DE3728437C2 - Gasturbinentriebwerk mit gegenläufig umlaufenden Rotoren - Google Patents
Gasturbinentriebwerk mit gegenläufig umlaufenden RotorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gasturbinentriebwerk mit
gegenläufig umlaufenden Rotoren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Ein derartiges Gasturbinentriebwerk ist aus
der DE 35 07 035 A1 bekannt.
Bei kleineren Reisegeschwindigkeiten werden üblicherweise Turbo
props verwendet, wo diese eine gute Leistungsfähigkeit und einen
hohen Wirkungsgrad liefern. Bei höheren Reisegeschwindigkeiten
ist es üblicherweise notwendig, einen Turbofan zu verwenden,
um den relativ hohen notwendigen Schub zu erzeugen. Eine kom
pliziertere Version eines üblichen Turboprop-Triebwerks, das
zum Antrieb eines Transportflugzeuges mittlerer Größe bei den
erforderlichen Reisegeschwindigkeiten und der notwendigen Flug
höhe geeignet ist, würde übermäßig größe Propellerdurchmesser
erfordern und würde die Fähigkeit notwendig machen, größere
Wellenleistungen zu erfordern, als es üblicherweise möglich ist.
Diese Triebwerke mit großem Bypaß-Verhältnis arbeiten zwar
effizient, aber die Drehgeschwindigkeit des einen großen Durch
messer aufweisenden Propellers ist ein einschränkender Faktor
bei der Verwendung derartiger Triebwerke. Es ist im allgemeinen
notwendig, die wendelförmige Geschwindigkeit der Propellerspitze
unterhalb von Überschallgeschwindigkeiten zu halten. Propeller
spitzen, die bei Überschallgeschwindigkeit arbeiten, erzeugen
eine signifikante Menge an unerwünschtem Lärm und haben einen
Verlust an aerodynamischem Wirkungsgrad zur Folge.
Die Turbomaschine für Flugzeuge, die Fans bzw. Bläser aufwei
sen, die ein größeres Bypaß-Verhältnis als etwa 8 haben, ver
wenden ein Drehzahländerungsgetriebe, um die Drehzahl des
Fan-Rotors relativ zur Drehzahl der Turbine zu verkleinern.
Das Drehzahländerungsgetriebe bildet die Methode für eine op
timalere Fan-Schaufeldrehzahl für einen höheren Wirkungsgrad
zusammen mit einer eine hohe Drehzahl und einen kleineren
Durchmesser aufweisenden Turbinenantriebswelle und eine Hoch
geschwindigkeitsturbine mit weniger Stufen. Jedoch hat ein
Getriebe und damit verbundene Zubehörteile eine signifikante
Vergrößerung der Komplexität und des Gewichtes des Triebwerkes
zur Folge, wodurch mehrere Abstützungen erforderlich waren, die
insbesondere bei der Montage und Demontage störten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Gasturbinentriebwerk der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß ein kompakter und
montagefreundlicher Aufbau erhalten wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung und durch sie erzielbare Vorteile werden nun
anhand der Beschreibung und Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Schnittansicht von einem
gegenläufig umlaufenden, getriebelosen Front-
Fan-Triebwerk mit hohem Bypaß-Verhältnis gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 2A u. 2B zeigen gemeinsam eine genauere Ansicht des in
Fig. 1 gezeigten Gasturbinentriebwerks.
Fig. 1 zeigt ein Gasturbinentriebwerk 10 gemäß einem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung. Das Triebwerk 10 enthält eine mitt
lere Längsachse 12 und einen ringförmigen Mantel 14, der koaxial
um die Achse 12 angeordnet ist. Wie im folgenden näher erläutert
wird, ist der Mantel 14 nicht tragend in dem Sinne, daß er
irgendeine der Triebwerkskomponenten trägt bzw. haltert. Er
kann deshalb aus einem dünnen Metallblech hergestellt werden,
wie beispielsweise Aluminium und/oder einem Verbundmaterial.
Das Triebwerk 10 enthält weiterhin einen Kerngasgenerator, der
als Kerntriebwerk 16 bezeichnet wird. Ein derartiger Kerngene
rator enthält einen Verdichter bzw. Kompressor 18, einen Bren
ner bzw. eine Brennkammer 20 und eine Hochdruckturbine 22, die
ein- oder mehrstufig sein kann. Das Kerntriebwerk ist modular
bzw. als Modul aufgebaut in dem Sinne, daß es eine einzige Ein
heit ist und unabhängig, getrennt von den anderen Teilen der
Gasturbine ausgewechselt werden kann. Alle Teile des Kerntrieb
werks 16 sind koaxial um die Längsachse 12 des Triebwerks 10
in einer axialen Reihenströmungsanordnung angeordnet. Eine ringförmige
Antriebswelle 24A und 24B verbindet den Verdichter 18
und die Hochdruckturbine 22 fest miteinander.
Das Kerntriebwerk ist auf einem Hauptstützrahmen gehaltert, der
eine stationäre vordere Rahmenstütze 30 und eine hintere
Rahmenstütze 32 aufweist. Diese Rahmenstützen 30 und 32 haltern
auch die anderen Teile des Triebwerks. Die Triebwerkskompo
nenten hängen nicht von dem äußeren Mantel 14 herab, wodurch
der Mantel 14 ein nicht-strukturelles bzw. nicht-tragendes
Element sein kann. Das Gasgenerator-Kerntriebwerk 16 erzeugt
die Verbrennungsgase. Verdichtete Luft aus dem Verdichter 18
wird mit Brennstoff in der Brennkammer 20 gemischt und gezün
det, um dadurch die Verbrennungsgase zu erzeugen. Ein Teil
der Arbeit aus diesen Gasen wird durch die Hochdruckturbine
22 entnommen, die den Verdichter 18 antreibt. Die restlichen
Verbrennungsgase werden von dem Kerntriebwerk 16 des Gasgene
rators zur Leistungsturbine 34 geleitet.
Die Leistungsturbine 34 enthält einen ersten äußeren, ringför
migen Trommelrotor 36, der an der hinteren Rahmenstütze 32
drehbar angebracht ist. Der Rotor 36 enthält mehrere erste
Turbinenschaufelreihen 38, die von diesem radial nach innen
ragen und mit axialem Abstand zueinander angeordnet sind.
Die Leistungsturbine 34 enthält ferner einen zweiten inneren,
ringförmigen Trommelrotor 40, der radial innen von dem ersten,
äußeren Rotor 36 und den ersten Schaufelreihen 38 angeordnet
ist. Der zweite Rotor 40 enthält mehrere zweite Turbinenschau
felreihen 42, die sich von dort radial nach außen erstrecken
und mit axialem Abstand angeordnet sind.
Eine umlaufende Rahmenstütze 44 bildet die Halterung für den
äußeren Turbinenrotor 36 und die Schaufeln 38. Diese Halterung
wird ihrerseits durch die hintere stationäre Rahmenstütze 32
getragen. Von der Stütze 44 geht eine innere Welle 46 aus. Eine
äußere, koaxiale Welle 48 ist mit dem zweiten inneren Rotor 40
verbunden. Zwischen den umlaufenden Wellen 46 und 48 sind
Differentiallagersätze 50 und 52 angeordnet.
Das Kerntriebwerk 16 mit seiner Hochgeschwindigkeitsrotation
bildet eine getrennte, modulare Einheit mit ihren eigenen
Hochgeschwindigkeitslagern. Deshalb können die Differential
lager, die die Wellen 46 und 48 haltern, Lager für kleine
Drehzahlen sein. Die Differentiallageranordnung kann ein Lager
enthalten, das durch das andere gehaltert wird.
Jede der ersten und zweiten Turbinenschaufelreihen 38, 42 weist
mehrere auf dem Umfang im Abstand angeordnete Turbinenschaufeln
auf, wobei die ersten Schaufelreihen 38 abwechselnd und im Ab
stand zu den zweiten Schaufelreihen 42 angeordnet sind. Die
Schaufeln der zwei Rotoren sind ineinander verschachtelt und
wechseln miteinander ab. Durch die Schaufelreihen 38 und 42
strömende Verbrennungsgase treiben die ersten und zweiten Ro
toren 36,40 in entgegengesetzten Drehrichtungen an. Somit lau
fen auch die Wellen 46 und 48 in entgegengesetzten Drehrichtun
gen um. Die Wellen 46,48 sind koaxial angeordnet zur Längsachse
12 des Triebwerkes 10 und erstrecken sich nach vorne durch den
Kernabschnitt 16.
An dem vorderen Abschnitt des Triebwerkes ist ein Frontfan-Ab
schnitt 54 vorgesehen. Ein äußerer Fan-Kanal oder eine Verklei
dung 56 umgibt ringförmig den Fan-Abschnitt 54. Das Gehäuse bzw.
die Gondel 56 wird durch Streben 58 gehaltert, die von dem
Hauptstützrahmen 30 ausgehen.
Der Bläser- bzw. Fan-Abschnitt 54 enthält eine erste Fan-Schau
felreihe 60, die mit einem vorderen Ende der inneren gegenläufig
umlaufenden Welle 46 verbunden ist, die sich zwischen der Turbi
ne und den Fan-Abschnitten erstreckt. Der Fan-Abschnitt 54 weist
auch eine zweite Fan-Schaufelreihe 62 auf, die mit dem vorderen
Ende der inneren Antriebswelle 48 verbunden ist, die sich auch
zwischen der Turbine und den Fan-Abschnitten erstreckt. Jede der
ersten und zweiten Fan-Schaufelreihen 60 und 62 weist mehrere,
auf dem Umfang im Abstand angeordnete Fan-Schaufeln auf. Die
Fan-Schaufelreihen 60 und 62 sind gegenläufig umlaufend, was
für einen relativ hohen Fan-Wirkungsgrad und Antriebswirkungs
grad bei im allgemeinen niedriger absoluter Spitzengeschwindig
keit an jeder Fan-Schaufelreihe sorgt. Die Fan-Schaufelreihen
60 und 62 erstrecken sich radial nach außen zum Fan-Kanal 56
und im wesentlichen über den gesamten Luftströmungskanal zwi
schen dem Triebwerksmantel und der Verkleidung 56. Die Vorder-
und/oder Hinterkanten der Fan-Schaufeln können entweder ge
krümmt oder nicht gekrümmt sein.
Es sei darauf hingewiesen, daß die gegenläufig umlaufende Fan-
Schaufelreihe 62 dazu dient, die Wirbel- oder Umfangskomponente
der Luft zu beseitigen, die durch die gegenläufig umlaufende
Fan-Schaufelreihe 60 herbeigeführt wird. Auf diese Weise sind
die Streben 58 keine Auslaßführungsschaufeln in dem Sinne, daß
durch die Streben keine Verwirbelung beseitigt zu werden braucht.
Deshalb ist nur eine relativ kleine Anzahl von Streben 58 er
forderlich, um die Gondel 56 zu haltern. Üblicherweise sind nur
sechs oder acht Fan-Rahmenstreben notwendig im Vergleich zu et
wa vierzig Streben, wo diese Streben auch die Verwirbelung aus
der Luft beseitigen müssen.
Die Streben 58 sind axial vor dem Kerntriebwerk 16 angeordnet.
Dies gestattet eine Halterung des Triebwerks an einer Stelle,
die sich so nahe wie möglich an den Fan-Schaufelreihen 60 und
62 befindet.
Das Triebwerk 10 weist ferner einen Booster- bzw. Zusatzver
dichter 64 auf. Der Booster-Verdichter 64 enthält einen ersten
ringförmigen Rotor 66, der auch als das Einlaßende der Haupt
strömungsbahn durch das Triebwerk dient. Mehrere erste Verdich
terschaufelreihen 68 erstrecken sich von dem Rotor 66 radial
nach innen und sind axial im Abstand zueinander angeordnet. Der
Booster-Verdichter 64 enthält ferner einen zweiten ringförmigen
Rotor 70, der innen von dem Rotor 66 angeordnet ist und mehre
re zweite Verdichterschaufelreihen 72 aufweist, die von dort
radial nach außen ragen und im Abstand zueinander angeordnet
sind. Die ersten und zweiten Verdichterschaufelreihen 68,72
sind miteinander verschachtelt und laufen entgegengesetzt zu
einander um. Der Rotor 66 ist an der Fan-Schaufelreihe 62 und
auch an einem vorderen Ende der äußeren Welle 48 befestigt.
In ähnlicher Weise ist der Rotor 70 an der Fan-Schaufelreihe
60 und an dem Vorderende der inneren Welle 46 befestigt.
Jede der ersten und zweiten Verdichterschaufelreihen 68, 72
weist mehrere auf dem Umfang im Abstand angeordnete Verdich
terschaufeln auf, wobei die Schaufelreihen miteinander abwech
seln. Die Verdichterschaufelreihen 68 und 72 sind gegenläufig
umlaufend und in dem Strömungskanal angeordnet, der zu dem
Hauptkerntriebwerk 16 führt.
Der gegenläufig umlaufende Booster-Verdichter 64 sorgt für einen
wesentlichen Druckanstieg der Luft, die in das Kerntriebwerk
16 eintritt. Ein Vorteil dafür, daß die Fan-Schaufelreihe und
die Verdichterschaufelreihen durch die gleiche Antriebswelle
angetrieben werden, besteht darin, daß die Energie aus der Lei
stungsturbine 34 optimal herausgezogen wird. Wenn die Booster-
Verdichterstufen nicht durch die Leistungsturbine und den Wellen
46 und 48 angetrieben würden, wären ein getrennter Verdichter
mit einer zusätzlichen Welle und einer Antriebsturbine erfor
derlich. Wenn ferner die Booster-Verdichterstufen nicht vorhan
den wären, würde das Triebwerk in seinem Gesamtdruckverhältnis
begrenzt sein, woraus ein schlechterer Wirkungsgrad resultieren
würde. Der umlaufende Booster gibt einen ausreichenden Druckan
stieg trotz der langsamen Fan-Geschwindigkeit. Dadurch, daß die
Verdichterschaufelreihen 68 und 72 gegenläufig umlaufen, ist
eine kleinere Anzahl an Verdichterschaufelreihen möglich als
erforderlich wären für einen einzigen Verdichter kleiner Dreh
zahl, der von nur einer Welle angetrieben wird.
An dem Vorderende der Wellen 46 und 48 sind in ähnlicher Weise
zwei Lagersätze 74 und 76 vorgesehen, von denen der Lagersatz
76 ein Differential ist. Auch diese haltern nicht das Hochge
schwindigkeitslager, um das das Kerntriebwerk umläuft. Ein
rotierender Rahmen 80 ist vorgesehen, um die hinteren Fan-
Schaufeln 62 und auch das äußere Booster-Gehäuse und -Schaufeln
zu haltern. Der rotierende Rahmen 80 ist seinerseits durch den
stationären Rahmen gehaltert. Eine Reihe von Dichtungen 78
sind auf geeignete Weise vorgesehen, um die Strömung innerhalb
der Triebwerksströmungskanäle zu halten.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist die Positionierung des
Booster-Verdichters 64. Um den Lärm zu vermindern, der aus den
Fan-Schaufelabschnitten 60 und 62 resultiert, muß ein ausrei
chender Abstand zwischen den Schaufelabschnitten vorgesehen
sein. Der Abstand sollte vorzugsweise das eineinhalbfache und
mehr von der Luftsehnenlänge der ersten Schaufel 60 betragen.
Es sollte auch ein Abstand zwischen dem hinteren Schaufelab
schnitt 62 und den Streben 58 bestehen. Vorzugsweise sollte
dieser Abstand etwa eine Sehnenlänge betragen.
Dementsprechend wird der axiale Abstand zwischen den Fan-Schau
felabschnitten 60 und 62 zur Positionierung der gegenläufig um
laufenden Booster-Schaufeln 68 und 72 verwendet. Der Booster
ist innerhalb der Länge der Fan-Abschnitte enthalten
und parallel zu der Luftströmung angeordnet.
Fig. 2A und 2B zeigen zusammen eine detailliertere Ansicht
des in Fig. 1 gezeigten Gasturbinentriebwerks. Gleiche Teile
in den Fig. 2A und 2B sind mit gleichen Bezugszahlen ver
sehen. Es sind jedoch einige zusätzliche Merkmale in den
Fig. 2A und 2B gezeigt, und diese werden nachfolgend näher erläu
tert.
Entlang der Strömungsbahn durch das Triebwerk und hinter dem
Booster-Verdichter 64 ist der rotierende Schaufelrahmen 80 angeordnet.
Der Schaufelrahmen ist mit dem äußeren Rotor 66 ver
bunden und läuft zusammen mit den Booster-Verdichterschaufeln
68 um. Durch Einschließen der vorderen Fan-Schaufeln 60 kann
der Booster-Verdichter als ein sechsstufiger Booster verstanden
werden, wobei die Booster-Abschnitte der einen Schaufelreihe
mit dem Buchstaben a und die Booster-Abschnitte der anderen
Schaufelreihe mit dem Buchstaben b bezeichnet sind. Die hinte
re Fan-Schaufelreihe 62 ist in der Bypaß-Strömung, aber nicht
in der Hauptkern-Luftströmung angeordnet.
Es sind Abzweigklappen 82 vorgesehen, um den Druck
entlang der Strömungsbahn einzustellen. Das Druckverhältnis
für den Booster-Abschnitt 64 ist größer als das Fan-Druckver
hältnis, und die Abzweigklappen dienen dazu, die Strömungsab
rißgrenze für die Booster zu steuern. Auf diese Weise kann ein
größeres Gesamtdruckverhältnis erreicht werden. Wenn die Ab
zweigklappen geöffnet sind, tritt die Luft hinter dem Fan bzw.
Gebläse aus. Die Pumpcharakteristiken des Niederdruck-Boosters
und die Pumpcharakteristiken des Kerntriebwerks sind nicht die
gleichen. Sie sind bei hoher Drehzahl angepaßt, bei der das
Triebwerk normalerweise läuft. Bei niedriger Drehzahl ist es
jedoch nicht notwendig, den Druck zu entspannen, so daß kein
Rückdruck auftritt, wo es zum Strömungsabriß kommen würde. Die
Klappen öffnen, um den Druck bei kleiner Drehzahl und bei Leer
laufdrehzahl zu entspannen, so daß kein Strömungsabriß (Stall)
an den Boostern auftritt.
Die stationären Rahmenstützen 30 am Vorderende und 32 am
Hinterende weisen feste Arme auf, die von dort ausgehen und das
Kerntriebwerk 16 stützen. In ähnlicher Weise ist die Leistungs
turbine 34 von der stationären Rahmenstütze am Hinterende
gehaltert, und die Fan- und Booster-Abschnitt 54 und 64 sind
durch die vordere stationäre Rahmenstütze 30 gehaltert. Das
Kerntriebwerk rotiert in einem Zweilagersatz, der das vordere
Lager 26 und das hintere Lager umfasst.
Die Triebwerkskomponenten sind alle durch die zwei stationären
Rahmenstützen 30 und 32 und das äussere Gehäuse des Kerntrieb
werks 16 gehaltert. Der äussere Mantel oder die Verkleidung 14
ist deshalb nicht-tragend. Das endseitige Abgas-System 84
rotiert mit der welle 46. Auf diese Weise braucht es nicht
durch den äusseren Mantel gehaltert zu werden. Wenn es jedoch
gewünscht ist, könnte die Enddüse abgetrennt sein und eine
strukturelle Halterung könnte zwischen dem äusseren Mantel 14
und dem endseitigen Abgas-System eingefügt sein. In diesem Fall
würde es jedoch notwendig sein, den Mantel 14 mit tragender
Festigkeit zu versehen.
Das Kerntriebwerk selbst kann beispielsweise das GE/NASA E3-
Kerntriebwerk sein, dessen Spezifikationen allgemein verfügbar
sind. Da jedoch das Kerntriebwerk eine integrale Einheit in
sich selbst ist, ist es möglich, dieses Triebwerk gegen andere
Triebwerke auszutauschen, beispielsweise das CF6-Kerntriebwerk
oder das CFM 56-Kerntriebwerk oder andere.
Um eine Schubumkehr zu erreichen, kann eine übliche Schubum
kehreinheit in das System eingeschlossen sein. Alternativ kann
ein bekannter Mechanismus mit variabler Steigung vorgesehen
und in das System inkorporiert sein.
Üblicherweise rotieren die Fans bzw. Bläser mit im wesentlichen glei
chen Drehzahlen und können durch bekannte Techniken eingestellt
werden, um die Drehzahlen auf die gewünschten Werte zu bringen.
Das vorstehend beschriebene Triebwerk verwendet gegenläufig ro
tierende Front-Fans, die durch eine gegenläufig umlaufende Tur
bine angetrieben werden. Die Fan- bzw. Bläser-Rotoren enthalten
Booster- bzw. Zusatzverdichterstufen, die dazu verwendet werden,
für eine Überladung des Kerntriebwerks zu sorgen. Die Anzahl
an Booster-Verdichterstufen hängt von dem Grad der gewünschten
Überladung ab. Die Anzahl und Größe der gegenläufig umlaufenden
Turbinenstufen hängt von dem Energiebedarf und dem gewünschten
Wirkungsgrad ab.
Das Kerntriebwerk kann so ausgelegt sein,
daß es veränderlichen Bedürfnissen und Scheibenbohrungs-Be
anspruchungswerten genügt.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Triebwerk getriebe
los ist und trotzdem ein Front-Fan-Triebwerk mit sehr hohem
Bypaß-Verhältnis erhalten wird, das für eine Verkleinerung des
spezifischen Brennstoffverbrauchs ohne die Komplexität des
Getriebes und der entsprechenden Zubehörteile sorgen kann.
Durch Verwendung eines derartigen gegenläufig umlaufenden,
getriebelosen Front-Fan-Triebwerks, das ein hohes Bypaß-Ver
hältnis aufweist, mit einem äußeren Kanal können hohe Bypaß-
Verhältnisse von 10 bis 20 und Leistungen von 75000 PS und
mehr erreicht werden.
Claims (9)
1. Gasturbinentriebwerk mit gegenläufig umlaufenden Roto
ren, das ein von einem ringförmigen Mantel (14) umgebenes Kern
triebwerk (16), das einen Kern-Verdichter (18), eine Brennkam
mer (20) und eine Turbine (22) aufweist, zum Erzeugen von Ver
brennungsgasen, eine Leistungsturbine (34) mit ersten und zwei
ten gegenläufig umlaufenden Turbinenschaufelreihen (38, 42),
die erste und zweite Antriebswellen (46, 48) in Drehung verset
zen, einen Booster- bzw. Zusatzverdichter (64), der wenigstens
eine erste Verdichterschaufelreihe (68), die mit der ersten An
triebswelle (46) verbunden ist, und wenigstens eine zweite Ver
dichterschaufelreihe (72) aufweist, die mit der zweiten An
triebswelle (48) verbunden ist, und einen Fan-Abschnitt (54)
enthält, der eine vordere Fan-Schaufelreihe (60), die mit der
ersten Antriebswelle (46) verbunden ist, und eine hintere Fan-
Schaufelreihe (62) aufweist, die mit der zweiten Antriebswelle
(48) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kerntriebwerk (16) zwischen zwei im Abstand angeordne ten, ringförmigen, stationären vorderen und hinteren Rahmen stützen (30, 32) gehaltert ist,
der Kerntriebwerks-Mantel (14) nicht-tragend ist,
die Leistungsturbine (34) stromabwärts von der hinteren Rahmenstütze (32) angeordnet und von dieser gehaltert ist und
der Fan-Abschnitt (54) stromaufwärts von der vorderen Rah menstütze (30) angeordnet und von dieser gehaltert ist.
das Kerntriebwerk (16) zwischen zwei im Abstand angeordne ten, ringförmigen, stationären vorderen und hinteren Rahmen stützen (30, 32) gehaltert ist,
der Kerntriebwerks-Mantel (14) nicht-tragend ist,
die Leistungsturbine (34) stromabwärts von der hinteren Rahmenstütze (32) angeordnet und von dieser gehaltert ist und
der Fan-Abschnitt (54) stromaufwärts von der vorderen Rah menstütze (30) angeordnet und von dieser gehaltert ist.
2. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vorderen und hinteren Fan-Schaufelreihen (60,
62) in einem axialen Abstand von etwa dem ein- bis zweifachen
der Luftsehnenlänge des äusseren Abschnitts der vorderen Schau
feln angeordnet sind.
3. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein äusserer Fan-Mantel (56) die vorderen und
hinteren Fan-Schaufelreihen (60, 62) umgibt und durch mehrere
radiale Streben (58) hinter der hinteren Schaufelreihe (62) in
einem axialen Abstand von etwa einer Sehnenlänge der hinteren
Fan-Schaufeln gehaltert ist.
4. Gasturbinentriebwerk nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß etwa 6 bis 8 Fan-Rahmenstreben (58) vorgesehen
sind.
5. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein umlaufender Schaufelrahmen (80)
entlang der Hauptströmungsbahn zwischen dem Booster-Verdichter
(64) und dem Kerntriebwerk (16) angeordnet ist und in bezug auf
die hinterste Verdichterschaufelreihe gegenläufig rotiert.
6. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Booster-Verdichter
(64) und dem Kerntriebwerk (16) Abzweigklappen (82) angeordnet
sind zum Entspannen der Druckdifferenz und zum Steuern der
Strömungsabrissgrenze auf dem Booster-Verdichter (64).
7. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein umlaufendes Abgas-System (84)
für eine Rotation mit einer der Turbinenschaufelreihen (38, 42)
verbunden ist.
8. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Hochgeschwindigkeits-Lager
system für eine Drehbefestigung des Kerntriebwerks (16) an den
Rahmenstützen (30, 32) und ein Niedergeschwindigkeits-Differen
tial-Lagersystem für eine Drehbefestigung der Leistungsturbine
(34), des Fan-Abschnitts (54) und des Booster-Verdichters (64)
an den Rahmenstützen (30, 32) vorgesehen sind.
9. Gasturbinentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lufteinströmung durch ein ring
förmiges Teil (66) gebildet ist, das mit einer der Reihen der
Booster-Verdichterschaufeln umläuft.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US90234186A | 1986-08-29 | 1986-08-29 |
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Publication Number | Publication Date |
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