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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
eines Navigationssystems. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogramm
zum Durchführen
des Verfahrens.
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Ein
Navigationssystem kann beispielsweise eine Route planen und beispielsweise
eine berechnete Fahrtzeit ausgeben und/oder einen Benutzer des Navigationssystems
entlang einer vorgegebenen Route führen. Falls zum Beispiel das
Navigationssystem in einem Kraftfahrzeug verwendet wird, kann beim
Planen der Route eine vorgegebene Geschwindigkeit berücksichtigt
werden, so dass diese beispielsweise beim Berechnen einer Fahrtzeit
für die Route
berücksichtigt
wird.
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Die
Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Betreiben eines Navigationssystems und ein
Computerprogramm zu schaffen, die eine zuverlässige Navigation ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung durch eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Betreiben eines Navigationssystems. Während einer Fahrt eines Kraftfahrzeuges
werden Geschwindigkeitsdaten des Kraftfahrzeuges für zumindest
einen befahrenen Straßentyp
während
der Fahrt gesammelt und durch zumindest eine statistische Auswertung
wird aus den Geschwindigkeitsdaten für den zumindest einen befahrenen
Straßentyp
zumindest eine Referenzgeschwindigkeit für den zumindest einen befahrenen Straßentyp ermittelt
und abgespeichert.
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Das
Navigationssystem kann ein mobiles Navigationssystem sein oder fest
in einem Kraftfahrzeug eingebaut sein. Die Vorrichtung zum Betreiben des
Navigationssystems umfasst beispielsweise einen Mikrocontroller,
der die Vorgänge
in dem Navigationssystem steuert. Das Navigationssystem kann durch
das Sammeln von Geschwindigkeitsdaten insbesondere ein Geschwindigkeitsprofil
für verschiedene
Straßentypen,
wie beispielsweise Stadtstraße, Autobahn
oder Landstraße,
erlernen und abspeichern. Beispielsweise kann analog zur Zuordnung von
Geschwindigkeitsdaten zu verschiedenen Straßentypen auch eine Zuordnung
zu bestimmten Städten
oder Stadttypen, wie zum Beispiel Kleinstadt oder Großstadt,
erfolgen. In diesem Fall werden beispielsweise die verschiedenen
Straßentypen
weitergehend unterteilt, zum Beispiel wird eine Stadtstraße innerhalb
einer Großstadt
von einer Stadtstraße
innerhalb einer Kleinstadt unterschieden. Auch kann eine weitere
Einteilung nach bestimmten Städten
erfolgen, zum Beispiel kann eine Stadtstraße innerhalb von Berlin von
einer Stadtstraße
innerhalb von Starnberg unterschieden werden. Durch diese weitere
Unterteilung kann beispielsweise ein auf einer Stadtstraße innerhalb
einer Großstadt
oftmals vermehrter Straßenverkehr
im Vergleich zu einem Straßenverkehr
auf einer Stadtstraße
in einer Kleinstadt berücksichtigt werden.
Eine statistische Auswertung ermöglicht
somit jeweils einem Straßentyp
jeweils eine Referenzgeschwindigkeit zuzuordnen. Da die Geschwindigkeitsdaten
jeweils einem befahrenen Straßentyp
zugeordnet werden, können
die Referenzgeschwindigkeiten unabhängig von einem bestimmten Streckenabschnitt
einer Landkarte verwendet werden und somit beispielsweise auch für eine Navigation
entlang einer bisher nicht befahrenen Strecke verwendet werden.
Auch kann durch den Einsatz derart ermittelter Referenzgeschwindigkeiten
im Gegensatz zu zulässigen
Höchstgeschwindigkeiten
das Verwenden von realitätsfernen
Geschwindigkeitsprofilen vermieden werden. Dies ermöglicht eine
präzise
Navigation des Navigationssystems. Die statistische Auswertung der
Geschwindigkeitsdaten kann beispielsweise das Ermitteln einer Durchschnittsgeschwindigkeit
als Referenzgeschwindigkeit für einen
jeweiligen Straßentyp
umfassen. Zum Ermitteln der Durchschnittsgeschwindigkeit kann das
Navigationssystem mit einem Geschwindigkeitssensor des Kraftfahrzeugs
gekoppelt sein. Alternativ dazu kann das Navigationssystem die Geschwindigkeit
anhand seiner eigenen Georeferenzdaten, beispielsweise mittels GPS, selbst
ermitteln.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung
wird die zumindest eine Referenzgeschwindigkeit für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
einem Fahrer zugeordnet und dem Fahrer zugeordnet abgespeichert.
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Die
Fahrerzuordnung kann beispielsweise durch eine Eingabe zur Identifizierung
eines Benutzers des Navigationssystems, der beispielsweise der Fahrer
des Kraftfahrzeugs ist, insbesondere über ein Bedienelement erfolgen.
Die Benutzereingaben können
zum Beispiel über
eine Taste, einen Touchscreen, über
Sprachsteuerung und/oder über
eine Gestiksteuerung erfolgen. Die Zuordnung der Referenzgeschwindigkeit
für den
zumindest einen befahrenen Straßentyp
zu einem Fahrer ermöglicht
es, dass durch das Navigationssystem fahrerindividuell unterschiedliche
Geschwindigkeitsprofile erlernt und verwendet werden können. Dies
ermöglicht
eine fahrerindividuelle Navigation und dadurch eine besonders präzise Navigation
durch das Navigationssystem.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der
Erfindung wird die zumindest eine Referenzgeschwindigkeit für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
einem Uhrzeitintervall zugeordnet und dem Uhrzeitintervall zugeordnet
abgespeichert.
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Die
Zuordnung zu einem Uhrzeitintervall kann beispielsweise mittels
Daten des Navigationssystems zur Zeitbasis erfolgen. Die zumindest
eine Referenzgeschwindigkeit für
den zumindest einen befahrenen Straßentyp kann zum Beispiel einer
Uhrzeit oder bevorzugt dem Uhrzeitintervall zugeordnet werden. Dies ermöglicht insbesondere
die Berücksichtigung
von Hauptverkehrszeiten, beispielsweise zwischen 7–9 h und
16–19
h, und dem damit verbundenen erhöhten
Straßenverkehr,
welcher zu einer geringeren Referenzgeschwindigkeit für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
während
der Hauptverkehrszeiten im Vergleich zu den übrigen Tages- und/oder Nachtzeiten
führen
kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der
Erfindung wird eine Fahrtzeit für
eine Route abhängig
von der zumindest einen Referenzgeschwindigkeit für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
ermittelt und ausgegeben.
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Die
Route kann beispielsweise abhängig
von Benutzereingaben wie beispielsweise ein Startpunkt und ein Endpunkt
der Route über
zum Beispiel eine Taste, einen Touchscreen, über Sprachsteuerung und/oder über eine
Gestiksteuerung, ermittelt werden. Insbesondere können so
der Startpunkt, der Endpunkt und/oder die Route einer digitalen
Landkarte zugeordnet werden, dass sie bei einer Fahrtzeitbestimmung,
Routenplanung und/oder Routenführung
von dem Navigationssystem berücksichtigt werden.
Insbesondere kann die Bestimmung der Fahrtzeit der Route abhängig von
dem Fahrer erfolgen, falls die jeweilige Referenzgeschwindigkeit
dem Fahrer des Kraftfahrzeuges zugeordnet wurde. Beispielsweise
kann die Bestimmung der Fahrtzeit der Route auch abhängig von
dem Uhrzeitintervall erfolgen, falls die jeweilige Referenzgeschwindigkeit
dem Uhrzeitintervall zugeordnet wurde. Anhand der jeweiligen Referenzgeschwindigkeit
für den
jeweiligen Straßentyp
ist eine präzise
Bestimmung der Fahrtzeit möglich.
Dies ermöglicht
dem Benutzer des Navigationssystems beispielsweise die Wahl der
schnellsten Route, wenn bei der Fahrtzeitberechnung für einen
jeweiligen Straßentyp
die Referenzgeschwindigkeit verwendet wird. Durch das Einsetzen
von Referenzgeschwindigkeiten im Gegensatz zu zulässigen Höchstgeschwindigkeiten
kann das Verwenden von realitätsfernen
Geschwindigkeitsprofilen und ins besondere auch die Wahl einer suboptimalen
Route vermieden werden. Da ein Fahrer sich zum Beispiel nicht an
eine zulässige
Höchstgeschwindigkeit
hält und
im Durchschnitt schneller oder langsamer fahren kann, wird durch
das Einsetzen von Referenzgeschwindigkeiten dies berücksichtigt
und eine besonders präzise
Navigation durch das Navigationssystem ermöglicht.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung durch ein Computerprogramm, das Programmanweisungen
umfasst, die bei ihrer Ausführung
auf einem Computer das Verfahren zum Betreiben des Navigationssystems durchführen. Der
Computer kann beispielsweise den Mikrocontroller des Navigationssystems
umfassen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des zweiten Aspekts der Erfindung
ist das Computerprogramm auf einem computerlesbaren Medium ausgebildet.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Navigationssystem,
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2 ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben des Navigationssystems.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Ein
Navigationssystem 2 (1) umfasst eine
Anzeigevorrichtung 4 und zumindest ein Bedienelement 6.
Falls die Anzeigevorrichtung 4 ein Touchscreen ist, so
kann das Bedienelement 6 auch auf dem Touchscreen dargestellt
werden und über den
Touchscreen bedient werden. Alternativ dazu ist das Bedienelement
ein Knopf, ein Schalter und/oder ein Wählhebel. Falls das Navigationssystem 2 eine Sprachsteuerung
und/oder eine Gestiksteuerung umfasst, kann das Bedienelement 6 auch
ein Mikrofon bzw. ein Photosensor sein. Das Navigationssystem 2 kann
ein mobiles Navigationssystem 2 oder ein in einem Kraftfahrzeug
fest installiertes Navigationssystem 2 sein. Ferner kann
das Navigationssystem 2 mit einer Fahrzeugsteuerung 8 gekoppelt
sein. Die Fahrzeugsteuerung 8 ist vorgesehen zum Verarbeiten
von Messwerten des Kraftfahrzeugs und zum Ausgeben von zumindest
einem Stellsignal für
ein Stellglied des Kraftfahrzeugs.
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Das
Navigationssystem 2 kann insbesondere mit einem Geschwindigkeitssensor
des Kraftfahrzeugs gekoppelt sein und somit Geschwindigkeitsdaten
VEL_D des Kraftfahrzeuges während
einer Fahrt F sammeln. Alternativ dazu kann das Navigationssystem 2 die
Geschwindigkeit anhand seiner eigenen Georeferenzdaten, beispielsweise
mittels GPS, selbst ermitteln und die Geschwindigkeitsdaten VEL_D
des Kraftfahrzeuges sammeln. Benutzereingaben wie beispielsweise
ein Startpunkt und ein Endpunkt einer Route R können über das Bedienelement 6,
beispielsweise eine Taste, einen Touchscreen, über Sprachsteuerung und/oder über eine
Gestiksteuerung erfolgen. Das Navigationssystem 2 ermittelt
dann vorzugsweise Georeferenzdaten der aktuellen Position des Navigationssystems 2 und/oder
des Kraftfahrzeugs, in dem das Navigationssystem 2 angeordnet
ist. Insbesondere können
so der Startpunkt, der Endpunkt und/oder die Route R einer digitalen Landkarte
zugeordnet und abgespeichert werden, dass sie bei einer Routenplanung
und/oder Routenführung
von dem Navigationssystem 2 berücksichtigt werden. Insbesondere
können
die Geschwindigkeitsdaten VEL_D jeweils einem Straßentyp S
derart zugeordnet, ausgewertet und abgespeichert werden, dass sie
bei einer Fahrtzeitbestimmung, Routenplanung und/oder Routenführung von
dem Navigationssystem 2 berücksichtigt werden.
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Auf
einem Speichermedium des Navigationssystems 2 ist vorzugsweise
ein Programm (2) zum Betreiben des Navigationssystems 2 abgespeichert.
Das Programm dient dazu, dass das Navigationssystem 2 für zumindest
einen Straßentyp S
jeweils eine Referenzgeschwindigkeit VEL_S erlernen und die Referenzgeschwindigkeit
VEL_S dem Straßentyp
S zugeordnet abspeichern kann. Bevorzugt kann das Navigationssystem 2 auf
die dem Straßentyp
S zugeordnete Referenzgeschwindigkeit VEL_S zum Beispiel zur Fahrtzeitbestimmung,
Routenplanung und/oder Routenführung
zugreifen.
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Das
Programm wird vorzugsweise in einem Schritt S1 gestartet, in dem
gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S2 wird überprüft, ob eine Fahrt
F des Kraftfahrzeuges vorliegt. Dies kann beispielsweise durch das
Navigationssystem 2 daran erkannt werden, wenn ein Geschwindigkeitssensor
des Kraftfahrzeugs Daten an das Navigationssystem 2 übermittelt
und/oder Georeferenzdaten beispielsweise mittels GPS empfangen werden.
Beispielsweise kann eine Fahrt F des Kraftfahrzeuges auch durch ein
Aktivieren des Navigationssystems 2 zum Beispiel durch
eine Benutzereingabe erkannt werden.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S2 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S3 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts
S2 nicht erfüllt,
so kann die Bearbeitung erneut in dem Schritt S2 fortgesetzt werden.
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In
einem Schritt S3 werden während
der Fahrt F des Kraftfahrzeuges Geschwindigkeitsdaten VEL_D des
Kraftfahrzeuges gesammelt. Dazu kann das Navigationssystem 2 insbesondere
mit einem Geschwindigkeitssensor des Kraftfahrzeugs gekoppelt sein
und somit die Geschwindigkeitsdaten VEL_D des Kraftfahrzeuges während der
Fahrt F sammeln. Alternativ dazu kann zum Beispiel das Navigationssystem 2 die
Geschwindigkeit anhand seiner eigenen Georeferenzdaten, beispielsweise
mittels GPS, selbst ermitteln und die Geschwindigkeitsdaten VEL_D
des Kraftfahrzeuges sammeln. Die Geschwindigkeitsdaten VEL_D des
Kraftfahrzeuges werden vorzugsweise auf dem Speichermedium des Navigationssystems 2 abgespeichert.
Das Navigationssystem 2 kann durch das Sammeln der Geschwindigkeitsdaten
VEL_D insbesondere ein Geschwindigkeitsprofil erlernen und abspeichern.
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In
einem Schritt S4 wird überprüft, ob die
Geschwindigkeitsdaten VEL_D des Kraftfahrzeuges und Informationen
zu dem jeweils zumindest einen befahrenen Straßentyp S vorliegen. Eine Einteilung von
befahrenen Straßen
nach Straßentypen
kann insbesondere aufgrund von unterschiedlichen zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten
auf den jeweiligen Straßen
erfolgen. Ein befahrener Straßentyp
S kann beispielsweise eine Stadtstraße, eine Autobahn oder eine
Landstraße
sein. Insbesondere kann das Ermitteln des jeweils befahrenen Straßentyps
S durch eine Zuordnung des Navigationssystems 2 der jeweils
befahrenen Straßen
zu einer digitalen Landkarte erfolgen. Optional kann analog zur
Zuordnung von Geschwindigkeitsdaten VEL_D zu verschiedenen Straßentypen
S auch eine Zuordnung zu bestimmten Städten oder Stadttypen, wie zum
Beispiel Kleinstadt oder Großstadt,
erfolgen. In diesem Fall werden beispielsweise die verschiedenen
Straßentypen
S weitergehend unterteilt, zum Beispiel wird eine Stadtstraße innerhalb
einer Großstadt
von einer Stadtstraße
innerhalb einer Kleinstadt unterschieden. Auch kann eine weitere
Einteilung nach bestimmten Städten
erfolgen, zum Beispiel kann eine Stadtstraße innerhalb von Berlin von
einer Stadtstraße
innerhalb von Starnberg unterschieden werden. Durch diese weitere
Unterteilung kann beispielsweise ein auf einer Stadtstraße innerhalb
einer Großstadt
oftmals vermehrter Straßenverkehr
im Vergleich zu einem Straßenverkehr
auf einer Stadtstraße
in einer Kleinstadt berücksichtigt
werden.
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Ist
die Bedingung des Schritts S4 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S5 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts
S4 nicht erfüllt,
so wird der Schritt S4 erneut abgearbeitet. Dabei kann als Abbruchbedingung
eine Zeitdauer vorgegeben werden, nach der bei einem Nichtvorhandensein
der Geschwindigkeitsdaten VEL_D und Informationen zu dem jeweils
befahrenen Straßentyp
S das Programm beendet wird. Dies berücksichtigt den Fall, bei dem zwar
die Fahrt F des Kraftfahrzeuges vorliegt, nicht jedoch die Geschwindigkeitsdaten
VEL_D und Informationen zu dem jeweils befahrenen Straßentyp S vorliegen.
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In
einem Schritt S5 wird in einer statistischen Auswertung aus den
Geschwindigkeitsdaten VEL_D und den Informationen zu dem jeweils
befahrenen Straßentyp
S zumindest eine Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den zumindest einen Straßentyp S
ermittelt. Die statistische Auswertung ermöglicht somit insbesondere ein
Geschwindigkeitsprofil für
verschiedene Straßentypen
S zu erlernen. Die statistische Auswertung der Geschwindigkeitsdaten
VEL_D kann beispielsweise das Ermitteln einer Durchschnittsgeschwindigkeit
und setzen als Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den jeweiligen Straßentyp S umfassen.
Zum Ermitteln der Durchschnittsgeschwindigkeit kann das Navigationssystem 2 beispielsweise
auf einen Geschwindigkeitswert der Fahrzeugsteuerung 8 zugreifen.
Alternativ dazu kann das Navigationssystem 2 die Durchschnittsgeschwindigkeit
abhängig
von GPS-Daten ermitteln.
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In
einem optionalen Schritt S8 wird überprüft, ob Informationen zu einem
Fahrer D des Kraftfahrzeuges vorliegen. Die Informationen zu dem
Fahrer D können
beispielsweise durch eine Eingabe zur Identifizierung eines Benutzers
bereitgestellt werden, wie beispielsweise durch eine Eingabe über eine
Taste, einen Touchscreen, über
Sprachsteuerung und/oder über
eine Gestiksteuerung.
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Ist
die Bedingung des Schritts S8 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S9 fortgesetzt und ein Schritt S6 entfällt.
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In
dem Schritt S9 wird mittels einer Speicheranweisung SAVE die Referenzgeschwindigkeit VEL_S
für den
jeweiligen Straßen typ
S dem Fahrer D zugeordnet auf dem Speichermedium des Navigationssystems 2 abgespeichert.
Insbesondere wird die dem Fahrer D zugeordnete Referenzgeschwindigkeit VEL_S
für den
jeweiligen Straßentyp
S so auf dem Speichermedium abgespeichert, dass sie von dem Navigationssystem 2 bei
einer eventuellen Fahrtzeitberechnung, einer Routenführung und/oder
bei einer Routenplanung berücksichtigt
werden kann. Falls das Kraftfahrzeug zum Beispiel nur von einem
Fahrer gefahren wird, kann eine Eingabe der Information zu einem
aktuellen Fahrer D des Kraftfahrzeuges insbesondere auch entfallen.
Die Zuordnung der Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
S zu dem Fahrer D ermöglicht,
dass durch das Navigationssystem 2 fahrerindividuell unterschiedliche
Geschwindigkeitsprofile erlernt und verwendet werden können. Dies
ermöglicht eine
fahrerindividuelle Navigation und dadurch eine besonders präzise Navigation
des Navigationssystems 2.
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Ist
die Bedingung des optionalen Schritts S8 nicht erfüllt, so
wird der Schritt S6 abgearbeitet.
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In
einem weiteren optionalen Schritt S10, welcher auf den Schritt S5
folgen kann, wird überprüft, ob Informationen
zu einem Uhrzeitintervall I vorliegen, in welchem die Fahrt F erfolgt.
Die Informationen zum Uhrzeitintervall I können beispielsweise mittels
Daten des Navigationssystems zur Zeitbasis bereitgestellt werden.
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Ist
die Bedingung des optionalen Schritts S10 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S11 fortgesetzt und der Schritt S6 entfällt.
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In
dem Schritt S11 wird mittels einer Speicheranweisung SAVE die Referenzgeschwindigkeit VEL_S
für den
jeweiligen Straßentyp
S dem Uhrzeitintervall I zugeordnet auf dem Speichermedium des Navigationssystems 2 abgespeichert.
Insbesondere wird die Uhrzeitintervall I zugeordnete Referenzgeschwindigkeit VEL_S
für den
jeweiligen Straßentyp
S so auf dem Speichermedium abgespeichert, dass sie von dem Navigationssystem 2 bei
einer eventuellen Fahrtzeitberechnung, einer Routenführung und/oder bei
einer Routenplanung berücksichtigt
werden kann. Die zumindest eine Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
S kann zum Beispiel einer Uhrzeit oder bevorzugt dem Uhrzeitintervall
I zugeordnet werden. Dies ermöglicht insbesondere
die Berücksichtigung
von Hauptverkehrszeiten, beispielsweise zwischen 7–9 h und 16–19 h, und
dem damit verbundenen erhöhten
Straßenverkehr,
welcher zu einer geringeren Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
S während
der Hauptverkehrszeiten im Vergleich zu den übrigen Tages- und/oder Nachtzeiten
führen
kann. Die Zuordnung der Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den zumindest
einen befahrenen Straßentyp
S zu dem Uhrzeitintervall I ermöglicht,
dass durch das Navigationssystem 2 abhängig von der Uhrzeit unterschiedliche
Geschwindigkeitsprofile erlernt und verwendet werden können. Dies
ermöglicht
eine besonders präzise
Navigation des Navigationssystems 2.
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Ist
die Bedingung des optionalen Schritts S10 nicht erfüllt, so
wird der Schritt S6 abgearbeitet.
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Alternativ
kann der optionale Schritt S10 beispielsweise auch auf den Schritt
S8 folgen. In diesem Fall kann im Schritt S11, falls Informationen
zu dem Fahrer D des Kraftfahrzeuges und zu dem Uhrzeitintervall
I vorliegen, mittels einer Speicheranweisung SAVE die Referenzgeschwindigkeit
VEL_S für
den jeweiligen Straßentyp
S dem Uhrzeitintervall I und dem Fahrer D zugeordnet auf dem Speichermedium des
Navigationssystems 2 abgespeichert werden.
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In
dem Schritt S6 wird mittels einer Speicheranweisung SAVE die Referenzgeschwindigkeit VEL_S
für den
jeweiligen Straßentyp
S auf dem Speichermedium des Navigationssystems 2 abgespeichert.
Insbesondere wird die Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den jeweiligen
Straßentyp
S so auf dem Speichermedium abgespeichert, dass sie von dem Navigationssystem 2 bei
einer eventuellen Fahrtzeitberechnung, einer Routenführung und/oder bei
einer Routenplanung berücksichtigt
werden kann. Da die Referenzgeschwindigkeiten VEL_S jeweils einem
Straßentyp
S zugeordnet und abgespeichert werden, können die Referenzgeschwindigkeiten VEL_S
insbesondere unabhängig
von einem bestimmten Streckenabschnitt einer Landkarte verwendet
werden und somit beispielsweise auch für eine Navigation entlang einer
bisher nicht befahrenen Strecke verwendet werden. Auch kann durch
das Einsetzen von Referenzgeschwindigkeiten VEL_S im Gegensatz zu
zulässigen
Höchstgeschwindigkeiten das
Verwenden von realitätsfernen
Geschwindigkeitsprofilen vermieden werden. Dies ermöglicht eine präzise Navigation
durch das Navigationssystem 2.
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In
einem optionalen Schritt S12 wird überprüft, ob Informationen zu einer
Route R des Kraftfahrzeuges vorliegen. Die Informationen zu der
Route R können
beispielsweise durch eine Benutzereingabe bereitgestellt werden,
wie beispielsweise durch eine Eingabe eines Start- und Endpunktes
der Route R über
eine Taste, einen Touchscreen, über
Sprachsteuerung und/oder über
eine Gestiksteuerung. Das Navigationssystem 2 ermittelt
dann vorzugsweise Georeferenzdaten der aktuellen Position des Navigationssystems 2 und/oder
des Kraftfahrzeugs, in dem das Navigationssystem 2 angeordnet
ist. Insbesondere können
so der Startpunkt, der Endpunkt und/oder die Route R einer digitalen
Landkarte zugeordnet werden, dass sie bei einer Fahrtzeitbestimmung,
Routenplanung und/oder Routenführung
von dem Navigationssystem 2 berücksichtigt werden.
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Ist
die Bedingung des Schritts S12 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S13 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S13 wird anhängig
von der zumindest einen Referenzgeschwindigkeit VEL_S für den jeweiligen
Straßentyp
S eine Fahrtzeit T der Route R ermittelt und vorzugsweise durch das
Navigationssystem auf der Anzeigevorrichtung 4 ausgegeben.
Insbesondere kann die Bestimmung der Fahrtzeit T der Route R abhängig von
dem Fahrer D erfolgen, falls die jeweilige Referenzgeschwindigkeit VEL_S
dem Fahrer D des Kraftfahrzeuges zugeordnet wurde. Beispielsweise
kann die Bestimmung der Fahrtzeit T der Route R auch abhängig von
dem Uhrzeitintervall I erfolgen, falls die jeweilige Referenzgeschwindigkeit
VEL_S dem Uhrzeitintervall I zugeordnet wurde. Anhand der jeweiligen
Referenzgeschwindigkeit VEL_S für
den jeweiligen Straßentyp
S ist eine präzise
Bestimmung der Fahrtzeit T möglich. Dies
ermöglicht
dem Benutzer des Navigationssystems 2 beispielsweise die
Wahl der schnellsten Route, wenn bei der Fahrtzeitberechnung für einen
jeweiligen Straßentyp
S die Referenzgeschwindigkeit VEL_S verwendet wird. Durch das Einsetzen
von Referenzgeschwindigkeiten VEL_S im Gegensatz zu zulässigen Höchstgeschwindigkeiten
kann das Verwenden von realitätsfernen
Geschwindigkeitsprofilen und insbesondere auch die Wahl einer suboptimalen Route
vermieden werden. Da ein Fahrer D sich zum Beispiel nicht an eine
zulässige
Höchstgeschwindigkeit
hält und
im Durchschnitt schneller oder langsamer fahren kann, wird durch
den Einsatz der Referenzgeschwindigkeiten VEL_S dies berücksichtigt und
eine besonders präzise
Navigation durch das Navigationssystem 2 ermöglicht.
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Ist
die Bedingung des optionalen Schritts S12 nicht erfüllt, so
wird ein Schritt S7 abgearbeitet.
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In
dem Schritt S7 kann das Programm beendet werden. Vorzugsweise wird
das Programm regelmäßig während des
Betriebs des Navigationssystems 2 abgearbeitet, insbesondere
bei Vorliegen einer Fahrt F.
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Die
Schritte S1 bis S7 und die optionalen Schritte S8 bis S13 des Programms
sind vorzugsweise in computerlesbare Programmanweisungen übersetzt
und auf einem Medium, beispielsweise dem Speichermedium des Navigationssystems 2 und/oder
einem tragbaren Speichermedium, ausgebildet und somit darauf abgespeichert.
Das computerlesbare Medium dient beispielsweise zum Betreiben des
Navigationssystems 2 und/oder zum Aktualisieren eines Programms
zum Betreiben des Navigationssystems 2, das bereits auf
dem Speichermedium abgespeichert ist.
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- 2
- Navigationssystem
- 4
- Anzeigevorrichtung
- 6
- Bedienelement
- 8
- Fahrzeugsteuerung
- A
- Statistische
Auswertung
- D
- Fahrer
- END
- Programmende
- F
- Fahrt
- I
- Uhrzeitintervall
- R
- Route
- S
- Straßentyp
- SAVE
- Speicheranweisung
- START
- Programmstart
- S1–S11
- Schritte
eins bis elf
- T
- Fahrtzeit
- VEL_D
- Geschwindigkeitsdaten
- VEL_S
- Referenzgeschwindigkeit