DE102008005163A1 - Flugtriebwerk - Google Patents
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Abstract
Ein Flugtriebwerk weist ein Kerntriebwerksgehäuse (10) mit einem Verdichter (11), einer Brennkammer (17) und einem Turbinenteil (20) auf. Ein Hauptstromweg (35) führt durch das Kerntriebwerksgehäuse (10) hindurch. Ein Nebenstromweg (36) führt durch eine Propfan-Gebläsestufe (30) hindurch. Erfindungsgemäß sind die Propfan-Rotoren (25, 26) der Propfan-Gebläsestufe (30) jeweils mit einem umgebenden Mantel (28) versehen. Der Mantel (28) kann einteilig mit den Schaufeln (29) der Rotoren ausgebildet sein. Dadurch werden Druckstörungen besser gegenüber der Atmosphäre abgeschirmt und der abgestrahlte Schallpegel wird verringert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Flugtriebwerk mit
- – einem Kerntriebwerk, das in einem Kerntriebwerksgehäuse einen Verdichter, eine Brennkammer und mindestens einen von den Verbrennungsgasen der Brennkammer angetriebenen Turbinenrotor enthält,
- – und einer Propfan-Gebläsestufe,
- In
DE 36 14 157 C2 ist ein Flugtriebwerk beschrieben, welches ein Kerntriebwerk und eine das Kerntriebwerk umgehende Propfan-Gebläsestufe mit zwei Rotoren aufweist. Die Propfan-Gebläsestufe befindet sich am rückwärtigen Ende des Kerntriebwerks. Jeder der Rotoren weist frei abstehende Rotorschaufeln auf. - Ein Flugtriebwerk, bei dem eine Propfan-Gebläsestufe vor dem Lufteintritt angeordnet ist, ist beschrieben in
DE 37 28 437 C2 sowie inDE 39 33 776 C2 . In allen Fällen hat der Rotor der Propfan-Gebläsestufe frei stehende Schaufeln. - Heutige Flugtriebwerke für zivile Anwendungen werden als Zweikreistriebwerke ausgeführt. Das Nebenstromverhältnis liegt bei den neueren Triebwerken in der Regel zwischen 8 und 11, d. h. nur ein kleiner Teil des angesaugten Luftmassenstroms wird in das Kerntriebwerk geleitet, verdichtet, in der Brennkammer erhitzt und in der Turbine entspannt. Die 8- bis 11-fache Menge des Kernmassenstroms wird nur im Fan geringfügig verdichtet und über den Nebenstromkanal direkt zum Triebwerksaustritt geführt. Der Fan wird von der Niederdruckturbine über eine Niederdruckwelle angetrieben. Je größer das Nebenstromverhältnis wird, desto geringer wird die Austrittsgeschwindigkeit bei gefordertem Schub. Dies führt zu geringen Austrittsverlusten, einem entsprechend hohen Wirkungsgrad und geringen Schallemissionen, bedingt durch die niedrige Strahlgeschwindigkeit. Einer Vergrößerung der Triebwerke sind in der Praxis Grenzen gesetzt, da mit zunehmendem Triebwerksdurchmesser das Triebwerk schwerer wird und höhere Widerstände verursacht. Beides erhöht den Treibstoffverbrauch, so dass es ein optimales Nebenstromverhältnis gibt, das bei heutigem Technologiestand knapp unter 10 liegt.
- In
DE 10 2006 023 246 (DIR) ist ein Flugtriebwerk mit gegenläufigen offenen Propfans beschrieben. Durch die Gegenläufigkeit der Propfans wird eine drastische Verbesserung im Treibstoffverbrauch erzielt. Das Nebenstromverhältnis kann auf über 35 gesteigert werden. Allerdings erfordern die offenen Rotoren wegen des Fehlens eines Einlaufdiffusors eine Absenkung der Fluggeschwindigkeit. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die offenen gegenläufigen Rotoren eine erhebliche Lärmabstrahlung zur Folge haben. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flugtriebwerk zu schaffen, das eine verminderte Lärmabstrahlung aufweist und die anderen Nachteile offener Rotoren vermeidet.
- Das Flugtriebwerk nach der vorliegenden Erfindung ist durch den Patentanspruch 1 definiert. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass die Propfan-Gebläsestufe mindestens einen ummantelten Rotor aufweist, dessen Rotorschaufeln von einem mitrotierenden Mantel umgeben sind.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Propfan-Gebläsestufe des Flugtriebwerks mit mindestens einem Rotor auszustatten, der außen ummantelt ist. Dadurch besteht die Möglichkeit der Aufnahme zusätzlicher Zentrifugalkräfte in dem Mantel. Die Propfan-Schaufeln können wesentlich leichter ausgeführt werden als im Falle freistehender Einzelschaufeln. Durch die radiale Abschirmung durch den Mantel können die Druckstörungen besser gegenüber der Atmosphäre abgeschirmt werden. Es ist zudem auch möglich, den ringförmigen Mantel in Richtung der Anströmung (nach vorne) axial zu verlängern, so dass ein Diffusor gebildet wird, der eine Strömungsverzögerung hervorruft. Dadurch wird die strömende Luft von der Flugzeuggeschwindigkeit auf eine niedrigere Axialgeschwindigkeit verringert. Hierdurch wird es möglich, die Fluggeschwindigkeit auf dem Niveau heutiger Verkehrsflugzeuge zu belassen und die Strömung im Diffusor so weit zu verzögern, dass der Propfan mit hohem Wirkungsgrad betrieben werden kann. An der Innenseite des Mantels kann zusätzlich eine Auskleidung aus schalldämpfendem akustischen Material vorgesehen werden, um die effektive Dämpfung des Fan-Schallpegels zu erhöhen. Die erfindungsgemäße Konstruktion vereint die Vorteile eines herkömmlichen Fan-Rotors, der in einem feststehenden Gehäuse rotiert, mit den Vorzügen eines sehr großen offenen Rotors. Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit eines sehr großen Fan-Durchmessers und dadurch bedingt ein extrem hohes Nebenstromverhältnis mit der Folge eines hohen Vortriebswirkungsgrades und einer niedrigen Strahlgeschwindigkeit und damit eines niedrigen Strahllärms.
- Bei Ausgestaltung der Ummantelung als Diffusor wird eine Verzögerung der Luftströmung erreicht. Dadurch sind höhere Fluggeschwindigkeiten bei niedrigen Strömungsverlusten möglich als bei offenen Rotoren.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Propfan-Gebläsestufe mindestens zwei gegenläufig angetriebene ummantelte Rotoren aufweist. Dadurch kann das Nebenstromverhältnis weiter gesteigert werden.
- Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein Rotor der Propfan-Gebläsestufe eine Turbine des Turbinenteils umgibt und hinter einem ringförmigen Kerntriebwerksgehäuse angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform, die auch als Aftfan bezeichnet wird, ist der mindestens eine Rotor mit der Turbine integriert. Der Fan-Rotor verdichtet nur den Nebenstrom, der dem Vortrieb dient.
- Bei einer anderen Ausführungsform ist mindestens ein Rotor der Propfan-Gebläsestufe im Luftströmungsweg vor dem Verdichter an einer Nabe angeordnet. Hierbei verdichtet der Fan-Rotor sowohl den Hauptstrom als auch den Nebenstrom.
- Bei jedem der Rotoren können die Schaufeln entweder mit festem Anstellwinkel oder veränderbarem Anstellwinkel, also schwenkbar, befestigt sein.
- Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Schaufeln des Fan-Rotors an ihren radial außenliegenden Enden nicht überströmt werden, weil diese Enden mit dem umgebenden ringförmigen Mantel verbunden sind.
- Der mindestens eine Rotor der Propfan-Gebläsestufe kann einteilig aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt sein.
- Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des Flugtriebwerks mit am rückwärtigen Ende angeordneter Propfan-Gebläsestufe und -
2 eine zweite Ausführungsform des Flugtriebwerks mit am frontseitigen Ende angeordneter Propfan-Gebläsestufe. - Das in
1 dargestellte Flugtriebwerk weist ein rohrförmiges langgestrecktes Kerntriebwerksgehäuse10 auf, in welchem das Kerntriebwerk angeordnet ist. Hierzu gehört ein Verdichter11 mit Rotoren12 ,13 sowie Statoren15 zum Verdichten der in den ringförmigen Einlass14 eintretenden Luft. Das Kerntriebwerksgehäuse10 ist über die Statoren15 mit einer sich in axialer Richtung erstreckenden Tragstruktur16 verbunden, was zur besseren Übersichtlichkeit nicht im Einzelnen dargestellt ist. - In Strömungsrichtung hinter dem Verdichter
11 ist eine Brennkammer17 angeordnet, in der Brenner18 vorgesehen sind. Die Brenner werden von der verdichteten Luft durchströmt. Hinter der Brennkammer17 befindet sich in dem Ringraum ein Turbinenteil20 , der einen ersten Turbinenrotor21 für den Antrieb des Verdichters11 und weitere Turbinenrotoren22 und23 enthält. Jeder der Turbinenrotoren, die im Strom der Verbrennungsgase hintereinander angeordnet sind, weist mindestens ein Schaufelrad auf. Der erste Turbinenrotor21 ist über eine Welle24 mit den Verdichter-Rotoren12 ,13 verbunden und treibt diese an. Der zweite Turbinenrotor22 trägt einen ringförmigen Propfan-Rotor25 und der dritte Turbinenrotor23 trägt ebenfalls einen ringförmigen Propfan-Rotor26 . Jeder der Propfan-Rotoren25 ,26 enthält einen Innenring27 und einen äußeren Mantel28 sowie dazwischen angeordnete Schaufeln29 . Die Propfan-Rotoren25 und26 befinden sich außerhalb der Außenkontur des Kerntriebwerksgehäuses10 , d. h. sie stehen über dieses hinaus. Die Propfan-Rotoren25 ,26 bilden eine Propfan-Gebläsestufe30 . - Der Innenring
27 und der Mantel28 eines Rotors sind im Wesentlichen spaltfrei mit den Schaufeln29 verbunden. Der Innenring27 und der Mantel28 rotieren zusammen mit den Schaufeln des Rotors. Die Schaufeln29 haben einen Anstellwinkel. - Vorzugsweise rotieren die beiden Propfan-Rotoren
25 ,26 gegenläufig zueinander. - Im vorderen Bereich des vorderen Propfan-Rotors
25 können der Innenring27 und der Mantel28 nach vorne über die Schaufeln29 hinaus vorstehen. Die Wand des Mantels28 verläuft bei Unterschallgeschwindigkeit nach vorne hin zu kleineren Radien, so dass ein Diffusor31 gebildet wird, in dem die Geschwindigkeit der einströmenden Luft verringert wird. - Am vorderen Ende des Flugtriebwerks befindet sich der von dem Kerntriebwerksgehäuse
10 gebildete ringförmige Einlass14 . In diesen Einlass führt der Hauptstromweg35 hinein. Der Hauptstromweg geht durch das Kerntriebwerk mit dem Verdichter11 und der Brennkammer17 und durch die die Propfan-Gebläsestufe30 antreibenden Turbinenrotoren22 und23 hindurch und mündet in den Auslass37 . Ein Nebenstromweg36 der Luft führt nur durch die Propfan-Gebläsestufe30 hindurch. - Bei dem Ausführungsbeispiel von
2 ist die Propfan-Gebläsestufe30 am vorderen Triebwerksende angeordnet, d. h. vor dem Kerntriebwerksgehäuse10 . Die Propfan-Rotoren25 ,26 erstrecken sich jeweils von einem Innenring27 radial nach außen bis zu einem ringförmigen Mantel28 . Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel geht nicht nur der Nebenstromweg36 durch die Propfan-Gebläsestufe30 hindurch, sondern auch der Hauptstromweg35 . Die Propfan-Rotoren25 ,26 werden von dem jeweiligen Turbinenrotor22 bzw.23 über eine in Längsrichtung des Triebwerks verlaufende Welle oder Hohlwelle40 bzw.41 angetrieben, vorzugsweise gegenläufig zueinander. Der Innenring27 des vorderen Propfan-Rotors25 bildet eine kuppelförmige Nabe42 , die die anströmende Luft nach außen abweist. - Auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel kann jeder der Rotoren aus einem einteilig geformten Teil bestehen.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3614157 C2 [0002]
- - DE 3728437 C2 [0003]
- - DE 3933776 C2 [0003]
- - DE 102006023246 [0005]
Claims (7)
- Flugtriebwerk mit – einem Kerntriebwerk, das in einem Kerntriebwerksgehäuse (
10 ) einen Verdichter (11 ), eine Brennkammer (17 ) und mindestens einen von den Verbrennungsgasen der Brennkammer (17 ) angetriebenen Turbinenrotor (21 ) enthält, – und einer Propfan-Gebläsestufe (30 ) wobei ein Hauptstromweg (35 ) durch das Kerntriebwerk hindurchfährt und ein Nebenstromweg (36 ) das Kerntriebwerk umgeht, dadurch gekennzeichnet, dass die Propfan-Gebläsestufe (30 ) mindestens einen ummantelten Propfan-Rotor (25 ,26 ) aufweist, dessen Rotorschaufeln (29 ) von einem mitrotierenden Mantel (28 ) umgeben sind. - Flugtriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Propfan-Gebläsestufe (
30 ) mindestens zwei gegenläufig angetriebene ummantelte Propfan-Rotoren (25 ,26 ) aufweist. - Flugtriebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Propfan-Rotor (
25 ,26 ) der Propfan-Gebläsestufe (30 ) im Luftströmungsweg vor dem Verdichter (11 ) angeordnet ist. - Flugtriebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Propfan-Rotor (
25 ,26 ) der Propfan-Gebläsestufe (30 ) einen Turbinenrotor (22 ,23 ) umgibt und an diesem befestigt ist, und dass dieser Propfan-Rotor (25 ,26 ) hinter dem ringförmigen Kerntriebwerksgehäuse (10 ) angeordnet ist. - Flugtriebwerk nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Propfan-Rotor (
25 ,26 ) der Propfan-Gebläsestufe (30 ) einteilig aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt ist. - Flugtriebwerk nach einem der Ansprüche 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (
28 ) eines vorderen Propfan-Rotors (25 ) der Propfan-Gebläsestufe (30 ) die Rotorschaufeln (29 ) nach vorne weiter überragt als der Mantel eines hinteren Propfan-Rotors (26 ). - Flugtriebwerk nach einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (
28 ) mindestens eines Propfan-Rotors (25 ,26 ) als Diffusor (31 ) ausgebildet ist.
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Family Applications (1)
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DE200810005163 Expired - Fee Related DE102008005163B4 (de) | 2008-01-19 | 2008-01-19 | Flugtriebwerk |
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2008
- 2008-01-19 DE DE200810005163 patent/DE102008005163B4/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |