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Die
Erfindung betrifft eine Schaftzange der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art.
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Gattungsgemäße Schaftzangen
sind mit ihrem langgestreckten Schaft insbesondere für die endoskopische
Chirurgie, z. B. die Laparoskopie, vorgesehen. Das Maulstück ist bei
gattungsgemäßen Schaftzangen
vom Schaftrohr abnehmbar. Außerdem
ist üblicherweise
das Schaftrohr zusammen mit der Betätigungsstange von einem Handgriff
abnehmbar. Diese Auseinandernehmbarkeit der Zange dient der besseren
Desinfektion und Reinigung, um die Zange wiederverwenden zu können.
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Die
abnehmbare Befestigung des Maulstückes am Schaftrohr stellt den
Konstrukteur jedoch vor erhebliche Probleme. In dem geringen zur
Verfügung stehenden
Querschnittsbereich eines Schaftrohres von z. B. 5 mm oder 10 mm
lassen sich nur wenige Konstruktionsdetails unterbringen. Komplizierte Schraub-
und Federmechanismen lassen sich hier zur Verbindung des Maulteiles
mit dem Schaftrohr nicht vorsehen. Außerdem müssen die Oberflächen glatt
und verletzungsfrei sein.
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Es
haben sich daher Bajonettverbindungen durchgesetzt, die allerdings
wiederum das Problem mit sich bringen, daß sie eine Drehsicherung benötigen. Diese
kann im distalen Endbereich des Schaftrohres nicht vorgesehen werden.
Sie wird daher überwiegend
am proximalen Ende zwischen Schaftrohr und Stange angeordnet. Das
führt jedoch
zu konstruktiven Komplikationen. In den beiden Schriften
DE 9317535 U1 sowie
DE 10064623 C1 sind
derartige Konstruktionen dargestellt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Verbindung
zwischen Schaftrohr und Maulstück
konstruktiv zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruches
1 gelöst.
Weiterbindungen folgen in den weiteren Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß läßt sich
das Maulstück
zu seiner Befestigung am Schaftrohr in einen längsgeschlitzten Federring von
der Seite her einschnappen, wozu am Maulstück ein vom Federring umfaßbarer Paßbereich
vorgesehen ist. Diese Verbindungsart zwischen Schaftrohr und Maulstück unterscheidet sich
grundsätzlich
von den bekannten Verbindungsarten, wie z. B. Schraubverbindung
oder Bajonettverbindung. Es werden völlig neue konstruktive Möglichkeiten
geschaffen, die gegenüber
den bekannten Konstruktionen eine Reihe von Vorteilen ermöglichen.
Der Passbereich muß wenigstens
in seinem Umfang derart zum Federring passen, daß sein Durchmesser größer ist
als die Breite des Schlitzes am Federring, so daß der Federring durch federndes Aufweiten
des Schlitzes über
den Paßbereich
geschoben und von diesem abgezogen werden kann. Im eingefederten
Zustand des Federringes sollte dieser auf dem Umfang des Paßbereiches
fest sit zen. Der Paßbereich
kann auch in die Oberfläche
des Maulstückes
vertieft eingelassen sein und den dort eingeschnappten Federring
mit den Randkonturen des Passbereiches umfassen. Im einfachsten
Fall kann der Paßbereich
jedoch auch Teil einer glatten zylindrischen Außenfläche des Maulstückes sein.
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Die
Schnappverbindung zwischen Maulstück und Federring des Schaftrohres
schafft lediglich eine seitliche Halterung der miteinander verbundenen
Teile, die grundsätzlich
noch eine Längsverschiebung zulassen
würde.
Daher sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen.
Die Längsanlage
zwischen Maulstück
und Schaftrohr sichert die Teile gegeneinander in Längsrichtung,
so daß zusammen
mit der Sicherung durch den Federring die Lage sowohl in Längs- als auch in Querrichtung
gesichert ist. Die Anschläge
können
zum Beispiel als Rand einer Vertiefung ausgebildet sein in die der
Federring einschnappen kann.
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Vorzugsweise
ist gemäß Anspruch
3 eine Anlage in Drehrichtung vorgesehen, so daß das Maulstück gegenüber dem
Schaftrohr drehgesichert ist, falls dies erforderlich ist. Eine
gesondert, zum Beispiel am proximalen Ende des Schaftes vorgesehene Drehsicherung,
wie sie der eingangs zitierte Stand der Technik zeigt, kann mit
all ihren großen
konstruktiven Problemen vermieden werden.
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Vorzugsweise
sind die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Durch genaue Oberflächenanpassungen
von Maulstück
und Schaftrohr kann dafür
gesorgt werden, daß diese
im eingeschnappten Zustand durchgehende Oberflächen ohne Ecken und Kanten
zeigen, die nur von feinen Spalten unterbrochen sind. Dadurch wird
Verletzungsfreiheit beim Handhaben im Körper sichergestellt.
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In
den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilgeschnittene Seitenansicht des distalen Endbereiches einer erfindungsgemäßen Schaftzange,
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2–5 Schnitte
entsprechend den Schnittlinien 2-2, 3-3, 4-4 und 5-5 in 1,
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6 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schaftzange in anderer
Ausführungsform und
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7–9 Schnitte
entlang der Schnittlinien 7-7, 8-8 und 9-9 in 6.
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1 zeigt
eine chirurgische Schaftzange 1 im distalen Endbereich
ihres Schaftes, der ein Schaftrohr 2 aufweist, das in 1 längsgeschnitten dargestellt
ist. Im dargestellten distalen Endbereich des Schaftrohres 2 ist
ein Maulstück 3 vorgesehen, das
in der Darstellung der 1 vom Schaftrohr 2 gelöst dargestellt
ist.
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Das
Maulstück 3 ist
von im wesentlichen zylindrischer Grundform, jedoch mit komplizierter,
noch zu erläuternder
Oberflächengestaltung.
An seinem distalen Endbereich sind an ihm mit einer Achse 4 zwei
das Zangenmaul bildende Branchen 5 schwenkbar gelagert.
Am proximalen Ende des Maulstückes 3 geht
eine Stange 6 ab, die längsverschiebbar
am Maulstück
aufgenommen ist und bei ihrer relativen Längsverstellung gegenüber dem
Maulstück 3 die Öffnungs-
und Schließbewegung
der Branchen 5 steuert.
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Das
Maulstück 5 soll
im distalen Endbereich des Schaftrohres 2 befestigt werden,
und zwar nach Möglichkeit
gegen Längsverschiebung
und gegen Verdrehung gesichert. Sind dann das Schaftrohr 2 und
auch die Stange 6 an ihren nicht dargestellten proximalen
Enden an einem nicht dargestellten Handgriff befestigt, so daß sie durch
Betätigung
des Handgriffes gegeneinander in Längsrichtung relativ verschiebbar
sind, kann auf diese Weise die Zange betätigt werden.
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Die
Stange 6 durchläuft
die Länge
des Schaftrohres 2. Zur Reinigung einer wiederverwendbaren
Zange ist das ungünstig.
Daher soll die Zange mehrteilig auseinandernehmbar sein, und zwar
nach Möglichkeit
soll dabei nicht nur der Schaft vom Handgriff abnehmbar sein, sondern
es soll das Maulstück 3 mit
der Stange 6 vom Schaftrohr 2 abnehmbar sein.
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Zur
Verbindung zwischen Maulstück 3 und Schaftrohr 2 sind
im Stand der Technik Schraubverbindungen und überwiegend Bajonettverbindungen bekannt.
Die in 1 dargestellte Konstruktion löst das Verbindungsproblem auf
andere Weise.
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Das
Schaftrohr 2 bildet in seinem distalen Endbereich einen
Federring 7 aus, der durch eine Aussparung 8 im
Schaftrohr 2 in proximaler Richtung freigeschnitten ist,
ausreichend federelastische Eigenschaften aufweist und außerdem durch
einen Längsschlitz 9 in
Umfangsrichtung geöffnet
ist. Der so gebildete Federring 7 kann an seinem Längsschlitz 9 in
Umfangsrichtung geöffnet
werden, und zwar so weit, daß das
Maulstück 3 an
einem dazu passend ausgebildeten Paßbereich 10 an dem
Federring 7 von der Seite her einschnappbar ist. Der Längsschlitz 9 ist
von einer Breite, die geringer ist, als 180° Umfangswinkel. Damit ist sichergestellt,
daß der über das
Maulstück 3 überschnappen
kann, wozu dieses am Paßbereich 10 einen
Durchmesser aufweisen muss, der größer ist als die Breite des
Längsschlitzes 9.
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1 zeigt
das Maulstück 3 im
seitlich ausgeschnappten Zustand. 5 zeigt
den Schnitt im Bereich des Federringes 7 im eingeschnappten
Zustand. Man kann in 5 sehen, daß das Schaftrohr 2 mit
seinem Federring 7 das Maulstück 3 am Paßbereich 10 eng
umfaßt.
Ein Längssteg 11 im
Bereich des Paßbereiches 10 füllt dabei
den Längsschlitz 9 aus.
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Im
Bereich der Aussparung 8 des Schaftrohres 2 ist
das Maulstück 3 im
Querschnitt derart geformt, daß es
mit einem Umfangsbereich 12 zum Innendurchmesser des Schaftrohres 2 paßt und in
einem Umfangsbereich 13 zu dessen Außendurchmesser. Dadurch ergänzen sich
Schaftrohr 2 und Maulstück 3 im
Bereich der Aussparung 8, wie dies der Schnitt der 4 zeigt.
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Aus
Stabilitätsgründen soll
das Schaftrohr 2 proximal der Verbindungsstelle mit dem
Maulstück 3 geschlossen
sein. Wie 1 zeigt, muß das Maulstück 3 jedoch
zum Lösen
vom Schaftrohr 2 seitlich weggeschwenkt werden. Die Stange 6 ist
aber nur in gewissem Maße
biegbar. Zur Vermeidung zu enger Biegeradien an der Stange 6 ist
daher im Schaftrohr 2 proximal anschließend an die Aussparung 8 noch ein
Längsschlitz 14 vorgesehen,
der zur besseren seitlichen Verschwenkung des Maulstückes 3 bei
der Demontage nutzbar ist, so wie dies die 1 zeigt.
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Am
Maulstück 3 ist
eine dieses proximal überragende
Verlängerung 15 vorgesehen,
die zum Längsschlitz 14 paßt und diesen
bei korrekt eingeschnapptem Maulstück 3 verschließt, wie
dies 3 zeigt.
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Zur
Montage wird das Maulstück 3 mit
seiner Stange 6 in das Innere des Schaftrohres 2 vom
distalen Ende her eingeführt
bis etwa in die in 1 dargestellte Position. Nun
wird das Maulstück 3 in
im wesentlichen seitlich gerichteter Schwenkbewegung auf den Endbereich
des Schaftrohres 2 zugeführt. Dabei drückt der
Paßbereich 10 gegen
den Schlitz 9 im Federring 7 und öffnet ihn,
bis der Paßbereich
einschnappt. Dabei legen sich die Umfangsbereiche 12 und 13 des
Maulstückes 3 im
Bereich der Aussparung 8 passend in das Schaftrohr 2,
und es legt sich die proximale Verlängerung 15 des Maulstückes 3 in den
Längsschlitz 14.
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Wie
die 1 bis 5 zeigen, können die Oberflächengestaltungen
von Maulstück 3 und Schaftrohr 2 exakt
so aneinander angepaßt
werden, daß sich
bei in das Schaftrohr 2 eingeschnapptem Maulstück 3 völlig glatte
Oberflächen
ergeben, so daß die
zusammengesetzte Zange verletzungsfrei in enge Körperöffnungen eingeführt werden
kann.
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Dabei
ist das Maulstück 3 in
seinem eingeschnappten Zustand völlig
sicher im Schaftrohr 2 gehalten. Die Federkraft des Federringes 7 hält es gegen
seitliches Ausschnappen. Die Paßeingriffe
der Längsschlitze 9 und 14 mit
den Teilen 11 und 15 des Maulstückes 3,
ebenso wie die Anlage am Radiussprung zwischen den Umfangsbereichen 12 und 13, ergeben
Verdrehsicherungen. Längsanlagen,
z. B. an den distalen und proximalen Enden des Umfangsbereiches 13 gegen
die Enden der Aussparung 8 des Schaftrohres 2,
sowie Längsanschläge des Federringes 7 in
beiden Richtungen geben eine sichere Halterung mit exakter Passung.
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Die 6 bis 9 zeigen
eine alternative Ausführungsform
der chirurgischen Schaftzange 1. Es werden nach Möglichkeit
dieselben Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform der 1 bis 5 verwendet.
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Bei
der Ausführungsform
der 6 bis 9 hat das Schaftrohr 2 wiederum
eine den Federring 7 freischneidende Aussparung 8,
die jedoch wesentlich tiefer ist als bei der Ausführungsform
der 1 und einen Verbindungssteg 16 freiläßt, der
den proximalen Hauptbereich des Schaftrohres 2 mit dem Federring 7 verbindet.
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Zum
Angriff des Federringes 7 weist das Maulstück 3 den
Paßbereich 10 auf
mit Längssteg 11.
Der proximale Endbereich des Maulstückes 3 mit Achse 4 und
Branchen 5 entspricht dem der Ausführungsform der 1.
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Im
Bereich der Aussparung 8 ist das Maulstück 3 mit einem Längsschlitz 17 (8)
versehen, der den Verbindungssteg 16 aufnimmt. Am proximalen
Ende des Maulstückes 3 weist
dieses einen reduzierten Stutzen 19 auf, der in das distale
Ende des Schaftrohres 2 paßt.
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Im
teilgelösten
Zustand gemäß 6 ist
der Federring 7 durch seitliches Verbiegen des Verbindungssteges 16 seitlich
ausgeschwenkt. Dabei ist, um zu enge Biegeradien am Verbindungssteg 16 zu vermeiden,
dieser in einem Endbereich des Schaftrohres 2 in einem
Längsschlitz 18 (7)
freigeschnitten, um auch hier noch seitliche Bewegung zuzulassen.
Wenn das Maulstück 3 mit
der Stange 6 gänzlich
vom Schaftrohr 2 entfernt ist, kann der Verbindungssteg 16 in
gerade Stellung rückfedern.
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Zum
Zusammensetzen wird zunächst
die Stange 6 in das Schaftrohr 2 vom distalen
Ende her bis etwa in die in 6 dargestellte
Stellung eingeschoben. Der Federring 7 wird dabei durch
seitliches Aufbiegen des Verbindungssteges 16 beiseite
geschwenkt, wie dies die 6 zeigt. Nun wird das Maulstück 3 endgültig an
das distale Ende des Schaftrohres 2 angesetzt unter Einstecken
des Stutzens 19. Jetzt kann der Verbindungssteg 16 in
die gerade Stellung zurückgeschwenkt
werden, wobei er sich in den Längsschlitz 17 des
Maulstückes 3 legt. Der
Federring 7 öffnet
sich federnd und umfaßt
den Paßbereich 10,
wie dies der Schnitt der 9 zeigt.
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Auch
bei der Ausführungsform
der 6 bis 9 ist, wie diese Figuren zeigen,
im eingeschnappten Zustand das Maulstück 3 in Längsrichtung
und in Drehrich tung durch entsprechende Anschläge gesichert und es ergeben
sich glatte verletzungsfreie Oberflächen.
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In
nicht dargestellter Ausführungsform
kann das Maulstück 3 auch
mit durchgehend glatter zylindrischer Außenfläche versehen sein, auf die
der Federring 7 seitlich aufschnappt, ohne dabei in vertiefte Oberflächenkonturen
einzugreifen. Dann ist vorteilhaft der Federring 7 sehr
dünnwandig
und mit verrundeten Kanten ausgebildet, um keine Verletzungen hervorzurufen.