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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven Entfernen einer
ersten Schicht von einem Triebwerksbauteil bzw. ein Verfahren zur
Reparatur oder Instandsetzung von Triebwerksbauteilen, sowie eine für ein derartiges
Verfahren bestimmte Vorrichtung.
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Triebwerksbauteile
sind häufig
mit diversen Schichten versehen. Bekannt ist beispielsweise, dass
Wärmedämmschichten
bzw. keramische Deckschichten auf Triebwerksbauteilen vorgesehen
sind. Solche Wärmedämmschichten
können
beispielsweise aus Zirkonoxid bestehen. Derartige Wärmedämmschichten
bzw. Deckschichten sind häufig über so genannte
Haftschichten bzw. TGO-Schichten (Thermal Growing Oxide) an den
Grundwerkstoff angebunden. Derartige Haftschichten können beispielsweise
Pt-Al oder Al- oder MCrAlY-Schichten sein. Im Rahmen von Reparatur-
oder Instandsetzungsarbeiten müssen
bei Triebwerksbauteilen Schichten, insbesondere Wärmedämmschicht
bzw. Deckschicht häufig
entfernt werden. Dies ist häufig
so, dass das vor der Reparatur bzw. vor einem Wiederbeschichten
der Fall ist. Zumindest der Anmelderin ist bekannt, dass Wärmedämmschichten
bekanntermaßen
ausschließlich mittels
mechanischer Verfahren, wie beispielsweise HDW- oder Al2O3-Strahlen entfernt werden. Darüber hinaus
ist der Anmelderin – zumindest
intern – bekannt,
dass auch hochkonzentrierte KOH-Lauge bei hohen Temperaturen und
Drücken
zum Entschichten verwendet wird.
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Die
reinen mechanischen Verfahren haben sich teilweise als wenig selektiv
herausgestellt, so dass immer die Gefahr eines ungleichmäßigen Abtrages
und einer Schädigung
des Bauteils bzw. der Haftschicht besteht. KOH-Lauge ist bei fest
haftenden Schichten unter Umständen
nur teilweise wirksam, so dass häufig
umfangreiche mechanische Nacharbeit nötig ist. Bei den bisher verwendeten
Verfahren wird in vielen Fällen
die unter der Wärmedämmschicht
bzw. Deckschicht liegende Haftschicht oder sogar der Grundwerkstoff
angegriffen, so dass das Bauteil nicht mehr reparierbar ist, bzw.
nur noch mit erheblichem Aufwand reparierbar ist. Bei den bekannten
Verfahren kann es insbesondere zu einer Beeinflussung der Maßhaltigkeit
der Teile kommen bzw. kann der Luftdurchsatz der Kühlluftkanäle – sofern
solche gegeben sind – beeinträchtigt werden. Eine
Wiederbeschichtung dieser Neuteile bzw. Teile mit Laufzeit fängt die
oben beschriebenen Defizite nicht zwangsläufig auf, so dass diese Teile
als Ausschuss klassifiziert werden müssten. Betroffene Bauteile
können
u. a. Turbinenlauf- und -Leitschaufeln aus Nickel- Werkstoffen sein.
Die Teile sind häufig
mit einer keramischen EB-PVD-Wärmedämmschicht und
einer darunter liegenden Pt-Al-Haftschicht beschichtet. Des Weiteren
kann im Innenbereich eine Alitierung vorliegen.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reparatur
bzw. Instandsetzung bzw. zum Entschichten von Gasturbinenbauteilen
zu schaffen, das betriebssicher und auf einfache Weise durchführbar ist.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren gemäß Anspruch
1 vorgeschlagen. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird also
insbesondere ein Verfahren zum selektieren Entfernen einer ersten Schicht
von einem Triebwerksbauteil bzw. zum Entschichten eines Triebwerksbauteils
vorgeschlagen. Das Triebwerksbauteil ist dabei in vorteilhafter
Ausgestaltung eine Schaufel wie Turbinenschaufel oder Verdichterschaufel.
Es kann vorgesehen sein, dass das Triebwerksbauteil bzw. die Schaufel
ein System innerer Kanäle
hat, was beispielsweise im Betrieb zur Kühlung bzw. Luftkühlung dient.
Das Triebwerksbauteil weist ein Grundmaterial auf, auf dem zumindest zwei
Schichten gegeben bzw. aufgebracht sind. Eine dieser zumindest zwei
Schichten wird als erste Schicht bezeichnet und eine andere dieser
zumindest zwei Schichten wird als zweite Schicht bezeichnet. Zwischen
dem Grundmaterial und der ersten Schicht ist wenigstens eine zweite
Schicht bzw. die zweite Schicht vorgesehen.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die zweite
Schicht eine thermisch gewachsene Oxidschicht (TGO-Schicht) ist.
Die zweite Schicht kann beispielsweise eine Al2O3-Schicht sein. Die zweite Schicht ist insbesondere
eine Haftschicht. Die erste Schicht kann beispielsweise eine Wärmedämmschicht
sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass die zweite Schicht eine Haftschicht
für diese
Wärmedämmschicht
ist und beispielsweise der vorerwähnten Art ist.
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Zusätzlich zu
der ersten und der zweiten Schicht kann auch eine weitere Schicht
vorgesehen sein. Dies kann beispielsweise so sein, dass die weitere
Schicht, die als dritte Schicht bezeichnet wird, eine Diffusionsschicht
ist. Die dritte Schicht kann beispielsweise eine Pt-Al-Schicht oder
eine Al-Schicht oder eine MCrAlY-Schicht sein.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die zweite Schicht zwischen der ersten
Schicht und der dritten Schicht vorgesehen ist. Beispielsweise kann
vorgesehen sein, dass die zweite Schicht an die erste Schicht grenzt
und/oder an die dritte Schicht grenzt, und zwar insbesondere jeweils
unmittelbar.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
vorgesehen, dass eine Salzschmelze derart aufgebracht wird, dass
zumindest ein Abschnitt des Triebwerkbauteils, der zumindest einen
Abschnitt der zweiten Schicht aufweist, in der Salzschmelze positioniert
ist, und hierdurch die durch die zweite Schicht bewirkte Verbindung
zwischen dem Grundmaterial und der ersten Schicht zumindest geschwächt bzw. angegriffen
wird.
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In
diesem Zusammenhang sei noch einmal betont, dass die zweite Schicht
nicht unmittelbar das Grundmaterial mit der ersten Schicht verbinden muss,
sondern auch weitere Schichten dazwischen gelegen sein können. Es
kann aber auch gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen sein, dass die zweite Schicht unmittelbar zwischen der
ersten Schicht und dem Grundmaterial angeordnet ist.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die erste Schicht
ausschließlich
dadurch entfernt bzw. abgelöst
wird dass mittels der Salzschmelze die durch die zweite Schicht
bewirkte Verbindung zwischen dem Grundmaterial und der ersten Schicht
angegriffen bzw. chemisch aufgeschlossen wird. Es sei auch in diesem
Zusammenhang angemerkt, dass zwischen dem Grundmaterial und der ersten
Schicht weitere Schichten gegeben sein können.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass nach dem Aufbringen
der Salzschmelze auf zumindest eine Schicht der beiden Schichten,
die die erste Schicht und die zweite Schicht sind, mechanisch eingewirkt
wird, und zwar insbesondere derart, dass die erste Schicht zumindest
partiell entfernt wird. Dieses mechanische Einwirken kann beispielsweise
ein Strahlen sein, wie insbesondere Hochdruckwasserstrahl-Strahlen
(HDW-Strahlen).
Es kann auch vorgesehen sein, dass dieses mechanische Einwirken
ein chemisch unterstütztes
Gleitschleifen ist oder ein Gleitschleifen oder dergleichen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist die erste Schicht eine Wärmedämmschicht.
Die erste Schicht kann beispielsweise eine Wärmedämmschicht aus Zirkonoxid sein.
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Die
Salzschmelze kann beispielsweise eine KOH-Schmelze oder eine NaOH-Schmelze
sein, oder ein Gemisch aus einer KOH-Schmelze oder einer NaOH-Schmelze.
Die Temperatur, auf die die Schmelze gebracht wird, kann beispielsweise
im Bereich von 300° bis
800°, beispielsweise
im Bereich von 500° oder
im Bereich von 700° oder
im Bereich von 400° sein.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Behandlung des Triebwerkbauteils
mittels der Schmelze in mehreren Zyklen erfolgt, wie beispielsweise
in drei Zyklen jeweils 30 Min. Es kann auch vorgesehen sein, dass
die Triebwerksbauteile anschließend
abgeschreckt werden, wie beispielsweise Abschrecken in Wasser. Es
kann auch vorgesehen sein, dass ein Hochdruckwasserstrahlen sich
anschließt,
um die erste Schicht besser entfernen zu können.
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Die
Behandlungszeiten in der Schmelze können beispielsweise im Bereich
von 5 bis 1000 Min. liegen, vorzugsweise im Bereich zwischen 30
und 300 Min., bevorzugt zwischen 30 und 200 Min., beispielsweise
40 Min. oder 80 Min. oder 180 Min. oder 60 Min.. Besonders bevorzugt
ist die Zeit, die das Triebwerksbauteil in der Salzschmelze verbleibt,
zwischen 30 Min. und 120 Mm..
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Es
kann vorgesehen sein, dass Neuteile, also beispielsweise neue Schaufeln
Bestandteil des Verfahrens sind, wie beispielsweise Turbinenlauf- oder
Leitschaufeln aus Nickelwerkstoffen. Die erste Schicht kann beispielsweise
eine EB-PVD-Schicht sein. Die erste Schicht ist insbesondere eine
Wärmedämmschicht.
Zumindest bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglichen,
dass eine Wärmedämmschicht
durch die Kombination von Salzschmelze und Wasserstrahl selektiv entfernt
wird, ohne dass das Grundmaterial oder eine darauf angeordnete Diffusionsschicht
oder Schiczt, bestehend aus Aufbau- und Diffusionsschicht, wie Pt-Al-Schicht
geschädigt
wird.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Verfahren
auf der chemischen Reaktion des alkalischen Aufschlusses basiert.
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Wie
angesprochen ist die erste Schicht vorzugsweise eine Wärmedämmschicht.
Es kann vorgesehen sein, dass die Wärmedämmschicht über eine thermisch gewachsene
Aluminiumoxidschicht (TGO) an den Grundwerkstoff angebunden ist.
Diese TGO kann durch Salzschmelzen (z. B. KOH-Schmelze) angegriffen
werden, so dass sich die Wärmedämmschicht
in großen
Stücken
vom Bauteil löst.
Es kann vorgesehen sein, dass die Temperatur, auf die die Schmelze
gebracht wird, größer als
die Schmelztemperatur des Salzes, wie KOH oder NaOH ist. Beispielsweise
kann die Salzschmelze eine Temperatur von 400° oder ca. 400° aufweisen.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung kommt es zu keinerlei Angriff des Bauteils
bei vollständiger
Entschichtung. Das Verfahren kann für mehrere Teile gleichzeitig
durchgeführt
werden, und ist einfach schnell und daher auch kostengünstig.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass sich mit dem Verfahren eine Wärmedämmschicht
restlos oder ohne Angriff von einer Haftschicht und vom Grundmaterial
entfernen lässt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste
Schicht eine EB-PVD-Schicht
ist. Es kann vorgesehen sein, dass die durch die Salzschmelze angegriffene
erste Schicht bzw. EB-PVD-Schicht bzw. die dadurch verringert haftende
EB-PVD-Schicht durch Wasserstrahlen entfernt wird. Die Wasserstrahlparameter können beispielsweise
wenig drastischer eingestellt werden, so dass ein Pt-Al-Angriff
durch den Wasserstrahl nicht stattfindet oder in geringem Maße stattfindet.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Bauteile bzw. Turbinenbauteile bzw.
Schaufeln in mehreren Zyklen in der Salzschmelze bearbeitet werden.
Ein derartiger Zyklus kann beispielsweise im Bereich von 10 bis
16 Min. sein.
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Als
Salzschmelzen können
beispielsweise alkalische, saure und/oder neutrale Salzschmelzen, wie
z. B. KOH, NaOH oder KHSO4 verwendet werden.
Die Temperaturen der Salzschmelze können – insbesondere für die vorgenannten
Salze bzw. Salzschmelzen – im
Bereich von 300°C
bis 700°C
liegen. In besonders zu bevorzugender Ausgestaltung werden die Salze
Durferrit RS DS oder Durferrit RS 700 verwendet, die von der Firma
Durferrit Benzima sind, oder reine Salze von anderen Herstellern,
die nach geeigneten Mischungen zur Einstellung des Schmelzpunktes
der Salzschmelze hergestellt wurden.
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Die
Turbinenbauteile bzw. Schaufeln weisen in besonders vorteilhafter
Ausgestaltung Kühlluftkanäle in ihrem
Inneren auf.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Bauteile bzw. Turbinenbauteile bzw.
Schaufeln mit bzw. in Wasser gespült werden, nachdem sie der
Salzschmelze entnommen wurden und/oder nachdem nach dem Bearbeiten
der Salzschmelze mechanisch auf sie einge wirkt wurde, um die erste
Schicht zu entfernen. Es kann vorgesehen sein, dass die Bauteile bzw.
Turbinenbauteile bzw. Schaufeln mittels Vorrichtungen gespült werden,
die eine Zwangsspülung (insbesondere
Innenflutung) der Kühlluftkanäle – sofern
solche vorhanden sind – ermöglichen.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist eine Zwischenbehandlung der Teile
bzw. Bauteile bzw. Schaufeln bzw. Turbinenbauteile in flüssigem Stickstoff
vorgesehen, die einen Thermoschock bewirkt, und somit eine Versprödung der
Wärmedämmschicht.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Bauteile bzw. die Triebwerksbauteile
bzw. die Schaufeln in einer anorganischen oder organischen Säure, wie
z. B. HCL oder HNO3, neutralisiert werden,
und zwar insbesondere nachdem sie der Salzschmelze entnommen wurden
und/oder nachdem sie mechanisch behandelt wurden bzw. gestrahlt
wurden. Nach diesem Neutralisieren kann ferner vorgesehen sein,
dass die Bauteile mittels Vorrichtungen gespült werden, die eine Zwangsspülung (Innenflutung)
der Kühlluftkanäle – sofern
sie vorhanden sind – ermöglichen,
so dass Rückstände der
Salzschmelze in den Kühlluftkanälen neutralisiert
werden.
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Sofern
das Wasserstrahlverfahren bzw. eine entsprechende mechanische Behandlung
vorgesehen ist, kann diese vor, zwischen oder nach den einzelnen
Behandlungszyklen mit Salzschmelze erfolgen, sofern mehrere Behandlungszyklen
mit Salzschmelze gegeben sind.
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Anstelle
der Nachbehandlung mit Wasserstrahlen kann auch ein anderer mechanischer
Nachbearbeitungsprozess angewendet werden, wie z. B. Al2O3-Strahlen oder Kunststoffstrahlen oder Gleitschleifen.
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Wie
angesprochen, kann die erste Schicht eine EB-PVD-Wärmedämmschicht
sein; anstelle einer EB-PVD-Wärmedämmschicht
können
auch thermisch gespritzte Wärmedämmschichten
bzw. keramische Schichten mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
entfernt werden. Die Bauteile bzw. Triebwerksbauteile bzw. Schaufeln
können
mit einer Abdeckung gekapselt werden, so dass z. B. der Schaufelfuß oder die
Deckbänder – sofern
gegeben – in
der Salzschmelze geschützt
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die Weiterbildung derselben ermöglichen eine Vielzahl von Vorteilen,
die im Folgenden beispielhaft erwähnt werden sollen, wobei aller dings
darauf hinzuweisen ist, dass diese Vorteile nicht zwangsläufig gegeben sein
müssen.
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Ein
Vorteil besteht beispielsweise darin, dass ein vollständiges Entfernen
der ersten Schicht bzw. EB-PVD-Schicht besonders an schwer zugänglichen Stellen
wie an Kühlluftbohrungen
ermöglicht
wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Bearbeitung von
Schaufeln mit komplexen Geometrien, wie z. B. Leitschaufeln, an
denen ein Wasserstrahlprozess allein nicht optimal angewendet werden
kann, durchgeführt
werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass kürzere Behandlungszyklen
in der Salzschmelze durchgeführt
werden können,
da durch die mechanische Nacharbeit die angegriffene bzw. restliche
keramische Deckschicht entfernt wird. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass das Verfahren für
die Reparatur, die Instandsetzung sowie die Neuteilfertigung angewendet
werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Verfahren
geeignet ist, um selektiv nur die Wärmedämmschicht zu entfernen.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass das Verfahren geeignet ist,
um die Wärmedämmschicht in
der Salzschmelze zu entfernen anstatt mittels HDW oder Al2O3 und im Anschluss
die Haftschicht (Pt-Al, Al oder MCrAlY) chemisch zu entfernen.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass das Verfahren geeignet ist,
um die Wärmedämmschicht nur
durch HDW zu entfernen oder zu schädigen und im Anschluss die
Haftschicht (z. B. Pt-Al, Al, MCrAlY) chemisch zu entfernen.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass das Verfahren geeignet ist,
um die Wärmedämmschicht nur
durch HDW zu entfernen ohne die Haftschicht zu schädigen.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass ermöglicht wird, die Behandlungszeiten
der Salzschmelze gering zu halten, so dass kein Eingriff der Pt-Al-Haftschicht
oder entsprechender anderer Schicht oder der Innenbeschichtung – falls
gegeben – erfolgt.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Abschnitt des
Triebwerksbauteils, der zumindest einen Abschnitt der zweiten Schicht
aufweist, in der Salzschmelze über
eine Zeitperiode positioniert ist, die wenigstens 5 Min. beträgt, bevorzugt wenigstens
10 Min., besonders bevorzugt mindestens 15 Min., besonders bevorzugt
mindestens 20 Min., besonders bevorzugt mindestens 30 Min., besonders
bevorzugt mindestens 40 Min., besonders bevorzugt mindestens 50
Min., besonders bevorzugt mindestens 60 Min..
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung wird nach dem Entfernen der
ersten Schicht – und gegebenenfalls
weiteren Reparaturarbeiten – eine neue
erste Schicht aufgebracht. Die erste Schicht wird also quasi in
vorteilhafter Ausgestaltung ersetzt. Dementsprechend kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch als Verfahren zur Reparatur oder Herstellung von Triebwerksbauteilen,
wie Schaufeln, bezeichnet werden, wenn ein derartiges Ersetzen gegeben
ist.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung wird das Verfahren mittels einer Vorrichtung
durchgeführt,
die einen Behälter
zur Aufnahme des Triebwerkbauteils und der Salzschmelze aufweist.
Dabei kann vorgesehen sein, dass das Salz in festem Zustand in den
Behälter
befüllt
wird und ebenfalls das Triebwerksbauteil oder mehrere Triebwerksbauteile
in den Behälter befüllt werden.
Anschließend
kann dann vorgesehen sein, dass das Salz zur Bildung einer Schmelze
erwärmt
wird.
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Bevorzugt
ist ferner, dass vor der Entnahme des Triebwerksbauteils nach dem
Behandeln mit der Salzschmelze die Salzschmelze abgekühlt wird
bzw. dafür
gesorgt wird, dass die Salzschmelze erstarrt, bevor das Triebwerksbauteil
entnommen wird.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung wird das Verfahren auf einer vollautomatischen
Anlage durchgeführt.
Dies kann eine vollautomatische Anlage sein, die einen Zugriff des
Bedieners der Anlage auf das Prozessbecken, auch als Behälter bezeichnet,
ausschließt.
In vorteilhafter Ausgestaltung kann die Anlage so konzipiert sein,
dass der Ein- und Ausbau der Bauteile die Vorrichtungen ausschließlich bei
Raumtemperatur geschieht und somit jeglicher möglicher Kontakt des Bedieners
mit der Schmelze ausgeschlossen ist. Die Vorrichtung kann beispielsweise
im kalten Zustand bestückt
werden, mit Salz befüllt
und anschließend
zusammen mit dem Bauteil bzw. Triebwerksbauteil und dem Salz erhitzt
werden, so dass das Salz schmelzflüssig wird. Nach Abschluss des Prozesses
kann vorgesehen sein, dass vor dem Öffnen durch den Bediener die
Vorrichtung bzw. die Schmelze wieder abgekühlt wird und das Bauteil bzw.
Triebwerksbauteil entnommen wird. Die Vorrichtung ist vorzugsweise
so konzipiert, dass am Ende des Prozesses Salzschmelze und Bauteil
getrennt sind, so dass die Schmelze zum größten Teil vom Bauteil getrennt
erstarrt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die sichere Handhabung der Anlage durch
die vollständige
Trennung von Bediener und Salzschmelze gewährleistet ist. Die Anlage kann
dadurch einfach und kostengünstig
gestaltet werden. Zum Aufheizen können beispielsweise kostengünstige Standardofen
verwendet werden.
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Im
Folgenden soll nun ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der beigefügten
Figur näher
erläutert
werden. Dabei zeigt:
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1 eine
beispielhafte Vorrichtung zur Durchführung eines beispielhaften
erfindungsgemäßen Verfahrens
mit den eingetragenen Schritten und unterschiedlichen Zuständen der
Vorrichtung.
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Die
linke Abbildung aus 1 zeigt ein Bauteil 10,
wie Triebwerksbauteil insbesondere Schaufel, sowie Salz und/oder
Granulat 12 im festen Zustand. In diesem Schritt wird die
Anlage 1 kalt bestückt.
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Anschließend wird
das Salz auf eine Temperatur erhitzt, die größer als die der (Salz)Schmelze ist.
Dies erfolgt im Ofen 14. Dies wird solange durchgeführt, bis
das Salz schmelzflüssig
wird bzw. als (Salz-)Schmelze 18 vorliegt. Dieser Prozess
erfolgt im geschlossenen Behälter 16,
wobei gegebenenfalls der Behälter 16 mit
Schutzgas gefüllt
ist. Anschließend
wird die Schmelze von dem Triebwerksbauteil getrennt. Dann wird
das Salz bzw. die Schmelze abgekühlt
bis das Salz fest (festes Salz 20) wird. Anschließend wird
das Triebwerksbauteil entnommen.
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- 1
- Anlage
- 10
- Bauteil
bzw. Triebwerksbauteil bzw. Schaufel
- 12
- Salz
bzw. Granulat
- 14
- Ofen
- 16
- Behälter
- 18
- Salz
im Zustand (Salz-)Schmelze
- 20
- Salz
im festen Zustand