DE102008006356A1

DE102008006356A1 - System zum Erfassen der Parkposition von Fahrzeugen in einem Gebiet, insbesondere in Parkhäusern

Info

Publication number: DE102008006356A1
Application number: DE200810006356
Authority: DE
Inventors: Dieter Geiger; Paul Dr. Mathias
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2008-01-28
Filing date: 2008-01-28
Publication date: 2009-07-30

Abstract

Bisherige Parkleitsysteme in Parkplätzen verwenden spezielle Detektoren, um festzustellen welche Parkplätze besetzt sind. Es ist aber damit nicht möglich, die Parkposition individueller Fahrzeuge zu identifizieren und den Fahrer bei Abholung des Fahrzeugs entsprechend zu leiten, was insbesondere bei großen Parkflächen bzw. Parkhäusern wünschenswert wäre. Erfindungsgemäß wird ein System (10) zum Erfassen der Parkposition (12) von Fahrzeugen in einem Gebiet, insbesondere in Parkhäusern, vorgeschlagen, bei dem ein RFID-System (11) zur Ortung eines RFID-Tags (1) innerhalb des definierten Gebietes vorgesehen ist, das die eingenommene Parkposition (12) des Fahrzeugs durch Ortung des RFID-Tags (1) bestimmt, die dann einem RFID-Tag-Besitzer bedarfsweise zum Auffinden seines Fahrzeugs zur Verfügung gestellt werden kann. Das erfindungsgemäße System ist für größere Parkflächen und insbesondere für Parkhäuser vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zum Erfassen der Parkposition von Fahrzeugen in einem Gebiet, insbesondere in Parkhäusern.
Bisherige Parkleitsysteme in Parkplätzen verwenden spezielle Detektoren, um festzustellen welche Parkplätze besetzt sind. Bei den Detektoren kann es sich zum Beispiel um berührungslose Näherungsschalter (sonar, photoelektrisch, induktiv oder kapazitiver Art) handeln, die beim Parken des Fahrzeugs an der vorgesehenen Parkfläche aktiviert werden. Es ist bisher aber damit nicht möglich, die Parkposition individueller Fahrzeuge zu identifizieren und den Fahrer bei Abholung des Fahrzeugs entsprechend zu leiten, was insbesondere bei großen Parkflächen bzw. Parkhäusern wünschenswert wäre.
Grundsätzlich wäre es möglich, eine Video-ANPR-Lösung vorzusehen. Hierunter wird ein automatisches Kfz-Kennzeichenerkennungssystem, sogenanntes Automatic Number Plate Recognition (ANPR), verstanden, bei dem mit Hilfe eines Videobildes das Kfz-Kennzeichen über eine Texterkennung ausgelesen wird. Eine derartige Video-ANPR-Lösung zum Erfassen der eingenommenen Parkposition des Fahrzeuges würde allerdings eine Vielzahl von teuren Kameras erfordern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zum einfachen und sicheren Auffinden seines Fahrzeugs in einem Gebiet, insbesondere in Parkhäusern, bereitzustellen.
Die Aufgabe wird durch ein System zum Erfassen der Parkposition von Fahrzeugen in einem Gebiet, insbesondere in Parkhäusern, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, ein RFID-System zur Ortung eines RFID-Tags innerhalb des definierten Gebietes vorzusehen, das die eingenommene Parkposition des Fahrzeugs durch Ortung des RFID-Tags bestimmt, die dann einem RFID-Tag-Besitzer bedarfsweise zum Auffinden seines Fahrzeugs zur Verfügung gestellt werden kann.
Vorteilhaft ist, dass durch das erfindungsgemäße System der Parkkunde bei Abholung des Fahrzeugs, insbesondere aus einem Parkhaus, zu seinem Fahrzeug entsprechend geleitet werden kann. Dies ist insbesondere bei größeren, unübersichtlichen Parkhäusern sehr komfortabel für den Parkhauskunden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Systems ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
Eine gute und genaue Positionsbestimmung des abgestellten Fahrzeugs ergibt sich, wenn zur Ortung des RFID-Tags mindestens drei gekoppelte Empfangsstationen vorgesehen sind, welche die Übertragungszeiten der RFID-Tag-Funksignale über Multilateration auswerten.
Eine weitere Verbesserung der Positionsbestimmung des vom Fahrzeug belegten Parkplatzes ergibt sich bei Ortung des RFID-Tags nach Ausgabe desselben an einem Eintrittspunkt in das Gebiet anhand des eingenommenen Fahrzeugwegs.
Eine weitere Verbesserung der Positionsbestimmung des vom Fahrzeug belegten Parkplatzes ergibt sich bei Ortung des RFID-Tags durch Auswerten seiner Bewegungstrajektorie.
Ohne große Änderungen an der Parkplatzinfrastruktur vornehmen zu müssen, kann die Übermittlung der Information über die Parkposition des Fahrzeugs direkt am Bezahlautomaten erfolgen.
In besonders einfacher Art und Weise kann die Parkposition des Fahrzeugs durch Ausdruck und/oder Mitteilung einer Wegbeschreibung am Bezahlautomaten und/oder Mitteilung der Parkplatznummer und/oder durch insbesondere visuelle Leitanzeigen an entsprechenden Stellen des Parkplatzes bzw. im Parkhaus erfolgen.
Vorteilhafterweise ist das Parkticket mit dem RFID-Tag bestückt. So wird sichergestellt, dass die RFID-Tags einer Wiederverwertung zugeführt werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert und anhand der Zeichnung weiter verdeutlicht. Es zeigen:
1 ein exemplarischer Aufbau zur Positionsbestimmung eines RFID-Tags und
2 das Gesamtsystem mit RFID-Empfangsstationen, Bezahlautomat, Zentralrechner und Ein- und Ausfahrtssäule sowie Einfahrts- und Ausfahrtsschranke.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Es ist bekannt, sogenannte RFID-Systeme (Radio Frequency Identification) neben der Identifizierung auch für die Lokalisierung von Gegenständen einzusetzen. Die RFID-Transponder oder Tags können sich stark voneinander unter scheiden. Der Aufbau eines RFID-Transponders sieht prinzipiell eine Antenne, einen analogen Schaltkreis zum Empfangen und Senden (Transceiver) sowie einen digitalen Schaltkreis und einen permanenten Speicher vor. Prinzipiell funktioniert die RFID-Kommunikation wie folgt: Das Lesegerät (Reader) erzeugt ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld, welches die Antenne des RFID-Transponders beleuchtet. In der Antennenspule entsteht, sobald sie in das elektromagnetische Feld kommt, ein Induktionsstrom. Dieser Strom wird gleichgerichtet und damit ein Kondensator als Kurzzeitspeicher aufgeladen, welcher für den Lesevorgang die Stromversorgung des Chips besorgt. Diese Versorgung übernimmt bei aktiven Tags eine eingebaute Batterie. Bei halb-aktiven Tags übernimmt die Batterie lediglich die Versorgung des Mikrochips.
Der grundsätzliche Aufbau eines RFID-Systems 11 ist in 1 dargestellt. Ein RFID-System 11 weist mobile Datenspeicher, den sogenannten Tag 1, auf, der als Signalgeber an einzelnen Objekten angebracht werden kann. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, das Parkticket mit einem derartigen Tag 1 auszustatten. Außerdem kann das System 11 an seinen Grenzen, etwa an Türen und/oder Ein-/Ausfahrten, Trigger 2, beispielsweise einen Sensor zur Türüberwachung, aufweisen, die ein Signal auslösen, sobald ein überwachtes Gebiet, z. B. ein Parkdeck P eines Parkhauses, verlassen wird. Des Weiteren enthält das System 11 Antennen und Elektronik 3 zur Übertragung der Signale als Datenpaket an einen Ortungsserver 4, wofür ein Ethernet 7 (kabelgebundenes Datennetz) vorgesehen sein kann. Der Ortungsserver 4 nimmt die Daten der Tags 1 und verarbeitet diese. Ferner erfolgt die Anzeige der Lage der Objekte über Displays 5 oder Mobile Clients, wobei über Software 6 und Softwaremodule eine Anbindung an bestehende Verwaltungssoftware und zur Diagnose möglich ist.
Ein derartiges RFID-System 11 umfasst zur Ortung der RFID-Tags 1 mindestens drei gekoppelte Empfangsstationen 3, welche die Übertragungszeiten der RFID-Tag-Funksignale über Multilateration, d. h. einer Positionsbestimmung durch Bestimmung mindestens dreier Entfernungen, auswerten. Multilateration nutzt zur Positionsbestimmung die Ankunftszeitdifferenz eines Signals, das ausgesendet von dem Objekt an drei oder mehr Empfänger ankommt. Die Positionsbestimmung eines RFID-Tags 1 erfolgt auf Basis von Unterschieden von Signallaufzeiten oder auch Signalintensitäten. Beispielhaft ist für ein derartiges RFID-System das vom Hause Siemens unter dem Markennamen MOBY R angebotene zu nennen.
Mit einem derartigen RFID-System 11 kann das mit dem Tag 1 versehene Parkticket in Echtzeit-Modus mit einer Genauigkeit von zum Beispiel weniger als 3 Metern und einer Reichweite von bis zu 100 m × 100 m im Innenbereich und von bis zu 300 m × 300 × im Außenbereich verfolgt werden. Durch Kaskadierung können auch größere Gebiete oder Areale sicher abgedeckt werden. Bei dem Gebiet oder Areal handelt es sich um größere Parkflächen P und insbesondere um größere Parkhäuser. Das Funktionsprinzip basiert auf Sendern und Antennen. Ist das Parkticket mit dem Tag 1 als Datenträger und Signalgeber ausgestattet, so kann in einem kurzen Zeitintervall stets seine Position ausgelesen werden.
Die Erfindung beschreibt ein technisches System, das die Parkposition 12 individueller Fahrzeuge identifiziert und auf Basis dieser Daten dann Zusatzdienste für den Parkplatzkunden anzubieten vermag. In der 2 ist das Gesamtsystem 10 mit RFID-Ortungssystem 11, RFID-Empfangsstationen 3, Bezahlautomat 14, Zentralrechner 15 und Einfahrts- und Ausfahrtssäule 16 sowie Einfahrts- und Ausfahrtsschranke 17 gezeigt, das für ein bestimmtes Gebiet, hier für ein Parkhaus, vorgesehen ist.
Der Kern des technischen Systems 10 besteht aus einem aktiven oder auch semi-passiven oder passiven RFID-Tag 1, der bei Einfahrt des Parkhauses vom Automaten 20 an der Einfahrtssäule 16 als Parkticket 1 ausgegeben wird. Unter aktivem Tag wird ein Tag verstanden, der batteriebetrieben ist bzw. seine Energie zur Versorgung des Mikrochips aus einer eingebauten Batterie bezieht. Ein passiver RFID-Tag bezieht seine Energie zur Versorgung des Mikrochips hingegen aus den empfangenen Funkwellen, oft als „Continuous Wave" bezeichnet. Mit der Antenne als Spule wird durch Induktion ein Kondensator aufgeladen, welcher den Tag dann mit Energie versorgt. Semi-passive Tags besitzen neben dem Energiebezug aus dem elektromagnetischen Feld eine (Stütz-)Batterie für den volatilen (flüchtigen) Speicher, nicht jedoch für die Datenübertragung.
Mit Hilfe des RFID-Ortungssystems 11 können dann die Fahrzeugwege bis zu den Parkpositionen 12 bzw. Parkplatz nachvollzogen werden. Dazu sind auf dem Parkplatz und/oder an den Parkhausdecks entsprechende Empfangsstationen 3 installiert, die mit einer zentralen Datenverarbeitung 15 verbunden sind. Möglich ist aber auch, anhand einer einfachen Auswertung der Bewegungstrajektorie des Tags 1 die Parkposition 12 mit großer Sicherheit zu bestimmen. So kann beispielsweise nach dem Einparken der Weg des vom Parkhauskunden mitgenommen Parktickets 1 über den Fußweg zum Ausgang der Parkplatz bestimmt werden.
Nach Rückkehr zum Parkplatz bzw. Parkhaus bezahlt der Kunde (RFID-Tag-Besitzer) am Bezahlautomaten 14, indem er das Parkticket 1 in den Bezahlautomaten 14 einführt. Der Bezahlautomat 14 ist mit der zentralen Datenverarbeitungsanlage 15 verbunden und weiß dadurch, wo das Fahrzeug des gerade bezahlenden Kunden abgestellt ist. Der Bezahlautomat 14 ist somit in der Lage, entsprechende Informationen, wie eine genaue Wegbe schreibung zum Parkplatz, dessen Parkplatznummer usw. auszugeben. Dies kann durch Anzeige oder Ausdruck erfolgen. Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, beispielsweise leuchtende Leitanzeigen an entsprechenden Stellen des Parkplatzes bzw. im Parkhaus vorzusehen oder zu schalten, an denen sich dann der Kunde leicht orientieren kann. Zum Beispiel könnten solche Anzeigen Ziffern darstellen oder mit verschiedenen Farbsymbolen arbeiten. Der Bezahlautomat 14 bräuchte auf diese Weise dann lediglich dem Kunden mitzuteilen, dass er zum Beispiel den roten Pfeilen mit der Nummer „11" zu folgen hat. Neben dem Bezahlautomaten 14 ist es auch denkbar, separate Informationsportale vorzusehen, an denen das Parkticket 1 auch bedarfsweise ausgelesen werden könnte.
Bei der Ausfahrt aus dem Parkhaus steckt der Kunde wie üblich sein Parkticket 1 an der Schranke 17 in einen vorgesehen Schlitz an der Ausfahrtssäule 16, worauf sich dann die Schranke 17 öffnet. Das Parkticket 1 mit dem Tag verbleibt so im Parkhaus und kann wiederverwendet werden.

Claims

System zum Erfassen der Parkposition von Fahrzeugen in einem Gebiet, insbesondere in Parkhäusern, dadurch gekennzeichnet, dass ein RFID-System (11) zur Ortung eines RFID-Tags (1) innerhalb des definierten Gebietes vorgesehen ist, das die eingenommene Parkposition (12) des Fahrzeugs durch Ortung des RFID-Tags (1) bestimmt, die dann einem RFID-Tag-Besitzer bedarfsweise zum Auffinden seines Fahrzeugs zur Verfügung gestellt werden kann.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ortung des RFID-Tags (1) mindestens drei gekoppelte Empfangsstationen (3) vorgesehen sind, welche die Übertragungszeiten der RFID-Tag-Funksignale über Multilateration auswerten.
System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung des vom Fahrzeug belegten Parkplatzes die Ortung des RFID-Tags (1) nach Ausgabe desselben an einem Eintrittspunkt in das Gebiet anhand des eingenommenen Fahrzeugwegs erfolgt.
System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung des vom Fahrzeug belegten Parkplatzes die Ortung des RFID-Tags (1) durch Auswerten seiner Bewegungstrajektorie erfolgt.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Übermittlung der Information über die Parkposition (12) des Fahrzeugs am Bezahlautomaten (14) erfolgt.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Übermittlung der Information über die Parkposition (12) des Fahrzeugs durch Ausdruck und/oder Mitteilung einer Wegbeschreibung am Bezahlautomaten (14) und/oder Mitteilung der Parkplatznummer und/oder durch insbesondere visuelle Leitanzeigen an entsprechenden Stellen des Parkplatzes bzw. im Parkhaus erfolgt.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Parkticket mit dem RFID-Tag (1) bestückt ist.