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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Adaption
eines minimalen Ventilhubs in einer Brennkraftmaschine.
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Bekannte
Brennkraftmaschinen weisen Zylinder auf, in denen ein gasförmiges Gemisch
aus Kraftstoff und Luft verbrannt wird, um ein Drehmoment zu erzeugen.
Die Menge des vor einer Zündung in
einen Zylinder gefüllten
Gemischs entscheidet über
das von diesem Zylinder abgegebene Drehmoment. Um eine Anpassung
des von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmoments an unterschiedliche
Lasten zu ermöglichen,
weisen bekannte Brennkraftmaschinen Drosselklappen auf, die den Zufluss
von Gemisch in die Zylinder steuerbar reduzieren. Allerdings ist
die Verwendung von Drosselklappen mit Drosselverlusten verbunden,
die vom durch die Drosselklappe verursachten Strömungswiderstand herrühren.
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Zur
Vermeidung von Drosselverlusten ist es bekannt, die in einen Zylinder
einströmende
Gasmenge über
einen Ventilhub zu regulieren. Je nach gewünschter Füllmenge des Zylinders werden
ein oder mehrere Einlassventile des Zylinders mehr oder weniger
weit geöffnet.
Diese Lösung
bietet wegen der reduzierten Drosselverluste einen verbesserten Wirkungsgrad.
Die Einlassventile können
mechanisch, elektromechanisch oder elektrisch geöffnet werden. Beispielsweise
können
die Einlassventile mechanisch über
einen verstellbaren Zwischenmechanismus durch eine Nockenwelle betätigt werden.
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Im
Stand der Technik werden die Ventile mehrerer oder aller Zylinder
von einer gemeinsamen Nockenwelle betätigt. Dadurch soll sich bei
allen Zylindern der gleiche Ventilhub und somit auch eine identische
Zylinderfüllung
einstellen. In der Pra xis führen
Bauteil- und Fertigungstoleranzen allerdings zu einer Variation
des sich ergebenden Ventilhubs und somit auch zu einer Variation
der Gemischmenge pro Zylinder. Dies hat zur Folge, dass die einzelnen
Zylinder unterschiedliche Drehmomentbeiträge liefern. Die Unterschiede
wirken sich bei kleinen Ventilhüben
besonders stark aus, da hier die prozentuale Abweichung am größten ist.
Die unterschiedlichen Füllungen
und Drehmomentbeiträge
der verschiedenen Zylinder führen
zu einer Erhöhung
der Laufunruhe der Brennkraftmaschine, zu einer mit verschlechterter
Abgasqualität
einhergehenden Gemischabweichung, sowie zu einem erhöhten Verschleiß der Brennkraftmaschine.
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Da
sich die Bauteil- und Fertigungstoleranzen bei kleinen gewählten Ventilhüben besonders gravierend
auswirken, ist es im Stand der Technik bekannt, einen Wert für einen
minimalen Ventilhub festzulegen, der eine noch akzeptable Momentenabweichung
der unterschiedlichen Zylinder gewährleistet, und der nicht unterschritten
wird. Dieser Wert wird gemäß des Standes
der Technik für
eine Baureihe einer Brennkraftmaschine empirisch ermittelt und anschließend in
allen Exemplaren der Baureihe fest vorgegeben. Der Wert wird so
groß gewählt, dass alle
Exemplare der Baureihe trotz Bauteil- und Fertigungstoleranzen sicher
eine zufriedenstellende Laufruhe bieten.
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Allerdings
sind wegen dieses notwendigerweise recht großen Werts des minimalen Ventilhubs sehr
kleine Leistungen der Brennkraftmaschine nicht durch eine Reduzierung
des Ventilhubs erreichbar, sondern müssen durch Verwendung der Drosselklappe
dargestellt werden. Dies hat wiederum die beschriebenen Drosselverluste
zur Folge.
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Die
japanische Patentschrift
JP
2004 176 642 AA beschreibt ein Verfahren, mit dem eine
eventuell in einigen Zylindern einer Brennkraftmaschine vorliegende
Abweichung eines Mischungsverhältnisses
von Kraftstoff und Luft gegenüber
einem gewünschten
Mischungsverhältnis
erkannt werden kann. Hierfür
wird zunächst
die pro Zylinder zugeführte
Kraftstoffmenge erhöht.
War die einem der Zylinder zugeführte
Kraftstoffmenge zuvor zu niedrig, so stellt sich nun ein verbessertes
Mischungsverhältnis
ein, wodurch sich der Leistungsbeitrag des besagten Zylinders messbar
erhöht.
In einem nächsten Schritt
wird die pro Zylinder zugeführte
Luftmenge zeitweise erhöht.
War die einem der Zylinder zugeführte
Luftmenge zuvor zu niedrig, so stellt sich in besagtem Zylinder
nun ein verbessertes Mischungsverhältnis ein, was den Leistungsbeitrag
dieses Zylinders messbar erhöht.
Werden auf diese Weise Zylinder entdeckt, deren bisheriges Mischungsverhältnis vom
gewünschten
Mischungsverhältnis
abweicht, so wird bei diesen Zylindern die zukünftig zuzuführende Kraftstoffmenge angepasst.
Bei Zylindern, denen bisher zu wenig Kraftstoff zugeführt wurde,
wird die zuzuführende
Kraftstoffmenge erhöht.
Bei Zylinder, bei denen bisher zu wenig Luft zugeführt wurde,
wird die zuzuführende
Kraftstoffmenge erniedrigt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Adaption
eines minimalen Ventilhubs in einer Brennkraftmaschine bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch ein Steuergerät nach Anspruch
6 gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Anpassung eines vorgehaltenen Werts für einen minimalen Ventilhub
in einer Brennkraftmaschine umfasst ein Ersetzen des bisherigen
Werts für
den minimalen Ventilhub durch einen neuen Wert, ein Ermitteln eines
Betriebsparameters der Brennkraftmaschine, sowie ein Wiederherstellen
des bisherigen Werts für
den minimalen Ventilhub, falls der Betriebsparameter außerhalb
eines festgelegten Bereichs liegt, andernfalls ein Beibehalten des
neuen Werts.
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Vorteilhafterweise
erlaubt dieses Verfahren, den Wert eines minimalen Ventilhubs individuell
an eine konkrete Brennkraftmaschine anzupassen. Dadurch muss der
Wert nicht so groß gewählt werden, dass
er für
alle Exemplare einer mit Bauteil- und
Fertigungstoleranzen behafteten Baureihe von Brennkraftmaschinen
verwendbar ist. Stattdessen kann für jedes Exemplar ein individueller
und optimal angepasster Wert eines minimalen Ventilhubs verwendet werden.
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Folglich
ist ein ausgedehnterer Leistungsbereich der Brennkraftmaschine durch
eine Veränderung
des Ventilhubs darstellbar. Vorteilhafterweise steigt dadurch der
Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
des Verfahrens werden als Betriebsparameter ein Lambdasignal, ein
akustisches Signal der Brennkraftmaschine, ein Druck, eine Laufunruhe
der Brennkraftmaschine oder eine Kombination dieser Parameter verwendet.
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Vorteilhafterweise
erlaubt die Ermittlung dieser Betriebsparameter der Brennkraftmaschine
eine Feststellung desjenigen Werts eines minimalen Ventilhubs, unterhalb
dessen sich eine nicht mehr akzeptable Momentenungleichheit oder
eine nicht mehr akzeptable Gemischabweichung zwischen den Zylindern
der Brennkraftmaschine einstellt.
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Ein
erfindungsgemäßes Steuergerät weist eine
Speichereinrichtung auf und ist dazu vorgesehen, einen Ventilhub
einer Brennkraftmaschine zu steuern, wobei das Steuergerät in der
Speichereinrichtung einen Wert für
einen minimalen Ventilhub vorhält,
und wobei das Steuergerät
vorgesehen ist, den Wert für
den minimalen Ventilhub zu verändern.
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Vorteilhafterweise
gestattet das erfindungsgemäße Steuergerät eine individuelle
Anpassung des Werts für
den minimalen Ventilhub an eine konkrete Brennkraftmaschine.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Steuergerät
ausgebildet, das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
hält das
Steuergerät
mindestens zwei unterschiedliche Werte für einen minimalen Ventilhub
vor, die unterschiedlichen Ventilen oder Zylindern der Brennkraftmaschine
zugeordnet sind.
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Vorteilhafterweise
ist dadurch eine zylinder- bzw. ventilindividuelle Adaption des
minimalen Ventilhubs möglich.
Dadurch werden auch Bauteil- oder Fertigungstoleranzen zwischen
den einzelnen Ventilen oder Zylindern ausgeglichen. Dies ermöglicht es, noch
geringere von der Brennkraftmaschine abgegebene Leistungen ohne
Hinzunahme einer Drosselklappe darzustellen.
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In
weiteren Ausführungsformen
ist das Steuergerät
ausgebildet, eine Einstellung einer Drosselklappe der Brennkraftmaschine
oder eine Einstellung einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine zu ändern, falls
ein geforderter Wert für
einen Ventilhub unterhalb des Werts für den minimalen Ventilhub liegt.
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Vorteilhafterweise
wird es dadurch möglich, die
Brennkraftmaschine auch im Bereich geringer Last zu betreiben, ohne
dass es wegen zu geringer Ventilhübe zu übermäßig starken Momenten- und Gemischabweichungen
der unterschiedlichen Zylinder und den damit verbundenen negativen
Erscheinungen kommt.
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In
weiteren Ausführungsformen
ist das Steuergerät
ausgebildet, einen Zündwinkel
oder ein Gemischverhältnis
eines Zylinders zu ändern,
falls der Wert eines tatsächlichen
Ventilhubs unterhalb des Werts für
den minimalen Ventilhub liegt.
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Vorteilhafterweise
ist es dadurch möglich, die
Brennkraftmaschine auch im Bereich geringer Lasten lediglich mittels
Ventilhubsteuerung zu betreiben und die sich ergebenden Momentenabweichungen
der Zylinder durch andere Maßnahmen
auszugleichen. Dies erlaubt es, auf die Verwendung einer Drosselklappe
und die damit verbundenen Drosselverluste auch im Bereich geringer
Lasten der Brennkraftmaschine zu verzichten.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele
weiter erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Ausschnitt eines Zylinders einer Brennkraftmaschine mit einem Einlassventil
mit steuerbarem Ventilhub;
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2 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit einem erfindungsgemäßen Steuergerät;
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3 ein
schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Adaption eines
minimalen Ventilhubs in einer Brennkraftmaschine.
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In 1 ist
ein Ausschnitt eines an sich bekannten Zylinders 110 einer
Brennkraftmaschine 100 dargestellt. Der Zylinder weist
eine Brennkammer 111 auf, in der ein Gemisch aus Luft und
Kraftstoff verbrannt werden kann, um über einen nicht dargestellten
Kolben Kraft auf eine nicht dargestellte Kurbelwelle zu übertragen.
Die Brennkammer 111 ist über ein Ventil 112 mit
einem Saugrohr 113 verbunden, über das Luft oder ein Luft-Kraftstoffgemisch
angesaugt werden kann. Im Saugrohr 113 kann eine Drosselklappe 114 vorgesehen
sein, die dazu ausgelegt ist, die Menge der von der Brennkammer 111 angesaugten
Luft, bzw. die Menge des von der Brennkammer 111 angesaugten
Luft-Kraftstoffgemischs zu regulieren. Es kann eine Drosselklappe 114 pro
Zylinder 110 der Brennkraftmaschine 100, oder
eine gemeinsame Drosselklappe 114 für alle Zylinder 110 der
Brennkraftmaschine 100 vorgesehen sein. In einer anderen
Ausführungsform
kann die Drosselklappe 114 vollständig entfallen.
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Um
ein Ansaugen von Luft bzw. Luft-Kraftstoffgemisch aus dem Saugrohr 113 in
die Brennkammer 111 zu ermöglichen, muss das Ventil 112 geöffnet werden.
Hierzu weist das Ventil 112 einen Stößel 118 auf. Eine
sich um ihre Längsachse
drehende Nockenwelle 115 ist mit einem Nocken 119 versehen, der über einen
Zwischenhebel 116 und einen Schlepphebel 117 Kraft
auf den Stößel 118 des
Ventils 112 ausüben
kann, um das Ventil 112 zu öffnen. Eine nicht dargestellte
Feder ist vorgesehen, das Ventil 112 nach einem Öffnungsvorgang
wieder zu schließen.
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Die
Lage des Zwischenhebels 116 relativ zum Schlepphebel 117 und
zur Nockenwelle 115 kann über einen nicht dargestellten
Schrittmotor und ein nicht gezeigtes Federelement verändert werden. Je
nach Lage des Zwischenhebels 116 bewirkt eine Drehung der
Nockenwelle 115 eine Öffnung
des Ventils 112 mit unterschiedlichen Ventilhüben. Die
Menge des während
einer Öffnung
des Ventils 112 in die Brennkammer 111 angesaugten
Gases ist vom jeweiligen Ventilhub abhängig. Damit gestattet eine Regulierung
des Ventilhubs eine Regulierung der Füllmenge ei nes Zylinders 110 der
Brennkraftmaschine 100. Diese Regulierung wird durch ein
in 1 nicht dargestelltes Steuergerät 101 durchgeführt, das
dazu ausgebildet ist, den Schrittmotor anzusteuern.
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Nockenwelle 115,
Nocken 119, Zwischenhebel 116, Schlepphebel 117,
Ventil 112 und Stößel 118 müssen mit
hoher Genauigkeit gefertigt sein, um eine genaue und reproduzierbare
Einstellung des Ventilhubs zu ermöglichen. Trotzdem führen Bauteil- und Fertigungstoleranzen
zu einer gewissen Variation des sich effektiv ergebenden Ventilhubs
und damit auch zu Abweichungen der Füllmengen der Zylinder. Dabei
ist die prozentuale Variation im Bereich kleiner Ventilhübe am größten.
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Füllungsdifferenzen
zwischen den einzelnen Zylindern 110 der Brennkraftmaschine 100 bewirken, dass
die verschiedenen Zylinder 110 unterschiedliche Beiträge zum von
der Brennkraftmaschine 100 geleisteten Drehmoment beitragen.
Dies hat eine Erhöhung
der Laufunruhe der Brennkraftmaschine 100 zur Folge und
bewirkt einen verstärkten
Verschleiß der
mechanischen Komponenten der Brennkraftmaschine 100. Ungenauigkeiten
des Ventilhubs und daraus resultierende Ungenauigkeiten der Füllmenge
eines Zylinders 110 bewirken außerdem eine Gemischabweichung,
die eine erhöhte
Schadstoffemission nach sich zieht.
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Um
eine übergroße Abweichung
des Ventilhubs der unterschiedlichen Zylinder 110 einer
Brennkraftmaschine 100 zu vermeiden, wird im Stand der Technik
ein Wert für
einen minimalen Ventilhub festgelegt, der nicht unterschritten wird.
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In
anderen Ausführungsformen
kann das Ventil 112 der Brennkraftmaschine 100 auf
andere Weise geöffnet
werden. Beispielsweise kann das Ventil 112 durch ein elektrisches
oder elektromechanisches Stellelement, beispielsweise einen piezoelektrischen
Aktuator, betätigt
werden, das durch das Steuergerät 101 angesteuert
wird.
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2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Steuergerät 101 einer
Brennkraftmaschine 100. Das Steuergerät 101 ist dazu ausgelegt,
die Brennkraftmaschine 100 in Abhängigkeit verschiedener Sollwerte und
Betriebsparameter zu steuern. Die Brennkraftmaschine ist beispielsweise
mit einer oder mehreren Drosselklappen 114, sowie einer
oder mehreren Nockenwellen 115 ausgestattet. Das Steuergerät 101 ist dazu
ausgebildet, Einstellungen der Drosselklappe 114 und der
Nockenwelle 115 zu verändern.
Das Steuergerät 101 ist
mit einer Reihe von Sensoren verbunden, über die das Steuergerät 101 verschiedene
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine 100 ermitteln
kann. Beispielsweise kann das Steuergerät 101 mit einem akustischen
Sensor 121 verbunden sein, der Informationen über ein
Betriebsgeräusch
der Brennkraftmaschine 100 liefert. Das Steuergerät 101 kann
auch mit einem Drucksensor 122 ausgestattet sein, der eine
Information über
einen Druck an einem Ort innerhalb oder außerhalb der Brennkraftmaschine 100 liefert.
Das Steuergerät 101 kann
auch mit einer Lambdasonde 123 verbunden sein, die eine
Information über
eine Zusammensetzung eines Abgases der Brennkraftmaschine 100 liefert.
Das Steuergerät 101 kann
auch mit einem Sensor für
eine Laufunruhe der Brennkraftmaschine 100 verbunden sein,
der eine Information über
eine mechanische Laufunruhe der Brennkraftmaschine 100 liefert.
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Das
Steuergerät 101 ist
dazu ausgebildet, den Ventilhub der Ventile 112 der Zylinder 110 der Brennkraftmaschine 100 abhängig von
einer geforderten Leistung der Brennkraftmaschine 100 zu
verändern.
Bei einer Erhöhung
der angeforderten Leistung erhöht
das Steuergerät
den Ventilhub der Ventile 112 der Zylinder 110 der
Brennkraftmaschine 100. Im Fall einer Reduzierung der angeforderten
Leistung reduziert das Steuergerät 101 den
Ventilhub der Ventile 112 der Brennkraftmaschine 100.
Das Steuergerät 101 kann
den Ventilhub der Ventile 112 beispielsweise über eine
Manipulation der Zwischenhebel 116 der Zylinder 110 der
Brennkraftmaschine 100 ändern.
Das Steuerge rät 101 weist
eine Speichereinrichtung 120 mit einem darin abgelegten
Wert für
einen minimalen Ventilhub auf.
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3 zeigt
ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Adaption des
minimalen Ventilhubs der Brennkraftmaschine 100, wie es
beispielsweise von dem Steuergerät 101 durchgeführt werden
kann.
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In
einem ersten Schritt 201 des Verfahrens wird eine Kopie
des bisherigen Werts des minimalen Ventilhubs angelegt.
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In
einem zweiten Schritt 202 wird ein neuer Wert für einen
minimalen Ventilhub berechnet. Dazu kann beispielsweise der bisherige
Wert für
den minimalen Ventilhub um einen festgelegten oder zufälligen Betrag
in eine festgelegte oder zufällige
Richtung verändert
werden. Im weiteren Verfahrensablauf wird der neu berechnete Wert
als Wert für
den minimalen Ventilhub der Brennkraftmaschine verwendet.
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In
einem dritten Verfahrensschritt 203 wird ein Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine 100 ermittelt. Der Betriebsparameter
kann beispielsweise ein Signal einer Lambdasonde 123 sein.
Der Betriebsparameter kann auch ein Signal eines akustischen Sensors 121,
ein Signal eines Drucksensors 122 oder ein Signal eines
Sensors für
eine Laufunruhe 124 der Brennkraftmaschine 100 sein.
Der Betriebsparameter kann auch eine andere Messgröße sein, die
eine Information darüber
liefert, ob eine wunschgemäße Eigenschaft
der Brennkraftmaschine vorliegt.
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Im
nachfolgenden Verfahrensschritt 204 wird überprüft, ob der
in Schritt 203 ermittelte Betriebsparameter innerhalb eines
vorgegebenen Bereichs liegt. Falls der Betriebsparameter ein Signal
eines akustischen Sensors 121 ist, kann beispielsweise überprüft werden,
ob das von der Brennkraftmaschine 100 emittierte Betriebsgeräusch unterhalb
eines festgelegten Grenzwerts liegt. Falls der Betriebsparameter
ein Signal einer Lambdasonde 123 ist, kann überprüft werden,
ob die Zusammensetzung des Abgases der Brennkraftmaschine 100 innerhalb
eines vorgegebenen Wertebereichs liegt.
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Falls
der Vergleich in Schritt 204 ergibt, dass der ermittelte
Betriebsparameter innerhalb des vorgegebenen Wertebereichs liegt,
kann der in Verfahrensschritt 202 neu berechnete Wert für den minimalen
Ventilhub der Brennkraftmaschine 100 beibehalten werden,
woraufhin das Verfahren endet. Falls der in Schritt 203 ermittelte
Betriebsparameter gemäß des Vergleichs
in Schritt 204 außerhalb
des vorgegebenen Wertebereichs liegt, wird der Wert des minimalen
Ventilhubs in Verfahrensschritt 205 durch die in Schritt 201 abgelegte
Kopie des bisherigen Werts für
den minimalen Ventilhub ersetzt. Anschließend endet das Verfahren.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens können in Schritt 203 auch
mehrere Betriebsparameter der Brennkraftmaschine 100 ermittelt
und in Schritt 204 mit vorgegebenen Wertebereichen verglichen werden.
In einer ersten Ausführungsform
wird der neue Wert des minimalen Ventilhubs nur dann beibehalten,
wenn alle ermittelten Betriebsparameter innerhalb der ihnen zugeordneten
Wertebereiche liegen. In anderen Ausführungsformen wird der neue Wert
des minimalen Ventilhubs auch beibehalten, wenn lediglich eine festgelegte
Anzahl von Betriebsparametern innerhalb der ihnen zugeordneten Wertebereiche
liegt. In weiteren Ausführungsformen
können
die mehreren Betriebsparameter unterschiedlich gewichtet werden,
um zu entscheiden, ob der neue Wert des minimalen Ventilhubs beibehalten
werden soll. In diesen Ausführungsformen
ist es möglich,
die Genauigkeit des beschriebenen Verfahrens zu erhöhen und
seine Fehleranfälligkeit
zu reduzieren.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Steuergerät 101 ausgebildet,
das in 3 dargestellte Verfahren zu festgelegten Zeitpunkten
während
des Betriebs der Brennkraftmaschine 100 durchzuführen. Dies
ist immer dann möglich,
wenn die geforderte Leistung der Brennkraftmaschine 100 so
gering ist, dass die Ventile 112 mit minimalem Ventilhub
geöffnet
werden können.
Durch die wiederholte Anwendung des beschriebenen Verfahrens durch
das Steuergerät 101 kann
in dieser Ausführungsform
der Erfindung ein optimaler Wert für den minimalen Ventilhub einer
Brennkraftmaschine 100 ermittelt werden. Außerdem ist
es möglich,
durch Alterungserscheinungen bedingte Änderungen der Einstellgenauigkeit
des Ventilhubs der unterschiedlichen Ventile 112 der Brennkraftmaschine 100 durch
neuerliche Durchführung
des beschriebenen Verfahrens auszugleichen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird das in 3 dargestellte
Verfahren lediglich einmal nach der Montage einer Brennkraftmaschine
durchgeführt
und in der Speichereinrichtung 120 abgelegt. Auch in dieser
Ausführungsform
ist es möglich,
einen von Bauteil- und Fertigungstoleranzen unabhängigen,
optimalen Wert für
den minimalen Ventilhub der Brennkraftmaschine 100 zu bestimmen.
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In
dieser Ausführungsform
wird das Verfahren entweder von einem Steuergerät 101 oder durch ein
sonstiges Gerät,
beispielsweise ein Diagnosegerät,
oder durch einen Menschen durchgeführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das beschriebene Verfahren lediglich einmal für eine Baureihe
einer Brennkraftmaschine 100 durchgeführt. Der ermittelte Wert für den minimalen Ventilhub
wird anschließend
in den Speichereinrichtungen 120 aller Brennkraftmaschinen 100 der
Baureihe hinterlegt. Der in Schritt 203 des in 3 dargestellten
Verfahrens ermittelte Betriebsparameter kann beispielsweise ein
Signal einer Lambdasonde 123 sein. Der ermittelte Betriebsparameter
kann aber beispielsweise auch eine in einem Fahrzeugversuch ermittelte,
durch einen Menschen vorgenommene Bewertung der Laufunruhe der Brennkraftmaschine 100 sein.
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Auch
in dieser Ausführungsform
wird das Verfahren entweder von einem Steuergerät 101 oder durch ein
sonstiges Gerät
oder durch einen Menschen durchgeführt.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist im Steuergerät 101 eine
Wertetabelle abgelegt, in der Werte für den minimalen Ventilhub als
Funktion von Werten für
eine Kilometerleistung der Brennkraftmaschine 100 vorgehalten
werden. Dieser Tabelle kann das Steuergerät 101, je nach einer
Zahl von Kilometern, die ein von der Brennkraftmaschine 100 angetriebenes
Fahrzeug zurückgelegt
hat, einen geeigneten Wert für
den minimalen Ventilhub entnehmen. Auf diese Weise können Alterungserscheinungen
der Brennkraftmaschine 100 ebenfalls ausgeglichen werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden unterschiedliche Komponenten der Brennkraftmaschine 100,
wie etwa Zwischenhebel 116, Schlepphebel 117 oder
Ventil 112, vor der Montage der Brennkraftmaschine 100 vermessen
und je nach Grad einer Abweichung von einer Sollbeschaffenheit in
unterschiedliche Qualitätsgruppen
eingeteilt. Nach der Montage der Brennkraftmaschine 100 wird
ein Wert für
den minimalen Ventilhub ermittelt, der davon abhängt, welchen Qualitätsgruppen
die verbauten Komponenten entnommen wurden. Dieser Wert kann beispielsweise
einer empirisch ermittelten Tabelle entnommen werden, die für jede mögliche Kombination
von Bauteilqualitäten
einen geeigneten Wert für den
minimalen Ventilhub vorhält.
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Falls
während
des Betriebs der Brennkraftmaschine eine Leistung der Brennkraftmaschine 100 angefordert
wird, die so gering ist, dass zu ihrer Realisierung die Ventile 112 der
Brennkraftmaschine 100 mit einem Ventilhub angesteuert
werden müssten, der
unterhalb des Werts für
den minimalen Ventilhub liegt, so sind je nach Ausführungsform
der Erfindung unterschiedliche Vorgehensweisen möglich.
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In
einer ersten Ausführungsform
reduziert ein erfindungsgemäßes Steuergerät 101 den
tatsächlichen
Ventilhub nur bis zum in der Speichereinrichtung 120 abgelegten
Wert des minimalen Ventilhubs. Falls eine weitere Reduzierung der
durch die Brennkraftmaschine 100 abgegebenen Leistung nötig ist,
reduziert das Steuergerät 101 die
Leistung der Brennkraftmaschine durch ein Verstellen der Nockenwelle 115.
Dazu bewirkt das Steuergerät 101 ein Verdrehen
der Nockenwelle 115. Dadurch verschiebt sich der Zeitpunkt,
zu dem ein Ventil 112 eines Zylinders 110 geöffnet wird.
Da zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Druckverhältnisse
in der Brennkammer 111 eines Zylinders 110 der
Brennkraftmaschine 100 vorherrschen, bewirkt eine Änderung
des Öffnungszeitpunkts
eines Ventils 112 auch eine Änderung der sich ergebenden
Zylinderfüllung und
dadurch eine Änderung
der durch die Brennkraftmaschine 100 abgegebenen Leistung.
Alternativ kann das Steuergerät 101 den Öffnungswinkel
einer Drosselklappe 114 ändern, um die Füllung der
Zylinder 110 der Brennkraftmaschine zu reduzieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Steuergeräts 101 reduziert
das Steuergerät 101 den
Ventilhub der Ventile 112 der Brennkraftmaschine 100 auch
auf Werte unterhalb des in der Speichereinrichtung 120 abgelegten
Werts des minimalen Ventilhubs. Wegen der durch Bauteil- und Fertigungstoleranzen
bedingten Unterschiede der einzelnen Ventile 112 und Zylinder 110 der Brennkraftmaschine 100,
hat dies Füllungsdifferenzen
zwischen den einzelnen Zylindern 110 zur Folge. Wie bereits
ausgeführt,
führen
diese Füllungsdifferenzen
zu unterschiedlichen Beiträgen
der einzelnen Zylinder 110 zum von der Brennkraftmaschine 100 abgegebenen
Drehmoment und haben eine Erhöhung
von Laufunruhe, Schadstoffemission und Verschleiß der Brennkraftmaschine zur
Folge. Um dem entgegenzuwirken, kann das Steuergerät 101 eine Momentengleichstellung
der Zylinder 110 bewirken. Dazu kann das Steuergerät 101 einen
Zündwinkel bzw.
Zündzeitpunkt
eines oder mehrerer Zy linder 110 anpassen, oder ein Mischungsverhältnis eines
in einen Zylinder eingefüllten
Kraftstoff-Luft-Gemischs ändern.
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In
dieser Ausführungsform
muss das erfindungsgemäße Steuergerät 101 dazu
ausgebildet sein, zu erkennen, bei welchem der Zylinder 110 der Brennkraftmaschine 100 eine
Erhöhung
bzw. eine Reduzierung des abgegebenen Drehmoments notwendig ist.
Dies ist möglich,
da die einzelnen Zylinder 110 einer Brennkraftmaschine 100 zeitlich
nacheinander gezündet
werden. Falls ein oder mehrere der genannten oder anderer Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine 100 ausreichend schnell ermittelt
werden können,
kann das Steuergerät 101 hieraus
den jeweiligen Drehmomentbeitrag der unterschiedlichen Zylinder 110 unabhängig von
einander bestimmen. Anschließend
kann das erfindungsgemäße Steuergerät 101 Unterschiede
der Drehmomentbeiträge
der einzelnen Zylinder 110 mittels Zündwinkel- oder Gemischeingriff
ausgleichen. Deshalb kann in dieser Ausführungsform unter Umständen auf
den Einsatz der Drosselklappe 114 oder eine Verstellung
der Nockenwelle 115 verzichtet werden.