittels aus dem ersten und/oder dem zweiten Teil,
wobei das Verbindungsmittel selber im Allgemeinen unbeschädigt bleibt.
Die verbundenen Teile des Möbelstücks hingegen
sind zerstört.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Möbelstück der eingangs
genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine
optisch ansprechende und hoch belastbare Verbindung zwischen zwei
Teilen realisiert ist.
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Erfindungsgemäß wird die
vorstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Danach
ist ein gattungsbildendes Möbelstück dadurch
gekenn zeichnet, dass die Verbindungsmittel zumindest ein Winkelprofil
aufweisen, wobei die Längsachse
des Winkelprofils entlang des Anstoßes verläuft, wobei sich jeweils ein
Schenkel des Winkelprofils in eine parallel zum Anstoß verlaufende
Nut in einem der Teile erstreckt, und wobei sich im Bereich zumindest
eines Anstoßendes
eine Stirnfläche
eines Winkelprofils bis auf die Außenseite des Möbelstücks erstreckt.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Schutzansprüche.
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Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt
worden, dass über
ein zwischen den zu verbindenden Teilen angeordnetes Winkelprofil
sehr hohe Biegekräfte übertragbar
sind. Die Schenkel des Winkelprofils verfügen durch die vorgesehene längs gerichtete Nut
in jedem der zu verbindenden Teile über eine sehr große Kontaktfläche, so
dass ein Versagen der Nuten bzw. der anstoßenden Endabschnitte der zu verbindenden
Teile unwahrscheinlich ist.
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In
erfindungsgemäßer Weise
wird eine ggf. auftretende Biegekraft nicht mehr über eine
Leimverbindung oder über
klein dimensionierte Verbindungsmittel übertragen, sondern durch ein
einstückiges Winkelprofil.
Hierdurch ist die Stabilität
des erfindungsgemäßen Möbelstücks vervielfacht.
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In
besonders raffinierter Weise kann das erfindungsgemäße Möbelstück so ausgelegt
werden, dass bei einer Überbelastung
zuerst ein Versagen des Winkelprofils stattfindet. Dadurch können die verbundenen
Teile des Möbelstücks selbst
bei einem Versagen unbeschädigt
bleiben und mit einem neuen Winkelprofil versehen werden.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik führt ein Versagen daher nicht
zu einer Zerstörung
des gesamten Möbelstücks.
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Schließlich ist
erfindungsgemäß erkannt worden,
dass durch die vorgeschlagene Lösung
ein besonders ansprechender optischer Eindruck des Möbelstücks realisiert
ist. Dazu erstreckt sich im Bereich zumindest eines Anstoßendes eine
Stirnfläche eines
Winkelprofils bis auf die Außenseite
des Möbelstücks. Daher
kommt dem Winkelprofil in erfindungsgemäßer Weise nicht nur eine wichtige
statische Be deutung zu, sondern es erzeugt beim Benutzer darüber hinaus
einen optisch äußerst interessanten
und hochwertigen Eindruck. Das von außen sichtbare Winkelprofil
verstärkt
den Eindruck eines fließenden Übergangs
zwischen den verbundenen Teilen, wodurch ein weiterer, besonders
bedeutender Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Möbelstücke überwunden
ist.
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Folglich
ist ein Möbelstück angegeben,
bei dem eine optisch ansprechende und hoch belastbare Verbindung
zwischen zwei Teilen realisiert ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erstreckt
sich im Bereich beider Anstoßenden
eine Stirnfläche
eines Winkelprofils bis auf die Außenseite des Möbelstücks. Dies
bedeutet mit anderen Worten, dass sowohl auf der Vorder- als auch
auf der Rückseite
des Möbelstücks eine
Stirnfläche
eines Winkelprofils sichtbar ist. Damit ist neben einer noch weiter
verbesserten Stabilität
auch ein noch ansprechenderer optischer Eindruck des Möbelstücks erreicht.
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Je
nach Länge
des Anstoßes
und je nach zu erwartender Belastung des Möbelstücks kann eine Ausgestaltung
von Vorteil sein, bei der über
die Länge
des Anstoßes
mehrere voneinander beabstandete Winkelprofile vorgesehen sind.
Mit anderen Worten verläuft
bei dieser Weiterbildung der Erfindung die längs gerichtete Nut in jedem
zu verbindenden Teil nicht über
die gesamte Länge
des gemeinsamen Anstoßes.
Beispielsweise kann in jedem Teil sowohl im Anfangs- als auch im
Endbereich des Anstoßes eine
Nut eingebracht sein. Dementsprechend erfolgt die Verbindung der
Teile dann nicht über
ein einziges Winkelprofil, sondern über zwei Winkelprofile, wobei jeweils
ein Profil im Anfangs- und im Endbereich des Anstoßes angeordnet
ist.
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In
Bezug auf eine besonders stabile Ausführung des erfindungsgemäßen Möbelstücks ist
es von Vorteil, wenn über
die Länge
des Anstoßes
ein einziges Winkelprofil vorgesehen ist.
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Dabei
wird eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der sich das einzige Winkelprofil über die
gesamte Länge
des Anstoßes
erstreckt. Mit anderen Worten verläuft bei dieser Ausführungsform
ein einziges Winkelprofil vom Anfang des gemeinsamen Anstoßes bis
zu dessen Ende. Demgemäß sind sowohl
die vordere als auch die hintere Stirn fläche des einzigen Winkelprofils
auf der Außenseite
des erfindungsgemäßen Möbelstücks sichtbar.
Bei dieser Ausführungsform
wird neben einer optimalen Stabilität auch ein besonders interessanter
optischer Eindruck erzielt.
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In
Bezug auf eine besondere Stabilität, Flexibilität und/oder
ein besonders ansprechendes Design kann es von Vorteil sein, wenn
das Winkelprofil bzw. die Winkelprofile aus Kunststoff oder Metall,
insbesondere aus Edelstahl, gefertigt ist bzw. sind.
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In
Bezug auf eine besonders ansprechende Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbelstücks sowie
in Bezug auf besonders vorteilhafte mechanische Eigenschaften wird
jedoch eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der das Winkelprofil bzw.
die Winkelprofile aus Holz oder Hartholz, insbesondere aus Wenge,
gefertigt ist bzw. sind. Aufgrund der erhöhten Stabilität sind hierbei
Harthölzer,
insbesondere Tropenhölzer,
zu bevorzugen. Neben Wenge sind beispielsweise auch Mahagoni, Teak
oder andere geeignete Holzarten verwendbar. Soll jedoch eine besonders
hohe Flexibilität
der Verbindung erreicht werden oder eine Sollbruchstelle innerhalb
des Winkelprofils bereitgestellt werden, lassen sich hier auch weichere Holzarten
verwenden.
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In
bevorzugter Weise entspricht der Winkel zwischen den Schenkeln des
Winkelprofils bzw. der Winkelprofile dem Winkel zwischen den verbundenen
Teilen. In Bezug auf eine besonders ungewöhnliche und auffällige optische
Ausgestaltung des Möbelstücks kann
es jedoch auch von Vorteil erscheinen, wenn der Winkel zwischen
den Schenkeln des Winkelprofils leicht von demjenigen zwischen den verbundenen
Teilen abweicht. Dementsprechend müssen die längs verlaufenden Nuten in den
beiden Teilen leicht gegen die Längsrichtung
der Teile geneigt sein, um die Schenkel des Winkelprofils aufnehmen
zu können.
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In
besonders bevorzugter Weise ist das Winkelprofil bzw. sind die Winkelprofile
mit den verbundenen Teilen verleimt oder verklebt. Dadurch wird
ein unerwünschtes
Lösen der
Verbindung verhindert. Des Weiteren ergibt sich eine höhere Festigkeit
des gesamten Möbelstücks. Es
kann jedoch auch wünschenswert
erscheinen, auf den Einsatz von Leim oder Kleber zu verzichten.
Daran ist insbesondere dann zu denken, wenn die zu verbindenden
Teile aus durchsichtigem Kunststoff (Plexiglas) oder ähnlichem gefertigt
sind. In diesem Fall können
die Nuten mit einem geringfügigen
Untermaß in
Bezug auf die Schenkel des Winkelprofils gefertigt werden, so dass sich
eine Klemmverbindung ergibt, wenn die Schenkel des Winkelprofils
in die Nuten getrieben werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind die verbundenen Teile am Anstoß auf Gehrung gesägt. Dadurch
ergibt sich eine vergrößerte Kontaktfläche zwischen
den Teilen und in optischer Hinsicht wird ein fließender Übergang
zwischen den Teilen angedeutet, der durch das erfindungsgemäß vorgesehene Winkelprofil
vollendet wird.
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In
bevorzugter Weise entspricht die Gehrung der Winkelhalbierenden
des Winkels zwischen den verbundenen Teilen. Alternativ kann jedoch
auch ein abweichender Gehrungswinkel gewählt werden, was insbesondere
in Bezug auf eine besonders ungewöhnliche optische Ausgestaltung
von Vorteil erscheinen kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die verbundenen Teile entlang des Anstoßes zusätzlich miteinander
verleimt oder verklebt. mit anderen Worten sind die beiden Teile
des Möbelstücks nicht
nur über
das – ggf. eingeklebte – Winkelprofil
verbunden, sondern zwischen den direkt aneinander liegenden Anstoßflächen der
beiden Teile ist zusätzlich
eine stoffschlüssige
Verbindung hergestellt. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft
im Hinblick auf die Vermeidung von Spalten zwischen den verbundenen
Teilen und führt
zu einer noch weiter erhöhten
Stabilität
des erfindungsgemäßen Möbelstücks.
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Insgesamt
wird eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der der Winkel zwischen den
verbundenen Teilen 90° beträgt. Ein
rechter Winkel zwischen zwei flächigen,
miteinander verbundenen Teilen tritt bei bereits bekannten Möbelstücken regelmäßig auf,
beispielsweise bei Hockern, Schemeln, Stühlen, oder dergleichen. Es
ist jedoch keinesfalls ausgeschlossen, auf Grundlage der Erfindung
auch von 90° abweichende
Winkel zwischen zwei verbundenen Teilen zu realisieren. Dementsprechend
sollte das vorgesehene Winkelprofil mit seinen Schenkeln denselben
Winkel beschreiben. Welcher Winkel dabei realisiert wird, ist prinzipiell
keinen Einschränkungen
unterworfen. Ein sinnvoller Winkelbereich für den Einsatz eines hier vorgeschlagenen
Winkelprofils dürfte jedoch
im Bereich von ungefähr
60° bis
ungefähr 120° liegen.
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Die
verbundenen Teile des erfindungsgemäßen Möbelstücks können aus Kunststoff, Glas oder Metall
gefertigt sein. Das Material ist dabei auf Grundlage designorientierter Überlegungen
und auf Grundlage der wünschenswerten
Stabilität
und Haltbarkeit des Möbelstücks auszuwählen.
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Unter
diesem Gesichtspunkt ist eine Ausführungsform der Erfindung besonders
bevorzugt, bei der die verbundenen Teile des Möbelstücks aus Holz, insbesondere
aus ggf. hartverleimten Multiplex-Platten, gefertigt sind. Die Auswahl
von Holz als Material für
die Teile entspricht dabei der üblicherweise
bevorzugten Auswahl für
Möbelstücke. Holz
bietet dabei eine optimale Verbindung mechanischer Eigenschaften
mit einem angenehmen optischen Eindruck. Die Verwendung von sogenannten
Multiplex-Platten ist besonders bevorzugt, da diese gegenüber massiven Holzplatten
bzw. -brettern eine deutlich erhöhte
Belastbarkeit und Formstabilität
aufweisen. Des Weiteren ist der schichtartige Aufbau der Multiplex-Platten auf
den Außenseiten
des Möbelstücks erkennbar, wodurch
sich ein besonders hochwertiger optischer Eindruck ergibt.
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In
diesem Zusammenhang ist eine Ausgestaltung besonders bevorzugt,
bei der die Teile so miteinander verbunden sind, dass korrespondierende
Schichten der Multiplex-Platten aneinander stoßen. Dabei ergibt sich insbesondere
im Zusammenspiel mit einer Gehrung und einem erfindungsgemäß verwendeten
Winkelprofil, das ggf. in einer anderen Farbtönung als die verwendeten Multiplex-Platten fertiggestellt
ist, ein besonders vorteilhafter und hochwertiger optischer Eindruck.
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Es
ist bereits angedeutet worden, dass auf Grundlage der Erfindung
eine Ausführungsform
bereitstellbar ist, bei der eine Sollbruchstelle innerhalb des Winkelprofils
bzw. der Winkelprofile vorgesehen ist. Bei einer Überbeanspruchung
des Möbelstücks oder
bei einem Erreichen der Dauertestigkeitsgrenze versagt zunächst das
Winkelprofil, wobei die eigentlichen Teile des Möbelstücks unbeschädigt bleiben. Daraufhin lässt sich
das Möbelstück mit einem
neuen Winkelprofil wiederherstellen und muss nicht vollumfänglich verworfen
werden.
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Es
kann jedoch auch von Vorteil erscheinen, eine Sollbruchstelle innerhalb
der verbundenen Teile vorzusehen, wodurch bei einem Versagen des
Möbelstücks das
Winkelprofil unbeschädigt
bleibt und wieder verwendet werden kann. Beispielsweise könnte das
Winkelprofil aus einem besonders wertvollen Material hergestellt
sein. Fall nun einer Wiederverwendung des Winkelprofils Vorrang
eingeräumt
wird, lässt
sich das erfindungsgemäße Möbelstück so konstruieren,
dass im Versagensfall die Nuten innerhalb der verbundenen Teile
zerstört
werden. Dadurch kann das erfindungsgemäße Möbelstück mit einem oder zwei neuen
Teilen und dem bereits vorhandenen Winkelprofil wieder hergestellt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Möbelstück kann jede
Möbelart
aufweisen, bei der insbesondere flächig ausgebildete Teile unter
einem bestimmten Winkel miteinander verbunden sind. Dazu gehören Hocker,
Schemel, Stühle,
Tische, Schränke,
Bars, Regale, Podeste, oder dergleichen.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits
auf die nachfolgende Erläuterung
bevorzugter Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Möbelstücks anhand
der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Lehre erläutert.
In der Zeichnung zeigt
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1 eine
perspektivische Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Möbelstücks, das
als Hocker, Schemel, Podest oder dergleichen ausgebildet ist,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 1, der den Bereich des Anstoßes zwischen zwei verbundenen
Teilen sowie das Winkelprofil zeigt und der den Aufbau der verbundenen
Teile aus Multiplex-Platten verdeutlicht,
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3 eine
perspektivische Explosionsdarstellung des in 2 gezeigten
Anstoßbereiches, und
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4 ein
erstes zu verbindendes Teil eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Möbelstücks, das über zwei
Nuten verfügt
und für
den Einsatz zweier Winkelprofile vorgesehen ist.
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1 zeigt
eine perspektivische Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Möbelstücks. Das
dargestellte Möbelstück lässt sich
beispielsweise als Hocker, Schemel, Beistelltisch, Podest für Pflanzenkübel oder
dergleichen verwenden.
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Das
Möbelstück weist
zwei seitliche erste Teile 1 auf, die mit dem horizontal
angeordneten zweiten Teil 2 verbunden sind. Sowohl das
erste Teil 1 als auch das zweite Teil 2 sind flächig ausgebildet und
sind entlang eines gemeinsamen, längs gerichteten Anstoßes 3 durch
Verbindungsmittel verbunden. In erfindungsgemäßer Weise weisen die Verbindungsmittel
ein Winkelprofil 4 auf, wobei die Längsachse des Winkelprofils 4 entlang
des Anstoßes 3 verläuft. Die
Schenkel 5 des Winkelprofils verlaufen jeweils in einer
parallel zum Anstoß 3 verlaufenden Nut 6 in
einem der Teile 1 bzw. 2.
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In
weiter erfindungsgemäßer Weise
erstreckt sich die vordere Stirnfläche des Winkelprofils 4 bis auf
die vordere Außenseite
des Möbelstücks und
ist vom Benutzer ohne weiteres zu erkennen. Dieser optische Effekt
wird dadurch verstärkt,
dass die Teile 1 und 2 aus hellen Multiplex-Platten
gefertigt sind, während
das Winkelprofil 4 aus einem dunklen Hartholz (Wenge) besteht.
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Beim
gezeigten Ausführungsbeispiel
verlaufen die Nuten 6 sowohl im ersten Teil 1 als
auch im zweiten Teil 2 von der vorderen Außenseite
des Möbelstücks bis
zur hinteren Außenseite
des Möbelstücks. Dementsprechend
ist hier ein einziges, durchgehendes Winkelprofil 4 vorgesehen,
dessen hintere Stirnfläche
auf der Rückseite
des gezeigten Möbelstücks ebenfalls
von außen
sichtbar ist. Beim gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist sowohl das erste
Teil 1 als auch das zweite Teil 2 aus jeweils
einer Multiplex-Platte gefertigt. Beide Teile 1, 2 sind
auf Gehrung 7 gesägt,
wodurch sich zusätzlich
zu der Verbindung durch das Winkelprofil 4 eine besonders große Fläche für den gemeinsamen
Anstoß 3 ergibt. Zur
Herstellung einer besonders belastbaren und haltbaren Verbindung
sind sowohl die gegenseitigen Anstoßflächen der beiden Teile 1 und 2 als
auch die Schenkel 5 in den Nuten 6 verleimt.
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Der
Winkel zwischen dem ersten Teil 1 und dem zweiten Teil 2 beträgt genau
wie der Winkel zwischen den Schenkeln 5 des Winkelprofils 4 90°. Die Gehrung 7 ist
als Winkelhalbierende dieses Winkels ausgebildet und weist dementsprechend
einen Winkel von 45° auf.
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2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt aus 1,
wobei die linke obere Verbindung zwischen dem ersten Teil 1 und
dem zweiten Teil 2 dargestellt ist. In dieser Darstellung
ist zu erkennen, dass sowohl das erste Teil 1 als auch
das zweite Teil 2 jeweils aus einer Multiplex-Platte gefertigt
sind. Die unterschiedlichen Schichten der Multiplex-Platten verlaufen
dabei jeweils in Flächenrichtung.
Im Bereich des Anstoßes 3 bzw.
der Gehrung 7 sind die Teile 1, 2 so
ausgerichtet, dass jeweils korrespondierende Schichten der Multiplex-Platten
aneinander stoßen.
Zusammen mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen
Winkelprofil 4 ergibt sich dabei ein besonders vorteilhafter
optischer Eindruck, der einen fließenden Übergang zwischen den beiden
Teilen 1 und 2 suggeriert.
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3 zeigt
eine perspektivische Explosionsdarstellung des in 2 gezeigten
Bereiches der Verbindung zwischen dem ersten Teil 1 und
dem zweiten Teil 2. Hier ist besonders gut zu erkennen, dass
beide Teile 1, 2 aus Multiplex-Platten gefertigt sind.
Des Weiteren ist verdeutlicht, dass beide Teile 1, 2 auf
Gehrung 7 gesägt
sind. Durch beide Teile 1, 2 verläuft jeweils
eine Nut 6 entlang des Anstoßbereiches, und zwar durchgehend
von der hier gezeigten vorderen Seitenfläche der Teile 1, 2 bis
zur hinteren Seitenfläche.
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Dementsprechend
verläuft
das einzige Winkelprofil 4 von der vorderen Außenseite
des Möbelstücks bis
zur hinteren Außenseite
und ist auf beiden Seiten von außen erkennbar in die Nuten 6 eingelassen.
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4 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines ersten Teils 1,
dass bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Möbelstücks Verwendung
findet. Anders als bei dem ersten Ausführungsbeispiel aus den 1 bis 3 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel
die Nut 6 nicht durchgehend ausgestaltet, vielmehr sind
zwei Nuten 6 vorgesehen, die sich jeweils bis auf die Außenseite
des ersten Teils 1 erstrecken. Das hier nicht gezeigte zweite
Teil weist ebenfalls zwei korrespondierende Nuten auf.
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Dementsprechend
sind bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
zwei einzelne Winkelprofile vorgesehen, die in dieser Fig. nicht
dargestellt sind. Das hier gezeigte Ausführungsbeispiel ist für Anwendungsfälle geeignet,
bei denen an die Biegefestigkeit der Verbindung nicht ganz so hohe
Anforderungen gestellt werden wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Durch den Verzicht auf ein einziges, durchgehendes Winkelprofil 4 ist
die Herstellung erleichtert und der Materialverbrauch für die Produktion
des Winkelprofils 4 ist verringert.
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Dennoch
ist sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des erfindungsgemäßen Möbelstücks jeweils
eine Stirnfläche
eines Winkelprofils 4 von außen sichtbar, wodurch sich
trotz des verringerten Produktionsaufwands ein besonders ansprechender
optischer Eindruck des Möbelstücks ergibt.
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Abschließend sei
hervorgehoben, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele die
beanspruchte Lehre erörtern,
diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.