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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Biegen
von Rundrohren und Profilen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Derartige
Verfahren zum Biegen von Rundrohren und Profilen sind in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt geworden. Unter dem Begriff „Rundrohr" werden rundprofilierte Rohre verstanden,
jedoch auch Ovalrohre. Unter dem Begriff "Profile" werden verstanden Rechteck-, Quadratröhre, symmetrische
und asymmetrische halboffene und geschlossene Profile allgemeiner
Art.
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Anwendungsgebiet
der vorliegenden Erfindung ist es, derartige Rundrohre und Profile
in einer 2D-Verformung zu biegen, was eine Verformung der X-Y-Ebene
bedeutet.
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Die
vorliegende Erfindung hat jedoch auch den weiteren spezielleren
Anwendungszweck, auch das Biegen von Rundrohren zu ermöglichen,
die mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht nur im 2D-Bereich,
sondern auch im 3D-Bereich gebogen werden können.
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Der
einfacheren Beschreibung wegen wird jedoch in der folgenden Erfindungsbeschreibung
lediglich auf das Biegen von Rundrohren eingegangen, die sowohl
im 2D- als auch im 3D-Bereich gebogen werden können. Es versteht sich von
selbst, dass im 2D-Bereich auch die oben genannten allgemeinen Profile
gebogen werden können.
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Ausgangspunkt
und Stand der Technik der vorliegenden Erfindung sind die sogenannten
Freiform-Biegemaschinen. Eine solche Freiform-Biegemaschine besteht
allgemein aus einer Profilzuführung,
wobei das zu biegende Profil mit einem Schubschlitten und einem
darin angeordneten Dornschaft in eine Biegezone geschoben wird.
Die Biegezone besteht in an sich bekannter Weise aus einer in der Y-Ebene
angeordneten Mittelrolle, einer in der gleichen Ebene gegenüberliegend
angeordneten Walzrolle und einer in Auslaufrichtung des Profils
im Abstand davon angeordneten Biegerolle, die ebenfalls in der Y-Ebene
liegt. Im Winkel 90 Grad im Raum hierzu versetzt sind in der Z-Ebene
jeweils eine obere und untere Walzrolle angeordnet. Ferner ist auf
der Seite der Biege- und der Walzrolle mindestens eine Stützrolle
in der Y-Ebene angeordnet. Eine solche bekannte 6 Rollen-Biegemaschine,
bei der eventuell auch noch zusätzliche
einlaufseitige (X-Richtung) Führungs-
und Stützrollen
angeordnet sein können, hat
sich in großem
Umfang bewährt.
Die Biegung des Profils in der Y- und X-Ebene wird im Wesentlichen durch
die Auswalzaktion der einander gegenüberliegend angeordneten Walzrollen
erreicht. Aufgrund der notwendigen, hohen Walzkräfte muss ein Spezial-Dornschaft
mit integrierter Schmierung verwendet werden.
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Nachteil
dieser bekannten Technik ist, dass durch die großen Auflageflächen der
Walzrollen bedingt, hohe Antriebskräfte auf diese Walzrollen notwendig
sind Weiterer Nachteil des oben genannten Freiformbiegens ist jedoch,
die Ungenauigkeit der Biegung, weil die dazu nötige Steuerungstechnik, die beim
Auswalzvorgang zwischen der Mittelrolle und der Walzrollen erforderlich
ist, nicht genau genug beherrschbar ist. Daher müssen Biegetoleranzen bei dem gebogenen
Profil in Kauf genommen werden, die insbesondere durch nicht beherrschbare
unterschiedliche Wandstärken
im Rohrprofil bedingt sind und auch durch unterschiedliche Chargenausbildung bei
der Materialwahl des Rohmaterials. Außerdem gibt es bei der Rohware
noch unterschiedliche Querschnittstoleranzen im Rohquerschnitt des
Profils, was ebenso zu erheblichen Abweichungen im gebogenen Profil
führt.
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Derartige
Werkzeugsätze
nach dem Stand der Technik sind im Übrigen dergestalt ausgebildet, dass
die Mittelrolle, die Walzrollen, und die dazugehörende Biegerolle stets auf
einer lastübertragenden Achse
drehbar gelagert sind. Die Drehlagerung der genannten Rollen auf
lastübertragenden
Achsen hat jedoch den Nachteil, dass ein bestimmter Durchmesser
der genannten Rollen nicht unterschritten werden kann, um noch einen
genügenden
Auswalzeffekt bei genügender
Dimensionierung des lastübertragenden Drehzapfens
der jeweiligen Rolle zu gewährleisten. Daher
war von vorneherein der minimale Durchmesser insbesondere der Walzrollen
und der Biegerollen stark begrenzt, denn es konnten keine beliebig
kleinen Rollen verwendet werden, weil die daran angearbeiteten,
lastübertragenden
Zapfen eine entsprechende Dimensionierung verlangen.
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Ein
weiteres bekanntes Verfahren zum Rundrohrbiegen ist das sogenannte
Wickelkernbiegen. Dabei wird das zu biegende Profil über einen drehend
angetriebenen Wickelkern unter Aufbringung einer hohen Zugkraft
gebogen. Nachteil ist jedoch, dass das Wickelkernwerkzeug nur die
Biegung eines einzigen Rohrradius zulässt. Sollen andere Rohrradien
gebogen werden, muss der Wickelkern ausgetauscht werden bzw. sehr
teure Mehrstufen-Werkzeuge zum Einsatz gebracht werden. Dies bedeutet
sehr hohen maschinellen Mehraufwand.
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Beim
Stand der Technik ist es im Übrigen
bekannt, unterschiedliche Bögen
an solchen Profilen zu biegen, was jedoch voraussetzt, dass ein
kompletter Werkzeugsatz bestehend aus Kernwerkzeug und dem gegenüberliegenden
Spannbacken ausgetauscht werden muss. Dies ist mit erheblichem Aufwand
verbunden und es sind damit zusätzliche
Maschinenstandzeiten in Kauf zu nehmen.
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Der
Erfindung liegt deshalb – ausgehend vom
bekannten Verfahren des Freiformbiegens – die Aufgabe zugrunde ein
Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Rundrohren und allgemeinen
Profilen so weiterzubilden, dass bei wesentlich geringeren Standzeiten
der Maschine, einer kostengünstigeren Ausgestaltung
(Reduzierung der Antriebskräfte
mit Einsparung von Antriebsenergie, Reduzierung des Maschinenkörpers) der
Maschine und der Werkzeuge eine maßgetreue Biegung von Bögen an diesen Rohren
und Profilen gegeben ist.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre
des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wichtig
ist, dass mehrere unterschiedliche Mittelrollen auf einem gemeinsamen
Werkzeugwechsler angeordnet sind, so dass jeweils eine Mittelrolle
wahlweise in Eingriff mit dem zu biegenden Profil gebracht werden
kann.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre nach Anspruch 1 ergibt sich der
wesentliche Vorteil, dass man durch den Einsatz eines Werkzeugwechslers
in der Lage ist, wahlweise jede beliebige Biegeoperation mit engen
und großen
Radien und auch andere Biegeoperationen mit kleinsten Radien räumlich (360 Grad
Ebene) zu biegen. Damit kann man Wechselbiegen und man kann auf
engstem Raum Doppelbiegungen in Links-Rechts-Ausführung ausführen, wobei
ein erster Radius unmittelbar um 90 Grad versetzt in einen zweiten
Radius übergeht.
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Bei
der dreidimensionalen Biegung von Rundrohren wird bevorzugt immer
nur in einer Ebene, z. B. der X-Y-Ebene gebogen, dann wird das so gebogene
Profil ausgespannt, um einen beliebigen Winkel (von z. B. weniger
oder mehr als 90 Grad) gedreht, neu positioniert und es wird ein
weiterer Bogen in der X-Y-Ebene gebogen.
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Weiterhin
sind 180 Grad-Biegungen möglich und
zwar im gleichen Operationsablauf wie zuvor beschrieben, einschließlich einer
Linear-Auswalzung zur Ausdünnung
der Wandungsstärke
eines gebogenen oder nicht gebogenen Rundrohr- oder Profilabschnittes.
Hierbei ist dann die auf dem Werkzeugwechsler angeordnete Mittelrolle
als Auswalzrolle mit einer gleichen Dimensionierung wie die übrigen Walzrollen
ausgebildet.
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Ebenso
ist ein Wendelbiegen möglich,
was bedeutet, dass die Messbiegerolle durch Verschiebung aus der
horizontalen Lage in eine Schrägstellung übergeht.
Damit fährt
das auslaufseitig die Biegezone verlassende Rundrohr auf die schräg gestellte
Messbiegerolle und wird dort unter Ausbildung einer Wendelform beliebiger
Abmessung abgelenkt.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre des Anspruches 2 ist vorgesehen,
dass ein Auswalzen in der Z-Ebene nicht notwendig ist, wenn es um
das zwei- oder dreidimensionale Biegen von Rundrohren oder um das
zweidimensionale Biegen von Profilen geht. Es reicht also aus, das
klassische Drei-Rollen-Biegeverfahren zu verwenden, hierbei aber
mindestens die Mittelrolle auswechselbar auf einem Werkzeugwechsler
anzuordnen. Daraus ergibt eine bisher vorher nicht bekannte Vielfalt
der Biegemöglichkeiten.
Insbesondere ist ein Wechselbiegen von Rundrohren möglich. Profile
können
nur in der Ausbildung als Rechteck- oder Quadratrohr mit einer Wechselbiegung
versehen werden. Einfach-Biegungen bei vorab bestimmtem Profilquerschnitt
sind möglich.
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Darüber hinaus
können
bei Rundrohren Doppelbögen
in Links-Rechts-Ausführung
um 90 Grad, versetzt, sowie eine im 3D-Raum mögliche dreidimensionale Biegung
vorgenommen werden.
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In
gleicher Weise kann wie oben beschrieben auch nach dem 2. Verfahren
ein Wendelbiegen mit beliebiger Abmessung stattfinden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Werkzeugwechsler
als drehangetriebene Drehscheibe ausgebildet ist, und sowohl einen
Drehantrieb als auch einen Schub- und Zugantrieb aufweist. Mit dieser
technischen Lehre wird es erstmals möglich, Profile mit höchster Genauigkeit
allein durch den Auswalzvorgang in der Biegezone zu biegen und die
vorher aktiv zur Biegung verwendete Biegerolle nunmehr nur noch
als Messrolle verwendet wird, die nur Radiusabweichungen der gebogenen
Profils erfasst und den Einsatz der Walz- und Mitterolle regelt.
In Sonderfällen
dient diese Messrolle auch als Biegerolle, um unterschiedliche Auswalzeffekte
zwischen Mittelrolle und Auswalzrollen zu korrigieren.
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Die
erfindungsgemäße Drehscheibe
ist deshalb mit einer Revolverscheibe bei der spanabhebenden Bearbeitung
von Drehteilen vergleichbar, an der ebenfalls verschiedene Drehstähle angebracht sind.
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Es
reicht aus, während
des laufenden Prozesses den Prozess anzuhalten, die Mittelrolle
außer Eingriff
mit dem zu biegenden Profil zu bringen und durch Drehung des Werkzeugwechslers
eine andere Mittelrolle in Eingriff mit dem zu biegenden Profil
zu bringen und dann sofort die Profilbiegung weiter fortzuführen.
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Damit
ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass wesentliche Kosten bei
der Herstellung der Maschine eingespart werden, denn es bedarf nunmehr nur
noch unterschiedlich dimensionierter Mittelrollen, die an einem
gemeinsamen Werkzeugwechsler angeordnet sind.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird
es zwar. bevorzugt, wenn die unterschiedlich dimensionierten Mittelrollen
auf einer gemeinsamen Drehscheibe angeordnet sind; hierauf ist die
Erfindung jedoch nicht beschränkt.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ist es deshalb erstmals möglich, eine
universelle Biegemaschine vorzustellen, mit der Rundrohre im 2D-
oder 3D-Bereich
und beliebige andere Profile im 2D-Bereich mit größter Präzision gebogen
werden können.
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Der
einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Beschreibung
jedoch von der Biegung eines Rundrohres ausgegangen, welches selbstverständlich – ebenso
wie beliebig profilierte offene, halboffene und geschlossene Profile – mit der
vorgenannten technischen Lehre im 2D-Bereich biegbar ist.
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Darüber hinaus
offenbart die vorliegende Erfindung jedoch auch die Möglichkeit,
derartige Rundrohre im 3D-Bereich zu biegen, d. h. sowohl in der X-Y-Ebene
als auch in der Z-Ebene als zusätzliche weitere
Ebene. Es ist also bei Rundröhren
eine beliebige dreidimensionale Biegung möglich, was die Erfindung nachfolgend
näher beschreibt.
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Wie
ausgeführt,
ist die Erfindung jedoch nicht auf die Biegung von Rundrohren beschränkt und
lediglich der einfacheren Beschreibung wird nachfolgend eine solche
Biegung von Rundrohren näher
beschrieben.
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Wichtig
bei der vorliegenden Erfindung ist nämlich, dass man bei derartigen
Rundrohren ein lineares Auswalzen durch Hinzunahme einer vierten Walzrolle
möglich
macht. D. h. während
des Biegeprozesses können
nicht nur Kurven gebogen werden, sondern es können lineare (also längsgestreckte,
gerade) stufenlos ineinander übergehende
Rohrstücke
stückweise
gebogen werden, die jedoch ausgewalzt sind und eine verminderte
Wandstärke
aufweisen. Dies ist deshalb möglich,
weil das Profil von allen Seiten, d. h. am vollen Umfang von insgesamt vier
Walzrollen formgebend umfasst ist und diese Walzrollen symmetrisch
eine gleichmäßige Verdünnung des
Querschnittes eines Rundrohres ausführen. Hierbei ist wichtig,
dass sich die vierte Walzrolle – die
für ein
solches lineares Auswalzen notwendig ist – auf dem erfindungsgemäßen Werkzeugwechsler befindet,
was die Universalität
des Werkzeugwechslers beweist.
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Damit
ist es erstmals möglich,
ein sogenanntes „Taylored
Tube + Crosssection Gending" zu
vollziehen.
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Das
bedeutet, dass man nicht nur an einem Rundrohr, sondern auch an
einem beliebigen Profil, sowohl Bögen (bei beliebigen Profilen)
und auch Auswalzeffekte erzielen kann, so dass das beliebige Profil
linear ausgewalzt wird und damit über eine bestimmte Auswalzstrecke
eine gleichmäßige sich über den
gesamten Umfang des Profils erstreckende Querschnittsverminderung
in der Wandstärke
erfährt.
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Damit
können
nahtlose und stufenlose Übergänge unterschiedlicher
Wandstärken
an derartigen Profilen vorgesehen werden, um den erhöhten Leichtgewichtanforderungen,
insbesondere in der Automobilindustrie, Rechnung zu tragen.
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In
einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Walzrollen, die nach dem Stand der Technik
auf lastübertragenden
Achsen gelagert waren, nunmehr als freigeführte Wälzkörper ausgebildet sind, die
in einem lastaufnehmenden Lagerbett gelagert sind. Die dort ebenfalls
noch angeformten Zapfen dienen lediglich der Lagensicherung und
haben keinerlei lastübertragende
Funktionen.
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Durch
die Ausbildung der Walzrollen als freigeführte Miniaturrollwalzkörper, die
lastübertragend in
einem Lagerbett angeordnet sind, ergibt sich der wesentliche Vorteil,
dass bei relativ geringen Walzkräften
hohe Flächenpressungen
erzielt werden können.
Dies führt
erfindungsgemäß zu einer
Durchmesserreduzierung der Walzrollen, weil es nicht mehr notwendig
ist, aus Festigkeitsgründen
groß dimensionierte
lastübertragende
Achsen an den Walzrollen anzuformen. Damit können die Walzrollen, gegenüber üblichen
Walzrollen nach dem Stand der Technik im Durchmesser entscheidend
verringert werden und ist es deshalb möglich, den Durchmesser der
Walzrollen um 1/10 gegenüber
herkömmlichen
Walzrollen zu vermindern. Dies führt
wiederum zu dem erfindungswesentlichen Vorteil, dass es nun wegen
des geringen Durchmessers dieser achslos geführten Walzrollen erstmals möglich ist,
diese Walzrollen in sehr dichtem Abstand zu der in Auslaufrichtung
dahinter angeordneten Messrolle anzuordnen.
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Wenn
früher
Abstände
zwischen dem Mittendurchmesser der Walzrolle und dem Mittendurchmesser
der Biegerolle von z. B. 300 und 400 Millimeter nicht unterschritten
werden konnten, sieht nun die vorliegende Erfindung vor, dass ein
solcher Mittenabstand im Bereich von 25 bis 50 Millimeter liegt.
Damit ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass es nun erstmals
möglich
ist, sehr enge Radien von beliebigen Profilen in höchster Genauigkeit
zu biegen. Der in der Biegeachse stattfindende Walzprozess zwischen
der Mittelrolle und der zugeordneten, miniaturisierten Walzrolle
reduziert das Widerstandmoment eines zu biegenden Profils entscheidend,
so dass die im dichten Abstand dahinter angeordnete Messrolle kein
Widerstandsmoment mehr zu überwinden
hat, sondern lediglich aufgrund der Programmierung eines gewünschten
Biegeradiuses exakt den Radius bestimmen kann. Aufgrund des miniaturisierten
Walzprozesses in der Biegeachse wird das Widerstandsmoment des zu
biegenden Profils überwunden,
so dass keine messrelevanten Rückfederungen
mehr stattfinden, die von der Messrolle beseitigt werden müssten. Aus
diesem Grund wird hier die auslaufseitig angeordnete Rolle auch
nicht mehr als „Biegerolle" bezeichnet – wie normalerweise
bei Freiformbiegemaschinen üblich –, sondern
lediglich als Messrolle. Beim Stand der Technik dient nämlich die.
dort so genannte Biegerolle dazu, entsprechende Biegekräfte auf
das Profil aufzubringen, um das Widerstandsmoment zu überwinden,
was bei der vorliegenden Erfindung nicht mehr der Fall ist. Aus
diesem Grunde wird der Begriff „Messrolle" stellvertretend für den Begriff „Biegerolle" nach dem Stand der
Technik verwendet.
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Wichtig
ist, dass in der Biegezone, die in der Biegeachse liegt, ein Fließprozess
in dem zu biegenden Profil stattfindet und somit das Widerstandsmoment
des gebogenen Profils weitest gehend aufhebt. Es sind deshalb keine
nennenswerten Biegekräfte mehr
erforderlich, um im Bereich der auslaufseitig angeordneten Messrolle
noch eine zusätzliche „Nachbiegung" des gebogenen Profils
zu gewährleisten.
Dies unterscheidet die Erfindung vom Stand der Technik im entscheidenden
Maß. Die
Nachbiegung beim Stand der Technik muss nämlich das Rückfederungsvermögen des
gebogenen Profils überwinden und
nachrichten, was bei der vorliegenden Erfindung nicht mehr notwendig
ist.
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Hierbei
sind annähernd
im Winkel von 270° am
Umfang verteilt mindestens drei Walzrollen am zu biegenden Profil
lastübertragend
angelegt und bewirken eine konische Volumensverschiebung des zu biegenden
Profils in Richtung auf die zentral angeordnete Mittelrolle. Die
konische Volumensverschiebung der drei Walzrollen wird so eingestellt,
dass damit der theoretische Biegeradius eines zu biegenden Profils
erreicht wird. Die Biegung des Profils erfolgt also durch eine konische
Volumensverschiebung im Bereich der ausgewalzten Wandung des Rundrohres im
Bereich der Biegeachse, die der Walzachse entspricht.
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Wichtig
bei der vorliegenden Erfindung ist außerdem, dass für ein und
die gleiche Maschine stets nur ein einfacher Schubschlitten ausreicht,
dem ein entsprechender Drehantrieb zugeordnet ist. Es bedarf also
nicht für
unterschiedliche Profilformen oder unterschiedliche Profildurchmesser
entsprechend angepasste Schubschlitten und Drehvorrichtungen. Eine
solche Drehvorrichtung ist nur bei der 3D-Biegung von Rundrohren
erforderlich.
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Vom
kleinstmöglichen
Biegeradius kann aufgrund der Werkzeugwechseleinrichtung auf beliebig große Biegeradien
stufenlos und übergangslos
umgeschaltet werden, dank der auf dem Werkzeugwechsler angeordneten
unterschiedlich dimensionierten Mittelrollen.
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Geht
es um das 3D-Rundrohr-Biegen benötigt
man eine Drehvorrichtung für
das Rundrohr und es ist möglich, übergangslos
im 3D-Raum um 360° jede
beliebige Kurve oder Biegung des Rundrohres zu erzielen. Es bedarf
hierbei keiner Extrawerkzeuge, wie sie eigentlich im Stand der Technik
bei Rundrohr-Biegemaschinen
bekannt sind.
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Derartige
bekannte Rundrohr-Biegemaschinen verwenden nämlich ein sogenanntes Wickelkernwerkzeug,
bei dem das zu biegende Rundrohr zwischen einem Spannbacken und
einem Wickelkernwerkzeug eingespannt wird und über das Drehmoment des Wickelkerns
um den Wickelkernherum gebogen wird. Eine solche bekannte Rundrohr-Biegemaschine
hat den entscheidenden Nachteil, dass pro Biegeradius und pro Biegeposition
ein eigenes und separates Wickelkernwerkzeug verwendet werden muss,
was mit hohem Maschinenaufwand und Kosten verbunden ist. Derartige
Wickelkern-Werkzeuge werden in großen Regalen aufbewahrt und wahlweise
von Hand in den Biegeprozess eingebunden oder mit mehrstufigen Werkzeugen
bewältigt.
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Diese
Nachteile vermeidet die Erfindung.
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Aufgrund
des erfindungsgemäß verwendeten
Werkzeugwechslers und den darauf angeordneten Mittelrollen kann
in jeder beliebigen Richtung jeder beliebige Biegeradius nacheinander
folgend und stufenlos an einem Rundrohr angeformt werden.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Merkmale ist
es deshalb erstmals möglich,
die beschriebene Biegemaschine und das dazugehörende Verfahren mit einer gleichen
Genauigkeit auszustatten, wie es vorher beim Kernwickel-Biegen der
Fall war. Aufgrund des in der Biegeachse induzierten Fließprozesses
im Bereich der Wandung des zu biegenden Profils oder Rundrohres
kommt es zu einer wesentlichen Verbesserung der Biegequalität, weil
Mikro- und Makrorisse und andere schädliche Störungen im Wandaufbau des zu
biegenden Profils keine nachteilige Rolle mehr im Biegeprozess spielen,
weil derartige Störungen
durch Auslösen
des Fließvorganges
in der Biegeachse überwunden
werden.
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Für eine bestimmte
Rohrabmessung bezogen auf einen Durchmesser und eine bestimmte Wandungsstärke können mit
einem einzigen Werkzeugwechsler alle überhaupt vorstellbaren Biegeoperationen
ausgeführt
werden.
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Bei
unterschiedlichen Wandstärken
und gleichem Rohrdurchmesser wird lediglich der Dornschaft ausgewechselt.
Das heißt,
für jede
Rohrabmessung ist nunmehr nur noch ein einziger Werkzeugsatz auf dem
Werkzeugwechsler notwendig.
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Bei
besonders dünnen,
mit kleinem Querschnitt versehenen Rohren, wird das Rohr in einem sogenannten
Führungskanal
vollumfänglich
einlaufseitig geführt,
um Ausknickungen zu vermeiden.
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Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
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Alle
in den Unterlagen, einschließlich
der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf eine Biegemaschine zum Rundrohr-Biegen gemäß D-D
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2:
eine gleiche Draufsicht auf die Maschine in abgewandelter Ausführungsform
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3:
eine Seitenansicht der Maschine nach 2
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4:
eine vergrößerte Ansicht
des Werkzeugwechslers
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5:
eine Draufsicht auf den Werkzeugwechsler nach 4
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6:
eine erste Draufsicht auf den Werkzeugwechsler nach Vollendung des
ersten Arbeitsschrittes
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7:
eine Ansicht der Anordnung nach 6 und gedrehtem
Rohr um 90 Grad
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8:
eine Draufsicht auf den Werkzeugwechsler vor Beginn des zweiten
Arbeitsschrittes
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9:
die Draufsicht der Anordnung nach dem zweiten Arbeitsschritt
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10:
eine Ansicht der Biegezone mit dem Bogen des Rundrohres entsprechend
der Darstellung nach 7 mit Führungsrollen
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11:
die Draufsicht in der Ebene D-D entsprechend der Darstellung in 9 mit
entsprechend ausgebildeter Mittelrolle
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12:
die Darstellung der Möglichkeit
der Anbringung unterschiedlicher Wechselbögen in der Draufsicht
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13:
die Darstellung (gleich Draufsicht) mit am Werkzeugwechsler eingeschwenkten,
vierten Walzrolle als Ausgangsposition für das lineare Auswalzen
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14:
die Rückansicht
des Werkzeugwechslers in der Linie E-E gemäß 5
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15:
schematisiert eine Kontur-Studie (Stirnansicht) des Rundrohres mit
Darstellung der lastübertragenden
Anlage der Walzrollen und der Mittelrolle mit Angabe unterschiedlicher
Volumensverschiebungen bei einem Innenradius von 20 Millimeter der
Mittelrolle und einem Durchmesser von 40 Millimeter für das zu
biegende Rundrohr.
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In
den 1 bis 3 ist im Wesentlichen die gleiche
Rundrohr-Biegemaschine dargestellt, wobei die Ausführungsform
nach 1 sich geringfügig von
der Ausführungsform
nach den 2 und 3 unterscheidet.
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Eine
Brücke 1 der
Biegemaschine ist über mehrere
Maschinenfüße 34 auf
einer beliebigen Aufstellebene aufgestellt und auf der Brücke sind
mehrere Führungsrollen 12 im
Abstand hintereinanderliegend angeordnet, um das zu biegende Rundrohr 13 der
Biegezone an einem entsprechend ausgebildeten Biegekopf 16 zuzuführen.
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Am
hinteren Ende der Brücke
ist hierbei ein Schubschlitten 2 angeordnet, der in den
Pfeilrichtungen 3 bewegbar ist und der an seinem vorderen
Ende einen Spannkopf 4 aufweist, der das hintere Ende des
zu biegende Rundrohres 13 aufnimmt.
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Der
Spannkopf 4 ist drehbar im Schubschlitten 2 gelagert,
wobei dem Schubschlitten 2 ein Schubschlittenantrieb 8 zugeordnet
ist. Gleichzeitig ist am Schubschlitten 2 eine Drehvorrichtung 5 angeordnet,
die im Wesentlichen aus einem Antriebsmotor 6 besteht,
der über
einen Zahnriemen 7 den Spannkopf 4 drehend antreibt,
so dass das gesamte Profil in Pfeilrichtung 36 (s. 3)
drehbar ausgebildet ist.
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Der
Längsantrieb
des Schubschlittens 2 erfolgt über den Antriebsmotor 9,
der über
ein entsprechendes Ritzel 10 mit einer fest auf der Brücke 1 angeordneten
Zahnstange 11 kämmt.
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Am
hinteren Bereich der Brücke 1 ist
eine Dornstangenstation 14 angeordnet, die im Wesentlichen
aus einem Dornstangenhalter besteht, der in der eingezeichneten
Pfeilrichtung 3 beweglich ist. Die Dornstange 15 trägt an ihrem
vorderen Bereich einen Dornschaft 43 (s. 11)
dessen vorderes Ende stets in der Biegeachse 50 (s. 10)
gehalten wird. Auf diese Weise wird durch den Dornschaft der Innenraum
des Profils gegenüber
den einwirkenden Walzkräften
abgestützt.
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Der
Biegekopf 16 gemäß den 1 bis 3 besteht
im Wesentlichen aus dem erfindungsgemäßen Werkzeugwechsler 20,
welcher als Drehscheibe 35 ausgebildet ist und an dem eine
Mehrzahl von unterschiedlich dimensionierten Mittelrollen 23 angeordnet
sind.
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Jeweils
eine Mittelrolle 23, die auf dem Werkzeugwechsler 20 angeordnet
ist, befindet sich während
des Biegeprozesses in Eingriff mit dem zu biegenden Rundrohr 13,
wobei dieser Mittelrolle 23 gegenüberliegend (s. beispielsweise 1 und 2) eine
Walzrolle 21 angeordnet ist.
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Auslaufseitig
(in Richtung der X-Achse) ist im Abstand von der miniaturisierten
Walzrolle 21 eine Messrolle 22 angeordnet.
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Sowohl
die Walzrolle 21 als auch die Messrolle 22 sind
in den eingezeichneten Pfeilrichtungen jeweils mit einem Antrieb 24, 25 versehen,
der die beiden Rollen 22, 23 vom zu biegenden
Profil zustellt und wegstellt.
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Wichtig
ist, dass der Werkzeugwechsler 20 sowohl in Pfeilrichtung 26 im
Bereich seiner Drehachse drehend angetrieben ist und zusätzlich heb-
und senkbar (d. h. zu- und wegstellbar) von der Biegeachse 50 ausgebildet
ist. Es wird hierbei ein Drehantrieb 18 verwendet, der über ein
zugeordnetes Kegelrad 30 (s. 2) drehend
angetrieben ist. Auf diese Weise wird die Drehrichtung 31 für den Werkzeugwechsler 20 erzeugt.
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Gleichzeitig
ist der Werkzeugwechsler 20 (der als Drehscheibe 35 ausgebildet
ist) auch in Pfeilrichtung 27 heb- und senkbar oder verschiebbar
ausgebildet, was durch einen Schubzylinder 19 erfolgt, der
die gesamte Antriebsachse 17 des Werkzeugwechslers 20 in
der Pfeilrichtung 27 verschiebbar ausbildet. Es wird hierbei
eine Schubhülse 47 verwendet,
die drehbar über
den beschriebenen Drehantrieb 18 angetrieben ist, während die
Antriebsachse 17 in Pfeilrichtung 27 verschiebbar
in der Schubhülse 47 gehalten
ist und das Drehmoment über
eine Nut-Federverbindung auf die Antriebsachse 17 übertragen
wird.
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Zur
Abstützung
dieser Schub-Drehlagerung der Antriebsachse 17 ist diese
in einem Trägerkasten 28 gelagert,
der seinerseits mit dem Maschinengehäuse 29 verbunden ist.
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Einlaufseitig
sind noch der Biegeachse 50 vorgeordnete Stützrollen 32 vorgesehen,
welche das Profil an der Einlaufseite am Umfang abstützen.
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Die 4 und 5 zeigen
eine Ansicht und eine Draufsicht auf den erfindungemäßen Werkzeugwechsler 20.
Hierbei ergeben sich weitere Einzelheiten. Es ist erkennbar, dass
am Umfang des Werkzeugwechslers insgesamt 4 unterschiedliche
Mittelrollen 23, 23', 23'', 23''' angeordnet
sind.
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Hierbei
ist erkennbar, dass die Mittelrolle 23 sich gerade in Eingriff
mit dem zu biegenden Rundrohr 13 (im Bereich der X-Linie
nach 4) befindet und dass die anderen Mittelrollen 23', 23'', 23''' sich außer Eingriff
mit dem Rundrohr 13 befinden.
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Die
Berührungsfläche der
unterschiedlichen Rollen liegt auf einer gemeinsamen Ebene, wie
dies am Besten aus 5 zu erkennen ist. Die durch
die Mittelrolle 23'' gezogene horizontale
Linie berührt hierbei
alle Biegekonturen der damit fluchtenden weiteren Mittelrollen 23''', 23' und 23.
Die einzelnen Mittelrollen 23 sind hierbei im Bezug zur
Drehachse des Werkzeugwechslers exzentrisch nach außen versetzt,
um zu gewährleisten,
dass keine Kollision zwischen dem zu biegenden Rundrohr 13 und
den nicht mit dem Rundrohr in Eingriff befindlichen Mittelrollen 23', 23'' und 23''' stattfindet.
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Die 5 zeigt
auch, dass das Rundrohr 13 während des Biegeprozesses in
Pfeilrichtung (Drehrichtung 36) gedreht werden kann und
hierbei freidrehbar um 360° ausgebildet
ist.
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Ferner
zeigen die Pfeilrichtungen 27, dass der gesamte Werkzeugwechsler 20 in
senkrechter Richtung zur X-Achse (s. 5) von dem
zu biegenden Profil wegstellbar und zustellbar ausgebildet ist. Er
ist im Übrigen
frei drehbar, wie dies durch die Drehrichtung 31 angegeben
ist.
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Die 4 zeigt,
dass die einzelnen Mittelrollen 23 jeweils in Lagerschilden 33 gelagert
sind, und der Größenunterschied
der unterschiedlichen Mittelrollen 23 ist evident. Durch
Vergleich der unterschiedlichen Durchmesser in 4 bezüglich der
unterschiedlichen Mittelrollen 23 ergibt sich, dass die
Mittelrolle 23 einen „etwa
normalen" Durchmesser
aufweist und ein optimales Auswalzverhältnis zu den gegenüberliegend
angeordneten Walzrollen (21, 21', 21'', 21''')
ausbildet. Ein solches optimales Verhältnis ist z. B. ein Durchmesserverhältnis von
4:1.
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Wenn
beispielsweise mit der Mittelrolle 23 nach 4 ein
erster Bogen gebogen wurde, reicht es aus, das Rundrohr 13 um
einen Winkel von 90° zu drehen
und mit der genannten Mittelrolle 23 weiterzubiegen.
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Die
anderen Mittelrollen auf dem Werkzeugwechsler 20 haben
andere Biegeaufgaben. Beispielsweise hat die Mittelrolle 23''' eine
Biegeaufgabe, wie sie anhand der 11 näher erläutert wird, denn
diese trägt
einen Ausschnitt 42, der nur bei dieser. Mittelrolle 23''' vorkommt.
Zweck des Ausschnittes 42 ist, den bereits vorhandenen
Bogen in den Bereich der Führungsschultern
in diesem Ausschnitt 42 aufzunehmen.
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Die
kleiner dimensionierte Mittelrolle 23' ist in der Lage, engstmögliche Biegeradien
zu biegen und wird beispielsweise an Stelle der größer dimensionierten
Mittelrolle 23 oder in Abfolge der Mittelrolle 23 in
Eingriff mit dem Rundrohr 13 gebracht.
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Schließlich ist
die Mittelrolle 23'' als Walzrolle ausgebildet,
d. h., wenn eine solche Walzrolle in Eingriff mit dem zu biegenden
Profil gebracht wird, entspricht diese Mittelrolle 23'' (eigentlich die Walzrolle 23'') den übrigen Walzrollen 21, 21', 21'' und es wird damit ein linearer
(ein gerader in X-Richtung ausgerichteter) Auswalzvorgang an dem
zu biegenden Profil ausgeführt,
wie dies anhand der 13 noch später erläutert wird.
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Aus
dieser Beschreibung ergibt sich die Universalität des verwendeten Werkzeugwechslers 20, denn
es können
beliebige Biegewerkzeuge in Form unterschiedlich dimensionierter
Mittelrollen auf diesem Werkzeugwechsler am Umfang verteilt und
versetzt zueinander angeordnet werden.
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Anhand
der 10 und 11 wird
nun eine erste Biegeaufgabe erläutert,
wobei noch zusätzlich
dargestellt ist, dass einlaufseitig eine Anzahl von Stützrollen 32 vorgesehen
sind, die am Umfang verteilt angeordnet das zu biegende Profil zwischen sich
einschließen.
Es soll während
des Biegevorgangs nicht einlaufseitig durch den Widerstand des Walzprozesses
ausweichen können.
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Die 10 zeigt
nun, dass drei gleichdimensionierte Walzrollen 21, 21' und 21'' im Umfangsbereich von 270° sich an
dem zu biegenden Rundrohr 13 lastübertragend anlegen und gleichzeitig
dem gegenüberliegend
der Walzrolle 21 die erfindungsgemäße Mittelrolle 23''' vorgesehen
ist, die nun zur Biegung engster Radien geeignet ist. Sie erlaubt
es, dass das gebogene Profil im Winkel von 90° aus der Biegeebene heraussteht,
was durch den angegebenen Ausschnitt 42 ermöglicht wird.
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Es
wurde also zunächst
in einem ersten Biegeschritt der Bogen 40 durch die Mittelrolle 23' mit engstem
Radius gebogen. Soll nun an den Bogen 40 ein Folgebogen 41 angeschlossen
werden, der um 90°,
d. h. also im rechten Winkel zu dem Bogen 40 ausgebildet
ist, ist es notwendig, eine andere Mittelrolle, nämlich die
Mittelrolle 23''' in Eingriff zu bringen, weil diese
einen Ausschnitt 42 trägt,
durch den der um 90° nach
oben abtragende Bogen 40 heraussteht.
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Es
erfolgt dann der zweite Biegevorgang zur Anbringung des Folgebogens 41 wobei
aus der Darstellung nach 10 und 11 erkennbar
ist, dass insgesamt die drei Walzrollen 21, 21', 21'' lastübertragend an dem zu biegenden
Rundrohr in der Biegeachse 50 angeordnet sind. Jeder Walzrolle 21, 21', 21'' ist ein Antrieb zugeordnet, der
es ermöglicht, dass
jede Walzrolle 21 senkrecht zu der jeweiligen Drehachse
der zugeordneten Walzrolle zu- und wegstellbar ist und zusätzlich kann
noch jede Walzrolle 21, 21', 21'' konisch
zugestellt werden, um eine entsprechende konische Auswalzung der
Wandstärke zu
erreichen, wie dies anhand der 15 später noch
dargestellt wird.
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Wichtig
ist nun, dass man an den beiden Bögen 40 und 41 unmittelbar
einen um 90° versetzt
hierzu angeordneten Bogen stufenlos anschließen kann, indem einfach das
Rundrohr in Pfeilrichtung 36 gedreht wird, wie dies in 5 dargestellt
ist. Damit kann ein linker und rechter Doppelbogen stufenlos hergestellt
werden. Man biegt jedoch immer auf die gleiche Seite, so wie dies
in 11 dargestellt ist.
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Der
Ausschnitt 42 ist sowohl auf der vorderen als auch auf
der Rückseite
der Mittelrolle 23''', so dass man immer nach oben oder
unten gleichen Bogen um 90° biegen
kann.
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Voraussetzung
hierbei ist, dass der Ausschnitt 42 sich immer in der gleichen
Nullstellung der Mittelrolle 23''' befindet und
dies wird dadurch erreicht, dass die Mittelrolle 23''' stets über einen
Federzug in der Mittelstellung gehalten wird.
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Während die 11 die
Biegung von Doppelbögen
darstellte, zeigt die 12 die Biegung von Wechselbögen. Hierbei
ist im Übrigen
mit Vergleich zur 11 erkennbar, dass der Dornschaft 43 stets in
der Biegeachse 50 gehalten wird und hierbei Schmierkanäle 44 vorgesehen
sind, die ein geeignetes Schmiermedium in den Innenumfang des zu
biegenden Rundrohres 13 zuführen.
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Ein
solcher Wechselbogen, wie in 12 in der
Mitte dargestellt, ist mit der dargestellten Enge von Radien normalerweise
mit herkömmlichen
Biegemaschinen nicht herstellbar. Hier setzt die Erfindung ein,
die vorsieht, dass eine relativ klein dimensionierte Mittelrolle 23' den miniaturisiert
ausgebildeten Walzrollen 21, 21', 21'' gegenüberliegt,
wobei diese Walzrollen 21, 21', 21'' so
stark miniaturisiert sind, dass sie ohne lastübertragende Achsen in zugeordneten
Lagerbetten gehalten sind, wie dies am Besten aus 14 zu
erkennen ist.
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Die
Darstellung der Volumensverschiebung in 15 bezieht
sich auf den engen Radius des Doppelbogens der in 12 in
der Mitte dargestellt ist.
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12 zeigt
die schrittweise Hintereinanderfolge der Anbringung eines Wechselbogens
an dem Rundrohr 13, wobei zunächst ein erster Bogen an dem
Rundrohr 13' gebogen
wurde. Danach wird der Werkzeugwechsler 20 geöffnet, indem
der Werkzeugwechsler in Pfeilrichtung 27 von der Biegeachse 50 weggestellt
wird. Danach wird das Rohr um ein kurzes Maß in der Richtung der X-Achse
nach vorne geschoben. Das Rundrohr 13 wird um 180° in die Stellung
nach 13'' gedreht und
danach um das gleiche Maß in
der X-Achse zurück
verschoben.
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Danach
wird das Walzsystem geschlossen, wodurch der Werkzeugwechsler 20 wieder
mit seiner Mittelrolle 23' in
Eingriff mit dem Rundrohrprofil 13'' kommt.
Ferner werden die Walzrollen 21, 21' nach vorherigem Lüften von
dem Profil 13'' wieder in Kontakt
mit dem Rundrohr 13'' gebracht und
der Biegeprozess beginnt wieder. Sobald der Biegeprozess beginnt
und die Walzrollen 21, 21', 21'' gegenüber der
Mittelrolle 23' den
Auswalzvorgang beginnen, läuft
die Messrolle 22 in ihre Stellung 22''' und
tastet das zu biegende Profil ab, um es in einen Wechselbogen 41 einmünden zu
lassen.
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Was
anhand der 11 als Doppelbogen 41 bezeichnet
wurde, gilt nun für
die 12 dergestalt, dass der dort gebogenen Folgebogen
nun als Wechselbogen 41 ausgebildet ist.
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Die
Bewegung der Mittelrolle 23 erfolgt hierbei in den Pfeilrichtungen 38,
während
die Bewegung der Messrolle in Pfeilrichtung 37 erfolgt.
Die Walzrolle 21 wird in Pfeilrichtung 38 bewegt.
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Die
anderen Walzrollen 21', 21'' bewegen sich jeweils in senkrechten
Richtungen hierzu in Form einer Luftbewegung und einer Anlegebewegung
an das zu biegende Profil, je nach Arbeitsschritt.
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Anhand
der 13 wird nun der Vorgang eines linearen Auswalzens
eines Rundrohres 13 dargestellt. Ein solches lineares Auswalzen
meint, dass die Wandstärke
des Rundrohres über
den Umfang von 360° gleichmäßig vermindert
wird und zwar direkt im Anschluss an einen Bogen, z. B. den Bögen 40, 41.
Hierbei ist wichtig, dass nun nicht mehr eine Mittelrolle 23 in
Eingriff mit dem zu biegenden Profil im Bereich der Biegeachse 50 kommt,
sondern dass die dort in Eingriff kommende Mittelrolle 23'' in gleicher Dimension ausgebildet
ist wie die übrigen
Walzrollen 21. D. h. alle Rollen 21, 23'' sind als Miniaturrollwalzkörper ausgebildet,
die bevorzugt achslos gelagert sind und in zugeordneten lastübertragenden Lagerbetten
gehalten sind. Dadurch können
bei geringstem Durchmesser der genannten Rollen 21, 21', 21'', 23'' sehr
große
Flächenpressungen
bei relativ geringen Walzkräften übertragen
werden. Dies ist einmalig im Stand der Technik, denn bisher war
es nicht möglich,
direkt im Anschluss an ein oder mehrere Bögen 40, 41 ein
wandstärkenvermindertes Auswalzen
des Profils in linearer Richtung zu erzeugen.
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Die 13 zeigt
deshalb, wie anstatt einer größer dimensionierten
Mittelrolle eine gleich wie die Walzrollen 21, 21', 21'' dimensionierte Walzrolle 23'' in Eingriff gebracht wird, so
dass sich dann alle vier Rollen gleichmäßig und lastübertragend
sowie wandstärkenverdünnend am
Umfang des Rundrohres 13 anlegen.
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Die
weiteren Einzelheiten dieses linearen Auswalzens werden anhand der 15 später erläutert.
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Die 14 zeigt
eine Ansicht des Werkzeugwechslers 20 mit der Drehscheibe 35,
wo erkennbar ist, dass die Mittelrolle 23 sich in Biegeeingriff
mit dem Rundrohr 13 befindet, während sich die Mittelrollen 23', 23'' und 23''' außer Eingriff
befinden. Ferner ist erkennbar, dass lastübertragende Achsen an der Mittelrolle 23''' und
der Mittelrolle 23 lastübertragend
in zugeordneten Lagerschilden 23 drehbar gelagert sind.
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Die
sehr klein dimensionierte Mittelrolle 23'' hat
lediglich der Lagensicherung dienende Drehzapfen 49, die
in zugeordneten Freistellungen 51 verschiebbar gehalten
sind, wobei diese Freistellungen im Bereich von Halterungen 48 ausgebildet
sind. Die Lastübertragung
erfolgt deshalb nicht über
die Drehzapfen 49, sondern über ein Lagerbett 52,
in dem die Mittelrolle 23'' (die als Walzrolle ausgebildet
ist) drehbar gehalten ist. Ein solches Lagerbett ist z. B. aus einem
Stahl- oder Keramikmaterial ausgebildet, welches eine entsprechende
Schmierung aufweist und die kleindimensionierte Walzrolle 23'' ist als Keramikkörper ausgebildet,
der lastübertragend
in dem Lagerbett 52 gehalten ist.
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Damit
kann festgestellt werden, dass die Mittelrollen 23, 23' und 23''' mit
lastübertragenden
Achsen in zugeordneten Lagerschilden 33 gelagert sind, während die
kleindimensionierte Mittelrolle 23'' achslos
in einem Lagerbett 52 lastübertragend gehalten ist.
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Die
Halterung der Mittelrolle 23'' erfolgt hierbei
im Bereich der Lagerschilde 33, die ihrerseits durch zwei
entgegengesetzt gespannte Spannschrauben 53 zusammengehalten
werden, so dass das gesamte Lagerbett 52 zusammen mit der
Halterung 48 leicht auswechselbar ausgebildet ist.
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Auf
diese Weise kann ein lineares Auswalzen geschehen, wenn die Mittelrolle 23'' entsprechend der 13 aus
dem Rundrohr 13 ein Linearrohr 45 verminderter
Wandstärke 45 ausformt.
Ergänzend
wird noch zu 14 angemerkt, dass die Schub-Drehlagerung
des Werkzeugwechslers 20 dadurch erfolgt, dass die Antriebsachse 17 in
der Schubhülse 47 aufgenommen
ist und die Schubhülse 47 mit
einem Drehlager 46 verbunden ist und die Drehung der Schubhülse 47 erfolgt
auf die Antriebsachse 17 über ein Nut-Feder-System.
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Anhand
der 15 wird nun die konische Zustellung der einzelnen
Walzrollen 21, 21', 21'' in Verbindung mit einer Mittelrolle 23 dargestellt.
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Die
am Innenumfang des Rundrohres 13 eingetragenen Maßzahlen
beziehen sich auf die nach der Auswalzung erzielte Wandstärke.
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Beispielsweise
kann bezüglich
der Walzrolle 21' ausgeführt werden,
dass die linke Seite eine Eindringtiefe 56 von 0,34 Millimeter
in eine Rohrkontur 54' erfährt, während die
rechte Seite eine Eindringtiefe von 1 Millimeter erfährt. Die
am Innenumfang eingezeichneten Maßzahlen bezeichnen die noch
verbleibenden Wandstärken,
die sich nach dem Auswalzen an dem verformten Rundrohr ergeben.
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Es
ist erkennbar, dass die Walzrollen 21, 21', 21'' die Rohrkontur 54 ergeben,
während
die entsprechende Mittelrolle 23 eine Rohrkontur 55 ergibt.
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Die
eingetragenen Zahlen beziehen sich auf ein Ausführungsbeispiel, bei dem das
zu biegende Rundrohr 13 einen Durchmesser von 40 Millimeter aufweist
und mit einem Innen-Radius von 20 Millimeter gebogen wird.
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Das
hier dargestellt Rundrohr weist eine Wandstärke von 2 Millimeter auf, wobei
die angegebenen äußeren Maßzahlen
im Maßstab
von 2:1 dargestellt sind.
-
Im
Innenbereich, d. h. also gegenüberliegend
zur Mittelrolle 23 verbleibt die Wand stärke annähernd unverändert auf
einer Stärke
von 2 Millimeter, während
in den sich anschließenden
Bereichen die Wandstärke
linear abnimmt, wie dies durch die Maßzahlen 1,66, 1,33, 1,0 und
0,67 (dies sind die Restwandstärken,
die nach dem Auswalzprozess übrig
bleiben) dargestellt ist. Damit ist die obere Hälfte des Bogens (180 Grad)
beschrieben. Die untere Hälfte
des Bogens (die verbleibenden anderen 180 Grad) ist spiegelbildlich
ausgebildet. Diese Zahlen werden durch eine mathematische Formel
für Volumensverschiebungen
berechnet.
-
- 1
- Brücke
- 2
- Schubschlitten
- 3
- Pfeilrichtung
- 4
- Spannkopf
- 5
- Drehvorrichtung
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Zahnriemen
- 8
- Schubschlitten-Antrieb
- 9
- Antriebsmotor
- 10
- Ritzel
- 11
- Zahnstange
- 12
- Führungsrolle
- 13
- Rundrohr
- 14
- Dornstangenstation
- 15
- Dornstange
- 16
- Biegekopf
- 17
- Antriebsachse
- 18
- Drehantrieb
- 19
- Schubzylinder
- 20
- Werkzeugwechsler
- 21
- Walzrolle
(Minirollwalzkörper)
- 22
- Messrolle
- 23
- Mittelrolle
- 24
- Antrieb
(Walzrolle 21)
- 25
- Antrieb
(von 22)
- 26
- Drehachse
(von 20)
- 27
- Pfeilrichtung
(von 20)
- 28
- Trägerkasten
(für 20)
- 29
- Maschinengehäuse
- 30
- Kegelradgetriebe
- 31
- Drehrichtung
- 32
- Stützrollen
- 33
- Lagerschild
(von 23)
- 34
- Maschinenfuß
- 35
- Drehscheibe
- 36
- Drehrichtung
- 37
- Pfeilrichtung
(von 22)
- 38
- Pfeilrichtung
(von 23)
- 39
- Pfeilrichtung
- 40
- Bogen
(von 13)
- 41
- Folgebogen
(von 13)
- 42
- Ausschnitt
(von 23)
- 43
- Dornschaft
- 44
- Schmierkanal
- 45
- Linearrohr
(verminderter Wandstärke)
- 46
- Drehlager
- 47
- Schubhülse
- 48
- Halterung
- 49
- Drehzapfen
- 50
- Biegeachse
- 51
- Freistellung
- 52
- Lagerbett
- 53
- Spannschraube
- 54
- Rohrkontur
(von 21)
- 55
- Rohrkontur
(von 23)
- 56
- Eindringtiefe
(für 21')