-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung zur Funktionsüberwachung
eines Meldesystems, wobei das Meldesystem eine Mehrzahl von Meldeeinrichtungen
und/oder Signaleinrichtungen, Versorgungsleitungen und eine Spannungsquelle aufweist,
wobei die Meldeeinrichtungen und/oder Signaleinrichtungen mit der
Spannungsquelle über die Versorgungsleitungen verschaltet
und wobei die Meldeeinrichtungen und/oder Signaleinrichtungen parallel
zueinander und zu der Spannungsquelle verbunden sind. Die Erfindung
betrifft im Weiteren ein Meldesystem mit dieser Überwachungsvorrichtung
und ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines
oder des Meldesystems.
-
Meldesysteme,
zum Beispiel Brandmeldesysteme, Alarmsysteme oder dergleichen, dienen
als Kommunikationseinrichtungen meist in weiträumigen Anlagen,
wobei an dezentralen Orten automatisch oder manuell Meldungen erzeugt
und an eine Zentrale weitergegeben werden. Hierzu umfassen die Meldesysteme
eine Mehrzahl von Meldern, welche über Signal- und/oder
Versorgungsleitungen miteinander und mit der Zentrale verbunden
sind. In einer verbreiteten Ausgestaltung werden die Versorgungs-
und Signalleitungen zu einer Zweidrahtleitung zusammengelegt, wobei
die Änderung des Stromflusses bzw. der Spannung in der
Zweidrahtleitung überwacht und bei Änderungen
in der Zentrale eine Meldung erzeugt wird.
-
In
der Druckschrift
DE
10 2005 038 602 A1 , die wohl den nächstkommenden
Stand der Technik bildet, wird in der Einleitung eine derartige
Sicherheitseinrichtung in Gleichstromlinientechnik gewürdigt,
wobei die Sicherheitseinrichtung Primärlinien in Form von
mit Gleichspannung gespeisten Stromkreisen aufweist, an deren Ende,
dass heißt an der zu überwachenden Stelle, sich
ein Endwiderstand befindet. Der Endwiderstand und der Stromfluss
durch diesen Endwiderstand werden von einer Auswerteschaltung in
der Zentrale überwacht. Ändert der Endwiderstand
seinen Widerstandswert beispielsweise um mehr als plus/minus 40%,
so wird dies als Fremdeingriff interpretiert und Alarm ausgelöst.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Es
wird eine Überwachungsvorrichtung zur Funktionsüberwachung
eines Meldesystems mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Meldesystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 5 sowie ein Verfahren zur Überprüfung
der Funktionsfähigkeit eines oder des Meldungssystems mit
den Merkmalen des Anspruchs 11 offenbart. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
-
Im
Rahmen der Erfindung wird eine Überwachungsvorrichtung
vorgeschlagen, die zur Funktionsüberwachung, insbesondere
Zustandsüberwachung, eines Meldesystems geeignet und/oder
ausgebildet ist. Im Besonderen ist die Überwachungsvorrichtung zur
Detektion einer schleichenden Leitungsunterbrechung ausgebildet.
Das Meldesystem umfasst eine Mehrzahl von Meldeeinrichtungen und/oder
Signaleinrichtungen, Versorgungsleitungen und eine Spannungsquelle.
Die Meldeeinrichtungen bzw. Signaleinrichtungen sind mit der Spannungsquelle über
die Versorgungsleitungen verschaltet, so dass die Meldeeinrichtungen
bzw. Signaleinrichtungen parallel zueinander und zu der Spannungsquelle
elektrisch verbunden sind. Die Meldeeinrichtungen können
als manuelle Melder, zum Beispiel manuelle Feuermelder zum Einschlagen
oder dergleichen, Notrufmelder, jedoch auch als automatische Melder,
wie zum Beispiel Bewegungsmelder, Wärmemelder, Feuermelder,
etc. ausgebildet sein. Die Signaleinrichtunegn können als
optische, akustische und/oder haptische Signalgeber, wie z. B. Signalhörner
oder Warnleuchten realisiert sein. Die Versorgungsleitungen sind
durch die Spannungsquelle bevorzugt mit einer Gleichspannung beaufschlagt,
so dass die Art der Versorgungsleitung als Zweidrahtleitung und/oder der
Aufbau als Gleichstromlinientechnik bezeichnet werden kann.
-
Die
Meldeeinrichtungen sind vorzugsweise so ausgebildet, dass bei der
Aktivierung einer Meldung diese von einem offenen Leitungszustand
in einen geschlossenen Leitungszustand wechseln, wobei oder indem
ein Meldewiderstand in die Leitung geschaltet wird.
-
Die Überwachungsvorrichtung
weist eine Prüfsignaleinrichtung, welche zur Zuschaltung
eines Referenzwiderstands in die Versorgungsleitungen parallel zu
den Meldeeinrichtungen und/oder welche zur Zuschaltung eines oder
des Referenzwiderstandes als Abschluss der Versorgungsleitungen
ausgebildet ist. Zudem umfasst die Überwachungsvorrichtung
eine Auswerteeinrichtung zur Detektion und Auswertung der Systemantwort
des Meldesystems auf die Zuschaltung des Referenzwiderstands. Bei einer
ersten Alternative wird der Referenzwiderstand zu den Meldeeinrichtungen
und optional ergänzend zu einem Abschlusswiderstand zugeschaltet.
Bei der zweiten Alternative ist der Referenzwiderstand temporär
als Abschlusswiderstand aktiviert. Als Abschlusswiderstand wird
vorzugsweise der Widerstand bezeichnet, welcher bei der Parallelschaltung von
den Meldeeinrichtungen und dem Abschlusswiderstand mit der größten
Entfernung und/oder nach der größten Anzahl von
zuvor zwischengeschalteten Meldeeinrichtungen angeordnet ist.
-
Bei üblichen
Meldesystemen ist am Ende der Versorgungsleitungen ein Abschlusswiderstand
angeschlossen, wobei durch die Spannungsquelle stetig eine Spannung
an dem Abschlusswiderstand anliegt. Diese Schaltung bedingt einen
konstanten Ruhestrom durch den Abschlusswiderstand, der in einer Zentrale überwacht
werden kann. Bei einer Leitungsunterbrechung kann der Ruhestrom
nicht mehr fließen, was als Störung in der Zentrale
detektierbar ist. Problematisch neben einer vollständigen
Leitungsunterbrechung sind jedoch die sogenannten „schleichenden
Leitungsunterbrechungen”, zum Beispiel verursacht durch
einen nicht vollständigen Kabelbruch oder eine sich langsam
entwickelnde Erhöhung des Übergangswiderstands
von Steck- oder Schraubkontakten. Diese schleichenden Leitungsunterbrechungen
können schlimmstenfalls zu Ausfällen der Meldeeinrichtungen
und damit des Meldesystems führen. Dies liegt darin begründet,
dass die schleichenden Leitungsunterbrechungen einem seriell in
die Versorgungsleitungen geschalteten Widerstand entsprechen, wobei
aufgrund des Spannungsabfalls an diesem Widerstand im ungünstigen
Fällen die Betriebsspannung an den Meldeeinrichtungen unterschritten werden
kann. Sind diese nicht betriebsbereit, können Ereignisse
nicht mehr erkannt werden.
-
Schleichende
Leitungsunterbrechungen führen zwar auch zu einer Verringerung
des Ruhestroms durch den oben beschriebenen Abschlusswiderstand,
die durch die Zentrale detektiert und als Störung angezeigt
werden kann. Problematisch bei dieser Art der Detektion ist jedoch
die Situation, wenn im Meldefall durch eine oder mehrere der Meldeeinrichtungen
ein Meldewiderstand parallel in die Versorgungsleitungen geschaltet
wird. Damit ändert sich der Spannungsteiler zwischen dem
Leitungswiderstand der schleichenden Leitungsunterbrechung und dem
Meldewiderstand der Meldeeinrichtung, was zu einer Verringerung
der Versorgungsspannung an der Meldeeinrichtung führt.
Ist der nicht erkannte Leitungswiderstand der schleichenden Leitungsunterbrechung
zu hoch, wird beim Einnehmen des Meldezustands der Meldeeinrichtung
dessen zulässige Betriebsspannung unterschritten. Darüber
hinaus kann der für die Alarmerkennung bzw. Alarmauslösung
erforderliche Strom möglicherweise nicht mehr fließen. Diese
Fehlerkette kann in Grenzfällen durch die Überwachung
des Ruhestroms nur schlecht detektiert bzw. überwacht werden.
-
Letztlich
wurde erkannt, dass bei der bisherigen Überwachung auf
schleichende Leitungsunterbrechungen mittels eines einfachen Abschlusswiderstands
stetig der Ruhezustand des Meldesystems ausgewertet wird, jedoch
nicht der eigentlich relevante Meldefall.
-
Mit
der Prüfsignaleinrichtung wird ein aktiver End-Of-Line-Schaltkreis
und/oder ein Zwischenschaltkreis vorgeschlagen, der anstelle und/oder
ergänzend eines einfachen Abschlusswiderstands installiert
wird. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass durch die Prüfsignaleinrichtung
kurzzeitig ein relevanter Meldefall simuliert werden kann. Die Reaktion
auf das Zuschalten des Referenzwiderstandes des Meldesystems in
Form eines erhöhten Stroms kann durch die Auswerteeinrichtung
aufgenommen und ausgewertet werden. Eine Erhöhung des schleichenden
Leitungswiderstands führt zu einer Verringerung des Ruhestroms
bzw. des erhöhten Stroms. Durch Vergleich des Stroms bei
zugeschaltetem Referenzwiderstand mit einem vorgegebenen Wert und/oder
mit dem Ruhestrom kann auf eine schleichende Leitungsunterbrechung
geschlossen werden.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Prüfsignaleinrichtung zur temporären und/oder
gepulsten Zuschaltung des Referenzwiderstands ausgebildet. Die Pulsdauer
ist vorzugsweise kurz genug, um nicht als reale Meldung der Meldeeinrichtungen
interpretiert zu werden. Beispielsweise ist die Pulsdauer, während
der der Referenzwiderstand zugeschaltet ist, kleiner als 0,5 Sekunden,
vorzugsweise kleiner als 0,25 Sekunden. Der Abstand der Zuschaltpulse
ist vorzugsweise zeitlich äquidistant ausgebildet und kann
so gewählt sein, dass der Referenzwiderstand in zeitlichen
Abständen größer als eine Sekunde, vorzugsweise
größer als 5 Sekunden und insbesondere größer
als 10 Sekunden zugeschaltet wird. Eine regelmäßige
Zuschaltung des Referenzwiderstands weist den Vorteil auf, dass
bei Ausbleiben der Systemantwort auf eine vollständige
Leitungsunterbrechung geschlossen werden kann.
-
Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Auswerteeinrichtung
Mittel zur Unterscheidung zwischen der Systemantwort bei der Einkopplung
des Referenzwiderstands und dem Auslösen einer Meldeeinrichtung
auf. Diese Mittel können beispielsweise die zeitlichen
Länge der Systemantwort beobachten, den zeitlichen Abstand
der Systemantwort auswerten oder als Filter ausgebildet sein.
-
Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist die Prüfsignaleinrichtung
zur Messung der Spannung in den Versorgungsleitungen ausgebildet.
Vorzugsweise umfasst die Prüfsignaleinrichtung eine programmtechnische
und/oder schaltungstechnische Umsetzung, so dass bei Unterschreitung
eines vorgegebenen oder vorgebbaren Spannungsbetrags der Referenzwiderstand
abgeschaltet und/oder deaktiviert wird. Dieser Weiterbildung liegt
die Überlegung zu Grunde, dass das Zuschalten des Referenzwiderstands
in der Prüfsignaleinrichtung auch zu einer Unterschreitung
der zulässigen Melderbetriebsspannung führen kann,
zum Beispiel bei Leitungsschädigungen oder bei bereits
vorhandenen Meldungen anderer Meldeeinrichtungen.
-
Wird
der voreingestellte Spannungsbetrag unterschritten wird die Zuschaltung
des Referenzwiderstands unterbunden und damit die Generierung von
weiteren Systemantworten, insbesondere von weiteren Strompulsen,
deaktiviert. Als Folge der Deaktivierung empfängt die Auswerteeinrichtung
keine auf das Zuschalten des Referenzwiderstands zuruckführbare
Systemantwort des Meldesystems und kann dies als Störung
oder Meldefall interpretieren.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Meldesystem mit den Merkmalen des Anspruchs
5, welche eine Mehrzahl von Meldeeinrichtungen, Versorgungsleitungen
und eine Spannungsquelle umfasst, wobei die Meldeeinrichtungen mit
der Spannungswelle über Versorgungsleitungen verschaltet
sind und wobei die Meldeeinrichtung parallel zueinander und zu der Spannungsquelle
verbunden sind. Das Meldesystem ist dadurch gekennzeichnet, dass
eine Überwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
bzw. wie zuvor beschrieben integriert ist.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Meldeeinrichtungen
als manuelle und/oder automatische Melder ausgebildet, welche bei
Aktivierung einen Meldewiderstand zuschalten. Besonders bevorzugt
ist der Wert des Referenzwiderstands gleich oder im Wesentlichen
gleich zu dem Wert des Meldewiderstands. Durch diese Wahl kann der
Meldefall besonders realitätsnah durch die Prüfsignaleinrichtung
simuliert werden. Alternativ kann der Referenzwiderstand kleiner
als der Meldewiderstand ausgebildet sein. Bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform entspricht der Wert des Referenzwiderstands
des gemeinsamen Widerstands von allen oder einigen, z. B. zwei oder
drei, parallelgeschalteten Meldewiderständen. Diese Ausführungsform
berücksichtigt, dass im Meldefall mehr als ein Meldewiderstand
R1, R2 ... aktiviert werden könnte, so dass der zugeschaltete
Gesamtwiderstand Rgesamt in der Leitung sich nach der Formel 1/Rgesamt =
(1/R1) + (1/R2) ... ergibt und der Referenzwidersand an diesen gegenüber
dem Meldewiderstand verringerten Gesamtwiderstand angepasst wird.
-
Bei
einer möglichen konstruktiven Ausführungsform
ist die Prüfsignaleinrichtung als eine separate Baugruppe,
beispielsweise in einem Gehäuse eingeschlossen, ausgebildet.
Bei einer anderen konstruktiven Ausführungsform ist die
Prüfsignaleinrichtung in einer Meldeeinrichtung integriert
und/oder mit dieser signaltechnisch derart verkoppelt, dass als Referenzwiderstand
der Meldewiderstand der Meldeeinrichtung zugeschaltet wird.
-
Eine
ergänzende oder alternative konstruktive Ausgestaltung
sieht vor, dass die Spannungsquelle und die Prüfsignaleinrichtung
in einer Meldezentrale gemeinsam integriert sind. Diese Ausführungsform erlaubt
es, dass das Meldesystem mit wenigen Komponenten in ein Gebäude
oder dergleichen integriert werden kann. Die Meldezentrale kann
auch mehrere Zweige von Versorgungsleitungen kontaktieren, wobei
jeder Zweig als eine Zweidrahtleitung ausgebildet ist und vorzugsweise
separat zueinander ausgewertet wird. Sowohl die Prüfsignaleinrichtung
als auch die Auswerteeinrichtung kann unter Verwendung einer starren
Schaltung und/oder analog ausgebildet sein. Bei anderen Ausführungsformen
umfasst eine oder beide Einrichtungen eine Datenverarbeitungseinrichtung,
insbesondere einen Microcontroller, wobei Parameter der Überwachungsvorrichtung,
wie zum Beispiel Pulsdauer der Zuschaltung, Grenzwerte für
Strom oder Spannung, in einfacher Weise eingegeben werden können.
-
Ein
letzter Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung
der Funktionsfähigkeit eines Meldesystems mit den Merkmalen
des Anspruchs 11, wobei das Meldesystem vorzugsweise nach einem
der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist, wobei ein
Referenzwiderstand als Abschlusswiderstand und/oder parallel zu
einem bzw. dem Abschlusswiderstand temporär und/oder gepulst
zugeschaltet wird, wobei der Stromfluss im Bereich der Spannungsquelle
gemessen wird und wobei durch einen Vergleich des Stromflusswertes
bei zugeschaltetem Referenzwiderstand mit einem vorgegebenen Grenzwert
auf die Funktionsfähigkeit des Meldesystems geschlossen
wird.
-
Die
Strommessung erfolgt vorzugsweise über die Verwendung eines
Mess-Shunts, Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist
die zeitliche Dauer des Zuschalten des Referenzwiderstands kürzer
als die Signaldauer einer ausgelösten Meldereinrichtung.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Dabei zeigen:
-
1 ein
schematisches Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung;
-
2 einen
Detailausschnitt des Blockschaltbilds in 1 im Bereich
einer Prüfsignaleinrichtung;
-
3 einen
schematischen Graph zur Illustration der Funktionsweise des Ausführungsbeispiels.
-
Ausführungsform(en) der Erfindung
-
Die 1 zeigt
in einem schematischen Blockschaltbild ein Meldesystem 1 als
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches beispielsweise als
Brandmeldesystem oder Alarmanlage ausgebildet ist.
-
Das
Meldesystem 1 umfasst eine Zentrale 2 in der eine
Gleichspannungsquelle (nicht gezeigt) angeordnet ist. Über
Versorgungsleitungen 3 sind eine Mehrzahl von Meldeeinrichtungen 4 mit
der Zentrale 2 bzw. mit der Gleichspannungsquelle verbunden, wobei
die Meldeeinrichtungen 4 zueinander in Parallelschaltung
angeordnet sind. Die Versorgungsleitungen 3 sind vorzugsweise
als Zweidrahtleitung ausgebildet, wobei die Zweidrahtleitung sowohl
die Spannungsversorgung als auch die Signalübertragung
sicherstellt. Die Meldeeinrichtungen 4 können
beispielsweise als Handmelder, Feuermelder, automatische Melder,
Bewegungsmelder, etc. ausgebildet sein. Bei Aktivierung einer der
Meldeeinrichtungen 4 wird ein Schalter 5 oder
ein äquivalentes Bauteil geschlossen, so dass zwischen
den Versorgungsleitungen 3 ein Meldewiderstand Ra geschaltet
wird. Mit der Bezugsziffer 6 ist eine Signalprüfungseinrichtung bezeichnet,
welche in dem Schaltplan gegenüberliegend zur Zentrale 2 an
dem Ende der Versorgungsleitungen 3 als Abschluss angeordnet
ist. In anderen Meldesystemen 1 ist statt der Prüfsignaleinrichtung 6 ein
Abschlusswiderstand angeordnet. Die Funktionsweise des Meldesystems 1 beruht
darauf, dass im Meldefall eine oder mehrere der Meldeeinrichtungen 4 den
Schalter 5 schließen, so dass der Meldewiderstand
Ra zugeschaltet wird. Durch das Zuschalten wird ein Stromfluss durch
die Versorgungsleitungen 3 generiert bzw. erhöht,
welcher durch geeignete Mittel in der Zentrale 2 detektiert
und als Meldung interpretiert wird. Über eine oder mehrere
Schnittstellen 7 kann dann eine Meldung abgesetzt werden.
-
Im
Betrieb kann es zu so genannten schleichenden Leitungsunterbrechungen
kommen, welche durch nicht vollständige Kabelbrüche
oder sich langsam entwickelnde Erhöhung von Übergangswiderständen
erzeugt werden. Eine derartige schleichende Leitungsunterbrechung
ist in dem Blockschaltbild durch den Widerstand Ri stellvertretend
dargestellt, welcher seriell in den Versorgungsleitungen 3 eingebunden
ist.
-
Zur
Detektierung der Funktionsfähigkeit des Meldesystems 1 und
insbesondere von schleichenden Leitungsunterbrechungen wie den Widerstand
Ri ist die Prüfsignaleinrichtung 6 ausgebildet,
in vorzugsweise zeitlich regelmäßigen Abständen
einen Referenzwiderstand R parallel zu den Meldeeinrichtungen 4 in
die Versorgungsleitungen 3 einzuschalten.
-
Die 2 zeigt
die Prüfsignaleinrichtung 6 in einer etwas detaillierten
Darstellung, wobei zu erkennen ist, dass über eine Schaltvorrichtung 8 der
Referenzwiderstand R parallel zu den Versorgungsleitungen 3 zuschaltbar
ist. Die Schalteinrichtung 8 wird beispielsweise durch
einen Pulsgenerator 9 zugeschaltet bzw. aktiviert. Die
Prüfsignalvorrichtung 6 koppelt in die Versorgungsleitungen 3 mit
dem Referenzwiderstand R nur ein passives Element ein.
-
Die 3 zeigt
einen Graph über den zeitlichen Verlauf des Stroms I in
den Versorgungsleitungen 3 durch eine Auswerteeinrichtung 10,
welche in der Zentrale 2 integriert oder als separate Baueinheit ausgebildet
ist, wobei der Strom I über die Zeit t aufgetragen ist.
Ohne die Zuschaltung des Referenzwiderstands R fließt ein
Strom 10, welcher – für den Fall, dass
alle Meldeeinrichtungen 4 geöffnet sind – Null
oder einem Ruhestromwert entspricht. Bei dem zeitweiligen Zuschalten
des Referenzwiderstands R entstehen Stromspitzen 11, wobei
jede Stromspitze 11 einem Zuschalten des Referenzwiderstands
R zugeordnet ist. Die Pulsdauer deltat der Pulsspitzen entspricht
in etwa der Zuschaltdauer des Referenzwiderstands R und beträgt
circa 250 ms. In der Auswerteeinrichtung 10 wird geprüft,
ob die Amplitude und/oder der Betrag der Pulsspitzen 11 einen
Referenzwert Is übersteigt. Ist dies der Fall, so wird
auf einen ausreichend kleinen Widerstand RI als schleichende Leitungsunterbrechung
geschlossen. Sollte die Amplitude und/oder der Betrag der Pulsspitzen 11 unterhalb
dieses vorgegebenen oder vorgebbaren Wertes liegen, so wird von
einer schleichenden Leitungsunterbrechung oder einer anderen Funktionsstörung
ausgegangen und ein Störungssignal an die Schnittstellen 7 abgesetzt.
Die Pulsdauer deltat ist so gewählt, dass die Auswerteeinrichtung 10 die
Systemantwort von einem Aktivieren einer Meldeeinrichtung 4 im
Meldefall deutlich unterscheiden kann.
-
Der
Referenzwiderstand R ist vorzugsweise gleich oder ähnlich
groß wie einer der Meldewiderstände Ra gewählt,
so dass mit dem Zuschalten des Referenzwiderstands R ein Alarmfall
simuliert wird. Würde aufgrund eines erhöhten
Leitungswiderstandes Ri die Spannung im Alarmfall eine zulässige
oder benötigte Melderbetriebsspannung unterschreiten, führt
dies bereits bei der Zuschaltung des Referenzwiderstands R im simulierten
Alarmfall zu einer Unterschreitung eines zuvor berechneten Mindestwerts der
Strompulse IS, so dass durch Auswertung der Strompulse eine schleichende
Leitungsunterbrechung rechtzeitig erkannt und als Störung
angezeigt werden kann.
-
Optional
ergänzend weist die Prüfsignalvorrichtung 6 eine
Spannungsüberwachung 12 auf, welche zur Überwachung
der angelegten Spannung in den Versorgungsleitungen 3 ausgebildet
und/oder verschaltet ist. Die Spannungsüberwachung 12 ist
an dem der Spannungsquelle gegenüberliegenden Ende der
Versorgungsleitungen 3 angeordnet. Die Spannungsüberwachung 12 sichert
den Fall ab, dass bei Zuschaltung des Referenzwiderstand R eine
zulässige Meldebetriebsspannung unterschritten wird, zum
Beispiel bei bereits vorhandenem Alarmfall. Wird eine voreingestellte
Mindestspannung unterschritten, wird als Reaktion das periodische
Zuschalten der Schalteinrichtung 8 bzw. des Referenzwiderstands
R deaktiviert, so dass keine weiteren Strompulse erzeugt werden.
Die Auswerteeinrichtung 10 ist anhand der fehlenden, charakteristischen
Stromimpulse 11 in der Lage auf entweder eine Leitungsunterbrechung
oder einer Unterschreitung der voreingestellten Mindestspannung
zu schließen und kann dieses Ergebnis als Meldung an den
Schnittstellen 7 ausgeben.
-
Die
Prüfsignaleinrichtung 6 ist als ein End-Off-Line-Schaltkreis
ausgebildet und kann beispielsweise bei konventionellen Brandmeldesystemen
eingesetzt werden, um die erweiterten Anforderungen aus dem Standards DIN
EN 54-2 und DIN EN 54-13 zu erfüllen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005038602
A1 [0003]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 54-2 [0034]
- - DIN EN 54-13 [0034]